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Re: Wer ist Prinz Erenos?

Di 21. Jan 2020, 19:45

Irgend etwas schien an Schokoladenkuchen mit extra grossen Schokoladenstückchen und und einer dicken Schicht Schokoladenglasur merkwürdig zu sein. Zucker schaute ihn an, als wäre ihm auf einmal ein zweiter Kopf gewachsen. Unsicher blickte Kosta kurz hinter sich, ob da etwas besonderes war, weswegen Zucker so überrascht und verwirrt war. Doch da war nichts. Es musste wirklich an dem Kuchen liegen. Zucker forderte ihn auch gleich drängend auf, das nochmals zu sagen.
"Schokoladenkuchen mit extra grossen Schokostückchen und einer dicken Schicht Schokoladenglasur?" wiederholte Kosta fragend, weil er befürchtete, dass er etwas falsch gesagt hatte. Zucker schaute ihn jedoch nur mit leicht abwesendem Blick an, ehe er langsam den Kopf schüttelte und abwehrte, dass er lieber keinen Kuchen haben wollte.

"Oh, dann lieber nur Schokolade?" hakte Kosta nun ebenfalls leicht verwirrt nach. Zucker hatte sich doch deswegen beklagt, weil es hier keine Schokolade gäbe. Erst einmal wollte der Prinz jedoch wissen, woher er überhaupt Kuchen backen könne. Das war irgendwie eine seltsame Frage. Oder vielleicht auch nicht. Vielleicht wusste Zucker nicht, dass man das wie kochen lernen konnte. Einfach durch ausprobieren.
"In unserem ersten Kochbuch war ein Rezept drin, ja", bestätigte er Eneas Erinnerung. "Und den ersten habe ich auch zusammen mit deiner Mutter gemacht, Eneas. Das war mir dann doch etwas zu verwirrend, es einfach so auszuprobieren." Es war eine Überraschung für Eneas und Timaris gewesen. "Die Idee mit den grossen Schokostücken kam mir aber erst später einmal. Oft sind immer nur so kleine Stückchen drin, die man kaum spürt. Ich mag es lieber, wenn man sie zwischen den Zähnen fühlt und ein dicker Schokoladenüberzug darüber ist ohnehin das Beste. Am allerliebsten mit etwas Marmelade zwischen Kuchen und Glasur. Das gibt noch eine fruchtige Frische hinzu", schwärmte er unschuldig. Vielleicht wollte Zucker ja trotzdem einmal probieren. Eneas schien auf jeden Fall Lust auf so eine Torte zu haben, denn er erhob sich vom Sessel und schlug vor, dass er stattdessen einkaufen gehen könne. Ehe er eine ganz andere, wunderbare Idee hatte.

"Aber natürlich", beteuerte Kosta eifrig, dass er Zucker nur zu gerne herumkutschieren wollte. "Und etwas frische Luft wird dir gut tun und erst recht, wenn du etwas neues zu sehen bekommst." Immerhin konnten Häuser und Gärten auch etwas schönes zum Anschauen sein. Dankbar strahlte er Eneas für den tollen Vorschlag an, ehe er sich zur Kommode begab, um für Zucker wärmere Sachen heraus zu suchen.
"Weisst du noch Eneas, als wir zum ersten Mal Pralinen gepacken haben?" plauderte er derweil gut gelaunt. "Mit Hyacinthos und Florien und Nakarios und ach, ich weiss schon gar nicht mehr, wer alles dabei gewesen ist. War das ein Chaos", erzählte er Zucker lachend. "Ein Nachmittag nur für uns Männer. Eneas Tante hat beinahe der Schlag getroffen, als wir sie gebeten haben, eine der kleinen Nebenküchen im Schloss benützen zu dürfen. Dabei haben wir zum Schluss wirklich alles wieder sauber aufgeräumt."

Di 21. Jan 2020, 19:45

Re: Wer ist Prinz Erenos?

Di 21. Jan 2020, 20:36

Eneas bereute es schnell mehr über Yadriël hatte herausfinden zu wollen und ihn kennenzulernen. Der Prinz war vor allem bei einem Thema sehr offen und das war Sex. Spielend leicht erkannte er, dass Kosta und Eneas momentan nicht miteinander schliefen. Kosta hatte ihm mal gesagt, dass Yadriël ein ehemaliger Lustsklave war. Vielleicht hatte er ein Gespür dafür. Jedenfalls war es sehr unangenehm.
Zum Glück unterbrach Kostas Rückkehr Yadriëls Kommentare. Wie immer wollte sein Freund dem Prinzen alles recht machen und bot gar an, dass sie einen ganzen Schokoladenkuchen backen könnten. Aber selbst das war dem Veteranen nicht recht und er wirkte eher irritiert über das Angebot. Eneas unterdrückte seinen Groll. Yadriël sollte froh sein, dass Kosta sich so viel Mühe mit ihm gab und alles unternahm, um diesen zufriedenzustellen. Nun, fast alles. Eneas war sehr froh, dass Kosta nur einen Schokoladenkuchen angeboten hatte und keinen Sex. Aber wenn Yadriël so ausgehungert war, würde er nicht versuchen Kosta auch dazu zu überreden? Eneas vertraute seinem Liebsten, aber er vertraute nicht Yadriël. Je mehr er den Mann kennenlernte, desto verschlagener wirkte er. Irgendetwas verbarg der Kerl.
Als er danach fragte, woher Kosta einen Schokoladenkuchen backen konnte, brachte es Eneas dazu an früher zu denken und wie oft sie zusammen den Gesindetrakt unsicher gemacht hatten. Zu dieser Zeit hatte Kosta es bestimmt gelernt. Sein Liebster bestätigte auch, dass es in ihrem ersten Kochbuch gewesen wäre und Eneas' Mutter ihm beim ersten Versuch geholfen hatte. Die großen Schokostücke hätte er später selbst hinzugefügt. Am liebsten hätte er auch noch Marmelade zwischen Kuchen und Glasur. Das würde frischer schmecken.
Je mehr Kosta von dem Schokokuchen schwärmte, desto verschlossener schien Yadriëls Miene zu werden. Eneas vermutete, dass der Prinz keinen Deut backen konnte. Vielleicht hatte er nie die Möglichkeit gehabt es zu lernen.
"Das klingt für mich so, als würdest du selbst Hunger auf Schokokuchen haben. Bei deinen Beschreibungen bekomme ich jedenfalls welchen", sagte Eneas und lächelte seinen Freund an. Er sollte sich nicht schlecht fühlen nur weil Yadriël dieses einmalige Angebot ausschlug.

Eneas wollte seine Kennlernversuche für heute lieber aufgeben und bot stattdessen an, dass er einkaufen gehen könnte. Dann ging sein Blick zu Kosta und ihm wurde bewusst, dass sein Freund dadurch längere Zeit alleine mit einem notgeilen ehemaligen Liebhaber bleiben würde. Keine gute Idee.
Anderseits wirkte Yadriël eher schlecht gelaunt oder verdrossen. Vielleicht würde ihn etwas Tapetenwechsel aufmuntern. Kosta freute sich gleich riesig über den Vorschlag, strahlte ihn an und ermunterte Yadriël mitzukommen. Frische Luft und neue Umgebung würde ihm gut tun. Der Krieger begann Kleidung aus der Kommode zu suchen. Sie war noch recht leer und sie würden vermutlich ein paar Einkäufe für den Prinzen machen müssen, um ihn auszustatten. Wenn es stimmte was der Dhemlaner sagte, so besaß er nicht viel.
So wie Eneas Kosta kannte, würde dieser nie Geld dafür verlangen so viel für Yadriël auszugeben. Eneas überlegte, ob er wieder etwas schreiben sollte, um ihre Kasse aufzubessern.
Zunächst erfreute er sich lieber daran wie eifrig und gut gelaunt sein Schwarm herumeilte, um Yadriël vorzubereiten. Egal was für Probleme und Bedenken Eneas wegen ihres neuen Mitbewohners hatte, es war die richtige Entscheidung gewesen. Kosta tat es ebenfalls gut. Fast jeden Tag wirkte er gut aufgelegt und zuversichtlich. Es war lange her wo es ihm so gut gegangen war. War es da wichtig, wer es hervorgerufen hatte? Wenn Yadriël die Quelle seines Frohsinns war?
Kosta erinnerte sich an früher und ihre ersten Versuche Pralinen zu backen. Lachend erzählte er Yadriël davon und wie sie Eneas' Tante eine der Nebenküchen abgeschwatzt hatten und was für ein Chaos sie veranstaltet hatten. Eneas erinnerte sich vor allem an einen Moment im Kühlraum, wo Hyacinthos gedrängt hatte über Nevander zu sprechen. Kosta war dazu gekommen und hatte Hyacinthos mit einem Küchenmesser bedroht, um von Eneas abzuhalten. Er erinnerte sich an eine Welle von Erleichterung und Hingabe, dass sein Freund ihm beigestanden hatte.
Aber das Pralinenbacken war auch schön gewesen. Kosta hatte beteuert, dass es ein guter Tag gewesen war, als Eneas gezweifelt hatte. Wieso hatte er damals nicht schon gesehen wie entschlossen sein Liebster gewesen war?
"Jeder von uns hat eine unterschiedliche Pralinenart gebacken. Es war sehr nett", bekräftigte Eneas lächelnd.
"Klingt aufwendig. Ich ess die lieber als die zu backen", meinte Yadriël. Was war sein Problem? Oder war er betrübt, weil ihm solche Erlebnisse als Sklave nicht vergönnt gewesen waren?
"Das habt ihr gemacht, als du sein Kammerdiener warst?", fragte Yadriël und deutete auf Eneas. Kosta zupfte ihm gerade einen Jackenärmel zurecht. "Wie wird man Kammerdiener von einem Gärtner?"
"Er war vor allem mein Freund. Und dann mein Kammerdiener", hatte Eneas das Gefühl sich verteidigen zu müssen. Er hatte nicht um einen Kammerdiener gebeten. Bekommen hatte er den besten der Welt. Der Krieger rief seinen Mantel herbei und streifte ihn sich über, blickte dabei verträumt zu Kosta.

Re: Wer ist Prinz Erenos?

Di 21. Jan 2020, 21:40

Wenigstens Eneas hatte Lust auf seinen Schokoladenkuchen und wollte, dass einen buken. Und er hatte recht. Allmählich ging es Kosta auch so. Das viele Gerede über Schokolade löste auch bei ihm Lust nach dieser Süssigkeit aus. Gut gelaunt erzählte er von dem ersten Mal, wo sie Pralinen gemacht hatten. Es war ein schöner Tag gewesen. Nicht immer ein leichter, aber trotz allem hatten sie viel gelacht und eine Weile nicht mehr an die schlimmen Dinge denken müssen. Zucker schien gar nicht so recht glauben zu können, dass sie so einen Tag gehabt hatten. Ganz ähnlich wie Florien war er abweisend und egoistisch. Er wollte lieber Pralinen essen, als zu backen.

"Kein Problem", schmunzelte Kosta und liess sich nicht aus der Ruhe bringen. Nicht mehr nach Florien. Kosta wusste, dass das nur ein Mechanismus zum Selbstschutz war. "Du darfst auch einfach nur Pralinen essen und kannst uns auch nur dabei zuschauen, wie wir welche machen." Vielleicht wollte Zucker dann doch mitmachen, wenn er sah, dass es nicht schwierig war. Ihn einfach in sein Zimmer zurück ziehen lassen, wollte Kosta ihn erstmal nicht. Zucker musste nicht nur körperlich gesund werden. Dazu gehörte auch, dass er an sozialen Kontakten teilnahm. Gemeinsam Kuchen backen war ein guter Beginn. Oder auch einfach nur gemeinsam einzukaufen. Deswegen suchte Kosta auch gleich eifrig warme Sachen heraus und zog sie Zucker an, ehe sie ihn mit Hilfe der Kunst in den Rollstuhl schweben liessen.

"Eneas wollte eigentlich gar keinen Kammerdiner haben", führte Kosta Eneas Erklärungen weiter aus, ehe er sich seinen eigenen Mantel überwarf. Wie immer sah er dabei etwas adretter und vornehmer als Eneas aus, obwohl ihm das weder bewusst war, noch dass er das absichtlich machte.
"Aber egal, was er sagte, er brauchte einen", schmunzelte Kosta und schob Zucker aus der Tür hinaus, die Eneas ihnen aufhielt und die neue Rampe hinunter. "Aber weil er so bescheiden ist und es ihm so unwohl dabei war, einen persönlichen Dienstboten zu haben, war es besser, ein Freund wird sein Kammerdiener, als sonst einer der Dienstboten im Schloss. Das wäre komisch gewesen. Allerdings war das für mich alles noch so neu. Ich glaube, am Anfang habe ich mehr Chaos verbreitet, anstatt zu helfen."

Re: Wer ist Prinz Erenos?

Mi 22. Jan 2020, 01:46

Kosta schien noch mehr erfreut als er selbst mal das Haus verlassen zu können. Der Krieger kam sofort mit mehreren warm aussehenden Kleidungsstücken, um ihn für draußen anzuziehen. Yadriël schaffte es nur mäßig sich gegen diese Vorbereitungen zu wehren. Dabei plapperte Kosta wieder fröhlich vor sich hin und erzählte irgendeine Geschichte wie er mit Eneas und ein paar anderen Männern Pralinen im Schloss gebacken hätte und was für ein Spaß es gewesen wäre. Es war das erste Mal, dass Yadriël eine Geschichte aus dem Tolarim Schloss hörte. Es klang so, als Kosta obwohl er in Sklaverei geboren worden war, doch ein paar gute Erinnerungen daran hätte. Es war ein anderes Leben als jenes, das Yadriël selbst als Sklave kennengelernt hatte. Seine Ernäherung war strengen Reglements unterworfen gewesen. Pralinen hatte es nur in Gegenwart von Gästen gegeben, geschweige denn dass er auf den Gedanken gekommen wäre, er hätte welche selbst backen wollen. Er war nicht dazu erzogen worden Chaos in Küchen zu veranstalten und dabei Spaß zu haben.
Was Kosta da also erzählte war ein bizarres Bild, das sich Yadriëls Vorstellung entzog. Er musste an die Küche im Palast in Draega denken, wo er die Königin getroffen hatte und sie gemeinsam um den Kuchen gekämpft hatten. Vielleicht war es so gewesen.
Allerdings verwirrte Yadriël die Geschichten auch, denn es wurde immer undurchscheinender was Kosta eigentlich war oder gemacht hatte. Er war der persönliche Sklave von Königin Tolarim. Er spionierte für sie. Er rettete Leute. Er hatte eine Pirateninsel und fuhr mit Eneas und den anderen Piraten über die Weltmeere. Er war Eneas' Kammerdiener gewesen. Allerdings hatte dieser vorhin gesagt, er käme aus einer Bedienstetenfamilie und wäre früher Gärtner und Stallbursche gewesen. Kosta hatte es so klingen lassen, als seien die Ivores eine einflussreiche Adelsfamilie. Das hätte mehr Sinn ergeben als dieses Durcheinander, das Yadriël zunehmend mitbekam. Er wusste nichts über diesen Kosta und an die wenigen kostbaren Momente an die der Prinz sich selbst erinnerte lagen so weit zurück, dass der Kleine sie nicht wusste.

Yadriël wurde mithilfe der Kunst in den Rollstuhl befördert bevor Kosta sich Mantel und Schuhe anzog. Dabei erklärte er, dass Eneas keinen Kammerdiener hatte haben wollen. Trotzdem hätte er einen gebraucht. Kosta schob Yadriël aus dem Zimmer und in Richtung der Haustüre, während er weiter erzählte. Eneas wäre bescheiden und ihm wäre unwohl mit einem persönlichen Kammerdiener gewesen. Deswegen war es besser gewesen, dass ein Freund sein Kammerdiener würde als ein anderer. Doch für Kosta wäre die Rolle auch neu gewesen und er hätte am Anfang mehr Chaos verbreitet als zu helfen.
"Das niedlichste Chaos", präzisierte Eneas und öffnete die Haustüre. Er lächelte Kosta schwärmerisch an.
"Das erklärt alles nicht wieso du einen Kammerdiener brauchtest", unterbrach Yadriël die Turtelei.
"Ja..." Der Pirat zögerte. "Ich schätze, du wirst es sowieso erfahren. Ich war eine Zeit lang Timaris' Gefährte. Als solcher benötigte ich einen Kammerdiener."
Der Gefährte der Königin also. Wie immer das Eneas geschafft hatte, es erklärte wieso-
"Das hat sie gemeint!", entfuhr Yadriël.
Nun blickten ihn die beiden anderen verwirrt an.
"Als ich noch nicht wusste, dass sie die Königin ist, war sie in dieser Küche im Palast. Wir hatten die kleine Party? Mit den Piraten, der 6. Kompanie. Viel Champagner, irgendein gebrannter Fusel, Samtpfote hat die Königin betatscht, saftiger Rumkuchen, du hast Geige gespielt und ich hab dir kleine Brote gemacht", half Yadriël Kosta auf die Sprünge.
"Ihr hattet eine Feier?", fragte Eneas eindeutig neidisch.
"Hättest dabei sein können", erwiderte Yadriël.
"Ich habe Timaris versprochen, Draega nicht zu betreten. Das ist ihr Reich. Ich lasse sie dort in Ruhe", erklärte der Pirat. "Was hat Timaris dir gesagt?"
"Ich hatte gefragt, woher sie Taelos kennt und sie hat gemeint, ihr hättet eine Weile am gleichen Ort gewohnt und so hätte eins zum andren geführt. Hätt ich mir gleich denken können, dass sie Sex meinte." Yadriël grinste und Eneas rieb sich die Stirn. "Die Königin von Hayll und ein Gärtner also.."
"Sie war damals noch nicht Königin von Hayll. Es waren ein paar wilde Jahre. Eine Liebesgeschichte wie aus Romanen. Aber irgendwann hat uns die Realität eingeholt. Sie wollte Hayll regieren und ich.. wollte meine Freiheit", erzählte der Krieger. "Timaris hat mir ermöglicht an der Nautischen Akademie in Mineva zu studieren. Sie hat mir mein erstes Schiff geschenkt und dann hab ich es irgendwie in ein Piratenschiff umgemünzt. Ich wollte anderen Menschen helfen und mich nicht von den Regeln und den gesellschaftlichen Konventionen aufhalten lassen. Wir haben viele Sklaven befreit. Korrupte Händler geplündert. Freibeuter bekämpft. Gesuchte Leute und verbotene Waren geschmuggelt. Ich war gesegnet genug, dass Kosta den gleichen Weg gewählt hat."
Sie hatten den Vorgarten des Hauses hinter sich gelassen. Frische Frühlingsluft umgab sie. Als sie vor ein paar Tagen abends angekommen waren, war es bereits zu dunkel gewesen, um viel von der Straße sehen zu können. Jetzt konnte man schmucke Häuser, adrette Vorgärten und knospende große Bäume sehen.
"Die Piraten mit den Herzen aus Gold, was? Seid ihr sicher, dass ihr nicht immer noch in einem Roman seid?", fragte Yadriël. Es klang zumindest unglaublich. "Und jetzt?"
"Jetzt ist Leto Kapitänin. Wir waren lange zusammen und ich habe sie an dieses Leben herangeführt. Ich konnte ihr das nicht entreißen. Ich weiß, es ist nicht ideal, aber so weiß ich, dass das Schiff in guten Händen ist und wir haben Zeit für uns und-", begann Eneas zu erklären.
"Nein, ich meinte, wohin wollt ihr jetzt gehen?", fragte Yadriël und deutete die Straße runter. "Piekfeine Gegend."

Re: Wer ist Prinz Erenos?

Mi 22. Jan 2020, 08:44

Zucker war mit Kostas Erklärungen verständlicherweise nicht so ganz zufrieden. Irgendwann unterbrach er ihn, um klar zu stellen, dass er nicht begriff, weshalb Eneas einen Kammerdiener gebraucht hatte. Etwas, was Kosta absichtlich nicht von sich aus erzählt hatte. Das war etwas, was Eneas entscheiden musste, ob er das mitteilen wollte oder nicht. Immerhin war es doch schon eine Weile her und Kosta wusste, dass Eneas noch so seine Mühe mit dem flappsigen Prinzen hatte. Eneas zögerte dann auch prompt, ehe er dann schliesslich doch preisgab, dass er der Gefährte von Timaris gewesen sei und als solcher hätte er eben einen Kammerdiener gebraucht.
Zu ihrer beider Überraschung entfuhr es Zucker, dass sie das damit gemeint hätte. Für Eneas und Kosta war das vollkommen aus dem Zusammenhang gerissen und sie blickten Zucker erst einmal nur fragend an. Froh über seine Erkenntnis erzählte Zucker aufgeregt von der kleinen Feier, die sie in der kleinen Nebenküche gehabt hatten, nachdem sie auch endlich den zweiten Teil des Gegengiftes Timaris hatten geben können.
"Ja, die kleinen Brote waren lecker", lächelte Kosta. Er wusste noch, wie er sich etwas über Zuckers Tun gewundert hatte. Erst jetzt ging ihm auf, dass er einige der kleinen Brote gegessen hatte, weil ihm alles andere zu wuchtig und erdrückend vorgekommen war. Zucker hatte still und heimlich dafür gesorgt, dass er genügend ass. Etwas, was Kosta zu der Zeit noch besonders schwer gefallen war. Liebevoll und dankbar lächelte er den Prinzen an und war ganz gerührt ob der lieben Geste, die er leider erst jetzt begriffen hatte.

"Timaris hat eigentlich nur heimlich die Vorratskammer plündern wollen, nachdem sie endlich wieder normal essen konnte", erklärte er Eneas, der doch etwas unglücklich wirkte, weil er die Feier verpasst hatte. "Und Zucker hatte wohl das Selbe vor. Sie sind sich in der Vorratskammer begegnet und er hat sie für eine Magd gehalten." Kosta musste grinsen. "Du weisst ja, wie sie ist. Da konnte sie nicht widerstehen. Ganz zum Entsetzen von Kaeros, der da seinen Leibwächterdienst hatte. Besonders als Ulysses, Olintes und Farell hinzu kamen. Allerdings durfte er Timaris auch nicht die Freude verderben, weswegen er Hyacinthos und mich als Tarnung mitgenommen hat. Irgendwie sah er dabei aus wie Ioakim früher. Das scheint eine Berufskrankheit zu sein."

Offen erzählte Eneas, weswegen er nicht in Draega gewesen sei und wollte dann wissen, was Timaris ihm gesagt hätte. Kosta nickte. Ja, das wunderte ihn auch. Zucker erklärte, dass er sie damals gefragt hätte, woher sie Taelos kenne. Ihre Antwort war selbsverständlich recht vage umschreibend gewesen, nun gab allerdings alles einen Sinn. Für Zucker gab es den Sinn, dass sie Sex gemeint hätte. Dabei grinste er frech. Kostas Mundwinkel zuckten ebenfalls, ehe er Zucker streng anblickte. Er hatte ihn doch gebeten, Eneas nicht zu necken. Aber vielleicht war es auch gar nicht so frech gemeint gewesen. Zucker kannte wohl keine anderen Beziehungen, ausser die einer Herrin zu ihrem Sklaven oder eben sexuelle Beziehungen.
"Zuerst warst du auch noch gar kein Gärtner", erinnerte sich Kosta. "Sondern ihr Stalljunge. Schweigsam und geheimnisvoll. Das hat sie neugierig gemacht und dein Plan, unauffällig und uninteressant zu sein, ging so gar nicht auf." Nicht bei Timaris. Dazu war sie zu intelligent und blickte viel zu gerne hinter die Fassade.

Zucker bekam eine knappe aber fundierte Zusammenfassung, wie Eneas Werdegang gewesen war, nachdem er mit Timaris zusammen gekommen war. Wobei sein Liebster zum Schluss noch hinzufügte, dass er gesegnet genug wäre, dass Kosta den gleichen Weg gewählt hatte. Ja, jetzt wusste er, dass Kosta das von sich aus so entschieden hatte und nicht, weil Timaris es ihm befohlen hatte. Es war schön, dass Eneas es so bewusst war, dass er es nun noch extra erwähnte. Gleichzeitig machte es ihn auch furchtbar verlegen und seine Wangen färbten sich augenblicklich tiefrot vor Freude. Fest konzentrierte er sich auf das Schieben des Rollstuhls, damit er auch ja nicht stolperte.
Sein Patient nahm derweil die Gelegenheit war, Eneas weiter aufzuziehen. Erst indem er fragte, ob sie sich nicht immer noch in einem Roman befänden und gleich darauf, indem er klarstellte, dass er nicht Eneas Zukunftspläne als Pirat hätte wissen wollen, sondern, wohin sie hier in dieser Strasse gehen wollten. Wobei Kosta sich nicht sicher war, ob das nun ein absichtliches Necken gewesen oder doch ein ehrliches Missverständnis gewesen war.

"Ja, normalerweise wohnen wir auch nicht so nobel", nickte Kosta auf Zuckers Kommentar über die piekfeine Gegend. "Andererseits hat ein hochrangiger Tolarim den Auftrag gegeben, ein Haus für einen Kriegshelden zu suchen. Ich denke, wir können froh sein, dass wir nicht eine Villa einquartiert wurden. Zumal ich nicht sonderlich bescheiden mit meinen Wünschen nach mehreren Zimmern und einem Garten gewesen bin. Ich denke, es ist ein guter Kompromis. Es ist sehr hübsch hier und ruhig hier und trotzdem ist es nicht weit bis ins Zentrum. Soweit müssen wir aber nicht. Am Rande des Quartiers hat es schon einen Lebensmittelladen, wo wir alles bekommen sollten für Kuchen. Oder Pralinen." Was auch immer sie dann machen würden.

"Kosta? Kosta bist du's?" rief ihnen da eine weibliche Stimme aus einer Querstrasse zu. Kosta schaute sich um und erblickte eine blondierte Hexe, die auf gefährlich dünnen Absätzen auf sie zustöckelte.
"Gaiane?" fragte Kosta verblüfft und liess seinen Blick auf die vollbusige Hayllierin schweifen. Sie war sehr adrett gekleidet. Der Rock war womöglich eine Spur zu eng für diese Gegend hier und auch die Bluse spannte zu sehr über die Brüste, doch ansonsten war sie ganz brav gekleidet. Zumindest für Gaianes Verhältnisse. Die Absätze waren nur halb so lang wie sonst. Die Netzstrümpfe fehlten, der Rock war lang und der Ausschnitt war auch sehr dezent. Sogar ihr Lederhalsband hatte sie gegen ein schmückendes Samtband getauscht.
"Was ist den mit dir passiert?" fragte er verblüfft und arretierte die Bremsen an Zuckers Rollstuhl, um die lebenslustige Hexe zu begrüssen.
"Unauffällige, standesgemässe Hauslieferung", erklärte die Hexe nur, ehe sie verschmitzt zwinkerte. Kosta musste grinsen. Soviel also zu der braven Gegend. "Und was ist mit dir? Nicht mehr auf dem Schiff unterwegs? Ah, ist das schön, dich wieder einmal zu sehen. Du bist uns schon lange nicht mehr besuchen kommen." Kosta konnte darauf erstmal nichts erwidern, da er fest in Gaianes Arme und an ihren üppigen Busen gedrückt wurde. Ganz fest und ganz lange. Ehe sie ihn freigab, um Eneas ebenso freudig zu begrüssen und zu knuddeln.

Re: Wer ist Prinz Erenos?

Mi 22. Jan 2020, 17:33

Kosta erklärte, dass sie normalerweise nicht so nobel wohnen würden, doch er wäre bei seinen Wünschen für Prinz Tolarim nicht bescheiden gewesen. Sie könnten froh sein nicht in einer Villa zu wohnen.
"Du warst nicht bescheiden? Bist du sicher?", zweifelte Yadriël daran. Der Krieger hatte sich auch bei Timaris für den Dank seiner Lebensrettung nichts gewünscht außer einen Ausweis für Yadriël. Zunächst hatte der Prinz dies für pure Verschwendung gehalten, doch da ihm der Ausweis das Leben gerettet hatte, konnte er sich darüber nicht mehr lustig machen. Es war ein guter Wunsch gewesen. Trotzdem hätte sich Yadriël an Kostas Stelle ganz andere Dinge von seiner Herrin gewünscht.
Der Kleine schob ihn mit dem Rollstuhl weiter und machte ihn darauf aufmerksam, dass sie bald zu einem Lebensmittelladen kommen würden, wo sie alles für Kuchen oder Pralinen bekommen würden. Wollten die beiden immer noch backen? Der Schokoladenkuchen war eigentlich verlockend, doch Yadriël erinnerte sich an Phoebes Backkünste und er wusste nicht, ob er herausfinden wollte wie Kostas Schokoladenkuchen schmeckte. Ob es so wie früher war. Konnte er sich auf seine Erinnerungen überhaupt verlassen?
Eine Frauenstimme riss ihn aus seinen Gedanken. Yadriël blickte auf und erkannte eine blonde Hayllierin mit großen Brüsten und schwingenden Hüften. Seine Lenden zogen sofort sehnsüchtig. Die Hexe sah ziemlich scharf aus und sie kam auch noch auf sie zu. Mehr noch, Kosta schien sie zu kennen und er zeigte sich erstaunt über ihr Aussehen. Yadriël fand, dass an ihrem Aussehen rein gar nichts auszusetzen war.
Die Hayllierin namens Gaiane erklärte verschmitzt, dass sie eine unauffällige Hauslieferung vornehmen würde. Yadriël musterte sie nochmal genauer. Die frisch gefärbten Haare, die langen Wimpern, die dünnen Absätze, das Samtband am Hals und die Bluse, die ein Stück zu klein zu schein schien, um ihre Brüste besonders gut zur Geltung zu bringen. Wenn er sich nicht täuschte, war sie eine Hure, aber eine der Guten, wenn sie in diese Gegend gerufen wurde.
Gaiane erkundigte sich nach Kosta und freute sich dann ihn zu sehen ehe sie ihn in eine feste Umarmung zog. Wie kam man an so eine Umarmung, denn Eneas wurde diese Ehre auch zuteil, obwohl er weniger glücklich darüber schien. Dessen Libido regte sich diese Tage wohl nur für seinen Freund.

"Hallo, Gaiane. Wir sind seit ein paar Tagen in Mineva", begrüßte der Pirat sie. "Wir bleiben länger. Wir kümmern uns um-"
"Yadriël Erenos, sehr erfreut", meldete der Prinz sich zu Wort und lächelte charmant. "Kosta, bei all deiner Schwärmerei über die Stadt hast du nicht gesagt, was für ausnehmend wunderschöne Frauen darin leben." Er blickte sie bewundernd an.
Eneas sah etwas irritiert zwischen den beiden hin und her. "Ja, äh, das ist Yadriël. Ein Kriegsveteran mit dem Kosta zusammen-"
"Kriegsheld", verbesserte Yadriël ihn. "Ich habe im Geheimen für Hayll gearbeitet. So geheim, dass sie es nichtmal gemerkt haben."
Eneas hustete daneben und Yadriël warf ihm einen mahnenden Blick zu. Er sollte ihm das nicht vermasseln.
"Kosta hat zusammen mit ihm im Krieg gedient", führte der Pirat aus. "Wir kümmern uns um ihn solange er verwundet ist."
"Bin ein sehr guter Freund von Kosta", warf Yadriël ein. "Einer seiner besten." Er lächelte wieder und versuchte so locker wie möglich in dem Rollstuhl zu sitzen. Und der feine Piratenkapitän konnte sich seine skeptischen Blicke sparen.
"Wir wohnen in dem Haus dort hinten." Eneas deutete auf das entsprechende. "Jetzt vertreten wir uns die Beine und-"
"Wir besorgen Zutaten für Schokoladenkuchen und Pralinen. Das wird sicher viel zu viel sein nur für uns drei", fügte Yadriël hinzu. Er gab Kosta mit dem Ellbogen einen kleinen Schubs gegen die Beine, dass er diese tolle Frau für später einlud. Sie brauchte sicher Entspannung nach ihrer Arbeit.

Re: Wer ist Prinz Erenos?

Sa 25. Jan 2020, 11:27

Charmant und selbstbewusst, als würden er nicht mit zwei eingegipsten Beinen im Rollstuhl sitzen, stellte Zucker sich gleich selber vor, als Eneas, die Sprache auf ihn bringen wollte. Wobei er noch Kosta noch beinahe im selben Atemzug tadelte, dass er, bei seiner ganzen Schwärmerei über die Stadt, nie gesagt hätte, was für ausnehmend wunderschöne Frauen darin lebten. Gaiane lachte erfreut und Kosta musste schmunzeln.
"Ich fürchtete, du würdest mir nicht glauben und denken, ich würde nur prahlen", bestätigte er Zuckers Kompliment, dass Gaiane eine ausnehmend wunderschöne Frau war. "Ausserdem dachte ich, du würdest gerne auch noch selbst einiges hier entdecken", zwinkerte er Zucker verschmitzt zu.
Lieb versuchte Eneas Zucker noch offiziell vorzustellen, wurde dann aber schon wieder von Zucker unterbrochen, dass er nicht nur ein Kriegsveteran, sondern auch ein Kriegsheld wäre. Jetzt musste auch Kosta einen Moment verblüfft blinzeln. Normalerweise hielt Zucker eher damit hinter dem Berg und wollte bloss keine Aufmerksamkeit erregen, damit er auch ja keine Scherrereien bekam. Jetzt jedoch prahlte er damit, dass er dermassen im Geheimen für Hayll gearbeitet hätte, dass die Hayllier es noch nicht einmal gemerkt hätten.
"Tatsächlich?" fragte Gaiane amüsiert, nahm es aber nicht ganz so ernst. Zucker trug aber auch dick auf. Wie sollte die Hexe ihm da glauben können?
"Nun, die Auswirkungen deines Tuns haben wir durchaus bemerkt", lächelte Kosta liebevoll. "Und ich bin dir sehr dankbar dafür." Sanft legte er ihm die Hand auf die Schulter und drückte sie sacht. Gaiane durfte Zucker durchaus glauben, was den Kriegshelden betraf. Interessiert beobachtete die Hexe diese Geste und blickte neugierig zwischen ihnen hin und her. Sie schien etwas fragen zu wollen, wurde dann aber von Eneas unterbrochen, der hustete, ehe er erklärte, dass Kosta und Zucker zusammen im Krieg gedient hätten und sie sich nun solange um Zucker kümmerten, bis er wieder gesund wäre.

Zucker spann den Faden gleich weiter und beteuerte grossspurig, dass er ein sehr guter Freund von Kosta wäre. Einer seiner besten. Erstaunt blickte Kosta den Prinzen an. Es stimmte. Zucker war Kosta sehr, sehr wichtig. Auch wenn er nicht sagen konnte, warum. Meist schob er es einfach auf die Schuldgefühle, die er seinetwegen hatte. Doch wenn er ehrlich war, dass war es das nicht allein. Er hatte sich damals in Zucker verliebt gehabt und er liebte ihn immer noch. Natürlich war es kein Vergleich zu der Intensität, mit der er Eneas liebte. Aber er hatte den Prinzen schon sehr gern. Was ihn jetzt jedoch so überraschte war, dass Zucker sich so an ihn Band. Selbst wenn er einfach nur bei Gaiane landen wollte, war das doch ein sehr extremer Weg für den sonst so bindungsscheuen Prinzen.

Eneas versuchte das Gespräch wieder in allgemeinere Bahnen zu lenken und zeigte Gaiane, wo sie wohnten. Die Hexe machte grosse Augen und blickte sie fragend an. Sie wusste, dass das eigentlich über ihrem Verhältnis war. Zumals sie nicht wusste, dass sie Piraten waren. Bevor sie jedoch fragen konnte, unterbrach Zucker Eneas schon wieder und erklärte, dass sie unterwegsseien, um Zutaten für Schokoladenkuchen und Pralinen zu besorgen. Allerdings würde das sicher viel zu viel sein, nur für sie drei. Kosta spürte einen auffordernden Schubs an seinem Bein.
"Das wird es bestimmt", schmunzelte Kosta über Zuckers plötzliche Begeisterung für Schokoladenkuchen und Pralinen, ehe er Gaiane warm und offen anlächelte. "Wenn du und Cyrrus vorbei kommen wollt, seid ihr herzlich eingeladen."
"Oh, deine Backkünste, lass ich mir auf keinen Fall entgehen Kosta", stimmte die blonde Hexe begeistert zu. "Und dann kann Yadriël mir alles von seinem Geheimauftrag erzählen und wie ihr euch kennengelernt habt. Ich bin schon ganz neugierig darauf. Ich will alles wissen." Kosta musste lachen.
"In Ordnung, aber lass uns erst noch die Zeit, den Kuchen und die Pralinen überhaupt erst zu machen", bat er sie schmunzelnd.
"Keine Sorge, ich muss ohnehin erstmal zurück in den Laden", winkte Gaiane ab. "Alvaro wird nicht glücklich sein, wenn er alles alleine machen muss. Jetzt wo es allmählich wieder anläuft, wo der Krieg vorbei ist und die Leute wieder feiern und die Freuden des Lebens geniessen wollen. Warst du schon bei Alvaro. Hast du ihm schon gesagt, dass du wieder hier bist. Er wird sich freuen"
"Noch nicht", schüttelte Kosta mit einem sanften Lächeln den Kopf. "Wir müssen erst einmal richtig ankommen und gesund werden. Wenn ...Yadriëls Beine aus dem Gips sind, komme ich mal im Laden vorbei und sage hallo."
"Tu das", nickte Gaiane. "Wir haben viel zu lange nichts mehr von dir gehört und mit dem Krieg, da stellt man sich die schlimmsten Sachen vor." Sie hielt kurz traurig inne. "Man hört von viel zu vielen, die nicht zurück gekommen sind. Da ist es um so wichtiger, die zu feiern, die wieder zurück sind. Weisst du was, wenn Cyrrus und ich für Schokoladenkuchen, Pralinen und Heldengeschichten vorbei kommen, dann nehmen wir Alvaro gleich mit. Er wird nicht warten wollen, bis der Gips ab ist. So, ich muss nun aber los. Alvaro fragt sich bestimmt schon, wo ich abgeblieben bin. Es hat mich so gefreut, euch zu treffen. Wirklich." Innig wurden Kosta und Eneas zum Abschied noch einmal fest umarmt und auch Zucker bekam diesmal eine Umarmung, ehe die Hexe herum wirbelte, um zu ihrer Arbeit zurück zu eilen.

Re: Wer ist Prinz Erenos?

Sa 25. Jan 2020, 13:39

Während sie sich zum Laden die Straße runter aufmachten, erklärten sie Yadriël woher Eneas Timaris kannte und weswegen er einen Kammerdiener benötigt hatte. Der Dhemlaner nahm es relativ gelassen. Eneas hatte schon befürchtet, der Prinz würde ihn damit aufziehen. Im Gegenzug erfuhr er von einer scheinbar lustigen Feier, die spontan in einer Küche im Palast stattgefunden hatte. Es schmerzte ihn, dass er nicht hatte dabei sein können, doch er wollte Timaris' Wunsch respektieren und vielleicht war es so besser für sie beide. Er brauchte Draega nicht.
Mittlerweile konnte er nach all den Jahren und dem Abstand relativ neutral darüber sprechen, was aus der Beziehung geworden war. Yadriël musste den folgenden Herzschmerz und die Depressionen nicht wissen.
Der Prinz erzählte immer noch nichts über sich. Das kam überraschenderweise erst, als sie weitergingen und unerwartet auf eine blonde Frau trafen, die Kosta um den Hals fiel. Gaiane. Eneas kannte sie ein wenig, da sie zu Kostas ältesten Freundeskreis in Mineva gehörte. Aus einer Zeit, als er noch mit Alvaro zusammengewesen war. Eneas hatte versucht sich mit Kostas Freunden gutzustellen und dementsprechend freundlich erwiderte die Umarmung, war aber froh als das Geknuddel aufhörte. Ihm war der gesamte "Freundeskreis" um Alvaro suspekt und so richtig warm war er mit keinen von ihnen geworden.
Yadriël wusste freilich nichts davon und schien gleich Interesse an Gaiane zu haben. Bevor Eneas überhaupt etwas erklären konnte, unterbrach der Prinz ihn mehrmals, schmeichelte Gaiane sofort wie wunderschön sie sei und war plötzlich ein wichtiger Kriegsheld, der verdeckt für Hayll gearbeitet hatte. Yadriël hatte scheinbar kein Problem zu prahlen, wenn es um Frauen ging an denen er interessiert war.
Eneas warf ihm einen skeptischen Blick zu, als Yadriël behauptete, dass er einer von Kostas besten Freunden wäre. Dabei kannten die beiden sich noch nicht lange. Aber die Zeit im Krieg schien intensiver gewesen zu sein und hatte die zwei zusammengeschweißt. Genug, dass Kosta Yadriël sehr schnell sehr wichtig geworden war. Eneas befürchtete, dass sie den Dhemlaner auch nach seiner Genesung noch oft sehen würden. Kosta hatte so eine Art sich mit fast all seinen alten Liebhabern zu vertragen. Alvaro war das beste Beispiel. Eneas' Hoffnung, dass dieser großspurige Lack&Leder Typ nach der Trennung endlich aus Kostas Leben verschwinden würde, hatte sich nicht erfüllt. Kaum waren sie irgendwann wieder in Mineva gewesen, war Kosta wieder bei ihm abgestiegen. Eneas war nur froh, dass er den Kerl nicht mehr oft hatte sehen müssen, da Kosta seine Liebhaber eher selten zu gemeinsamen Treffen und Ausgängen mitgenommen hatte.

Dezent versuchte er das Gespräch zu beenden und zu erklären, dass sie noch einkaufen wollten, als Yadriël wieder sehr mitteilsam wurde und erklärte, dass sie Schokoladenkuchen und Pralinen backen würden. Das wäre sicher zu viel für sie drei. Eneas blickte ihn überrumpelt an. Wollte er etwa Gaiane einladen? Und was hieß hier Kuchen und Pralinen backen? Das war wesentlich aufwendiger.
Dann setzte Kosta noch nach und lud Gaiane zusammen mit Cyrus ein. Cyrus? Wer war das nochmal? Gaianes Freund, wenn Eneas es nicht verwechselte. Oder einer von Kostas "Freunden"? Es war schwer zu durchblicken.
"Also...", setzte Eneas an, doch Gaiane stimmte bereits zu und wollte wissen wie Kosta und Yadriël sich kennengelernt hatten. Das wusste nichtmal Eneas außer dass es während der Rettung von Laree passiert war. Jedenfalls wollte Gaiane später vorbeikommen. Dann erwähnte sie den unsäglichen Namen von Alvaro ehe sie wissen wollte, ob Kosta sich schon bei diesem gemeldet hatte. Eneas verzog das Gesicht. Kosta musste nicht jedes Mal wenn er in Mineva war bei Alvaro vorsprechen.
Jetzt erst recht nicht, wo sie eine eigene Beziehung angefangen hatten. Oder? Kosta würde nicht mehr zu Alvaro gehen oder? Eneas wurde unsicher. Dann wollte Kosta auch noch selbst zu Alvaros Laden gehen, wenn Yadriëls Beine aus dem Gips kamen. Das war zum Glück erst in zwei Wochen.
Eneas wartete ungeduldig darauf, dass Gaiane ging und nicht mehr dauernd Alvaros Name in jedem zweiten Satz fiel.
"Dann bis später, Gaiane. Wir müssen noch Zutaten einkaufen...", versuchte Eneas den Abschied voranzutreiben.
"Weisst du was, wenn Cyrrus und ich für Schokoladenkuchen, Pralinen und Heldengeschichten vorbei kommen, dann nehmen wir Alvaro gleich mit. Er wird nicht warten wollen, bis der Gips ab ist", sagte die blonde Hexe plötzlich.
Alvaro?! Sie wollte Alvaro mitbringen?! Er wollte sie anfahren wie sie bloß auf die Idee kam Kostas' Ex mitzuschleppen und wie unangebracht das war.
"Wir sind eigentlich noch gar nicht ausgestattet, um so viele Gäste", setzte Eneas stattdessen höflich an, als er bereits von ihr umarmt wurde. Ah, jetzt hatte sie es auf einmal eilig mit dem Verabschieden. Bevor Eneas noch etwas eingefallen war wie er dieses Treffen verhindern konnte, war sie bereits abgerauscht.
"Sie ist heiß", sagte Yadriël danach und schien ganz zufrieden. "Wer sind-"
"Alvaro?!", konnte Eneas sich nicht mehr bremsen. Er musste seinen Unmut vor Kosta nicht mehr verheimlichen und so tun, als fände er das toll. "Wie kann sie den einfach miteinladen? Ich konnte diesen aufgeblasenen selbsteingenommen Typen-"
"Also einer deiner Liebhaber?", erriet Yadriël gelassen und blickte zu Kosta.
"Sein erster Gefährte", knurrte Eneas. "Und du", wandte er sich an den Dhemlaner, "Schokoladenkuchen und Pralinen?! Weißt du wieviel Zeit das kostet beides zu machen?" Er schnaubte. Yadriël zuckte mit den Schultern.
"Reg dich ab. Was ist denn dabei, wenn dieser Alvaro mitkommt? Ich lerne gerne Kostas andere Liebhaber kennen", sagte er. "Vielleicht sind die etwas lockerer als du. Kleiner, wieso hast du dir den verkrampftesten von allen ausgesucht?"
"Ich bin nicht verkrampft!", empörte sich Eneas.
"Okay. Sexuell frustriert", präzisierte Yadriël gelassen.
Eneas warf ihm einen finsteren Blick zu ehe er seufzte. Er war nicht sexuell frustriert! Oder verkrampft! "Lass uns einkaufen gehen."

Re: Wer ist Prinz Erenos?

Sa 25. Jan 2020, 16:33

Kaum war Gaiane ausser hörweite, platzte Eneas der Kragen. Zucker hatte noch über die Hexe schwärmen wollen, doch dieses Mal fuhr Eneas ihm gnadenlos über den Mund und schimpfte aufgebracht darüber, dass auch Alvaro kommen sollte. Er nannte ihn einen aufgeblasenen, selbsteingenommenen Typen und hätte wohl noch weitere gemeine Worte gefunden, wenn ihn Zucker nicht wieder unterbrochen hätte und ganz gelassen fragte, ob dieser Alvaro einer von Kostas Liebhaber wäre. Dabei blickte er ihn an, doch Kosta reagierte nicht darauf. Stattdessen blickte er Eneas erschrocken an. Er hatte gewusst, dass er Alvaro nicht sonderlich mochte, doch eigentlich waren die zwei immer einigermassen gut miteinander ausgekommen. Dass er dem Krieger so eine Wut entgegen brachte, überraschte und verwirrte ihn doch sehr.

Zornig knurrte Eneas, dass Alvaro Kostas erster Gefährte gewesen wäre, ehe er nun auf einmal dem Prinzen den Kopf zu waschen, dass es Wahnsinn sei, einen Schokoladenkuchen und Pralinen gleichzeitig zu machen. Das gäbe viel zu viel Arbeit. Kosta zuckte erschocken zusammen. Ja, es gäbe mehr Arbeit, aber das war nicht so schlimm. Wenn Zucker dafür etwas Ablenkung bekam und sie endlich einmal etwas zu dritt machen konnten, dann war es das doch wert. Das würde ihnen allen gut tun. Zumindest hatte Kosta das gehofft. Stattdessen stritten Eneas und Zucker nun ganz offen. Kosta wand sich unwohl. Unglücklich schaute er zwischen den beiden hin und her.

Frech konterte Zucker, dass Eneas sich beruhigen solle. Was denn dabei sei, wenn Alvaro käme. Er würde gerne Kostas andere Liebhaber kennen lernen. Weil die vielleicht etwas lockerer wären, als Eneas. Unverblümt fragte Zucker ihn, warum er sich ausgerechnet den verkrampftesten von allen ausgesucht hätte. Erschrocken schnappte Kosta nach Luft. Das war gemein. Ausserdem kannte Zucker seine anderen Liebhaber gar nicht. Er wusste also gar nicht, ob Eneas der verkrampfteste von allen war. Kosta blieb vor Schreck die Sprache weg. Wenigstens konnte Eneas sich wehren, dass er nicht verkrampft wäre. Was es jedoch nur noch schlimmer machte. Denn Zucker präzisierte, dass Eneas viel eher sexuell frustriert wäre.

Diesmal schlug Kosta verlegen die Augen nieder und wurde blass. Nur kurz schielte er schuldbewusst zu Eneas. Dass sein Liebster den Sex vermisste war kein Geheimnis. Kosta vermisste ihn auch. Er wollte so gerne wieder Sex mit Eneas haben. Doch er war noch nicht bereit dazu. Er dachte noch viel zu oft an Ranard. Sie würden wieder in alte Verhaltensmuster fallen. Gequält presste er die Lippen zusammen. Er wollte Eneas doch auch nicht plagen, indem er ihm den Sex verweigerte. Dieser seufzte genervt und fand, dass sie einkaufen gehen sollten.

"Sei doch nicht so gemein zu Eneas", bat Kosta Zucker leise, als er sich vorbeugte, um den Rollstuhl wieder in Gang zu bekommen. Rasch schob er ihn vorwärts, um auf der gleichen Höhe wie Eneas gehen zu können.
"Es tut mir leid, Eneas", entschuldigte er sich bei seinem Liebsten dafür, dass er sich so von Gaiane hatte überrumpeln lassen. "Ich schicke vom Laden aus eine Nachricht zu Gaiane, dass es heute noch etwas früh ist, für einen Besuch. Dass wir erst einmal ankommen müssen."

Re: Wer ist Prinz Erenos?

Sa 25. Jan 2020, 18:31

In seiner Unmut über eine unvorbereitete Begegnung mit Alvaro, und wohl vielleicht auch weil er etwas frustriert war wie Yadriël sagte, gab er mehr preis als er eigentlich vorgehabt hatte. Normalerweise verbarg er diese Gedanken und Gefühle in der Gegenwart von Kosta, doch seitdem es nicht mehr zwanghaft in ihm verankert war, lösten sich diese geheimen Gefühle immer mehr und brachen unvermittelt frei.
Eneas registrierte erst später, dass ihn sein Freund erschrocken anblickte und blass geworden war. Damit hatte Kosta offensichtlich nicht gerechnet. Der Krieger tadelte Yadriël, dass er nicht so gemein zu Eneas sein solle.
"Ich war bloß offen", verteidigte der Dhemlaner sich. Eneas verzog das Gesicht und ging weiter. Für seinen Geschmack war der Prinz etwas zu offen. Besonders bei Dingen, die nichts mit ihm zu tun hatten. Sobald es um ihn selbst ging gab er keinen Ton von sich.
Kosta schloss rasch mit dem Rollstuhl zu ihm auf und entschuldigte sich. Er würde Gaiane eine Nachricht schicken und den Besuch erstmal absagen.
"Oh.. nein, mir tuts leid. Es hat mich überrascht... ich war nicht vorbereitet", erklärte er. Er hätte Gaiane nicht ohne Antwort gehen lassen sollen. Jetzt im Nachhinein die Einladung zurückzuziehen, wäre sehr unhöflich. Eneas blickte seinen Liebsten ebenfalls entschuldigend an.
"Ich wollte nicht so ausfahren. Aber ich möchte mich nicht mehr mit deinen Liebhabern anfreunden, obwohl ich sie nicht mag." Das hatte er viel zu oft getan und es hatte immer geschmerzt.
Yadriël räusperte sich.
"Anwesende ausgenommen", fügte Eneas hinzu. Warum auch immer. Jedenfalls hätte Eneas Alvaro garantiert nicht bei ihnen wohnen lassen, wäre dieser verwundet gewesen.
"Ich war nur eifersüchtig, tut mir leid. Alvaro kann vorbeikommen. Dann kannst du ihm sagen, dass du nicht mehr mit ihm schlafen wirst." Das hatte Kosta gewiss nicht mehr vor oder? Eneas würde Alvaro gerne zeigen, dass er bei Kosta keine Chance mehr hatte. Dass Eneas jetzt sein Gefährte werden würde. Kosta griff nach seiner Hand und drückte sie.
Sein Liebster lächelte ihn verzeihend an, doch stutzte bei der letzten Forderung.
"Das könnte ich...", sagte er vage ohne dass Eneas damit nun bescheid wusste. Vielleicht hatte er auch etwas ganz unverschämtes gefordert. Sie hatten immer noch nicht darüber geredet wie ihre zukünftige Beziehung aussehen würde. Die ganzen Gespräche waren pausiert seitdem Yadriël bei ihnen war. Apropos...

"Was für eine Ansage." Yadriël hatte bei Eneas' Forderung gepfiffen.
Eneas verdrehte die Augen. "Wirst du die ganze Zeit Kommentare dazu machen?"
"He, ich kann mich grad nich unsichtbar machen", erklärte der Prinz, "Und ich wusste nichts von eurer komplizierten Beziehung. Oder von irgendwelchen Beziehungen. Ist neu für mich diese ganze Eifersuchtskiste."
Eneas stockte. "Heißt das, du warst noch nie in einer Beziehung?", fragte er. "Kosta und du..." Sein Freund hatte ihm eindeutig gesagt, dass er sich in den Soldaten verliebt hatte.
Yadriël schüttelte den Kopf. "Ab wieviel mal Sex ist man in einer Beziehung?", fragte er.
"So funktioniert das nicht...", erwiderte Eneas. "Es hängt davon ab was beide wollen und was für Gefühle im Spiel sind."
"Ich dachte mal ich wär in einer..", sagte der Dhemlaner mehr zu sich selbst. "Wo ist jetzt dieses Geschäft? Oder braucht ihr noch was Zeit für eure Beziehung?"

Re: Wer ist Prinz Erenos?

Sa 25. Jan 2020, 20:54

Eneas entschuldigte sich auch gleich bei ihm. Es hätte ihn überrascht, weil er nicht vorbereitet gewesen wäre. Kosta nickte verstehend. Wie sollte man auf so etwas auch vorbereitet sein. Eneas hatte noch mehr auf dem Herzen und gab zu, dass er sich nicht mehr mit seinen Liebhabern anfreunden wolle, obwohl er sie gar nicht mochte. Unsicher und verwirrt blickte Kosta zu Eneas. Er hatte nicht gewusst, dass Eneas seine Freunde so wenig leiden konnte. Waren die denn wirklich so schlimm gewesen? Kosta hatte eigentlich gedacht, dass die meisten ganz nett gewesen wären.
Sein Liebster erklärte jedoch, dass er nur eifersüchtig wäre. Es täte ihm Leid und Alvaro könne kommen. Kosta lächelte verzeihend, schob seine Hand in die von Eneas und drückte sie sachte. Eneas durfte gerne eifersüchtig sein. Es war schön, wenn er ihn für sich haben wollte. Prompt forderte Eneas auch von ihm, dass er Alvaro sagen solle, dass er nicht mehr mit ihm schlafen würde. Kosta stutzte. Er fragte sich, ob Eneas sich der Forderung, die er gestellt hatte, wirklich bewusst war, oder ob es nur blinde Eifersucht war. Ob er darauf beharrte oder ob er einknicken würde, wenn Kosta ihm wiedersprach. Immerhin hatte Kosta ihm gesagt, dass er keine monogame Beziehung haben wollte.
"Das könnte ich..." stimmte er deswegen nur zögerlich zu, dass er Alvaro sagen könne, dass er keinen Sex mehr mit ihm haben werde. Kosta wollte austesten, ob Eneas zu seiner Forderung stand. Ob er ihn wirklich so sehr an ihn anleinen wollte.

Zucker war allerdings auch noch anwesend und pfiff überrascht. Ungeniert sprach er seine Gedanken aus. Nämlich, dass das eine klare Ansage gewesen wäre. Entnervt verdrehte Eneas die Augen und wollte solche Kommentare nicht hören. Woraufhin Zucker konterte, dass er sich grad nicht unsichtbar machen könne. Ausserdem hätte er nichts von ihrer komplizierten Beziehung gewusst. Oder sonst von irgendwelchen Beziehungen. Diese Eifersuchtskiste wäre neu für mich. Eneas fiel aus allen Wolken. Erst, dass Zucker noch nie in einer Beziehung gewesen war und dann weil er gedacht hätte, dass Kosta und er eine Beziehung gehabt hätten.
Nun war es an Kosta, Eneas verwundert anzusehen. Er wusste nicht, wie Eneas auf die Idee kam. Sie hatten nur einige Male Sex miteinander gehabt und nicht die hälfte davon war freiwillig gewesen. Traurig und beschämt senkte er den Blick. Er konnte nicht so locker darüber sprechen, wie Zucker es tat, der ganz ungeniert fragte, ab wieviel mal Sex man in einer Beziehung sei. Es klang wie eine sehr lustige frage, war aber eigentlich sehr traurig. Eneas erklärte gleich hilfsbereit, was es bedeutete, in einer Beziehung zu sein. Da murmelte Zucker mehr zu sich selbst, dass er mal gedacht hätte, er wäre in einer, ehe er deutlicher nach dem Geschäft fragte oder ob Eneas und er noch was Zeit für ihre Beziehung brachten.

"Noch eine ganze Menge", antwortete Kosta wehmütig. "Aber darum kümmern wir uns ein andermal. Sonst gibt es heute keinen Schokoladenkuchen. Geschweige denn Schokoladenkuchen und Pralinen. Du hast dir da was grosses vorgenommen, Zucker. Und damit meine ich noch nicht die backerei. Wenn du dich auf Gaiane und Cyrrus einlassen willst, musst du fit wie ein Turnschuh sein. Pass also besser auf."

Re: Wer ist Prinz Erenos?

Sa 25. Jan 2020, 21:29

Yadriël hatte das ganze Hin und Her zwischen den beiden zunehmend verwirrt verfolgt. Er hatte zwar nicht viel Ahnung von Beziehungen, aber auch er spürte, dass sie etwas privates besprachen. Nur konnte er sich nicht wirklich aus der Unterhaltung entfernen und weghören schon mal gar nicht. Unfreiwillig hatte der Prinz so mitbekommen, dass Eneas ein ganz schön eifersüchtiger Typ war. Sein Verdacht, dass der Piratenkapitän sexuell frustriert und ausgehungert war, bestätigte sich immer mehr. Ansonsten würde Eneas doch nicht so ausflippen, dass Gaiane Kostas Ex-Gefährtin mitbringen wollte. Aber der Krieger sah sofort rot und beschwerte sich über die Einladung. Und dass Yadriël Gaiane gesagt hatte, dass sie Schokoladenkuchen und Pralinen backen würden. Der Dhemlaner verstand das Problem nicht. Wie kompliziert würde das schon werden?
Yadriëls Hinweise, dass Eneas mal lockerer werden und nicht so viel Frust schieben sollte, stießen auf wenig Begeisterung. Warum vögelte Kosta ihm nicht mal das Hirn raus? Das würde sicher helfen. Und Kosta war sonst auch niemand, der ein Angebot auf Sex verschmähte. Yadriël wusste nicht was deren Problem war. Kosta wollte den Besuch sogar absagen, doch Eneas lehnte das auch ab und entschuldigte sich für seinen Ausbruch.
Gut, Yadriël würde Gaiane gerne wiedersehen. Leider war das Gespräch mit einer Entschuldigung nicht getan und die beiden tanzten noch um die Entschuldigung umher ehe der Kapitän klar sagte, dass er Alvaro nur dabei haben wollte, damit Kosta ihm sagen konnte, dass er nicht mehr mit ihm schlafen würde. Ganz schön bestimmend, doch Kosta schien solche Kerle zu mögen. Der Prinz pfiff beeindruckt, aber Eneas war weiterhin verkrampft und fand die Einmischungen weniger toll.
Es entlockte Yadriël, dass er selbst nie in einer Beziehung gewesen war. Wann sollte er dazu die Gelegenheit gehabt haben? Er war ständig unter Kontrolle seiner Besitzer gewesen bis er in den Salzminen gelandet war. Und die Auswahl dort war nicht sehr prickelnd gewesen...
Natürlich hatte er von Beziehungen gehört. Er hatte sie bei seinen Besitzern teilweise beobachtet oder sie darüber reden hören. Er hatte auch mal gedacht, Phoebe und er wären in einer Beziehung gewesen. Schließlich hatte er sie mehrmals getroffen. Mit ihr war es anders gewesen. Aber sie hatte nichts davon wissen wollen. Und als er die Chance gehabt hatte, hatte er gekniffen.

Der Prinz lenkte davon ab bevor die anderen vielleicht danach fragten. Kosta meinte, dass Eneas und er noch viel Zeit für ihre Beziehung bräuchten, doch sie würden sich ein andermal darum kümmern, sonst hätten sie heute kein Schokoladenkuchen. Der Pirat wirkte eher so, als hätte er auf alle Schokoladenkuchen verzichtet sofern Kosta ihrer Beziehung wieder Zeit widmete. Aber er sagte nichts mehr dazu.
"Ich hab mir was vorgenommen? Ich weiß nicht wie backen geht", wehrte Yadriël ab. "Ich dachte, ihr backt und ich schaue euch zu."
Kosta warnte ihn noch vor etwas anderem. Er müsse fit sein, wenn er sich auf Gaiane und Cyrus einlassen wolle.
"Oh, ja, über das. Könnt ihr mir Geld leihen? Ich weiß nicht wie die Preise hier so sind und ich hab nich mit noch nem Typen gerechnet, aber je mehr desto besser", sagte der Prinz.
"Preis?" Eneas sah ihn irritiert an. "Warte..." Dann dämmerte es ihn. "Gaiane ist keine Hure!" Auf der gegenüberliegenden Straßenseite schüttelte ein Mann, der einen Kinderwagen schob, verächtlich den Kopf und schnalzte mit der Zunge.
"Keine hab ich gesagt", dämpfte Eneas die Stimme.
"Echt? Ich hätte schwören können sie ist im Sexgeschäft tätig. Man erkennt sich ja", verteidigte Yadriël sich. Vermutlich war er so scharf, dass er sich das eingebildet hatte.
"Nun ja... sie arbeitet in einem Sex.. geschäft...", wisperte Eneas. "Also das mit Sexspielzeugen handelt.. du weißt schon.. ja, ähem." Er räusperte sich und wurde leicht rot.
Der Dhemlaner begann zu grinsen. "Das heißt, dein Gefährte besitzt einen Laden mit Sexkram?", fragte er Kosta begeistert.
"Ehemaliger Gefährte", betonte Eneas.
"Wer genau sind Gaiane und Cyrus? Und wer ist dieser Alvaro?", fragte Yadriël neugierig, während er weiter die Straße runtergerollt wurde. An einer Kreuzung bogen sie ab und er sah in der Ferne ein Geschäft, das mehrere Gemüsekisten vor dem Eingang aufgebaut hatte.

Re: Wer ist Prinz Erenos?

Sa 25. Jan 2020, 22:23

"Oh, nein, du wirst mit anpacken", schüttelte Kosta seinen Kopf. "Kuchen und Pralinen gibt es nur, wenn du mithilfst beim Backen. Denk nicht, dass du deinen Rollstuhl vorschieben kannst. Diese Ausrede zählt hier nicht." Zucker würde trotzdem mithelfen können und es würde ihm gut tun, so ganz alltägliche Dinge zu tun. Wobei, Kuchen und Pralinen machen zwar nicht alltäglich war, aber etwas, was meistens als normal angesehen wurde. Da aber Zucker mehr in weniger normalen Dingen bewandert war, warnte er ihn bezüglich Gaiane und Cyrrus vor. Seine Antwort darauf war etwas irritierend und erinnerte stark an Nakarios. Hauptsache Sex und je mehr, desto besser.

Eneas begriff das Missverständnis schnell und stellte es entsetzt klar, dass Gaiane keine Hure wäre, womit er einen frisch gebackenen Familienvater auf der anderen Strassenseite sehr entsetzte. Leiser und immer verlegener werdend erklärte Eneas, wer Gaiane war und wo sie arbeitete. Dabei wurde er leicht rot und und wand sich ganz süss. Kosta beobachtete es fasziniert und es kribbelte plötzlich ganz fest in seinem Bauch. Zu gerne hätte er seinen Freund nun weiter getrietzt und ihn gleichzeitig dazu verführt, sich auszuziehen, damit er seinen süssen, verlegenen Gefährten hemmungslos durchvögeln konnte.

"Hmm, ja, er macht viele der Spielzeuge sogar selber", antwortete er Zucker wegen seiner sündigen Gedanken eher abwesend, als dass er wirklich darauf achtete, was er sagte. Er brauchte einen Moment, bis er realisierte, weswegen Zucker so begeistert und Eneas so empört war. Rasch rief er sich zur Ordnung, als er merkte, dass er sich hatte verführen lassen. Das hier war nicht der richtige Zeitpunkt oder Ort für Sex. Oder für Gespräche darüber.

"Lass uns zuerst mal einkaufen gehen", wehrte er Zuckers viele Fragen leise ab. "Ich erkläre es dir nachher, wenn wir wieder zurück sind. Hier sind wir in einer Gegend, wo man nicht offen oder gar laut über Schlafzimmergeschichten spricht." Geschweige denn über Sexspielzeuge und Orgien. "Nicht, dass wir noch von hier vertrieben werden, oder Prinz Tolarim zur Last fallen, weil man Reklamationen über uns ausspricht. Sag mir lieber, was für Pralinen du machen willst, damit wir die richtigen Zutaten einkaufen können. Und du Eneas? Was möchtest du für welche haben?"

Re: Wer ist Prinz Erenos?

Sa 25. Jan 2020, 22:55

Er wusste wirklich nicht was er beim Backen helfen sollte, doch Kosta war der Meinung, dass Yadriël da seinen Rollstuhl nicht als Ausrede vorschieben könne. "Was ist mit der Vernichtung Sions? Das war sehr erschöpfend."
Aber das schien auch nicht zu gelten. Nachdem Eneas aufgeklärt hatte, wer Gaiane nicht war, wurde es bloß interessanter, denn die Erwähnung des Sexgeschäftes ließ Yadriël aufhorchen. Wieso konnten sie das Geschäft nicht sofort besuchen? Außerdem wurde Kostas ehemaliger Gefährte Alvaro dadurch gleich interessanter. Eneas schien es weniger toll zu finden und schaute missmutig drein, während Kosta erklärte, dass Alvaro viele der Sexspielzeuge selbst herstellte.
"Handwirklich begabt auch noch", flötete Yadriël und musste über Eneas' genervtes Augenrollen schmunzeln. "Und an wem testet er die dann? Ich stelle mich gerne zur Verfügung", bot der Prinz ganz selbstlos an. "Du weißt, ich bin ein ganz tolles Testsubjekt."
Neugierig fragte er nach Kostas interessanten Freunden, aber dieser verschob die Antwort auf ihre Rückkehr. In dieser Gegend dürfte man nicht offen über Schlafzimmergeschichten sprechen. Ansonsten könnte man vertrieben werden oder Prinz Tolarim könnte Beschwerden über sie erhalten. Yadriël rückte in seinem Rollstuhl unruhig hin und her. Er würde es dem Adeligen zutrauen, dass er sie rauswarf, wenn sie nicht den Erwartungen der Gesellschaft entsprachen. Der Dhemlaner hatte es mehr als einmal erlebt.
"Unsere Nachbarn werden froh sein etwas zu haben worüber sie reden können. Wir sind ein aufregendes Gerücht. Mehr wird nicht passieren", beruhigte Eneas da plötzlich. "Außerdem wohnt Andiël auch in dieser Nachbarschaft. Sie sollten solche Gespräche gewöhnt sein." Er grinste leicht. "Krokant für mich", beantwortete er die Frage nach den Pralinen.
"Hmm.. keine Ahnung was möglich ist", sagte Yadriël. "Kaffee? Was willst du?"
Der Kleine wollte Kugeln gefüllt mit Rum und Früchten. "Dekadent", pflichtete Yadriël zufrieden bei.
Sie kamen bei dem Lebensmittelladen an, der sich durch ein Schild über dem Eingang und einem großen Schaufenster identifizierte, wo mehrere bunte Schachteln, Dosen und Früchte auslagen. Yadriël wurde vorsichtig über die Stufe in den Laden geschoben. Der Prinz blickte sich staunend um, denn er war noch nie in einem Lebensmittelladen gewesen. Es gab hohe Regale gefüllt mit diversen Waren, Kisten mit Gemüse und Säcke mit Kartoffeln. Hinter einer kleinen Holztheke stand ein Mann und grüßte sie freundlich. Es wirkte fast wie eine Bar nur dass hinter dem Mann kein Wandregal mit Flaschen und Gläsern stand sondern Schachteln, Dosen, Vorratsgläser und Gewürze.
Während Yadriël all die Eindrücke in sich aufsog, kauften die beiden Krieger ein und sagten dem Verkäufer was sie haben wollten. Neben den Zutaten für Kuchen und Pralinen auch Zutaten für einen Fleischeintopf, den Kosta kochen wollte. Außerdem noch Toilettenpapier, Cremes, etwas Obst, losen Tee und weiteres, das alles in Eneas' Juwelengepäck verschwand.
"Wir haben mehr gekauft als ihr vorhattet", beobachtete Yadriël, als sie den Laden verließen.
"Das ist doch immer so in diesen Geschäften", erwiderte Eneas und hatte sich mit Kosta abgewechselt den Rollstuhl zu schieben.
"Hmm. Klar", bemerkte der Dhemlaner.

Er wurde wieder zurück zum Haus geschoben, während die beiden über die Mannschaft sprachen und das Schiff. Eneas wollte demnächst an den Hafen gehen. Yadriël sehnte sich danach sich auch nach Lust und Laune die Beine zu vertreten. Es war zwar nett gewesen, dass man ihn zum Geschäft mitgenommen hatte, doch es ging alles etwas langsamer und wirklich frei war er nicht. Anderseits hätte er keine Ahnung gehabt was er überhaupt anschauen und machen konnte, würde er wieder gehen können.
Zurück im Haus begannen sie die Vorräte wegzuräumen oder für das Backen beiseite zu stellen. Yadriël saß daneben und sollte ab und zu etwas festhalten ehe es ihm wieder aus der Hand genommen wurde. Trotzdem fühlte er sich leicht nutzlos. Er war noch nie nutzlos gewesen. Irgendjemand hatte immer einen Nutzen an seinem Körper gehabt.
"Also erzähl mal. Wie bist du mit diesem Alvaro zusammen gekommen und wer sind Gaiane und Cyrus?", fragte der Prinz, um von seiner Untätigkeit abzulenken.

Re: Wer ist Prinz Erenos?

Sa 25. Jan 2020, 23:39

Eneas beruhigte ihn, dass ihre Nachbarn sie als willkommene Ursache für aufregende Gerüchte wären. Ausserdem wären die Leute hier an Andiël und seine Sexgeschichten, beziehungsweise Geschichten über Sex gewöhnt. Dabei grinste er er auf seine leichte Art, dass es Kosta auch ganz leicht ums Herz wurde. Vielleicht hatte er recht. Trotzdem sollten sie sich lieber aufs Einkaufen konzentrieren und später über Gaiane, Cyrrus und Alvaro sprechen. So fragte er die anderen, was für Pralinen sie wollten. Eneas wählte Krokant. Zucker wusste nicht so recht welche und entschied sich dann für Kaffee.
"Mit echtem Kaffee", lächelte Kosta. Nicht nur Ersatzkaffee. "Meine Lieblingspralinen sind die Kugeln, die mit Früchten und Rum gefüllt sind." Das war schon immer seine Schwäche gewesen. Früchte, die sich mit Alkohol vollgesogen hatten. Dummerweise machten die ihn immer recht beschwippst. Auf so eine angenehme, prickelnde Weise. Besser er machte sich keine von denen. Das war zur Zeit viel zu gefährlich. Merkwürdigerweise war Zucker sehr zufrieden mit seiner Wahl und nannte sie zu seinem Entsetzen dekadent. Das machte Kosta ganz verlegen. Er wollte nicht dekadent sein.

In dem eleganten Lebensmittelladen blickte Zucker sich staunend um. Kosta erinnerte sich in dem Moment genau daran, wie es ihm zum ersten Mal in so einem Laden gewesen war. Er liess ihm Zeit, sich umzuschauen und rollte ihn herum, damit er auch alle sehen konnte. Zusammen mit Eneas gab er bei dem Verkäufer ihre Bestellungen auf. Wobei er auch gleich noch etwas, für ein herzhaftes Abendessen bestellte. Eines, wo auch mehrere Leute mitessen konnten und was ein guter Ausgleich zu alle den Süssigkeiten waren.
"Eneas meint, dass man in solchen Läden immer noch allerhand sieht, was man vergessen hat, was man aber eigentlich braucht", erklärte er schmunzelnd, warum sie mehr gekauft hatten, als sie vorgehabt hatten. Zucker schien mit Eneas Erklärung nicht so ganz klar zu kommen. "Oder man sieht Dinge, die man zwar nicht hat, aber braucht." Deswegen passierte es ganz leicht, das die Tüten voller als geplant wurden.

Auf dem Rückweg sprachen sie über harmlosere Dinge, als über Sex, Huren und Spielzeugläden für besondere Gelegenheiten. Doch kaum waren sie wieder zurück im Haus und mit dem Auspacken und verräumen der Einkäufe beschäftigt, wobei Zucker nicht wirklich helfen konnte, wollte der Prinz neugierig mehr über Alvaro, Gaiane und Cyrrus wissen.
"Uh, ich weiss gar nicht, wo ich anfangen soll", gestand Kosta. "Das ist eine ziemlich lange Geschichte." Und er wusste nicht, ob Eneas die hören wollte. "Ich war mit einem Freund in Alvaros Laden. Irgendwie hat Eines zum Anderen geführt und ich war plötzlich alleine mit Alvaro im Laden und ehe ich mich versah, hatten wir ziemlich..." harten, hemmungslosen Sex. Aber das sagte er besser nicht vor Eneas.
"Na ja, danach haben wir uns recht lange nicht mehr gesehen", lenkte er hastig ab. "Nur einmal noch, wo wir uns recht heftig gestritten haben. Aber später dann irgendwann wurde Alvaro überfallen und wir haben ihm geholfen. Dabei sind wir uns näher gekommen und irgendwann wollte er mich doch zum Gefährten haben. Weisst du, erst wollte er gar nicht", erklärte er Zucker. "Weil er Angst hatte, dass ich zu unreif und zerbrechlich wäre. Doch dann hat er mich so gern bekommen, dass er doch mit mir allein zusammen sein wollte." Kosta lächelte bei der Erinnerung daran, wie verblüfft er über die Bitte von Alvaro gewesen war. Er hätte sich nie gedacht, dass ihm das je passieren würde.
"Gaiane arbeitet bei Alvaro im Laden", kam es ihm in den Sinn, dass er von den anderen auch noch erzählen sollte. "Cyrrus ist ihr Gefährte. Sie alle drei sind gute Freunde und haben einen ähnlichen Geschmack, was ihr Sexualleben angeht. Gaiane geniesst es, beim Sex dominiert zu werden. Darin ist sie ganz schön fordernd. Am liebsten wird sie von drei Kerlen gleichzeitig durchgenommen. Und Cyrrus, na ja, er dominiert leidenschaftlich gerne und ist ebenso fordern. Er schafft es spielend leicht, die Kerle, die Gaiane ihre Lust bereiten, zu dominieren und seine Gefährtin dazu." Das war ganz schön beeindruckend und scharf.
"Deswegen meinte ich vorhin, dass du sehr ausdauernd sein musst, wenn du dich mit den beiden einlässt", erinnerte er Zucker schmunzelnd. "Denn manchmal laden sie jemanden in ihr Bett ein." Oder was auch immer gerade ihre Spielwiese ist. "Oder gehen an eines der Treffen." Sie beide waren sehr scharf und verführerisch. Aber kein Vergleich zu Alvaro, der einem an seine Grenzen und noch etwas weiter treiben konnte und einem dann trotzdem wieder sicher zurück holte.

Re: Wer ist Prinz Erenos?

So 26. Jan 2020, 00:22

Eneas bekam eine kurze Verschnaufspause wo sie nicht über Alvaro und seinen Anhang redeten, doch kaum waren sie nach einem erfolgreichen Einkauf zurück in ihrem neuen Zuhause, wollte Yadriël wissen wie Kosta Alvaro kennengelernt hatte und wie da Gaiane und Cyrrus reinpassten. Eneas wusste nicht, ob er das mitanhören wollte. Er hatte seine eigene Version was damals während Kostas Kennenlernen passiert war und wie es Eneas damit ergangen war. Kostas erster Gefährte war besonders schmerzvoll gewesen und es hatte lange gebraucht bis Eneas sich - mithilfe von Florien und Timaris - eingeredet hatte, dass da nichts zwischen Kosta und ihm war und er die ganzen verwirrenden Gefühle vergessen sollte.
Er hatte sie nicht vergessen. Er war nur besser darin geworden sie vor anderen zu verbergen und zu unterdrücken. Er hatte die Gefühle vor sich selbst gerechtfertigt und sie anders interpretiert. Dass er ein schäbiger schlechter Mann war, der Kosta für sich wollte und ihm keine Freiheit gönnte. Dass er prüde war weil ihn die Erzählungen darüber verstörten und belasteten. Dass er traumatisiert war wegen sein eigenen Erfahrungen mit Nevander und eine richtig funktionierende Beziehung zwischen zwei Männern in seinem Kopf verdrehte.
Oh, am Ende hatte er viele Mechanismen gehabt um seinen Liebeskummer wegzuerklären.
Auch jetzt war es nur zu schnell in diese alten Mechanismen zurückzufallen und so zu tun als belaste ihn das nicht. Abwenden und in Ruhe die Lebensmittel einräumen.
Kosta erzählte inzwischen Yadriël wie alles angefangen hatte. Er wäre mit einem Freund in Alvaros Laden gekommen und als sie alleine gewesen wären, hätte irgendwie eins zum anderen geführt. Plötzlich hätten sie ziemlich-
Kosta unterbrach sich, doch Eneas konnte sich schon denken was er hatte sagen wollen. Sex. Seine Hand verkrampfte sich um eine Dose.
"Geilen Sex?", vollendete auch Yadriël ungeniert den Satz.
Es sollte Eneas nicht mehr aufregen. Das lag in Kostas Vergangenheit. Jedenfalls hätte es das getan, hätte Kosta sich nicht dazu entschlossen auch weiterhin mit Alvaro zu schlafen, wann immer sie nach Mineva kamen. Eneas waren die "Besuche" nicht entgangen.
Sein Freund fuhr fort, dass er Alvaro länger nicht gesehen hätte. Sie hätten sich heftig gestritten. Aber als Alvaro überfallen worden wäre, hätten sie ihm geholfen und sie wären sich wieder näher gekommen. Alvaro hätte ihn doch zum Gefährten haben wollen, obwohl er Kosta zunächst für zu unreif gehalten hätte. Eneas schnaubte im Hintergrund.
Seiner Meinung nach war Alvaro ein Arschloch gewesen, der mit Kostas Gefühlen gespielt hatte. Natürlich hatte Alvaro ihn als Gefährten gewollt. Wer wollte das nicht?
"Du bist das Gegenteil von zerbrechlich", meinte Yadriël. "Dein erster Gefährte also. Wie alt warst du da?"
Zu jung fand Eneas. Viel zu jung für so jemanden wie Alvaro. Er hatte dem Kerl nie vertraut.

Kosta erzählte danach über Gaiane und Cyrrus und dass diese und Alvaro die gleichen sexuellen Vorlieben hätten. Unverblümt plauderte Kosta davon was Gaiane im Bett gefiel und dass sie am liebsten von drei Kerlen gleichzeitig durchgenommen wurde.
"Wir sind drei Kerle", fiel Yadriël dazu bloß ein. Eneas presste die Lippen aufeinander. Mussten sie das besprechen? Erzählte Kosta bei anderen auch so offen über Eneas' Vorlieben und was ihm im Bett gefiel?
Er begann sich eher zu fragen wieso Kosta das alles so genau wissen konnte, wenn er nicht selbst einmal mitgemacht hatte. Diese Gaiane dominieren und von Cyrrus dominiert werden. Ugh, Eneas wollte es sich gar nicht vorstellen. Er wusste, dass Kosta sehr experimentell war und diese Spielchen mochte, aber Eneas hatte es nicht in dem Detail hören wollen.
"Deswegen meinte ich vorhin, dass du sehr ausdauernd sein musst, wenn du dich mit den beiden einlässt. Denn manchmal laden sie jemanden in ihr Bett ein", verriet Kosta ungeniert. Es wurde immer deutlicher, dass er diese Einladung bereits bekommen hatte.
"Wenn ich gesund wäre, sehr gerne. Ich bin immer bereit", entgegnete Yadriël grinsend und sah offensichtlich nichts dabei. "Du weißt wie ausdauernd ich bin."
Eneas stellte ein Glas mit eingelegten Paprika etwas lauter als beabsichtigt zurück. Das hatte er definitiv nicht hören wollen.
"Müssen wir so ausführlich über das Sexleben von anderen reden? Oder von deinem?", presste er hervor. "Denn du hast bei ihnen mitgemacht oder?"
"Bleib locker, Mann. Was ist denn dabei?", fragte Yadriël. "Ist doch nur Sex."
"Ist es nicht, wenn Gefühle dabei sind", beharrte Eneas verletzt. Er hatte sich gegen die Küchenanrichte gelehnt, die Finger unruhig auf das Holz trommelnd. Vielleicht sollte er in den Garten, um sich abzureagieren. Dann konnten die beiden ungestört über Sex reden.
"Du hattest nur Sex mit Gefühlen?", fragte Yadriël überrascht. Eneas wandt sich.
"Nein..", gab er zu. Trotzdem hieß das nicht, dass er hören wollte wie toll Alvaro, Gaiane und Cyrrus im Bett waren und was sie da so machten.
"Na dann, hau ne eigene Sexgeschichte raus. Mit welchen Typen hast dus denn so getrieben?"
Eneas stockte, spürte wie er rot wurde. Warum drehte sich das denn plötzlich um ihn? "W-was? Nein, ich will nichts darüber erzählen...", lehnte er ab. "Ich dachte, wir wollten backen."

Re: Wer ist Prinz Erenos?

So 26. Jan 2020, 10:13

Kosta beantwortete Zuckers ungenierte Frage, ob er mit Alvaro damals in seinem Laden geilen Sex gehabt hätte, nicht. Seine Wangen, die ganz plötzlich feuerrot glühten, waren Antwort genug. Es war mehr als nur geiler Sex gewesen. Es war hemmungslos, befreiend, einschüchternd und absolut umwerfend gewesen. Wobei er damals recht Angst gehabt hatte. Wenn er jetzt allerdings zurück dachte, sehnte er sich erregt an die Situation zurück.
"Das konnte Alvaro nicht wissen", erklärte Kosta mit einem scheuen Lächeln verlegen, als Zucker meinte, dass er das Gegenteil von zerbrechlich wäre. Auch Eneas hatte dazu abfällig geschnaubt. "Er kannte mich da ja noch nicht. Er sah nur, wie jung ich war und machte sich Sorgen, dass er mich überfordern könnte." Kosta fand das sehr führsorglich. Zumal Alvaro teilweise recht gehabt hatte. Kosta war noch zu naiv für Alvaros Welt gewesen. Erst nachdem er ihn behutsam daran heran geführt hatte, war er bereit dafür gewesen.
"Ich war 168 damals", gab er offen zu, dass er wirklich noch sehr jung gewesen war. Doch alt genug, um Sex zu kennen und sich nach ihm zu sehnen. Zusehends auch nach den wilderen, exotischeren Varianten davon. Er hatte danach gegiert und wie es ihm schien, war seine Sehnsucht danach noch längst nicht gestillt. Allein die Erinnerung an die Zeit mit Alvaro, liess ihn innerlich beben. Allerdings musste man dazu gesund sein. Deswegen warnte er Zucker vor. Zumal er schon sehr zutreffend festgestellt hatte, dass sie drei Kerle wären. Also genügend, um Gaianes Gelüste zu befriedigen.

"Ja, das weiss ich", lächelte Kosta wehmütig zu Zuckers übermütigen grinsen, dass er sehr ausdauernd und immer bereit wäre. Kosta hatte dies gnadenlos ausgenutzt. "Nur bist du alles andere als gesund. Solange deine Beine im Gips sind, darfst du keinen Sex haben. Das wäre zu gefährlich. Und danach wirst du erst einmal wieder lernen müssen, wie man geht. Das ist sehr anstrengend." Danach konnte er so viel und so wilden Sex haben, wie er nur wollte.
Ein lautes Knallen liess Kosta zusammen zucken. Unwillig wollte Eneas wissen, ob sie wirklich so ausführlich über das Sexleben von anderen sprechen müssten. Kosta schüttelte reumütig heftig den Kopf, ehe er Eneas irritiert und verunsichert von unten scheu anblickte. Der Krieger wollte nämlich auch nicht über Kostas Sexleben sprechen. Dabei hatte Kosta gedacht, er würde ihn gern kennen lernen wollen. Auch diese Seite. Wenn auch langsam und vorsichtig. Er wollte ihn und nicht nur den Teil, den er als Iason kenne. Unsicher senkte er den Blick, als Eneas nachbohrte, ob er mit Gaiane und Cyrrus geschlafen hatte. Kosta glaubte nicht, dass Eneas darauf eine Antwort haben wollte.

Zucker sprang für ihn in die Bresche und verteidigte ihn, dass es doch nur Sex wäre. Da sei doch nichts dabei. Verletzt entgegnete Eneas, dass es nicht nur nur Sex wäre, wenn auch Gefühle dabei wären. Aber damals hatte Kosta noch nichts von Eneas Gefühlen gewusst. Er hatte ihn nicht absichtlich betrogen. Wenn er es gewusst hätte, hätte er auf ihn gewartet. Aufgewühlt wollte er Eneas das innig beteuern, wurde aber von Zucker abgelenkt, der Eneas ganz überrascht fragte, ob er nur Sex mit Gefühlen gehabt hätte. Dabei war das doch gar nicht das, was Eneas gemeint hatte.
Seltsamerweise gab Eneas trotzdem zu, dass er auch schon Sex ohne Gefühle gehabt hatte. Was Zucker natürlich prompt genauer wissen wollte. Neugierig forderte er von Eneas, dass er eine eigene Sexgeschichte erzählen sollte. Mit was für Typen er es denn so getrieben hätte. Kosta konnte förmlich sehen, wie Eneas bleich und rot zugleich vor Verlegenheit wurde. Stammelnd wehrte er ab etwas darüber erzählen zu müssen. Wobei es ihm vielleicht ganz gut täte. Unwohl schob er vor, dass sie doch eigentlich hätten backen wollen.
"Eneas bevorzugt eher Frauen", stellte Kosta mit einem sanften Lächeln klar. Nicht, dass Zucker irgendwann noch auf die Idee kam, seinen Liebsten zu bedrängen, weil er ihn verführen wollte. "Was allerdings nicht heisst, dass er nicht reihenweise gebrochene Herzen beiden Geschlechts zurück lässt." Nun musste Kosta doch etwas frech grinsen. "Und meistens merkt er es noch nicht einmal." Sachte trat er zu Eneas und gab ihm ein tröstendes Küsschen auf die Wange, ehe er sich das Kochbuch für Süssigkeiten holte und damit zu Zucker ging.
"Komm, ich zeige dir, wie man ein Kochbuch liest, Zucker", schlug er dem Prinzen vor. "Wir fangen am Besten mit dem Kuchen an, weil der nachher noch abkühlen muss. Sieh mal, so ein Kochbuch hat immer ein Inhaltsverzeichnis ganz hinten. Hier kannst du nach Stichworten suchen." Kosta schlug es auf und strich mit dem Finger über die Stichworte, bis er das Wort Schokoladenkuchen fand. "Die Zahl dahinter zeigt dir an, auf welcher Seite du das Rezept für Schokoladenkuchen findest."

Re: Wer ist Prinz Erenos?

So 26. Jan 2020, 17:52

Kosta begann freimütig über seine Zeit mit Alvaro, Gaiane und Cyrrus zu erzählen. Wie er Alvaro kennengelernt hatte, heißen spontanen Sex inklusive, und wie sie erst später wieder zueinandergefunden und Gefährten worden waren. Yadriël war sich nicht ganz sicher, was jetzt Liebhaber von Gefährten unterschied, aber man schien sich einfach dazu entscheiden, dass man es nun war. Es klang wie ein besonderer Liebhaber, den man gern hatte.
Währenddessen räumte der Piratenkapitän die Vorräte etwas lauter als notwendig beiseite und grummelte leise vor sich hin. Er schien immer noch eifersüchtig und war wohl nicht damit zufrieden wie viel Kosta von seinem Sexleben erzählte. Yadriël sah nichts dabei. Für ihn war das ein normales, wenn auch prickelndes Thema, doch Eneas schien weit verklemmter. Ja, der Kerl brauchte eindeutig Sex. Wieso versorgte ihn Kosta dahingehend nicht? Der Prinz fand deren Beziehung sehr kompliziert. Waren die immer so?
Als Kosta erwähnte, dass Alvaro ihn zu unreif und zerbrechlich gehalten hatte, wandte Yadriël ein, dass Kosta alles andere als zerbrechlich war. Er hatte den Krieger als sehr zäh erlebt, obwohl auch er mehrmals an und über seine Grenzen hinaus getrieben worden war. Ob Kosta das von ihm hatte? War das erblich?
Kosta erklärte, dass er 168 Jahre alt gewesen war, als er mit Alvaro zusammengekommen war. Es half Yadriël einzuordnen, wann der Kleine in Mineva gelebt hatte. Aber was war mit der Zeit davor? Wie kam er dezent an Informationen darüber ohne selbst preiszugeben wieso er daran so interessiert war.
Kosta warnte ihn vor der Ausdauer von Gaiane und Cyrrus, doch davon ließ sich Yadriël nicht abschrecken. Er würde gerne in deren Bett eingeladen, aber leider würde daraus erstmal nichts. Auch Kosta stellte klar, dass Yadriël erstmal kein Sex haben dürfte. Nicht mal oral oder mit der Hand? Er müsste sich doch nicht bewegen. Stattdessen müsste der Prinz wieder erlernen wie man ginge und das würde nicht leicht.
"Hauptsache aus dem scheiß Gips raus", fand der Dhemlaner. Das bedeutete, seine Beine zerbröselten nicht sofort wenn man sie nur anhustete.

Eneas wollte keine Sexgeschichten mehr hören und fragte Kosta, ob er bei Gaiane und Cyrrus mitgemacht hätte. Yadriël war sich da fast sicher, doch wenn der feine Kapitän keine Geschichten mehr hören wollte, dann sollte er Kosta auch nicht verhören. Eneas wehrte sich, dass es anders wäre, wenn Gefühle im Spiel wären, doch Yadriël wusste nicht was er damit meinte. Außerdem glaubte er nicht, dass der Pirat so unschuldig war. Eneas wurde schnell verlegen und etwas kleinlauter.
Besonders als Yadriël den Spieß umkehrte und ihn nach einer eigenen Sexgeschichte mit einem Kerl fragte. Da wurde Eneas rot und begann ablehnend zu stammeln. Er wirkte fast etwas ertappt, doch Kosta meinte, dass Eneas Frauen bevorzugen würde. Trotzdem würde er reihenweise gebrochene Herzen beiden Geschlechtes zurücklassen ohne es zu merken.
"Ach..." Eneas winkte ab und wurde noch röter. "Das gleiche könnte ich von dir behaupten..." Er lächelte Kosta träumerisch an. Die beiden turtelten wieder miteinander rum und tauschten Küsschen und Blicke aus.
Yadriël schmunzelte leicht. Das war wahrscheinlich besser als die Eifersuchtsdramen.
Kosta kam zu ihm und hielt ihm ein Kochbuch hin. Er nannte ihn wieder Zucker, doch Yadriël störte sich nicht daran. Wenn der Kleine sich damit wohl fühlte, war das okay. Kosta erklärte ihm wie das Kochbuch funktionierte.
"Ich wollt jetzt nich unter die Bäcker gehen", sagte Yadriël, während er sich das Kochbuch besah. Lesen bereitete ihm immer noch Probleme und so war er noch dabei am Anfang der Stichworte zu lesen, als Kosta bereits den Schokoladenkuchen gefunden hatte.
"Ein Rezept? Ich dachte, wir schmeißen alle Zutaten in einen Topf und dann ab in den Ofen."
"Wenigstens weißt du das Grundprinzip", bemerkte Eneas grinsend.
Yadriël blätterte in dem Kochbuch. "Wieso steht in der Ecke ein Gedicht?", fragte er, als er über eine Seite blätterte und irgendjemand fahrig zwischen den gedruckten Text geschrieben hatte.
"Ähh... ich hatte kein anderes Papier zur hand. Nicht wichtig." Eneas blätterte hastig weiter.
"Moment. Du schreibst Gedichte?", fragte Yadriël. "Liebesgedichte?"
"Können wir uns aufs Backen konzentrieren? Sonst haben wir nachher nichts vorzuweisen", lenkte Eneas ab, doch seine Wangen waren noch röter geworden.
Yadriël war bei dem Schokoladenkuchenrezept angelangt. "Gut, ich halt die Seite auf und ihr könnt backen. Wenn ihr das nackt tun könntet, wär das noch besser", schlug er grinsend vor. Der Pirat verdrehte die Augen.
"Wie kannst du dauernd so sexbesessen sein?", beschwerte er sich.
"Liegt mir im Blut, Süßer", scherzte Yadriël. Wobei es nicht nur ein Scherz war. Soweit er wusste war er ein gezüchteter Sklave aus 4. Generation von Lust- und Zuchtsklaven. Speziell nach ihren Anlagen ausgesucht und gepaart. Schönheit, Sextrieb, Belastbarkeit, Fruchtbarkeit.
"Gut, Alvaro und Kostas Zusammenkommen hab ich gehört. Und wie habt ihr beide euch kennengelernt?", fragte Yadriël.
"Willst du nichtmal etwas über dich erzählen?", fragte Eneas.
"Sklave. Gefangener. Soldat. Fertig", fasste der Prinz zusammen.

Re: Wer ist Prinz Erenos?

So 26. Jan 2020, 19:06

"Das mache ich nicht mit Absicht", nuschelte Kosta verlegen, als Eneas ihm versicherte, dass er genau so reihenweise gebrochene Herzen beider Geschlechter zurück lassen würde. Denn manchmal merkte er es schon. Dann, wenn er einen engeren Liebhaber oder Gefährten zurück gelassen hatte, weil er Eneas wieder auf See hatte folgen wollen. Nach Chaillot war ihm klar gewesen, dass er niemals wieder zurück bleiben konnte, wenn es nicht unbedingt absolut nötig war. Und ein Gefährte war nicht Grund genug.
Kosta hielt sich jedoch nicht mit diesen wehmütigen Gedanken auf. Vielmehr freute er sich, dass Eneas ihm nun nicht mehr böse war, weil er so viel von Alvaro erzählt hatte. Erleichtert erklärte er Zucker das Kochbuch, der schon wieder abwehrte, mitmachen zu wollen. Dabei war er es doch gewesen, der unbedingt Kuchen und Pralinen machen wollte für Gaiane und Cyrus.
"Es ist wichtig, dass man die Zutaten in der richtigen Reihenfolge und dem richtigen Zustand in die Schüssel gibt", stellte er, leicht empört über Zuckers und Eneas Vorstellungen vom Backen, klar. Das war ihnen anscheinen jedoch nicht sonderlich wichtig. Zucker hatte inzwischen eines von Eneas unzähligen Gedichten in dem Kochbuch entdeckt. Anscheinend eines der erotischeren, so hastig wie Eneas weiter blätterte und rot wurde. Kosta schmunzelte. Eneas konnte sehr anzügliche Geschichten schreiben, wenn er die Musse dazu hatte. Dann stand er Andiël mit seinen Geschichten in nichts nach. Doch das war nichts, was er gerne öffentlich machte. Zucker machte das nichts aus. Er fand auch so mit seinen Gedanken zu Sex.

"Nackt zu backen ist für Männer eine eher unpraktische Angelegenheit", musste er lachen, als Zucker fand, dass sie das auf diese Weise tun sollten. Doch so ein Ofen war auf der falschen Höhe ziemlich heiss. Auf die falsche Art heiss. Eneas empörte sich, dass Zucker dauernd an Sex dachte. Kosta selbst hatte sich inzwischen schon daran gewöhnt. Zumal er selber sehr ähnlich war. Nicht umsonst hatte Eneas ihn immer mal wieder seinen notgeilen Kammerdiener genannt.
"Und du wirst nicht nur das Buch halten", wies er Zucker an. "Du kannst die Zutaten abwiegen." Kosta wuchtete die Wage auf den Tisch, ehe er sich um mehrere Schüsseln für die Zutaten bemühte. "Dazu sind deine Arme und dein Rücken stark genug." So recht schien der Prinz jedoch nicht zu wollen und lenkte erst einmal mit seiner Neugierde, nach Eneas und Kostas kennenlernen. Bereitwillig wollte er davon erzählen, doch Eneas wehrte ab, dass Zucker mal etwas über sich erzählen sollte. Hiess das, er wollte nicht, dass Zucker erfuhr, wie sie sich kennen gelernt hatten? Leider wollte auch Zucker nichts von sich erzählen. Kosta konnte das verstehen. Soweit er wusste, hatte der Prinz viele schlimme Erfahrungen gemacht und es war nicht schön, sich daran zu erinnen.
"Gar nicht fertig", widersprach er deswegen aufmunternd. "Soldat, Kriegsheld und dann hast du die Welt gerettet und jetzt fäng dein Leben erst an. Du hast noch viel vor dir. Nicht nur, die Beine aus dem Gips bekommen. Angefangen mit Kuchen backen. Du wirst sehen, das macht Spass. Besonders das Essen zum Schluss. Vielleicht willst du dann ja doch unter die Bäcker gehen. Ich habe immer wieder die Erfahrung gemacht, dass man Frauen oft sehr leicht mit etwas Süssem verführen kann... und die Männer auch." Gemeinsam etwas Süsses zu essen, konnte eine sehr sinnliche Erfahrung sein. Und auf diese war Zucker ja wohl aus.
*Willst du nicht, dass ich ihm erzähle, wie wir uns kennen gelernt haben?* fragte er Eneas vorsichtig über einen Speerfaden. Er hatte nicht gedacht, dass das ein Geheimnis war. Zumal er Zucker schon einiges erzählt hatte, wie er Eneas kennengelernt hatte.

Re: Wer ist Prinz Erenos?

So 26. Jan 2020, 20:21

Es war ihm lieber ein Küsschen von seinem Freund zu bekommen und sich gegenseitig Komplimente zu machen wer der schlimmere Herzensbrecher von ihnen war, als eifersüchtig zu sein. Eneas wollte nicht eifersüchtig sein oder als verkrampft rüberkommen, wie Yadriël es beschrieb. Der Krieger musste sich daran gewöhnen, dass der Dhemlaner jetzt immer dabei war und nicht nur ihren Unterhaltungen beiwohnte, sondern sich darin auch einmischte. Meist mit weniger hilfreichen, flappsigen Kommentaren. Sie machten Eneas oft verlegen oder irritierten ihn.
Es war seltsam plötzlich so intensiv mit einem ihm fremden Mann zusammenzuleben. Er kannte Yadriël nicht so gut wie Kosta und der Prinz wollte auch vehement nichts über sich preisgeben. Dafür hatte Eneas schnell heraus, dass der Kerl ziemlich sexhungrig war. Jetzt wollte er sogar, dass Eneas und Kosta nackt für ihn backten.
Eneas antwortete darauf erst gar nicht und Kosta sagte bloß lachend, dass es eine unpraktische Angelegenheit für Männer wäre. Unwillkürlich musste Eneas an eine Zeit denken, wo Kosta dabei nur eine neckische Schürze angehabt hatte...
Yadriël schien weniger Interesse am Backen selbst zu haben und hatte bereits Mühe damit dem Kochbuch zu folgen, das Kosta für ihn erklärte. Kosta wollte den Prinzen unbedingt dabei haben. Er sollte die Zutaten für sie abwiegen. Zunächst entdeckte Yadriël zielsicher eines der Gedichte, das Eneas in dem Kochbuch verewigt hatte. Eines der erotischeren, das er für Kosta geschrieben hatte. Verlegen versuchte Eneas den Prinzen davon abzuhalten es sich genauer anzuschauen. Er hatte nicht damit gerechnet, dass Yadriël dies sah. Der Prinz war wirklich an jedem Aspekt ihres Lebens beteiligt.
"Ich bin nicht dein Süßer", wehrte Eneas sich, als Yadriël behauptete, es läge ihm im Blut sexbesessen zu sein. Hatte man ihn deswegen als Lustsklaven ausgewählt oder war er das durch seine Ausbildung erst geworden? Oder war es schlicht ein Scherz? Es war schwer den Mann zu durchschauen.
Kosta war eigentlich auch stets hungrig. Oder war es mal gewesen. Jetzt schien er unendliche Geduld damit zu haben, wann sie beide sich wieder nähern konnten. Wenn sie erst nach Yadriëls Genesung wieder an sich arbeiten würden, konnte das noch Monde dauern. War Kosta nicht mehr so... hungrig? Oder lag es an seinen Erlebnissen in Dhemlan? Eneas befürchtete, dass dort noch schlimme Trauma warteten.

Da wollte Yadriël über ihr eigenes Kennenlernen wissen, doch Eneas hatte genug davon, dass der Dhemlaner an ihren privaten Momenten teilnahm ohne selbst etwas zu teilen. Wieder bekam er nur eine kurze lapidare Antwort. Sprüche klopfen konnte der Kerl, aber wenn es um etwas ernsthaftes ging, kniff er. Er sagte bloß, dass er Sklave, Gefangener und dann Soldat gewesen war. Kosta wollte das nicht gelten lassen, aber aus anderen Gründen. Yadriël wäre noch nicht fertig. Nach Soldat wäre er Kriegsheld geworden und nun würde sein Leben erst anfangen. Er hätte noch viel vor sich. Beginnend mit Kuchen backen. Das würde Spaß machen.
"Es macht Spaß Kuchen zu essen", zeigte sich der Prinz noch etwas unwillig. "Ich hab keine Ahnung wie man Zutaten wiegt."
Kosta lockte ihn damit, dass man Frauen sehr leicht mit etwas Süßem verführen könne.
"Frauen verführen auch gerne mit Süßem. Ich kannte mal eine Frau, die konnte backen..." Der Dhemlaner stockte. "Also was soll ich wiegen?"
Eneas fiel dieses Mal auf, dass der Prinz meist ablenkte, wenn es um ihn persönlich ging. Wieso? Was verbarg er? Eneas nahm sich vor mit Kosta darüber zu sprechen, was er eigentlich über Yadriël wusste, denn Eneas hatte kein gutes Gefühl dabei einen Schwindler zu beherbergen.
Kosta schien weniger misstrauisch und sandte ihm stattdessen einen Speerfaden, ob er nicht wolle, dass er von ihrem Kennenlernen erzählte.
*Oh, doch. Gerne. Aber ich weiß nicht viel über Yadriël und er wird lange bei uns leben. Es ist schwer ihn kennenzulernen*, erklärte Eneas.
"Über unser Kennenlernen...", sprach er dann aus, "Timaris hat ihn als Sklave ersteigert und nach Mineva mitgenommen. Dort haben wir uns kennengelernt. Ich war 235 oder etwas um den Dreh. Ich war Stalljunge und habe Timaris und ihn auf einen Ausritt begleitet. Damals habe ich mir noch nicht viel dabei gedacht, aber später wurden wir sehr gute Freunde." Eneas lächelte verliebt. "Wir waren praktisch ständig zusammen."
"Okay, das war die brave Version. Jetzt das weniger brave, Kleiner", forderte Yadriël grinsend.
Zuletzt geändert von Eneas am Mo 27. Jan 2020, 10:58, insgesamt 1-mal geändert.
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