Kaereille Dies ist ein privates Rollenspielforum

[Tania]

Was meinst du gefällt ihm an mir... na geht doch, dachte Tania verschmitzt und betrachtete den Inhalt des Kleiderschrankes. Sie hatten eindeutig viel zu viele Kleider, dabei waren sie außer mit Loki und Variyar nicht einkaufen gegangen und trotzdem besaßen sie so eine Auswahl. Kurz Kleider, lange Kleider, Röcke in vielen Farben und auch Kleidung zur Jagd und zur Wanderung, auch das eine oder andere Teil für irgendwelche Bälle oder Feste. Doch Siandra brauchte etwas, dass ihre Natürlichkeit unterstreichte und sie nicht aufdringlich wirken ließ, dennoch zeigte was sie hatte ohne auf Kayne billig zu wirken.
Grübelnd stand Tania vor dem Schrank bevor sie begann einige Stücke heraus zu ziehen. Manches verwarf sie sofort wieder und warf es auf den rechten teil des Bettes, anderes was gefiel kam auf die linke Seite.

Nach einigem hin und her lag auf der linken nur eine kleine Auswahl, die sich Tania noch einmal genauer ansehen musste. Sie griff zu und zog ein weißes Top heraus, dass im Nacken gebunden wurde, eng anlag, vorn einen Ausschnitt hatte, der gerade mal den Ansatz von Siandras Brüsten zeigen würde, aber nicht mehr. Dafür war die Rückseite umso interessanter: bis zum unteren Teil des Rückens war da kein Stoff, nur auf Höhe der Schulterblätter verlief eine goldene Kette, mit einem kleinen Herzförmigen Anhänger.
Und dazu: Tania griff wieder in den Haufen und zog nun mehrere Röcke heraus. Erst nach dem 4. oder 5. Stück war etwas dabei, dass passen könnte. Ein enger Mini aus braunen Stoff, sie überlegte gerade wie er wohl dazu aussehen würde als ihr ein glockiger Rock auffiel. Sie zog diesen heraus und hielt ihn an das Top. Er ging ein Stück länger als bis zur Mitte des Oberschenkels, war glockig geschnitten und die Farbe war ein leichtes Türkisblau, mit eingenähten Goldfäden die von oben nach unten verliefen. Durch den Schnitt würde der Rock bei jedem Schritt neckisch hin und her schwingen, doch Siandra müsste keine Angst haben, dass er zuviel zeigen würde.

"Probier das mal an", meinte Tania und drückte Siandra die beiden Stücke in die Hand, sie selbst setzte sich auf das Bett und wollte sich ihre Auswahl in Ruhe ansehen.

[Siandra]

Sie hatten so viele Kleider und doch einfach nicht das passende. Vieleicht sollten sie erst noch einmal einkaufen gehen, bevor sie zu der Schneiderwerkstatt gingen, um ihre Kleider an zu probieren. Da musste musste Siandra auf einmal grinsen. Sie merkte selber langsam, wie absurd, dieser Gedanke war und fragte sich, weshalb sie Kayne gefallen wollte. Schliesslich war er einfach nur der Schneider, der ihr ein schönes Kleid nähte.

Abwesend spielte sie mit dem Erinnerungsstein in ihrer Hand. Doch bevor sie sich zuviele gedanken machen konnte, drückte ihr Tania auch schon zwei Kleidungsstücke in die Hand und meinte, sie solle die mal anprobieren. Schnell schlüpfte sie in die Sachen und war durchaus zufrieden damit. Sie drehte sich vor dem Spiegel einmal um sich selbst und beobachtete, wie schön der Rock mitschwang. Am Besten gefiell ihr der herzförmige Anhänger auf dem Rücken. Sie würde ihre Haare hochstecken. Auch sonst war das Oberteil recht frech. Der Ausschnitt war zwar nicht zu tief, aber es zeitge viel von ihrem Rücken und auch den Bauch konnte man ein wenig sehen.

Strahlend wandte sie sich zu Tania um. "Na? Was meinst du?" Dann fiel ihr etwas auf und sie zupfte an den Trägern des BHs. "Aber was zieh ich darunter an. Die hier stören." Das Top hatte nicht wirklich Träger, wurde es ja im Nacken gebunden.

[Tania]

Es sah wirklich gut aus was sie da rausgesucht hatte. Der Rock umschmeichelte Siandras schlanke Beine und das weiße Top ließ ihre Bräune angenehm strahlen. Tania gefiel es sehr gut, doch dann erwähnte Siandra die Träger ihres BH und Tania musste ihr zustimmen, so ging das wirklich nicht.

"Eigentlich trägt man darunter nur Haut", meinte sie dann und wartete wie Siandra reagieren würde, notfalls würden sie etwas anderes raussuchen müssen, auch wenn es wirklich eine schöne Kombination war.

[Siandra]

"Hmmm, das habe ich mir schon gedacht", meinte sie nachdenklich. Eigentlich hatte sie ja keine Mühe, sich sexy an zu ziehen. Im Gegenteil, das machte sie sogar sehr gerne. Sie hatte nur Mühe mit der Reaktion der Männer daraug. Aber solange sie nicht das Gefühl hatten, sie müssten sie deswegen anpatschen oder dumme Sprüche Klopfen, ging es ja noch. "Aber der Stoff ist weiss, sieht man da denn nicht durch?"

Rasch entledigte sie sich ihres BHs und schaute in den Spiegel. "Ah, nein, man sieht nichts", meinte sie erleichtert. "Und dort werden die bestimmt einen Umkleideraum haben, also wird das schon gehen. So, jetzt brauche ich nur noch meine Frisur und die Schuhe. Und was ziehst du eigentlich an?"

[Tania]

Da der Stoff dick genug war sah man nichts durch, also war ja alles in Ordnung.
"Soll ich dir die Haare machen?", fragte Tania und erhob sich dann vom Bett, mit einer Hand griff sie nun in den Kleiderschrank, schaute dabei aber nicht hin und zog dabei einen kurzen Rock heraus, dunkelgrün mit aufgenähten Taschen. "Warte jetzt brauch ich nur noch ein Oberteil." Diesmal sah sie wenigstens hin als sie wieder in den Schrank griff und schon hatte sie ein weißes Top gefunden mit schmalen Trägern.

"So tata... das zieh ich an", meinte sie dann grinsend und zeigte Siandra was sie sich "rausgesucht" hatte.

[Siandra]

Etwas verblüfft starrte sie ihre Freundin an. Wie schaffte sie das nur, einfach so in den Kleiderschrank zu greifen und sofort etwas für sich zu finden?
"Das steht dir gut, das habe ich schon mal an dir gesehen. Da werden dir die Männer wieder einmal hinterher sehen. Aber da machen sie ja eigentlich immer und wenn ich das richtig mitbekommen habe, gefällt dir das ja auch ganz gut", meinte sie schelmisch zu Tania.

"Ja, das wär echt lieb, wenn du das tun würdest", dankte sie ihr. "Wenn du willst kann ich dir auch nacher deine machen. Oder trägst du sie lieber offen?"

[Tania]

"Manchmal nervt es ein bisschen, doch eigentlich gefällt es mir ganz gut, da hast du Recht." Sie grinste Siandra an und nickte dann leicht.

"Das kannst du gerne tun wenn dir was gutes einfällt was du mit meinen Haaren machen kannst." Sie trat neben Siandra und betrachtete die dunklen Locken von ihrer Freundin, ihr kam auch schon langsam ein Bild in den Sinn wie ihre Frisur am Ende aussehen sollte.

[Siandra]

"Wussts ich doch", grinste Siandra frech. Solche Gespräche mit Tania machten ihr einfach unheimlich viel Spass. "Kommt wahrscheinlich auch sehr darauf an, wie derjenige aussieht, der dir hinter guckt. Hab ich recht?"

Sie setzte sich auf einen Stuhl, damit Tania einen besseren Zugan zu ihren Haaren hatte. "Ja, mir fällt da schon was ein. Du hast so feines, glattes Haar. Das kann man wunderbar hochstecken und viele einzelne Strähnen heraus ziehen. Das steht dir bestimmt."

[Tania]

"Mhm" meinte Tania als Siandra anfing zu überlegen wie sie ihre Haare machen sollte und rief eine Bürste herbei, sogleich begann sie die Haare ihrer Freundin durchzukämmen.

"Das kommt auf jeden Fall darauf an wie der Kerl aussieht, wenn er schon ganz alt ist will ich das nicht, doch bei einem süßen freut mich das doch immer wieder." Sie lächelte Siandra im Spiegel zu und teilte von Siandras Haaren eine breite Strähne in der Stirn ab, diese fixierte sie mit einer Klemme und dann nahm sie die restlichen Haare in die Hand und band sie zu einem Zopf zusammen. Ziemlich locker ließ sie den Zopf dabei. Dann rief sie noch einige Haarnadeln herbei und begann einige Strähnen damit wild zu fixieren, sodass Siandras Nacken frei lag und trotzdem ihre natürlichen Locken noch stärker hervor traten.
"Du magst es nicht so wenn dir jemand hinterher schaut, warum eigentlich nicht?", fragte Tania dann in einem gemütlichen Plauderton.

[Siandra]

Fasziniert beobachtete Siandra, wie Tania mit geschickten Finger ihr eine tolle Frisur hinzauberte. Auch verstand sie, was Tania wegen dem hinterherstarren erklärte. Doch dann stellte sie diese Frage und Siandra versteifte sich ganz kurz. Nicht, weil sie ihrer Freundin nicht antworten wollte, sondern einfach weil die Erinnerung daran sie anwiderte.

"Ich mag es schon, wenn man mir hinterherschaut. Wenn es bewundernd und nicht gierig sabbernd ist", begann sie schliesslich leise zu erklären. "Aber inzwischen kann ich es nicht mehr unterscheiden." Sie war selber überrascht über diese Einsicht. "Es erinnert mich einfach zu sehr an den Sklavenmarkt, wo wir hervorgezerrt wurden, damit man und begaffen und betatschen konnte. Und dann war ja noch das mit meinem Ehemann und meinem Schwager. Die haben mir ja auch dauernd so nachgesehen und ihre Spielchen mit mir gespielt. Es war einfach nur widerwärtig und ich kann es nicht wegsperren. Wenn ich wieder jemanden sehe, der mich so anstarrt, dann werde ich an diese Zeit erinnert und kann nicht einfach locker darüber hinweg sehen. Und wenn mich jemand bewundernd ansieht, erkenne ich es nicht mehr. Früher, war das anders, da habe ich es genossen und damit gespielt." Sie schwieg nachdenklich, war zuvor immer leiser geworden. Ja, es gab einmal eine Zeit, wo sie es genossen hatte. Da war sie gerade so langsam zur Frau geworden. Das war bevor ihre Zieheltern gestorben waren.

[Tania]

Sie war nun fertig mit dem hochstecken und stellte sich nun vor Siandra um ihr die breite Strähne zu frisieren, die sie bis jetzt ignoriert hatte.

"Ich verstehe was du meinst mich hat es auch sehr gestört so angesehen werden wie auf dem Sklavenmarkt, wie ein Stück Vieh. Doch seitdem wir frei sind sehen uns die Leute nicht mehr so an. Gut es wird immer den einen oder anderen geben der uns begafft, doch die meisten sehen und als junge hübsche Frauen und können einfach nicht anders als mal einen bewundernden Blick zu riskieren. Ich glaube du kannst wieder lernen es zu unterscheiden und wenn du das Gefühl hast, dass dich jemand begafft dann geh erhobenen Hauptes an ihm vorbei als wären dir die Blicke egal. Und wenn du denkst jemand wirft dir einen bewundernden Blick zu dann schenk ihm doch im Gegenzug ein freundliches Lächeln. Lass es langsam angehen, du brauchst nichts zu überstürzen."

Tania trat nun einen Schritt zurück und betrachtete ihr Werk. Die Breite Strähne hatte sie nochmals geteilt und dann nach hinten gekämmt, wobei sie jede Strähne fest gemacht hat mit einigen Haarnadeln und dann ein paar Strähnen herausgezupft hatte und diese mit dem Finger nochmal ein bisschen nachgelockt hatte. Jetzt sah die ganze Frisur frech und verspielt aus. Also perfekt zum Aufzug passend. "Voíla ich bin fertig." Nun trat sie endlich aus dem Bild, sodass Siandra sehen konnte was Tania getan hatte.

[Siandra]

Endlich trat Tania zur Seite und sie konnte in den Spiegel sehen. "Oh Tania", rief sie verzückt. "Du bist ja eine wahre Künstlerin. Das sieht wundervoll aus und ich fühle mich richtig frei." Sie stand auf und umarmte ihre Freundin stürmisch. Anschliessend bewog sie sie ebenfalls sich hin zu setzten, damit sie ihr nun eine Frisur machen konnte.

"Ich werde es versuchen", meinte sie schliesslich zu dem, was Tania zuvor gesagt hatte, während sie mit ihren Haaren arbeitete. "Eigentlich bin ich auch schon dran. Aber wenn ich überrumpelt werde, klappt das dann gar nicht. Doch dank dir fühle ich mich schon viel sicherer. Ich wüsste gar nicht, was ich ohne dich täte."

Inzwischen war sie mit der Frisur fast fertig. Sie hatte die Haare nach hinten gekämmt, mit der Hand dort zusammengefasst, sie ein paar mal um sich selber gedreht und schliesslich mit einer schönen, silbernen Spange oben an den Haaren am Hinterkopf befestigt. Dann liess sie den Rest über die Spange hinunter fallen und drückte sie zu vielen kleinen strähnen zusammen, die teilweise schon fast ein wenig stachelig abstanden. Danach zog sie die kürzeren Haar für mehrere Strähnen, die ihr immer wieder man lose vom Kopf vielen heraus. Es sah verspielt und gleichzeitig erwachsen aus.

"Na wie findest du es?", fragte sie etwas unsicher und seufzte auf. "Irgendwie möchte ich am liebsten gleich zu der Schneiderei gehen", meinte sie noch euphorisch.

[Tania]

Sie lächelte ihre Freundin warm an. Ich wüsste auch nicht was ich ohne dich tun sollte, dachte sie und blickte dann in den Spielgel. Es gefiel ihr was sie sah. Mit der Hand berührte sie leicht den Zopf an ihrem Hinterkopf und war erstaunt, dass das was im Spiegel so spitz aussah in Wirklichkeit noch immer ihr weiches Haar war. Tania fragte sich wirklich wie Siandra es geschafft hatte ihre Haare so wirken zu lassen.

"Danke es sieht wirklich super aus." Sie sprang auf und zog nun Siandra ihrerseits in die Arme, während sie sie noch festhielt lehnte sie sich ein Stück zurück und sah ihre Freundin fragend an. "Und was spricht dagegen jetzt schon hinzugehen?", fragte sie ganz unschuldig.

[Siandra]

Sie errötete leicht, als Tania die Frisur so lobte. Eigentlich erhielt sie ja gerne Komplimente, doch sie wusste nicht so recht, damit um zu gehen. Aber die Umarmung erwiderte sie herzlich. Doch dann fragte sie, was denn dagegen spräche, jetzt schon zu Kayne zu gehen und Siandra fing an zu strahlen.

Aber gleich darauf wurde sie blass und löste sich nervös von Tania, zupfte verlegen an ihrem Haar herum. "Nein, lieber nicht schon heute hingehen", stammelte sie unsicher. "Er hat bestimmt ganz viel Arbeit und ich will ihn nicht noch weiter davon abhalten. Sonst wird er wirklich noch wütend auf mich. Ausserdem sollte ich mich dafür sowieso erst noch duschen und dann ist es schon spät und..." Langsam wusste sie keine Ausreden mehr und sie sah ihre Freundin etwas hilflos an.
"Lass uns wie vereinbart dort hingehen. Dann hat er vielleicht auch schon etwas für unsere Kleider gemacht", nuschelte sie schliesslich leise.

[Tania]

Sie lächelte ihre Freundin wissend an als diese Ausflüchte suchte um nicht schon heute ihn wieder zu sehen. Bis auf das letze Argument zog keine der Aussagen bei ihr, das waren nur Dinge die sie aus Nervosität gesagt hatte.

"Wütend wird er sicher nicht werden und es würde auch nicht zu spät sein wenn wir erst hingehen wenn du geduscht hast. Doch ich muss leider sagen, dass ich schon gern etwas von den Kleidern sehen würde wenn wir ihn das nächste Mal aufsuchen. Also lass uns heute einen schönen Abend verbringen und dann Morgen einen schönen Tag und dann gehen wir zu ihm. Das klingt doch nach einem ganz guten Plan." Sie stellte es absichtlich so hin als wäre das nun ihre Idee, schließlich musste Siandra nicht noch weiter nervös werden nur weil Tania sie deswegen aufzog. Und außerdem würde sie jetzt zwei Tage Zeit haben Siandras Mut noch ein wenig auszubauen. Nicht, dass sich die Beiden dann anschwiegen wenn sie sich wieder sahen.

[Kayne]

Keine Zeit.
Das sagte er ständig in den zwei Tagen. Am Tage arbeitete er an dem grünen Kleid, in der Nacht aber an dem roten. Es waren noch nicht alle Applikationen und Stoffe verarbeitet, doch man sah die Grundform und bekam eine Ahnung davon wie es später aussehen sollte. Beide Kleider waren natürlich und nicht übertrieben ausstaffiert und Kayne hatte sehr darauf geachtet, dass sie sich auch zum Tanzen eigneten und man sich deswegen gut in ihnen bewegen konnte. Der geheimnisvolle Stoff tat sein übriges dazu, dass die Kleider bereits jetzt lebendig wirkten. Kayne war Perfektionist, so tüftelte er stundenlang an den Entwürfen herum, versetzte den halbtransparenten grünen Stoff um einen Hauch, ließ das rote Kleider oben nur halb die Schultern bedecken.
Am Ende waren die zwei Tage rum und er badete ausgiebig, wusch sich die Haare gründlich, zog eine waldgrüne weiche Hose aus Wildleder an und darüber ein normales naturfarbenes Hemd. Er legte den besten Gürtel an, den mit der eisernen Schnalle. Als Hendrik ihn so sah, machte er große Augen.
"Saubere Kleidung? Gebadet? Ist heute irgendein Feiertag?" Er schmunzelte, aber Kayne packte nur die Panik.
"Es ist zu auffällig oder?" Er eilte wieder nach oben. Dabei hatte er extra etwas unspektakuläres angezogen. Er riss sich die kurzen Stiefel von den Füßen, als der Schneider ins Zimmer kam. Tadelnd schüttelte er den Kopf.
"326 Jahre und führt sich auf wie ein pickliger vierzehnjähriger", meinte er amüsiert.
"Ich hab Pickel?!" Er wirkte beinahe entsetzt, doch der Schneider lachte nur.
"Nein, natürlich nicht. Du siehst großartig aus. Meinst du aber nicht, dass du dir zu viele Erwartungen machst, Junge?", fragte Meister Hendrik zurück.

[Siandra]

Endlich waren die zwei Tage vergangen und der Morgen, an dem sie zur Schneiderei gehen sollten, war angebrochen. Voller Entousiasmus war Siandra aufgestanden, hatte sich geduscht und die von Tania ausgewählten Kleider angezogen. Danach hatte sie sich von ihrer Freundin die Haare machen lassen und machte anschliessend ihre. Freudige Erwartung hatte in ihr gekribbelt.

Doch während dem Frühstück war sie langsam ruhiger und nachdenklicher geworden, hatte immer weniger gesprochen. Und nun, wo sie kurz davor waren, die Werkstatt zu erreichen, wurde sie immer langsamer und lief inzwischen einen Meter hinter ihrer Freundin her. "Du, ich komme vielleicht doch besser nicht mit", meinte sie schliesslich zögerlich. "Ich meine, vielleicht war er doch wütend auf mich auf dem Markt. Geh du doch schon mal hin und lass dir dein Kleid machen. Ich warte inzwischen in dem Cafe dort drüben auf dich." Abrupt drehte sie sich um und ging auf das eben erwähnte Lokal zu.

[Tania]

Dumm nur für Siandra, dass Tania schnelle Reflexe hatte, denn schon als sie sich umdrehte und auf das Lokal zugehen wollte hatte Tania die Hand ihrer Freundin ergriffen und hielt sie fest.

"Das wirst du nicht tun", meinte sie und blickte ihrer Freundin fest in die Augen.
"Du wirst mich begleiten und dich selbst davon überzeugen, dass er nicht wütend auf dich ist, sondern sich wahnsinnig darüber freuen wird dich zu sehen. Wir werden uns beide die Kleider zeigen lassen, sie anprobieren und noch ein wenig mit ihm plaudern. Es ist nichts dabei, ganz leicht, du brauchst nur deinen hübschen Hintern dort hinein zu bewegen und schon wird alles wie von selbst gehen", sagte sie mit vollster Überzeugung in der Stimme und hielt noch immer Siandras Hand.
"Ich werde nicht allein gehen und wenn ich die nächsten 3 Stunden auf dich einreden muss, wir werden heute noch in die Schneiderei gehen."

[Siandra]

Sonderlich weit kam sie ja nicht, denn Tania hatte blitzschnell ihre Hand ergriffen und hielt sie fest. Etwas kleinlaut sah sie ihre Freundin an, musste dann aber unwillkürlich über ihre Schulter an sich herunter sehen, als sie erwähnte, sie hätte einen hübschen Hintern. Das hatte sie ja eigentlich wirklich, meinte sie selbstbewusst. Aber sie war sich nicht so ganz sicher, ob ihr das auch gefiel in Verbindung mit Kayne gesagt zu bekommen.

Aber dann starrte sie Tania scheinbar entsetzt an. "Uh nein, verschone mich mit diesen drei Stunden", meinte sie schliesslich lachend. "Also gut, ich werde mitkommen. Doch du kannst das mit dem Plaudern übernehmen. Darin bin ich sowieso nicht so gut." Zwar hatte sie jetzt zugesagt, mit zu kommen, doch sie tat keinen Schritt in Richtung Schneiderei.

[Tania]

Nun lächelte Tania und zog dann Siandra einfach mit sich, warum musste sie es sich eigentlich selbst so schwer machen?

"Gut, dann komm." Und du wirst sicher auch mit ihm reden, dachte sie bei sich.
Sie zog ihre Freundin in Richtung der Schneiderei und öffnete dann die Tür zum Laden, bevor Siandra noch irgendwelche Einwände hervor bringen konnte.
"Hallo", meinte sie einfach in den Raum hinein.