Kaereille Dies ist ein privates Rollenspielforum

[Kayne]

Sie bemerkte sofort wie ernst ihm das war, was er ihr gerade gesagt hatte und in Kayne spielten all seine Gedanken und Gefühle wie verrückt, als sie stockend und zaghaft versuchte, die ihren zu formulieren. Nicht einmal fiel dabei das Wort Liebe, doch Kayne glaubte es in ihren Augen zu lesen und in ihrer verzweifelten Bemühung die richtigen Worte zu finden.
Sein Herz wollte überschäumen vor Freude. Nein, er wollte nicht mit dem hier aufhören und sie wollte es ebensowenig. Vielleicht konnten sie auch gar nicht mehr zurück. Wie sehr er ebenso all das tun wollte, was sie ihm sagte. Sie halten, mit ihr reden, ihr Blumen schenken und welche von ihr geschenkt zu bekommen.

Kayne blickte sie mit glänzenden Augen an, doch dann wurde ihr eigener Blick traurig, sie wandte das Gesicht leicht ab. Ihre Worte schmerzten ihm selbst, weil er sie so gut verstand. Sie wollte herumreisen und sie würde nicht hier bleiben, nicht einmal wegen ihm. Er konnte spüren wie schwer ihr das fiel, ihm zu sagen. Kayne wollte etwas darauf erwidern, aber da erhob Siandra sich bereits rasch und eilte davon. Er fühlte sich im gleichen Augenblick schuldig. Warum hatte er sie nicht in Frieden lassen können? Er hatte um seine Gefühle gewußt, sie vielleicht nicht und nun bereitete er ihr Kummer.
Kayne erhob sich ebenfalls, blieb jedoch stehen, sah nur wie sie von ihm davon floh.
*Klein-Terreille ist mir nicht so wichtig wie du es geworden bist.* Er kam ihr nach, hoffte aber, dass seine Worte sie wenigstens dazu bewogen, langsamer zu gehen, sich umzudrehen... *Und wenn nur die geringste Chance besteht, dass du ebenso für mich empfinden kannst, dann komme ich mit dir.*
Er hatte ihr aus gutem Grund noch nie etwas gesendet, weil er stets Angst gehabt hatte, sie würde dann vielleicht bemerken was er für sie fühlte. Jetzt hatte er jedoch keine Angst mehr davor, er hatte nur Angst, dass sie ging und ihn zurückließ.

[Siandra]

Erschrocken blieb sie stehen, als sie die Worte in ihrem Geist vernahm. Wer? Kayne! Es konnte nur er sein. Sein Faden war so voller Wärme, Hingabe, Freundschaft und etwas, das sie nicht wirklich benennen konnte. Es war irgendwie so wie das, was sie für Tania empfand, nur ein wenig anders. Und es war ziehmlich ähnlich wie das, was sie für ihn empfand, stellte sie überrascht fest.

Verwundert drehte sie sich zu ihm um und sah, wie er ihr nachkam. Da hellte sich ihre Miene auf und sie flog ihm begeistert um den Hals, überdeckte sein Gesicht mit unzähligen Küssen. Die Tränen liefen nun erst recht. Aber diesmal vor Verwirrung und Freude. *Du willst mit mir mitkommen?* fragte sie freudig, als könne sie ihr Glück nicht fassen. *Ja, ich glaube irgendwie schon, dass ich auch irgendwie so für dich empfinde.* Aber dann zog sie sich etwas von ihm zurück und meinte ernst. *Aber ich will dich nicht davon abhalten, schöne Dinge her zu stellen. Das kannst du doch so gut und du magst es auch so gern.*

[Kayne]

Er war angespannter als er es selbst jemals für möglich gehalten hätte, doch da drehte sie sich endlich langsam um, sah ihn über die Wiese hinweg an. Die letzten Schritte zu ihr mußte er nicht mehr überbrücken, denn sie kam auf ihn zugerannt, fiel ihm stürmisch um den Hals und bedeckte sein Gesicht mit den wunderbarsten zärtlichsten Küssen, die er sich vorstellen konnte. Kayne lachte leicht auf über ihre Impulsivität und hatte Mühe damit, ihr die Tränen fortzuküssen, wo doch immer wieder neue nachkamen. Dieses Mal aber zum Glück nicht aus Kummer, sondern aus Freude. Das konnte er spüren.
Und die Freude ergriff auch ihn und er mußte sehr an sich halten, nicht ebenso stürmisch wie Siandra zu sein, wo sie anscheinend noch Schwierigkeiten mit all diesen Gefühlen hatte. Ob es das erste Mal war, dass sie verliebt war? Jedenfalls war es unheimlich süß.

*All diese schönen Dinge verblassen vor einem einzelnen, was ich offenbar erschaffen kann*, sandte er ihr voller Zuneigung und sah sie an. *Dein glückliches Lächeln.*
Kayne zog sie wieder zu sich, konnte es nicht lassen, sie einmal herumzuwirbeln, während er sie hielt, um sie dann wieder zärtlich zu küssen. Er war so glücklich, er konnte es selbst nicht recht fassen.
"Außerdem kann ich dich und Tania dann vielleicht wenigstens ab und an davon abhalten, in Schwierigkeiten zu geraten. Oder dich zumindest davor beschützen." Kayne hielt sie an den Händen und so standen sie inmitten der Wiese. "Sag bitte ja, Siandra. Sag ja. Ich komme liebend gerne mit, wenn wir so zusammen sein können." Dann hielt er kurz inne. "Auch.. naja, auch wenn ich dir nicht viel bieten kann außer dem hier." Kayne pflückte ihr eine Blume und reichte sie. Er hatte nicht gerade viel Geld, um sich teure Hotels, edle Kleider und Essen zu leisten.

[Siandra]

Sie wurde knallrot im Gesicht, als er meinte, das schönste was er erschaffen könne, sei das Lächeln in ihrem Gesicht. Fröhlich jauchzte sie auf, als er sie herumwirbelte und musste herzlich lachen, als er meinte, er könne Tania und sie vielleicht davon abhalten, in Schwierigkeiten zu geraten. Sie glaubte nicht wirklich, dass er das schaffen würde. Wohl würden sie zwei ihn wohl eher mit sich in Schwierigkeiten ziehen. Aber mit ihm waren sie stärker und er konnte sie wirklich beschützen. Tania hatte ihr nämlich gesagt, was er für Juwelen trug.

"Ja, ja, ja, ja", sang sie überglücklich, sang ihr Geist, sang ihre Seele und ihr Herz. Ganz fest drückte sie seine Hände, so als wolle sie nie mehr loslassen. Erfüllt nahm sie die Blume entgegen. "Das ist mehr als genug, Kayne. Das ist mehr, als ich je zu träumen gewagt habe. Ausserdem können Tania und ich uns um den Rest kümmern. Das ist kein Problem für uns."

[Kayne]

Ach, sie sah so schön aus wenn sie errötete. Und wenn sie lächelte und wenn sie lachte... eigentlich immer. Er mußte über sich selbst schmunzeln. Dunkelheit, es hatte ihn ganz schön erwischt. Kayne wünschte sich, seine Mutter hätte noch gelebt, damit er ihr dieses wunderbare Mädchen hätte vorstellen können. Sie hätte dir ganz gewiss gefallen...
Er betrachtete Siandra, während sie ihm sogar mehrmals zustimmte und noch nie hatte sich ein 'Ja' so schön angehört. Ob sie überhaupt ermessen konnte wie glücklich sie ihn damit machte? Doch sie war ebenso glücklich... ob sie jetzt wirklich zusammen waren? Zum Glück hatten sie jetzt Zeit, Zeit, um einen Schritt nach dem anderen zu machen. Er fragte sich, wie es Meister Hendrik aufnehmen würde, wenn er hier so plötzlich alle Brücken hinter sich abreißen würde, doch Kayne würde sich nie verzeihen, würde er nicht mit Siandra gehen.

Trotzdem würde er arbeiten gehen, während sie herumreisten. Er wollte weder Tania noch Siandra zur Last fallen und Arbeit hatte er bis jetzt immer gefunden, er war da nicht sehr anspruchsvoll.
"Wenigstens habe ich viele handwerkliche Fähigkeiten, die euch zwein vielleicht das Leben etwas erleichtern." Kayne lächelte und nahm Siandra an der Hand, um mit ihr zurück zu der Decke zu gehen. "Was wird eigentlich Tania dazu sagen? Ich meine... möchtest du nicht zuerst mit ihr darüber reden?"
Er setzte sich wieder und da Siandra vorhin seine Blume angenommen hatte, küsste er sie erneut, doch irgendwie mochte er sich gar nicht mehr von ihr lösen und der Kuss wurde intensiver, wenn er auch immer zärtlich blieb. Langsam löste er sich wieder von ihr.

"Ich weiß, dass das jetzt alles irgendwie ziemlich schnell gegangen ist... das Küssen und das darüber zu reden..." Im Vergleich zu den letzten Tagen, wo sie sich nur zaghaft näher gekommen waren, war es wie, als wäre plötzlich ein Damm gebrochen und sie hätten endlich erkannt was sie einander hatten. Trotzdem wußte Kayne, dass Siandra von all dem vielleicht dennoch etwas überrumpelt war, so intensiv wie sie vorhin reagiert hatte, schwankend zwischen Tränen und Lachen. Verständnisvoll lächelte er sie an, streichelte über ihre Arme. "Bitte sag mir jederzeit, wenn es dir zu schnell geht... jetzt können wir ja erstmal essen, falls du den Hunger nicht vergessen hast über all das." Er zwinkerte ihr zu.

[Siandra]

Widerstandslos liess sie sich wieder von ihm zurück zur Decke führen. In ihr wirbelten so viele Gefühle umher und die Hälfte davon konnte sie noch nicht einmal einordnen. Sie setzte sich neben ihn und wurde gelich darauf wieder von Kayne geküsst. Sie hatte ja seine Blume angenommen. Aber diesesmal war der Kuss irgendwie ganz anders, viel intensiver und leidenschaftlicher, doch noch immer zärtlich. Trotz der Intensität und der Länge zog sich Siandra nicht zurück und konnte ihn einfach nur erwidern und geniessen.

Doch dann erstarrte sie. Sie sollte ihm sagen, wenn es ihr zu schnell ging. Meinte er damit etwa den Sex? Siandra wollte keinen Sex. Auch wenn Tania gefallen daran fand, für sie war das nichts. Unerwünschte Bilder stiegen in ihr hoch, die sie rasch unterdrückte. Kayne fand bestimmt auch gefallen daran und ihm würde sie doch eigentlich gerne etwas schönes schenken. Aber was, wenn sie nicht konnte? Würde er es sich dann einfach woanders holen? Ihr war sehr schnell klar geworden, dass Männer Bedürfnisse hatten, die sie einfach befriedigen wollten. Oder würde er sie einfach verlassen, wenn sie diese Bedürfnisse nich befriedigen konnte?

"Hunger?" Sie war zu sehr mit ihrer aufkommenden Panik beschäftigt gewesen, als dass sie gross auf seine Worte geachtet hatte. "Ja, etwas zu essen wäre nicht schlecht", meinte sie lächelnd, obwohl sie gar keinen Hunger hatte. "Natürlich werde ich auch mit Tania darüber reden." Oh, ja, sie würde ihr alles lang und breit erklären. "Wahrscheinlich wird sie sich etwas liebevoll über mich lustig machen, dir drohen, dass du auch ja nett zu mir sein sollst und dann wird sie sich einfach nur für uns zwei freuen." Siandra grinste ihn schelmisch an. "Ausserdem wird sie bestimmt nichts dagegen haben, unseren persönlichen Schneider, Schmied, Glasbläser und Parfumeur bei uns zu haben. Wahnsinn, was für ein Luxus." Und Tania konnte ihr bestimmt auch mit ihrem Problem helfen. Denen Beiden machte es ja Spass. Vielleicht konnten sie ja dann miteinander schlafen. Dann würde Kayne trotzdem bei ihr bleiben und Siandra würde es nicht so viel ausmachen, wenn er mit Tania schlief, als mit sonst jemandem. Ja, das wäre bestimmt die beste Lösung.

[Kayne]

Kayne begann den Korb zu öffnen und nach und nach einige der eingepackten Leckereien herauszuholen, Brötchen, Früchte, gefüllte Teigtaschen und einiges mehr, da er nicht genau gewußt hatte, was Siandra alles mochte. Er hatte sich aber ihre Lieblingsfrüchte von dem Gespräch am Markt gemerkt und eben davon etwas mitgenommen. Nachdem er eine Flasche Wein und Saft hinausgeholt hatte, blickte er wieder Siandra an und mußte lächeln über ihren Kommentar, dass Tania sie damit sicher aufziehen würde.
"Solange sie sich am Ende für uns freut. Ich finde sie auch sehr nett, ich hoffe, wir kommen gut miteinander aus", antwortete er und goss Siandra und sich ein Glas Saft ein. Kayne grinste, als sie weiter davon sprach, dass sie ja nun quasi einen Mann für alles bei sich hätten. "Aha, das bin ich also für euch zwei nur", gab er in gespielter Empörung von sich und konnte es nicht lassen, Siandra dafür neckisch zu küssen. Sacht strich er ihre süß duftenden Haare beiseite, um ihren Hals kurz liebevoll zu küssen ehe er sich wieder zurückzog.

"Habt ihr zwei denn schon einen Plan wohin ihr als nächstes reisen wollt?", fragte er neugierig und begann eines der Brötchen zu verspeisen. "Ich werde es Meister Hendrik noch sagen müssen, doch ich denke, er wird Verständnis haben. Irgendwann hätte ich ohnehin bei ihm mein Gesellenstück abgeliefert und ich glaube, das wird in diesem Fall dein Kleid sein." Kayne lächelte verträumt. "Ich werd mein bestes geben, das es einzigartig wird. Solange du damit nicht auf Männerjagd gehst... weißt du, ich hatte schon Angst, es deswegen überhaupt fertigzustellen, wo ich dich doch damals schon so sehr mochte..", gestand er ihr leicht verlegen. Ob sie schon viele Männer gehabt hatte? Küssen konnte sie auf jeden Fall sehr gut... aber es kam ihm so vor, als hätte sie bisher noch nie eine ernsthafte Beziehung gehabt, nur ihren Spaß gesucht wie sie schon oft gesagt hatte und er dagegen.. er hatte stets nur Beziehungen gehabt. Jede Frau mit der er geschlafen hatte, hatte er geliebt.

[Siandra]

Interessiert beobachtete sie, wie Kayne verschiedene leckere Dinge aus dem Korb packte und inzwischen bekam sie doch langsam Hunger. Als er sich gespielt über ihre Aussage empörte grinste sie ihn nur frech an. Nickte aber dazu, dass sie bestimmt gut miteinander auskommen würden.

Als er ihr gestand, dass er ihr kleid gar nicht hatte fertigstellen wollen wegen der Männerjagd und dass er sie damals schon gemocht hatte, errötete sie sanft. "Es freut mich wahnsinnig fest, dass dein Gesellenstück ein Kleid für mich sein wird. Ich fühle mich sehr geehrt. Und ich verspreche dir, dass ich damit nicht auf Männerjagd gegehen werde", sagte sie schon beinahe ehrfürchtig und sah ihm fest in die Augen. "Ausserdem schein das gar nicht mehr nötig zu sein", fügte sie dann frech grinsend hinzu. "Wie es aussieht hat die Beute schon mich gefangen." Mal ganz abgesehen davon, dass Männerjagd nur ein anderes Wort für Tania war, um ihre Angst vor Männern ab zu bauen. Also zumindest, was Siandra betraf. Zudem genoss sie die Küsse sehr die er ihr gab, auch wenn sie der an ihren Hals etwas verunsicherte.

"Wir werden wohl noch eine Weile hier bleiben", fuhr sie nachdenklich fort. "Damit du auch genügend Zeit hast, all deine Angelegenheiten hier noch in Ruhe zu klären, bevor wir aufbrechen. Und dann müssen wir zurück nach Raej um Cliuenar ab zu holen. Der wartet dort nämlich noch immer auf uns."

[Kayne]

Kayne lächelte, als Siandra über seine Worte errötete und es freute ihn noch mehr, dass sie versprach, nicht auf Männerjagd zu gehen. Er mußte lachen, nachdem sie dann erwähnt hatte, eigentlich wäre die Jagd ja auch gar nicht mehr nötig und die Beute hätte vielmehr sie gefangen.
"Das war wohl eher umgekehrt", gab er amüsiert zurück, "Du bist viel zu hübsch und zu nett, da war es schon längst um mich geschehen. Vielleicht sind wir beide gefangen worden ohne dass wir es gemerkt haben...", fügte er ein wenig leiser hinzu. Seine Blicke glitten bewundernd über ihren Körper, er mochte ihre kupferfarbene dunkle Haut, die leicht schimmerte, ihre weiblichen Rundungen über die sich ihre Kleidung schmiegte und sie so angenehm hervorhoben. Und ebenso mochte er die Dinge an ihr, die man nicht gleich auf den ersten Blick sah. Ihr helles Lachen, ihr freches Grinsen, das lebenslustige Glitzern in ihren Augen, wie sich ihr Mund anfühlte, wenn er sie küsste... Kayne sah sie verträumt an ehe es ihm wieder bewußt wurde und er sich erst einmal wieder dem Essen widmete.

"Cliuenar?" Leicht verwundert sah er sie an, der Name war noch nie zuvor gefallen. "Ist das ein Freund von euch?", fragte er neugierig nach. Vielleicht ja sogar der Freund von Tania, auch wenn es bisher eher so geklungen hatte, als würde die Glacierin diejenige sein, der der Sinn viel mehr nach jener Männerjagd stand. Siandra war weitaus schüchterner und gerade das machte sie in Kaynes Augen so liebreizend. "Also dann würde ich mich freuen, ihn kennenzulernen. Der Name klingt nach einem Eyrier", stellte er fest.

[Siandra]

Ja, es sah wirklich so aus, als hätten sie beide sich gegenseitig gefangen und sie strahlte ihn einfach nur an, als er ihr die Komplimente machte. Verlegen griff sie hastig nach einem Brötchen und fing an daran zu knabbern. So bemerkte sie zum Glück auch nicht seinen bewundernden Blick, den er über ihren Körper wandern liess. Das hätte sie sonst wohl sehr verunsichert.

Doch dann verschluckte sie sich bei seiner Frage und sie musste erst einmal husten. Etwas entgeistert starrte sie ihn an und ihr wurde bewusst, dass sie wieder einmal viel zu viel gesagt hatte. Andererseits hatte er gesagt, er wolle sie kennen lernen und das war nun mal irgendwie auch ein Teil von ihr. Einer auf den sie nicht stolz war und der eindeutig bewies, dass sie nicht nett war.

"Ja, Cliuenar ist ein Eyrier, aber er ist kein Freund von uns. Kayne, er ist..." Sie hielt kurz inne und sah dem Prinzen ausdruckslos in die Augen. "Cliuenar ist mein Sklave, Kayne", erklärte sie sanft. Eigentlich gehörte er ja ihnen beiden. Aber sie hatte ihn gekauft und Siandra wollte nun nicht auch noch Tania in schlechtem Licht darstellen. Sie sass nun einfach da, sah ihn an und wartete darauf, dass er voller Abscheu das Gesicht verziehen, sich erheben und sie für immer verlassen würde.

[Kayne]

Sklave. Sie hatte einen Sklaven. Eben, wo er noch geglaubt hatte, sich ein Bild von ihr gemacht zu haben, sie nun langsam besser kennen lernte, drehte sie mit einer einzigen Aussage alles wieder herum. Warum hatte sie nur einen Sklaven? Er blickte sie schweigend und auch verwundert an, blieb aber einfach ruhig sitzen. Ihm fehlten im ersten Moment wirklich komplett die Worte. Ihm war bewußt, dass Siandra irgendeine Antwort von ihm erwartete, doch er brauchte ein wenig, um das zu verkraften. Dass es kein simpler Scherz war, erkannte er an ihrem Gesichtsausdruck. Sie schien über seine Fragen auch erschrocken gewesen zu sein, er sollte es schätzen, dass sie ihm schon so weit vertraute, ihm das zu sagen, und sie nicht gleich im vorhinein zu verurteilen, vielleicht steckte irgendeine plausible Geschichte dahinter. Mußte es doch einfach...
"Hilf mir das zu verstehen, Siandra...", fing er an und blickte leicht hiflos zu ihr, "Du warst doch selbst eine Sklavin, warum... hast du dann einen gekauft?" Das war etwas, was er wirklich nicht begriff. Er hätte angenommen, sie fände damit die Sklaverei automatisch schlimm und verwerflich, doch anscheinend tat sie das nicht.

"Ich.. würde das wirklich gerne wissen. Warum wolltest du einen eigenen Sklaven? Und..." Er schluckte kurz. "Was tut er für dich? Denn... ähm... wenn es einer von diesen... also..." Die Worte wollten seinen Mund kaum verlassen. Vermutlich stellte er sich gerade furchtbar lächerlich an. "Ich würde nicht wollen, dass er mit dir schläft... wenn wir zusammen sind... ich dachte... naja... dass wir einander treu sind..."
Vielleicht hatten sie beide total andere Vorstellungen davon wie es wäre miteinander zu leben. Womöglich hielt es Siandra für selbstverständlich, dass sie noch andere Partner daneben hätten, er wußte es nicht. Alles was er gedacht hatte, schien wie auf den Kopf gestellt.

[Siandra]

Er lief nicht davon. Er sass einfach nur schweigend da und blickte sie verwundert an. Und er versuchte zu verstehen. Ihr Herz raste. Er versuchte tatsächlich bei ihr zu bleiben und zu verstehen. Hoffenltich konnte er es, denn sie wollte ihn nicht verlieren. aber wie sollte er, da sie es noch nicht einmal selber verstand.

"Ich weiss nicht wirklich weshalb ich einen eigenen Sklaven wollte, Kayne", begann sie leise zu erklären und ihr Blick wurde abwesen. Sie sah nun andere Bilder. "Tania und ich waren dort, damit ich mit meiner Vergangenheit abschliessen konnte. Und dann war er auf einmal da. Stark gefesselt und sehr schön, ein Mann, ein Eyrier und ich wollte ihn unbedingt haben. Ich wollte ihn haben und ihm weh tun. Also habe ich ihn gekauft und ihm schlimme Schmerzen zugefügt." Ihre Stimme verlor sich. Sie vergas ihm zu sagen, dass sie ihm treu sein würde und nicht vorhatte mit irgendwem zu schlafen. War gefangen von den Erinnerungen.

[Kayne]

Leise begann sie es ihm zu erzählen und Kayne wäre nun lieber gewesen, es nicht gehört zu haben. Hatte er sich so in ihr getäuscht? Sie hatte den Mann... gekauft, um ihm weh zu tun? Warum nur? Machte ihr das etwa Spaß? Siandra sprach darüber ohne ihm richtig in die Augen zu sehen oder auf seine andere Worte einzugehen. Du kannst jetzt aufstehen, sagte er sich, und sie zurückfahren und zugeben, dass das hier alles ein schrecklicher Fehler war oder er blieb und er bemühte sich zu verstehen und ihr zu helfen, auch wenn es ihm schwer fiel. Doch wer wäre er, wenn er sich jetzt schon verschrecken ließ? Er liebte sie, so einfach würde er nicht aufgeben.
Statt also aufzustehen, rückte er sogar näher zu ihr und seine Hände strichen behutsam über ihre nackten Arme. Weiche, samtige Haut... ernst blickte er Siandra an.

"Tust... tust du ihm weh, weil Männer dir weh getan haben?", fragte er ebenso leise. Vielleicht wollte sie gar nicht darüber reden und er machte mit seinen Fragen alles nur noch schlimmer, doch Kayne wollte wissen, was dahinter steckte. Er hoffte so inständig, sie würde es nicht aus reiner Vergnüngungssucht tun... "Hast du ihn deswegen gekauft, weil du es wenigstens irgendeinem Mann heimzahlen wolltest oder weil es dir... dir... Spaß macht, ihm weh zu tun?" Traurig sah er sie an, beugte sich vor und küsste ihre Wange liebevoll. "Wenn dir so etwas Spaß macht, bin ich vielleicht doch nicht der richtige Mann für dich..." Dabei wirkte sie gar nicht so. Hatte er sich dermaßen getäuscht? Seltsamste Gedanken kam ihm und was die beiden Frauen wirklich unter Männerjagd verstanden... und wer weiß, vielleicht mochte es sie auch im Bett, den Mann zu quälen und zu unterwerfen. Kayne bezweifelte, dass er masochistisch genug für so etwas wäre, er war noch nie an so eine Frau geraten.

[Siandra]

"Nein!" Ee sollte sie nicht verlassen. Er war doch der richtige für sie. Seine letzten Worte holten sie zurück und sie fing an zu zittern, kuschelte sich Schutz suchend in seine Arme. Er war ganz bestimmt der richtige für sie, demm er blieb bei ihr und versuchte sie zu verstehen.

"Ja, es hat Spass gemacht", gab sie leise und beschämt zu. "Es hat sogar sehr viel Spass gemacht und war unglaublich befriedigend. Aber es war auch grässlich und hat sehr weh getan. Ich habe dabei wohl einen Teil von mir selber zerstört." Sie hielt kurz inne und nahm ihre Kraft zusammen um weiter zu sprechen, seine Fragen zu beantworten. "Ja, du hast Recht. Ich habe ihm wehgetan, weil Männer mir weh getan haben, weil er ein Mann und ein Eyrier ist."

[Kayne]

Sie schien beinahe entsetzt allein von dem Gedanken, er könne sie verlassen. In Kayne verursachte es ein glückliches Gefühl, was sich momentan mit seiner Verwirrung biss und ihn noch weiter verunsicherte. Trotzdem schloss er sie in seine Arme, als sie sich schutz suchend an ihn kuschelte und nicht wollte, dass er ging. Es war schön sie einfach nur zu halten.
Weitaus weniger schön war es, dann plötzlich von ihr zu hören, es hätte ihr Spaß gemacht, Cliuenar weh getan zu haben und es wäre gar befriedigend gewesen. Er hatte das Gefühl, eine vollkommen Fremde in den Armen zu halten, jemanden, den er nicht einmal annähernd kannte. Kann ich jemals darauf hoffen, sie wirklich kennen zu lernen? Und wollte er das? Vor ein paar Stunden hatte er das so leichtfertig dahin gesagt, er wolle sie besser kennenlernen und nun offenbarte sie immer mehr und mehr. So langsam begriff er auch, warum sie gezögert hatte, gerade weil sie ihn als anständigen und ehrenhaften Mann ansah. Zu anständig? Zu ehrenhaft?

Nein, sie war sie. Er kannte sie jetzt in ihrer Gegenwart und dass sie über seine Komplimente errötete, dass sie vor Schüchternheit nicht gewagt hatte bei ihren ersten Begegnungen viel zu sprechen, dass man Spaß mit ihr haben konnte, dass er es mochte bei ihr zu sein. Er kannte all diese Dinge. Jetzt mußte er nur irgendwie mit dem Rest klarkommen, auch wenn er keine Ahnung hatte wie.
"Siandra.. ich würde nicht wollen, dass du Cliuenar noch einmal weh tust, nur weil du dich an ihm rächen willst für etwas, was er nicht getan hat..." Kayne war über sich selbst überrascht, dass er es mit halbwegs fester Stimme vorbrachte. "Ich.. wurde nicht so erzogen, ich kann nicht stumm irgendwo daneben stehen, wenn jemand grundlos angegriffen und verletzt wird... bitte... mach so etwas nie wieder", bat er sie ganz leise und hielt sie nur noch fester. "Bitte lass dich nicht von Rachegefühlen auffressen..." Vielleicht hatte sie nur ihre Machtlosigkeit betäuben wollen, die Hilflosigkeit, die damals von ihr Besitz ergriffen hatte... er konnte sich ja nur ausreimen, was da passiert war, auf jeden Fall nichts schönes.
"Es tut mir leid, dass dir Männer so weh getan haben... aber es gibt zum Glück auch einige nette Männer auf dieser Welt." Er lächelte aufmunternd. "Mich zum Beispiel..."
Vor seinem inneren Auge sah er eine blutbesudelte Siandra, die befriedigt von dem gequälten Sklaven hinunterstieg... irgendwie mußte er diese grässlichen Bilder wieder loswerden...

[Siandra]

"Ja, es gibt nette Männer auf dieser Welt", murmelte sie. "Früher wusste ich das einmal. Und ich glaube, ich fange es langsam wieder an zu wissen." Sie hob den Kopf und sah ihn lächelnd an. "Denn du bist wirklich ein netter Mann. Sogar viel mehr als das." Du gibst mir deine Geborgenheit und Wärme, obwohl dir das überhaupt nicht gefällt, was ich mache. "Ich muss so viel wieder lernen, was die Beziehungen zwischen Männern und Frauen angeht. Früher wusste ich es einmal. Da konnte ich schäkern und mich ansehen lassen. Jetzt kann ich das nicht mehr. Tania versucht mir dabei zu helfen. Aber wir kommen nur sehr langsam vorwärts."

Sie seufzte und senkte traurig wieder den Blick. "Ich bin auch nicht so erzogen worden, Kayne. Doch meine Erziehung zählte nicht. Nein, sie war vielmehr im Weg. Auch will ich mich nicht von Rachegefühlen auffressen lassen, denn ich wusste einmal, dass ich mich damit nur selber schade. Aber es ist so schwer. Ich will ihm auch nicht einfach so wieder grundlos weh tun. Doch ich habe mich in der Hinsicht nicht immer unter Kontrolle. Es ist..." Sie sah wieder zu ihm auch. "Kayne?" Hoffnungsvoll. "Würdest du..." Ängstlich. "Würdest du mich zurück halten, wenn ich es wieder tun sollte? Würdest du das für mich tun?"

[Kayne]

Er erwiderte ihr Lächeln voller Zuneigung für sie, denn mit ihren Worten, die so wehmütig und auch verzweifelt waren, beruhigte sie ihn doch. Er wußte, dass sie nett und liebevoll war und vielleicht konnte sie das später auch wieder zu anderen sein... ihr Ehemann und ihr Schwager mußten ihr so sehr weh getan haben, dass sie sich vollkommen zurückgezogen und einen Panzer um sich gezogen hatte, der jede Annäherung sofort in etwas schlechtes umdeutete. Irgendwie war er nun geradezu überrascht, dass er es geschafft hatte, ihr so nahe zu kommen. Wieviele von seinen Gesten und Annäherungsversuche sie wohl bis dahin falsch verstanden hatte?
"Vielleicht kann ich dir ja auch helfen, was die Beziehungen zwischen Männern und Frauen betrifft...", sagte er ihr leise und drückte sie sanft. Er war froh, dass Siandra so eine Freundin wie Tania hatte. War froh, dass sie auch ohne seine Anwesenheit jemanden hatte und sie nicht auf sich allein gestellt war.

Dann erzählte sie davon wie schwer es ihr fiel, nicht der Rache zu verfallen, dass sie nicht einmal wußte, ob sie Cliuenar nicht wieder weh tun würde. Das machte ihm fast genauso viel Angst wie ihr. Siandra blickte zu ihm auf, bat ihn, andere vor ihr zu beschützen...
*Ja, das werde ich*, sandte er ihr bestimmt und hoffte gleichzeitig nie in so eine Situation zu gelangen. *Ich verspreche es.* Kayne würde sein Wort halten. *Selbst wenn du dann auf mich wütend sein solltest. Aber ich kann schon einiges vertragen...*
Er lächelte sie an, küsste behutsam ihre Stirn.
"Ich möchte für dich da sein... und dir helfen... gemeinsam kriegen wir das schon hin." Er kuschelte sie an sich, hoffend, dass sie das wirklich schaffen würden. Vielleicht konnten sie diesem Cliuenar dann irgendwann die Freiheit schenken, wenn Siandra soweit war...

[Siandra]

Glücklich liess sie sich an ihn ziehen, damit sie sich an ihn kuschel konnte. Noch vor kurzem wäre ihr das zuviel gewesen und sie wäre schreiend davon gerannt. Doch bei Kayne ging es ohne Probleme. Vielleicht würden sogar irgendwann auch noch andere Dinge bei ihm ohne Probleme gehen. Hastig verdrängte Siandra diese unheimlichen Gedanken. Dazu war es noch viel zu früh.

*Danke*, sandte sie ihm unendlich erleichtert. *Und ich werde dann nicht wütend auf dich sein*, fuhr sie amüsiert fort. *Zumindest nicht wirklich. Höchstens etwas grummelig.* Sie konnte wieder herzlich lächeln.

"Ich geniesse es sehr, dass du für mich da sein willst. Und ich nehme deine Hilfe unglaublich gerne an." Sie löste sich von ihm und sah ihm fest in die Augen. "Wir werden das ganz bestimmt schaffen, Kayne Lares. Davon bin ich überzeugt. Denn du bist einfach ein wundervoller Mensch. Da kann es gar nicht anders gehen." Das klang jetzt vielleicht naiv, das war sich Siandra bewusst und doch glaubte sie ganz fest daran. Langsam beugte sie sich vor, schloss die Augen und küsste ihren Prinzen voller Zuneigung und Hingabe.

[Kayne]

War er eben noch tief verzweifelt gewesen, überschwemmten ihn jetzt wieder die Glücksgefühle und rissen ihn einfach so mit sich fort. Es war wie ein wilder Flug mit Höhen und Tiefen und Mutter der Nacht, er wollte niemals aufhören so zu fliegen. Nun war er doch zuversichtlicher, dass sie gemeinsam diese Schwierigkeiten in den Griff bekommen konnten. Siandra löste sich wieder von ihm, jedoch nur, um ihm zu sagen, dass seine Hilfe gerne annahm und er ein wundervoller Mensch wäre. Er lächelte leicht verlegen, da beugte sie sich bereits wieder vor und küsste ihn hingebungsvoll.
Kayne erwiderte den Kuss zärtlich und gleichfalls durchdrungen von Zuneigung und Hingabe für sie. Der Kuss schien eine Ewigkeit zu dauern und doch viel zu kurz zu sein.

"Du bist ebenfalls ein wundervoller Mensch", sagte er, als sie wieder aufgehört hatten sich zu küssen. "Auch wenn du diese Dinge getan hast... aber Menschen tun viele Dinge, wenn sie ihre Ängste überwinden wollen... ich glaube an dich, dass du das auch noch schaffst."
Kayne lehnte sich zurück auf die Decke, streckte seine Beine aus und lächelte sie von unten her an.
"Ich bin trotzdem froh, dass du es mir gesagt hast und dass du mir vertraust... magst du dich zu mir legen? Vielleicht sehen wir im Himmel ähnliche Dinge." Er deutete hoch zu den leichten zerfaserten Wolken, die sachte vorüber trieben. Vielleicht konnten sie jetzt doch noch irgendwie wieder den Tag an sich genießen. Kayne verschränkte seine Arme hinter dem Kopf, so dass Siandra sehen konnte, dass er wirklich einfach nur daliegen wollte.

[Siandra]

Er erwiderte ihren Kuss so wundervoll, dass sie sich einfach davon fort treiben lassen konnte. Es war so unglaublich schön und erfüllend. So schön, dass es nicht einmal schlimm war, dass sie sih nach einer Ewigkeit wieder trennten.

Doch dann war es an ihr, verlegen zu lächeln und zu erröten. Dass er sagte, er würde an sie glauben liess sie stärker werden. Und sie staunte darüber, wieviel er vertrug, dass er froh war, dass sie ihm diese schlimmen Dinge gesagt hatte und dass er ihr Vertrauen schätzte. Kayne schien wirklich ein starker Mann zu sein.

Als er sie dazu einlud, sich neben ihr hin zu legen, erstarrte sie jedoch trotzdem. Dennoch sah sie in den Himmel hoch. Wolken zu beobachten war wirklich etwas schönes. Und in der Wüste hatte es so selten wolken gegeben. Ausserdem legte er seine Hände unter seinen Kopf. Es konnte eine Falle, ein Spiel sein. Das kannte sie ja. Aber nein, nicht von Kayne. Er würde so etwas nicht tun. So nickte sie schliesslich sacht und legte sich neben ihn auf den Rücken, sah verträumt in den Himmel.