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Schwierige Heilung





Re: Schwierige Heilung

Beitragvon Darken » Do 2. Mär 2023, 10:13

Er hätte es nicht für möglich gehalten, doch Darken war echt erleichtert, als er hörte, dass Ryak immer noch auf Lia aufpasste - beziehungsweise sie nervte. Sie sollte nicht alleine sein. Er kannte das, er wollte auch oft in Ruhe gelassen werden, aber Liasanya war gerade an keinem guten Ort. Er glaubte nicht, dass sie alleine wieder aus diesem Loch rauskam. Der Prinz wusste, er könnte ihr helfen. Weil er dies glaubte, hatte er sie aus Glacia geholt.
Lia war darüber nicht sehr erfreut. Erst als Darken sagte, dass Eoshan mehr hätte tun müssen für Lia, brauste die Heilerin plötzlich auf. Für einen Moment wirkte sie fast wieder wie die alte, temperamentvolle Dea al Mon. Darken versuchte darauf aufzubauen und Lia wachzurütteln.
"Klar, verdank ich ihr viel. Unglaublich viel. Aber ich dachte... sie hätte dir... ich dachte nicht, du bist so..." So leer. Anscheinend hatte Eoshan durchaus mit Lia geredet beziehungsweise eher nicht, denn Lia regte sich darauf, dass alle bloß rumschnatterten.
"Ich hab keine Ahnung? Ich bin zerbrochen, ich kann mir vorstellen wies dir geht. Und ich kann dir helfen damit umzugehen."
Sie sollte wieder die alte Lia sein. Darken versuchte sie wachzurütteln und ihr zu zeigen, dass nicht alles schlecht war.

Offensichtlich auf die total falsche Art. Er machte alles nur noch schlimmer. Liasanyas Augen schienen zu brechen, als sie ihn enttäuscht ansah. "Ja, es war nur ein Traum. Es ist nicht passiert, es war nicht real, nur Gedankenspiele. Tänzer hat es nicht böse gemeint, er dachte, du wüßtest um den Traum." Dunkelheit, wie oft sollte er ihr das noch vorkauen?
"Was ist weg? Das ist Unsinn, Lia. He, schau mich an", forderte er, aber die Dea al Mon löste sich von ihm, wandte sich ab. "Was soll das? Hauste jetzt einfach ab oder wie? Was ist mit meiner Armschlinge?", rief Darken im Versuch sie aufzuhalten. Zu spät, sie ging einfach aus der Krankenstation. Darken fluchte.
Er lehnte sich zurück, bei jeder Bewegung schmerzte sein Arm. Er rief nach Serielye, die sich verwundert ob Lias Verschwinden zeigte.
"Wir verstehens uns nich so blendend", fühlte Darken sich bemüßigt zu erklären. "Sie hat die Armschlinge vergessen. Kannst du Merion senden?"
"Das habe ich gerade eben getan. Er wird sicher bald hier sein." Die Dea al Mon legte vorsichtig die Schlinge an. "Hast du jemanden bei dem du wohnen kannst? Ansonsten musst du leider eine Woche hier bleiben."
"Nicht wirklich... Talyn vielleicht. Eoshans Großmutter? Kannst du ihr Bescheid geben?" Mal sehen was die Schwarze Witwe dazu sagen würde. Eoshan hatte ihn sowieso gebeten sie einmal zu besuchen.
Sie sprachen noch gerade darüber, als Merion schon reingerannt kam. Darken grinste ihn an. "Hey, dein toller Freund hat sich ne Leiter runtergeschmissen. Ist aber noch alles dran", begrüßte er ihn und versuchte keine große Sache aus seiner Verletzung zu machen. Beim letzten Mal hatte Merion einen ganz schönen Schrecken bekommen.
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Re: Schwierige Heilung

Beitragvon Merion » Do 2. Mär 2023, 10:20

Er war gerade vom Training nach Hause gekommen, um Mittag zu essen, als seine Mutte ihm stattdessen ein belegtes Brötchen und einen Apfel in die Hand drückte und ihn gleich weiter schickte. Er sollte zum Haupthaus zur Heilerinnenstation gehen. Alamiert schaute er seine Mutter an, wollte gleich wissen, was los war. Zu seinem Entsetzen hörte er, dass Minan sich seinen Arm gebrochen hatte. Der Krieger war schon losgerannt, noch bevor seine Mutter zuende geredet hatte.

Brot und Apfel hatte er in seinem Juwelengepäck verschwinden lassen. Daran konnte er nun wirklich nicht denken. Unterwegs sah er Liasanya durch die Gänge wandeln. Sie wirkte etwas orientierungslos. Aber sie war zu weit weg, als dass er ihr hätte zurufen können. Ausserdem wollte er möglichst schnell zu Minan. Sein Freund hatte sich den Arm gebrochen. Wie hatte das nur passieren können. Zum Glück hatte er sich nicht den Hals gebrochen. Er hatte sich doch nicht seinen Hals gebrochen. Oh, aber dann war Minan ja vollkommen hilflos, wenn er seinen Arm nicht bewegen konnte. Vielleicht konnte seine Mutter den Arm auch noch einmal ansehen, damit er gleich ganz geheilt wurde. Denn so wie Merion Darken kannte, würde er es hassen, noch mehr von anderen abhängig zu sein. Dabei täte Merion ihm doch liebend gerne helfen.

"Von der Leiter geschmissen?" fragte er fassungslos und blieb nach dem hereinstürmen nicht stehen, sondern eilte gleich zu seinem Freund, konnte sich gerade noch daran hindern, ihm Leidenschaftlich um den Hals zu fallen. "Wer? Du dich? Warum denn das? Geht es dir gut Darken? Was ist denn passiert? Ist alles gut? Kann ich dir irgendwie helfen?"
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Re: Schwierige Heilung

Beitragvon Darken » Do 2. Mär 2023, 10:25

Es tat gut Merion zu sehen, selbst wie besorgt er war. Er wirkte in seiner Aufregung ehrlich und offen. Nachdem er sich jetzt mehr als eine Stunde lang mit Lia rumgeschlagen hatte, war das erfrischend. Ob die Leute nach Begegnungen mit ihm das gleiche Gefühl hatten? Für den Moment versuchte Darken die Heilerin zu vergessen und seinem Freund zu zeigen, dass es ihm ganz gut ging.
Merion bestürmte ihn mit fragen, wollte alles genau wissen und bot ihm sofort Hilfe an. Darken lächelte kurz.
"War sicher keine Absicht", beteuerte er linkisch grinsend. Darken sah kurz zu Serielye hinüber, dämpfte seine Stimme. "Minan wollte zum Trainingsplatz und ist bei einer Sprosse ausgerutscht." Einarmig Leiter klettern war schwer genug und wenn man es dann noch eilig hatte...
"Lia hat mich gefunden. Beziehungsweise Lord Nüsschen und der hat Lia gerufen und die Serielye und tja, die hat mich prima geheilt. Tut überhaupt nicht mehr weh." Gut, der letzte Teil war gelogen, es tat immer noch weh, doch Darken wollte nicht, dass Merion sich unnötig Sorgen machte.

"Kannst du mir was zu trinken geben?", fragte der Prinz, weil sein Gefährte unbedingt helfen wollte. "Ich muss jetzt diese Armschlinge für eine Woche tragen und den Arm schonen... fragt sich bloß wie. Talyn kommt nachher vorbei. Denk ich." Hoffte er. "Ich hab keinen Bock eine Woche auf der Krankenstation zu hocken."
Er wollte nicht auf Hilfe anderer angewiesen sein, aber es führte leider kein Weg daran vorbei. Wenn schon irgendjemand die nächste Woche jeden Handschlag für ihn tat, wollte der Prinz wenigstens hier raus.
"Echt sch... gelaufen, ich hätt ihm nochmal sagen soll besser aufzupassen. Er wollt dir unbedingt das Armband geben." Darken nickte mit dem Kopf zum Tisch neben der Liege.
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Re: Schwierige Heilung

Beitragvon Merion » Do 2. Mär 2023, 10:31

"Nein, natürlich nicht", lachte Merion und strich sich verlegen durchs Haar. Verstohlen berührte er ihn sanft an der Hüfte, so dass die Heilerin es nicht sah. "Oh, Minan muss besser aufpassen. Was wenn er von weiter oben gefallen wäre? Du hättest dir das Genick brechen können." Dieser Gedanke liess ihn ganz aus dem Häuschen werden. Dabei wuchsen die Dea al Mon doch mit dieser Gefahr auf. Sie lernten von klein auf damit umzugehen. Nur war Darken eben nicht seit klein auf hier. Er war erst seit kurzem hier und für ihn gab es in Dea al Mon so viele Gefahren.

"Lia? Ich habe sie vorhin gesehen. Warum ist sie nicht hier?" Der Dea al Mon senkte seine Stimme. "Ist sie noch immer böse auf dich?" Er schüttelte seinen Kopf. "Natürlich hat das weh getan. Was redest du denn? Hier hast du etwas zu trinken." Überfürsorglich reichte er ihm das Glas an die Lippen, verschüttete den Inhalt beinahe dabei, so aufgeregt wie er war.
"Du kannst gerne auch zu uns kommen, wenn du magst", bot er eifrig an. "Mama kann sich das noch einmal ansehen und vielleicht noch etwas die Heilung unterstützen. Dann geht es womöglich schneller und ich helfe dir überall, wo du willst." Aufmunternd strahlte er ihn an. Das war fast so, als würden sie schon zusammen ziehen. Nein, noch viel enger und intimer. Danach würde Darken hoffentlich nichts mehr dagegen haben, mit ihm zusammen zu ziehen. Dennoch sagte er lieber nichts dazu, da er seinen Freund nicht überfordern wollte.

"Minan wollte mir unbedingt ein Arm geben?" fragte er etwas verwundert nach, da ihm die Aussage keinen Sinn gab. Neugierig folgte er Darkens nicken und sah ein echt tolles, kunstvoll verziertes Lederarmband auf dem Tisch neben dem Bett liegen. "Boah, das ist für mich?" strahlte er und nahm es gleich in die Hand, um es aus der Nähe zu bewundern. Woah, das ist echt schön. Vielen Dank Darken." Gerade noch so viel er seinem Freund nicht um den Hals, küsste ihn dann aber vorsichtig und innig auf den Mund. Danach nestelte er sich das Band gleich um sein linkes Handgelenk. "Das zieh ich nie wieder aus", befand er stolz. "Womit habe ich das denn verdient?"
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Re: Schwierige Heilung

Beitragvon Darken » Do 2. Mär 2023, 10:40

Merion fand auch, dass Minan viel besser aufpassen müsste. Er hätte ja noch von viel weiter oben fallen können. "Ach, du weißt doch, ich bin vom Glück verwöhnt", bemerkte Darken leicht sarkastisch. Nein, nicht wirklich. Aber seit er in Dea al Mon war gings bergauf. Das Leben war plötzlich etwas wert.
"Ich glaub, Minan wird sich gar nicht mehr trauen auch nur eine klitzekleine Leiter runterzusteigen", befürchtete der Prinz. "Es gibt ja die Aufzüge..." Aber von denen gab es weniger als die Leitern und das hätte einen längeren Umweg bedeutet. Sein Splitter hatte es zu eilig gehabt.
Als Merion Lia erwähnte, nickte der Prinz nachdenklich. "Ja, ist sie, aber... ihr gehts auch überhaupt nicht gut. Irgendwas ist da los... ich hab die Sorge sie zerbricht noch... aber ich kam nich an sie ran und dann ist sie abgehauen." Das beschäftigte Darken schon.
Fürs erste wurde er von der überschwenglichen Fürsorge seines Freundes abgelenkt, der fast das halbe Glas Wasser über ihm ausgoss. Darken bekam trotzdem was zu trinken.

Kurz darauf bot Merion ihm auch an, dass er die Woche bei ihm verbringen könnte. Shardala könnte die Heilung unterstützen und Merion würde ihm bei allem helfen. Darken hatte befürchtet, dass Merion dies anbieten würde. Und dann strahlte der auch noch so erfreut. Darken wollte schon etwas dazu sagen, aber da hatte Merion das Armband entdeckt und freute sich ausgiebig darüber. Darken beobachtete ihn lächelnd, erwiderte gleich den innigen Kuss.
"Dafür", antwortete Darken. Es war einfach schön, wenn Merion sich freute. "Außerdem brauch ich ja ein Model, das für mich wirbt, sobald ich in die Massenproduktion gehe", scherzte er, wurde danach aber wieder ernst. Er musste endlich was zu Merions Angebot sagen.
"Hör mal, das ist echt lieb gemeint mit dem Kümmern, aber... das wird nich funktionieren oder willst du dein Training ne Woche sausen lassen?", brachte die Schwarze Witwe Merion zurück auf den Boden der Tatsachen. "Deine Eltern haben sicher was dagegen. Jeden Handschlag für mich zu tun... das wird doch schnell nervig. Willst du mir etwa die Zähne putzen, mich füttern und die Hose hochziehen, denn darauf läufts hinaus." Ugh, Darken wollte gar nicht daran denken. Er hasste die Situation. "Vielleicht nimmt Talyn mich bei sich auf, ansonsten bleib ich hier. Ist auch nicht so wild", spielte er das herunter. Alles war ihm lieber, als dass Merion sich von früh bis spät bei den alltäglichsten Alltäglichkeiten um ihn kümmerte.
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Re: Schwierige Heilung

Beitragvon Merion » Do 2. Mär 2023, 12:27

Besorgt sog er die Luft ein, als Darken ihm seine schreckliche Befüruchtung miteilte. Das wünschte er der Heilerin nun wirklich nicht. Am Anfang hatte er sie etwas doof gefunden, weil sie sich irgendwie in Darkens und seine Beziehung gemischt hatte. Doch dann hatte er sich etwas mit ihr angefreundet und schätzte es sehr, dass sie sich zurück hielt, obwohl sie Minan Darken ebenfalls sehr mochte.
"Soll ich sie nacher suchen gehen, damit du dich weiter mit ihr unterhalten kannst?" fragte er hilfsbereit. "Wir müssen ihr doch irgendwie helfen können."

Dann bekam er jedoch erst einmal das Armband geschenkt, worüber er sich riesig freute. Seine Ohrenspitzen wurden ganz rot, als Darken meinte, er hätte es damit verdient, indem er sich darüber freute. Aber natürlich. Wie könnte er auch nicht? Es war wunderschön und Merion fand es toll, dass Darken mehr davon machen wollte.
Danach sprachen sie jedoch wieder darüber, wie es mit Darken weiter gehen sollte. Der Prinz lehnte seine Hilfe ab, was den Dea al Mon enttäuscht schauen liess. Eifrig nickte er dazu, dass er doch das Training eine Woche lang auslassen könnte. Er würde ihm gerne in jeden Bereich helfen. Auch wenn er dann schon etwas rot wurde, als Darken das mit der Hose erwähnte. Das würde sicherlich merkwürdig sein. Dennoch würde er das tun.
"Unsinn, meine Eltern würden dir auch helfen wollen", wehrte Merion heftig ab. "Mama sowieso als Heilerin und Papa auch. Ja, ich weiss, ihr versteht euch nicht gut. Dennoch wollen sie dir sicher nichts böses. Wir alle würden dir gerne helfen. Du kannst doch nicht eine Woche lang alleine hier bleiben." Das erschien ihm arg trostlos und dass die alte Königin sich um den Prinzen kümmerte, konnte er sich auch nicht so recht vorstellen. Nicht, dass er glaubte, sie wolle das nicht tun. Vielmehr kam sie ihm viel zu ehrwürdig dafür vor.

"Ich denke, Darken ist es einfach nur unangenehm, sich dir gegenüber so hilflos zu zeigen, Merion Riendes", erklärte Talyn Sitara, die prompt eingetreten war. Mit knallrotem Kopf wirbelte der Krieger herum und verneigte sich ehrerbietig vor der älteren Königin. "Und wer könnte es ihm verdenken?" fuhr sie mit einem belustigten Lächeln fort. "Welcher junge Mann, möchte schon nicht in jeder Lebenslage seinen Liebsten beeindrucken. Noch seid ihr jung und noch nicht soweit. Hab Geduld junger Lord. Das wird sich schon noch ändern." Merion war sich nicht so ganz sicher, ob er die Schwarze Witwe richtig verstanden hatte. Dennoch nickte er artig, was die Frau dazu brachte, erneut leise zu lachen.
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Re: Schwierige Heilung

Beitragvon Darken » Do 2. Mär 2023, 12:27

Er wehrte ab Lia sofort wiederzusehen mit dem Argument, dass die Heilerin sich vielleicht erstmal beruhigen musste. Darken wollte ihr dennoch helfen. Nur war er selbst auch schon ziemlich erschöpft von der Heilung. Für Merion riss er sich noch zusammen. Es war schön anzusehen wie sich der Krieger über das Armband freute. Er war immer noch so unschuldig und natürlich... Darken wollte nicht, dass sein Freund je in den Krieg zog und all dies verlor.
Zum Glück war diese Sorge momentan sehr fern. Merion war gerade eher begeistert ihn eine Woche lang zu umsorgen. Der Prinz äußerte seine Zweifel, schob zunächst Merions Eltern als Grund vor. Es war ein guter Grund, denn Darken glaubte nicht, dass Merions Eltern, insbesondere Teron, erlauben würde, dass ihr Sohn eine Woche der Ausbildung vermisste. Wahrscheinlich würde Merion selbst sein Training bald vermissen, wenn er stattdessen seinen Freund füttern musste und ihm die Seiten eines Buches umblätterte. Darken wollte das auf keinen Fall. Er konnte gerade mal zulassen, dass Merion ihn so verletzlich sah.
Merion ließ nicht locker, beharrte, dass seine Eltern gern helfen würden.
Bevor Darken etwas dazu sagen konnte, hörten sie plötzlich Talyn, die erriet, dass es dem Jugendlichen unangenehm wäre sich hilflos zu zeigen. Der Prinz wollte gleich protestieren, als er von Minan verdrängt wurde.

"Talyn!", freute Minan sich augenblicklich. Er war sehr froh, dass sie da war. Sie war so alt und erfahren, sie wusste bestimmt Rat. Der junge Prinz strahlte sie an. "Ich hab mir den Arm gebrochen, ich hab mich fürchterlich erschrocken, ich wollt noch aufstehen, aber es ging nicht, es tat zu weh", erzählte er.
Minan sah zu Merion, als Talyn meinte, dass es verständlich wäre, wenn er Merion beeindrucken wollte. Sie wären noch jung und noch nicht soweit sich so intensiv um den anderen zu kümmern.
"Ich... glaub, sie hat teilweise Recht, Merion", gab Minan zu. Zumindest für Darken. "Ich möcht dir doch nicht zur Last fallen.. es ist schon in Ordnung hier zu bleiben. Dann geht es meinem Arm bestimmt bald besser." Er hatte schon Angst ihn bloß zu bewegen, er wollte es nicht noch schlimmer machen oder wieder mehr Schmerz spüren. Minan traute sich nicht jemanden zu fragen, ob man auf ihn aufpassen würde. Er wollte wirklich keine Last sein.
"Besucht ihr mich beide öfter?", fragte er zaghaft. "Ich kann vielleicht auch herumgehen. Ich ess und schlafe eben bloß hier.." Es war in Ordnung eine Woche nichts machen zu können. Minan reichte es sich unter einen Baum zu setzen und bloß die Natur in sich aufzunehmen. Oder an einer der hölzernen Plattformen auf einer Bank sitzen und die Dea al Mon beobachten.
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Re: Schwierige Heilung

Beitragvon Merion » Do 2. Mär 2023, 13:44

Mit Talyn erschien auch Minan freudestrahlend und begrüsste sie herzlich. Hoffentlich hatte er sich nun von seinem Schock erhohlt. Lieb streichelte Merion ihm über den Oberschenkel, um ihn auch zu begrüssen. Er wollte dem Splitter zeigen, dass er sich um ihn genau so grosse Sorgen machte wie um Darken oder um Tänzer. Denn Minan hatte immer mal wieder das Gefühl in ihrer Beziehung zu kurz zu kommen oder zuwenig interessant für Merion zu sein, was natürlich Unsinn war.

"Ich möchte dich nicht bedrängen, Minan", antwortete Merion verlegen, nachdem der Prinz den Worten der Königin zugestimmt hatte. "Es soll dir nicht unangenehm sein, von mir Hilfe annehmen zu müssen." Wäre er an Minans Stelle, wäre es ihm wohl auch sehr peinlich. "Einfach dass du es weisst. Ich würde dir jederzeit helfen. Natürlich komme ich dich ganz oft besuchen. Ich würde es ohne dich doch auch gar nicht lange aushalten." Verliebt lächelte er seinen Gefährten an.

"Wenn du hier bleiben möchtest, komme ich dich natürlich auch oft besuchen", schloss sich die ältere Dea al Mon mit warmem Tonfall seinem Vorhaben an. "An deiner stelle würde ich jedoch dafür sorgen, dass sich Liasanya var La um dich kümmert und für die Zeit vorrübergehend mit ihr in eine gemeinsame Wohnung ziehen." Merion starrte die Schwarze Witwe mit grossen Augen an. Warum das denn? Ausgerechnet mit Lia? Und wie sollte Minan das denn hinbekommen?
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Re: Schwierige Heilung

Beitragvon Darken » Do 2. Mär 2023, 13:49

Glücklicherweise verstand Merion auch und beschwichtigte, dass er ihn nicht bedrängen wolle. Es sollte ihm nicht unangenehm sein. Merion wollte ihm nur helfen. Minan lächelte ihn verliebt an.
"Ich lass mir gern von dir helfen", erwiderte er leise, wurde dann ein bißchen schüchtern. "Aber eine ganze Woche lang rund um die Uhr... das wäre sehr anstrengend." Darken wollte es partout nicht, es würde ihn nerven. Minan glaubte eher, dass es ihm auch peinlich war. Er dagegen befürchtete, dass ihr Verliebtsein nach so einer Woche bald einen Dämpfer verpasst bekommen würde.
"Ich will dich auch oft sehen. Wir können uns vielleicht treffen, wenn Serielye es erlaubt", überlegte Minan. Die Stunden, die er dann bei seinem Freund sein würde, konnte Merion ihm helfen. Musste er sogar, wenn sie bei ihren Treffen alleine bleiben wollten. Minan freute sich, dass der Krieger sehr für die Idee war. Gerne hätte der Jugendliche die Berührungen seines Freundes erwidert, doch er wagte nichtmal mit den Fingerspitzen zu zucken. Außerdem sah Talyn zu.
Jene meldete sich auch gerade zu Wort und wollte ihn ebenfalls besuchen. Minan strahlte dankbar. Er hatte die alte Dea al Mon sehr gern und auch keine Angst vor ihrer Nähe. Als er in den Wald gekommen war, war sie die einzige gewesen bei der sich getraut hatte in dieser Waldhütte zu übernachten.

Die schwarze Witwe machte kurz darauf einen erstaunlichen Vorschlag. Minan sollte mit Lia in eine gemeinsame Wohnung ziehen, damit jene sich um ihn kümmern konnte. Nicht nur Merion machte da große Augen. Der junge Prinz senkte betrübt den Kopf.
"Sie mag mich nicht mehr sehr...", gab er kleinlaut zu. "Und ihr geht es nicht gut... Talyn, ich weiß nicht was ich da machen soll. Ich dachte, wenn sie aus Glacia zurück ist, geht es ihr besser, aber das tut es nicht. Sie ist ganz blass und durchnächtigt und.. und nicht mehr die alte Lia. Ihr Feuer ist weg." Hoffentlich wusste Talyn einen Rat.
"Und... ich glaube, ihre Juwelen kann sie immer noch nicht einsetzen." Eigentlich hatte er Lia versprechen müssen niemanden das zu sagen, doch das war einige Wochen her und mittlerweile hatten womöglich schon andere dies mitbekommen. "Ich hab Angst, sie zerbricht. Weißt du, wie man ihr helfen kann?"
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Re: Schwierige Heilung

Beitragvon Merion » Do 2. Mär 2023, 14:53

Auch Minan konnte kaum glauben, was Lady Sitara ihm vorschlug. Er machte sich Sorgen, dass Liasanya ihn nicht mehr mochte und es ihr nicht gut gehen würde. Ob die Königin nicht einen Rat wüsste. Die alte Dea al Mon lächelte liebevoll und hatte auch tatsächlich einen Rat. Allerdings nicht so, wie man sich ihn erhoffen würde, sondern genau so, wie in den Geschichten die Schwarzen Witwen Rat wussten. Geheimnisvoll und absolut unverständlich. Merion seufzte innerlich.

"Du musst herausfinden, was ihr wirklich fehlt Minan", erklärte die Schwarze Witwe auf Minans Fragen hin. Ihr Blick fiel auf Merion und kurz hatte dieser das Gefühl, sie würde ihn gleich hinaus schicken. Doch dann widmete sie sich wieder seinem Freund und liess ihn bleiben.
"Eoshan wollte es dir nicht sagen, um dich nicht unter Druck zu setzen", fuhr die Königin fort. "Doch ich glaube, dass es nun langsam an der Zeit ist, es dir doch zu sagen. Du hast Recht Minan. Viel Zeit bleibt dir nicht mehr. Ausserdem habe ich weiter als Eoshan gesehen. Ich habe gesehen, was Darken getan hat. Habe gesehen, was Tänzer getan hast. Ihr schuldet es ihr, dass ihr ihr helft. Denn du, du und deine andere Persönlichkeiten, ihr seid die einzigen, die ihr wirklich helfen könnte. Wir können sie nur vorübergehend davon abhalten zu zerbrechen. Du bist jedoch der einzige, der sie zu heilen vermag. Nutze diese Gelegenheit, zwinge sie zur Not, dir zu helfen und hilf ihr damit. Finde heraus, was sie braucht und gib es ihr. Aber erst einmal ruh dich von deinem Sturz aus und schlaf etwas. Hab vertrauen. Es wird alles wieder gut. Ich werde dafür sorgen, dass Liasanya hier ist, wenn du aufwachst." Sie schenkte ihnen noch einmal ein sanftes Lächeln und verliess die Krankenstation dann wieder, liess zwei ziemlich verwirrte Jugendliche zurück.
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Re: Schwierige Heilung

Beitragvon Darken » Do 2. Mär 2023, 15:05

Wieso ich? Die Frage stand dem schlanken Jüngling ins Gesicht geschrieben. Wieso sollte ausgerechnet er Lia helfen können - und müssen? Minan glaubte, dass er die am wenigsten geeignete Person dafür wäre, da er die Heilerin bloß aufwühlte und sie nichts mehr mit ihm zu tun haben wollte. Darken war anderer Meinung. Der Splitter glaubte, dass sie Lia am besten helfen konnten, denn nur sie wussten wie es war zerbrochen zu sein.
"Ich wollte ihr helfen, aber sie ist all meinen Fragen ausgewichen und dann einfach gegangen", versuchte Minan der Schwarzen Witwe begreiflich zu machen. Talyn erwiderte, dass nicht mehr viel Zeit bliebe und Eoshan ihm nur deswegen nichts von Lias Zustand gesagt hätte, da sie ihn nicht hatte unter Druck setzen wollen. Talyn wusste auch was Darken und der Tänzer getan hätten. Dass Eoshans Großmutter über seine Persönlichkeiten wusste, war für Minan so selbstverständlich, dass er es kaum registrierte.
"Das mit.. Tänzer, das war ein Versehen. Ich hab das nicht kontrolliert. Es ist schwer Träume zu kontrollieren", verteidigte Minan seinen leidenschaftlichen Splitter ein wenig. Zu Darkens Vergehen sagte er nichts. Minan war danach tagelang wütend auf Darken gewesen. Es war nicht in Ordnung gewesen. Aber Liasanya war eine der ersten Dea al Mon gewesen, die der Jugendliche kennengelernt hatte und vor einem halben Jahr war er noch weit misstrauischer gewesen - und die alten Verhaltensweisen waren ihm noch zu eigen gewesen. Auch jetzt passierte es Minan öfter, dass er in alte Denkweisen zurückfiel. Zum Glück nicht mehr so häufig und er merkte schneller, dass es keinen Grund mehr gab so zu denken.

Talyn appellierte an ihn, dass nur er allein Lia helfen könne. Niemand sonst. Er sollte Liasanya zwingen seine Hilfe anzunehmen. Ratlos blickte der junge Prinz die weise Dea al Mon an. "Aber... wie? Sie will doch nicht.. ich bin auch keine ausgebildete Schwarze Witwe, ich weiß nicht will, ich kann nicht viel."
Eoshans Großmutter war anderer Ansicht. Er sollte Vertrauen in sich haben. Zunächst sollte er sich jedoch ausruhen, danach würde Lia ihn erwarten. Minan schluckte. Ja, und dann?
"Kommst du ganz oft vorbei? Bitte", bat er Talyn fast etwas verzweifelt. "Eoshan und Pyratres sind nicht da.." So gern es Darken immer abstritt, Minan selbst brauchte eine Bezugsperson, jemand, der erfahren war und zu dem er gehen konnte, wenn er Probleme hatte. Lia zu heilen war ein riesiges Problem.
Die Schwarze Witwe verabschiedete sich und Minan war wieder mit seinem Freund allein. "Meinst du.. sie übertreibt? Ich bin bestimmt nicht gut genug, um Lia zu helfen. Und wie soll ich sie überzeugen, dass sie eine Woche auf mich aufpasst?" Beziehungsweise sollte wohl eher er auf sie eine Woche aufpassen. Dabei fühlte er sich in Lias Gegenwart oft so unbehaglich wegen dem... Sex und weil sie das mal gewollt hatte.
"Merion... wenn du das nicht willst.. dass ich Lia wegen einer Wohnung frage für die Woche.. also wenn du das seltsam findest, dann mach ichs nicht", bekräftigte der Prinz, "Ich finde es auch seltsam..." Merion hätte sich einmal beinahe von ihm getrennt wegen Lia. Das waren schlimme Tage gewesen.
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Re: Schwierige Heilung

Beitragvon Merion » Do 2. Mär 2023, 15:22

Die Schwarze Witwe versicherte, dass sie ihn ganz oft besuchen käme und er auch jederzeit zu ihr kommen könne, wenn er Hilfe brauchte. Sie wollte sich nach einer kleinen Wohnung im Haupthaus ganz in ihrer Nähe umschauen, damit er nicht weit hätte, wenn er zu ihr wollte und sich voll und ganz auf Lia konzentrieren konnte. Auf Minans verzweifelte Einwände, dass er doch nicht viel könne und dass er sicher der Falsche sei, um Lia zu helfen, ging sie jedoch nicht ein, meinte nur, er solle vertrauen haben und sich erst einmal ausruhen. Sie hatte gut Reden. Das war doch eine Gewaltsaufgabe. Merion würde sich an Minans Stelle auch vollkommen überfordert fühlen.

"Ich weiss nicht", antwortete er Minan zögerlich, als dieser ihn dann fragte, ob Lady Talyn übertrieben hätte, nachdem sie gegangen war. "Wohl eher nicht, wenn sie dir aus Dringlichkeit etwas verrät, was Lady Eoshan dir verheimlicht hat, um dich nicht zu erschrecken." Gerne hätte er seinen Freund in den Arm genommen und in gedrückt. Doch Merion hatte Angst, ihm dadurch noch mehr weh zu tun. So blieb es bei sanftem Streicheln über den Oberschenkel.

"Es sind ja nur ein paar Gemächer hier im Haupthaus und nicht wirklich eine echte Wohnung", wehrte Merion Minans Angebot ab, konnte ihm aber erst einmal nicht in die Augen sehen, denn etwas eifersüchtig war er schon. Aber das war nicht fair. Niemand von ihnen wollte diese Situation. "Seltsam ist es wirklich, ja", gab er dann doch zögerlich zu. "Aber Minan, lieber ist es eine Woche lang seltsam, als dass Lia zerbricht. Das möchte ich nicht verantworten. Das ist ein furchtbarer Gedanke. Wenn du ihr helfen kannst, dann solltest du es wenigstens versuchen. Wenn ich kann, werde ich dir helfen und wenn Mama darf, kommt sie später noch vorbei und sieht nach deinem Arm, damit er schneller heilt. Nur wenn du willst natürlich."
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Re: Schwierige Heilung

Beitragvon Darken » Do 2. Mär 2023, 15:24

Merion streichelte ihm über den Oberschenkel und schien vollstes Verständnis für seine Lage zu haben. Das war erleichternd, obgleich Minan viel lieber bei seinem Freund gewesen wäre als Lia nach der Wohnung zu fragen. Vorsichtig fragte der Jugendliche nach, ob es den Dea al Mon stören würde.
"Es sind ja nur ein paar Gemächer hier im Haupthaus und nicht wirklich eine echte Wohnung", wiegelte Merion ab, blickte jedoch dabei zur Seite ehe er gestand, es wäre seltsam.
"Ja... wenn dann will ich mit dir eine erste.. ähm echte Wohnung haben", erwiderte Minan leise, "Wir.. wollen alle nur dich." Merion musste nicht eifersüchtig sein. Ob er es war? Minan konnte kaum abschätzen was Lia alles für ihn würde tun müssen. Falls sie überhaupt wollte. Momentan sah es nicht danach aus.

Merion befürwortete die Hilfe. Er wolle auch nicht, dass Liasanya zerbrach. Wenn Minan sie heilen könnte, sollte er es versuchen.
"Ich hab Angst sie zu fragen... sie hat mir nicht verziehen", sprach der junge Prinz leise aus, "Und selbst wenn sie ja sagt... dann wäre sie mir ständig ganz nah, um mir zu helfen und... davor hab ich auch Angst." Er musste sich überwinden, er wollte auch nicht, dass Lia zerbrach.
"Wenn es deiner Mutter nicht zu viele Umstände bereitet...", stimmte Minan dem Angebot zu. "Was soll ich Lia bloß sagen? Ich darf es nicht vermasseln." Er atmete rascher. Das war so viel Druck. Minan war schon verantwortlich dafür, dass Lias Juwelen leer waren und dass es ihr so furchtbar ging. Wenn sie wegen ihm zerbrach...
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Re: Schwierige Heilung

Beitragvon Merion » Do 2. Mär 2023, 16:00

"Ja, ich auch", bestätigte Merion mit einem herzlichen Lächeln. Das war etwas, was sie beide gemeinsam zum ersten Mal ausprobieren konnten. Merion fand es schön, dass sie bei etwas mal sowas wie gleichberechtigt waren. Sonst war immer entweder Minan oder er schon erfahren in gewissen Sachen. Natürlich brachte er Minan gerne sachen bei und lernte noch lieber von ihm. Hier aber war es neu für sie Beide. Es war eine schöne Abwechslung. Etwas, was ihnen immer bleiben würde.

"Vielleicht braucht sie einfach noch etwas Zeit, Minan", versuchte er seinen Freund zu trösten. "Lange hat sie das doch einfach verdrängt und sie konnte mit dir auch nicht reden, so wie wir geredet haben, als wir uns gestritten hatten. Vielleicht braucht sie einfach nur jemanden, wo sie sich aussprechen kann. Du wirst das schon nicht vermasseln, Minan. Ich glaube an dich. Du kannst Menschen auf eine ganz besondere Weise berühren. Du wirst das schaffen."

Mit einem verliebten Lächeln beugte er sich vor und hauchte Minan ein scheues Küsschen auf die Lippen. "Meine Mutter kommt sicher gerne vorbei", versicherte er seinem Gefährten. "Sie mag dich doch auch sehr. Wenn du willst, helfe ich dir auch gerne beim Packen und Umziehen. Du brauchst sicher einiges für die Woche. Ist es gut, wenn ich am Nachmittag wieder komme? Zusammen mit Mama?"
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Re: Schwierige Heilung

Beitragvon Darken » Do 2. Mär 2023, 16:05

Sein Freund ermunterte ihn, dass Lia sicher nur etwas Zeit bräuchte, um mit ihm zu reden. Bisher hätte die Dea al Mon dazu kaum Gelegenheit gehabt. Merion glaubte an ihn, er würde das schaffen, da er Menschen auf eine ganz besondere Weise berühren könnte. Der schwarzhaarige Jüngling errötete leicht.
Selbst war er noch reichlich skeptisch, doch er durfte nichts unversucht lassen und musste Lia helfen. Er war schuld, dass es ihr so schlecht ging, er musste es wieder richtig machen. "Ich hoffe, ich schaff das... ich darf es nicht vermasseln, es steht so viel auf dem Spiel." Er hatte Angst, eine falsche Äußerung schon und sie würde zerbrechen. Vorhin als Darken versucht hatte sie wachzurütteln, hatte ihr Kelch bereits gefährlich geklirrt.
"Ich kann ihren Juwelenkelch hören... es ist seltsam...", sagte er leise. Es war kein schönes Geräusch. Aber wie nur sollte er es anstellen sie vor dem Abgrund zu bewahren? "Ich wollte nie, dass sie ihre Juwelen für mich erschöpft..."

Merion tröstete ihn weiter ehe er ihn am Ende küsste und ihm anbot, ihm beim Umziehen zu helfen. Außerdem wollte er nachmittags wiederkommen, zusammen mit seiner Mutter. Erfreut nickte Minan.
"Ja, das wär toll." Was wohl Merions Vater davon hielt? Vor ihm hatte Minan immer noch ein wenig Angst. Ihr letztes Gespräch war überhaupt nicht gut geendet. Dass Minan jetzt noch viel mehr Hilfe und Zeit benötigte als sonst, war ungefähr das Gegenteil von dem was Minan versucht hatte zu erreichen. Er hatte sich sogar bei einem Handwerker hier ein Set an nützlichen Hilfsmitteln aus Holz anfertigen lassen. Schmale, kleine Holzstäbe mit Greifzangen und ähnliches.
"Du Merion, kannst du in mein Zimmer und mir nachmittags etwas mitbringen? Ein neues Oberteil.. ohne Ärmel am besten. Das wäre toll." Er fühlte, er konnte Merion vertrauen und so hatte Minan langsam auch kein Problem damit mehr, wenn sein Gefährte alleine in Minans Zimmer war.
"Und... was zu Essen mitbringen? Falls es nicht zu viele Umstände macht..." Das war Minans größte Sorge. Er seufzte. "Es tut mir leid, dass ich so viel Arbeit bin... ohne meinen Arm... da kann ich gar nichts."
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Re: Schwierige Heilung

Beitragvon Merion » Do 2. Mär 2023, 16:13

Sanft drückte er den zarten Splitter an der Schulter, als er ihm erzählte, wie er Lias Kristallkelch hatte splittern hören. Merion konnte sich gut vorstellen, dass es mehr als nur seltsam gewesen war. Für ihn klang das alles sehr beängstigend und fand, dass Minan eine Gewaltsaufgabe vor sich hatte. Die Konsequenzen, sollte er versagen, waren furchtbar. Dennoch glaubte er Lady Sitara anstandslos. Wenn sie sagte, dass Minan der Einzige wäre, der der Heilerin helfen konnte, dann war das so und es war nicht etwas, was sie sich nur ausgedacht hatte, damit er versuchte, sich wieder mit ihr zu versöhnen.

"Das können die Patienten leider nicht aussuchen", versuchte er seinen Freund zu trösten. "Mein Vater hat mir erzählt, dass er Mama auch schon mal hatte ohnmächtig machen müssen, damit sie sich nicht verausgabt. Heilerinnen können wohl einfach nicht anders. Deswegen ist es sehr wichtig, dass sie einen Begleiter finden, der auf sie aufpasst und sie zurück hält, wenn es sein muss. Die meisten von ihnen sind viel zu stur, um selber damit aufzuhören, wenn es an der Zeit ist." Minan musste sich nun wirklich keine Schuldgefühle deswegen machen.

"Ich hole dir alles, was du willst", bot er seinem Gefährten verliebt an. "Willst du nur dein Shirt oder soll ich dir gleich noch andere Sachen zusammen suchen? Wobei, deine Beine kannst du ja noch benutzen." Sein Blick glitt darüber und blieb ganz kurz am oberen Ende der Beine hängen. Verstohlen blickte er sich um und beugte sich dann vor, um Minan durch den Stoff der Kleidung ein Küsschen in den Schritt zu geben. "Und was anderes sicherlich auch noch", grinste er verschmitzt, bevor er selber ganz rot wurde über seinen Wagemut.

"Abendessen oder Mittagessen? Mittagessen hat bestimmt schon Lady Serielye organisiert", überlegte Merion. "Wir könnten gemeinsam zu Abend essen. Nein, du musst dich doch nicht entschuldigen. Du bist keine Arbeit. Ohne deinen Arm kann ich dich wenigstens einmal hemmungslos verwöhnen, ohne dass du dich dagegen wehrst." Lieb lächelte er seinen Freund an und wünschte sich, dass dieser auch wieder Lächeln konnte.
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Re: Schwierige Heilung

Beitragvon Darken » Do 2. Mär 2023, 16:16

Merion baute ihn weiter auf. Heilerinnen wären sehr stur und es hätte nicht an Minan gelegen, dass Liasanya sich verausgabt hätte. Merions Vater hätte gar einmal Shardala ohnmächtig machen müssen, damit sie sich von der Heilung ausruhte und rechtzeitig stoppte. Gerade deswegen benötigten Heilerinnen gute Begleiter.
"Ryak ist bei Lia, aber sie hat gesagt, er nervt sie nur...", murmelte Minan. Es war ihm immer noch unangenehm, dass Liasanya sich ihn selbst auch als Begleiter hatte vorstellen können - oder etwas in der Art. Doch der Prinz hatte sich für Merion entschieden. Das hatte ihm sein Herz gesagt.
"Ich hoffe, sie bekommt bald einen Begleiter... sie braucht einen Freund.. glaub ich", sagte der Jugendliche. Beziehungen waren für ihn größtenteils noch Neuland, aber die Dea al Mon hatte einsam und verloren gewirkt. "Hoffentlich mag sie mit mir wohnen...", wiederholte er skeptisch.

Minan fühlte sich mit der Aufgabe auch recht verloren, weswegen er gerne Merions Hilfe annahm. "Ich weiß nicht wie lange ich hier bin... eine Wollhose und.. ähm.. Unterhose?", fragte er errötend. Da beugte sich der Krieger vor und gab ihm tatsächlich ein Kuss auf den Schritt. Überrascht keuchte der junge Prinz auf, ihm wurde plötzlich so warm.
"J-ja...", brachte er piepsig hervor. Da funktionierte alles noch wunderbar. Dabei fiel ihm ein, dass er ohne seinen Arm auch nicht mehr mit Merion... "Da ist alles unversehrt... a-aber, Merion.. ähm, ich kann die nächste Woche meine Hand nicht einsetzen, um.. dich zu streicheln", nuschelte er total verlegen. "Weißt du noch, beim letzten Mal auf der Krankenstation.. da sind die Nähte wieder aufgegangen und Lia hat echt geschimpft.."
Merion hatte schon laut überlegt, dass er dafür stattdessen mal Minan hemmungslos verwöhnen könnte ohne dass er sich dagegen wehren könnte. Das klang richtig forsch. Der Jüngling wusste nicht, ob er das schaffen würde. Er wäre wehrlos und Merion könnte machen was er wollte... unbehaglich rückte er etwas zurück.
"Das klingt... ohh.. aber du hörst doch auf, wenn ich also.. doch nich will, ja?", musste er sich einfach vergewissern. "Obwohl.. von dir verwöhnt zu werden, das ist schön.." Er lächelte schüchtern, seine Wangen fühlten sich heiß an.
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Re: Schwierige Heilung

Beitragvon Merion » Do 2. Mär 2023, 16:21

"Hmmm, ja, vielleicht sollten wir diesmal wirklich nicht weiter machen", murmelte Merion auch ziemlich verlegen. Minans heftige, scheue Reaktion gab ihm das Gefühl, als wäre er viel zu frech gewesen. Andererseits war Minans Reaktion auch sehr süss gewesen und lockte dazu, ihn noch weiter so neckisch zu verwöhnen, um ihn weiter so süss piepsen zu hören. "Nicht dass Lady Serielye auch mit uns schimpft..." Oh, aber verlockend war es wirklich sehr.

So konnte er es auch nicht lassen, Minan sinnliches zuzuraunen. Dieser machte sich Sorgen, dass er Merion selbst nicht verwöhnen könnte. Dem Dea al Mon kam es noch nicht einmal in den Sinn, ihm neckisch zu sagen, dass er doch seine Lippen hätte, die er benutzen könne. Stattdessen wünschte er sich nur, als Minan danach fragte, dass sein Freund irgendwann einmal keine Angst mehr haben musste, dass er ohne seinen Willen zu weit gehen würde.
"Natürlich mache ich nichts, was du nicht willst", lächelte er zuversichtlich und war auch gar nicht beleidigt. "Sonst wäre es doch auch gar kein verwöhnen mehr, oder?" Lieb zwinkerte er ihm zu, streichelte ihm weiter sanft über den Oberschenkel. Am liebsten hätte er sich an seinen Gefährten gekuschelt und seinen Hals geküsst. Aber es war wirklich besser, wenn sie sich beherrschten. Ausserdem wollte er Minan ja auch nicht unabsichtlich am Arm weh tun. Dennoch glitten die Finger ganz zufällig dafür um so neckischer in Minans Lendenbereich. "Soll ich mal nachschauen, ob Lady Serielye dir schon etwas zu Mittag bestellt hat?"
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Re: Schwierige Heilung

Beitragvon Darken » Do 2. Mär 2023, 16:22

"Nein, ein zweites Mal sollten wir das nicht machen... mein Arm macht das nicht mit... noch nicht", erwiderte Minan nuschelnd. Er sollte nichtmal daran denken, doch sein Freund hörte nicht auf mit den Gedankenspielen und so langsam wurde es unbequem in seiner engen Hose. Trotzdem musste Minan nachhaken, ob Merion auch aufhören würde, wenn er es so wollte. Zwar war das Ausgeliefert sein auch aufregend, doch in seiner Hilflosigkeit fühlte der Jugendliche sich ziemlich unsicher. Eigentlich wusste er, dass Merion nicht zu weit gehen würde, aber mit Logik kam er hierbei nicht viel weiter.
Merion versicherte, er würde nichts tun was Minan nicht wollte. Andernfalls wäre es ja auch kein Verwöhnen.
"Stimmt..." Minan lächelte erleichtert. "Aber ein bißchen unfair ist es schon, dass ich das nicht erwidern kann.." Denn gerade streichelte der Krieger ihn schon wieder, immer näher zu Minans Schritt. Der Jugendliche keuchte leise erregt, sah Merion an und fühlte Verlangen wachsen.

Plötzlich erwähnte Merion das Mittagessen. Der Prinz blinzelte, nickte dann eilig. "Äh.. ja, ja, das wär gut, danke", beeilte er sich zu sagen. Minan war ganz froh, dass sein Freund kurz von ihm abließ, damit er sich wieder beruhigen konnte. Als der Dea al Mon mit dem Essen wiederkam, war Minan wieder entspannt.
"Hilfst du mir.. bitte?", fragte er Merion und ließ sich dann füttern. Darken hätte das niemals zugelassen, doch für Minan war es in Ordnung. Er fühlte sich durchs Merions Fürsorge geliebt. Nach dem Essen verabschiedete sich sein Gefährte, um die Sachen für ihn zu besorgen und damit sich Minan ausruhen konnte. Was der Prinz auch dringend nötig hatte. Es dauerte nicht lange und er schlief ein. Der gebrochene Arm war für den Moment gar nicht mehr so schlimm, wenn man an einem sicheren Ort war.
Als er wieder aufwachte, sah er Liasanya als erstes. Sie saß auf einem Stuhl neben seinem Bett. Minan lächelte unsicher, versuchte sich ein bißchen aufzusetzen.
"Hallo...", wisperte er leise. "Danke, dass du hier bist..." Minan versuchte den Schlaf abzuschütteln. Er durfte es nicht vermisseln. Was sollte er bloß sagen? Das war der große Moment. Er brauchte richtig gute Argumente. "Willst du mit mir zusammenziehen in eine gemeinsame Wohnung?", platzte aus ihm heraus. "Bitte sag ja, ich will nicht allein auf der Krankenstation sein!"
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Re: Schwierige Heilung

Beitragvon Liasanya » Do 2. Mär 2023, 16:23

Sie fand sich schliesslich auf einem Ast etwas über den Wegen, die durch Faolchur führten, wieder. Da sass sie auf dem alten Holz, lehnte sich an den Stamm des mächtigen Baumes und versuchte sich zu Anfang noch gegen Darkens Worte zu wehren. Sie wollte nicht darüber nachdenken. Nachdenken tat weh. Dennoch kam sie nicht umhin, sich zu überlegen, was ihr das wichtigste im Leben war. Natürlich waren es nicht ihre Juwelen, so wichtig die auch waren. Da hatte der Prinz schon recht. Doch das war auch nicht so das Problem. Es kam ihr einfach alles so unwirklich vor. Wie ein Albtraum, aus dem sie erwachen sollte. Deswegen hatte sie auch keine Motivation für irgend etwas zu kämpfen.

Lange Zeit bekam sie jedoch nicht, um zu grübeln. Schon etwa nach einer halben Stunde wurde sie zu Talyn Sitara gerufen. Lia lächelte leicht. Bestimmt hatte Eoshan ihrer Grossmutter gesagt, sie solle ein Auge auf sie werfen. Da wollte Lia sich nicht dagegen sperren. Um so überraschter war sie, als die ältere Königin ihr den Auftrag gab, über Minan zu wachen. Serielye müsse sich erholen und die anderen Heilerinnen wären beschäftigt mit Vorräten aufstocken. Sollte es Krieg geben, würden sie viele davon brauchen.
Kurz wollte Liasanya sich dagegen wehren, unterliess es dann jedoch. Ohne Juwelenkraft war sie genau die richtige, um auf jemanden aufzupassen, der sich nur noch schonen und nicht mehr geheilt werden musste. Es war ja nur so lange, bis Serielye sich ausgeruht hatte. Das was es nicht wert, sich mit einer Königin anzulegen, weswegen sie sich fügte und zur Krankenstation ging.

Unterwegs traf sie auf Merion, der sie kurz auf ganz besondere Weise ansah und dann innig in seine Arme schloss. Überrascht keuchte die Heilerin auf. Bevor sie jedoch fragen konnte, was los war, verabschiedete sich der Krieger auf später und rannte weiter. Verwirrt blickte Lia ihm hinterher und fragte sich, was sie da gerade verpasst hatte. Das war nicht so wie sonst gewesen, wenn sie Mühe hatte, sich zu konzentrieren. Nachdenklich ging sie weiter zu Minan, der inzwischen schlief und setzte sich zu ihm ans Bett. Einfach nichts tun und sitzen war ihr sehr recht.

"Hallo Minan", grüsste sie den Prinzen, als dieser aufwachte und freute sich mal wieder etwas mit dem Splitter zu tun zu haben. "Wir haben uns schon lange nicht mehr gesehen. Ich habe dich vermisst." Wirklich. Gegen den zarten Teil hegte sie keine Wut und mochte ihn noch immer sehr. "Hast du gut geschlafen. Brauchst du was?" Damit dachte sie, dass sie ihm etwas zu trinken bringen könnte oder so. Minan starrte sie hingegen nur mit grossen Augen an und fragte sie dann, ob sie mit ihm zusammen ziehen wolle. Verblüfft strarrte sie den Prinzen an.
"Was?" Was sollte denn das jetzt werden? Minan sollte mit Merion zusammen ziehen. Nicht mit ihr. "Wieso? Warum allein auf der Krankenstation?"
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