Re: Siandras Geschichte
von Kayne » Do 7. Mär 2024, 16:26
Sie wollte ganz offensichtlich in keinster Weise, dass er ihr näher kam, um sie zu trösten, denn kaum wagte Kayne etwas dergleichen, zuckte Siandra weiter zurück und Kayne unterließ jegliche weitere Versuche. Seine mit Schmerz erfüllten Augen blickten zu ihr hinüber und wie sie weinte und ihre Schultern unter den Schluchzern erzitterten. Und er war an allem Schuld... es tat so weh. Am liebsten hätte er die Zeit zurückgedreht und alles richtig gemacht, doch das ließ sich jetzt nicht mehr ändern.
Er beteuerte ein weiteres Mal, dass er das nicht gewollt hätte, dass es so weit kommt, doch da stürzte sie bereits vom Bett und rannte ins Bad, um laut die Türe hinter sich zuzuknallen. Kayne spürte einen schmerzhaften Stich in seinem Herzen.
Dass er selbst wie betäubt vom Bett aufstand, bekam er kaum noch mit. Er hörte nur Siandras Worte und wie sie wollte, dass er ging und sie würde das nicht länger ertragen.
"Es tut mir leid", wisperte er, sein Hals fühlte sich viel zu trocken an und so kamen die Worte nur leise heraus. Was hätte er auch tun sollen? Jetzt ins Bad zu stürzen und wie ein Verrückter zu beteueren, es täte ihm Leid? Sie hatte ja ziemlich deutlich gemacht, dass sie ihn nicht mehr sehen wollte. Und du hast alles vermasselt... du bist nicht besser als dein Vater...
Und DER Gedanke tat richtig weh.
Kayne seufzte und ließ dann das Bild erscheinen, was er für sie gemalt hatte. Es zeigte sie beide auf dem Boot und wie sie sich zum allersten Mal geküsst hatten. Er hoffte, sie würde das verstehen. Er liebte sie doch. Vorsichtig lehnte er das Bild gegen die Wand und verließ dann das Zimmer, obwohl es ihm wirklich sehr schwer fiel. Aber hier zu bleiben, wäre wohl noch dümmer und sie würde dann sicher erst recht weiter Angst vor ihm bekommen.
Irgendwann stand er auf der Straße und die kühle Nachtluft umfing ihn, der Morgen graute. Kayne hatte nicht einmal mehr mitbekommen wie genau er das Hotel verlassen hatte. Er fühlte sich elend, sein Hemd war immer noch offen, aber irgendwie konnte er sich nicht aufbringen, die Knöpfe zu schließen. Er zermartete sich das Hirn, wo der Punkt gewesen war, wo er zu weit gegangen war und warum er nicht früher etwas bemerkt hatte. Da hatte er geschworen, er würde ihr nicht weh tun und was tat er? Genau das. Idiot, Volltrottel....
Wie konnte er ihr nur sagen, dass es ihm wirklich leid tat und dass er es nicht beabsichtigt hatte? Würde sie ihm je wieder vertrauen?
Dunkelheit, sie wurde vergewaltigt und du hast nichts bessres zu tun, als in der Nacht, wo sie dir das zeigt, sie auf ihr Zimmer zu drängen und mit ihr rumzumachen. Kayne biss sich auf die Lippen.
Immer wieder klangen ihre Worte in seinem Geist wieder. Dass sie es nicht gewollt hatte, dass sie es nicht ertrage...