Name: Ka'en Tolan
Alter: 24
Klasse: Prinz
Geburtsjuwel: Purpur/Saphir
Volk: kurzlebig
Geburtsort: Aphra, Dena Nehele
Ka'en besitzt sehr ausdrucksstarke, gefühlvolle Augen. Seine Haare sind von einem dunklen Strohblond. Viel mehr konnte man bisher auch nicht von ihm erkennen. Allerhöchstens noch den Ansatz seiner geraden, edlen Nase. Erst nachdem Rhaja Ao'zora ihn dazu gezwungen hatte den Tod seiner Dienstherrin zu überleben, durfte die Königin feststellen, dass Ka'en auch unter seiner Uniform der Unberührten überaus ansehnlich ist. Er besitzt den stählernen, durchtrainierten, muskulösen und wohl ausgestatteten Körper eines Kriegers.
Nachdem er jahrelang die Uniform der Unberührten getragen hat, hat Ka'en noch keinen Sinn für Mode entwickelt. Gerade ist er damit beschäftigt, sich an die überaus ungewohnte, weite und weichfallende Kleidung der Gaben zu gewöhnen. Zu seiner Erleichterung ist sie viel sittsamer, als es von Gaben zu erwarten gewesen war. Dennoch befürchtet er ständig, dass zuviel gesehen werden könnte. Ausserdem ziebt und reibt die Kleidung auf gar irritierende Weise.
Ka'en ist ein, für ein Prinzen ungewöhnlich, ruhiger und freundlicher Mann. Obwohl er als Unberührter Kämpfe gewohnt ist, mag er keinen Streit. Er ist so gehorsam und sittsam, wie es von jedem Mann in der Gesellschaft erwartet wird. Er ist aufrecht, rechtschaffen und ehrlich. Sein Leben hat er in den Dienst und zum Schutz einer Königin gestellt. Nur in der der falschen Königin, wie sich nun herausgestellt hat.
Charaktereigenschaften:
+ diszipliniert
+ freundlich
+ hilfsbereit
+ geduldig
- naiv
- gutgläubig
- engstirnig
- stur
Stärken:
» hervorragender Kämpfer und Leibwächter
» guter Lehrer
» lässt sich in der Regel nicht so schnell aus der Fassung bringen
Schwächen:
» wenn auch selten, hat er die Tendenz zu selbständigem Denken
» will Leuten helfen, denen es schlecht geht
» alles was mit Rhaja Ao'zora zu tun hat
Ka‘en war noch sehr jung, als seine Mutter starb. So jung, dass er sich kaum mehr an sie erinnert. Sehr wohl jedoch an den Schmerz und die Einsamkeit, die ihr Tod mit sich brachte. Sie hinterliess eine tiefe Lücke in seinem Leben, die er wegen seines Alters gar nicht begreifen konnte. Zumal ihm damals nicht viel Zeit zum Trauern geblieben war. Weder seine Mutter, noch sein Vater hatten weibliche Verwandten gehabt, die ihn, seinen Bruder und sein Vater hätten aufnehmen können. Es wäre eine schwere Zeit für die kleine Familie geworden. Sein Vater hätte ihn und sein Bruder in einem Kinderheim abgeben und in ein Arbeitshaus ziehen müssen, damit sie hätten überleben können. Doch glücklicherweise hatte ihre Mutter seinen älteren Bruder ziemlich rasch verloben können, nachdem er sein Geburtsjuwel erhalten hatte. So nahm die Familie der zukünftigen Frau seines Bruder sie bei sich auf, so wie es Brauch war. Allerdings erwartete sie selbstverständlich auch von ihren neuen Mitgliedern, also vorallem von seinem Vater und ihm, dass sie sich nützlich machten und ihren Teil beitrugen. So war der sechsjährige Ka‘en vollauf damit beschäftigt, im Haushalt mitzuhelfen, als dass er gross um seine Mutter hätte trauern können. Auch wenn er kindgerechte Arbeiten bekam, so blieb nicht viel Freizeit für den Jungen übrig.
Mit zehn bekam Ka‘en sein Geburtsjuwel womit seine Kindheit endgültig endete. Seinem Vater und ihm wurde klar gemacht, dass es an der Zeit war, dass Ka‘en das Haus der Familie der Verlobten seines Bruders verliess. Nun wo er ein Juwel hatte und dadurch mehr Nahrung, Erziehung und Aufmerksamkeit brauchte, war es an der Zeit, dass ihnen nicht länger auf der Tasche lag und ihre Gutmütigkeit ausnutzte. Von nun an sollte er in einem Arbeitshaus leben, bis sein Vater auch für ihn eine Verlobte gefunden hatte. Kein einfaches Unterfangen für einen Mann, der keine weibliche Verwandte hatte.
So brachte ihn sein Vater auch erst zum Tempel der Unberührten, bevor er mit ihm beim Arbeitshaus anklopfte. In der Hoffnung, dass sein Sohn dort aufgenommen wurde. Es würde ihm ein sicheres Leben bieten. Eine gute Ausbildung und sogar ein gewisses Ansehen. Es war schwierig bei den Unberührten aufgenommen zu werden. Nur wenigen war diese Ehre vergönnt. Man musste unvorbereitet unterschiedliche Prüfungen bestehen, von denen niemand Aussenstehendes wusste, was sie beinhalteten. Trotzdem wollte sein Vater versuchen ihn da unterzubringen, weil er wusste, dass er kaum Verhandlungsmöglichkeiten hatte, um seinem Sohn eine gute Partie zu verschaffen.
Ka‘en bestand alle Prüfungen. Die meisten von ihnen sogar aussergewöhnlich gut. Die Vorsteherin der Unberührten nahm ihn mit Freuden auf. Von da an begann für ihn ein Leben unter Gleichgestellten. Ein ruhiges, gewissenhaftes Leben vollgefüllt mit Unterricht, Training, Meditation und Gebeten. Regelmässig wurden Ka’en und die anderen Anwärter zu einer Priesterin, einer Heilerin und einer Schwarzen Witwe geschickt, um ihren Körper und ihren Geist zu kontrollieren und zu überprüfen wie ihre Ausbildung vonstatten ging. Bis sie der Dunkelheit ihr Opfer darbringen konnten und damit ihre Ausbildung abschlossen. Ab dann wurden sie von der Vorsteherin des Tempels als Wächter der Königin eingeteilt und zogen in die für sie vorgesehenen Kasernen im Palast.
Als junger Leibwächter der Königin geschah es nicht oft, dass Ka‘en den Palast verliess. Wenn dann höchstens einmal, um seine Königin in die Stadt zu begleiten. Weitere Reisen wurden den erfahreren Leibwächtern anvertraut. Bis es dann auch einmal an Ka‘en war, sich zu beweisen. Nicht ohne Hilfe der älteren Leibwächter natürlich und auch ohne die Königin tatsächlich dabei beschützen zu müssen. Doch Ka‘en sollte die Leitung über den Auftrag übernehmen und alles planen und organisieren. Ein Auftrag, der auch nicht ohne Bedeutung war, denn sie sollten eine Gabe aus einem der weiter entfernteren Dörfer abholen. Dem jungen Krieger durfte selbstverständlich auch nichts geschehen, geschweige denn, dass er entführt werden durfte, um der Königin eins auszuwischen.
Doch diesbezüglich musste niemand etwas zu befürchten haben. Ka‘en machte seine Arbeit hervorragend und es dauerte nicht lange, bis sie die Gabe abholen konnten. Ein hübscher, zehnjähriger Junge, der am Tag der Abreise erst sein Geburtsjuwel erhielt. Er sollte im Palast aufwachsen und eine Ausbildung erhalten, bis er alt genug dafür war, seiner Königin zu dienen. Reich geschmückt und in sittsame, edle Gewänder gehüllt wie ein Bräutigam, trat er Ka‘en anmutig entgegen, verneigte sich ehrerbietig und bedankte sich bei ihm dafür, dass er für eine sichere Reise sorgen würde, ehe er gehorsam die edle Barke betrat, auf der sie die Reise nach Aphra verbringen würden.
Ka‘en bewunderte die ruhige Tapferkeit des jungen Kriegers. Immer hatte er für sie ein sanftes, ehrliches Lächeln für sie übrig, wenn sie ihm etwas zu trinken, oder zu essen brachten, oder ihm für eine Rast aus der Sänfte halfen. Dabei musste er sich doch furchtbar einsam fühlen. Ka’en wusste genau, wie es war, wenn man seiner Familie entrissen wurde. Auch wenn man ihnen helfen und nur das beste für sie wollte. Leicht war es trotzdem nicht. So überraschte es ihn auch nicht, dass er den Jungen still weinend auf seinem Bett sitzend vorfand, als er am ersten Abend noch einmal bei ihm vorbei schaute, um sich zu vergewissern, dass die Kajüte sicher war und die Gabe alles hatte, was sie brauchte. Ohne zu zögern setzte er sich leise und noch in voller Kampfmontur zu dem Jungen auf Bett und legte behutsam einen Arm um ihn, um ihn zu trösten. Um ihm Nähe zu geben und seine Einsamkeit zu lindern.
Es war verboten und gehörte sich nicht. Trotzdem ging Ka‘en jede Nacht zu dem Jungen und hielt ihn im Arm, bis er eingeschlafen war. Natürlich bekam seine Vorgesetzte seine Regelverstösse umgehend mit. Sie war schwer enttäuscht von ihm. Wohl weil Ka‘en sich ansonsten immer herausgezeichnet und sie grosse Hoffnungen in ihn gesetzt hatte. Doch verstossen wollte sie ihn auch nicht, weswegen sie sein undenkbares Verhalten auch nicht verbreitete. Immerhin war die Gabe unversehrt und sanft Lächelnd im Palast angekommen. Eine Bestrafung blieb ihm jedoch nicht erspart. Etwas anderes hatte Ka‘en auch gar nicht erwartet. Er sollte zehn Peitschenhiebe für jede Stunde, die er die Gabe berührt hatte, erhalten. Nicht alle auf einmal. Das hätte er nicht überlebt und seine Ausbildung und sein Können wäre vollkommen verschwendet worden. Immer nur zehn Schläge auf einmal. Dafür jeden einzelnen von ihnen bis aufs Blut. Danach wurde gewartet, bis die Wunden auf seinem Rücken verheilten und er eine Weile Dienst tun konnte, bevor ihm die nächsten zehn Schläge verpasst wurden.
So vergingen vier Jahre, in denen Ka‘en die Tortur duldsam und doch reuelos ertrug. Denn Aufgrund, dass er oft wegen seiner Verletzungen nicht wachen konnte, wurde er auch nicht mehr für den ehrenvollen und heftig begehrten Dienst als direkte Leibwache bei der Königin selbst ausgewählt. Stattdessen fiel es ihm zu, den Harem zu bewachen. Es war auch eine wichtige Aufgabe, die jemand erfüllen musste. Doch es galt als Schande bei den Unberührten, als Strafe, etwas, wofür man sich schämte, wenn man regelmässig dazu verdonnert wurde. Ka‘en machte es jedoch nichts aus. Er lernte die Gaben als sanfte, freundliche und hilfsbereite Männer kennen, die ebenso Schutz verdienten, wie andere. Insbesondere Yoru, für den er seine Laufbahn als Leibwächter riskiert hatte. Er konnte ihn aufwachsen und lächeln sehen. Konnte sehen, wie er gewissenhaft lernte und durfte ihm sogar das Reiten und das Bogenschiessen beibringen. Stets unter wachsamen Augen natürlich. Es war trotzdem schön zu sehen, dass der Junge allmählich seine Traurigkeit und Einsamkeit vergass und sich hier ein neues Zuhause aufbauen konnte. Ka‘en war mit seinem Stand zufrieden und hatte keine ehrgeizigen Gedanken, seine frühere Vorreiterstelle zurück zu erobern.
Mutter: verstorben
Vater
Bruder: verheiratet, vier Jahre älter
Person auf dem Avatar: Devin Paisley
OoC-Account: Ayrilin
