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Ein normales Leben





Re: Ein normales Leben

Beitragvon Darken » Sa 25. Feb 2023, 21:52

In den nächsten Tagen besserte sich die Situation leider nicht. Merion ging es zwar von Tag zu Tag besser, aber seine Eltern waren scheinbar überall und Darken konnte nie lange bleiben. Es ärgerte ihn immens. Er konnte sich denken, was die Dea al Mon dachten. Dass er nicht gut genug für ihren Sohn war, dass sie ihn nicht haben wollten. Nun, ihre Meinung interessierte nicht. Merion wollte ihn weiterhin sehen, das zählte. Langsam schien die Ablehnung Terons aber auch auf Merion überzugehen. Oder kam es Darken nur so vor? Sein Freund war zurückhaltender geworden. Wann immer der Prinz nach einer ausgiebigen Knutschorgie weitergehen wollte, blockte der Dea al Mon ab, hatte Sorge, dass sein Vater hinein kam. Es war längst nicht mehr so ungezwungen wie sonst. Raus gehen konnten sie aber auch nicht, da es weiterhin hieß, Merion wäre zu schwach.
Die sollten sich mal nicht so anstellen nur wegen einem verletzten Fuß. Wozu war die Mutter Heilerin? Darken sah auch darin eine Ausrede, um Merion weiter im Haus zu halten. Es machte den Prinzen misstrauisch. Die wollen nicht, dass ich alleine mit ihm bin. Sie trauen mir nicht zu, dass ich ihn beschützen kann.

Sie hatten Recht. Er konnte einen Dreck. Wie sollte er seinen Freund beschützen ohne Juwelen, nur mit einem Arm und kaum Herr über seinen eigenen Geist? Es frustrierte den Prinzen. Zwar begegnete ihm kaum ein Dea al Mon, der sein Mitleid heraushängen ließ, aber wirklich dazu gehören tat Darken auch nicht. Merions Eltern hatten ihm das wieder mal gezeigt. Der zerbrochene Jugendliche war hin- und hergerissen zwischen seiner Rebellennatur und dem Bedürfnis eines Prinzen zu schützen und etwas zur Gemeinschaft beizutragen.
Minan dagegen fühlte sich alleine, er weinte manchmal, er hatte stets solche Angst zu Merion zu gehen. Es machte die Nächte nicht unbedingt ruhiger. Hexe tauchte auf, wanderte herum und einmal fand Darken sich nachts an einem vollkommen anderen Ort in der Stadt hoch in den Baumwipfeln wieder ohne jegliche Erinnerung wie er hierher gekommen war. Er hatte das Gefühl alles geriet aus den Fugen. Sollte er mit Eoshan darüber reden? Nein, seine Schwester hatte genug zu tun. Sie würde übermorgen abreisen nach Nharkhava. Es war alles streng geheim, Darken wusste nicht viel über das Treffen in Nharkhava, doch er machte sich auch Sorgen um Eoshan. Der Prinz konnte das schlechte Gefühl nicht abschütteln, dass schreckliches bei diesem Treffen passieren würde. Dass Eoshan in den Tod reiste.
Der Prinz hatte die Stadt verlassen. Naischa hatte ihm einen Salat gemacht und mitgegeben. Damit saß der Jugendliche in der Nähe der Stadt unter einem Baum. Er hatte sich zwischen die verschlungenen Wurzeln gesetzt, die Augen geschlossen, während er der pulsierenden Aura des riesigen Baumes lauschte, hier in der Wirklichkeit und im Grauen Reich. Es beruhigte, bremste seine hin- und herrasenden Gedanken.

Darken wurde aufgeschreckt, als er Schritte näher kommen hörte. Merion.
Der Prinz schlug die Augen auf, milchig weiß. "Hey... haben sie dich endlich rausgelassen?" Er blinzelte, hörte Merions Keuchen und wie er nach Atem schnappte. Vorsichtig löste Darken die Verbindung zu dem Baum, erhob sich geschmeidig, um seinen Arm um seinen Gefährten zu legen und ihm kurz einen Kuss zu geben. Sofort bemerkte er wie Merion sich haltsuchend an ihn lehnte.
"Was ist los? He, alles in Ordnung?", fragte er. Der Grauschleier um die Augen wich, wilde schwarze Perlen sahen Merion an.
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von Anzeige » Sa 25. Feb 2023, 21:52

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Re: Ein normales Leben

Beitragvon Merion » So 26. Feb 2023, 08:57

Er fand Minan, nein Darken in die Wurzeln eines der mächtigen Bäume gekuschelt meditieren. Das sah jedes Mal so friedlich aus, dass er seinen Freund sogar etwas beneidete. Als Schwarze Witwe konnte er den Wald bestimmt besonders gut spüren. Selbst wenn er kein Dea al Mon war. Der Prinz konnte sich erstaunlich gut auf den Wald einstellen. Was ihm aber etwas Angst einjagte war, dass Darken dann jedes Mal so einen Grauschleier, manchmal war er auch milchig weiss, auf den Augen hatte. Jedes Mal befürchtete er, dass sein Freund den Weg aus dem verzerrten Reich nicht wieder fand und er ihn verloren hatte.

Bei ihm angelangt wollte er ihm sofort von der Wohnung erzählen. Allerdings war der lange Weg von ganz oben in der Mitte der Stadt an den Rand ganz unten doch etwas zuviel gewesen, für den Dea al Mon, der eben eine Woche im Bett verbracht hatte. Besonders das Tempo, das er gerade an den Tag gelegt hatte. So konnte Merion den Kuss nur schwach erwidern und musste sich erst einmal keuchend an seinem Freund festhalten, um wieder zu Atem zu kommen.

"Dunkelheit, ich muss dringend wieder mehr trainieren. Ich bin so ein Waschlappen", stellte er verblüfft fest, nachdem sich sein pochendes Herz wieder etwas beruhigt hatte. Er richtete sich wieder auf und erkannte glücklich, dass Darkens Augen wider dunklen, wilden Perlen waren, die sie sein sollten. Sanft küsste er ihn zur Begrüssung auch noch auf den Mund. "Alles in Ordnung, ja. Meine Kondition ist nur miserabel. Ist bei dir auch alles gut? Hast du Zeit? Ich würde dir gerne etwas zeigen?" Merion musste sich beherrschen, damit er Darken nicht einfach an der Hand fasste und ihn mit sich zog.
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Re: Ein normales Leben

Beitragvon Darken » So 26. Feb 2023, 09:19

Merion schnappte immer noch nach Luft, bemerkte, er müsste viel mehr trainieren. Darken lachte. "Ich mag meinen Waschlappen auch so", erwiderte er und strich seinem Freund über den Rücken, stützte ihn leicht, während Merion verschnaufte. Nachdem der Dea al Mon sich wieder beruhigt hatte, tauschten sie einen innigen Kuss aus. Der junge Krieger versicherte, es ginge ihm gut. Seine Ausdauer wäre bloß im Eimer.
"Ich wollte ja deine Kondition steigern, doch du wolltest nicht", warf der Prinz grinsend ein, verbarg seinen Frust darüber. "Klar, hab ich Zeit. Was soll ich sonst machen?" Er hatte mehr Freizeit als er je gekannt hatte. Er sollte jede Minute davon genießen, doch in Wahrheit hätte er gerne etwas zu tun. Das war doch bescheuert. Endlich in Freiheit und er wollte wieder arbeiten. Bloß nicht als Lustsklave. Es musste irgendetwas geben, was er außerdem konnte. Egal ob zerbrochen und verstümmelt.
"Was willst du mir zeigen?", fragte Darken. Überraschungen waren nicht so sein Ding. Dafür wirkte Merion sehr fröhlich und begeistert. Es konnte nur was gutes sein. Sein Gefährte schien es kaum erwarten zu können und eilte gleich los, nachdem Darken nickte. Der Prinz folgte Merion neugierig.

"Wissen deine Eltern, dass du wieder herumrennst? Heißt das, du bist endlich nicht mehr eingesperrt?", vergewisserte sich Darken. Der Jugendliche ärgerte sich über das Ende ihres Ausfluges. Hätte Merion sich nicht den Fuß verletzt und erkältet, hätten sie mehr unternehmen können. Und vielleicht hätten seine Eltern eingesehen, dass es normal war, dass sie nach drei Wochen Trennung so viel Zeit miteinander verbringen wollten wie möglich.
Merion führte ihn zurück in die Stadt. Sie fuhren rauf mit einem der hölzernen Fahrstühle, wo sie Gelegenheit hatten sich ausgiebig zu küssen. Darken versuchte dem spitzohrigen Krieger mehr über seine Überraschung zu entlocken, doch Merion wollte nichts verraten. Sie gingen über die geschwungenen aus den Bäumen gewachsenen Wege, weiter hinauf zu den höheren Ästen. Darken schob einen leuchtend grün beblätterten Zweig beiseite.
Sie waren bei einer Baumhöhle angelangt, die offensichtlich verlassen war. Der Baum hatte sie fast gänzlich zurückerobert. Überall wuchsen Pflanzen. Ein Vogelpärchen nistete in einer Wölbung bei einem Fenster.
"Ein geheimer Unterschlupf?", fragte der Prinz und betrat mit Merion die Baumhöhle. "Ein Platz, wo uns niemand stört? Find ich gut." Er zog Merion näher zu sich, begann seinen Hals zu küssen.
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Re: Ein normales Leben

Beitragvon Merion » So 26. Feb 2023, 09:47

Merions Wangen färbten sich rosa, als Darken meinte, er würde seinen Waschlappen auch so mögen. Ja, das war ihm auch schon aufgefallen. Darken mochte es, ihn zu verführen und über ihn herzufallen, wenn er besonders wehrlos und benebelt war. Aber ein Dauerzustand konnte das ja auch nicht sein. Merion wollte schon wieder trainieren. Wenn auch auf andere Weise, als Darken gerade sündig vorschlug. Seine Gedanken wurden vollends rot.
"So meinte ich das nicht", wehrte er stammelnd ab. "Ich mache gerne etwas mit dir, aber es ist komisch, wenn meine Familie in der Nähe ist." Dann konnte er sich einfach nicht entspannen. Das hatte er seinem Freund schon mehrmals versucht zu erklären, nur schien der ihm nicht so recht zu glauben. Es war gerade ein schwieriges Thema, weswegen er froh war, als sie es wechselten.
"Etwas ganz besonderes", erklärte er geheimnisvoll. "Beim Spazieren gehen habe ich es plötzlich entdeckt." Mehr wollte er jedoch nicht sagen. Er wusste zwar, dass Darken Überraschungen nicht so mochte und in der Regel versuchte er es auch zu vermeiden. Aber in dem Fall konnte er nicht anders. Wollte sehen, wie sein Freund auf die Behausung reagierte.

"Na ja, das mit demd Herumrennen würde Mama sicher nicht so gefallen", gab Merion verlegen zu, während er Darken zielstrebig zum nächsten Aufzug in der Stadt führte. "Sie hat mich ermahnt es langsam anzugehen und nicht gleich übermütig zu werden. Ich werd heute auch nicht mehr rennen." Es hatte ihn schon etwas erschreckt, wie sehr ihn der kurze Sprint ausser Atem gebracht hatte. "Ich war doch auch nie eingesperrt", wehrte Merion lachend ab. Darken hatte ja manchmal wirklich eine verquere Ausdrucksweise. Dafür hatte er dann auch wieder ganz heisse Ideen. So presste er ihn im Fahrstuhl an die Wand, um ihn ausgiebig zu küssen. Merion bekam ganz weiche Beine und spürte, wie es in seiner Körpermitte zu pulsieren begann. Die ganze letzte Woche hatte sein Freund ihn schon immer so scharf gemacht, so dass er sich wie auf glühenden Kohlen fühlte.

Aber auch wenn er sich sonst fügte, so blieb er doch standhaft, wenn es um die Überraschung ging. Er verriet nichts von der Wohnung, führte Darken stattdessen immer höher und höher die Stadt hoch. Hier oben gab es immer weniger Wohnungen und Stege. Man war ziemlich abgeschieden. Junge Paare zogen gerne hier her, bevor sie dann später weiter hinunter zogen, um da eine Familie zu gründen.
Aufgeregt und neugierig betrachtete er Darkens Gesicht, als sie den Ort erreichten. Ihr geheimer Unterschlupf. Genau. Glücklich strahlte er seinen Freund an und fühlte sich hier gleich wohl. Allerdings dachte Darken an etwas ganz anderes als er. So zog er ihn auch gleich zu sich, um verführerisch seinen Hals zu küssen. Merion wimmerte auf. Alles in ihm sehnte sich danach, sich dem Prinzen einfach hinzugeben. Dennoch löste er sich wieder von ihm.
"Daran habe ich noch gar nicht gedacht", erklärte er verlegen. "Komm, ich habe noch mehr, was ich dir zeigen möchte." Aufgeregt führte er Darken die Treppe hoch in das Runde Schlafzimmer mit der grossen Bettkuhle, der man ansah, dass sie genügend Platz für zwei Leute bot. "Wenn du hier schliefst, würde ich auch niemanden in den Raum lassen", meinte er verträumt. "Noch nicht einmal meine Eltern." Mit ergeben glänzenden Augen lächelte er seinen Freund verliebt an.
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Re: Ein normales Leben

Beitragvon Darken » So 26. Feb 2023, 11:19

Der Krieger strahlte, er schien richtig begeistert von dem Platz. Nun, das Gefühl teilte Darken. Die Baumhöhle befand sich zwar noch gut zentral in der Stadt, befand sich aber weiter oben und war über einen der vielen verschlungenen Pfade zu erreichen, so dass sie hier schön versteckt waren. Die Laube war zwar auch ein schöner Stelldichein Ort für die beiden Jugendlichen, aber auch sehr öffentlich. Hier dagegen waren sie ungestört. Der perfekte Treffpunkt.
Der Prinz wollte ihn gleich nutzen, begann Merion erregt zu küssen und wollte ihn gegen die nächste Wand drücken. Der Dea al Mon wimmerte verzückt, ließ ihn aber nur kurz ran ehe er sich abwandte und sagte, er wollte ihm noch mehr zeigen. Ungeduldig folgte Darken seinem Freund eine gewundene Treppe rauf in einen weiteren Raum. Anscheinend eine Art Schlafzimmer.
"Ah, hier können wirs uns gemütlich machen", fand der Prinz, sah sich um. Alte, vertrocknete Blätter lagen auf dem Boden, eine Kletterpflanze war durchs Fenster hineingekrochen, aber das störte Darken alles nicht. Es wäre genügend Platz für die beiden Jugendlichen.
"Hast du ne Decke dabei?", fragte er, trat ans Fenster und genoss die einfallenden, durch die Blätter grün gefilterten Sonnenstrahlen.

"Wenn du hier schliefst, würde ich auch niemanden in den Raum lassen. Noch nicht einmal meine Eltern", erklärte Merion lächelnd. Der Prinz hielt inne, sah den andere leicht fragend an, da er die Worte nicht so recht verstand. Wollte Merion hier heimlich übernachten?
"Wie meinst du das? Hier findet uns sicher niemand oder hast du etwa deinen Eltern von diesem Ort erzählt?" Das war nicht sonderlich klug. Bestimmt würde Teron einen Weg finden sie auch hier zu überwachen. "Wenn das nen geheimer Treffpunkt werden soll, muss der auch geheim bleiben. Klar?" Darken fasste seinen Freund an der Hand, zog ihn näher.
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Re: Ein normales Leben

Beitragvon Merion » So 26. Feb 2023, 11:23

"Genau", strahlte Merion seinen Freund an, meinte aber etwas vollkommen anderes als der Prinz. "Wenn wir hier etwas sauber machen, die Pflanzen zurück stutzen und neue Fenster einsetzen, wird das hier urgemütlich." Am liebsten wollte er gleich zum Glasmacher gehen, obwohl er wusste, dass das ziemlich teuer war. Sie würden sicher einen Weg finden. Oh, oder vielleicht sollte er hier doch erst kehren und die ganzen Spinnen vertreiben, die sich unter dem trockenen Laub bestimmt angesammelt hatten.

"Natürlich", lächelte Merion glücklich und rief die feste Wolldecke herbei, die er seit dem ersten Picknick mit seinem Freund immer dabei hatte. Darken wollte wohl nicht mit sauber machen. Merion machte das nichts aus. Er wusste, dass sein Freund das nicht gerne tat. Also würde er es alleine tun. Hauptsache Darken war hier. Innig erzählte er ihm von seinen Träumen, dass dies hier ihr gemeinsames Schlafzimmer werden würde.

"Finden?" fragte er etwas verwirrt nach. Darken hatte ihn offensichtlich nicht so recht verstanden und nun verstand er den Prinzen nicht. "Nein, ich habe niemandem von diesem Platz erzählt. Ich bin doch gleich zu dir gerannt." Verliebt lächelte er seinen Freund an und liess sich willig von ihm näher ziehen.
"Geheimer Treffpunkt?" hakte er dann aber doch etwas überrascht nach. "Wieso soll der geheim bleiben? Ich dachte... ich dachte, das hier könnte unser Ort werden. Unsere Wohnung. Wir könnten hier gemeinsam etwas aufbauen. Das muss doch nicht geheim bleiben."
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Re: Ein normales Leben

Beitragvon Darken » So 26. Feb 2023, 11:34

Merion schien genauso verwirrt, beteuerte, er hätte niemanden von der Baumhöhle erzählt und sie sofort dem Prinzen zeigen wollen, nachdem er sie entdeckt hatte. Darken versuchte noch genauer zu verstehen was sein Freund meinte. Er hatte ihn näher zu sich gezogen, die Wolldecke lag zu ihren Füßen.
Merion fragte, wieso der Ort geheim bleiben müsste. "Damit uns hier niemand stört, wenn wir uns hier treffen", erklärte der Prinz. Das war eigentlich selbstverständlich. "Weil deine Eltern sicher was dagegen hätten... jedenfalls dein Vater." Darken konnte die abschätzigen Blicke nicht mehr ab mit dem Teron ihn ansah sobald der Jugendliche auch nur einen Fuß in das Zuhause der Riendes setzte. Er war eindeutig nicht mehr willkommen, was die Besuche immer so gezwungen wirken ließ. Es passte dem Prinzen nicht, er hatte aber auch keine Ahnung wie er das ändern sollte.
"Wohnung?" Darken sah den schlanken Dea al Mon entgeistert an. Das musste ein Scherz sein. "Du willst hier mit mir leben?" Das kam für den Prinzen vollkommen unvorbereitet. Was sollte das? "Wie kommst du denn auf die Idee? Hast du noch Fieber?", fragte Darken ablehnend.

Das war offensichtlich die falsche Antwort. Der Prinz konnte bloß nicht fassen, dass Merion tatsächlich mit ihm zusammen leben wollte. Wie sollte das gehen? Der Jugendliche fühlte sich überfordert und bedrängt.
"Ich will auch mehr Zeit mit dir verbringen und dass uns niemand reinredet, aber zusammen wohnen? Hast du unsere letzte gemeinsame Nacht vergessen? Du hast nicht schlafen können, weil du auf Minan aufpassen musstest. Ich schlaf jede Nacht schlecht. Auf Dauer hälst du das nicht durch." Er wollte Merion schützen. Außerdem war ihm das gerade zu viel. Darken mochte sein eigenes Schlafzimmer im großen Baumhaus Eoshans. Auch wenn er immer noch jede Nacht mit einer Kommode die Türe blockierte.
"Und zum Leben ist es hier doch ziemlich heruntergekommen. Das müsste man alles umbauen. Für nen Treffpunkt reichts, aber mehr nicht." Merion sollte sich das aus dem Kopf schlagen.
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Re: Ein normales Leben

Beitragvon Merion » So 26. Feb 2023, 11:36

Merions Blick wurde wehmütig, als Darken ihm erklärte, dass seine Eltern sie hier stören könnte. Besonders sein Vater hätte sicher etwas dagegen. Das stimmte doch gar nicht. Vater war einfach nur besorgt und wollte, dass es ihm gut ging. Da Merion seine Pflichten vernachlässigte, wenn er mit Minan zusammen war, misstraute Papa Minan und Minan, besonders Darken misstraute seinem Papa, weil er auf ihn aufpasste. Dabei wollten sie doch beide nur gutes für ihn. Leider schaffte es Merion nicht, sie miteinander zu versöhnen, was ihm allmählich ziemlich zu schaffen machte.

Deswegen war ihm das mit der Wohnung als eine gute Idee vorgekommen, von der er Darken freudig erzählte. Bis der dunkelhaarige, exotische Prinz ihn entgeistert anstarrte und regelrecht entsetzt wirkte, wie er nur auf den Gedanken käme. Merion fühlte sich, als hätte er einen mächtigen Hieb in den Magen bekommen und gleich darauf noch zwei saftige Ohrfeigen hintendrein.

"Ich dachte, es wäre schön, gemeinsam etwas aufzubauen", stammelte er tonlos, vollkommen überfahren von Darkens heftiger, ablehnender Reaktion. "Es sollte ja nicht gleich jetzt sein", versuchte Merion Darken doch noch zu überzeugen, der jedoch direkt klarstellte, dass er immer schlecht schliefe, was er auf die Dauer nicht aushalten würde. Hiess das, sie würden nie zusammen ziehen? Gar nie? Nie?
Inzwischen fühlte es sich so an, als hätte jemand, als hätte Darken in seine offene Brust gelangt und würde ihm sein Herz zerquetschen bis es platzte. Natürlich war es etwas früh, übers zusammen ziehen nachzudenken. Aber irgendwann hätten sie das doch schon getan. Oder? Zumindest hatte Merion das gedacht. Hatte angenommen, dass er sich gemeinsam mit Minan Darken ein Leben aufbauen würde. So intensiv wie sie zusammen waren und einander liebten. Darken liebte ihn doch. Oder?
Gerade tönte es ziemlich anders. Er nannte die Wohnung, in der Merion ein ungeschliffenes Juwel sah, eine schäbige Bruchbude. Sein Herz verkrampfte sich noch ein wenig mehr und er presste die Lippen fest aufeinander. Gerne hätte er mit viel Liebe das alles für sich und Darken wieder aufgebaut, ihnen ein Zuhause geschaffen. Sein Freund hätte sich um die Schnitzereien kümmern können. Stück für Stück, bis sie schliesslich alt genug waren, zusammen zu ziehen. Darken stellte jedoch klipp und klar fest, dass es für einen Treffpunkt reichen würde, aber nicht zu mehr.
"Einen Treffpunkt für was?" wollte er tonlos wissen. Zum Rumknutschen, damit auch ja nicht sein Vater sie störte? Gerade hatte er keine Lust, mit Darken zu knutschen. Ausserdem, nun wo er wieder gesund war, konnte er ja auch zu seinem Freund nach Hause gehen. Da brauchten sie keinen geheimen Treffpunkt. Darkens Zimmer war da sowieso gemütlicher.
"Willst du... willst du denn nie mit mir zusammen ziehen?" fragte er verletzt. Sein Herz blutete. "Es muss ja nicht gleich sein. Aber irgendwann. Warum... warum bist du denn sonst mit mir zusammen, wenn du keine Beziehung willst?" Der junge Krieger war zutiefst verwirrt und verletzt. Irgendwie war er davon ausgegangen, dass das für immer halten würde, nachdem sie sich für einander entschieden hatten. Er fiel aus allen Wolken, als er nun begriff, dass Darken das womöglich gar nicht gewollt hatte. Dass er einfach nur eine Weile mit ihm zusammen sein wollte, um dann jemand anderen kennen zu lernen. Merion spürte, dass er das nicht würde ertragen können.
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Re: Ein normales Leben

Beitragvon Darken » So 26. Feb 2023, 11:37

Sein Freund sah ihn an, als hätte Darken ihn getreten. Dabei gingen seine Worte gar nicht so sehr gegen Merion. Der Prinz war eher unsicher. Er wollte nicht, dass Merion diese schlechten, schwachen Seiten an ihm sah. Wenn sie zusammen wohnten, hätte Darken keinerlei Rückzugsmöglichkeit mehr. Merion verlangte viel zu viel. Allein die Idee zusammen zu leben, kam Darken absurd vor. Seit wann suchte Merion schon eine Wohnung für sie beide? Wieso fragte er ihn nicht vorher?
Merion verteidigte sich, dass er nicht gleich sofort zusammenziehen wollte. Diese Baumhöhle sprach allerdings ne ganz andere Sprache. Nämlich, dass sie in der Zukunft hier zusammenleben sollten.
"Du hast keine Ahnung was du da willst", wehrte Darken ab. Er hatte überhaupt nicht an die Zukunft gedacht. Er wusste nichtmal, was er in der Gegenwart anstellen sollte.
"Wenn es nicht jetzt sein soll, wieso suchst du ne Baumhöhle für uns? Und ohne mich zu fragen", erwiderte Darken verärgert.

Merion wollte wissen, wofür Darken dann die Baumhöhle wollte.
"Damit uns niemand stört, wenn wir zusammen sind. Merkst du nicht wieviel dir deine Eltern vorschreiben? Dein Vater würde mich am liebsten jedes Mal nach fünf Minuten aus dem Haus schmeißen. Meinst du, das seh ich nicht? Sie halten mich nicht für gut genug." Und Merion unternahm auch nichts dagegen. Er ließ sich das einfach gefallen.
Der Krieger fragte enttäuscht, ob Darken nicht mit ihm zusammen ziehen wollten. Wieso sie sonst zusammen wären. Der Prinz hatte keine Ahnung was er darauf sagen sollte. Woher kam das?
"Ich hab über sowas nich nachgedacht. Zukunft, all der Kram. Ey, wieso ist das jetzt auf einmal so wichtig?", erwiderte Darken, "Natürlich will ich ne Beziehung und naja, halt bei dir sein. Müssen wir deswegen jede Nacht miteinander verbringen? Glaub mir, du haust sofort ab, wenn wir zusammenleben." Merion hatte keinerlei Ahnung wieviel Darken vor ihm verbarg. Und er brauchte einfach seinen Rückzugsort. Sein eigenen Raum.
"Es ist besser, so wie es jetzt ist. Dann bekommst du meinen Wahnsinn nur in kleinen Dosen mit."
Und auch nicht wie hilflos der Prinz war. Für einfache Alltagstätigkeiten benötigte er sehr lange, nicht alles klappte.
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Re: Ein normales Leben

Beitragvon Merion » So 26. Feb 2023, 11:40

"Ich habe die Höhle nicht gesucht", verteidigte Merion sich tapfer. "Ich bin nur spazieren gegangen und habe sie dabei gefunden." Eigentlich hatte er für eine Lösung für ihr Problem gesucht und das hier war ihm als solche erschienen. Hatte er zumindest gedacht. Doch nun wo Darken so entsetzt war, wurde er selbst auch ganz unsicher. War es denn tatsächlich so verrückt, was er sich wünschte? Er hatte gedacht, bei Darken wäre er nicht den Konventionen unterlegen. Aber vielleicht war es dem Prinzen doch zuviel, mit einem anderen Jungen zusammen zu ziehen. Knutschen und heisse Begegnungen waren in Ordnung, aber mehr nicht. Wahrscheinlich war er wirklich verrückt von so etwas zu Träumen, auf so etwas zu hoffen.

"Sie sind meine Eltern", versuchte Merion hilflos zu erklären. "Es ist ihr Recht, mir Vorschriften zu machen. Es ist doch nur zu meinem Besten. Ausserdem machen sie mir doch kaum mehr Vorschriften. Inzwischen muss ich mich für alles selbst entscheiden und die Verantwortung tragen." Fahrig strich er sich durchs Haar. Das war alles so schief gelaufen. Anstatt dass er eine Lösung gefunden hatte, bedrängte er seinen Freund und der tat ihm dafür weh.

"Das ist nicht wahr", antwortete Merion heftig. Langsam, nun nachdem Darken eine ganze Weile auf seinem Herz herum getrampelt war, regte sich nun doch etwas Trotz in ihm. Etwas was bei dem geduldigen, sanften Krieger sehr selten geschah. "Sie halten dich nicht für nicht gut genug. Sie machen sich nur Sorgen. Um uns beide! Aber du bist viel zu verbohrt um das zu sehen. Oder du willst es nicht sehen, weil du Angst davor hast, dass dich jemand gern hast. Was weiss ich. Was auch immer der Grund ist, du versuchst noch nicht einmal mit meinen Eltern sind. Schlicht weil sie Eltern sind. Dabei, weisst du was? Du bist der Einzige, der mich einsperrt, mir Vorschriften macht und mich erotisch anfässt. Warum lässt du mich nicht selbst entscheiden, wieviel Wahnsinn ich ertragen kann und will? Ich sag doch, du bist der Einzige, der über mich bestimmt und mir Vorschriften macht." Zitternd vor Wut und Unglauben über das was er gerade getan hatte, wandte er sich ab und wollte die Wohnung verlassen.
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Re: Ein normales Leben

Beitragvon Darken » So 26. Feb 2023, 11:43

Also was jetzt? Machten seine Eltern ihm Vorschriften, machte Darken ihm Vorschriften oder entschied Merion für sich selbst? Sein Freund widersprach sich sehr schnell und Darken wurde überhaupt nicht mehr schlau aus seinen Worten. Das ging ihm zu schnell und er befürchtete, dass ihre Beziehung in die Brüche ging, wenn Merion mehr von ihm mitbekam. Er hielt es doch nur gerade so eben zusammen. Bei Merion riss er sich extra fest zusammen, bemühte sich, um seine beste Seite zu zeigen. Naja, meistens.
Aber das würde nicht gehen, wenn sie zusammenlebten. Das konnte er Merion jedoch nicht begreiflich machen. Wie auch?
"Wieso reichts auf einmal nicht, dass wir ne schöne Zeit zusammen haben?", fragte er. Darken wusste nicht, woher Merions Vorhaben so plötzlich aus heiterem Himmel kam. Hatten seine Eltern ihm das eingeredet? Nein, das konnte Darken sich auch nicht vorstellen. Die würden wahrscheinlich überhaupt nichts von der Idee halten. Wenigstens da war Darken einer Meinung mit ihnen.
"Es ist zu deinem Besten, wenn sie mich nach fünf Minuten rausschmeißen? Wie?", fragte er bissig, "Sie entscheiden doch dauernd für dich, dabei haben sie keine Ahnung wer ich bin."

Merion hielt aufgebracht dagegen, dass seine Eltern sich Sorgen machten. Darken wäre nur zu verbohrt oder zu ängstlich, um das zu sehen.
"Ich hab keine Angst!", verteidigte sich der Prinz sofort, "Nicht vor deinen Eltern. Aber ich weiß, dass Minan eine scheiß Angst hat überhaupt noch dein Zuhause zu betreten. Er hat das nicht verdient, dass deine Eltern so auf mich herabsehen! Ich kann nichts dafür, dass ich so bin wie ich bin. Ich wär auch gern ein nützliches Mitglied der Gemeinschaft, aber das ist mir leider verwehrt." Wenn auch aggressiv und zynisch, so sprach er doch damit auch aus, was ihn sorgte und beschäftigte.
"Hey, ich sperr dich nicht ein! Nimm das sofort zurück! Ich will dich nur beschützen, okay? Ich hab Dinge erlebt, die du dir nichmal vorstellen kannst. Ich bin... zerbrochen. Das is nicht einfach, verdammt. Weder für mich noch für die, die um mich rum sind."
Es sah so aus, als wollte Merion nun schon fliehen und wieder die Treppe runter.
"Oh ja, lauf weg. Das ist genau das wovon ich rede. Du hast es nichtmal zehn Minuten mit mir ausgehalten. Wie willst du das ein Leben lang schaffen, hm?" Der Ärger brodelte einfach nur so aus Darken heraus. Eigentlich wollte er nicht, dass Merion so schnell aufgab. Er fand es schön, dass sein Freund mit ihm was aufbauen wollte. Darken wusste nur, dass das niemals klappen würde. Es brachte nichts darauf zu hoffen. Da geschah es wie von selbst, dass der Prinz es in seiner Unsicherheit kaputt redete und die Person vertreiben wollte, die er eigentlich liebte und bei ihr sein wollte.
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Re: Ein normales Leben

Beitragvon Merion » So 26. Feb 2023, 11:50

Es reichte ihm durchaus, eine schöne Zeit mit seinem Freund zu haben. Deswegen war er ja hier, um das zu ermöglichen. Nur schien es ganz so, als wäre ihre gemeinsam Zeit begrenzt. Das verunsicherte ihn sehr. Er wollte nicht dass es begrenzt war. Nicht für ein paar Wochen und auch nicht für ein paar Jahre. Hätte er einen kühlen Kopf behalten, hätten ihn seine Gedanken wohl so erschreckt wie Darken. Aber in seiner Panik, seinen Freund zu verlieren, wurde ihm das nicht klar.

Leidenschaftlich versuchte er Darken klar zu machen, dass seine Eltern nicht so schlimm waren, wie er glaubte. "Ich hatte hohes Fieber, da brauchte ich Ruhe", verteidigte er sie. "Sie entscheiden nicht für mich. Ich entscheide mich selbst für mich. Wie können sie wissen, wer du bist, wenn du dich nicht mit ihnen unterhälst und sie nur angiftest. Und wenn Minan tatsächlich so eine Angst vor ihnen hat und du nicht, warum schickst du ihn dann immer vor und bist selbst erst in meinem Bett an der Oberfläche?" Ob Minan wirklich so eine Angst hatte? Warum hatte er nichts gesagt? Dann hätte er ihm doch geholfen und ihm erklärt, dass er keine Angst zu haben brauchte.
Wie es ihm wohl gerade ging? Bestimmt ganz furchtbar. Minan mochte es gar nicht, wenn sie sich stritten. Merion mochte es auch gar nicht. Dennoch konnte er sich nicht beherrschen und machte Darken einen Haufen gemeiner Vorwürfe. Dennoch nahm er sie nicht zurück, als dieser das forderte. Stattdessen biss er sich auf die Lippen, um ihm nicht noch mehr gemeiner Dinge zu sagen. Besser er ging und sorgte dafür, dass er einen klaren Kopf bekam.

"Ich wollte gehen, weil du es offensichtlich nicht mit mir aushälst", antwortete er beherrscht, als Darken ihn weiter provozierte. Langsam drehte er sich um, sein brennender Blick fanden Darkens dunkle Augen sofort. Geschmeidig ging er auf ihn zu. "Ein Leben lang mit dir zusammen zu sein, wird kein Problem für mich sein zu schaffen, Minan Darken", stellte er bestimmend und fest klar. "Das werde ich mit Leichtigkeit und Freude tun können." Mit jedem Wort war er Darken näher gekommen. So dicht, dass er ihn zum Schluss hätte küssen können. Dabei hatte er ihm so selbstbewusst und selbstsicher in die Augen gesehen, dass diesmal der Prinz etwas zurück wich. Misstrauisch und nicht wissend, was das wurde, wich er zurück. Merion wusste es auch nicht, folgte Darken jedoch Schritt für Schritt, bis der Prinz die Wand in seinem Rücken hatte.
"Ich nehme es nicht zurück", stellte er schliesslich klar, stützte sich links und rechts von Darken an der Wand ab. "Du sperrst mich ein, weil du mich beschützen willst. Du schliesst mich aus, du machst mir Vorschriften und bestimmst über mich. Du machst all das, was du meinen Eltern vorwirfst, dass sie es täten. Was sie aber nicht tun. Ist es das?" fragte er ihn samten sanft. "Beschäftigt dich eigentlich das, was du mir alles antust? Das muss es nicht." Eindringlich sah er ihn an, entliess ihn nicht aus seinem Blick. "Es ist schon in Ordnung so." Solange er bei ihm blieb, war alles gut. Langsam beugte er sich vor, um seinen Gefährten zu küssen und ihm so zu beweisen, dass es sehr wohl gut gehen würde, wenn sie gemeinsam zusammen wohnen würden. Irgendwann einmal.
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Re: Ein normales Leben

Beitragvon Darken » So 26. Feb 2023, 11:51

Merion drehte sich wieder um, kehrte Darkens Worte ins Gegenteil um. Er würde gehen, da Darken es nicht mit ihm aushalte.
"So ist das nicht!", erwiderte der Prinz heftig, "Ich brauch eben meinen Freiraum, okay? Und du hast damit angefangen mir diese Wohnung aufzudrängen und von der Zukunft zu reden. Als ob wir wüssten, was morgen ist!" Für Darken war das alles so fremd, so unbegreiflich. Er hatte die Hoffnung schon fast aus seinem Herzen verbannt. Die Zukunft hatte ihm stets nur Schrecken, Qual und Enttäuschung gebracht. Der Prinz wusste, das früher oder später alles zerbrach. Das mit Merion würde nicht für immer halten. Darken wusste das. Aber wenn er bei Merion war, dann konnte er dies vergessen und sich für einen Augenblick der Illusion hingeben.
Großspurig verkündete der Krieger, dass er mit Freude und Leichtigkeit ein Leben lang mit seinem Gefährten zusammen sein konnte. Darken rollte mit den Augen.
"Das kannst du nicht wissen. Du kennst mich nicht. Ich hab auch hässliche, gefährliche Seiten", versuchte er Merion zu warnen. Der Dea al Mon sollte sich nicht so sehr auf ihn einlassen. "Es wird nicht leicht sein. Für mich ist der Alltag anstrengend. Willst du das jeden Tag? Ist es nicht besser so wie es jetzt ist?"
Er wollte darüber nicht mehr nachdenken. Sie beide auf kleinem Raum, das funktionierte nicht. Darken sprach hastig, machte einen Schritt zurück, musterte Merion misstrauisch, der stetig näher kam. Der Prinz kämpfte den Impuls nieder seinen Freund beiseite zu schubsen. Dabei hatte er es gar nicht gerne, wenn man ihn in eine Ecke drängte. Ungute Gefühle kamen in ihm auf.

Darken spürte die Wand im Rücken. "Du sperrst mich gerade ein. Komm mal wieder runter!", wies der Jugendliche ab, spannte sich an, als Merion die Fluchtwege links und rechts mit seinen Händen blockierte indem er sich an der Wand abstützte. Wieder das nervige Gerede über die Eltern.
"Ich bin nicht wie deine Eltern!", beharrte Darken, knirschte mit den Zähnen. "Du willst nicht mit mir zusammenleben. Das wird nicht gut gehn."
Merion sah ihm fest in die Augen, fragte ihn, ob es ihn beschäftigte, was er Merion antat. "Ich geb mein Bestes. Ist dein Problem, wenn dir das nicht reicht", presste er ablehnend hervor. Für den Dea al Mon war es trotzdem in Ordnung, er kam mit seinen Gesicht näher. Für Darken wurde es zu viel. Er wollte Merion eher von sich stoßen als den Idioten jetzt auch noch zu küssen, nachdem der ihn so bedrängte. Anderseits wollte er nicht mit Merion kämpfen und ihm weh tun. Nein, das wuchs ihm alles über den Kopf.
Überfordert zog er sich zurück. Minans Augen wurden weich, füllten sich mit Tränen.
"Es tut mir leid..", wisperte er. "Ich kann nicht..." Er wusste nicht was los war. In ihm drin tobten die Gefühle. Minan wollte sich zusammenrollen und zu verkriechen. Merion machte ihm ein bißchen Angst. So wie er da fordernd stand und mit ihm zusammenziehen wollte. Der junge Prinz wollte seinen Freund nicht enttäuschen, aber genau das würde passieren.
Merion forderte, dass Darken wieder auftauchen sollte, er sollte ihm nicht ausweichen, ob er etwa Angst hätte.
Minan fühlte Darkens Groll in sich drin, es war ein seltsames Gefühl. Er senkte den Blick, zitterte. Für Minan war es nichts neues, dass Darken ihm die Kontrolle überließ, um sich um den emotionalen Scherbenhaufen zu kümmern. So waren ihre Aufgaben verteilt. Minan wollte auch gerne die Wogen schlichten. "Bitte sei nicht böse auf mich", bat er, "Auf ihn. Die Wohnung ist wirklich schön, aber ich weiß nicht, ob ich schon soweit bin, wo ich... doch noch so viele Probleme habe. Aber ich will wirklich mit dir zusammen sein."
Wieder fragte Merion nach Darken. Minan hob zögerlich wieder den Blick, einige Tränen rollten ihm über die Wange.
"Er weiß nicht was er machen soll", erklärte Minan leise stockend. "Er ist wütend, er beruhigt sich wieder."
Sein Freund wollte das einfach nicht akzeptieren, beharrte darauf, dass Darken ihn nicht alleine lassen sollte. Das widerum verletzte Minan leicht. Merions Vorhaben betrafen ihn auch. War seine Meinung egal? Er wollte auch mit Merion darüber reden.
"Ich.. bin doch noch hier. Ich lass dich nicht alleine", bot er Merion an.
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Re: Ein normales Leben

Beitragvon Merion » So 26. Feb 2023, 11:58

Inzwischen ging es dem Krieger gar nicht mehr um die Wohnung. Im ging es darum, wie Darken zu ihm stand. Er hatte ihm nämlich die Wohnung nicht aufgedrängt. Er hatte sie ihm nur gezeigt. Darken war derjenige, der sich deswegen gleich eingeengt fühlte und gar nicht zuhörte, was er zu sagen hatte. Stattdessen stiess er ihn von sich und machte ihm dann gleichzeitig wieder Vorwürfe, wenn er ging. Nun gut, wenn er wollte, dass er blieb, würde er eben bleiben und sie konnten die Sache gemeinsam Ausdiskutieren. Wie üblich wollte Darken aber nicht reden. Hielt ihn mit nichtssagenden Sätzen auf Abstand. Merion liess diesen Abstand nicht gelten, wollte Darken zeigen, dass er damit umgehen konnte, ging auf ihn zu und küsste ihn furchtlos, obwohl der Prinz so wütend auf ihn war. Darken mochte hässliche Seiten haben. Doch Merion wusste es besser.

"Oh, nein, wag es nicht mich jetzt alleine zu lassen, Darken", forderte er dominant, als er während des Kusses spürte, wie der Prinz sich in sich zurück zog und dafür Minan an die Oberfläche schickte. "Bei meinen Eltern kannst du das vielleicht machen, weil sie nicht wissen, dass du zerbrochen bist. Doch ich weiss es. Komm gefälligst zurück und stell dich mir."
Stattdessen sah ihn Minan mit unendlich traurigen, Tränen gefüllten Augen an. Merion wollte ihn am liebsten in den Arm nehmen und sich bei ihm entschuldigen. Doch dann würde alles irgendwann wieder von vorne Anfangen und der junge Krieger hatte nicht vor, sich sein Herz so bald wieder zerschneiden zu lassen.
"Es geht doch gar nicht mehr um die Wohnung", wehrte er Minans scheue Vermittlungsversuche ab. Er nahm ihn auch nicht tröstend in die Arme, sondern blieb stehen wo er war, schaute ihm tief in die Augen, als könne er so Darken sehen und allein durch seinen Blick zum Erscheinen zwingen. "Komm da wieder raus, Darken. Ich dachte, du hättest keine Angst. Aber gerade benimmst du dich nur wie ein feiges Huhn." Vielleicht half Provokation. Der Prinz konnte manchmal ziemlich aufbrausend sein.
"Er soll wieder an die Oberfläche kommen", stellte Merion Minan gegenüber klar. "Es ist mir egal, ob er wütend ist. Ich will das jetzt klären. Los, schick ihn nach oben Minan. Das ist eine Sache zwischen ihm und mir. Wir können später reden." Unter Tränen bot sein Freund ihm an, sie könnten doch jetzt schon miteinander reden. Er würde ihn nicht alleine lassen. Das lenkte Merion kurz ab und zum ersten Mal blickte er wirklich Minan in die Augen.
"Doch, tust du", widersprach er ihm hart. "Jedes Mal wenn dir etwas Angst macht, lässt du mich alleine, anstatt mir davon zu erzählen. Du hast Angst vor meinen Eltern und sagst mir nichts davon. Ich wette, du hast auch Angst vor mir. Ich muss nur etwas lauter werden und vielleicht mit meiner flachen Hand gleich neben deinem Kopf gegen die Wand schlagen." Ja, Minan liess ihn auch jedes Mal wieder alleine. Wie um es ihm zu beweisen, wurde seine Stimme scharf und laut und er hieb wie beschrieben mit der Hand neben Minans Gesicht gegen die Wand, drängte sich dichter an ihn. "Komm da raus, Darken", rief er heftig, schlug erneut kraftvoll gegen die Wand. "Wir sind noch nicht fertig."
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Re: Ein normales Leben

Beitragvon Darken » So 26. Feb 2023, 11:58

Feiges Huhn? Er war nicht feige. Merion überschüttete ihn mit all diesen Sprüchen, dass er sein ganzes Leben mit ihm verbringen wollte, bedrängte ihn so sehr. Darken wollte den Streit nicht noch weiter schüren. Deshalb hatte er sich zurückgezogen. Minan war viel besser darin mitzuteilen, was in ihnen drin vorging. Sofern er nicht sofort in Tränen ausbrach wie er es jetzt machte. Trotz der Aufgewühltheit versuchte Minan tapfer zu vermitteln, aber Merion ignorierte ihn schlicht, ging nicht auf ihn ein und sprach weiterhin Darken an.
Es machte ihn wütender. Normalerweise konnte er sich darauf verlassen, dass Minan die Situation regelte und den drohenden Streit abwenden konnte. Doch dass Merion Minan einfach überging und ihn dadurch stark verletzte, damit hatte der Andere nicht gerechnet. Was fiel Merion ein so gemein zu Minan zu sein? Darken konnte den Schmerz und die Tränen spüren. Der Drang seinen quasi kleinen Bruder zu beschützen wurde immer stärker.
Der Dea al Mon befahl Minan regelrecht, er sollte abtreten und Darken nach oben lassen. Niemand erteilte Minan mehr Befehle! Der Splitter schluchzte leise, entschuldigte sich wieder und bot an, dass sie beide ja über die Wohnung reden könnten. Der Krieger wollte nichts davon hören. Dabei waren Minan und Darken ein und dieselbe Person. Er durfte Minan nicht ignorieren!

Dann griff Merion ihn sogar an. Minan würde ihn alleine lassen, wenn er sich fürchtete. Er sollte ihm davon erzählen statt zu flüchten.
"Du hast Angst vor meinen Eltern und sagst mir nichts davon. Ich wette, du hast auch Angst vor mir", sagte Merion. Minan liefen die Tränen, er verstand nicht, ihm brach es das Herz, dass Merion so grob mit ihm umsprang und ihn nicht bei sich haben wollte.
"Es tut mir leid", beteuerte er automatisch sein Mantra. Minan suchte stets den Fehler bei sich, das Entschuldigen geschah wie von selbst. "Ich wollte deine... deine Eltern nicht verärgern. Oder dich. Nur meine Erinnerungen, die waren-"
Merion schlug gegen die Wand, ließ Minan zusammenzucken. Verängstigt schluchzte der junge Prinz, hob seinen eigenen Arm als Schutz vor möglichen Schlägen. "Bitte nicht, bitte nicht", wisperte er. Minan versuchte auszuhalten und Merion zu zeigen, dass er keine Angst vor ihm hatte, doch sein Herz bebte.
Darken war inzwischen rasend vor Wut. Niemand sprang so mit Minan um! Er musste ihn schützen! Wie ein Sturmwind kehrte er zurück, stieß Merion sofort heftig von sich.
"Was fällt dir ein?!", brüllte er, "Er hat dir nichts getan, du Arschloch! Er ist auch dein Gefährte! Oder lieg ich da falsch, hm?!" Er schubste den Dea al Mon, jener wehrte sich nicht. Der Prinz war zu wütend, um das zu registrieren. Sein Beschützerinstinkt, sein Blut, ging mit ihm durch. In ihm drin schrie Minan, dass er stoppen sollte. Darken hörte ihn nicht. So schlug er seinen Freund ins Gesicht, fühlte wie er dessen Wange mit der Faust traf. Dort rötete es sich auch gleich, ein ordentlicher Kratzer direkt unterm Auge.
Keuchend taumelte Darken zurück, sah was er angerichtet hatte. "Scheiße", fluchte er. Merion machte ihn sooo zornig. "Immer noch bereit dein Leben mit mir zu verbringen?", fragte er angriffslustig, während noch Minans Tränen auf seinen Wangen glitzerten.
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Re: Ein normales Leben

Beitragvon Merion » So 26. Feb 2023, 12:03

Dunkelheit, was tat er da nur? Minan stand schutzbedürftig und weinend vor ihm. Er hatte schützend seinen Arm erhoben, wie als würde er Schläge erwarten und flehte ihn an, es nicht zu tun, nachdem die bettelnden Entschuldigungen nichts geholfen hatten. Merion spürte, wie ihm sein Handeln unendlich leid tat. Er hätte es nicht auf diesem Weg tun dürfen. Gleichzeitig tat es aber auch sehr weh, dass Minan tatsächlich Angst vor ihm hatte und dachte, er würde ihn schlagen. Vergangenheit hin oder her. Wie konnte Minan mit jemandem zusammen sein, dem er nicht komplett vertraute? Vertraute er selbst seinem Freund denn genug? Oder war sein Ausbruch ein Zeichen, dass er es eigentlich nicht tat.

Was auch immer die Ursache für sein Handeln gewesen war, es wirkte. Es wirkte mit abrupter Heftigkeit. Die Wut von Darken schlug ihm entgegen, noch bevor der Prinz ganz da war. Zornig stiess er Merion von sich. Der Krieger liess es zu, wehrte sich nicht und taumelte nur ein paar Schritte zurück, bevor er sich fing. Darken hatte alles Recht, wütend auf ihn zu sein und dafür zu bestrafen, was er Minan angetan hatte. Deswegen ballte er seine Hände auch nur zu Fäusten und hielt sich dicht an seinen Körper gepresst, als er den Faustschlag kommen sah. Er wich nocht nicht einmal zurück, sondern liess sich bewusst schlagen. Heftig und mit brodelnder Wut. Schmerzerfüllt stöhnte er auf und taumelte noch ein paar Schritte zurück. Sein Kopf flog nur so zur Seite, als der Schmerz in seiner Wange nur so explodierte. Dunkelheit tat das weh. Für den Moment schien er alles doppelt zu sehen. Metallischer Geschmack bildete sich in seinem Mund.

"Ja, Darken", antwortete er seinem Freund innig und ziemlich heftig keuchend. Blut quoll ihm über die Lippen. Er musste sich wohl auf die Zunge gebissen haben. Er war so ungeschickt. Schwer atmend versuchte er sich rasch von dem Schlag zu erholen. Schmerzerfüllt richtete er sich wieder auf, die Haare hingen ihm wild ins Gesicht und er hatte noch etwas Mühe, seinen Freund klar zu sehen. Trotzdem war der Blick fest und ehrlich mit dem er seinen Freund bedachte.
"Ja, Darken", widerholte er klar, so dass auch ja keine Zweifel daran aufkämen. "Unbedingt." Langsam aber bestimmend ging er auf seinen Freund zu. "Was ist mit dir? Würdest du nicht irgendwann dein Leben mit mir verbringen wollen?" Das musste er wissen. Denn wenn Darken das nicht wollte, hatten sie vollkommen andere Ziele und würden noch öfters solche Reibereien haben.
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Re: Ein normales Leben

Beitragvon Darken » So 26. Feb 2023, 12:04

Verdammt, er hatte Merion richtig fest geschlagen. Sein Freund blutete aus dem Mund. Darken erwartete halb, dass der Dea al Mon nun endgültig abhaute, doch stattdessen kam er sogar auf ihn zu und sagte mit fester Stimme - wenn auch keuchend - dass er sein Leben mit ihm verbringen wollte. Lügner! Er konnte das nicht wissen! Er kannte ihn nicht! Das war zu viel.
Verunsichert beobachtete Darken den blonden Krieger mit seinem unordentlichen Haar, angeschwollener Wange und blutiger Lippe. Erneut sagte Merion, dass er unbedingt mit ihm zusammen sein wollte. Für den Rest seines Lebens.
"Wie kannst du das wissen?", fragte Darken leise, sein wilder Atem beruhigte sich. "Das ist unsere erste Beziehung... bist du sicher, dass es auch deine letzte sein soll?" Er glaubte nicht so recht dran, dass Merion und er wirklich glücklich und zufrieden bis ans Ende ihrer Tage zusammen sein würden. So war die Welt nicht. So etwas gab es nicht.

Merion stellte ihm die gleiche Frage. Ob Darken irgendwann sein Leben mit ihm verbringen wollte.
"Ja, will ich", antwortete der Prinz. So gerne. Ihm war nur klar, dass es nicht gehen würde. "Wenn ich gesund wäre, ja. Aber ich bins nich. Scheiße, ich wollt dir keine reinhauen. Aber du hast Minan echt fertig gemacht. Und ich hab das Gefühl, ich verlier meinen Verstand. Wie sollen wir denn so zusammenleben?", fragte er ratlos. Das funktionierte nicht. "Du hast keine Ahnung wieviel mir bei Eoshan geholfen wird. Wieviel ich nicht kann, weil man mich verstümmelt und zerbrochen hat." Ihm gefiel das nicht. Er wollte nicht auf andere angewiesen sein. Er wollte seinen Gefährten beschützen und ihm nicht weh tun.
"Unsere letzte Nacht endete im Desaster und du willst mit mir zusammenleben? Nach ein paar Tagen wars das dann mit unserer Beziehung. Das seh ich doch schon kommen." Darken fluchte wieder, rieb sich über die Stirn und lehnte sich geschafft gegen die Holzwand.
"Wenn du verletzt oder krank würdest... ich könnt dir nich helfen oder dich versorgen so wie deine Eltern es können... ich kann das alles nicht, verdammt." Dabei wollte er so gerne.
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Re: Ein normales Leben

Beitragvon Merion » So 26. Feb 2023, 12:09

Seine Wange brannte wie verrückt. Sie pulsierte und pochte. Doch Merion ignorierte sie. Stattdessen ging er langsam auf seinen Freund zu, der ihm nicht glauben wollte. Er könne das doch nicht wissen. Oh, doch, konnte er. Fest entschlossen ging er langsam auf Darken zu und wollte ihm beweisen, dass sie es durchaus schaffen konnten. Dass sie es wenigstens versuchen sollten. Glücklich strahlte er den Prinzen an, als dieser erklärte, dass er auch mit ihm zusammen leben wollte. Bei den folgenden Worten verschwand das Lächeln jedoch. Darken verstand ihn einfach nicht.

"Ja, ich will mit dir zusammen leben, Darken", beteuerte Merion erneut. Er war wieder dicht vor seinen Freund getreten, der sich erschöpft an die Holzwand lehnte. Ganz im Gegensatz zu sonst, legte er ihm gar nicht scheu seine Hände auf die Hüften, um ihn bei sich zu halten. "Ich kann dir nicht versprechen, dass es für immer funktionieren wird. Aber ich kann dir versprechen, dass ich alles versuchen werde, damit es funktioniert. Doch, Darken, der Gedanke, dass unsere Beziehung schon ein festgesetztes Ablaufdatum hat, Darken, das ertrage ich nicht." Eindringlich blickte er seinen Freund an. Dabei wusste er doch eigentlich, dass Darken es nicht mochte, wenn er ihn so bedrängte. Aber er wollte nicht betteln. Nicht bei etwas so wichtigem.

"Du musst mir nicht helfen oder mich versorgen, Darken", erklärte er ihm. "Weil du mich liebst, erlaube ich dir, dass du es tortzdem tun darfst. Wenn du magst. Aber du musst das nicht tun. Ich komme auch alleine klar. Das würde ich sowieso irgendwann müssen, wenn ich Zuhause ausziehe und dann alleine in eine Wohnung zöge. Du musst mich nicht versorgen können und ja, ich weiss nicht, wieviel Hilfe du tatsächlich brauchst. Aber ich bin bereit, es zu versuchen. Wie gesagt, es muss nicht gleich jetzt sein. Wir haben noch viel Zeit, uns darauf vorzubereiten. Aber irgendwann einmal möchte ich mit meinem Gefährten zusammen ziehen und eine eigene Familie gründen. Wenn du jedoch nur einfach für eine Weile 'Spass' haben willst, dann sag es mir lieber gleich."
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Re: Ein normales Leben

Beitragvon Darken » So 26. Feb 2023, 12:09

Merion war ihm sehr nahe gekommen, nicht nur körperlich. Fest entschlossen beharrte der Krieger mit ihm zusammen zu leben. Er wüsste nicht, ob es für immer funktionieren würde, doch er würde es versuchen. Merion legte ihm die Hände auf die Hüften, blickte ihm ernst in die Augen und wollte von ihm eine definitive Antwort hören.
"Ich bin es gewohnt, dass schöne Dinge nicht lange währen. Falls es sie überhaupt gibt", erwiderte er düster, "Dass früher oder später immer jemand kommt und es dir wegnimmt und kaputt macht." Der Prinz lebte zwar schon ein halbes Jahr in Dea al Mon, altes Verhalten brauchte jedoch länger, um sich zu ändern.
"Aber ich will auch mit dir zusammen sein. Reicht das nicht?" Was wollte Merion von ihm? Wieso bedrängte er ihn so?

Der Krieger erklärte, dass Darken ihm nicht helfen oder ihn versorgen müsste. Merion müsste so oder so lernen selbstständig auszukommen. "Aha, und was ist, wenn ich nicht will, dass du mir hilfst und mich versorgst? Ich hab keinen Bock drauf, dass du mich versorgst, okay? Ich muss auch erstmal lernen wie es ist hier zu leben. Selbstständig und dass ich irgendwas zu tun habe und machen kann. Was momentan nicht der Fall ist." Merion hatte keine Ahnung wie frustrierend das war.
Sein Freund war der Meinung, dass sie dies alles schon meistern würden. Woher nahm er seine Zuversicht?
"Moment... Familie gründen?" Darken riss die Augen auf. Erst die Wohnung, jetzt das. "Du hast das ja richtig durchgeplant...", bemerkte er langsam. Familie gründen... der Prinz wusste nichtmal was das bedeutete. "Falls es dir nich aufgefallen ist, ich bin ein Kerl. Kinder wirds da nich geben. Wieso denkst du überhaupt an sowas?" Für Darken war dies völlig unvorstellbar.
"Ich will ein normales Leben", antwortete der Jugendliche. "Mit dir zusammen. Aber ich hoffe, das beinhaltet auch ne Menge Spaß." Momentan klang es sehr ernst. Darken hob seine Hand, strich Merion vorsichtig über die Wange. "Ich wollt nich so fest zuschlagen. Es war ein Reflex. Ich komm raus, ich verteidige Minan.."
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Re: Ein normales Leben

Beitragvon Merion » So 26. Feb 2023, 12:16

"Doch, das reicht mir, Darken", lächelte Merion zufrieden. "Das ist alles was zählt. Dass du mit mir zusammen sein willst. Das genügt, dass wir darauf hinarbeiten können." Wie er schon mehrfach gesagt hatte, es musste nicht gleich sein. Aber irgendwann einmal. Wenn sie soweit waren. Der Gedanke nie mit Minan zusammen zu ziehen, war erschreckend. Er hatte von Darken die Zusicherung gebraucht, dass sie es wenigstens versuchten.

"Ich dich versorgen?" tat er gespielt entsetzt, als Darken das so abwehrte. "Ich denk ja nicht im Traum daran." Dabei würde er es liebend gerne tun. "Ich ging davon aus, dass du dich um die Wohnung kümmerst, sie sauberhälst und mir jeden Abend eine warme Mahlzeit servierst, wenn ich von der Wache zurück komme. Und nachts dann..." Merions Augen funkelten vielsagend, doch er hielt nun lieber den Mund, bevor Darken gänzlich einen Herzinfarkt bekam.

"Kinder?" fragte er dann aber gleich darauf erschrocken. "Was? Nein!" Das ging ihm nun doch etwas arg schnell. Seine Schwester war ein Kind und die war verflixt nervtötend. "Nein, ich habe gar nichts durchgeplant. Keine Kinder nein. Ich wollte nur... Es wäre nur schön, wenn du meine Familie würdest. Mein Zuhause." Süss lächelte er Darken an. "Und doch, mir ist schon aufgefallen, dass du ein Kerl bist", gestand er nuschelnd. Oh ja, das war ihm ziemlich deutlich aufgefallen. Er beugte sich vor, um ihn sinnlich zu küssen, wollte ihm zeigen, dass er sich ganz bewusst für ihn entschieden hatte.

"Bestimmt beinhaltet ein gemeinsames Leben auch eine Menge Spass", flüsterte Merion sanft. Nun wo er Darken erreicht hatte, musste er nicht mehr so streng sein. Erschaudernd schloss er seine Augen, als Darken vorsichtig über seine Wange streichelte. Scharf sog er die Luft ein. Das tat weh. Aber es fühlte sich auch toll an, wenn sein Freund so zärtlich zu ihm war.
"Schon in Ordnung, Darken", wehrte er lächelnd ab, öffnete seine Augen wieder. "Ich war auch sehr abscheulich zu Minan. Du darfst mich zur Strafe gerne weiter dafür verprügeln." Er würde sich nicht wehren oder verteidigen. Er kannte das zwar nicht, dass man für Fehler mit Prügel bestraft wurde und er käme niemals auf den Gedanken, seinen Freund aus irgend einem Grund heraus zu schlagen. Aber Darken war so aufgewachsen und für ihn schien das eine gerechte Strafe zu sein. Merion vertraute seinem Freund und er war wirklich gemein zu Minan gewesen. Er wollte sich nacher noch ausführlich bei ihm entschuldigen, wenn er durfte.
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