Kaereille Dies ist ein privates Rollenspielforum

[Tania]

Tania fiel jetzt erst auf wie merkwürdig die ganze Situation eigentlich war, sie hatte mit dem Vater von Kayne geschlafen... Das klang reichlich seltsam, für sie würde er weiter Ayden bleiben, er war für ja ohnehin nie ein Vater gewesen.
Sie nickte bloss als er ihr mitteilte sie nicht auzufragen, da sie ohnehin nicht vorgehabt hatte irgendetwas direktes über ihn zu sagen musste sie Kayne auch nicht anlügen. Und dann sprach er doch weiter über Ayden, aber eher so als würde er mit sich selbst sprechen, deshalb schwieg sie auch weiterhin, obwohl sie noch viel weniger Glück gehabt hatte als jede andere Frau, denn Ayden hatte es geschafft sie tief im Inneren zu erreichen und es hatte so weh getan, nein sie hatte nicht wirklich mehr Glück gehabt als andere, die ihn einfach nur hassen konnten.

Kurz verstärkte sich ihr Griff um das Glas als Kayne erwähnte wie Ayden mit einer Frau gesprochen hatte und sie berührt hatte, natürlich hatte sie gewusst, dass weder er noch sie jetzt niemanden mehr zum Spielen suchten, doch so offen davon zu erfahren war ihr unangenehm.
"Nein ich wusste nicht, dass du fechtest", gab sie offen zu, von Ayden hatte sie es auch nicht gewusst, doch es passte zu ihm.
Dann stellte er eine schon schwierigere Frage. Für jede andere Frau waren die beide wie Tag und Nacht, doch Tania hatte auch die andere Seite an Ayden kennengelernt. Trotzdem entschloss sie sich dazu Kayne zu sagen was er hören wollte.

"Nein, ihr seid euch überhaupt nicht ähnlich, ihr seid wie Feuer und Wasser. Er benutzt Frauen zum Spaß und verletzt sie absichtlich gern nur um seine Neigungen auszuleben. Du bist anders, ich sehe es daran wie du mit Siandra umgehst, du würdest ihr niemals absichtlich weh tun, nur damit du dich besser fühlst", sie gab ihrer Stimme einen harten Ton während sie schlecht über Ayden sprach und brachte ihre Meinung über Kayne freundschaftlich hervor, doch wenn Kayne wüsste wie sehr ihr das Herz blutete bei diesen Worten...

[Kayne]

Sie sagte ihm, dass er anders als Ayden wäre und natürlich war es das, was Kayne hatte hören wollen, doch er glaubte auch daran. Er würde nicht so wie sein Vater werden, sie würden sich nie über den Weg laufen und er bräuchte nie mehr daran zu denken.
"Danke... für deine Worte. Wenigstens weiß ich jetzt, dass ich mich von Hayll fernhalten sollte. Ich will ihm weder begegnen noch dass er weiß, dass es mich gibt." Kayne schwieg kurz und stellte dann sein Glas beiseite. Er fragte sich im Stillen woher Tania seinen... Vater nur kannte und ob ihr Ayden wirklich nicht weh getan hatte oder ob sie es nur gesagt hatte, um ihn nicht wütend zu machen. Er konnte es nicht haben, wenn man Frauen weh tat. Aber Tania trug ja schwarze Juwelen, so schnell konnte man ihr nun wirklich nichts anhaben, dachte er.

"Weißt du, manchmal hab ich mich gefragt, ob ich irgendwo Halbgeschwister habe... andere Kinder, die wie ich entstanden sind. Ob er überhaupt je einen Gedanken an die Frauen verschwendet, die er da zurücklässt... falls sie überhaupt überleben. Vermutlich hatte er meine Mutter bereits am nächsten Tag wieder vergessen." Er versuchte Hass zu fühlen auf diesen Mann, doch er gestattete es sich nicht. Sein Tonfall war allenfalls Bitterkeit anzumerken. Nein, Hass war ein viel zu starkes Gefühl für diesen Mann, er hatte höchstens Gleichgültigkeit und Mißachtung verdient.
Kayne erhob sich und trat zum Fenster, um hinaus zu blicken. Ob Siandra schon unterwegs war? Seine Gedanken glitten auch jetzt immer mal wieder zu ihr.
"Tania.. kannst du... kannst du mir vielleicht seinen Nachnamen nennen? Den weiß ich nämlich nicht und mehr will ich dann auch gar nicht mehr fragen. Nur damit ich weiß, wem genau ich aus dem Weg gehen muss."

[Tania]

Nein, Kayne ich glaube nicht, dass du irgendwelche Halbgeschwister hast, eigentlich hat er sich durch die Hilfe einer Schwarzen Witwe unfruchtbar machen lassen. Woher ich das weiß? Ach das hat er mir erzählt als wir an dem Fluss waren und ich ihm einen geblasen habe, danach sind wir Schlittfahren gewesen. Er hat extra für mich den Fluss einfrieren lassen. Und ja er verschwendet Gedanken an die Frauen, er schreibt Tagebuch darüber und nutzt diese Erinnerungen um immer wieder neue Frauen verführen zu können. Über mich gibt es keinen Eintrag, weil ich für ihn nicht einfach nur eine stupide Eroberung war. Wir hatten da so eine Nacht und in dieser ist etwas passiert. Ich habe ihn näher kennen gelernt als vielleicht irgendeine Frau zuvor. Wir waren in dieser einen Nacht wie ein Liebespaar wr haben sogar in einer Hochzeitssuite geschlafen. Lach nicht ist wirklich so und ich glaube meine Gefühle für ihn gehen tiefer als ich es mir eingestehen will... und ihm geht es glaube ich auch so. Eigentlich ist er dir gar nicht so unähnlich, doch ihr seid anders. Ihr seid beide gefühlvolle Menschen ihr drückt es nur auf andere Art und Weise aus.

Sie sagte kein Wort von dem was tief aus ihrem Herzen einen Weg nach draußen suchte, sondern meinte dann ganz ruhig: "Sein Nachname lautet Asar. Ayden Asar und ich glaube ich könnte dich gleich noch mehr schockieren, denn du hast auch noch eine Tante." Jetzt wo er schon wusste, dass er einen Vater hatte war es sicherlich nicht mehr der allzu größte Schock für ihn, dass es da auch noch eine Tante gab und außerdem lenkte sie das von Ayden ab.

[Kayne]

Ayden Asar. Es war nur ein Name für ihn, Kayne verband nichts damit und es war ihm auch lieber, wenn das so blieb. Als Tania ihm dann eröffnete, er hätte eine Tante, blickte er sie zunächst verdutzt an ehe er sich wieder fing.
"Er.. er hat eine Schwester?", fragte Kayne leicht ungläubig. Irgendwie hatte er bis vorhin vollkommen die Tatsache verdrängt, dass sein Vater ja auch eine eigene Familie hatte. Und das war der langlebige Zweig von Kaynes Familie... Familie, die noch lebte. Nein, es ist keine Familie, nicht für mich... es sind nur irgendwelche Fremde.

"Eine Tante...", wiederholte Kayne leise. "Dann leben meine Großeltern von dieser Seite vielleicht auch noch. Aber wenn sie langlebig sind, wenn er langlebig ist, dann frag ich mich, warum er aussieht wie ein Glacier. Er muss selbst auch ein Mischling sein...", spekulierte er und verfluchte sich im gleichen Moment dafür. "Mutter der Nacht, ich will gar nicht darüber nachdenken. Es sollte mir egal sein. Er war nie Teil meines Lebens."
Kayne schwieg wieder eine lange Weile, dachte an Siandra und ein Stich ging durch sein Herz.
"Langlebige und Kurzlebige sollten sich eigentlich nicht miteinander mischen, es ist nicht fair... es ist nur schmerzhaft. Für beide Seiten. Ich hab gesehen wie meine Mutter immer älter wurde und für einen Langlebigen war ich noch ein Kind als sie schließlich starb... alle in Glacia, alle um mich herum sind gestorben und ich alterte nicht. Ob es einen Zauber gibt, der mich kurzlebig machen könnte?" Er seufzte aus tiefstem Herzen. Lieber hätte er nur noch 80 Jahre zu leben als mit anzusehen wie Siandra alterte und er nicht. Das würde er nicht ertragen.
"Aber ich schätze, ich sollte wohl eher dankbar sein, sein langlebiges Blut bekommen zu haben...", sagte er bitter und drehte sich wieder zu Tania um. "Entschuldigung... wir.. .wir sollten wohl über ein anderes Thema reden."

[Tania]

Tania nickte auf seine ungläubige Frage hin, mehr konnte sie ihm leider nicht über seine Tante sagen, sie wusste nur, dass Ayden eine Schwester hatte. Doch dann schüttelte sie den Kopf. "Nein, deine Großeltern sind nicht mehr am Leben", meinte sie ruhig und war froh, dass er eigentlich nichts mehr darüber wissen wollte. Vor allem, dass er so freundlich war nicht nachzufragen warum sie das alles wusste. Sie würde ihm die Antworten geben, die er hören wollte und nichts darüber hinaus.

Sie schwiegen sich eine Weile an und Tania war ganz und gar nicht glücklich darüber, denn nun wanderten ihre Gedanken wieder viel zu schnell zu Ayden. Dann sprach Kayne weiter und sprach über das Mischen von Kurz- und Langlebigen. Vielleicht hatte er Recht mit dem was er sagte, doch sie konnte ihm nicht ganz zu stimmen.
"Es ist egal wie lang du lebst, solang du in deinem Leben einmal wahres Glück erlebt hast. Bei den Langlebigen dauert es vielleicht ein- zweihundert Jahre, danach haben sie sich auseinander gelebt. Bei uns Kurzlebigen dauert es manchmal wirklich ein Leben lang. Doch das wahre Glück kannst du auch in einer einzigen Nacht finden und dann ist alles anders." Manchmal findet man in einer Nacht auch noch die wahre Bedeutung von Schmerz, fügte Tania noch in Gedanken hinzu. Und blickte wieder zu Kayne, sie wusste, dass er darüber sprach wie es wäre mitanzusehen wie Siandra immer älter wurde während er sich kein Stück veränderte. Ja, das würde grausam für sie Beide werden, doch wenn sie es wegen dieser Angst aufgeben würden was sie verband, dann wäre ihr Leben trostlos und von Zweifeln zerfressen.
"Genieße es solang es dauert." Die Zeit vergeht bis zum nächsten Sonnenaufgang eh zu schnell und vor euch liegen noch viele Jahre bevor man Siandra ansehen wird, dass sie alt wird und schließlich stirbt.

[Kayne]

Wieder einmal fragte er sich, woher Tania das alles wußte. Sie mußte Ayden... seinen Vater, verbesserte er sich im Stillen, besser kennen. Wollte er das dann überhaupt wissen? Aber Kayne glaubte ihren Worten, das reichte ihm. Außerdem ging es ihm ja auch gar nichts an. Tania war eine erwachsene, starke Frau, sie konnte schon auf sich aufpassen.
"Ja, du hast recht... und wenn es nur ein einziger wunderschöner Augenblick mit ihr wäre, ich würde ihn trotzdem nicht missen wollen und alles andere dafür eintauschen", gab er zu, er war wirklich sehr verliebt. "Vielleicht denke ich einfach schon zu weit. Man sollte die Gegenwart genießen." Kayne lächelte sacht.

"Ich freue mich auf jeden Fall mit euch zwei mitzureisen und bei ihr zu sein... wohin wollt ihr denn als nächstes reisen? Zurück nach Raej? Ich weiß, dass da ja noch jemand wartet...", gab er zu und dachte dabei an diesen Cliuenar. Wie er damit umgehen konnte, wußte er immer noch nicht so recht.
"Siandra hat mir von dem Sklaven erzählt und warum sie ihn gekauft hat... sie muss Männer wirklich hassen. Ich hoffe, ich kann diese Meinung von ihr, zumindest was manche Männer betrifft, ändern." Er lehnte sich gegen das Fensterbrett und dachte darüber nach. Ob dieser Cliuenar zu Recht ein Sklave war, weil er schlimme Verbrechen begangen hatte? Doch Siandra war auch einst eine Sklavin gewesen und in Kaynes Augen hatte sie nichts verbrecherisches getan, sondern nur in Notwehr gehandelt.

[Tania]

Du hast doch keine Ahnung was du damit sagst, wenn du weißt, dass dir nur ein Augenblick bleibt und du wirklich die Schmerzen spüren würdest, dann könntst du tatsächlich so darüber sprechen, dachte Tania für sich, doch sie konnte ihm ja keinen Vorwurf dafür machen, dass er es nicht wusste. Sie wollte sich für ihn und Siandra freuen und fast immer gelang ihr das auch.

"Ja wir müssen auf jeden Fall zurück zu Cliu, wer weiß schon was er alles angestellt hat während wir weg waren", meinte sie und musste lächeln, vielleicht sollten sie ihn irgendwann wieder frei lassen, doch es hatte seine Gründe, dass sie es bisher noch nicht getan hatten.
"Sie hat dir von ihm erzählt?", fragte Tania mit erhobener Augenbraue nach, ganz verstand sie dann nicht was er mit seinen nächsten Worten genau meinte. "Sie hasst Männer nicht wirklich, doch Cliu ist Eyrier und außerdem hat es gute Gründe dafür, dass er auf dem Sklavenmarkt gelandet ist. Manche haben es verdient andere nicht." Tania konnte es einschätzen, sie selbst war vermutlich auch zu Recht dort gelandet, doch das würde sie sich nicht eingestehen, dafür liebte sie ihre Freiheit viel zu sehr.

[Kayne]

"Ja, sie hat mir von ihm erzählt...", antwortete Kayne leiser und erinnerte sich an den Moment. Er war sehr überrascht gewesen, weil es eine Seite an ihr gewesen war, die er so noch nicht gekannt hatte. "Darüber, dass sie ihn gekauft hat, um ihm weh zu tun..." Wer würde nicht daran denken, dass sie also zumindest aus guten Gründen viel Zorn und Wut auf Männer hatte. Sie hatte ihm noch nicht genau gesagt, was ihr damals passiert war, doch vielleicht würde sie sich ihm irgendwann öffnen.
"Was hat er denn angestellt?", wollte er dann wissen, als Tania erwähnte, es hätte gute Gründe, dass Cliuenar ein Sklave geworden wäre. "Ich meine, wenn es etwas wäre, was ich wissen sollte..." Er konnte nicht aus seiner Haut und obwohl sowohl Tania als auch Siandra sich gut alleine wehren konnten, weckte es in ihm dennoch Beschützerinstinkte.

"Kommt ihr eigentlich wirklich immer in so viele Schwierigkeiten?", hakte er nach, "Siandra hat das mal erwähnt... ich weiß im Grunde eigentlich gar nicht so recht, was genau ihr macht, wenn ihr herumreist. Wenn ihr mal nicht gerade auf Bälle geht..." Kayne strich sich die Haare nach hinten ehe ihm wieder bewußt wurde, dass sein Vater so die Haare trug und er seine rasch wieder zerzauste. Dunkelheit, er durfte sich nicht davon verrückt machen lassen. Es konnte ihm ja egal sein wie sein Vater aussah.
Er lächelte leicht. "Ich hoffe, ich komme bei eurem halsbrecherischen Leben mit. Obwohl ich früher auch viel herumgereist bin... aber ich war meist brav."

[Tania]

Siandra hatte ihm sogar ihre Gründe erzählt warum sie den Sklaven erstanden hatte? Sie musste ihm wirklich sehr vertrauen dafür.
"Er hat seine Königin und 4 weitere Frauen zerbrochen und getötet", sagte Tania kurz angebunden, bisher hatte sie von ihm auch noch erfahren, dass eine ganze Menge Safframatte dabei auch noch eine Rolle spielte, doch sie wollte einfach nicht mit Kayne darüber sprechen, das war auch ein schwieriges Thema. Dagegen war das welches er nun ansprach umso leichter.

"Ja, tun wir." Sie grinste ihn offen an und schüttelte dann leicht den Kopf. "Wir sind ja erst seit einem halben Jahr unterwegs und trotzdem sind wir mehrfach dem Tod nur knapp entgangen." Sie zuckte die Schultern. "Ach das wirst du schon schaffen, schließlich wissen wir mittlerweile, dass Dea al Mon nicht zu den Territorien gehört, die man einfach mal so bereist und was in Askavi geschehen ist kommt hoffentlich nicht auch so schnell wieder. Aber da wollten wir ja eigentlich nur helfen... was nicht sonderlich gut lief." Sie rollte leicht mit den Augen und lächelte ihn dann wieder an. Ja, sie kamen oft in gefährliche Situationen oder besser sie stolperten einfach hinein.

[Kayne]

Kayne wußte zwar nicht, ob diese Frauen es verdient hatten, von dem Sklaven zerbrochen und getötet zu werden, doch würde der Kerl soweit gehen und Siandra anrühren, würde Kayne nicht zögern Cliuenar weh zu tun... sehr weh. Zum Glück kam Tania auf ein etwas leichteres Thema und dass sie unfreiwillig immer wieder in Schwierigkeiten gerieten.
"Naja, ein wenig hab ich ja leider auch das Talent dazu, in Schwierigkeiten zu stolpern", gab er zu und dachte an das Disaster beim Ball. Nein, er wollte lieber nicht daran denken. "Aber ich bin verliebt, ich darf dumme Entscheidungen treffen." Kayne grinste leicht. "Okay, obwohl ich zugeben muss, dass es schon eine reichlich blöde Entscheidung war das Safframate zu trinken, um Siandra davor zu schützen."

Tania machte dann einige Andeutungen, wo sie bereits alles gewesen war und Kayne erinnerte sich daran, dass auch Siandra einmal eine Anmerkung über Askavi hatte fallen lassen.
"Ich weiß leider nicht, was in Dea al Mon oder Askavi vorgefallen ist, aber ich möchte dich nicht dazu bringen, irgendetwas zu erzählen, was ihr beide eigentlich für euch zwei behalten wollt. Vielleicht erzählt es mir Siandra ja einmal." Kayne schwieg kurz, blickte Tania zögernd an.
"Ihr wart wirklich in Dea al Mon? Oh mann, und ich dachte schon, die Geschichte mit dem verwandten Wesen wäre aufregend gewesen, jener Yukima. Das verrückteste was mir einmal passiert ist, war ein Fechtkampf auf einem Wasserfall. Ansonsten war mein Leben meistens durchzogen mit wunderschöner Ruhe und harter Arbeit." Er lächelte sacht. Okay, es war nicht immer ruhig gewesen, aber vermutlich lange nicht so aufregend wie das Leben von Siandra und Tania.
Kayne dachte über einige Dinge in seiner Vergangenheit nach und ihm ging etwas auf. "Weißt du, jetzt wo ich weiß wie ähnlich ich ihm sehe, erklären sich einige der Missverständnisse in die ich unverschuldet gerannt bin. Und so einige Ohrfeigen und Beschimpfungen." Er rieb sich geistesabwesend die Wange.

[Tania]

"Ja, das war mehr als nur blöd weil ich Siandra schon gesagt hatte, dass es vergiftet war und sie es nicht getrunken hätte." Sie musste schmunzeln. Zum Glück gehörte das auch zu den Ereignissen, die sie alle unbeschadet überstanden hatten.
"Die Sache in Dea al Mon gehört nicht unbedingt zu denen die wir unter uns behalten wollten", sie winkte ab und grinste dabei, schon allein weil er gemeint hatte Siandra würde es ihm schon irgendwann erzählen. Da kannte er aber Siandra noch nicht gut in dieser Hinsicht, wenn sie etwas nicht verraten sollte behielt sie es auch für sich.

"Ja, waren wir wirklich und Yukima war auch dabei", antwortete sie auf seine schon fast ungläubige Frage und holte dann tief Luft. Sie wollte nicht mehr über Ayden sprechen, das Thema was sie nun angeschnitten hatten fiel ihr doch so viel leichter.
"Willst du nun etwas über die Spannenden Erlebnisse in Dea al Mon wissen oder weiter überlegen welche Ohrfeigen du alles ihm zu verdanken hast?" Eigentlich konnte er ja froh sein, dass es nur bei Ohrfeigen geblieben war, vielleicht gab es ja den einen oder anderen, der Ayden lieber tot sehen würde.

[Kayne]

"Nein, bitte erzähl weiter. Du hast mich neugierig gemacht und diese spannenden Erlebnisse klingen wesentlich aufregender", erwiderte Kayne rasch, als Tania ihn vor die Wahl stellte. Er setzte sich erneut aufs Sofa und blickte sie abwartend an.
"Und ich hoffe doch, Siandra ist nichts schlimmes dabei passiert. Lass diese Stellen einfach weg... oder erzähl sie mir gleich sofort." Kayne seufzte gespielt. Tania hatte ja erwähnt, dass sie mehrmals nur knapp dem Tod entronnen waren. "Ich glaub, das werden noch schlimme Zeiten und ich muss mich zusammenreißen, nicht ständig besorgt zu sein und sie beschützen zu wollen. Immerhin will ich ihr nicht auf die Nerven fallen."
Er lächelte verträumt.

Seine Gedanken wanderten wieder zu Siandra, sie sollte ja auch irgendwann zurück zum Hotel kommen. Er konnte sich einfach nicht helfen, wenn er sie sah, hatte er stets das Bedürfnis, sie in den Arm zu nehmen und festzuhalten und nie mehr loszulassen. Obwohl es ganz schön cool von ihr gewesen war, diesen bescheuerten Prinz auf dem Balkon auszuschalten. Das hätte er gerne mit eigenen Augen gesehen. Kayne verlor sich weiter in Tagträumen ehe er realisierte, dass er wohl eine ganze Weile verträumt in die Gegend geschaut hatte.
"Okay, bin wieder da, leg los", sagte er schließlich, "Ich bin ganz Ohr." Kayne erhob sich wieder gewandt, um zur Bar zu gehen und sich mit geübten Handgriffen einen Cocktail zusammenzumixen. "Möchtest du auch einen? Ich war mal für kurze Zeit Barkeeper, ich mach eigentlich ganz gute Cocktails." Dass er nur kurze Zeit Barkeeper gewesen war, lag hauptsächlich daran, dass er gemerkt hatte, dass es doch relativ anstrengend war, sich gegen irgendwelche Annäherungsversuche von Frauen zu erwähren, die dachten, der Barkeeper wäre immer für eine heiße Nacht nach Dienstschluss gut. Hinterher hatte er einfach gesagt, er wäre schwul, doch damit hatten die Probleme natürlich erst angefangen..
Kayne goss das Getränk in eines der hohen Gläser und sah abwartend hinüber zu Tania.

[Tania]

"Sie hat es überlebt", meinte Tania grinsend zu ihm und lehnte sich ein Stück vor. "Siandra hat dir vielleicht schon gesagt, dass wir Yukima in Askavi Kaleer kennen gelernt haben und sie wollte uns begleiten. Wir wollten weiter in die Wälder von Dhemlan, doch wir müssen irgendwo eine falsche Abzweigung genommen haben. Jedenfalls waren wir am Ende in den Wäldern von Dea al Mon. Es lief auch alles super und wir wollten ein Lager aufschlagen. Yukima ist losgezogen um zu jagen, während Siandra und ich beschäftigt waren..." Sie hörte auf zu erzählen als sie merkte, dass Kayne ihr schon nicht mehr zu hörte.

Wirklich aufmerksam war der Mann aber auch nicht. Er erhob sich und ging an die Bar um sich noch etwas zu trinken zu machen. "Ja ich nehm auch einen...", sie zögerte kurz. "Sag mal was warst du eigentlich nicht?", fragte sie ihn dann und lehnte sich auf ihrem Sessel zurück. Sie würde weitererzählen wenn er ihr ein wenig mehr Aufmerksamkeit schenkte.

[Kayne]

Kayne kam mit zwei Cocktails wieder zurück und reichte ihr eines der Gläser mit einem Lächeln. Er setzte sich wieder und versuchte zur Ruhe zu kommen.
"Entschuldigung, ich bin sonst eigentlich ein sehr aufmerksamer Zuhörer", verteidigte er sich, "Aber in letzter Zeit ist so viel passiert... verzeih, dass meine Gedanken dazu neigen, immer wieder abzuschweifen. Ich versuch mich zu bessern."
Kayne nippte an seinem Cocktail und blickte Tania nun mit ungeteilter Aufmerksamkeit an.
"Und welche Berufe ich schon alle ausprobiert habe, kann ich dir ja irgendwann mal aufzählen. So viele sind es gar nicht, ich hatte nur leider nie das Glück mit viel Reichtum gesegnet zu sein und von irgendwas muss man ja leben."

Mehr sagte er dazu aber erstmal nicht, er wollte ja schließlich weiter die Geschichte hören, die gerade erstmal angefangen hatte. Kayne rief sich den Anfang von Tanias Erzählung ins Gedächtnis.
"Ja, Siandra hat mir von der Begegnung mit Yukima erzählt... also, ihr hattet das Lager aufgeschlagen und sie war gerade auf die Jagd gegangen", rekapitulierte er und bewies damit, dass er doch zugehört hatte, "Und weiter? Was passierte dann?" Mit neugierigen Augen sah er die Glacierin an.

[Tania]

Sie grinste während sie einen Schluck von dem Cocktail probierte. "Mhm, das ist lecker", stellte sie fest und trank gleich noch einen Schluck während er von seinem Nicht-Reichtum erzählte. Vermutlich hatte er nicht die richtigen Berufe ausprobiert... aber dafür war er ein wenig zu rechtschaffend.
Dann warf sie ihm einen anerkennenden Blick zu, weil er ja doch den Anfang mitbekommen hatte.

"Du bist gut", meinte sie lächelnd und setzte sich bequemer hin. "Naja und dann gingen die Probleme eigentlich schon los. Siandra hat schon die ganze Zeit gemeint sie fände es im Wald gruselig aber sie findet oft viele Dinge gruselig, deshalb habe ich auch nicht sonderlich auf sie gehört. Dass sie Recht hatte stellte ich fest als", sie machte eine Pause und lächelte ihn an, "Achtung, jetzt kommt die Stelle wo es gefährlich für Siandra wurde... also vielleicht sollte ich es dir besser nicht erzählen." Sie trank noch etwas.
"Dieser Cocktail ist wirklich wunderbar", meinte sie lächelnd.

[Kayne]

"Und du bist eine gute Geschichtenerzählerin", gab er das Kompliment über den Cocktail zurück. Kayne blickte sie über den Rand des Glases hinweg gespielt empört an. "Einfach so an der spannendsten Stelle aufzuhören. Und erzähl mir ruhig was passiert ist. Wie du vorhin schon selbst gesagt hast, ich weiß ja, dass sie es überstanden hat."
Trotzdem war ihm leicht mulmig zumute, doch er wollte es dennoch hören. Ungewissheit war manchmal vielleicht doch schlimmer, weil seine Fantasie dann verrückt spielte.

Die Erwähnung, dass Siandra den Wald gruslig gefunden hatte, war niedlich. "Du hättest auf sie hören sollen", meinte Kayne leicht scherzhaft, sich dann bequemer hinsetzend, mit dem Rücken gegen die Seitenlehne des Sofas und die Beine ausgestreckt. "Sie hat doch eigentlich eine ganz gute Intuition", bemerkte er, so viel hatte er ja schon festgestellt. Wenn jene Intuition nicht unter einem Berg von Zweifeln und Einwänden der Vernunft unterging, aber ihm ging es ja selbst nie anders. In dem Punkt waren sie sich beide erschreckend ähnlich. Vielleicht auch mit der Grund, warum sie so lange gebraucht hatten, um zu erkennen, was der andere jeweils für einen empfand.
"Also, was passierte dann?", hakte er nach.

[Tania]

"Na schön du willst es ja unbedingt wissen", meinte sie grinsend und strich sich die Haare aus dem Gesicht und atmete tief ein. "Also während wir dort saßen und uns unterhielten meinte ich zu fühlen wie etwas um mein Bein streichen würde und bin dann ein wenig überrascht aufgesprungen. Ich habe zu Siandra gemeint sie würde mich verrückt machen und ich mich nun schon vor Efeuranken erschrecken würde. Das fand sie gar nicht lustig und sie schrie mit einmal auf. Dann passierte alles auf einmal", Tania begann zu gestikulieren. "Sie wurde von den Ranken zu einem Baum gezerrt und ich wurde zur gleichen Zeit von einem Rudel Wölfe angegriffen. Die sahen uns nicht als ihre Beute an, sondern sie griffen mich gezielt an, selbst als ich einige begann zu töten. Schließlich haben mich auch noch Ranken angegriffen und mir meine Juwelen abgenommen. Schließlich hing ich auch einem Baum." Tania wirkte leicht zerknirscht an dieser Stelle, sie hatte die verlorene Schlacht noch immer nicht so ganz verwunden.

"Wir hingen nun also beide in den Bäumen und ich wand mich mit einem Faden an Siandra. Sie konnte nur noch ein paar Worte senden bevor sie ohnmächtig worde weil die Ranken drohten sie zu ersticken. Ich habe noch Yukima gerufen und die hat schließlich Siandra befreit. Siandra wäre in diesem Moment fast gestorben, wenn Yukima nur ein paar Minuten später gekommen wäre würde sie jetzt nicht mehr leben", meinte Tania ehrlich und warf einen vorsichtigen Blick auf Kayne.
"Yukima befreite mich schließlich auch und gab mir mein Rotes Juwel zurück, das Schwarze wollte sie mir nicht geben, weil ich wirklich wütend geworden bin..." Tania unterbrach sich und trank noch etwas. "Und dann war mit einmal diese Stimme zu hören, im Nachhinein habe ich erfahren, dass es sich um Rachhad handelte, den Gefährten von Eoshan Sitara, der Königin von Dea al Mon. Er hat uns Vorhaltungen gemacht von wegen wir hätten in Dea al Mon nichts zu suchen und er hat Yukima beleidigt. Ein Wort gab das andere, weil wir uns seiner Meinung nach nicht einsichtig verhalten hätten. Aber mal ganz ehrlich: Dieser Wald hat uns nicht mal die Gelegenheit gegeben wieder zu verschwinden, man hätte uns nicht gleich angreifen müssen. Und dann fing er auch noch an etwas davon zu erzählen wir müssten bestraft werden. Da war sogar Yukima der Meinung wir müssten kämpfen und gab mir mein Schwarzes Juwel wieder." Sie kratzte sich am Kopf und fuhr dann fort.

"Naja und dann griff der Wald ein weiteres Mal an und ich habe Schwarz entfesselt", meinte sie ruhig, was genau das bedeutete konnte sich Kayne vermutlich vorstellen. "Es sind in dieser Nacht sechs Menschen ums Leben gekommen. Rachhad, Siandra und Yukima ist nichts passiert. Meinen Begleiterinnen weil ich sie geschützt habe und Rachhad nicht weil er von dem Wald beschützt wurde. Ich wurde ohnmächtig und deshalb kann ich dir nicht sonderlich viel darüber sagen was dann passierte. Als ich schließlich wieder aufwachte waren Eoshan und ihr Hauptmann der Wache auch noch da. Und sie sprachen die ganze Zeit von einer Bestrafung, die der Wald forderte." Sie biss sich auf die Lippe und blickte zu Kayne. "Der zweite Teil der Geschichte betrifft nur mich, ich weiß nicht ob du das auch noch hören willst." Es war eher eine Frage als eine Aussage.

[Kayne]

Die Geschichte, die Tania zu erzählen hatte, war wirklich spannend und dass sie tatsächlich passiert war, machte das ganze noch aufregender. Auch wenn Kayne ganz anders wurde, als er sich vorstellte, dass Siandra langsam von irgendwelchen Ranken zerquetscht wurde. So konnte er Tania nur zu gut verstehen, dass sie hatte kämpfen wollen, an ihrer Stelle hätte er nichts anderes getan.
Gebannt hörte er weiter zu, als Yukima es dann doch noch rechtzeitig geschafft hatte, Siandra rechtzeitig zu befreien.
"Wenn ich irgendwann einmal die Ehre habe, sie zu treffen, werde ich mich dafür bedanken", meinte er nur leise, um Tania nicht zu unterbrechen. Kayne hatte auch ganz vergessen von seinem Cocktail zu trinken.

Dann kam Tania auf jenen Rachhad zu sprechen und welche Rolle in den Ereignissen gespielt hatte.
"Ich hab nur immer davon gehört, dass man Dea al Mon nicht betreten kann und es auch nie versucht. Und nur weil ihr euch verlaufen habt... ihr habt ja nichtmal gewußt wo ihr seid. Ich hätte mich auch verteidigt", stimmte er zu. Die Dea al Mon sahen das sicher aus einem ganz anderen Blickwinkel, der Kayne momentan aber herzlich egal war, immerhin war er verliebt, er durfte parteiisch sein.
Schließlich hatte Tania schwarz entfesselt, sie sagte nur diesen einen Satz, doch Kayne wußte was er bedeutete. Er selbst trug schwarzgrau, was zwar nicht so mächtig war, aber immer noch doch gewaltig genug, dass er lange gebraucht hatte, das selbst unter Kontrolle zu bringen. Niemals aber hatte er es in einem Kampf auf voller Kraft entfesselt.
Er war mehr als nur froh, dass Siandra und Tania diesen Kampf überstanden hatten. Dann hielt Tania mit der Erzählung inne bei der Stelle wo der Kampf scheinbar geendet und nun auch noch die Königin dazu gekommen war.
"Machst du Witze? Natürlich will ich wissen, was dir passiert ist." Das interessierte ihn wirklich. Kayne mochte Tania, auch wenn er sie noch nicht so gut kannte, vielleicht würde er das durch diese Geschichte ein wenig besser. Außerdem war er gespannt wie das ganze ausgegangen war.

[Tania]

Kayne war auch der Meinung, dass sie richtig gehalndelt hatte und das machte Tania wirklich froh. Schließlich hätte sie auch mit ihm eine hitzige Diskussion dazu geführt. Aber er war ja ihrer Meinung.
"Na gut, dann erzähle ich dir auch noch was am nächsten Tag geschehen ist." Sie trank nun ihr Glas aus, um einen Rausch musste sie sich ja wohl keine Sorgen machen.

"Also dann. Die Bestrafung", meinte sie lakonisch. "Wir sind in eine Stadt gebracht worden, die vollkommen in den Bäumen lag. Die Dea al Mon haben uns drei getrennt. Yukima durfte im Garten herumstreunern während Siandra und ich in getrennten Zimmern warten mussten. Unsere Verletzungen wurden geheilt, wir bekamen zu Essen und durften Duschen. Bis auf den Umstand, dass wir gefangen waren hätte man beinahe glauben können wir wären Gäste. Und es hat niemand mit uns gesprochen. Irgendwann am Nachmittag kamen schließlich drei Wachen und haben mich abgeholt, sie brachten mich zu Eoshan, die mir mitteilte, dass ich bestraft werden müsste. Aber das wusste ich ja schon. Auch ihr sagte ich, dass wir uns nur verteidigt hätten und das der Wald uns zuerst angegriffen hätte. Sie stimmte mir auch voll zu und sagte dann aber, dass der Wald trotzdem eine Strafe verlangte. Er forderte mein Leben, sie die Königin konnte mir nur die Entscheidung überlassen ob sie selbst die Strafe ausführen sollte oder der Wald." Tania machte eine Pause und blickte zu Kayne. "Ich habe mich für den Wald entschieden, weil ich den Gedanken nicht ertragen konnte, dass mich eine Frau tötete, die jünger war als ich und das alles hätte verhindern können. Ich war trotzdem nicht sonderlich begeistert wie du dir vorstellen kannst."

"Nun ja sie ging schon mal vor, während Rachhad mich bringen sollte, dabei gerieten wir wieder aneinander und er erzählte mir die ganze Zeit davon, dass ich eine Mörderin wäre und er machte mir Vorwürfe. Da hab ich ihn schließlich stehen gelassen und bin freiwillig Eoshan hinterher. Die stand an einer Klippe und nahm meine Hand und dann sprang sie hinunter! Glaub mir das war wirklich zum fürchten, der Boden rauschte auf uns zu und ich hab schon gedacht das wars jetzt. Doch als ich schließlich die Augen wieder öffnete, standen wir in einer Kristallhöhle. Die war riesengroß und in der Mitte davon befand sich ein See, und in diesem See war eine Insel auf der ein uralter Baum stand. Ich sollte zu dem See schwimmen und wollte mich zunächst weigern, doch Eoshan teilte mir mit, dass wenn ich die Strafe nicht freiwillig auf mich nehme andere dafür bestraft werden würden. Also Siandra und Yukima. Das hat meine Entscheidung ziemlich leicht gemacht. Ich schwamm also zu der Insel wie mir geheißen und Rachhad folgte mir, er sollte die Strafe ausführen." Sie unterbrach sich wieder und fuhr sich durch die Haare.
"Er hat mich auch tatsächlich auf dieser Insel getötet. Er rammte mir einen Dolch ins Herz, den der Baum ihm gegeben hatte und für wenige Sekunden bin ich gestorben..." Sie blickte zu Kayne und ließ das für einen Moment auf ihn wirken, dann erzählte sie weiter. "Doch dann wurde ich von Dea al Mon wieder belebt. Ich sah wie nun Rachhad von dem Baum angriffen wurde, weiß der Geier warum, ich kann es dir nicht sagen auch wie es an dieser Stelle weiter ging weiß ich nicht genau. Eoshan hat im Nachhinein meine Erinnerungen teilweise verblassen lassen, weil dies eine Sache ihres Volkes war. Ich gehöre nun auch teilweise zu den Dea al Mon, da mich der Wald akzeptiert hat, doch wenn ich das nächste Mal kommen will, soll ich Eoshan doch darüber informieren, das waren ihre Worte beim Abschied. So gesehen haben wir die ganze Sache gut überstanden auch wenn Rachhad noch immer der Meinung ist es wäre alles meine Schuld gewesen." Sie lächelte Kayne an und lehnte sich ganz auf ihrem Sessel zurück.
"Das ist damals in Dea al Mon geschehen und nun verstehst du auch meine und Siandras Furchtlosigkeit. Wir sind beide dort teilweise gestorben, ich bin mit neuem Leben daraus hervorgegangen. Ich lebe nur noch weil das Herz mich aufgenommen hat." Die Geschichte war zu Ende und Tania könnte wirklich noch etwas zu trinken gebrauchen.

[Kayne]

Ab irgendeinem Punkt wünschte sich Kayne, es wäre doch eine erfundene Geschichte und nicht etwas, was wirklich passiert war. Tania und Siandra hatten tatsächlich schon sehr viel mitgemacht. Schweigend lauschte er ihr und wie sie in die Stadt der Dea al Mon gekommen waren, um dort auf ihre Bestrafung zu warten.
"Sie sollten Schilder aufstellen. Hier beginnt der Wald der Dea al Mon. Unbefugter Zutritt verboten", murrte Kayne zwischendurch mal. Es war doch ein gewaltiger Unterschied, ob jemand etwas bewußt und mit Willen dahinter tat oder unbewußt. Er hatte mal jemanden getötet ohne es zu wollen und sich danach sehr lange Vorwürfe gemacht. Es war ein Unfall gewesen und passiert. Würde ihn deswegen aber jemand als Mörder bezeichnen, hätte er diese Wortwahl als höchst ungerecht empfunden.

Dass der Wald eine Strafe verlangte, klang zunächst merkwürdig, aber schließlich war er auch zu Leben erwacht und hatte sie angegriffen. Kayne ballte die Hände zu Fäusten und knurrte leicht, als Tania berichtete, dass man ihr gedroht hatte, statt ihr Siandra und Yukima etwas anzutun, wenn sie nicht gehorchte.
"Er.. er hat dich wirklich getötet?", fragte er ungläubig zurück, da Tania eine kurze Pause eingelegt hatte. Doch danach erzählte sie bereits weiter und klärte das ganze auf. "Ich bin froh, dass wenigstens der Wald dein Opfer akzeptiert hat", meinte Kayne, nachdem Tania die Geschichte beendet hatte. Er schwieg grüblerisch. "Hätte nicht gedacht, dass dieses Volk so uneinsichtig ist, aber es gilt wohl wie bei jedem Volk nie für alle gleichermaßen..." Wenn er da an diesen Rachhad dachte. "Aber ja, da kann ich eure Furchtlosigkeit verstehen, obwohl ein bißchen Angst nie verkehrt ist. Da bleibt man wenigstens wachsam und vorsichtig." Er hatte kein Problem damit zuzugeben, dass es Situationen gab, die auch ihm Angst machten. "Und selbst wenn ihr zwei weiter von einer Schwierigkeit in die nächste stolpert, jetzt habt ihr ja Verstärkung." Er lächelte sacht. "Mit schwarzgrau und meinen verschiedenen Handwerkstalenten kann ich vielleicht auch was beitragen... zum Beispiel, wenn euch die Cocktails ausgehen." Kayne zwinkerte ihr zu, nahm die zwei leeren Gläser und machte ihnen noch etwas zu Trinken. Den Alkohol würden sie ja ohnehin nicht spüren.
"Und es war sehr mutig von dir, dich dieser Strafe des Waldes zu stellen... danke, dass du Siandra schon so oft geholfen hast." Von der Bar lächelte er hinüber zu Tania.