Re: Bittersüßes Wiedersehen II
von Ayden » Do 16. Mai 2024, 11:01
Sie blickten sich beide kurz verträumt an, gleichermaßen in erotischen Tagträumen schwelgend von denen sich ja reichlich viele zu ihrer beider Genuss erfüllten, als Ayden versuchte sich wieder zusammenzureißen. Er brauchte einen klaren Kopf, doch in Tanias Gegenwart bemerkte er immer öfter, dass nicht rationale Entschlüsse und Gedanken ihn leiteten, sondern im Gegenteil wilde Gefühle, Sehnsüchte und Wünsche. Warum ließ sich das nicht vereinbaren? Der blonde Prinz versuchte verzweifelt etwas zu kontrollieren, was an sich schon nicht kontrollierbar war, versuchte es in Regeln und Bahnen zu lenken, um sich nicht selbst darin zu verlieren.
Seine Warnung, ihr würde nicht alles gefallen, tat Tania mit einem Achselzucken hab und sagte nur, ihm hätte ja auch nicht alles von ihr gefallen und sie würde es gewiss überleben.
"Ja, bei Gelegenheit würde ich gerne einmal die genaue Geschichte über deine Erlebnisse in Dea al Mon und Askavi hören.." Ayden nahm schweigend einen Schluck von seinem Wein. Nur weil sie nicht wußte wie schlimm er sonst wirklich war, wie grausam, wie despotisch, wie sadistisch... und irgendwie.. er wollte nicht, dass sie schlecht über ihn dachte. Ihre Meinung war ihm seltsamerweise wichtig.
Dann sprach die Hexe plötzlich Laree an und das hätte sie ja auch nicht schockiert. Viel wichtiger waren dann aber ihre nächsten Worte und dass sie nicht wollte, dass sie oder Dulcie oder eines seiner anderen Püppchen da wäre, wenn sie ihn besuchen kam. Ayden mußte grinsen, als Tania erwähnte, ihr wäre Dulcie auf die Nerven gegangen. "Ah, wenn du sie kritisierst, kritisierst du im Grunde meine Erziehung. Aber ich weiß, sie kann bisweilen recht.. anstrengend sein." Er wurde wieder ernster und wartete bis Tania ihn wieder anblickte. Seine Hand ging kurz über den Tisch und berührte die ihre sacht.
"Ich versichere dir, keines der Mädchen wird da sein, wenn du mich besuchst." Ayden pausierte kurz. "Allerdings geht das nur, wenn du dich vorher ankündigst. Ich würde gern wissen, wann du vorbeikommst, damit ich mich danach richten kann. Ich bin ein vielbeschäftigter Mann und wenn du spontan vorbei kommst, kann es sein, dass ich keine Zeit habe oder gerade gar nicht in Draega bin", versuchte er sich zu erklären und hoffte sie würde das verstehen. Allein dass er seinen Terminkalender für sie umstellte, war für ihn schon ein großer Schnitt in seinem Leben und ob und wie er das Timaris erklären sollte.. er wußte es nicht.
"Und... ich möchte, dass wir uns bei der Wohnung treffen. Nicht beim Schloß. Ich würde gern möglichst.. Stillschweigen über die ganze Sache bewahren." Ja, er wollte nicht darüber reden und erst recht nicht wollte er, dass diese Sache mit Tania in der Öffentlichkeit bekannt wurde. Er war der Haushofmeister von Hayll, er konnte sich das nicht leisten. Und es war ja auch nichts ernstes, sagte er sich selbst. Sie trafen sich nur ab und zu, um Spaß zu haben. Was war schon dabei?
Zwar hätte er noch mehr... Bedingungen unter denen das ganze ablaufen sollte, doch er wartete zunächst Tanias Reaktion ab. Es war nicht seine Absicht, ihr mit seinen Worten weh zu tun, er wollte einfach nur die Kontrolle wieder, die ihm ein Gefühl der Sicherheit gab.