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Das Ende der Spinnenkönigin





Re: Das Ende der Spinnenkönigin

Beitragvon Kosta » So 25. Sep 2022, 19:41

Hände hielten ihn fest, wollten ihn wieder auf den Rücken drücken. Aber das konnte er nicht zulassen. Nicht, wo soviel davon abhing. Selbst wenn es freundliche, sanfte und doch bestimmte Hände waren. Sie verstanden nicht. Er musste zu Prinz Asar. Auch Eneas war bei ihm, erkannte Kosta recht schnell und auch er verstand nicht. Ah, aber er war stärker, drückte ihn gnadenlos auf den Rücken. Tränen vor Hilflosigkeit brannten ihm in den Augen. Das Gegenmittel musste doch zu Timaris und Kosta konnte unmöglich schnell genug zu ihr gelangen. Er konnte es ja noch nicht einmal aus seinem Juwelengepäck heraus holen. Also musste es Prinz Asar zu Timaris schaffen.

Stöhnend wollte sich Kosta wieder klein zusammen rollen. Sein Bauch tat wieder so unglaublich weh. Ranard musste ihn gänzlich durchstossen haben, mit seinem gewaltigen Prügel. Dennoch hörte er nicht auf, sich gegen die Hände zu wehren. Eneas erklärte ihm zwar, dass Prinz Asar hier wäre, aber warum sagte sein Gebieter denn nichts. Bestimmt war er masslos enttäuscht wegen ihm. Doch das war egal. Hauptsache er lebte und konnte das Gegengift zurück bringen.
Da schob Laree den Vorhang zurück und Kosta konnte den Haushofmeister in dem Bett neben sich liegen sehen. Erschrocken sog Kosta die Luft ein und liess sich erschöpft in sein Kissen sinken. Was war mit seinem Gebieter? Warum fiel es ihm so schwer, den Kopf zu drehen und zu sprechen. Er erklärte, dass er nach Draega aufbrechen würde, um das Gegengift zu bringen. Kosta sollte später die andere Hälfte bringen.

Kosta nickte instinktiv gehorsam, auch wenn er sich gerade nicht vorstellen konnte, wie Prinz Asar dies bewerkstelligen wollte. Allerdings erklärte Laree, dass sie ihn begleiten täte und dafür sorgte, dass der Prinz dort auch ankäme. Da konnte Kosta erschöpft und zuversichtlich lächeln. Ja, Laree war stark. Bei ihr war Prinz Asar in Sicherheit. "Was... passiert", wollte er rau und schwach wissen. Matt streckte Kosta seine Hand nach ihr aus. Er wollte so gern die ihre drücken, sie anlächeln und sie für sich freuen, dass sie sich wieder mit ihrem Gebieter versöhnt hatte. Denn das war er doch. Und sie war sein Püppchen.

Eneas riss ihn aus seinen Gedanken und lächelte ihn an, dass er sich keine Sorgen machen müsste. Es wäre alles organisiert. Kosta solle liegen bleiben und sich ausruhen. Er hätte schon viel getan. Er hätte ihm auch das Leben gerettet. Dafür bedankte er sich. Kostas Lächeln schwand. Für einen Moment lang, blickte er ihm so voller Schmerz in die Augen. Dafür musste Eneas sich nicht bedanken. Das würde er jederzeit wieder machen. Er würde jederzeit alles und jeden verraten, um Eneas zu retten. Es waren nur so unglaublich viele Leben gewesen, die er dafür verraten hatte. Eine Schuld, die kaum zu ertragen war. Überwältigt senkte er den Blick.
"Wie... wie geht es den... aa..." Kosta kam nicht sehr weit. Das Sprechen strengte ihn sehr an. Das bisschen Kraft, was er gesammelt hatte, war längst wie der geschwunden. "Minan?" fragte er deswegen nur schwach. War er in Sicherheit? "Zucker?" Was war mit ihm und all den Gefangenen? Ohne ihre Juwelen waren sie alle so schutzlos. Bitte, sie mussten es alle auch geschafft haben. Kosta hatte sie einfach in dem Kampf im Stich gelassen, nur um sie dann noch einmal zu verraten, als er das Messer, welches für Eneas gedacht war, in seinen eigenen Bauch gelenkt hatte.
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von Anzeige » So 25. Sep 2022, 19:41

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Re: Das Ende der Spinnenkönigin

Beitragvon Eneas » So 25. Sep 2022, 19:43

Wenigstens fiel Kosta wieder zurück in die Kissen sobald er Prinz Asar gesehen hatte. Typisch Kosta, dass er nicht an sich selbst dachte. Aber Eneas verstand, dass Kosta besorgt um die Mission war weswegen er überhaupt erst mit Prinz Asar hierher gereist war und gewiss viel dafür auf sich genommen hatte. Es sollte nicht umsonst gewesen sein. Sie würden das Gegengift zu Timaris bringen. Es musste einfach noch rechtzeitig eintreffen. Andere Gedanken wollte der Krieger nicht zulassen.
Wehmütig sah er zu wie Kosta seine Hand nicht nach ihm, sondern Laree ausstreckte. Seine Schwester griff auch sofort danach, drückte sie und lächelte Kosta zuversichtlich an.
"Wir brechen bald auf", erklärte sie, "Ayden wurde von Zoryas Gift erwischt, aber ich habe ihn retten können", fügte sie stolz hinzu.
"Und.. Eoshan..", sagte der Haushofmeister im Hintergrund.
"Ja, Eoshan hat ein bißchen geholfen." Laree grinste.
Eneas versicherte Kosta, dass er sich keine Sorgen machen müsste und ergriff dann auch die Gelegenheit sich bei seinem Lebensretter zu bedanken. Leider hatte es den gegenteiligen Effekt. Kostas schöne Lächeln war sofort wieder weg. Stattdessen füllten sich seine Augen mit tiefem Schmerz. Eneas erbebte innerlich unter dem Blick, vermochte ihm kaum standzuhalten. Die schöne Illusion, dass auf wundersame Weise alles wieder zwischen ihnen gut sei, war endgültig verschwunden. Sie beide senkten schweigend den Blick.
Kosta versuchte etwas zu fragen, musste sich aber unterbrechen.
"Schh.. du solltest dich schonen", erinnerte ihn Leto, die nochmal den Verband um seinen Bauch kontrollierte und ihn wieder heilte. Trotzdem ließ Kosta nicht locker und wollte offenbar unbedingt wissen wie es den anderen ging. Minan und Zucker vor allem.
"Ihnen geht es gut", erklärte Laree, während Eneas noch dabei war sich von dem vorherigen schmerzerfüllten Blick zu fangen. Der Krieger räusperte sich.

"Ja, Minan ist dort drüben." Er deutete zu einem der gegenüberliegenden Betten, wo ebenfalls Heilerinnen waren und natürlich auch Merion und Eoshan. "Er wird versorgt."
"Er ist noch zu schwach, um nach Dea al Mon zu reisen, aber er ist ein Kämpfer", hatte Leto noch mehr Informationen. Sie hob den Kopf und lächelte Kosta an. "Wie du, übrigens. Bedank dich bei Zucker. Er hat sehr viel Blut für dich gespendet." Sie nickte Maria zu und die zog den Vorhang auf der anderen Seite des Bettes fort. Ein Bett weiter lag der dhemlanische Prinz. Er hatte ein Tablett vollgepackt mit Essen auf seinem Schoß und war dabei sich wie ausgehungert den Bauch vollzuschlagen. Als er die Blicke bemerkte, hielt er inne und sah hinüber.
"Hm? Redet ihr über mich?", fragte er und wischte sich den Mund ab. "Adrej war so nett für mich die Küche zu plündern. Die meisten Plünderer vergessen die Küche. Dabei ist das der beste Ort zum Plündern." Er zwinkerte Kosta zu. "Hey, Kleiner. Schon wieder dabei die Welt retten zu wollen? Bleib liegen. Wir haben die Feste eingenommen. Oder fast. Die Glacier scheuchen noch ein paar durch die Gänge. Aber für uns Verletzte sind die Kämpfe vorbei."
"Du bist nicht verletzt, du hast Blut gespendet", erinnerte Laree ihn.
"Und das macht hungrig. Das ist fast das gleiche wie verletzt sein", entgegnete Zucker ungerührt. Eneas bekam allmählich mit wieso Kosta diesen Zucker so sehr anhimmelte. Trotzdem hatte er den eifersüchtigen Drang bekommen dem Kerl sein Essenstablett um die Ohren zu hauen, sobald dieser Kosta zugezwinkert hatte. Eneas konnte sich nicht helfen. Er wollte Kosta für sich gewinnen und kampflos würde er bestimmt nicht aufgeben. Nur jetzt brauchte sein Freund Ruhe und Erholung und sicher kein Beziehungsdrama, weswegen Eneas sich zusammenriss und versuchte einfach für Kosta da zu sein.
Amaya kam hinüber zu ihnen. Leichtfüßige Schritte, trotz seiner Größe. Der Kriegerprinz sah nur kurz zu Kosta, dann wandte er sich an Eneas'Schwester.
"Ich habe gehört, dass ihr nach Draega reist", sagte er. "Ich komme mit."
"Hey, du kannst uns doch nicht alleine lassen. Und was ist mit Rashar?", meldete sich Zucker zu Wort. Amaya gab ein leises Grollen von sich, blickte entschlossen zu Zucker.
"Mein Kind ist in Draega. Ich gehe nach Draega", erklärte er unumstößlich. "Ich habe genug vom Krieg."
"Wo ist die Zukunft für deine Kinder, wenn wir diesen Krieg verlieren? Rashars Plan-", setzte Zucker nochmal an.
"Wir.. senden.. Truppen nach Raej...", meldete sich Prinz Asar angestrengt zu Wort, "Werden.. euch helfen..."
Der Kopf des Kriegerprinzen ruckte herum, er fletschte die spitzen Zähne. "Du kannst froh sein, dass ich dir nicht die Kehle zerfetze! Du hast uns verraten! Du hast unsere halbe Kompanie getötet!" Er ging auf das Bett des Haushofmeisters zu. Es war Laree, die sich ihm in den Weg stellte.
"Tiger, nicht. Die beiden wollten ihre Königin retten und Zorya bekämpfen. Wir sind auf der gleichen Seite. Ayden hat Zorya getötet", redete sie auf ihn ein. Der Kriegerprinz entspannte sich nur merklich. Er bedachte beide nochmal mit finstren Blicken ehe er sich wortlos abwandte. Eneas sah ihm nachdenklich hinterher. Er glaubte ja nicht, dass eine gemeinsame Reise mit Prinz Asar und Amaya friedlich ablaufen würde.
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Re: Das Ende der Spinnenkönigin

Beitragvon Kosta » Di 7. Mär 2023, 13:26

Erschrocken hörte er, dass Prinz Asar von Zoryas Gift vergiftet worden war. Seine Hand zuckte leicht in dem Versuch, die von Laree fester zu drücken. Stolz strahlend erzählte sie, dass sie ihn jedoch hätte retten können. Zusammen mit Eoshan, wie der Haushofmeister sie drängte anzuerkennen. Laree tat es grinsend. Kosta blinzelte fragend, da er nicht wusste, wer Eoshan war. Aber es war wohl nicht wichtig. Wichtig war, dass es Prinz Asar gut ging und Laree wieder lächeln konnte. Es tat Kosta gut, das zu sehen. Larees Blick damals in Loraka hatte ihn zutiefst erschreckt.

Es tat auch gut Eneas zu sehen und dass es ihm gut ging. Nur erinnerte es ihn zugleich an all den Verrat, den er begangen hatte. Nicht zuletzt an Leto, die sich noch immer aufopfernd um ihn kümmerte. Das hatte er nicht verdient, nach allem, was er ihr angetan hatte. Verzeihend blickte er sie an, musste dann aber trotzdem nach all den anderen Fragen, die seinetwegen in Gefahr geraten waren oder die er eigentlich hatte retten wollen. Es gelang ihm nicht recht. Glücklicherweise schienen die andern zu verstehen. Laree versicherte ihm, dass es ihnen gut ginge. Dankbar lächelte er sie an und entspannte sich weiter. Ihm war so heiss und gleichzeitig kalt. Alles tat weh und sein Bauch juckte zudem noch wie verrückt. Am liebsten wollte er einfach nur schlafen.

Gegenüberliegend wurde ihm das Bett gezeigt, wo Minan drin liegen sollte. Er konnte den ausgemergelten Jungen nicht sehen, doch er glaubte Leto, dass noch am Leben war. Schwach nickte er. Minan war unglaublich stark. Dass er selbst es auch sein sollte, konnte er Leto nicht so ganz glauben. Schuldbewusst senkte er den Blick, als sie ihn anlächelte. Es war beinahe zu viel.
Glücklicherweise lenkten sie ihn rasch von seinen Schuldgefühlen ab, indem sie einen weiteren Vorhang beiseite schoben, so, dass Zucker auf seinem Bett zu sehen war. Vor sich hatte der Prinz ein Tablett vollbeladen mit Essen, was er hungrig in sich herein schaufelte. Kosta musste grinsen. Es war ein schönes Bild. Auch wenn es ihn vorher noch verwundert hatte, dass ausgerechnet Zucker Blut für ihn gespendet hatte. Schliesslich hatte er ihm so einiges angetan. Dass Zucker ihn retten wollte, schien Kosta nicht dessen erste Priorität zu sein.
Mit grossen Augen lauschte er den Erklärungen des aufgedrehten Prinzen, was sich so alles ereignet hatte oder noch am passieren war. Es schien alles gut zu sein. Kosta konnte es noch gar nicht so recht glauben, aber es hörte sich wundervoll an, was Zucker plapperte. Auch wenn er sich zu schwach fühlte, etwas darauf zu erwidern, oder auch nur auf das Zwinkern zu reagieren. Ihm blieb nur ein glückliches Anstrahlen des Prinzen. Er freute sich so sehr für ihn, dass er nun endlich frei war. So wie er es sich schon so lange gewünscht hatte.

Jemand weiteres gesellte sich zu ihnen. Zu Laree. Müde drehte Kosta träge seinen Kopf. Prinz Tiger. Er schien unversehrt zu sein. Zumindest sah er gesünder denn je aus. Aber das Beste war, dass er unbedingt zu seinem Kind nach Draega wollte. Ja, so sollte es sein. Lady Lhal sollte ihren Vater unbedingt kennen lernen. Und umgekehrt. Sie beide hatten dieses Glück verdient.
Allerdings schien dies eher problematisch zu werden, wenn er mit Prinz Asar reiste, da er ihn noch sehr gerne umbringen wollte wegen des Verrats. Verständlich zwar, aber das durfte er nicht tun. Laree hielt ihn glücklicherweise davon ab und Zucker wollte, dass er lieber Prinz Rashar half. Aber ihm würde anders geholfen werden. Da war Kosta sich sicher. Prinz Amaya musste zu seiner Tochter. Er stellte auch gleich klar, dass er nichts anderes tun würde, bevor er nach einem letzten finsteren Blick zu Prinz Asar aus der Krankenstation ging.
Auffordernd blickte Kosta zu Eneas, der dem halben Tigerlaner nachdenklich nachschaute. Er musste das in Ordnung bringen. Eneas konnte das. "Lhal... bei... Timaris", brachte er krächzend hervor. Eneas musste dafür sorgen, dass Tiger zu ihr vorgelassen wurde und zu seiner Tochter konnte. Nicht, dass die Palastwachen den Kriegerprinzen für eine Gefahr hielten und eine Dummheit beging. Kosta fürchtete auch, dass er sich nicht gut mit dem höfischen, hayllischen Protokoll auskannte. Eneas sollte ihm einen Brief mitgeben. Oder noch besser, jemanden aus der Mannschaft.
Kosta wollte ihm noch so vieles sagen, nun da er nicht gemeinsam mit Prinz Amaya nach Draega reisen konnte. Aber er war so müde. Selbst das denken fiel ihm schwer. Besonders, wo ihm nun alle versicherten, dass alles gut war. Dann musste er sich nicht weiter kümmern. Allmählich begann er zu glauben, dass es wirklich vorbei war. Dann musste er nicht mehr kämpfen. Endlich! Endlich konnte er sich der Dunkelheit ergeben. Erschöpft fielen ihm die Augen zu.
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