Re: Heiße Tage in Draega
von Ayden » Mo 24. Apr 2023, 20:43
Halb erwartete er, dass Tania nun wirklich ging, doch dann meinte sie nur, sie hätte auch noch Hunger und öffnete schließlich die Türe. Zum Glück hatte sie diese nicht aufgebrochen. Sie betraten die Wohnung, die so schlampig und aufgeräumt war wie es eben sein konnte, wenn die Mutter nicht dauernd zu Hause war und die Wohnung ihren Kindern überließ. Ayden blickte sich suchend um nach irgendeinem Hinweis. Schwach lag die Signatur von Yasin in der Luft, aber er war bereits fort.
"Verfluchter Mist, er muss das Kind bei mir abgeladen haben." Ayden fluchte ungeniert. "Hätte ich ihm doch nie geholfen." Er sah sich weiter um und öffnete einen Schrank. Mehre Flaschen standen dort parat. "Alkohol... Alkohol..", ging er die Reihen durch. "Ah, Milch." Allerdings war es die letzte Flasche, Ayden nahm sie trotzdem mit und hinterließ dann noch eine Nachricht, sollte der Junge wiederkommen.
"Na schön... ich rufe uns eine Kutsche und dann bringen wir sie ins Waisenhaus." Er sagte es kühl und sachlich, aber erfreut war er über die ganze Entwicklung der Dinge nicht und das lag nicht nur daran, dass Tania ganz offensichtlich nicht wohl mit dem Kind war. Wer hätte ihr das auch verdenken können?
Ayden sandte einen Gedankenfaden zu seiner persönlichen Kutsche und hoffte, dass der Kutscher bereits parat stände. Der Mann hatte bereits viel gesehen und erlebt, zum Glück war der Kerl sehr schweigsam, er hatte ja schon einiges sehen dürfen. Das aber wahrscheinlich noch nicht.
Als die Kutsche dann endlich kam, ließ sich Ayden mit dem Kind auf die Bank sinken und sah zu Tania, die gegenüber Platz genommen hatte.
"Genau sowas ist der Grund, warum ich nie Kinder haben will", seufzte er, spielte aber trotz allem mit der Kleinen und kitzelte ihre Handflächen. Ayden blickte wieder hinüber zu Tania.
"Wenn wir gleich aussteigen, hättest du etwas dagegen, einen schwarzen Sichtschirm über uns zu legen? Ich hab meinen Ruf so mühsam aufgebaut und keine Lust, dass mir ein Baby jetzt wieder alles zerstört", gab er zu. "Wir liefern es nur beim Waisenhaus ab und verschwinden wieder. Danach lade ich dich zu einem riesigen Frühstück ein." Ayden lächelte sie an.