Hände hielten ihn fest, wollten ihn wieder auf den Rücken drücken. Aber das konnte er nicht zulassen. Nicht, wo soviel davon abhing. Selbst wenn es freundliche, sanfte und doch bestimmte Hände waren. Sie verstanden nicht. Er musste zu Prinz Asar. Auch Eneas war bei ihm, erkannte Kosta recht schnell und auch er verstand nicht. Ah, aber er war stärker, drückte ihn gnadenlos auf den Rücken. Tränen vor Hilflosigkeit brannten ihm in den Augen. Das Gegenmittel musste doch zu Timaris und Kosta konnte unmöglich schnell genug zu ihr gelangen. Er konnte es ja noch nicht einmal aus seinem Juwelengepäck heraus holen. Also musste es Prinz Asar zu Timaris schaffen.
Stöhnend wollte sich Kosta wieder klein zusammen rollen. Sein Bauch tat wieder so unglaublich weh. Ranard musste ihn gänzlich durchstossen haben, mit seinem gewaltigen Prügel. Dennoch hörte er nicht auf, sich gegen die Hände zu wehren. Eneas erklärte ihm zwar, dass Prinz Asar hier wäre, aber warum sagte sein Gebieter denn nichts. Bestimmt war er masslos enttäuscht wegen ihm. Doch das war egal. Hauptsache er lebte und konnte das Gegengift zurück bringen.
Da schob Laree den Vorhang zurück und Kosta konnte den Haushofmeister in dem Bett neben sich liegen sehen. Erschrocken sog Kosta die Luft ein und liess sich erschöpft in sein Kissen sinken. Was war mit seinem Gebieter? Warum fiel es ihm so schwer, den Kopf zu drehen und zu sprechen. Er erklärte, dass er nach Draega aufbrechen würde, um das Gegengift zu bringen. Kosta sollte später die andere Hälfte bringen.
Kosta nickte instinktiv gehorsam, auch wenn er sich gerade nicht vorstellen konnte, wie Prinz Asar dies bewerkstelligen wollte. Allerdings erklärte Laree, dass sie ihn begleiten täte und dafür sorgte, dass der Prinz dort auch ankäme. Da konnte Kosta erschöpft und zuversichtlich lächeln. Ja, Laree war stark. Bei ihr war Prinz Asar in Sicherheit. "Was... passiert", wollte er rau und schwach wissen. Matt streckte Kosta seine Hand nach ihr aus. Er wollte so gern die ihre drücken, sie anlächeln und sie für sich freuen, dass sie sich wieder mit ihrem Gebieter versöhnt hatte. Denn das war er doch. Und sie war sein Püppchen.
Eneas riss ihn aus seinen Gedanken und lächelte ihn an, dass er sich keine Sorgen machen müsste. Es wäre alles organisiert. Kosta solle liegen bleiben und sich ausruhen. Er hätte schon viel getan. Er hätte ihm auch das Leben gerettet. Dafür bedankte er sich. Kostas Lächeln schwand. Für einen Moment lang, blickte er ihm so voller Schmerz in die Augen. Dafür musste Eneas sich nicht bedanken. Das würde er jederzeit wieder machen. Er würde jederzeit alles und jeden verraten, um Eneas zu retten. Es waren nur so unglaublich viele Leben gewesen, die er dafür verraten hatte. Eine Schuld, die kaum zu ertragen war. Überwältigt senkte er den Blick.
"Wie... wie geht es den... aa..." Kosta kam nicht sehr weit. Das Sprechen strengte ihn sehr an. Das bisschen Kraft, was er gesammelt hatte, war längst wie der geschwunden. "Minan?" fragte er deswegen nur schwach. War er in Sicherheit? "Zucker?" Was war mit ihm und all den Gefangenen? Ohne ihre Juwelen waren sie alle so schutzlos. Bitte, sie mussten es alle auch geschafft haben. Kosta hatte sie einfach in dem Kampf im Stich gelassen, nur um sie dann noch einmal zu verraten, als er das Messer, welches für Eneas gedacht war, in seinen eigenen Bauch gelenkt hatte.