Der Blutadel und die Stände
Viele Frauen und Männer des Blutes gehören dem Adel an und in dieser Schicht sind auch die meisten Blutleute zu finden. Dies hat mit der Entstehung und Herkunft der Blutleute zu tun. Schon allein ihrer Kräfte wegen herrschen sie über die Länder; und damit auch über die Landen.
Über die Jahrtausende hinweg hat sich das Blut jedoch verwässert, alte Familien des Blutadels vergingen oder fielen in Ungnade. Eine Kluft entstand und nun gibt es auch Blutmenschen in anderen Gesellschaftsschichten.
» Anmerkung: In jedem der unten gestandenen Stände kann es Kriminelle und Verbrecher geben, dies ist an keiner Gesellschaftsschicht festzumachen. Dazu gehört der Buchhalter, der die Bücher eines Theaters etwas beschönigt genauso wie der Bierbrauer, der auch noch eine Schwarzbrennerei betreibt und schmuggelt. Abseits der Stände bewegen sich auch Akrobaten, Landstreicher, Einbrecher, Taschendiebe etc.
Adel
Die Königin, die über ihr Territorium herrscht, ist zumeist von hohem Adel des entsprechenden Landes, doch auch andere gehören dazu. Meist besitzen die Adeligen große Familien mit langen Stammbäumen, die besonders bei Langlebigen gewaltige Dimensionen annehmen können.
Ein Großteil der Adeligen lebt und dient an einem Hof, wo sie verschiedene diplomatische, verwaltungstechnische oder wirtschaftliche Aufgaben übernehmen. Oder einfach in Saus und Braus leben, je nachdem wie üppig das Familienvermögen. Es ist auch keine Seltenheit, dass adelige Männer in hohen Offiziersposten in der Armee dienen.
Eigene Ländereien sind ebenfalls oft vorhanden. Dies kann mehrere Anwesen umfassen, Wälder, die zur Holzwirtschaft oder für die Jagd verwendet werden, Felder, Wiesen und Äcker, die zumeist von Landen oder einfachen Blutleuten bestellt werden. Und selbst die geringste Königin wird noch über ein Dorf oder Stadt in ihrem Einzugsgebiet befehligen. In Großstädten können Adelige Fabriken, Geschäfte oder kulturelle Einrichtungen besitzen. Oft sind sie auch Vorsitzende und Verwalter bei diesen Instituitionen.
Beispiel Tätigkeiten:
Kurator eines Museums, Diplomat mit Sitz im Ausland, Haushofmeister der eigenen Familie, Vorsitzender einer Bank, Großgrundverwalter, Künstler, Lebemann, Leiterin eines Hospitals
Bürgertum
Bürger sind unter dem Adel angesiedelt und leben in großen Städten. Um als Bürger einer gewissen Stadt zu gelten, muss man dort geboren sein oder eine von der Stadt vorgegebene Zeitspanne (z.B. ein Jahr) gelebt haben. Dann bekommt man auch seine Dokumente ausgestellt, die oft auch etwas kosten. Aufgrund dieser Hürde leben und arbeiten in Städten gleichzeitig sehr viele, die nicht dem Bürgertum angehören. Bürger gehören meist der Mittel- oder Oberschicht an und besitzen gewisse Privilegien in den Städten. Auch sie können an den Höfen der Königinnen dienen und dort findet man nicht gerade wenige von ihnen. Andere arbeiten in der Stadt in Geschäften als Verkäufer, als Gehilfen in Büros, als Lehrer, als Sekretäre oder als Diener von Adeligen.
Beispiel Tätigkeiten:
Heilerin in einer Krankenstation, Sekretärin in einer Bank, Gesellschafterin aus dem Haus des roten Mondes, Notar an einem Hof, Haushälterin in einer Adelsfamilie, Verkäuferin in einer Edelboutique, Architekt, Bibliothekarin in einer Akademie, Besitzer eines Restaurants
Handwerker
Es gibt dutzende von handwerklichen Berufen und auch wenn viele Handgriffe mithilfe der Juwelenkunst erleichtert werden können, so gibt es auch viele Lande und einfache Blutleute, die hervorragende Handwerker sind. Handwerker sind gerade in den Städten oft in Zünften oder Gilden organisiert, die zum Beispiel Ausbildungsregeln, Gewinnspannen, Technologien und Qualität besprechen und festlegen. Handwerker, die in diesen Städten nicht der jeweiligen Zunft (z.B. Zunft der Schmiede) angehören, haben kein Recht ihren Beruf auszuüben und ihre Erzeugnisse zu verkaufen und müssen mit schweren Sanktionen rechnen, wenn sie es doch tun.
Außerhalb der Städte geht es lockerer zu. Auf dem Land und in Dörfern sind Handwerker freier in ihrer Arbeit und decken meist ein größeres Spektrum an Diensten und Produkten ab als in der Stadt. Jemand, der einen Handwerksberuf erlernen will, geht schon als Jugendlicher in die Lehre bei einem Meister seines Faches. Als Lehrling lernt er die Grundlagen des Handwerks und schließt diese Ausbildungsstufe nach einer gewissen Zeit mit einem Lehrlingsstück ab. Danach ist man Geselle und es folgen die Gesellenjahre, wo man durch die Länder zieht und bei anderen Handwerkern sein Wissen vertieft ehe man irgendwann Meister wird und sich selbstständig macht. Eine ähnliche Ausbildungsstruktur gibt es manchmal auch bei Herdhexen, Heilerinnen, Priesterinnen und Schwarzen Witwen.
Beispiel Tätigkeiten:
Schneider, Waffenschmied, Töpfer, Glasbläser, Goldschmied, Tischler, Bildhauer, Bäcker, Gerber, Schlosser, Färber, Wagner, Koch
Arbeiter
Für viele Arbeiten ist keine umfassende Ausbildung oder besonderes Wissen nötig. Arbeiter gibt es überall und sie werden vielzählig eingesetzt, ob in der Stadt oder auf dem Land. Der Großteil der Landen gehört zur Schicht der Arbeiter. Viele von ihnen befinden sich in einer Lehnsknechtschaft zu einem Adeligen oder einer Adelsfamilie. Sie sind zwar weiterhin frei, stehen aber durch ein Lehen (z.B. ein Stück Land oder einfach nur Schutz durch den Adeligen vor anderen) so tief in der Schuld des Adeligen, dass sie ihm zur langjährigen Treue und Diensten verpflichtet sind.
Beispiel Tätigkeiten:
Bauer, Küchenmädchen, Holzfäller, Straßenbauarbeiter, Dockarbeiter, Stallknecht, Müllmann