Re: Lias Träume
von Darken » Sa 4. Feb 2023, 23:51
Der Tänzer fühlte einen unbekannten Schmerz als Merion seine Hand abrupt zurück zog, ihm heftig vorwarf, er hätte aufhören sollen und dann vom Tisch rutschte, sich soweit von Minan entfernte bis er nicht mehr weiter zurück konnte. Wenigstens ging er nicht gleich sofort. Aber der Prinz konnte den Schmerz in den Augen seines Freundes sein, alles in ihm selbst war in Aufruhr, Darken war aufgebracht, Minan ängstlich und traurig. Merion fragte ihn laut und mindestens ebenso aufgebracht, warum er mit Lia schlafen würde, wenn er ihm eigentlich treu sein wollte.
Der Blick des Kriegers veränderte sich leicht, wurde seltsam glühend und feurig und er kam auch wieder auf Minan zu. Diesem fehlten noch die Worte, er wußte nicht genau wie er das erklären sollte, dass er Liasanya gewollt hatte. Bisher hatte er sich nie für seine Bettbekanntschaften rechtfertigen müssen, sie waren ihm ja aufgedrängt worden. Dutzende von Fragen kamen auf Minan zu. Ob es ihm zu langsam ginge und warum er nicht von Merion träume. Jener verteidigte sich weiter, er wäre nicht mehr so schüchtern, er könne auch schneller sein und dann begann er sich regelrecht anzupreisen. Der Tänzer konnte gar nicht anders als sich gespannt über die Lippen zu lecken, als der Dea al Mon sein Hemd ruckhaft öffnete und es von seinen Schultern gleiten ließ. Oh, er sah in dem Moment so unheimlich scharf aus. Merion ging noch weiter, öffnete auch seine Hose und fragte, ob das besser wäre, er könne ihn gleich hier und jetzt haben, dann müßte er sich die Erotik nicht mehr bei Lia holen.
Minan biss sich schuldbewußt auf die Lippen. In dem Moment begriff er wohl erst so allmählich, dass es wirklich ein Treuebruch gewesen war und er Merion damit so sehr verletzt hatte. Dem Hemd folgte die Hose und der Krieger begann auch seine Unterhose runterzuschieben, er schien wirklich bereit zu sein, dass Minan ihn nun nahm, sprach davon, dass er ihm ja versprochen hatte, dass er es schön für ihn machen würde. Der Tänzer rutschte ebenfalls elegant vom Tisch. Ja, das würde er und Merion stellte eine große Versuchung da, sein Verlangen wuchs, doch er wollte seinen Freund nicht ausnutzen und einfach verführen. Minan wollte begehrt werden, aber nicht weil er es mit seiner Ausstrahlung und Fähigkeiten so hinbog und auch nicht weil Merion Angst hatte. Denn das hatte er gerade und nur deswegen bot er sich an. Die nächsten Fragen bewiesen es, wo der Dea al Mon wissen wollte, ob Minan von Anfang an zu Lia gewollt hatte, ob er jetzt mit ihm Schluß machen wolle.
"Ja, ich hätte nichts gegen einer Beziehung mit dir und ihr", bestätigte der Tänzer, "Ich bin so. Ich weiß nicht wie das ist, nur einen Partner zu haben." Er machte noch einen Schritt auf seinen Freund zu, blickte ihn eindringlich an. "Aber, Merion... ich will das lernen. Ich will mit dir zusammen sein, ich liebe Dich." Der Prinz hatte nicht so viele Schwierigkeiten das auszusprechen wie die anderen Splitter. "Und ich will dein Freund sein, selbst wenn es bedeutet, dass wir uns nur küssen und nicht mehr. Auch wenn das sehr schwer für mich ist. Ja, ich hatte viel Erotik in meinem Leben davor... aber ich würde es niemals wieder so haben wollen, ich will nie wieder dorthin zurück. Langsam ist gut."
Der Tänzer seufzte. Auf ein paar der unangenehmeren Fragen hatte er nicht geantwortet und er war sich auch nicht sicher, ob Merion ihn verstehen würde. "Ich wollte Lia nie einladen, keiner wollte das und dich werden wir auch nie einladen wollen. Es sind nicht nur schöne Träume dort. Aber als sie dann da war... ich war schwach und sie hat sich so nach mir gesehnt. Ich bin es gewohnt, die Sehnsüchte anderer zu erfüllen... es war trotz allem nur ein Traum, ich dachte, es hat nichts mit uns zu tun, aber... die anderen haben mich überzeugt es dir doch zu sagen." Seine Hand streckte sich aus und er streichelte Merion langsam über die Brust, ungewohnt zaghaft. "Bitte bleib bei mir, Merion. Und dann werden wir irgendwann miteinander schlafen und beide froh sein, dass wir solange gewartet haben. Aber bitte, bleib, ich brauche dich." Er zog seine Hand zurück, um sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht zu streichen.
"Ich weiß, ich bin sehr schwierig und kompliziert." Er lächelte schwermütig. "Vielleicht nicht gerade bestes Material für einen ersten Freund..."