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Rückkehr des Gefährten





Re: Rückkehr des Gefährten

Beitragvon Nakarios » Sa 18. Mär 2023, 16:33

Nakarios grinste und streckte Florien die Zunge raus, nachdem er einen Klaps und eine Ermahnung erhalten hatte.
"Natürlich find ich seine Muskeln toll", gab er bereitwillig zu. Das war nie ein Geheimnis gewesen. Er mochte kraftvolle Männer und der Körper seines Lieblings war da keine Ausnahme. Florien trainierte regelmäßig und er hob auch Gewichte und machte all diese tollen Männersachen. Nakarios begleitete ihn dabei manchmal, doch er machte längst nicht so viel Sport wie sein Schatzi.
Genießerisch schmiegte er sich an Florien und genoss wie dieser ihm sagte wie süß er sei und danach lange küsste, um sein Verlangen zu zeigen. Nakarios erwiderte es keuchend. Gerne hätte er noch mehr gemacht, doch vielleicht sollten sie sich das für später aufheben.
Florien glaubte auch, dass Kaeros Potential hatte, wenn man ihn denn ließe und er sich nicht dauernd gegen Pläne anderer wehren musste. Leider vermutete Florien, dass Kaeros in nächster Zeit keine Zeit haben würde sich selbst zu finden. Nakarios nickte betrübt.
"Ich glaube auch nicht. Das ist eine Schnapsidee zur Armee zu wollen. Timaris wird ihn nicht lassen", stimmte Naka zu. Er war nicht mehr so naiv, dass er glaubte Kaeros würde ungeschoren das machen können was er wollte. Nakarios wünschte es sich für ihn, aber die Realität sah leider anders aus. "Dabei hat er so dunkle Juwelen und soll ein guter Kämpfer sein. Er könnte der hayllischen Armee bestimmt helfen." Vielleicht würde die Königin es doch erlauben. Es war ja nicht so, als würde es irgendwelche Angriffe in Draega geben. Hier waren sie in Sicherheit.
Sein Traumprinz begann ihm die Haare einzuschäumen und beschloss, dass sie die wenige Zeit nutzen sollten, die Kaeros noch vor der Audienz hatte. Nakarios erwiderte Floriens schönes Lächeln. Dann wurde das Lächeln eine Spur breiter, als Florien damit fortfuhr von dem Kriegerprinzen zu sprechen und wie bitter nötig er es hätte. Es war eindeutig, dass sein Eisspatzi ein Interesse hatte und Nakarios gönnte es ihm vom Herzen.
"Darf ich dich einseifen?", fragte er mit klimpernden Augenaufschlag. Auch nachdem sie Jahrzehnte zusammenlebten und Naka eigentlich wusste was für Berührungen sein Gefährte genoss und welche nicht, so fragte er trotzdem. Denn das Fragen war scharf. Manchmal sprach er es aus und manchmal nicht. Er konnte seinem Schatz damit zeigen, dass er ihn respektierte und dass er es mochte, wenn dieser den Ton angab. Außerdem konnte es trotzdem mal vorkommen, dass Florien Tage hatte, wo er lieber weniger Kontakt haben wollte. Solche Zeiten hatte jeder Mal und dann tat Nakarios sein bestes seinem Liebsten seinen Freiraum zu geben oder ihm sonstwie beizustehen, wenn er leider an früher denken musste oder ihm irgendein dummer Adeliger den Tag verdorben hatte.
Florien gewährte es dieses Mal lächelnd und Nakarios begann seinem Freund liebevoll die Arme und Brust einzuseifen. Es wurde nur irgendwann schwierig, weil Florien eigentlich auch damit beschäftigt war Nakas rote Haare einzuschäumen und der Meinung war er bräuchte dafür seine Arme an die Nakarios immer wieder genießerisch mit der Seife entlang strich.
"Aber deine Arme fühlen sich so gut an..", keuchte der Krieger. "Hälst du mich und gibst mir ganz viele Bussis.. äh Küsse." Florien gab natürlich keine Bussis, sondern männliche Küsse. Nakarios quietschte vergnügt, als er seine Küsse bekam und sie schmusten eine Weile unter dem plätschernden Wasser.

"Nachher, Honigpanther..", verschob Nakarios dann aber trotzdem weiteres Drängen seines Herzallerliebsten. Meistens ließ sich Florien von einem neuen Kosenamen ablenken, obwohl nicht alle gleich gut ankamen.
Sie sollten Kaeros nicht warten lassen. "Hya hat uns gesagt wir sollen Kaeros verwöhnen und du hast selbst gesagt, er hat es bitter nötig..." Der quirlige Krieger grinste. Ihm war schon klar, dass Florien dies anders gemeint hatte, aber man durfte ja träumen. Wobei er Kaeros deswegen nicht bedrängen wollte. Sie konnten ihn auch anders verwöhnen. Mit ganz viel Freundschaft. "Es wäre doch toll wenn wir uns mit ihm anfreunden könnten und vielleicht können wir ihn ab und zu im Palast besuchen.. er wird ein paar Freunde gebrauchen können."
Sie duschten zuende und Nakarios genoss wie Florien ihn abtrocknete. "Was hast du mir rausgesucht?", fragte er neugierig und freute sich dann über die Häschenpants. Zuckerwattenpink war die allerbeste Farbe! Naka schlüpfte in die Pants und danach in den plüschigen Bademantel, den Florien ihm umlegte. Zuletzt noch passende Pantoffeln.
Während Nakarios sein Aussehen im Spiegel überprüfte, zog auch Florien sich an. Naka blickte bewundernd zu ihm. Der Prinz hatte weiße tief sitzende Pants übergestreift und dann eine weiche hellgraue Hose, die auch ziemlich tief auf den Hüften ruhte. Es sah absolut scharf aus. Locker und doch irgendwie elegant und verführerisch. Dann folgte noch ein weißes, ärmelloses Shirt, das seine Brustmuskeln herrlich unterstrich. Nakarios saugte sehnsüchtig an seiner Unterlippe.
Später...
Sie verließen das Bad und gingen in den Salon. Er war absolut gemütlich in feinen Aquatönen und mit vielen Sitzgelegenheiten, aber immer noch elegant mit der ein oder anderen Goldverzierung. Und der dichte Teppich vor dem Sofa war absolut flauschig.
Kaeros war bereits da und saß auf dem hellblauen Sofa, während er die Kleidungsstücke auf dem niedrigen Tisch davor begutachtete. Dabei hatte er seinen weißen Bademantel offen und schien sich überhaupt nicht daran zu stören, dass er nur in Unterwäsche war. Nakarios versuchte nicht zu offensichtlich zu starren, doch der Kriegerprinz hatte einen umwerfenden Körper.
"Ich hoffe, du hast nicht zu lange gewartet", sagte Nakarios und trat um das Sofa herum. Kaeros hob den Kopf.
"Nein, ich bin gerade selbst-" Er stockte kurz als er Florien sah. "Bin gerade selbst erst aus dem Bad gekommen", schloss der Kriegerprinz. Kaeros erhob sich. Immer noch mit offenem Bademantel. Er schien sich in seiner Haut sehr wohlzufühlen, wenn er schon seinen Tolarim Namen nicht mochte.
"Wo willst du mir die Haare schneiden?", fragte er Florien.
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von Anzeige » Sa 18. Mär 2023, 16:33

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Re: Rückkehr des Gefährten

Beitragvon Florien » Sa 18. Mär 2023, 17:37

Natürlich bekam Nakarios alle Küsse, die er sich wünschte und im Gegenzug liess Florien sich von ihm einseifen. Es machte Florien an, wenn Nakarios ihn fragte, ob er ihn berühren durfte. Gerade weil sie inzwischen schon längst eingespielt genug waren, dass Nakarios oft schon von allein wusste, welche Berührungen Florien ertrug und welche nicht. So ein bisschen über seinen Gefährten bestimmen zu können, war heiss. Ganz davon abgesehen, seine schlanken, sanften Finger auf seiner Haut zu spüren und wie er ihn hingebungsvoll einseifte. Florien war schon sehr bald bereit für mehr.
Es war dann ausgerechnet Nakarios, der der Vernünftige von ihnen Beiden war und weiteres Streicheln auf später verschob. Honigpanther. Florien schüttelte den Kopf. Nach all den Jahren überraschte ihn Nakarios Kreativität bei der Wahl der Kosenamen noch immer.
"Hmm, ich bin derjendige, der es grad bitter nötig hat", brummelte er unwillig, Nakarios gehen zu lassen. Doch nach einem letzten heissen Kuss, ergab er sich seinem Schicksal und blieb brav.
"Ich glaube, es wäre besser, wenn er zu uns kommt, um uns zu besuchen", machte Florien einen Gegenvorschlag und war absolut bereit, zu versuchen sich zusammen mit seinem Gefährten mit Kaeros anzufreunden. Doch in den Palast wollte er nicht. Es war ihm zu gefährlich da. Jetzt wo die Stimmung so angespannt war erst recht.
"Kaeros wird es gut tun, da mal rauszukommen und etwas mit uns zu unternehmen", argumentierte er.

Nach der Dusche genoss er es, Nakarios dabei zuzusehen, wie er sich die bereit gelegten Sachen anzog und sich darüber freute. Vielleicht konnte er doch noch ein Küsschen von ihm ergattern. Nur schnell. So ein verwöhnter Adelsbengel wie Kaeros brauchte bestimmt Stunden unter der Dusche. Als er dann aber sah, wie Nakarios ihn anblickte und dabei sehnsüchtig an seiner Unterlippe saugte, wusste er, dass es kein 'nur schnell' geben würde. Sie mussten brav bleiben, sonst würde Kaeros sie heute nicht mehr sehen. Also schenkte er Nakarios nur ein sündiges Lächeln, bevor sie das Bad verliessen. Ein sündiges Lächeln und ein kurzes Kneifen in den knackigen Hintern. Wo Nakarios doch grad so schön in Reichweite war.

Zu seiner Überraschung war Kaeros bereits fertig mit seiner Dusche und schon dabei, sich durch seine Einkäufe zu wühlen. Auch er hatte einen Bademantel an. Allerdings nicht geschlossen, so dass man seinen gebräunten, muskulösen Körper gut mustern konnte. Nur seine Körpermitte war von gut sitzenden, raffinierten Pants verdeckt. Ja, Kaeros sah eindeutig gut aus. Er hatte etwas mehr Muskeln, als dass Florien sich sofort davon angesprochen gefühlt hatte. Doch allein dadurch, dass es Nakarios gefiel, konnte er sich ebenfalls dafür erwärmen.
Diesmal stockte Kaeros auch, als er ihn sah. Bei Nakarios war es Florien heute schon zwei drei Mal aufgefallen. Jedoch nie bei sich. Nicht, dass er deswegen beleidigt gewesen wäre. Doch er wollte wissen, woran er bei Kaeros war. Ob er ihm körperlich gar nicht gefiel, oder ob er nur von seiner Dominanz abgelenkt gewesen war. Entsprechend hatte er sich ganz bewusst so verführerisch angezogen. Nicht nur, weil er wusste, dass Nakarios dies gefiel, sondern weil er wissen wollte, wie Kaeros auf ihn reagierte. Nun, er nahm ihn eindeutig war. Florien lächelte zufrieden.

"Hier drüben", antwortete er auf die Frage nach dem Haareschneiden und fasste den Krieger locker von der Seite an der Hand, um ihn mit sich zu ziehen und eine erste Berührung auszuprobieren, ob ihm das auch selbst gefiel. Dass dabei seine Fingerkuppen hauchzart über Kaeros Innenseite des Handgelenkes strichen, schien Zufall zu sein.
"Komm mit", forderte er ihn auf und dann waren sie auch schon bei dem gepolsterten Stuhl, nahe einem der hohen Fenster. Dort befand sich kein Teppich am Boden, was das zusammenkehren der Haare erleichtern würde. Auf einem kleinen, runden Tischchen hatte Todoris auch schon alles bereit gelegt, was Florien zum Haareschneiden brauchte.
"Den Bademantel würde ich ausziehen", riet er Kaeros. "Es gibt nichts unangenehmeres, als kleine Haarspitzen, die sich in deiner Kleidung verfangen und auf der Haut jucken. Nakarios hilf ihm mal."

Strahlend kam sein hübscher Gefährte herbeigewuselt und freute sich darüber, Kaeros den Bademantel auszuziehen und abzunehmen. Der junge Kriegerprinz schien diesbezüglich nichts dagegen zu haben. Er schien eher etwas überwältigt von ihrer Hilfsbereitschaft zu sein. Locker setzte er sich auf den Stuhl. Florien faltete derweil das blaue Umhängetuch auf, welches Kaeros Haut vor besagten Haarspitzen schützen sollte.
"Nakarios, heb mal seine Haare hoch, damit ich ihm das umlegen kann", hatte er den nächsten Auftrag für seinen Gefährten, der auch gleich mit seinen schlanken Fingern, alle Haare von Kaeros am Hals zusammenhielt und etwas lüpfte. Gekonnt legte Florien ihm das Tuch um, ehe er nach dem Kamm griff.
"Ich werde dir erst die Haare schneiden, Kaeros und dir dann noch eine pflegende Maske auflegen", informierte er den Kriegerprinzen. "Das sollte ihnen wieder ihre Kraft und ihren Glanz zurück geben." Doch erst einmal musste er ihm die Haare kämmen, damit sie ordentlich runter hingen.
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Re: Rückkehr des Gefährten

Beitragvon Kaeros » Sa 18. Mär 2023, 18:52

Als sie zurück beim Haus angekommen waren, empfing sie der Butler bereits und erklärte ihm, dass er ein Gästezimmer für ihn vorbereitet hätte. Kaeros war froh darum, denn er hatte keine Lust nochmal in der Taverne zu übernachten, wo er die letzten Tage gewesen war. Und es war irgendwie nett in dem Haus. Er hatte nicht erwartet, dass er so freundlich empfangen werden würde. Der Adelige fragte sich, ob dies irgendeine lang angelegte Intrige wäre, doch Florien und Nakarios schienen ehrlich freundlich zu ihm und auch Hyacinthos hatte sich über sein Auftauchen gefreut. Vielleicht war es einfach so gut wie es sich anfühlte. Beinahe wünschte Kaeros sich, dass er länger bleiben könnte, doch mehr als einen Tag würde er sich nicht erlauben. Er wusste, dass ihn andernfalls ein Trupp Wachen vor der Haustüre erwarten würden. Er wusste nichtmal, ob er überhaupt Zeit bis zum Morgen erhalten würde.
Er wollte sie nicht sehen. Er wollte keinen von seiner Familie sehen.
Florien schlug ihm eine Dusche vor und Kaeros hatte das ohnehin vorgehabt. Eine richtige Dusche und keine wo man nichtmal sicher war, ob das Wasser, das gleich auf einen drauf prasseln würde, warm sein würde, geschweige denn sauber. Zuvor brachte ihn Nakarios nach oben in das Gästezimmer. Bevor Kaeros sich überhaupt richtig umsehen konnte, war der schlanke Krieger beim Fenster und zog ihm die Vorhänge auf. Unwillkürlich blickte Kaeros dorthin und bemerkte diesen bei ihrer Modebesprechung erwähnten Streifen nackter Haut zwischen Hosenbund und Oberteil.
Rasch sah er wieder beiseite, als Nakarios sich wieder umdrehte. Der Krieger sagte nichts dazu und blieb für seine Verhältnisse fast etwas zurückhaltend. Kaeros wusste nicht wieso. Er dachte nicht länger darüber nach und ließ sich das Bad zeigen. Ah, das waren genau die Annehmlichkeiten nach denen er sich gesehnt hatte. Das Leben als Romeo hatte seine Vorzüge gehabt, vor allem weil niemand etwas von ihm erwartet hatte, doch den Komfort und den Luxus hatte er schmerzlichst vermisst. Auch die Parties denen er irgendwann überdrüssig gewesen war. Kaeros fragte sich, ob er immer das Leben vermissen würde was er gerade nicht führte.
Ach, er wusste auch nicht was er wollte. Nur dass er morgen nicht Timaris begegnen wollte.
Er ließ sich von dem heißen Wasser berieseln und machte ausgiebigen Gebrauch von den angebotenen Seifen und Shampoos. Kaeros genoss die Dusche ehe er sich danach abtrocknete und dann noch etwas eincremte. Er konnte viel Zeit in solch einem Bad verbringen, doch da es nur die Unterhose zum Anziehen gab, war er schnell fertig. Den Bademantel warf er sich nur locker über.
Kaeros versuchte sich an Nakarios' Wegbeschreibung zu erinnern und fand nach einigem Suchen den Salon. Die beiden waren noch nicht da. Der Adelige fragte sich, ob das Pärchen länger miteinander beschäftigt sein würde. Sie schienen eine sehr schöne Beziehung zu haben und es war seltsam zu beobachten. Nicht, dass er etwas gegen zwei Männer hatte. Er hätte auch gerne so etwas gehabt, doch er glaubte nicht recht daran. Wenigstens nur ein wenig von dem wie die beiden sich ansahen und miteinander umgingen...

Kaeros setzte sich aufs Sofa und sah noch einmal durch seine erworbene Kleidung. Das würde für einige erste Auftritte reichen. Vergeblich versuchte er sich Auswege zu überlegen wie er sowohl der Armee und damit seinem Land dienen konnte als auch der Begegnung mit Timaris entgehen könnte. Es wäre klüger gewesen nie wieder aufzutauchen, doch er hatte einfach nicht anders gekonnt. Da war dieser tiefe Drang Hayll beschützen zu wollen. Er konnte das nicht ignorieren. Aber wenn Timaris ihn nicht lassen würde?
Kaeros dachte noch darüber nach, als Nakarios und Florien zurückkamen. Nakarios trug einen flauschigen Bademantel und Florien... Kaeros stockte kurz überrascht, weil er nicht damit gerechnet hatte, dass der Prinz so etwas verführerisches tragen würde. Vielleicht lag es daran, dass er Lustsklave war, obwohl Nakarios behauptet hatte, er wäre nicht mehr als solcher tätig. Hm, wahrscheinlich hatte er sich so für seinen Gefährten angezogen. Es war jedenfalls sehr.. wirkungsvoll, wenn Kaeros das beurteilen konnte.
Der Kriegerprinz fragte lieber nach dem Haare schneiden. Kurz darauf passierte etwas seltsames. Florien griff nach seiner Hand. Kaeros blickte überrascht dorthin. War das auch freundschaftlich gemeint? Die Finger des schönen Prinzen glitten sanft über Kaeros' Handgelenk. Bevor der Kriegerprinz zu einem Entschluss kam was Florien damit andeuten wollte, waren sie schon beim Stuhl. Vielleicht war es freundschaftlich gemeint gewesen..
Die beiden waren so nett zu ihm und Kaeros merkte, dass er sie nicht vergraulen wollte, nur weil die Männer ihre Freundschaft anders ausdrückte. Im Grunde hatte Kaeros nur eine vage Ahnung wie es unter jenen ablief, die nicht adelig waren. Er hatte ein wenig davon als Romeo erfahren. Andere Dorfbewohner, die sich gerne mit ihm unterhielten, aber es war genauso unecht gewesen wie Adelige, die versuchten Kaeros zu schmeicheln. Dieses Mal weil Kaeros derjenige gewesen war, der die Dorfbewohner getäuscht hatte.
Nur schien dieses Mal keine Täuschung von Florien und Nakarios auszugehen. Oder wollte er nur so denken? Waren die beiden nur so nett, damit er möglichst lange blieb bis Timaris auf ihn zugreifen konnte? Verdammt, er war eingerostet was die Adelswelt betraf.
Der Kriegerprinz zog seine Hand fort als sie bei dem Stuhl vor dem hohen Fenster angelangt waren. Florien empfahl ihm den Bademantel auszuziehen, was Kaeros einleuchtete. Nakarios eilte heran um ihm zu helfen. Für Kaeros war das nichts unübliches und er ließ sich bereitwillig helfen. Es war ihm auch egal, dass er nur noch in Unterwäsche war. Er wusste, dass er einen guten Körper hatte und es war auch keine Frau zugegen vor der er sich hätte bedecken müssen.
Kaeros ließ sich auf dem Stuhl nieder und hätte zu gerne seine Beine hochgelegt. Florien legte ein blaues Tuch um ihn und Nakarios half Kaeros' lange Haare am Hals hochzuheben. Sie waren wohl doch länger als er gedacht hatte. Der Mischlings Prinz erklärte was er mit ihnen vorhatte.
"Mach nur. Im Dorf gab es nur die Wirtstochter, die einem die Haare geschnitten hat und meist war sie dabei abgelenkt vom Pferdeknecht", erzählte Kaeros. So hatte er nichts dagegen sich endlich wieder in professionelle Hände zu begeben.
Nakarios lachte leicht. "Das klingt witzig, aber Florien wird sich nicht ablenken lassen", versicherte er. "Wie war es so in diesem Dorf?", fragte er, während Florien begann dem Kriegerprinzen das Haar zu kämmen. Kaeros entspannte sich und das Ziepen der Haare ab und zu machte ihm nichts aus. Jetzt noch einen Drink in der Hand und jemand der ihm die Fingernägel feilte und es wäre komplett.
Aber er sollte die Gutmütigkeit des Pärchens nicht ausnutzen.
"Es war sehr ruhig", gab er zu, "Ein einfaches Leben." Kaeros schwieg zu. "Es hing mir bald zum Hals raus Romeo zu sein, aber ich wollte auch nicht mehr zurück", gab er dann zu. Nakarios machte große Augen.
"Romeo? War das dein Deckname? Klingt super romantisch." Er grinste leicht.
Kaeros winkte ab. "Ich hatte nicht viele Romanzen. Es war sowieso nicht alles echt", fügte er hinzu. Nakarios zog sich einen Hocker heran und setzte sich schräg zu ihm, während Florien nach der ersten Schere gegriffen hatte.
"Oh, schade. Aber Abenteuer können auch mal schön sein. Wenigstens hast du es ausprobiert. Ich finde es sehr mutig, dass du weggegangen bist. Es war bestimmt nicht leicht auf eigenen Füßen zu stehen. Als Florien und ich aus dem Mineva Anwesen ausgezogen sind und das erste Mal auf uns selbst gestellt waren, war das auch nicht leicht. Wir haben rausgefunden, dass keiner von uns beiden gerne kocht." Er kicherte und sah innig zu seinem Gefährten. Da Florien hinter Kaeros stand, konnte er fast glauben, dass der Blick ihm galt. Was immer die beiden zusammen hatten, es war definitiv echt.
"Ich esse auch lieber aus", gab der Kriegerprinz zu. In seiner Vorstellung war es romantischer gewesen Jäger zu sein, als es sich dann eigentlich herausgestellt hatte. Doch er machte nur äußerst ungerne Rückzieher, wenn er mal was angefangen hatte. "Dann seid ihr schon sehr lange zusammen?", fragte er.
"Och, kommt mir gar nicht so lange vor", antwortete Nakarios, "Wir haben uns im Mineva Anwesen kennengelernt, als Hya dort gelebt hat. Das war eine dramatische Zeit. Ich glaub, wir haben dreimal miteinander Schluß gemacht. Also so halb. Aber Florien war viel zu sehr in mich verliebt, als dass das lange gehalten hätte." Er wippte agil auf dem Hocker und grinste zufrieden. Sein Bademantel ging leicht auf und zeigte schlanke Beine.
Kaeros versuchte sich daran zu erinnern wann er das letzte Mal verliebt gewesen war. So richtig. War es jemals echt gewesen?
"Bringst du mir einen Drink?", fragte er Nakarios. "Wo ich schließlich nicht aufstehen kann."
Der Krieger schien auch bereit aufzuspringen.
"Willst du auch etwas, Florien?", fragte er.
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Re: Rückkehr des Gefährten

Beitragvon Florien » Sa 18. Mär 2023, 19:39

Kaeros Haar war kräftig und hatte leichte Locken. Es fühlte sich angenehm unter seinen Fingern an. Behutsam begann Florien es zu kämmen, während er es Nakarios überliess, sich mit Kaeros zu unterhalten. Nakarios hatte eine Art an sich, dass es ihm kaum je jemand böse nahm, wenn er ihn mit direkten Fragen löcherte. Florien war sich sicher, dass Kaeros ihm nicht von sich aus erzählt hätte, dass das Abhauen längst nicht so einfach und schön gewesen war, wie er es sich vorgestellt hatte. Nur musste die Familie noch schlimmer gewesen sein, weswegen Kaeros nicht zurück gewollt hatte. Florien glaubte ihm das sofort. Er kannte genügend Tolarim, die ihn auch davon getrieben hätten, wäre er an Kaeros Stelle gewesen.

Liebevoll zauberte Nakarios aus Kaeros Misserfolg eine mutige Erfahrung, für die man ihn bewundern konnte und erzählte davon, wie es gewesen war, als Nakarios und Florien aus dem Anwesen gezogen waren. Das war wirklich aufregend gewesen. Nakarios hatte es kaum glauben, können, dass er das machte, wo er doch zu Anfang immr Angst gehabt hatte, er müsse sein Zimmer mit dem Herzchen an der Tür wieder verlassen. Er hatte sich so sehr an Hyacinthos geklammert. Bis die Jahre und viel Geduld ihn gelehrt hatten, dass Hyacinthos immer für ihn da sein würde. Innig erwiderte er Nakarios Blick.

"Das war kein Schluss machen", behauptete Florien frech. Wer wollte ihm auch widersprechen, nun da er die Schere in der Hand hielt und sich schneidend an Kaeros Haaren zu schaffen machte.
"Das waren Startschwierigkeiten", führte er aus, was es seiner Meinung nach gewesen war. "Wir hatten beide keinerlei Erfahrung wie man eine Beziehung führt und waren traumatisiert von unserem bisherigen Leben. Das sind beides keine leichten Vorraussetzungen, um eine Beziehung aufzubauen. Doch sobald wir das überwunden hatten, haben wir es nicht schlecht hinbekommen." Florien war glücklich. Niemals hätte er gedacht, dass er sich so würde bezeichnen können. Deswegen wagte er es auch jetzt noch, nur ganz selten zu denken.

"Gin Tonic", bestellte er wie so oft seinen Lieblingstrink. So vor dem Essen wollte er nichts ausgefallenes. Ausserdem konnte man an einem Gin lang nippen. Nakarios und er würden vorsichtig sein müssen, wenn sie diesen Abend mit dem Kriegerprinzen würden mithalten können.
"Und Nakarios hat recht. Ich liebe ihn viel zu sehr, als dass ich ihn lange nicht an meiner Seite lassen würde", bestätigte er Nakarios frechen Spruch, während der Krieger ihnen was zu trinken holte. "Inzwischen sind wir über zweihundertsechzig Jahre zusammen und mir kommt es auch nicht lang vor." Für Florien durfte es bis ans Ende seines Lebens so weiter gehen. Wie lang das nun auch immer sein mochte.
"Hmm, mir fällt grad auf, dass ich dir einen Haarschnitt verpasse, der dir steht", konzentrierte er sich wieder auf Kaeros Haare. "Doch du willst morgen zur Armee. Hat die spezielle Anforderungen, wie die Haare geschnitten sein sollen? Oder muss es in irgend einer Hinsicht praktisch sein?" Florien liess seinen Blick über die Einkaufsbeute schweifen. "Hätten wir dazu nicht auch besser praktischere Wäsche einkaufen sollen? Das hier alles ist mehr für den Hof geeignet. Oder brauchts das alles auch in der Armee. Was hast du dir den vorgestellt, wo du dienen willst? Wo deine Fähigkeiten am Meisten nutzen werden?" So wie Florien Kaeros bis jetzt kennen gelernt hatte, hatte sich der Kriegerprinz noch nichts darunter vorgestellt. Respektive höchstens die Reise in den Krieger. Die Reise, die ihn weit weg von Timaris führte.
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Re: Rückkehr des Gefährten

Beitragvon Kaeros » Sa 18. Mär 2023, 20:25

Er hörte dem liebevollen Gekabbel zwischen den beiden neugierig zu. Florien erklärte, dass sie nur Startschwierigkeiten gehabt hätten, weil sie nicht gewusst hätten wie man eine Beziehung führte und weil sie von ihren bisherigen Leben traumatisiert gewesen wären. Kaeros fragte sich was er damit meinte, aber das klang zu persönlich, um danach zu fragen. Doch es hörte sich fast so an, als wäre dies die erste und einzige Beziehung der beiden. Kaeros konnte es sich kaum vorstellen.
Inzwischen war Nakarios aufgestanden und eilte zu der Bar im Salon. Kaeros sah es nur aus dem Augenwinkeln.
"Was willst du?", fragte der Krieger. "Ich mach mir einen Erdbeer Mojito. Willst du auch einen? Das sind die letzten Erdbeeren."
Kaeros hatte keine Ahnung was das war, wollte aber aus Höflichkeit nicht ablehnen, wenn der Krieger schon die letzten Erdbeeren mit ihm teilen wollte.
"Gerne", stimmte er zu und hörte dann wieder Florien zu, dass er Nakarios viel zu sehr liebte, um ihn von seiner Seite zu lassen. Sie wären mittlerweile über zweihundertsechszig Jahre zusammen.
"Das ist auch für Langlebige lang", musste Kaeros zugeben. Er war kaum ein paar Jahre mit jemanden zusammen gewesen. Manchmal war er auch mit mehreren Frauen gleichzeitig zusammen gewesen, aber meist ohne dass die jeweils andere davon wusste und im Nachhinein war es ganz schön mies gewesen. Etwas was er bitter als Romeo erlebt hatte, wo er den ehemaligen Geliebten nicht so ohne weiteres hatte ausweichen können. Wo er unmittelbar mitbekommen hatte wie sehr er sie verletzt hatte. Außerdem bekam er nicht gerne Pferdemist vor die Türe geliefert.
Florien schnitt weiter an Kaeros' Haaren herum. Ab und zu fuhr seine Hand fast liebkosend durch das kräftige Haar des Kriegerprinzen. Kaeros war versucht die Augen genießerisch zu schließen, um sich weiter verwöhnen zu lassen. Der hellhäutige Prinz bemerkte, dass er ihm eine Frisur machte, die für die Armee vielleicht ungeeignet sein würde. Ob der Haarschnitt praktisch sein müsste.
"Die Anforderungen für Offiziere waren nicht so streng, als ich das letzte Mal in der Armee war", erwiderte Kaeros. Er würde schließlich kein einfacher Fußsoldat sein. Ohne Juwelenschild hatte es natürlich Vorteile, wenn das Haar so kurz wie möglich war. Florien hatte aber noch mehr Fragen, während von der Bar das Klirren von Eiswürfeln und eifrige Mixgeräusche zu hören waren.
"Hätten wir dazu nicht auch besser praktischere Wäsche einkaufen sollen? Das hier alles ist mehr für den Hof geeignet", erkannte Florien. Kaeros wusste nicht was er darauf sagen sollte. Die Unterwäsche würde schon nicht so schlimm sein in der Armee. Er konnte die knapperen gewagteren Stücke einfach weglassen.
"In der Armee werde ich eine Uniform erhalten. Und niemanden hat dort bisher meine Wäsche gestört", erwiderte Kaeros. Über den Rest wollte er nicht so recht nachdenken, denn er merkte bald worauf Floriens Fragen abzielten.
"Eigentlich hatte ich vor Nereos zu fragen, aber ich kenne einige Offiziere in der Armee. Es gibt ein Lager an der Grenze zu Shalador. Das wäre wohl mein Ziel", überlegte Kaeros. Abgesehen davon, dass dieses Fort für seinen Geschmack viel zu sehr in der Nähe von Rhoheas Villa und dem Zuhause seiner Jugend lag. Kaeros merkte, dass er irgendwie noch weniger dort hin wollte. Er wusste auch nicht wie die anderen Offiziere reagieren würde, wenn er wieder auftauchte. In der Armee hielt man nicht viel davon zu desertieren. Ach, er hatte sich viel zu wenige Gedanken gemacht, als er zurückgekommen war.
"Ich weiß nicht, wo es am schlimmsten ist. In dem Dorf wo ich lebte kamen die Neuigkeiten nur spärlich an." Außerdem würde nicht alles in den Zeitungen stehen.

Nakarios kam wieder und stellte seinem Gefährten lächelnd ein Glas Gin Tonic hin.
"Es ist gar nicht schön, Kaeros.. aber Timaris wird am besten wissen, wo du helfen kannst", sagte er und verschwand wieder zur Bar. Der Kriegerprinz schnaubte.
"Ich habe keine Lust sie zu sehen", wehrte er ab. "Ich bin ihr nichts schuldig." Kaeros wusste selbst, dass das Unsinn war, doch Florien und Nakarios waren zu taktvoll, um ihn gleich zu korrigieren.
"Wann hast du sie das letzte Mal gesehen?", fragte Nakarios stattdessen von der Bar aus.
"Das ist ewig her. Und es war kein richtiges Sehen.. mehr ein Ball, wo wir beide waren und ich habe gemacht, dass ich schnell wieder wegkam", erklärte der Kriegerprinz. "Ich habe nicht mit ihr geredet. Es reichte mir, dass Rhohea mir dauernd wegen ihr in den Ohren lag. Und von dem was ich über Timaris gehört habe, haben wir nicht sehr viel gemeinsam. Außerdem habe ich in der Zeitung gelesen, dass sie gerade sehr oft mit einem ihrer Sklaven gesehen wird. Ein Shaladorer."
"Aaron", half Nakarios aus und kam mit den Erdbeermojitos wieder. Strahlend überreichte er Kaeros das Glas, wo in der Tat zwischen Minze und Eiswürfeln Erdbeerstücke waren. Es sah sehr bunt aus. Skeptisch nahm Kaeros einen Schluck. Eigentlich mochte er solche bunten Drinks nicht.
Rasch musste er seine Meinung aber revidieren.
"Mmmhhh, das ist gut!", erkannte er und nahm einen weiteren Schluck.
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Re: Rückkehr des Gefährten

Beitragvon Florien » Sa 18. Mär 2023, 21:18

Wie er befürchtet hatte, hatte Kaeros nicht wirklich eine Ahnung wo er hin wollte. Er wollte Hayll helfen und weit weg von Timaris. Alles andere hatte er nicht bedacht. Es schien ihm egal. Nun ja, nicht ganz egal. Denn er wollte nicht einfach so in die Armee, sondern er wollte ein Offizier sein. Etwas Komfort und Befehlsgewalt musste schon sein. Trotz dieser typischen, arroganten, adeligen Haltung konnte Florien Kaeros verstehen. Wenn man schon in den Krieg ziehen musste, dann mit sie viel Unterstützung, wie es nur ging.
Gleichzeitig wollte Kaeros jedoch dorthin wo es am schlimmsten war. Er schien sich ganz schön viel zuzutrauen. Florien fragte sich, ob das jugendliche Selbstüberschätzung war, oder ob Kaeros wirklich so gut war. Auf jeden Fall schien er helfen zu wollen und das rechnete er dem Kriegerprinzen hoch an. Er hätte auch in seinem Wald versteckt bleiben können.

Mit einem Fingerzeig befahl er sich Nakarios näher, als dieser ihm seinen Gin Tonic brachte. Zärtlich küsste er ihn auf seine sanften Lippen zum Dank. Süss schmeckten sie bereits etwas nach Erdbeeren. Sinnlich liess er seine Zunge darüber gleiten, bevor er sich wieder den Haaren des Kriegerprinzen widmete.
Nakarios versuchte nun seinerseits Kaeros darauf vorzubereiten, dass er trotzdem zu Timaris gehen musste, auch wenn er nicht wollte. Und Kaeros wollte definitv nicht. So liess er sich sogar zu der Aussage hinreissen, dass er ihr nichts schuldig wäre. Dazu sagten weder Nakarios noch Florien etwas. Selbst wenn seine Familie ihn nicht an ihrer Seite sehen wollte, selbst wenn sie nicht das Familienoberhaupt der Tolarim gewesen wäre, so war sie dennoch die Königin von Hayll und somit auch Oberbefehlshaberin der hayllischen Armee in der Kaeros dienen wollte. Er schuldete ihr also sehr wohl zumindest seinen Gehorsam.

Wie sich, nach etwas herauskitzeln seitens Nakarios, herausstellte, hatte Kaeros Timaris immer nur von weitem gesehen. So wie er es erzählte, kam Florien der Verdacht auf, dass die Zwei noch nie miteinander gesprochen hatten, geschweige denn, dass sie sich kannten. Das was Kaeros über Timaris wusste, war nur Hörensagen. Kein Wunder wollte er nicht zu ihr. Nur um kurz darauf fast etwas eifersüchtig zu klingen, weil Timaris nun oft mit Aaron zu sehen war. Fragend zog Florien seine Augenbraue hinter Kaeros Rücken hoch und fragte sich, was das nun zu bedeuten hatte.
"Du kennst sie also gar nicht", erkannte er trockener, als beabsichtigt. Nachdenklich nippte er an seinem Drink und wunderte sich über sich selbst. War er gerade versucht, Timaris vor ihrem Zuchthengst zu verteidigen? Das durfte doch nicht wahr sein. Rasch nahm er einen zweiten Schluck, ehe er resolut das Glas beiseite stellte, um seine Hände frei für das pflegende Tonicum zu haben, welches er in Kaeros Haare und Kopfhaut massieren wollte.
"Was hast du denn über Timaris gehört?" milderte er seinen knappen Kommentar von vorhin mit einer mitfühlenderen Frage ab. Vielleicht konnten Nakarios und er gewisse Ängste von Kaeros beschwichtigen.
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Re: Rückkehr des Gefährten

Beitragvon Kaeros » Sa 18. Mär 2023, 21:50

Während Florien ihm die Haare frisierte, bemerkte er trocken, dass Kaeros Timaris gar nicht kennen würde. Der Kriegerprinz zuckte mit den Schultern. Er musste sie nicht kennen, um zu wissen, dass er nicht zu ihr wollte. Rhohea und viele andere aus seiner Familie hatten ihm genug über Timaris in den Ohren gelegen und ihn ständig damit genervt und gedrängt. Genug, dass sich in Kaeros immer noch alles sträubte. Außerdem war Timaris eine Königin und damit nicht unbedingt das was Kaeros sich unter einer passenden Gefährtin vorstellte. Königinnen waren sehr fordernd. Das wusste jeder.
Er nippte wieder an seinem Drink. Nakarios hatte sich mit seinem eigenen Erdbeer-Mojito zurück auf den Hocker begeben und naschte an einer Erdbeere. Kaeros schloss die Augen kurz, als er spürte wie ein kühlendes Tonicum in seine Haare einmassiert wurde. Florien massierte ihm auch geübt die Kopfhaut. Kaeros merkte, dass er solch eine Behandlung vermisst hatte. Noch dazu kam es von jemanden, der ihm nicht angestellt oder untergeben war. Er bekam kein Geld von Kaeros. Das war ein seltsames Gefühl.
Florien stellte ihm eine weitere Frage und was er denn von Timaris wüsste.
"Genug", sagte Kaeros gleich. "Rhohea hat mir ständig etwas über sie vorgeschwärmt. Jedes Mal, wenn sie irgendetwas erwähnenswertes gemacht hat, mit wem sie gerade zusammen war, wo sie herumgereist ist und dann was an Kastias Hof vor sich gegangen ist. All dieser Klatsch. Irgendwann habe ich nicht mehr hingehört." Er war es leid gewesen, dass er schon am Frühstückstisch mit seiner zukünftigen Gefährtin belästigt worden war. Jedes Mal wenn Rhohea ihn nach Mineva und zu Heraia geschleift hatte, war es das gleiche gewesen. Oder wenn ihn seine Großmutter zu einer ihrer Rundfahrten durch die Ländereien der Tolarims mitgenommen hatte. Mehr als einmal hatte sie ihn reingelegt und statt der verlockenden Aussicht einer Feier oder eines Balls mit vielversprechenden Bekanntschaften war er bei irgendeinem Nachmittagstee mit alten Tolarims gelandet, die den lieben langen Tag nichts besseres zu tun hatten als Intrigen zu schmieden und sich das Maul über die anderen Haylls Hundert zu zerreißen.
"In meinen Gemächern in unserer Villa an der Grenze zu Shalador hingen gleich drei Bilder von Timaris. Ich weiß wie hübsch sie ist." Aber das waren andere auch. "Und wie gut sie in Diplomatie ist und wie gescheit und mächtig und wie reich sie ist", zählte er auf.

"So ist sie aber nicht persönlich", wandte Nakarios ein und schlürfte an seinem Drink. Seine Lippen glänzten rosa. Kaeros genoss weiterhin die Massage und wie die kundigen Finger durch sein Haar glitten.
"Ich habe auch gehört wie sie persönlich sein soll. Dominant und rechthaberisch, besitzergreifend und eifersüchtig. Kein Gefährte darf auch nur irgendeine andere Frau angucken. Und dass sie grausame Spiele mit einem spielt. Dass sie es nicht duldet, wenn ihre Männer ungehorsam sind. Ihre Sklaven würde sie nicht mit Namen ansprechen und töten, wenn sie fertig mit ihnen ist", fasste er hart zusammen. "Trifft es das?"
Er konnte nicht sehen wie Florien darauf reagierte, doch Nakarios blickte kurz betroffen in sein Glas.
"So ist sie nicht nur", schränkte er leise ein, "Sie hat auch sanfte Seiten. Aber die muss sie als Königin des Landes vorsichtig schützen und kann sie nicht jedem zeigen. Sie hat Florien und mir sehr viel ermöglicht. Auch einem ihrer anderen Sklaven. In ihrem Herz ist Platz für Liebe und Fürsorglichkeit. Wir haben es früher gesehen. Aber sie ist die Königin des Reiches. Auf ihr lastet viel. Das kannst du doch verstehen oder?"
Kaeros' Blick verdüsterte sich. Natürlich konnte er das verstehen. Aber bedeutete das, dass er darunter leiden musste? Und was brachte es ihm, wenn sie früher mal sanft gewesen war?
"Ich habe zwar schon lange nicht mehr mit ihr geredet, aber ich weiß von anderen, dass sie auch gegen diese Verbindung ist. Ich glaub nicht, dass sie sich freuen wird."
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Re: Rückkehr des Gefährten

Beitragvon Florien » Sa 18. Mär 2023, 22:49

Kaeros wusste angeblich genug über Timaris. Vorallem aber hatte er genug, dass Timaris ihm Tag für Tag angepriesen worden war. Florien verstand, warum Kaeros es leid war. Er hätte Timaris auch nicht mehr sehen können, wenn er gleich drei Bilder von ihr in seiner Wohnung hätte haben müssen. Es war Kaeros zugute zu halten, dass er Timaris nach alledem immerhin noch schön fand.
Lieb wie Nakarios war, nahm er Timaris sofort in den Schutz und bedeuerte, dass sie persönlich nicht so wäre. Kaeros wollte das nicht gelten lassen und beschrieb Timaris mit strengen, harten Worten ziemlich treffend. Nakarios zuckte darunter etwas zusammen, blickte betroffen in sein Glas. Florien musste sich beherrschen, dass er Kaeros keine Kopfnuss verpasste, weil er so mit seinem Gefährten umging. Nur noch leise wagte er Timaris zu verteidigen. Innig erzählte er wie er Timaris kannte und das war auf eine gute Weise.

Der Kriegerprinz wollte es nicht gelten lassen und noch weniger glaubte er daran, dass Timaris sich freuen würde, ihn zu sehen. Damit mochte er durchaus Recht haben. Wobei Florien schon glaubte, dass sie Kaeros Kampfkraft und Wille begrüssen würde. Er beschloss, dass Kaeros nun genügend lang eine Kopfmassage bekommen hatte. Nakarios brauchte ihn dringender. So rief er ein Tuch herbei, um seine Hände zu säubern, ehe er Kaeros das Umhängetuch abnahm. Danach schnappte er sich seinen Drink, langte mit seiner freien Hand nach Nakarios und zog ihn zu sich.
"Ts, ts, du sollst doch nicht so freundlich über Timaris sprechen, Nakarios", scholt er seinen Gefährten liebevoll und küsste ihn auf die Wange. "Du weisst genau, dass sie das nicht mag und sie dir dafür das Fell über die Ohren ziehen wird." Da machte er sich schon ein wenig Sorgen. Beschützerisch drückte er Nakarios dichter an sich.

"Lasst uns uns für dieses Gespräch etwas gemütlicher hinsetzen", schlug er vor und steuerte mit Nakarios eines der Sofas vor dem Kamin an. "Lass die Kur noch etwas in deinen Haaren, Kaeros, bevor du sie ausspülst." All die geschnittenen Haare und die Haarschneideutensilien liess er wo sie waren. Wenn sie schon in einem Haus mit Angestellten wohnten.
"Es ist nicht unwahr, was du sagst Kaeros. Doch es ist nicht vollständig und es ist ungenau", begann er Kaeros Frage zu beantworten, ob sein Wissen über Timaris zutreffen würde. "Es gibt einen Grund, warum sie ihre Sklaven nicht mit Namen anspricht. Für sie ist es ein kostbares Geschenk, dass sie ihren Sklaven macht und ich für meinen Teil bin froh, dass sie mich nicht mit meinem Namen anspricht. Es gibt allerdings durchaus Sklaven, die sie mit ihrem Namen anspricht. Diese Sklaven..." Florien brach ab. Das war zu komplex, um es Kaeros jetzt zu erklären. Zudem würde ihn Kostas tiefe Ergebenheit an Timaris nur abschrecken.

"Wenn du als Sklave zu Timaris kommst, gibt sie dir ein Versprechen", setzte er neu an. "Dass du für immer ihr gehören und nur durch ihre Hand und mit ihrer Erlaubnis sterben wirst. Dass sie dich nie weiterverkaufen wird und sie absoluten Gehorsam von dir erwartet. Das hört sich wie eine Drohung an. Doch es ist auch ein Versprechen. Für mich war es das jedenfalls und es hat mir geholfen. So grausam und besitzergreifend sie auch sein mag, und ja, sie ist eifersüchtig. Hölle und wie sie eifersüchtig ist. So war sie bei weitem nicht die schlechteste Besitzerin, die ich hatte. Wie Nakarios sagt, hinter dieser strengen, harten Mauer ist mehr und es lohnt sich, es zu erkunden. Wenn man denn die Stärke und den Mut dazu hat." Und Ausdauer. Sehr viel Ausdauer. Kaeros wirkte auf ihn jedenfalls stur genug dafür. Um ein leichtes Grinsen zu verbergen, nippte er nochmals an seinem Drink.

"Es ist gut möglich, dass sich nicht freuen wird, dich zu sehen, wie du es befürchtest Kaeros", gab er zu. "Hätte sie diese Verbindung gewollt, hätte sie dich wohl viel früher zu sich genommen und deine, hmmm, sei mir nicht böse, und hätte deine Erziehung in die eigene Hand genommen. Es ist also wohl fast besser, wenn sei sich nicht freut, dich zu sehen." So wie Kaeros geklungen hatte, schien ihn das zu stören. Vielleicht wollte er doch von Timaris gewollt werden.
"Doch egal wie ihre persönlichen Gefühle dir gegenüber sein mögen, Kaeros, sie wird es ganz bestimmt zu schätzen wissen, dass du aus deinem Versteck gekommen bist, um Hayll zu helfen", versicherte er dem Kriegerprinzen. "Sie wird deine Fähigkeiten, ungeachtet der Wünsche eurer Familie, da einsetzen, wo sie am sinnvollsten sind. Denn um ihr Territorium zu beschützen wird Timaris alles geben, was nötig ist. Und wenn es ihr eigenes Herz ist." Das mochte melodramatisch klingen. Doch Nakarios und Florien hatten selbst miterlebt, wie Timaris ihre Liebe zu Eneas geopfert hatte, um für Hayll da sein zu können.
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Re: Rückkehr des Gefährten

Beitragvon Kaeros » Sa 18. Mär 2023, 23:45

Kaeros hatte sich schon unter der guten Massage entspannt, als es leider wieder vorbei war und Florien ihm das Umhängetuch abnahm. Der Prinz trat zu seinem Gefährten und zog ihn vom Hocker ehe er ihn dafür tadelte, dass er so freundlich über Timaris geredet hatte. Doch der Tonfall war sanft und Nakarios bekam einen Kuss auf die Wange. Es war schön mit anzusehen. Er beobachtete weiter wie die beiden miteinander umgingen. Er wollte das auch. Diese innigen Blicke, die vertrauten Berührungen, die liebevollen Küsse. Wenigstens für eine Nacht...
"Aber Kaeros brauchte Infos", verteidigte sich Nakarios. Der Kriegerprinz versuchte währenddessen in der Reflexion des Fenster zu erkennen wie seine neue Frisur aussah, doch bei den zurückgestrichenen nassen Haaren war noch nicht viel zu erkennen. Wohl aber waren sie wieder kürzer und auf einer guten Schulterlänge. Kaeros widerstand der Versuchung sich ins Haar zu greifen. Florien empfahl ihm auch die Kur noch etwas einwirken zu lassen bevor sie ausgespült werden müsste. Der Kriegerprinz nickte und erhob sich mit seinem Drink. Vielleicht sollte er seinen Bademantel wieder überstreifen, aber es war zu umständlich mit dem Mojito in der Hand. Stattdessen ließ er einen leichten Wärmezauber über seinen Körper gleiten bis es angenehm warm war.
Die beiden anderen Männer setzten sich auf eines der Sofas vor dem Kamin. Kaeros ließ sich auf einem Sessel gegenüber nieder, wobei er aufpasste sich mit dem Kopf nicht anzulehnen. Er wollte keinen Ärger mit Hyacinthos bekommen, wo er ihn schon eingeladen hatte.
Dann holte Florien aus, dass Kaeros' Bild von Timaris unvollständig wäre. Es gäbe einen Grund wieso sie ihre Sklaven nicht benannte, denn es wäre ein kostbares Geschenk. Dann fügte der Prinz allerdings hinzu, dass er froh wäre, dies nicht bekommen zu haben und Kaeros verstand es noch weniger. Er merkte nur, dass Timaris einen speziellen Umgang mit ihren Sklaven pflegte. Wenn sie Florien immer noch behielt, obwohl sie ihn nicht in Anspruch nahm. Eigentlich wäre es Kaeros auch egal wie Timaris ihre Sklaven behandelte. Wenn es nicht ein Hinweis darauf sein könnte wie er behandelt werden würde. Dass sie Florien seinen Freiraum gab, ließ ihn leicht hoffen.
Florien fuhr fort, dass Timaris jedem Sklaven das Versprechen gab für immer ihr zu gehören und nur durch sie sterben würde. Sie würde ihre Sklaven nie weiterverkaufen und absoluten Gehorsam erwarten. Kaeros beobachtete den hellblonden Prinzen skeptisch.
"Ich verstehe nicht wie einem das als Sklave helfen sollte", sagte er, doch er hatte sich auch nie die Mühe gemacht sich in die Gefühlswelt eines Sklaven reinzudenken. Wenn er ehrlich war, so war Florien der erste Sklave mit dem Kaeros ein echtes Gespräch führte.
"Weil man dann weiß woran man ist und Gewissheit hat", half Nakarios aus. Das konnte Kaeros ein wenig verstehen, aber wenn man Pech hatte und von Timaris grausam behandelt wurde, wäre so ein Versprechen nicht unbedingt tröstlich.
Florien bestätigte dann, dass Timaris höllisch eifersüchtig wäre. Sie wäre aber keine schlechte Besitzerin.
"Wie Nakarios sagt, hinter dieser strengen, harten Mauer ist mehr und es lohnt sich, es zu erkunden. Wenn man denn die Stärke und den Mut dazu hat", schloss er.
"Ich will mir meine Gefährtin schon selbst aussuchen", beharrte Kaeros. "Und wenn sie so eifersüchtig ist, wie lebst du dann noch? Immerhin hast einen Gefährten oder nicht?"
Nakarios schmiegte sich an Florien. "Ja, das ist eine komplizierte Antwort und hat mit jemand anderen zu tun. Darüber können wir dir offen nicht so viel sagen, denn dann würde Timaris mehr machen als uns nur das Fell über die Ohren zu ziehen."
Kaeros merkte gleich, dass dies eine ausweichende Antwort war, doch er bohrte nicht nach. Die beiden erzählten ihm auch so schon viel über Timaris, was nicht viele wussten. Früher oder später würde er Timaris treffen müssen und vielleicht konnte ihm das Gespräch weiterhelfen. Mut machte es ihm bisher nicht sonderlich.

Florien pflichtete bei, dass Timaris wahrscheinlich nicht erfreut über Kaeros' Auftauchen wäre. Nur um ihm danach die Augen zu öffnen, dass diese Reaktion besser als die Alternative wäre. Dass Timaris die Verbindung wollte.
Der Kriegerprinz konnte sich augenblicklich ausmalen wie sein Leben dann verlaufen wäre und erkannte, dass er der Dunkelheit danken sollte, dass Timaris sich ebenfalls gegen die arrangierte Verbindung wehrte. Nicht, dass Kaeros sonderlich an die Dunkelheit glaubte.
"Dann muss ich mich glücklich schätzen, dass sie nicht der gleichen Meinung von Rhohea und Heraia ist..", stimmte Kaeros zu. Daraufhin musste er noch einen Schluck nehmen.
Der Mischlingsprinz machte ihm Mut, dass Timaris es schätzen würde, dass er zurückgekommen wäre um Hayll zu helfen. Sie würde ihn dort einsetzen wo es am sinnvollsten wäre. Für den Schutz von Hayll würde Timaris alles geben, auch ihr eigenes Herz.
Kaeros wusste nicht was das heißen sollte. Von Rhohea hatte er natürlich immer erfahren, wenn Timaris einen neuen Gefährten hatte, doch da war keiner dabei gewesen von dem es geheißen hätte, er wäre die große Liebe der Königin. Eher hatte die Familie Timaris' Gefährtenwahl oft dubios gefunden, wie dieser Stalljunge oder was er auch gewesen war. Das konnte natürlich nichts ernstes gewesen sein.
"Wenn Timaris dich nach deinen Fähigkeiten einsetzt, dann schickt sie dich vielleicht schnell zur Armee", bemerkte Nakarios lächelnd. Er tippte sich nachdenklich mehrmals gegen den Mund. "Vielleicht wird sie was zornig sein morgen, aber wenn du zuerst in die Armee gehst und sie erst später davon hört, dass du lebst, dann wird es sicher noch schlimmer für dich."
Kaeros seufzte. "Ich fürchte du hast recht..." Er würde um die Audienz nicht herumkommen. Der Kriegerprinz sorgte sich nur, dass Timaris ihn nicht mehr aus dem Palast lassen würde. Dass er irgendwo versauern würde bis es Zeit für seinen Einsatz war.
"Und ihr habt übrigens was gemeinsam", riss ihn Nakarios aus den düsteren Gedanken. "Timaris mag auch Einkaufstouren." Er grinste triumphierend. "Außerdem ist es nicht schlimm, wenn man verschieden ist. Mein Schatzi und ich sind irre verschieden und es läuft super. Wir ergänzen uns gut."
Kaeros leerte sein Glas und machte sich dann daran eines der Erdbeerstücke zu essen.
"Das ist ja schön und gut", sagte er danach und leckte sich kurz über die Lippen, "Aber ich bin abgehauen, weil ich nicht mehr wollte, dass Timaris mein gesamtes Leben bestimmt. Daran hat sich nichts geändert."
Nakarios sah ihn betrübt an. "Tut mir leid, Kaeros. Das ist echt blöd, dass du nicht frei wählen kannst. Vielleicht kannst du später gemeinsam mit Timaris Hayll beschützen und das wäre doch auch erfüllend.. es ist Krieg und es wird vielleicht noch ganz schlimm werden. Wir betreuen viele Soldaten, die Angst haben in den Krieg ziehen zu müssen. Allein zu wissen, dass du noch lebst, wird vielen Mut machen." Nakarios' tigerfarbenen Augen schimmerten. Kaeros nickte. Der kleine Krieger hatte recht. Kaeros wollte helfen.
"Ich will Hayll beschützen. Deswegen bin ich zurückgekommen. Wenn ich mich dafür mit Timaris anlegen muss, werde ich es tun", sagte er entschlossen. Danach zögerte der Prinz, lutschte an einem Erdbeerstück.
"Aber wenn ich das erst morgen machen kann..", schob er leiser hinterher.
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Re: Rückkehr des Gefährten

Beitragvon Florien » So 19. Mär 2023, 10:02

Florien lachte leise, als Nakarios erklärte, dass sie Kaeros nicht so genau alles erzählen könnten, sonst würde Timaris mehr machen, als ihnen nur das Fell über die Ohren ziehen. Da hatte er so recht. Aber es klang so süss, wie er das sagte und sich dabei eng an ihn kuschelte. Beschützend hielt Florien ihn im Arm.
"Ich hatte wohl einfach Glück", versuchte er Nakarios Antwort noch etwas zu entmystifizieren. "Dass sie kein Interesse an mir hatte. Oder nicht genug, um mich zu sich ins Bett zu holen." Es war schwer, Kaeros von Timaris zu erzählen, ohne dass er vor Angst schreiend davon rannte, gleichzeitig aber auch Timaris nicht hinterging. Selbst wenn sie nie von diesem Gespräch hier erfahren würde, so hatte Florien doch Hemmungen, etwas über sie zu erzählen, von dem sie nicht wollte, dass es erzählt wurde.

Kaeros erkannte wenigstens, dass er froh sein konnte, dass Timaris ihn nicht schon längst zu sich geholt hatte, um ihn zu dem Gefährten zu erziehen, den sie haben wollte. Es wirkte fast so, als wäre dem Kriegerprinzen dieser Gedanke noch gar nicht gekommen. Es überraschte Florien nicht mehr sonderlich. Bis jetzt hatte Kaeros sich nicht damit ausgezeichnet, dass er weitsichtig war oder sich Pläne durchdachte. Er reagierte einfach und sein ganzes Leben schein eine einzige Reaktion zu sein. Flucht vor Timaris. Kaeros wollte nicht, dass sein Leben durch Timaris bestimmt wurde. Nur tat es das auch, indem all seine Gedanken sich darum drehten, was er wohl tun musste, damit er nicht bei Timaris landete. Das war auch keine Freiheit.

Hingebungsvoll gab Nakarios sich alle Mühe, Kaeros Mut zu machen, ihn aufzuheitern und malte ihm sogar eine schöne erfüllende Zukunft aus, wie er zusammen mit Timaris in Zukunft Hayll beschützen würde. Das klang aus seinem Mund schon richtig romantisch. Innig erzählte Nakarios von den Soldaten, die Angst hatten, in den Krieg ziehen zu müssen und dass Kaeros Anwesenheit ihnen Mut machen würde. Florien hoffte für seinen Gefährten, das dem so war. Zärtlich kraulte er ihm den Nacken. Er hatte es nicht ausgehalten, dass es seinem Gefährten so schlecht gegangen war die letzten Tage. Dass er so traurig gewesen war und oft hatte weinen müssen.

"Schon klar", lachte Florien, als Kaeros leise hinterher schob, dass er sich lieber erst morgen Timaris stellte, als schon heute. Dabei lutschte er verloren an einem Erdbeerstück, so dass sogar Florien das Bedürfnis bekam, sich zu ihm zu setzen und ihn tröstend zu umarmen. Kaeros Wunsch konnte der Prinz sehr gut nachvollziehen und er wollte nicht an Hyacinthos Stelle sein, der ihr gerade berichtete, dass es Kaeros gut ging und er sich hier in der Stadt herum drückte.
"Aber immerhin, zwei Gemeinsamkeiten habt ihr", grinste er. "Einkaufstouren und Hayll beschützen, egal zu welchem Preis. Das ist doch schon einmal etwas. Und wie Nakarios sagt, man muss nicht viel gemeinsam haben. Man kann sich auch ergänzen. Ausserdem glaube ich nicht, dass du dich mit Timaris anlegen musst, damit du Hayll beschützen kannst. Du musst dich ihr nur stellen. Vielleicht machst du es nur besser nicht wie ein ausgebüxter Schuljunge. Das drängt dich in die Defensive und dann hast du ohnehin verloren. Mach es wie ein Soldat, der sich bei seinem Vorgesetzten meldet. Darin scheinst du besser zu sein. Und wie geagt. Timaris hat eine besonderes Verhältnis zu ihren Kämpfern. Vielleicht kannst du das für dich nutzen." Florien stellte seinen Gin Tonic beiseite, löste sich leicht von Nakarios und erhob sich anmutig, um Kaeros einladend seine Hand entgegen zu strecken.
"Na komm", forderte er ihn auf, mit zu machen. "Lass uns dir dein Haar auswaschen. Dann können wir zu Abend essen und du kannst uns mal etwas von dir erzählen. Bis jetzt haben wir nur über Timaris gesprochen. Wird an der Zeit das zu ändern. Nakarios, du hilfst doch mit?" Alles, damit der Kriegerprinz aufhörte so verloren auf dem Sofa zu sitzen und auf diese besondere Weise an Erdbeerstückchen zu knabbern.
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Re: Rückkehr des Gefährten

Beitragvon Nakarios » So 19. Mär 2023, 17:32

Nakarios genoss es bei seinem Liebling zu sitzen und Erdbeer-Mojito zu trinken. Es begann ein schöner Abend zu werden, obwohl sie sehr schwere Gespräche führten. Kaeros hatte so viel Angst vor seiner Begegnung mit Timaris - nicht dass ein Kriegerprinz Angst gehabt hätte - und sträubte sich dagegen sie zu sehen. Nur langsam konnten sie ihn dazu bringen einzusehen, dass er um die Audienz nicht drum herum kommen würde.
Nakarios und Florien gaben dafür auch ein paar persönliche Einschätzungen über die Königin preis, die nicht jeder kannte. Diese sanften Seiten, die sie mittlerweile leider so gekonnt versteckte und die vielleicht teilweise auch mit Eneas begraben worden waren. Nakarios hatte das Drama der Trennung nur aus der Ferne mitbekommen, doch von Kostas Erzählungen her musste es echt heftig gewesen sein. Für beide Beteiligten.
Aber jeder, der damals in Mineva dabei gewesen war, hatte gesehen, dass Timaris Eneas heiß und innig geliebt hatte und er war gewiss auch der Grund wieso Kosta und Florien so viel Freiraum hatten. Keiner von ihnen würde das jemals ansprechen und gewiss hätte es die Königin auch niemals zugegeben. Nakarios war mehr als froh, dass Timaris die Vereinbarungen, die sie in Mineva erlaubt hatte, auch jetzt noch aufrecht erhielt. Dass sie Florien und Kosta ihr Leben führen ließ so wie sie es wollten. Dass Kosta die Königin öfter besuchte und bei ihr war, hatte mehr mit Kostas Wünschen zu tun, als dass Timaris es eingefordert hätte. Denn Florien ließ sich selten im Palast blicken. Er wollte noch nichtmal, dass Naka oft dort oben war.
Aber all diese komplizierten Gründe konnten sie Kaeros nicht sagen, obwohl Nakarios sehr versucht war dem Kriegerprinzen von den verletzlichen und zärtlichen Facetten der Königin zu erzählen. Sie konnten es nur ein wenig andeuten und das war schon gefährlich. Doch Kaeros würde wahrscheinlich irgendwann an Timaris' Seite enden und da sollte er nicht den Mut verlieren.
Florien gab noch etwas mehr Preis über Timaris' Einstellung zu ihren Sklaven und welches Versprechen sie ihnen gab. Nakarios nahm einen Schluck von seinem erdbeerigen Mojito, um seine Miene zu verbergen. Ja, das Versprechen gab Gewissheit und von Kosta wusste er, dass er sich damit wohl fühlte und es ihm Sicherheit gab. Florien war hauptsächlich froh, dass er eine Herrin hatte, die ihn in Ruhe ließ.
Trotzdem.. da war diese verborgene Sehnsucht in Naka, dass Timaris Florien doch irgendwann freiließ und dann könnten sie heiraten und es offiziell machen...
Nicht, dass es so wichtig war. Der Schnipsel Papier war Nakarios herzlich egal. Aber die Hochzeit selbst... das Fest danach...
Nakarios hatte oft genug angehende Bräutigame und Bräute beraten und war bei vielen Hochzeiten gewesen. Es war immer ein magisches Ereignis und manchmal träumte er davon wie es für sie beide wäre. Träumen durfte er ja. Männer durften in Hayll heiraten, obwohl es nicht oft vorkam und manche Kreise da immer noch verpönt drauf hinabschauten, da Männer für Frauen da sein sollten. Aber die Spielverderber waren Nakarios egal. Er wusste, dass sein Schneeprinz und er glücklich werden würden. Das waren sie ja jetzt schon. Verliebt blickte er zu Florien und lehnte sich an ihn, genoss es wie dieser ihm zärtlich im Nacken kraulte.
Eigentlich reichte das schon. Sie konnten auch eine Nicht-Hochzeit Feier haben. Ja, wenn der Krieg vorbei war. Eine riesengroße Party, träumte der Krieger.

Kaeros war endlich bei der Erkenntnis angelangt, dass er Timaris nicht mehr länger aus dem Weg gehen konnte. Trotzdem wollte er sie nicht als Gefährtin, obwohl Nakarios versuchte ihm schmackhaft zu machen, dass es auch super zwischen zwei funktionieren konnte, die sehr unterschiedlich waren. Kaeros wollte trotzdem nicht. Leider hatte er nicht viel Wahl und zumindest musste er einmal mit Timaris reden. Wer weiß, vielleicht mochten sie einander und alles wurde gut.
Nakarios wünschte es ihnen. Allein wenn die Soldaten, die in den Krieg ziehen mussten, hören würden, dass ein mächtiger Kriegerprinz in Hayll weilte, würde es ihnen Mut machen. Das schien auch endlich Kaeros zu erreichen und er bekräftigte, dass er unbedingt helfen wollte. Nur nicht mehr heute. Dann lutschte er etwas verloren an einem Erdbeerstück und sah dabei so arm dran aus. Wenn es Florien anzog, so überspielte er es gekonnt.
Sein Herzbubu grinste den Kriegerprinzen an und zählte zwei Gemeinsamkeiten mit der Königin auf. Einkaufstouren und Hayll beschützen. Das wäre ein Anfang und man könnte sich auch gut ergänzen. Kaeros müsste sich nur Timaris stellen. Florien gab ihm dann noch Ratschläge wie er sich verhalten sollte und dass er sich lieber wie ein Soldat denn ein ausgebüxter Schuljunge geben sollte.
Nakarios kicherte.
"Wenn sie es überhaupt zulässt.. ich weiß, dass Rhohea durchdrehen wird. Aber die verstehen das alles nicht. Dabei haben sie mich erst dazu gedrängt wegzugehen", erwiderte Kaeros und ließ das Erdbeerstück in seinem schönen Mund verschwinden. Naka versuchte so zu tun, als wäre es vollkommen normal, dass ein halbnackter gut aussehender Kriegerprinz bei ihnen auf dem Sofa saß. Draußen begann es allmählich zu dämmern.
Florien erhob sich und streckte dann Kaeros seine Hand entgegen, um ihm zu helfen sein Haar auszuwaschen. Danach könnten sie Abend essen.
Kaeros blickte auf die ausgetreckte Hand und schien kurz zu zögern, doch dann stellte er sein leeres Glas fort und ließ sich aufhelfen. Danach schien er nicht so recht zu wissen was er mit Floriens Hand tun sollte, blickte erstmal zu ihrem Händegriff ehe er ihn rasch wieder losließ. So süß.
"Über mich gibt es nicht so viel zu erzählen", wehrte Kaeros ab. Nakarios bezweifelte das. Viele der Adeligen redeten gerne über sich selbst und ihre Errungenschaften.
"Das glaub ich nicht. Wo du doch auf so einer lustigen Benimmschule warst." Er grinste und stand auch auf. "Natürlich helf ich mit!"
Sie gingen zu dritt in das Bad mit der großen geräumigen Dusche, wo sie alle Platz drin haben könnten
"Wenn du den Oberkörper vorbeugst, helfen wir dir die Kur auszuspülen", schlug Nakarios vor. Kaeros schien nichts dagegen einzuwenden zu haben und betrat die Dusche. Das war das schöne an Adeligen. Sie ließen sich viel schneller helfen und verwöhnen anstatt so diverse Kunden, die lieber alles selbst machen wollten.
Florien hatte nach dem Duschkopf an dem langen Schlauch gegriffen und Nakarios drehte vorsichtig das Wasser auf.
"Sag wenn es zu kalt oder heiß ist", bat er Kaeros. Der Kriegerprinz hatte den Kopf vorgebeugt und Naka versuchte nach Kräften nicht auf die breiten kraftvollen Schultern zu schauen. Oder die muskulösen gestählten Arme mit denen sich Kaeros an der nächsten Kachelwand abstützte.
"Ich bin nicht so empfindlich. In der Armee gabs selten warmes Wasser", erklärte der Adelige. "Und man sollte seine Juwelenkraft nicht dafür verschwenden."
Als die Temperatur angenehm war, richtete Florien den Wasserstrahl auf das Haar und Nakarios half das ganze Tonikum aus den Haaren zu waschen, ohne dass es Kaeros ins Gesicht lief. "Es wäre gut die Haare die nächste Zeit jede Woche damit zu behandeln und dann sind sie bald wieder ganz gesund", riet Nakarios. "Wir geben dir etwas mit. Und wenn du dir die Haare wieder färben willst, komm zu uns."
Kaeros bedankte sich und ließ sich dann weiter das Haar ausspülen. Wasser rann über seine Schultern und Oberarme.
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Re: Rückkehr des Gefährten

Beitragvon Florien » So 19. Mär 2023, 18:49

"Timaris ist die Königin, nicht Rohea", stellte Florien schlicht klar. Er fand, dass Kaeros sich sein leben nicht noch schwerer machen musste, als es ohnehin schon war. Der Kriegerprinz sollte sich von seiner Mutter lösen. Schlussendlich war es ohnehin Timaris, die über ihn bestimmte. Da brauchte er nicht noch eine zweite Herring, die auch noch ihre extravaganten Wünsche dazu geben wollte.
Erst einmal war es jedoch an der Zeit, sich etwas um den armen Kriegerprinzen zu kümmern. Wenn er da so verloren auf dem Sofa sass, musste er sich nicht wundern, wenn Florien ihm helfen wollte. Erst schien Kaeros sich über die dargebotene Hand zu wundern, liess sich dann aber aufhelfen. Nur um gleich darauf hastig seine Hand wieder los zu lassen. Er schien über die Wirkung verwirrt zu sein, wenn er ihn berührte und so nah bei ihm stand. Florien lächelte sacht. Nakarios hatte recht. Er fand Kaeros süss.
Florien bedrängte ihn jedoch nicht weiter, sondern liess nur einen Moment seinen Körper wirken, ehe er vorging, um die Dusche vorzubereiten. So interessiert Nakarios und er auch an Kaeros waren, so wollten sie ihm in erster Linie doch helfen und nicht ihn noch weiter verwirren, indem sie ihn zu etwas verführten, woran er selbst nie gedacht hatte.

Dass Kaeros nichts über sich selber zu erzählen wusste, verwunderte Florien nicht wirklich. Im Gegenteil, er hatte sowas schon geahnt. Kaeros Leben war so der Flucht vor Timaris gewidmet, dass keine andere Entwicklung möglich war. Der Prinz war sich sicher, dass das Treffen mit der Königin noch sehr viel schlimmer werden würde, als Kaeros es sich selber ausmalte. So verkrampft wie der Kriegerprinz war. So unvorbereitet und ohne Ziel. Florien hoffte, dass sie ihm noch etwas weiterhelfen können würden heute Abend. Immerhin war Kaeros schon so weit, dass ihm klar war, dass ein Treffen mit Timaris unausweichlich war. Sie kamen langsam vorwärts und wenn der Kriegerprinz zu trübsinnig wurde, dann lenkten sie ihn mit Kleinigkeiten ab, wie jetzt das Haare auswaschen.
Geradezu brav kam Kaeros mit ihnen ins Bad und hatte keinen Probleme damit, sich vorzubeugen, damit Florien ihm den Strahl aus der Duschbrause übers Haar halten und Kaeros ihm die Spülung auswaschen konnte. Es wurde ein friedlicher Genuss für sie alle. Kaeros genoss die Führsorge, Nakarios Kaeros' breite Schultern und die muskulösen Arme und Florien genoss die Aussicht auf Kaeros' knackigen Hintern. Jedoch nicht lang. Er wollte schliesslich nicht respektlos und unerlaubt starren.

Mit so viel Hilfe brauchte es nicht lang, bis sie das Tonikum aus Kaeros Haar gespült hatten. Nakarios riet dem Kriegerprinzen derweil, es in nächster Zeit jede Woche in die Haare zu tun und sollte er sich die Haare färben lassen wollenn, dann sollte er zu ihnen kommen. Florien fand, dass Kaeros auch kommen konnte, um sich die Haare mit dem Tonikum behandeln zu lassen. Doch noch sprach er keine Einladung deswegen aus. Sonst merkte Kaeros, dass Florien nicht glaubte, dass Timaris ihn in den Krieger liess. Soweit war der Kriegerprinz noch nicht.
"Na also, dann können wir ja jetzt etwas zu Abend essen", bestimmte er stattdessen, als sie Kaeros Haar fertig ausgespült hatten. Nakarios drehte das Wasser ab und Florien legte die Duschbrause beiseite. Selbstbewusst schnappte er sich eines von Kaeros Handtüchern, legte es ihm über den Kopf und begann ungeniert, ihm das Haar locker trocken zu rubbeln. Als Kaeros Gesicht dabei irgendwann unter dem Tuch hervor kam und der Kriegerprinz ihn verwirrt anblickte. Grinste Florien nur freundlich, ehe er sich abwandte und Kaeros stehen liess. Der Adelige war noch nicht soweit, dass Florien ihn küsste. Dazu musste es später am Abend sein.
"Allmählich habe ich Hunger", erklärte er auf dem Weg zurück ins Wohnzimmer. "Nakarios? Richtest du uns das Essen an? Ich schenke uns derweil Wein ein. Oder hättest du gern etwas stärkeres, Kaeros? Bei dir wird es wohl Ewigkeiten gehen, bis du auch nur einen Schwipps verspürst." Was für eine furchtbare Vorstellung. Florien war zuwar nicht gene betrunken, da er dann die Kontrolle verlor. Doch manchmal tat eine Besinnungslosigkeit auch gut.
"Und während des Essens, kannst du uns von deinen Plänen erzählen", liess er Kaeros nicht so leicht damit davon kommen, nichts über sich zu erzählen. "Wenn es schon nicht viel über dich zu erzählen gibt, dann kannst du uns wenigstens davon berichten, was du vorhättest zu tun, wenn du nicht an Timaris gekettet wärst. Wenn sie dich frei liesse."
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Re: Rückkehr des Gefährten

Beitragvon Kaeros » So 19. Mär 2023, 21:38

Kaeros beobachtete erneut das Zusammenspiel der beiden Gefährten. Das zärtliche Kraulen im Nacken, der verliebte Blick und das vertraute Anlehnen. Er kannte es nicht und doch wusste er sofort was er da vor sich hatte. Das war nichts oberflächliches. Das war echt und es ging tief. Kaeros fragte sich wie sich dies anfühlen würde, wenn ihn jemand so ansah und berührte, doch er konnte es sich nicht vorstellen. Jeder, der etwas von ihm gewollt hatte, war an seinem Titel interessiert gewesen, an seinem Status, seiner Macht. Es gab immer Hintergedanken. Er hatte gesehen wie Ferran und Rhohea sich durch Parties bewegten. Es war nichts als Falschheit. Flache Gespräche, falsches Lachen, versteckte Meinungen, gekünsteltes Lächeln, Lügen, Intrigen.
Oft war Kaeros das egal gewesen. Es war sogar einfacher gewesen in dieser Blase zu leben. Wenn man nie aufhörte sich zu vergnügen, musste man auch über nichts anderes nachdenken. Seine Eltern hatten dies zur Perfektion erhoben.
"Wenn sie es überhaupt zulässt.. ich weiß, dass Rhohea durchdrehen wird. Aber die verstehen das alles nicht. Dabei haben sie mich erst dazu gedrängt wegzugehen."
Der Kriegerprinz aß das letzte Erdbeerstück und blickte dann auf Floriens ausgestreckte Hand, als er ihm aufhelfen wollte. Es wirkte vertrauensvoll und doch fragte sich der Kriegerprinz, ob es mehr sein sollte. Vielleicht war der Prinz aber auch einfach jemand, der gerne mehr Kontakt hatte. Egal, Kaeros hatte nichts dagegen sich aufhelfen zu lassen, obwohl es eigentlich nicht nötig war. Vieles war nicht nötig, fühlte sich aber trotzdem gut an. Nur als er dann stand, fragte sich Kaeros kurz, ob Florien ihn bis zum Bad hatte führen wollen oder was er vorgehabt hatte. Die Hand fühlte sich warm an, sehnig und kräftig zugleich. Kaeros ließ rasch los und erklärte, dass es auch nicht viel über ihn zu sagen gäbe.
Worüber sollte er schon reden? Irgendeine der im Grunde sinnlosen Veranstaltungen auf die er gewesen war? Angesichts der glücklichen Beziehung, die die beiden hatten, kam ihm alles andere leicht bedeutungslos vor. Nicht der Erwähnung wert.
Der Kriegerprinz folgte dem Pärchen ins Bad und trat dann in die große Dusche, nachdem Nakarios ihm erklärt hatte was sie vorhatten. Kaeros hatte nichts dagegen sich helfen zu lassen. Er hatte keinerlei Schwierigkeiten sich von Menschen verwöhnen und bedienen zu lassen, die er gerade erst getroffen hatte. Es war allein ungewohnt, dass die beiden dabei nicht seine Diener waren. Er wusste nicht was sie waren, denn es fühlte sich auch nicht wie eine der faden Bekanntschaften in Adelskreisen an.
Trotzdem wollte Kaeros weiterhin nicht die Möglichkeit ausschließen, dass die beiden nur so freundlich zu ihm waren, weil sie ihn beschäftigen und davon abhalten wollten Draega zu verlassen. Er hatte vergessen auf Speerfäden zu achten. Wer weiß was sie für Anweisungen erhalten hatten. Er sollte gehen und sie zum Teufel jagen.
Stattdessen ließ er sich von dem Wasser berieseln und genoss wie ihm mehrere Hände durchs nasse Haar fuhren. Es war leider viel zu schnell vorbei, dass man sich ihm widmete und danach beschloss Florien bereits, dass sie essen sollten.

Auch dagegen hatte Kaeros nichts einzuwenden. Er hatte aufgrund seiner dunklen Juwelen sowieso oft Hunger und konnte gut wieder etwas essen. Bevor er nach einem Handtuch greifen konnte, stand der hellhäutige Prinz bereits vor ihm und begann ihm mit einem Tuch die Haare zu trocknen. Kaeros ließ es zu, obwohl er sich erneut fragte wieso die beiden so freundlich zu ihm waren. Wollten sie ihn verführen? Der Kriegerprinz ließ den Gedanken wie einen unbekannten Geschmack auf der Zunge zergehen. Und wollte er das?
Sein Körper bevorzugte Frauen. Sein Herz sehnte sich einfach nur nach einer Verbindung. Konnte er es von den beiden bekommen? Wenigstens für eine Nacht...
Florien zog das Handtuch zurück und blickte ihn an, stand ihm so nah. Der Kriegerprinz begann lieber seinen Oberkörper und seine Arme zu trocknen. Nein, das war alles eine schlechte Idee. Er sollte nichtmal die Nacht hier bleiben.
"Danke", sagte er und der Prinz zog sich zurück.
"Riesenhunger", pflichtete Nakarios gerade seinem Gefährten bei. "Ich richte es vor dem Kamin an. Ich weiß schon wie!" Er eilte voraus zurück ins Wohnzimmer, während Florien Kaeros noch fragte, was er zu trinken wollte.
"Wein ist gut. Ich trinke alkoholische Getränke mehr wegen ihres Geschmacks. Mich zu betrinken geht, aber es ist sehr viel Arbeit", erklärte Kaeros mit kurzem Grinsen.
Florien forderte erneut, dass Kaeros ihnen mehr von seinen Plänen erzählen sollte und was er tun würde, wenn er nicht an Timaris gekettet wäre. Bevor Kaeros darauf antworten konnte, kamen sie ins Wohnzimmer, wo Nakarios einen niedrigen Holztisch in der Hand hatte. Die mit Gold verzierten Füße waren kaum größer als eine Handbreit, doch der Tisch war eindeutig viel zu unhandlich für den kleinen Krieger.
"Geht schon alleine!", rief Nakarios und taumelte damit Richtung Kamin.
Sowohl Kaeros als auch Florien dachten nicht lange darüber nach, eilten zu dem zarten Krieger und nahmen ihm den Tisch ab, um ihn gemeinsam auf den flauschigen Teppich vor den Kamin zu stellen. Ein kleines Feuer brannte im Kamin auf.
"Oh, danke, meine starken Helden." Nakarios lächelte sie bewundernd an. "Wenn ich euch beide nicht hätte." Er begann die Kartons zu öffnen in denen sich ihr Essen befand.
"Florien hätte es auch alleine geschafft", wehrte Kaeros ab. Sie aßen wohl im Sitzen. Ungewohnt, aber die letzten Jahre hatte er schon unbequemer als Romeo gegessen. Vorsichtig ließ er sich vor dem Tischchen nieder.
"Manchmal ist es nicht schlecht jemand weiteren dabei zu haben", erwiderte Nakarios lächelnd und holte die einzelnen Tonschalen unter dem Bewahrungsnetz hervor. Erste würzige, leckere Gerüche des Essens waren wahrzunehmen. Was sollte das heißen? Nakarios schob ihm eine Gabel hinüber. Florien brachte Weingläser und eine Flasche. "Deine Pläne?", wiederholte Nakarios die Frage seines Gefährten.
"In die Armee gehen und Hayll beschützen, schätze ich", antwortete Kaeros zurückhaltend. Er fühlte sich etwas in die Defensive gedrängt. "Mein Leben leben."
"Du hast ja noch viel Zeit es herauszufinden", bekräftigte Nakarios. Er erwiderte sanft einen Kuss den Florien ihn gab, der sich zu seinem Gefährten beugte. Kaeros merkte zu spät dass er starrte und der Kuss scheinbar so lange währte wie er schaute und schaute ehe er den Verstand hatte endlich beiseite zu sehen.
"Wie habt ihr euch beide eigentlich kennengelernt?", versuchte Kaeros die Stille zu überbrücken und das Thema von ihm abzulenken. Weil er keine Pläne hatte. Er hätte sich etwas überlegen sollten, doch nur der Gedanke an Timaris hatte alles andere überlagert.
"Oh, einer unsere Freunde, Kosta, hat Florien mit in mein Zimmer geschleppt. Florien hat seine allererste Stilberatung gegeben und mir die Haare rot gefärbt." Nakarios' verträumtes Lächeln machte deutlich, dass er in Erinnerung schwelgte. "Und ein paar Stunden später hatten wir tollen Sex." Er grinste.
"Oh.. gut für euch", entgegnete Kaeros und nickte Florien dankend zu, der ihm das Weinglas gefüllt hatte. Kaeros begann etwas von den vielen Tapas zu probieren.
"Warst du schonmal mit jemanden zusammen?", fragte Nakarios. Kaeros sah ihn irritiert an. Was war das für eine Frage.
"Natürlich", erwiderte er aus Reflex brüsk. Er war nicht unschuldig. Er hatte schon sehr viele Liebschaften gehabt.
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Re: Rückkehr des Gefährten

Beitragvon Florien » Mo 20. Mär 2023, 19:12

Schon in dem Moment, als Nakarios loswuselte, weil er eine Idee hatte, wie er ihr Abendessen anrichten könnte, wusste Florien, dass er ihn nicht zu lang allein lassen durfte, damit keine mittlere Katastrophe passierte. Zuerst forderte er jedoch Kaeros auf, ihnen etwas von seinen Plänen in Freiheit zu erzählen. Schon nur, weil er vermutete, dass Kaeros noch gar keine hatte und erst einmal darüber nachdenken musste. Tatsächlich schien er den Kriegerprinzen richtig eingeschätzt zu haben. Zumindest platzte aus ihm nicht sofort ein gefestigter Plan aus. Stattdessen liess er sich nur zu gern von Nakarios ablenken, der einen viel zu unhandlichen, kurzbeinigen Tisch vor den Kamin tragen wollte. Es war mehr eine Tischplatte, denn ein richtiger Tisch. So oder so jedenfall viel zu unhantlich für Nakarios und er taumelte nur Haarscharf an einer Vase aus hellblauem Glas vorbei.

Kaeros und Florien waren augenblichklich zur Stelle und nahmen Nakarios seine Last ab, um ihn dahin zu stellen, wo er ihn haben wollte. Sehr zur Freude des schlanken Kriegers, der sehr gern zwei starke Helden um sich hatte. Dass es ihm mehr um die starken Helfen ging, als um die Hilfe mit dem Tisch, schien Kaeros nicht zu realisieren. Florien unterdrückte ein Grinsen und kümmerte sich um den Wein. Nakarios verteilte derweil die verschiedenen Tonschalen auf dem niedrigen Tisch. Der Prinz betrachtete ihn versonnen dabei. Er mochte es zuzusehen, wenn Nakarios irgend etwas konzentriert dekorierte oder anrichtete. Wenn er vollends darin aufging, etwas hübsches zu erschaffen. Florien fand, dass er dann besonders wunderschön aussah.
Mit einem begehrlichen Glitzern in den Augen zog er sich seinen Liebsten näher, um ihn sinnlich Küssen zu können. So bekam Kaeros noch etwas Zeit, darüber nachzudenken, was er unter sein Leben leben verstand. Allerdings merkte Florien ziemlich bald, dass Kaeros nicht nachdachte, sondern stattdessen ihren Kuss beobachtete. So wie sich Nakarios Lippen zu einem versteckten Grinsen verzogen, schien auch er es mitbekommen zu haben. In stiller Übereinkunft legten sie noch etwas mehr Sinnlichkeit in ihren Kuss, drehten sich so, dass Kaeros gut schauen konnte. Bis Kaeros den Blick hastig abwandte. Da lösten auch sie sich voneinander, um sich dem hübsch angerichteten Abendessen zu widmen.

Der Kriegerprinz wollte eindeutig nicht über sich sprechen. Lieber fragte er sie, wie sie sich kennengelernt hatten. Strahlend hatte Nakarios gleich seine eigene romantische Geschichte auf Lager.
"Das war nicht toller Sex, das war eine Lehrstunde, damit du lerntest, was das absolute Minimum ist, was dir zusteht", wandte Florien brummend ein. Er hatte Nakarios damals nicht sonderlich gut behandelt. "Damit du endlich aufhörst, dich mit weniger zu begnügen. Das war dringend notwendig. Das was wir jetzt haben. Das ist toller Sex." Mehr noch. Es war fantastisch.
Während Florien noch stolz darüber nachsann, wie sehr sich Nakarios entwickelt hatte, wollte Nakarios im Gegenzug natürlich von Kaeros wissen, ob er auch schon mit jemandem zusammen gewesen war. Bei all dem Druck, Timaris Gefährte werden zu sollen, war das sicherlich nicht leicht. Kaeros Reaktion war jedoch merkwürdig. Zuerst blickte er Nakarios nur irritiert an, ehe er recht brüsk beteuerte, dass er das natürlich wäre. Florien stockte verblüfft, ehe ihm ein Verdacht kam.

"So gern Nakarios bestimmt deinen Geschichten deiner Eroberungen lauschen würde, so wollte er wohl weniger wissen, ob sexuelle Bekanntschaften geschlossen hast, sondern viel mehr, ob du schon einmal verliebt warst", präzisierte Florien schmunzelnd. Er schnappte sich dabei eines der Tapas, von denen er wusste, dass Nakarios sie besonders gern hatte, um seinen Liebsten damit zu füttern.
"Wolltest du schon mal unbedingt in jemandes Nähe sein, einfach weil du dich dann besser fühltest?" verdeutlichte er seine Frage, als Kaeros auch mit der Frage nach dem Verliebtsein nicht wirklich etwas anfangen konnte und nur achtlos mit den Schultern zuckte. Wie es schien, mussten sie dem Kriegerprinzen sogar erst noch erklären, wie sich verliebt sein anfühlte. Nakarios hatte da sofort einige Beispiele bereit.
"Oder du akzeptierst allerlei exotische Kosenamen, die sich für dich wie die schönsten Liebesgedichte anhören", hatte Florien ein Beispiel parat, wie irritierend sich verliebt sein anfühlen konnte.
"Wolltest du schon einmal jemanden vor jedem Beschützen, der ihm wehtun wollte? Die Bedrohung verprügeln und vertreiben, egal wieviel mächtiger sie als du ist?"
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Re: Rückkehr des Gefährten

Beitragvon Kaeros » Di 21. Mär 2023, 00:32

Kaeros wusste nicht genau was Florien damit meinte, dass der erste Sex mit Nakarios nicht gut gewesen war. Der Prinz sagte seinem Freund brummend, dass es eine Lehrstunde gewesen wäre, damit er lernte sich nicht mit weniger als das absolute Minimum zu begnügen. Kaeros verstand es nicht so recht, doch es war klar, dass die beiden schon viel miteinander erlebt hatten.
"Das was wir jetzt haben. Das ist toller Sex."
Nakarios nickte eifrig. "Der allerbeste", pflichtete er grinsend bei. "Deswegen bin ich ja noch mit dir zusammen, mein heißer Sexdämon." Er streckte Florien die Zunge raus und kicherte, als der Prinz sich kurz über die Worte empörte. Doch der Tonfall beider war vertraut und freundschaftlich.
Kaeros beobachtete sie skeptisch. Er hatte ja beim ersten Betreten des Wohnzimmers gehört, dass die beiden es genossen hatten. Selbst konnte er Sex mit Männern nicht so viel abgewinnen. Es war okay, wenn nichts anderes zur Verfügung stand und um seinen Druck loszuwerden. Kaeros hatte den Sex nicht unbedingt in prägender Erinnerung. Es war alles ziemlich schnell und spontan gewesen.
Bevor Kaeros noch mehr fragen konnte, wollte Nakarios wissen, ob er schon mal mit jemanden zusammen gewesen war. Natürlich war er das. Er hatte kaum jemanden gehabt, der ihn abgelehnt hätte. Entsprechend überlegen war seine Antwort.
Florien fügte dann aber hinzu, dass Nakarios zwar sicher gerne über seine Eroberungen erfahren hätte, doch sie wollten wissen, ob er schon einmal verliebt gewesen wäre.
"Och, die hätte ich wirklich gerne gehört", warf der rothaarige Krieger ein, wurde dann aber abgelenkt, als sein Gefährte ihm einen Leckerbissen auf der Gabel anbot und Nakarios sich gerne füttern ließ. Kaeros dachte immer noch über die Frage nach und an diverse Gefährtinnen, die er gehabt hatte. Wenn man sie denn so nennen konnte. Er erinnerte sich an viel Sex und gemeinsam besuchte Bälle und Parties. An sogar romantische Treffen. Romantische Treffen mit einem Maler im Schlepptau, um die Begebenheit gleich auf Leinwand festzuhalten. Für später.
Er erinnerte sich daran wie er Freundinnen nach Hause gebracht hatte und Rhohea sich oft wie die beste Freundin gegeben hatte. Spielend leicht hatte sie Kaeros' Bekanntschaften bezirzt und je mehr seine Mutter seine Gefährtinnen gemocht hatte, desto schneller hatte Kaeros das Interesse an ihnen verloren. Erst später hatte er realisiert, dass es alles nur ein abgekartertes Spiel seiner Mutter gewesen war, weil sie genau gewusst hatte, dass Kaeros gegen sie rebellieren wollte. Sie hatte keine von Kaeros' Gefährtinnen gutgeheißen, denn für Rhohea war er stets nur für eine bestimmt. Für die musste er sich freihalten. War irgendeine Freundin dabei gewesen für die es sich gelohnt hätte zu kämpfen? Was hätte er fühlen sollen?
Er hatte Sex mit ihnen gehabt, sie hatten gemeinsam Sachen unternehmen. Ausritte, Jagden, Einkaufstouren, Bälle, Tanztees. Reichte das nicht?

Der Kriegerprinz zuckte ratlos mit den Schultern und widmete sich dann wieder dem Essen.
"Wolltest du schon mal unbedingt in jemandes Nähe sein, einfach weil du dich dann besser fühltest?", fragte Florien.
"Ich weiß nicht..", wehrte Kaeros langsam ab.
"Oh, oder wo du innen drin so kribblig und unruhig bist, ganz heiß und kalt zugleich, wenn du ihm lange in die Augen schaust", fügte Nakarios hinzu und lächelte seinen Freund verliebt an. "Oder wo du dir lauter schöne Dinge ausmalst, die du für dein Herzblatt machen willst, um ihn glücklich zu machen?"
Der blonde Prinz fügte hinzu, dass er allerlei exotische Kosenamen akzeptieren würde, weil sie sich für ihn wie schönsten Liebesgedichte anhörten. Nakarios strahlte bei den Worten übers ganze Gesicht.
"Awww, du magst meine Kosenamen. Du bist der allerallerbesteste Honigbubu", freute er sich und gab Florien einen innigen Kuss. Nicht ohne dass er ihn vorher innig ansah und Florien kaum merklich nickte.
"Wolltest du schon einmal jemanden vor jedem Beschützen, der ihm wehtun wollte?", fragte Florien danach.
Kaeros blickte nach unten, eine Hand leicht zur Faust geballt.
"Nein, ich hatte das alles nicht. Ihr könnt aufhören zu fragen", grollte er. Er wollte nicht so darauf gestoßen werden, dass er etwas grundlegendes im Leben verpasst hatte und dass er nicht so glücklich war wie die beiden. Bei weitem nicht. Er war sich auch nicht mehr so sicher, ob er ihnen zusehen wollte wie glücklich sie miteinander waren.
Eine zarte Hand streckte sich aus und berührte sachte seine Faust. "Es ist okay." Kaeros blickte langsam auf und sah wie Nakarios ihn zuversichtlich anlächelte. "Für dich wird es auch noch passieren. Du hast einfach noch nicht die richtige Person getroffen, aber sie gibts bestimmt."
Der Kriegerprinz zog seine Hand fort und nahm lieber einen Schluck vom Wein. "Ich weiß nicht..", sagte er skeptisch.
"Florien und mich hats getroffen, als es niemand erwartet hat. Das kann dir auch passieren. Die meisten unserer Freunde haben nicht danach gesucht", erzählte Nakarios. "Aber wenn es passiert.. dann musst du nur offen und ehrlich genug zu dir selbst sein, um es auch zuzulassen. Florien und ich.. wir haben beide eine Weile auch nicht begriffen, was das mit uns ist und es gab Ängste so verletzlich zu sein und sich zu öffnen. Oder zu lernen für sich einzustehen und was man mag." Er lächelte gutmütig und nippte an seinem Weinglas.
"Bei mir wird es nicht lange halten", erklärte Kaeros. Früher oder später würde man ihn wieder zu Timaris drängen. Oder er war längst unter ihrem Einfluss und durfte sich mit niemanden mehr treffen. Es waren sehr entmutigende Aussichten. "Wie soll ich jemanden treffen, wenn Timaris höllisch eifersüchtig ist?" Er aß noch einen Bissen.
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Re: Rückkehr des Gefährten

Beitragvon Florien » Di 21. Mär 2023, 08:42

Gequält verzog Florien sein Gesicht. Er hätte nichts sagen sollen. Der Kosename Sexdämon ging ja noch. Wobei ohnehin eher Nakarios der von ihnen beiden der Sukubus war. Aber Honigbubu. Das war nun wirklich grenzwertig. Was war denn aus dem Honigpanther geworden? Trotz allem nickte er sacht, als er die Frage in Nakarios innigem Blick sah. Natürlich wollte er von ihm einen Kuss haben. Trotz dieses Kosenamen, den er ihn Wahreit gerne annahm denn es war wie ein Liebesgedicht, von Nakarios an ihn.

Kaeros begriff derweil nun langsam, was sie meinten und er merkte, dass er das noch nie gehabt hatte. Wahrscheinlich noch nicht einmal Ansatzweise. Denn er ballte die Hand leicht zur Faust und grollte, dass sie aufhören sollten zu fragen. Es verwunderte Florien nicht. Er hatte schon vermutet, dass der Kriegerprinz bis her ein nur sehr oberflächliches Leben geführt hatte. Eines, in dem er keine Freude gefunden hatte. Geschweige denn Freunde oder eine Liebe. Nakarios und Florien stiessen ihn nun indirekt darauf, dass er alles einmal überdenken sollte. Dann konnte Kaeros mit seinem Leben vielleicht eher etwas anfangen, was ihm Spass machte und ihn erfüllte.

Liebevoll munterte Nakarios Kaeros auf, dass er sich schon noch verlieben würde. Kaeros liess Nakarios Hand eine Weile zu, zog sich dann aber zurück und gab sich skeptisch. Doch so schnell gab Nakarios nicht auf und erzählte von ihren Erfahrungen. Es half, dass der Kriegerprinz sich wieder etwas beruhigte. So sehr, dass er immerhin darüber nachdachte, auch wenn seine Prognosen alle sehr skeptisch und düster klangen. Florien konnte es ihm nicht verdenken. Bevor Kaeros sich Timaris nicht gestellt hatte, würde er nie seinen Frieden finden. Und wenn er sich ihr stellte, war, je nach ihrer Reaktion, alles vorbei. Kaeros war ein Gefangener seiner Familie.
"Deine Gedankengänge erinnern mich sehr an meine eigenen, als ich Nakarios kennenlernte", gab er zu. "Es gibt nichts schmerzhafteres für einen Sklaven, als sich Hoffnungen zu machen. Geschweige denn Freunde zu finden oder sich gar in jemanden zu verlieben. So viel, was man nicht beeinflussen kann. Beständigkeit, Verfügbarkeit, Treue. Doch Nakarios hat nicht aufgehört, um mich zu kämpfen und jetzt sind wir schon so lange glücklich zusammen. Du sagst, bei dir wird es nicht lange halten. Gut möglich. Aber ich sage dir, für mich wäre es besser, es hätte mit Nakarios nur einen Monat gehalten, als dass ich das nie hätte erleben dürfen." Nakarios war ein wertvoller Schatz für ihn. Es würde ihn töten, dürfte er nicht mehr mit ihm zusammen sein. Doch das war noch immer besser, als das was er vorher gehabt hatte.
"Timaris ist nicht bei jedem Mann höllisch eifersüchtig, der bei ihr angestellt ist", musste er dann aber doch schmunzeln. "Nur bei denen, an denen sie auf die eine oder andere Weise interesse hat." Sein Schmunzeln verwandelte sich in ein freches Grinsen. "Und wer weiss, vielleicht ist sie ja die Liebe deines Lebens. Immerhin hast du sie noch gar nicht kennengelernt." Verschmitzt zwinkerte er Kaeros zu, um ihm zu zeigen, dass er nicht an diese Möglichkeit glaubte.
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Re: Rückkehr des Gefährten

Beitragvon Nakarios » Di 21. Mär 2023, 11:24

Das Zusammensitzen machte echt viel Spaß und er hatte auch nichts dagegen, dass Kaeros neugierig Fragen nach ihrer Beziehung stellte. Das schien ihn zu interessieren und auch der Anblick wie Florien und Nakarios einen langen, innigen Kuss teilten. Der Kriegerprinz hatte definitiv Interesse, denn Naka spürte die tiefen Blicke dabei auf sich. Doch er war sich nicht sicher, ob Kaeros ein sinnliches Abenteuer wollte oder weil er sich auch so eine Beziehung ersehnte.
Während des leckeren Essens begannen sie darüber zu reden. Nakarios erzählte auch gerne darüber wie Florien und er sich kennengelernt hatte. Sein Gefährte wandte gleich brummend ein, dass sie damals noch keinen tollen Sex gehabt hatten. Naka wusste auch, dass ihr erster Sex recht wild gewesen war und Florien rücksichtslos mit ihm umgesprungen war. Mittlerweile wusste Nakarios, dass Florien damals einfach nur sehr misstrauisch gewesen war und Angst gehabt hatte jemanden näher an sich herankommen zu lassen. Und Naka war so sehnsüchtig nach Aufmerksamkeit und Liebe gewesen, dass er einfach alles mit sich hatte machen lassen. Keine gute Kombination und doch hatten sie es irgendwie geschafft und einander gebraucht. Deswegen erinnerte sich Nakarios gerne daran zurück und fand auch den Sex toll, denn ohne das erste Mal wären all die anderen nicht passiert.
Aber ja, er war auch der Meinung, dass ihr Sex jetzt super war. Sie hatten beide keine Ängste mehr was den anderen betraf und damit fühlte sich alles viel fantastischer an.
Bevor er aber zu viel über Florien schwärmte, stellte er lieber Kaeros eine unschuldig klingende Frage, ob er schonmal mit jemanden zusammen gewesen war. Der starke Kriegerprinz schien fast verärgert über diese Frage und behauptete, dass er es natürlich gewesen wäre. Allerdings kam die Antwort viel zu schnell und ruppig. Nakarios vermutete, dass der Tonfall nur daher kam, weil Kaeros eine gewisse Unsicherheit überspielen wollte. Doch Nakarios hatte mit solchen ruppigen Antworten viel zu viel Erfahrung und ließ sich dadurch nicht aus der Ruhe bringen.
Sein Spatzi half ihm dann auch aus und stellte Kaeros eine andere Frage. Ob er schon einmal verliebt gewesen war.
"Och, die hätte ich wirklich gerne gehört", wandte Nakarios ein, als Florien einfach so die Möglichkeit überging von Kaeros' Eroberungen zu hören. Bevor der schlanke Krieger darauf beharren konnte, hielt ihm sein Liebling bereits eine Gabel mit leckerem Essen entgegen und Nakarios ließ sich genießerisch füttern. Er liebte es wie fürsorglich Florien zu ihm war und er wusste, dass Florien es liebte für ihn da zu sein.
Der Kriegerprinz starrte sie immer noch an und schien länger überlegen zu müssen. Ohje, das war kein gutes Zeichen. Es war voll schade, dass Kaeros so etwas schönes noch nie erlebt hatte. Leider war es für Adelige schwer jemanden zu finden, der zu ihnen passte und für einen Kriegerprinzen musste es noch schwieriger sein.
Schließlich zuckte Kaeros resigniert mit den Schultern. Naka hätte ihn am liebsten tröstend umarmt. Je mehr Fragen ihm Florien stellte, um die verliebten Gefühle zu erklären, die man dabei spürte, desto schweigsamer und zurückhaltender wurde der mächtige Kriegerprinz. Nakarios konnte nicht widerstehen und half auch mit ein paar Beispielen aus. Florien gab sogar zu, dass ihm die ständig wechselnden Kosenamen, mit denen Nakarios ihn zu unzähligen Gelegenheiten bedachte, wie Liebesgedichte vorkamen. Ohhh, das war super romantisch. Naka merkte zwar gleich, dass 'Honigbubu' nicht Floriens Geschmack traf, doch er durfte seinen Freund trotzdem küssen.

Leider wurde es Kaeros dann zu viel und er grollte, dass er noch nie verliebt gewesen wären und sie sollten aufhören zu fragen. Nakarios bemerkte wie der Kriegerprinz die Hand zur Faust geballt hatte. Bestimmt war er frustriert oder niedergeschlagen, weil er so etwas schönes verpasst hatte. Sie hatten Kaeros auch nicht ihr Glück unter die Nase reiben wollen.
Nakarios wagte es die Faust des Kriegerprinz zu berühren und tat sein Bestes, um ihm Mut zu machen.
"Für dich wird es auch noch passieren. Du hast einfach noch nicht die richtige Person getroffen, aber sie gibts bestimmt."
Kaeros blieb skeptisch. Nakarios fragte sich wieso Kaeros in seinem langen Leben noch nie verliebt gewesen war. Hatte er nie darüber nachgedacht? Vielleicht hatte er sich davor aber auch verschlossen und es nichtmal gemerkt. Sie hatten da leider auch so einen Kandidaten...
Naka war mehr als einmal versucht gewesen Eneas einfach zu sagen, dass er voll in Kosta verknallt war und wieso er das nicht endlich einsah, doch Florien hatte gemeint, dass es besser für beide wäre, wenn Eneas von selbst darauf kam. Leider kam und kam Eneas nicht darauf und Kosta schien auch nicht daran zu glauben, dass da etwas war und hielt still. Dabei sah das jeder Blinder. Ach, es war schlimm.
Weswegen Nakarios Kaeros lieber den Ratschlag gab, dass er offen und ehrlich mit sich selbst sein sollte, um die Liebe auch zuzulassen, wenn es soweit war. Dass er sie nicht vor sich selbst verleugnete. Aber er wusste nicht, ob Kaeros dies schon begreifen würde. Der Kriegerprinz hatte auch ganz andere Sorgen und fürchtete, dass es nicht lange halten würde, wenn er jemanden fand.
"Wie soll ich jemanden treffen, wenn Timaris höllisch eifersüchtig ist?", stellte er dann eine schwierige Frage.
Nakarios wusste darauf auch keine schnelle Antwort. Kaeros befand sich leider in einer schwierigen Situation und obwohl Naka es sich sehr wünschte, so wusste er auch, dass es nicht für jeden eine glückliche Beziehung gab. Nachdenklich nippte er an dem schweren Rotwein.
Überraschenderweise war es dann Florien, der offen von seinem eigenen Dilemma damals erzählte und dass es schmerzhaft gewesen wäre sich als Sklave Hoffnungen zu machen. Naka lächelte seinen Zuckerprinzen schwärmerisch an und war mächtig stolz auf ihn, dass er mittlerweile so offen darüber reden konnte. Innig machte Florien klar, dass es ihm lieber gewesen wäre nur einen Monat mit Nakarios gehabt zu haben als dass er es nie hätte erleben dürfen. Der Krieger seufzte schmachtend.
Auch weil er wusste, dass es für Florien sehr schwer gewesen war überhaupt bei dieser Erkenntnis angelangt zu sein. Zu Beginn hatte er es mehrmals beenden wollen, weil er nicht daran geglaubt hatte, dass es halten würde. Dass sie dieses oder jenes auseinanderbringen würde. Für Nakarios war das nie ein Grund gewesen aufzuhören. Er hatte immer Hoffnung für sie beide zusammen gehabt.
"Kann schon sein, aber ich habe mich noch nie so auf jemanden eingelassen. Rhohea hat sowieso immer alles ruiniert", bemerkte Kaeros wenig überzeugt. Es war schwierig wenn man noch nie verliebte Gefühle gehabt hatte an Floriens Worte zu glauben. Nakarios hoffte trotzdem, dass Kaeros es mal erlebte.
"Florien meint nur, dass du es zumindest versuchen sollst, wenn du jemanden magst. Und wenns nur für eine Nacht ist. Das ist es trotzdem wert. Ja, es kann dann auch weh tun wenn es vorbei ist.. aber ich glaub, es tut noch vieeeel viel mehr weh, wenn du am Ende deines Lebens lauter Sachen hast, die du bereust", pflichtete Nakarios bei.
"Außer dass es mein Leben kosten kann, wenn Timaris mich mit einer anderen erwischt", wandte der Kriegerprinz ein.
Florien beruhigte ihn schmunzelnd, dass Timaris nicht bei jedem Mann höllisch eifersüchtig wäre. Nur bei denen an denen sie selbst interessiert wäre.
"Und wer weiss, vielleicht ist sie ja die Liebe deines Lebens. Immerhin hast du sie noch gar nicht kennengelernt", fügte er zwinkernd hinzu. Nakarios musste sich auch ein Kichern verkneifen, weil es sehr absurd klang. Kaeros' Blick besagte gleich, dass ihm diese Idee überhaupt nicht gefiel.
"Ich glaubs nicht", wehrte er ab. "Es reicht mir, dass ich dieses komische Ziehen in mir habe, wenn ich in ihrer Nähe bin. Aber das bedeutet bestimmt nicht, dass ich in sie verliebt bin!"
Nakarios schlug die Hände mit einem hellen Aufkeuchen über seinem Mund zusammen. "Ohhhhh", entfuhr ihm. Plötzlich Aufregung erfasste ihn. "Ohhh, dein Blut singt zu ihrem", erkannte er.
"Vielleicht", grummelte Kaeros und stocherte mit der Gabel in einem der leeren Tongefäße herum. Wie hatte er das so schnell aufgegessen? "Bin nicht nah genug zu ihr gegangen, um es auszutesten."
Deswegen sträubte sich Kaeros so gegen die Audienz. Plötzlich ergab sein Verhalten viel mehr Sinn.
"Oh, das ist doch schön. Wir haben einen Freund dessen Blut auch zur Königin singt und er ist sehr glücklich mit dem Gefühl. Er findet es sehr erfüllend. Aber es ist auch nicht leicht für ihn, wo er noch andere.. Interessen und Ziele im Leben hat", fasste Nakarios taktvoll Kostas Dilemma zusammen ohne zu viel auszuplaudern.
Naka nahm lieber auch noch einen Bissen bevor ihnen der Kriegerprinz alles wegaß.
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Re: Rückkehr des Gefährten

Beitragvon Florien » Di 21. Mär 2023, 16:38

Er hatte schon damit gerechnet, dass Kaeros in mahnend für seinen Scherz anknurren würde. Dass er vielleicht sogar aufspringen würde und ihm mit der Faust zu trösten. Womit er definitv nicht gerechnet hatte war, dass Kaeros das tatsächlich erwogen zu haben schien und erklärte, dass er das nicht glauben würde. Nur weil er dieses komische Ziehen in sich hätte, wenn er in ihrer Nähe wäre, hiesse das sicherlich nicht, dass er in sie verliebt wäre. Er hatte also eindeutig schon genauer darüber nachgedacht, wenn er das so sagen konnte.

Nakarios freute sich derweil sehr, über die Erkenntnis, dass Kaeros Blut zu dem der Königin sang. Sein Gefährte sah solche Dinge immer etwas romantisch. So keuchte er überrascht auf und erkannte erfreut, dass Keros Blut zu dem von Timaris sang. Soweit Florien das wusste, war es etwas besonderes. Eine Ehre unter Blutleuten, was die beiden Parteien sehr erfüllen konnte. Doch damit war die Politik und Pläne der Familien nicht miteinbezogen. Oder welchen Stand man in der Gesellschaft hatte. Das alles konnte dieses Band zur Qual machen.

Florien stutzte, als Kaeros erklärte, dass er Timaris nie nah genug gekommen wäre, um herauszufinden, ob sein Blut tatsächlich zu dem von Timaris sang. So wie er es verstanden hatte, was Kosta ihm erzählt hatte, war das nichts, was man herausfinden musste. Wenn man etwas spürte, dann war es augenblicklich klar. Viel eher musste man herausfinden, wie stark das Blut sang. Wenn es also reichte, dass Kaeros in einem Ballsaal voller Leute spürte, dass etwas an ihm zog und auch noch wusste, dass dies von Timaris ausging, dann schien dieses Singen sogar ziemlich stark zu sein.
Armer Kerl. Kaeros hatte recht. Sein Leben war vorbei, ehe es überhaupt angefangen hatte. Er gehörte Timaris, ob er es nun wollte oder nicht. Ganz offensichtlich wollte er nicht und das würde ihm viel Unruhe und Leid bescheren. Kosta hatte ihm versucht zu erklären, was es bedeutete, dass sein Blut zu dem von Timaris sang. Es war nicht nur glücklich und erfüllend, wie Nakarios Kaeros gerade vorschwärmte. Wenn man nicht bei seiner Königin sein konnte oder sich nicht mit ihr verstand, dann zerriss es einem. Kosta litt darunter, dass er ihr nicht im ersten Kreis dienen konnte. Dass er nur so selten bei ihr sein durfte. Anscheinend gab es Männer, die dadurch in den Wahnsinn getrieben worden waren.

"Egal wie glücklich und erfüllend es sein kann, Nakarios. Kaeros hat recht", stimmte Florien düster zu. "Wenn sein Blut zu dem von Timaris singt, dann ist sein Leben vorbei. Tut mir Leid, Kaeros, ich kann es nicht anders sagen, aber du hast eindeutig verloren. Alles was wir noch für dich tun können, ist diese letzte Nacht in Freiheit mit dir durchzufeiern. Oder was macht ihr Soldaten so am Vorabend einer Schlacht so?"
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Re: Rückkehr des Gefährten

Beitragvon Kaeros » Di 21. Mär 2023, 20:06

Er wusste nicht mehr wie sie dazu gekommen waren ausgerechnet darüber zu reden, ob er schon einmal verliebt gewesen war oder nicht. Er hatte viele Gefährtinnen und Liebschaften gehabt. Reichte das nicht? Eigentlich wollte er auch nicht länger darüber nachdenken, denn die Aussichten waren sowieso trostlos, wenn Timaris wirklich so eifersüchtig sein sollte wie es hieß.
Florien versuchte ihm Mut zu machen, dass er früher auch nicht wenig Hoffnungen gehabt hatte als Sklave und es schmerzvoll gewesen wäre Freunde zu finden oder sich in jemanden zu verlieben. Trotzdem würde er es nicht bereuen. Selbst wenn es nur einen Monat gehalten hätte wäre besser gewesen als es nie erleben zu dürfen.
Nakarios schien ähnlich zu denken, denn er seufzte schmachtend und blickte verliebt zu seinem Freund. Kaeros wusste damit noch nichts anzufangen außer dass er auch gerne jemanden gehabt hätte, der ihn so schmachtend ansah. Aber er glaubte nicht mehr daran. Nicht wenn er sich morgen der Königin stellen musste und sie sicher nicht erfreut sein würde, dass er abgehauen war. Welcher ehrbare Kriegerprinz machte das? Vielleicht würde sie auch beleidigt sein, weil er lieber als einfacher Blutmann gelebt hätte als an ihrer Seite. Kaeros glaubte nicht, dass es irgendjemand verstehen würde.
"Kann schon sein, aber ich habe mich noch nie so auf jemanden eingelassen. Rhohea hat sowieso immer alles ruiniert", sagte er und glaubte nicht, dass er überhaupt irgendetwas finden würde was länger als einen Mond halten würde ohne dass man es ihm nicht wegnehmen würde. Nicht dass er nicht schon viele Beziehungen selbst ruiniert hatte. Früher oder später war er von seinen Liebhaberinnen wieder gelangweilt gewesen und hatte etwas neues gebraucht. Kaeros wollte gar nicht eine Gefährtin mit der er bis zu seinem Lebensende zusammen sein würde. Dieser Gedanke war gleichermaßen erschreckend. Er wollte bloß etwas.. echtes.
Nakarios appellierte an ihn, dass er es wenigstens versuchen sollte, wenn er jemanden mochte. Selbst nur eine Nacht wäre es wert. Kaeros überlegte, dass ihm vielleicht eine Nacht reichen würde. Anderseits ließ ihn der Gedanke an Timaris nicht los.
"Außer dass es mein Leben kosten kann, wenn Timaris mich mit einer anderen erwischt", gab er zu Bedenken. Wie sollte er auch nur irgendjemanden finden und sich verlieben mit diesem riesigen Schatten über ihm? Vielleicht würde das Gespräch mit Timaris Klärung bringen. Vielleicht würde sie ihn danach in Ruhe lassen und erklären, dass sie keinerlei Interesse hatte...
Doch eigentlich wusste er, dass er sich etwas vormachte. Er versuchte die Erinnerung an ihre damaligen Begegnungen zu verdrängen oder zu beschönigen. Dass er jedes Mal, wenn er nur in ihrer Nähe gewesen war, dieses Ziehen in sich gespürt hatte. Kaeros hatte versucht es wegzuerklären wie man vielleicht versuchte eine Verletzung zu ignorieren bevor man doch zur Heilerin musste, doch es gelang ihm einfach nicht dieses Gefühl zu ignorieren. Nach jeder dieser Begegnungen hatte er nachts noch lange wach gelegen und verzweifelt nach irgendeiner anderen Erklärung gesucht. Dacascos hatte ihm zu dem Zeitpunkt leider schon genug beigebracht und erklärt. Auch was das Gefühl betraf, wenn das Blut sang.

Während die anderen beiden noch darüber scherzten, dass Timaris ja vielleicht seine große Liebe sein könnte, dachte Kaeros immer noch über dieses Ziehen in seiner Brust nach. Doch das bedeutete sicher nicht, dass er in sie verliebt war!
Dem Kriegerprinzen rutschten die Worte darüber einfach so heraus und leider wusste Nakarios sofort was es zu bedeuten hatte. Er keuchte aufgeregt und schlug die Hände vor dem Mund zusammen ehe er bemerkte, dass Kaeros' Blut zu ihrem sang.
"Vielleicht. Bin nicht nah genug zu ihr gegangen, um es auszutesten", gab er grollend zu und versuchte noch die Reste in einer der fast leeren Schalen zu essen. Er hätte noch ein Dutzend Tapas so essen können.
Nakarios versuchte ihn wieder aufzumuntern und erwähnte einen Freund dessen Blut auch zu Timaris sang und dass er es sehr erfüllend fand. Kaeros schnaubte. Dieser Freund war aber auch nicht von der halben Tolarim Familie auserkoren mit Timaris mehrere Kinder zu zeugen bis hoffentlich eine starke neue Königin geboren wurde.
Kaeros erwartete halb, dass Florien ähnliches aufmunterndes sagte, doch dann stimmte er ihm sogar zu und meinte dann, dass Kaeros' Leben vorbei wäre.
"Tut mir Leid, Kaeros, ich kann es nicht anders sagen, aber du hast eindeutig verloren", sagte der Prinz. Kaeros seufzte und stürzte den Rest von seinem Weinglas runter. Das sagte er ja ständig, die beiden hatten ihm bisher nur nicht glauben wollen.
"Versteht ihr jetzt wieso ich abgehauen bin?", fragte er.
Der Prinz hatte wohl keine weiteren guten Ratschläge mehr. Stattdessen bot er an, dass sie Kaeros' letzte Nacht in Freiheit mit ihm durchfeiern könnten.
"Oder was macht ihr Soldaten so am Vorabend einer Schlacht so?"
Kaeros rieb sich am Kinn. Er hatte ein paar echte Kämpfe erlebt. Selten welche wo er vorher wusste, dass es dazu kommen würde. Doch er wusste was er dann gemacht hatte.
"Meistens hatte ich vorher Sex", sagte er.
Nakarios entwich ein Glucksen ehe sich seine Augen weiteten und er wohl realisierte, dass Kaeros es ernst gemeint hatte. "Ohh... also..." Er lächelte ihn an. Auch das Lächeln seines Gefährten bekam etwas einladendes, lockendes.
Samten erklärte Florien, dass sich dies einrichten ließe. Kaeros sah sie an und fragte sich, ob es ein eindeutiges Angebot war.
"Ich will wirklich nicht mehr weiter über Timaris reden." Es brachte sowieso nichts wie die beiden endlich festgestellt hatten. Und er wollte auch nicht mehr aufgezeigt bekommen, dass er nicht wusste wie sich verliebtsein anfühlte. Er wollte so etwas was die beiden hatten, aber er brauchte es nicht für die Ewigkeit.
Eine Nacht reichte.
Allerdings wusste er nicht, ob er mit den beiden Sex haben wollte. Der Sex den er bisher mit Männern gehabt hatte war grob und schnell gewesen und die beiden waren viel zu nett zu ihm gewesen, um ihnen das anzutun.
"Magst du nur Frauen?", fragte Nakarios und gab ihm eine Möglichkeit abzulehnen. Kaeros schüttelte trotzdem den Kopf.
"Eigentlich ja.. aber ich war in einer rein männlichen Kampfschule und in einer rein männlichen Benimmschule..", erklärte er und grinste leicht.
"Ohhh.. verstehe", bemerkte Nakarios und grinste auch leicht. Er berührte nochmals die Hand des Kriegerprinzen. Dieses Mal zog Kaeros seine Hand nicht fort, obwohl er etwas unruhig wurde.
"Ich hab nur nie... nie mit zwei", brachte er stockend hervor, um irgendwie zu sagen, dass er keine Ahnung hatte was er hier tat. Das war eine dumme Idee. Er sollte einfach abhauen. Ein zweites Mal...
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Re: Rückkehr des Gefährten

Beitragvon Florien » Mi 22. Mär 2023, 08:59

Oh, er verstand schon längst, warum Kaeros abgehauen war. Und jetzt mit der Offenbarung, dass Kaeros Blut zu dem von Timaris sang, erst recht. Zumal es ganz danach klang, als würde es sehr stark singen. Auch wenn Kaeros es nicht wirklich ausgetestet hatte. Florien konnte das nachvollziehen. Wenn ein Teil sich zu der Person hingezogen fühlte, gegen die man rebellieren und vor der man fliehen wollte, dann waren diese Vorhaben über kurz oder lang wohl zwangsläufig zum Scheitern verurteilt.
Florien konnte nicht anders, als Kaeros zu bestätigen, dass er in der Hinsicht verloren war. Das musste nicht zwingend etwas schlechtes bedeuten. Sicher war nur, dass Kaeros in seiner Freiheit eingeschränkt werden würde. Um ihn zu trösten, dass er sich morgen Timaris stellen musste und sein Leben danach möglicherweise komplett anders verlaufen würde, konnte er ihm nur anbieten, ihm eine unvergessliche Nacht zu bereiten und zu feiern, als ob es kein Morgen gäbe.
Aus seine Frage hin, was er denn bis anhin so gemacht hatte, ab Vorabend einer Schlacht, zögerte Kaeros kurz, rieb sich das Kinn und rückte dann mit der Sprache heraus, dass er vorher meistens Sex gehabt hatte. Für Florien soweit nichts überraschendes, da Kaeros gesagt hatte, dass sich betrinken für ihn viel Arbeit bedeutete. Daz kurze Zögern davor war viel spannender. Es liess vermuten, dass Kaeros nicht daran dachte, ein Haus des roten Mondes aufzusuchen.
"Das lässt sich einrichten", raunte Florien mit samtener Stimme und verrucht verführerischem Lächeln. Wenn der Kriegerprinz sich auf sie einlassen wollte, konnten sie es gerne versuchen. Auch Nakarios kam schnell zu diesem Schluss. Ein süsses ohh entfloh seinen Lippen und er lächelte Kaeros einladend an. Dieser schien sich noch nicht ganz sicher zu sein, was er denn wirklich wollte. So schob er Timaris vor und dass er nicht mehr weiter über sie sprechen wolle.
"Musst du nicht", versicherte Florien, dass er hier und jetzt bei ihnen vor Timaris in Sicherheit war. Das schien den Kriegerprinzen etwas zu entspannen. So wagte Nakarios etwas genauer zu fragen, was Kaeros sich vorstellte. Fragte ihn, ob er nur Frauen möchte. Eigentlich ja, war die Antwort des Kriegerprinzen. Für Kaeros sagte dieses eigentlich alles aus. Da hätte es noch nicht einmal die Erklärung dazu gebraucht, dass Kaeros auf zwei Schulen gewesen war, die nur von Männern besucht wurde. Wobei das natürlich allerlei neckische Bilder implizierte.
Kaeros Grinsen dazu wirkte jedoch eher hilflos. Als wäre das Ausprobieren, nicht ganz so prickelnd gewesen, wie es hätte sein können. Kein Wunder, wenn man es ohne den Respekt für sein Gegenüber tat und einfach nur, weil es keine andere Möglichkeit gab. Jetzt gab es allerdings jede Menge anderer Möglichkeiten hier in Draega. Dennoch schien Kaeros mit ihnen die Nacht verbringen zu wollen. Auch wenn er unsicher war. Schliesslich hätte er noch nie mit zwei Männern. Und Florien glaubte, dass er auch mit einem Mann so einiges noch nie getan hatte.
"Als Nakarios und ich zusammen kamen, ging es mir noch extremer als dir", gestand Florien etwas sehr persönliches, um dem Kriegerprinzen die Ruhe zu geben, dass sie diese Nacht nichts überstürzen mussten. "Wenn es denn Sex sein musste, dann nur mit Frauen." Wobei er geflissentlich verschwieg, dass er eine Weile ganz oft mit Rohea geschlafen hatte.
"Nakarios war die einzige Ausnahme", führte er mit einem sanften Lächeln zu seinem Liebsten aus. "Doch auch er durfte mich nicht von sich aus berühren. Weder streicheln und erst recht nicht küssen. Ich hätte ihn zu verschiedenen Gelegenheiten beinahe verprügelt deswegen. Aber Nakrios ist ein sehr respektvoller, geduldiger und liebevoller Lehrer und inzwischen hat sich viel geändert. Wenn du uns also lässt, können wir dir gerne zeigen, wie es schön wird, mit zwei Männern." Sein sanftes Lächeln galt nun auch Kaeros.
"Ich vermute mal, dass das Ausprobieren an deinen Schulen, nicht wirklich das war, was du dir davon erhofft hast", unterstellte er Kaeros ohne böse Absicht. Das passierte oft, wenn zwei Anfänger miteinander ausprobierten, aber gar nicht wirklich Lust auf den jeweils Anderen hatten.
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