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Kostas Entführung





Re: Kostas Entführung

Beitragvon Nathaniel » Di 2. Aug 2022, 20:21

Liam war sehr rot geworden und hatte bisher fast überhaupt nichts gesagt oder getan. Bloß jetzt quietschte er auf einmal auf und wollte doch keinen Sex. oder schon, bloß nicht jetzt sofort und einfach so. Nathaniel sah zu ihm hinüber. Ja, jetzt sagte er das. Vorher hatte das noch ganz anders ausgesehen. Nathaniel wurde aus dem anderen Jugendlichen nicht schlau. Insgeheim war der junge Prinz jedoch froh, dass Liam nicht wollte. Die ganze Situation war sehr seltsam und der Sklave mehr verwirrt als wirklich erregt. Als Gladiator hatte er gewusst was ihn erwartete, er hatte seinen Körper sehr gut gekannt und jetzt das...
Der Adelige säuselte wieder mit Liam rum und streichelte ihn erneut. Nathaniel spannte sich an. Sein Freund hatte gerade Nein gesagt und der Typ musste ihn immer noch anpatschen. Der Mann sagte dann offen, er würde sich vorstellen wie es wäre Liam die Hose runterzuziehen und ihn über die Sofalehne zu legen. Und dann? Wollte er ihn jetzt doch nehmen?
"Lass ihn in Ruhe, er will jetzt nicht", setzte Nathaniel sich ein, befürchtete, der Adelige ließe ihre Ablehnung nicht gelten. Die Frauen bei der Auktionsnacht hatten auch so ihre Wege gehabt ein Nein zu einem Ja zu machen.
Zum Glück beharrte der ältere Kerl nicht auf dem Sex, erkannte, dass Nathaniel nicht begeistert wäre. Der junge Sklave wusste auch nicht wieso. Sollte er begeistert sein? Wieso? Weil der sein Ding in Nathaniel stecken wollte? Das musste der Jugendliche jetzt nicht haben. Aber er stand doch auf Männer... Nathaniel war sehr durcheinander.

Das wurde überhaupt nicht besser als der Mann plötzlich direkt vor ihm stand und ihm plötzlich unters Kinn griff, sich vorbeugte und ihn küsste bevor Nathaniel hatte reagieren können. Es ging alles sehr schnell. Im einen Moment fühlte er noch diese weichen Lippen, dann wars schon vorbei. Überrumpelt starrte er den älteren Krieger an.
"Ich.. ich bin kein Lustsklave, ich will das nich sein", beharrte Nathaniel, als der Mann hoffte, dass er später mehr Begeisterung zeigen würde. Er dachte immer noch an den Kuss. Wieso küsste der Typ ihn? Fand er ihn etwa hübsch oder wieso? Nathaniel seufzte. Er wollte hier raus und frische Luft schnappen. Der Palast war so fremd und es gab so viele seltsame Leute. Der Adelige wollte zu irgendwem gehen und sich um die Verletzungen kümmern.
"Okay", stimmte Nathaniel nur zu und stand auf. Hier bleiben konnte er wohl schlecht. Der Prinz hatte immer noch eine Latte. In der Lederhose sah man es zum Glück nicht so deutlich. Ach, es konnte den anderen ja auch egal sein. In dem Moment klopfte die Türe und eine fremde Stimme rief.
"Ich hoff, du hast was an!" Dann wurde schon die Türe geöffnet und ein fremder Prinz trat herein. Als er sie sah, stöhnte er auf, verdrehte die Augen. "Mann, wir sind nichtmal ne Stunde hier und du hast schon zwei Lustsklaven klargemacht? Timaris reißt dir den Kopf ab. Wieso vergnügst du dich hier, während ich mich mit dem Haushofmeister rumschlagen musste?"
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von Anzeige » Di 2. Aug 2022, 20:21

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Re: Kostas Entführung

Beitragvon Kosta » Mi 3. Aug 2022, 05:58

Nathaniel erwiderte den Kuss nicht. Er war ja auch nur kurz gewesen. Dafür schaute er ihn auf unendlich niedliche Weise überrumpelt an und stellte klar, dass er kein Lustsklave wäre. Dass er das nicht sein wolle. Anteilnahmsvoll betrachtete Kosta den Jugendlichen und nickte verstehend.
"Ich weiss nicht, ob du da gänzlich drum herum kommst", gab er leise zu bedenken. Zumindest Timaris würde ihn sicher haben wollen, so hübsch wie er aussah und wie es wirkte, hatte sie sowieso schon ein Spielchen mit ihm und Liam am laufen. Eines, wo Nathaniel glaubte, er stünde auf Männer und eifrig darum bemüht war, Liam zu beschützen. Wahrscheinlich war er einfach nur in seinen Freund vernarrt. Ganz ähnlich wie Eneas. Abrupt wandte Kosta sich ab, damit er den Schmerz um Eneas verbergen konnte. Darüber wollte er jetzt nicht nachdenken. Er wollte geniessen, dass er bei Timaris sein konnte.
"Jedenfalls musst du mit deiner Herrin darüber sprechen, was für ein Sklave du für sie wirst", erklärte Kosta freundlich, nachdem er sich wieder gefangen hatte. "Vielleicht könntest du als Wächter arbeiten, wenn du deine Vertrauenswürdigkeit bewiesen hast. Oder etwas anderes, wo du deine erlernten Fähigkeiten als Gladiator einsetzen kannst. Wenn du magst, lege ich ein gutes Wort für dich ein."

In dem Moment klopfte es an der Türe und Kosta erkannte Damiens Signatur noch bevor er dessen Stimme hörte, die hoffte, dass er angezogen wäre. Damien liess ihm jedenfalls nicht genügend Zeit, sich anzukleiden, denn er öffnete auch gleich die Türe, ohne dass Kosta ihn herein gebeten hätte. Aber sowas war der Krieger sich gewöhnt. Trotz allem war er schliesslich nur ein Sklave und Damien ein Adliger.

"So schnell, wie du die Türe geöffnet hast, könnte man fast meinen, du hättest mich ohne Kleidung erwischen wollen" neckte Kosta den ersten Maat und zwinkerte ihm verwegen zu. Dabei legte er jedoch demonstrativ einen Arm um Liam und zog den sanften Krieger zu sich, wie als wolle er Damien zeigen, dass er störte. Das tat er zwar nicht wirklich, doch er erinnerte ihn schmerzlich an Eneas und die Crew, die er gerade krampfhaft zu vergessen versuchte.

"Weil es bei mir geheissen hat, dass ich mich wie zu Hause fühlen soll und nicht, dass ich mich mit Prinz Asar rumschlagen soll", erwiderte Kosta selbstsicher, bevor er Damien misstrauisch beäugte. "Du hast ihn doch nicht wirklich geschlagen oder?" Bei dem Prinzen wusste man ja nie, wenn dieser es mit arroganten Adligen zu tun bekam. Und was Kosta bisher so gehört hatte, war Prinz Asar besonders schlimm.
"Du bist doch nur eifersüchtig, weil du noch noch keine Gelegenheit hattest, einem hübschen Dienstmädchen den Kopf zu verdrehen. Ausserdem kann ich nichts für die Beiden hier, die übrigens keine Lustsklaven sind", stellte er klar. "Liam wurde als mein Kammerdiener abgestellt und Nathaniel kam von selbst ganz... ähm... leidenschaftlich hereingestürmt. Also habe ich schlicht das Beste aus der Situation zu machen versucht." Er grinste selbstgefällig. "Liam, Nathaniel, darf ich euch vorstellen, das hier ist Prinz Damien di Torgio. Ein furchtbarer Sklaventreiber und Schinder, der einem keinerlei Spass gönnt. Damien, das sind Liam, ehemaliger Feldarbeiter und Nathaniel, ehemaliger Gladiator, der im Kampf echt alle fiesen Tricks kennt." Kosta verzog sein Gesicht und rieb sich über die Rippen. "Wir wollten gerade zu Daipha gehen." Auch Nathaniel hatte das nötig, selbst wenn er es nicht wirklich zugab. "Kommst du mit oder hattest du was anderes vor?"
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Re: Kostas Entführung

Beitragvon Liam » Mi 3. Aug 2022, 05:59

Mit großen Augen blickte Liam den Krieger an und fragte sich ob der Mann ihn jetzt doch dazu bringen wollte mit ihm zu schlafen. Weil eigentlich woltle der Sklave ja nicht und irgendwie fände er es auch nicht fair, wenn Kosta das ignorierte. Weil irgendwie hatte er dem Krieger einfach nichts entgegen zu setzen und das hatte an sich nichts damit zu tun, dass er ein Sklave war. Aber dann versprach ihm Kosta auch schon ihm nicht die Hose auszuziehen und ihn über die Sofalehne zu legen. Dabei hielt er inne und stellte fest, dass das aber auch so seinen Reiz hätte. Also irgendwie konnte Liam ihm da nur zustimmen. Prompt errötete er gleich wieder.
Glücklicherweise wandte sich der Krieger nun an Nathaniel und meinte er würde nicht begeistert wirken. Dann trat er auf den jungen Prinzen zu und gab ihm einfach so einen Kuss. Es sah furchtbar heiß aus. War aber leider viel zu schnell vorbei und Kosta schlug nun vor zu irgendjemanden zu gehen. Daphia... mhm wer das wohl war.

Nathaniel schien auch damit einverstanden und erhob sich gleich. Liam wusste nicht was er tun sollte, also stand er auch erst einmal auf. Da klopfte es überraschend an der Tür und eine männliche Stimme sprach seine Hoffnung aus, dass Kosta angezogen wäre. Aber falls der Mann hinter der Tür dem krieger wirklich hatte Zeit geben wollen sich zu bekleiden, glaubte er wohl Kosta sei ein Übermensch. Denn die Tür wurde gleich geöffnet und ein Prinz kam hinein. Er warf Kosta direkt vor 2 Lustsklaven klar gemacht (was bedeutete denn dieser Ausdruck?) zu haben und behauptete die Königin würde ihm den Kopf abreißen.
Liam hatte keine Ahnung ob das stimmte, aber der Auftritt des Mannes ließ ihn einfach nur perplex inne halten. Den Moment nutzte Kosta und legte ihm besitzergreifend einen Arm um die Schulter.

Nun entbrannte ein Gespräch zwischen den beiden Männern, darüber dass der andere eifersüchtig wäre, weil er noch keinem Dienstmädchen den Kopf verdreht hätte. Und dann wurden auch schon direkt Liam und Nathaniel vorgestellt. Und der Prinz als Damien di Torgio, welcher ein furchtbarer Sklaventreiber und Schinder wäre. Liam bekam große Augen. Das war aber auch seine einzige Reaktion, was durchaus daran liegen konnte, dass die beiden so vertraut schienen, dass kein anderer zu Wort kam. Doch dann entstand tatsächlich mal eine kurze Pause. "Prinz di Torgio" Liam neigte nun endlich den Kopf und hätte sich am liebsten verbeugt, aber Kosta hielt ihn immer noch fest. Also eigentlich war das nicht gut, wenn er da einem Sklaventreiber gegenüber stand. Dem musste man doch Respekt zollen. Wegen Kosta würde er bestimmt noch ganz viel Ärger kriegen. Aber es war auch ziemlich schön von ihm festgehalten zu werden, weswegen Liam gar nicht versuchte sich zu befreien. Mutter der Dunkelheit, Liam wusste gerade so gar nicht was er wollte.
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Re: Kostas Entführung

Beitragvon Damien » Mi 3. Aug 2022, 09:08

Er war mehr als froh gewesen, als der verschnöselte, arrogante A.. Typ von einem Haushofmeister ihn wieder hatte gehen lassen. Damien hatte ihm nichts erzählen wollen. Wieso auch? Normalerweise erzählten sie der Königin von ihren Reisen. Wenn überhaupt. Eneas war meist dafür die allzu gefährlichen Details wegzulassen, damit sie sich keine Sorgen machte, doch dies wurde dann wieder gnadenlos von Kosta zunichte gemacht, der hemmungslos all seine Erinnerungen mit ihr austauschte. Damien hätten keine zehn Pferde dazu gebracht ihr seinen Geist zu öffnen. Nicht, dass er die Königin nicht mochte, doch das war ihm schon was intim.
Der Pirat fand sich in einem Gästezimmer wieder, das sicher über jeden noch so erdenklichen Abhörmechanismus verfügte den die Welt kannte. Damien erkannte bereits zwei und er hatte sich bloß was zu Trinken eingeschenkt. Bis zum Abend wäre es noch etwas Zeit. Damien beschloss rasch zu duschen, wobei er lieber einen Sichtschutz um sich legte. Sicher war sicher. Für den adeligen Prinzen war eine heiße Dusche zu Luxus geworden, doch er vermisste es nicht sehr und war froh, wenn er den Palast wieder verlassen konnte. Da schwamm er lieber in einem echten Haifischbecken.
Nachdem er sich umgezogen hatte, sandte er Eneas und berichtete ihm knapp, dass sie Timaris bereits getroffen hatten. Damien hielt es kurz. Je länger der Speerfaden desto größer die Wahrscheinlichkeit jemand würde mithören wollen. Eneas fragte dann auch überhaupt nicht dezent wo denn Damiens Begleiter wäre.
*Er hat sein eigenes Zimmer, ich werde jetzt nach ihm sehen.*
Das schien Eneas zu beruhigen und Damien machte sich auf herauszufinden, wo sein Schiffskumpane abgeblieben war.

Es dauerte eine Weile, dann hatte er im Sklaventrakt das entsprechende Zimmer gefunden. Und Kosta war nicht allein. Uhh, vielleicht hätte Damien sich mehr beeilen sollen. Wie hatte Kosta das mal wieder so schnell geschafft? So viel dazu den Kuppler zu spielen. Kosta fand auch ganz alleine Bekanntschaften. Wenn er Eneas wirklich wollte, würde Kosta sich doch schon selbst drum kümmern oder? Sonst hatte der Krieger ja auch keine Probleme damit andere um den Finger zu wickeln.
So wie die zwei jungen Kerle mit denen Damien ihn antraf. Der Prinz hatte nicht wirklich darauf gewartet, ob Kosta ein 'Herein' rief oder dergleichen. Er kannte Kosta schon lange und auf einem Schiff gabs auch nicht viel Privatsphäre. Mehr schlecht als recht versuchte Damien dem anderen Seemann den Kopf zu waschen. Er war echt kein guter Kuppler, er hatte darauf auch nicht viel Bock. Kosta witzelte, dass Damien ihn wohl hatte nackt sehen wollen so schnell wie er die Türe geöffnet hätte.
"Lass mal stecken. Dein Taschendrache interessiert mich nicht", erwiderte Damien genauso keck. Kosta hatte einen Arm um einen der Jünglinge gelegt, der daraufhin knallrot und nervös wurde. Soso, er sollte sich also wie zu Hause fühlen.
"Für ein Zuhause hats hier eindeutig zu viele Schnösel und zu wenig Schiffsplanken. Nein, ich hab ihn nicht geschlagen. Glaub mir, ich hätts gern getan", erwiderte Damien. Kosta neckte ihn weiter und meinte, dass Damien auch lieber einem Dienstmädchen den Kopf verdrehen würde. Der Prinz rollte daraufhin nur mit den Augen.
"Klar, die beiden sind dir nur rein zufällig in die Arme geflogen", bemerkte er sarkastisch. Kosta stellte die Jugendlichen als Liam und Nathaniel vor, im gleichen Atemzug wurde Damien als Sklaventreiber abgestempelt. Das wollte Damien nicht gelten lassen.
"Hallo, ihr zwei. Nein, ich bin kein Sklaventreiber", versicherte er, weil ihnen die Jugendlichen teils ängstlich teils misstrauisch musterten. "Der Herr hier nascht bloß wieder an den falschen Töpfen."
"Wir sind keine Töpfe", meinte der kräftigere Sklave von den beiden. Der andere verneigte sich, begrüßte ihn respektvoll.
"Lass mal gut sein, Liam. Ich werd euch sicher nicht verpfeifen." Damien war herzlich egal wer die beiden waren. Mehr interessierte ihn wieso sich Kosta die Rippen hielt. "Sag bloß, du hast dich geschlagen?", fragte Damien, "Echt, ich hab dich nicht länger als eine halbe Stunde allein gelassen. Der Käpt'n macht sich so schon genug Sorgen, wenn wir im Palast sind." Das tat Eneas wirklich. Er versuchte zwar sich locker zu geben, aber seine Vorstellungskraft spielte wohl verrückt, da er selbst noch nie hier gewesen war.
"Mit wem hast du dich geprügelt? Etwa dem?" Er sah zu Nathaniel, der trotzig zurückblickte.
"Ich war am gewinnen", brüstete er sich.
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Re: Kostas Entführung

Beitragvon Kosta » Mi 3. Aug 2022, 18:15

Bei der Erwähnung seines Taschendrachen zuckte Kosta innerlich zusammen und schaffte nur ein schwaches Lächeln. Dabei war das doch ein genialer Anmachspruch für betrunkene Matrosen. Nur war sein Drache nun zerfetzt. Er würde nie wieder so aussehen wie zuvor. Es würde so einiges nicht mehr sein wie zuvor. Bitter presste er seine Lippen zusammen, als Damien meinte, dass es für ein Zuhause hier ein paar Planken mehr und einige Schnösel weniger bräuchte. Er musste sich beherrschen, Damien nicht anzufahren, dass das vielleicht bei seinem Zuhause so wäre, aber nicht bei dem von Kosta. Das Schiff war nicht mehr sein Zuhause.

"Und ich seh auch nicht ein, warum das die falschen seien", schloss sich Kosta Nathaniels Protest an. Besser er scherzte mit Damien über Affairen, als dass er sonst etwas ausplauderte.
"Ja, deswegen brauchst du die Heilerin auch nicht dringender als ich", witzelte Kosta, als Nathaniel sich damit brüstete, dass er am gewinnen gewinnen gewesen wäre. "Na komm, lass uns endlich gehen." Damit liess er Liam endlich wieder los und verpasste Nathaniel im vorbeigehen einen neckischen Klapps auf seinen Hintern.
"Es war harmloser als jede Kneipenschlägerei", beruhigte er Damien und wusste gar nicht so recht, was er davon halten sollte, dass dieser so aufpasserisch Eneas erwähnte. Vorhin in der Kutsche schon. Damien sollte auf ihn aufpassen. Inwiefern, war das denn gemeint? Was würde Damien wohl machen, wenn er Liam gleich hier und jetzt vor seinen Augen küssen würde? Und wie würde Kosta die Reaktion darauf gefallen? "Es war nur ein kleines Missverständnis über die gegenseitige Ehrhaftigkeit. Aber das hat sich erledigt und wir waren gerade dabei, uns zu versöhnen."
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Re: Kostas Entführung

Beitragvon Nathaniel » Mi 3. Aug 2022, 18:17

Nathaniel war zunächst ganz froh, dass der Adelige ihn nun ignorierte und mit diesem Freund sprach, der einfach so ins Zimmer gekommen war. Das gab dem jungen Prinzen Zeit über den seltsamen Kuss nachzudenken. Nein, lieber wollte er gar nicht zu lange drüber nachdenken. Oder darüber, was der Krieger danach noch gesagt hätte. Er würde bei der Königin ein gutes Wort für ihn einlegen, wenn Nathaniel wollte. Das hatte bestimmt einen Haken. Was meinte er überhaupt mit Vertrauenswürdigkeit?
Außerdem musste Nathaniel jetzt wachsam sein. Der fremde Prinz könnte gefährlich sein. Er kannte den anderen Mann, die beiden machten Scherze und sprachen über Dinge, die Nathaniel nicht verstand. Es ging um den Haushofmeister, Taschendrachen, hübschen Dienstmädchen, Eifersucht und noch mehr.
Erst als Nathaniels Name fiel, horchte der Jugendliche wieder auf. Was interessierte ihn wie der Adelige hieß? Der ältere Krieger warnte sie, dass Prinz Damien ein furchtbarer Sklaventreiber wäre. Nathaniel spannte sich an, befürchtete, dass dieser Kerl nun auch mehr von ihnen wollte. Liam war da viel höflicher, verbeugte such und sprach den Prinzen an. Nathaniel würde sich nicht vor dem hinkauern, das konnten die vergessen. Auch wenn der fremde Prinz dann versicherte, er wäre kein Sklaventreiber und sein Freund würde auch von den falschen Töpfen naschen. Töpfe? Meinte der etwa sie? Denn wo hatte der Krieger sonst "genascht"?
"Wir sind keine Töpfe", schaltete sich Nathaniel ein.

Es schien den älteren Prinzen nicht wirklich zu interessieren, er unterhielt sich auch schon wieder mit dem anderen, der nun zur Heilerin wollte. Die Gruppe setzte sich in Bewegung. Nathaniel hätte sich nicht zu sehr beeilen sollen, denn so nutzte der Mann die Gelegenheit, um ihm einen Klaps auf den Hintern zu geben. Der Jugendliche zuckte zusammen, ging sofort auf Abstand. Der Typ sollte aufhören ihn anzutatschen!
Der ältere Prinz machte dem anderen Adeligen derweil Vorwürfe wegen der Prügelei ehe er darauf kam, dass Nathaniel dafür verantwortlich war. Wieso war das so überraschend? Wenn einer von denen ihn nochmal anfasste, würde er es unter Beweis stellen. Der ältere Krieger tat es ab, dass es harmlos gewesen wäre, bloß ein Missverständnis und sie wären dabei gewesen sich zu versöhnen.
"Waren wir gar nich", mischte sich Nathaniel trotzig ein.
"Das könnt ihr später immer noch machen", meinte Damien seufzend, "Ich will lieber wissen, ob die Königin noch Pläne für uns hat oder wir uns nach dem Abendessen verziehen können. Übernachtest du bei ihr?", fragte der Prinz, während sie durch die Gänge schritten. "Scheint als hätte sie viel zu tun. Das Blutdreieck war auch anwesend..."
Während die Adeligen sich unterhielten, blickte Nathaniel verstohlen zu Liam. Vielleicht ergab sich später die Gelegenheit sich mit Liam zu verziehen, denn in die Bereiche wohin die Adeligen sie schleppten, durften sie normalerweise gar nicht sein. Das hieß, dass auch gerade niemand von ihren Aufpassern wusste wo sie waren. Wenn die zwei Männer zu diesem Abendessen gingen, kamen Nathaniel und Liam vielleicht irgendwohin, wo sie ungestört wären. Aber wie sollte er das dem braven Liam verklickern?
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Re: Kostas Entführung

Beitragvon Kosta » Mi 3. Aug 2022, 18:25

Kosta seufzte, als Nathaniel fast schon misstrauisch zur Seite sprang, nach dem Klapps auf den Hintern. War das jetzt so schlimm gewesen? Vielleicht war er aber auch nur sehr vorsichtig. Er schien auch prinzipiell allem widersprechen zu müssen. So behauptete er auch gleich, dass sie nicht dabei gewesen, sich zu versöhnen. Dabei hatte er vorhin allem sehr aufmerksam zugehört und schien die kleine Abwechslung in seinem Sklavenleben zu geniessen.

"Ich denke nicht, dass wir schon vor dem Abendessen mehr wissen werden", überlegte Kosta und ging neben Damien her. Nathaniel und Liam folgten ihnen, da Kosta sie beide ja dazu aufgefordert hatte, mitzukommen. So würden sie etwas aus ihren Quartieren herauskommen.
"Prinz Malateste hat viel zu erzählen aus Raej. Vielleicht kann sie gar nicht erst zum Abendessen kommen." Kosta konnte das verstehen und er würde gern warten. Er wusste, dass die Königin sich so bald wie möglich Zeit für sie nehmen würde. Das tat sie immer und liess sie eigentlich nicht zappeln.
"Ja", antwortete er nur leise, als Damien fragte, wo er schlafen würde, wandte dabei unbehaglich den Blick ab. Er brachte es nicht fertig, dem Prinzen zu sagen, dass er nicht mehr aufs Schiff zurück kommen würde. Kosta sagte sich, dass er das sowieso erst Eneas sagen müsste. Doch der Gedanke tat so weh. Deswegen schob er es hinaus, solange es möglich war. "Timaris weiss aber, dass wir in letzter Zeit viel Abenteuer zu bestehen haben. Sie gibt uns sicher Zeit, uns zu erholen und nicht gleich einen weiteren Auftrag." Nein, nicht uns. Aber ihm. Ein Auftrag, den Kosta auch wollte. Er wollte wieder zurück nach Raej. Doch auch darüber wollte er nicht mit Damien sprechen. Unwillkürlich ging er etwas schneller, zielstrebiger zu der Krankenstation für den ersten Kreis, bei der schon bald Daiphas, aber auch leider Sorra Tolarim.

"...nicht gegen das Gift", sagte die Schwarze Witwe gerade zu ihrer Enkelin. "Wir sollten..." Sie unterbrach sich, als sie sie entdeckte. Ihr Blick war wie immer ziemlich unheimlich. So als würde sie alles damit durchdringen können. Dann legte sich ein gruseliges Lächeln auf ihre Lippen, nachdem sie ihn erkannt hatte. "Ooooh, da ist ja mein lang verloren geglaubtes Schmuckstück", gurrte sie in einer Tonlage, bei der es Kosta alle Nackenhaare aufstellte und er schlichtweg erstarrte. "Und wieder so voller, schmerzhafter Erinnerungen. Magst du sie mir nicht wieder geben, mein Süsser. Lass mich dich davon befreien."
Obwohl er inzwischen ganz gut mit anderen Schwarzen Witwen umgehen konnte, setzte sein Gehirn bei Sorra Tolarim vollkommen aus. Er brachte keinen Pieps aus sich raus. Nur sein Herz hämmerte wie verrückt und sein Atem ging zitternd. Aber ansonsten konnte er nicht fliehen, noch nicht einmal den Blick abwenden, als die Schwarze Witwe einer Schlange gleich auf ihn zuglitt.
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Re: Kostas Entführung

Beitragvon Liam » Mi 3. Aug 2022, 18:39

Der Krieger und der Prinz redeten angeregt miteinander, neckten sich und trieben Späße. Zum Teil waren sie Liam zu hoch und zum Teil stand es ihm als Sklave nicht zu sich da einzumischen, also schwieg er. Nathaniel dagegen warf zumindest ab und an etwas ein. Aber auch er schien mit zur Krankenstation gehen zu wollen. Zumindest setzte er sich gleich in Bewegung und Kosta gab ihm dabei tatsächlich einen Klaps auf den Hintern. Liam bekam große Augen, sagt aber nichts dazu. Was sollte er denn auch groß sagen?
Die anderen setzten sich zudem nun auch in Bewegung, allerdings wusste Liam nicht so genau was er denn auch auf der Krankenstation sollte. Er hatte sich schließlich mit niemanden geprügelt. Doch er wollte ganz gern wissen ob bei Kosta und Nathaniel alles in Ordnung war, deshalb ging er ebenfalls mit.

Unterwegs unterhielten sich die beiden Fremden über das Essen am Abend und wo sie denn die Nacht verbringen würden. Kosta wollte also hier im Schloss schlafen und Damien anscheinend nicht. Und sie hatten es davon, dass sie wohl nicht gleich zum nächsten Auftrag geschickt werden würden. Liam hörte nur mit halben Ohr zu, während er neben Nathaniel her ging und die Gruppe so schließlich die Krankenstation erreichte.
Sie blieben am Eingang stehen bis die beiden Frauen sie bemerkten. Die eine wandte sich dann auch gleich an Kosta und machte ihm merkwürdige Angebote. irgendetwas davon, dass sie ihm die Erinnerungen nehmen wollte. Liam runzelte leicht die Stirn und unterdrückte den Drang zwei Schritte zurück zu weichen. Wer war die denn? Die war unheimlich. Allerdings genauso unheimlich wie der Fakt, dass Kosta nun wie versteinert schien und überhaupt nicht reagierte.
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Re: Kostas Entführung

Beitragvon Damien » Mi 3. Aug 2022, 18:39

Das lief ja alles so super mit dem Aufpassen. Abgesehen davon, dass Kosta offensichtlich überhaupt nicht wollte, dass man auf ihn aufpasste. Beim nächsten Mal konnten Ulysses, Olintes und Farell ihre Kupplerrolle mal schön wieder selber spielen. Damien hatte keinen Bock drauf. Was hieß überhaupt, Kosta bräuchte einen Schubs in die richtige Richtung? Der Krieger machte sowieso das was er wollte. Wenn er also Eneas wollte, hätte er sicher schon was unternommen. Er brauchte bestimmt nicht Damien dazu.
Jetzt war der Prinz aber nunmal schon in das Zimmer reingeplatzt und hatte Kosta wohl noch rechtzeitig vor seinem Schäferstündchen mit den zwei Sklaven unterbrochen. Das interessierte Damien nicht so sehr, aber wieso sollte Kosta Spaß haben, während Damien sich hier im Palast langweilte oder mit dem Haushofmeister rumschlagen musste? Dann war der andere Pirat auch noch alleine in eine Schlägerei geraten. Das war ja verdammt fix gegangen. Kosta wiegelte ab, es wäre harmlos gewesen, nur ein Missverständnis. Sie hätten sich schon versöhnen wollen. Einer der Sklaven sah das anders, doch Damien kümmerte das gerade nicht. Er wusste, dass Kosta niemanden gegen seinen Willen bedrängen würde.
Lieber versuchte Damien zu fragen, was Kostas Pläne für heute abend waren. Vielleicht konnte er ihn dazu bringen, dass sie früher von hier verschwanden. Kosta wich seinem Blick aus, gab leise zu, dass er bei der Königin übernachten würde. Im gleichen Bett oder was? Der Krieger schien unangenehm berührt, fast, als hätte er ein schlechtes Gewissen.

Kosta wechselte das Thema und dass sie sicher nicht sofort einen Auftrag bekämen, sondern eher Zeit sich zu erholen. "Ich glaube danach würde Taelos gerne zurück zur Insel", überlegte Damien laut. Jetzt, wo Laree dort war. Außerdem konnten sie eh nicht allzu lange in Draega bleiben. Kosta war schnell weitergeschritten, machte sich auf zur Krankenstation. Damien kannte sich nicht so gut im Palast aus, doch Kosta war ja öfter hier, wenn sie in Draega anlegten.
Als sie in der Krankenstation ankamen, war dort nicht nur Lady Daipha Tolarim, sondern auch eine ganz andere Tolarim. Auch das noch! Damien spannte sich an. Sorra Tolarim. Er hatte sie zum Glück nur selten gesehen, aber der Prinz wusste was die Schwarze Witwe Kosta angetan hatte. Die alte Adelige bemerkte auch sofort wer da eingetreten war, unterbrach ihr Gespräch mit der Heilerin und säuselte erfreut, ihr Schmuckstück wäre wieder da. Die hatte sie doch nicht mehr alle.
Kosta war regelrecht erstarrt, reagierte nicht, als die Schwarze Witwe weitersprach und auf ihn zukam, ihn von schmerzhaften Erinnerungen befreien wollte. Was für schmerzhafte Erinnerungen? Etwa in Raej?
Nein, nicht drüber nachdenken. Damien stellte sich ohne Zögern vor seinen Freund. Nur aus den Augenwinkeln bemerkte er wie dieser Nathaniel sich dichter zu Liam gestellt hatte wie um ihn auch zu beschützen. "Das ist nicht euer Schmuckstück, Lady Tolarim", sagte er kalt, legte ein Schutzschild um sich und Kosta. Klar, das könnte von der Tolarim schnell durchbrochen werden, aber es war auch mehr ein Signal, das hier die Grenze war. Tolarims hatten keinen Begriff von Privatsphäre anderer. Damien hätte ihr zu gerne einen Säbel durch die Brust gerammt für das was sie getan hatte. Nicht nur ihr sondern auch so einigen anderen alten Tolarims.
"Komm, wir gehen, wir suchen uns eine Heilerin in der Stadt." Damien hatte absolut keine Lust zum Spielball der Alten zu werden. Die Königin hätte sie ja auch mal vorwarnen können anstatt Kosta sowas auszusetzen.
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Re: Kostas Entführung

Beitragvon Kosta » Mi 3. Aug 2022, 19:01

Kosta konnte erst wieder atmen, als Damien schützend vor ihn trat Sorra Tolarim in ihre Schranken wiess. Damien erschuff sogar einen Schirm um ihn. Sorra könnte den zwar mit Leichtigkeit zerfetzen und es Damien grausam büssen lassen, doch der Rückhalt, den ihm der Prinz gab, half Kosta, sich zusammen zu reissen und zu sammeln. Auch wenn es ihm gleichzeitig ein noch grösseres, schlechtes Gewissen verschaffte, weil er das Schiff und die Crew verlassen würde.
"Nein, danke, Lady Tolarim", wehrte er schwach ab, verneigte sich jedoch angemessen.
"Bist du sicher, kleiner Krieger?" fragte sie lockend. "Ich sehe doch deinen Schmerz. Kann ihn förmlich anfassen." Sie lachte gackernd und machte eine Greifbewegung in der Luft. "Und dein Vorhaben wird dir auch nicht gelingen. Du wirst keine Erlösung erlangen."

"Oma, lass das", schaltete sich nun Daipha an. "Jage den Jungs doch nicht so eine Angst ein. Sie wollten sicher zu mir und nicht zu dir. Ausserdem hattest du doch noch etwas ausprobieren wollen. Du weisst schon." Die Heilerin warf der Schwarzen Witwe einen bedeutungsschweren Blick zu, bevor sie sie sanft aber resolut in den Nebenraum schob, wo allerlei Gerätschaften aufgebaut waren. Es sah aus wie ein Labor, wie Kosta in dem kurzen Blick erkannte.
"Ich jage ihnen keine Angst ein", wehrte sich die alte Heilerin. "Ich habe ihm nur meine Hilfe angeboten. Den Jungen zerreist es ja förmlich und..." Mehr bekamen sie nicht mit, da Daipha die Türe hinter sich und ihrer Grossmutter geschlossen hatte.

"Liam und Nathaniel können wohl kaum mit in die Stadt", antwortete Kosta da endlich auf Damiens Vorschlag und schüttelte seinen Kopf. Die Worte der Schwarzen Witwe hatten ihn ziemlich verwirrt. Welches Vorhaben denn? Was meinte sie? Und sprach sie die Wahrheit oder wollte sie ihn nur wieder in ihre Falle locken. "Und Nathaniel ist derjenige, der tatsächlich eine Heilerin braucht. Ich habe höchstens eine angeknackste Rippe." Das würde auch so heilen. "Aber..." Strahlend lächelte er den Prinzen aufrichtig an. "Vielen Dank, Damien. Ich denke, du kannst den Schild nun auch wieder lösen."

Kurz darauf kam Daipha wieder zurück und zog Kosta gleich herzlich in ihre Arme. "Kosta, schön dass du wieder da bist. Es ist sooooo lange her, seit deinem letzten Besuch." Sie drückte ihn so innig, dass Kosta dann doch schmerzerfüllt aufstöhnen musste. Erschrocken liess Daipha ihn los und musterte ihn kritisch.
"Ähm, Nathaniel und ich, haben uns... äh, sportlich betätigt", gab er mit zartrosa Wangen zu. "Kannst du ihn dir einmal ansehen, bitte? Aber Liam geht es gut. Er ist nur hier, weil er Nathaniel bei der Heilung beistehen will. Nicht wahr, Liam?" Freundlich blickte er seinen süssen Kammerdiener an.
"Liam und Nathaniel?" hakte Daipha nach. "Ah, ihr müsst die beiden Neuen sein, über die sich Rhiana so beklagt. Nichts als Unsinn hätten sie im Kopf und machten nur Ärger." Kosta grinste. Das sagte Rhiana über jeden. "Also, wo tut es dir denn weh, Nathaniel", wollte die Heilerin wissen. "Am besten, machst du dich obenrum frei. Du auch Kosta. Ich will mir nacher noch deine Rippen ansehen."
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Re: Kostas Entführung

Beitragvon Liam » Mi 3. Aug 2022, 19:01

Während die fremde Schwarze Witwe noch immer Kosta mit Blicken fixierte trat Damien zwischen die beiden und unterbrach so den Kontakt. Wie Liam bemerkte war Nathaniel gleichzeitig näher an ihn heran getreten und irgendwie war der Sklave froh über diesen Umstand. Die Frau wirkte ziemlich gruselig, wie sie davon sprach unangenehme Erinnerungen zu nehmen.
Und der Prinz schlug nun auch noch vor zu einer anderen Heilerin in die Stadt zu gehen. Aber anscheinend hatte Kosta nun seine Sprache wieder gefunden und teilte der Frau mit, dass er nicht wollte. Aber da schaltete sich die anwesende Heilerin ein und verwies ihre "Oma" des Raumes. Liam war überrascht von so viel Mut, aber vermutlich war Daphia es auch gewohnt mit einer Schwarzen Witwe umzugehen. Sie ging sogar so weit sie aus dem Raum hinaus zu schieben und ihr schließlich die Tür vor der Nase zuzuwerfen. Irgendwie ließ das die ältere nun nicht mehr wirklich gruselig erscheinen, sondern nur noch ziemlich verschroben. Daphia verschwand auch erst einmal mit ihrer "Oma".

Nun endlich antworte Kosta auf den Vorschlag in die Statd zu gehen. Er schloss es aus, da weder Liam noch Nathaniel dahin gehen könnten. Wo er Recht hatte...
Da kam dann auch die jüngere Heilerin zurück und umarmte Kosta erst einmal herzlich, der daraufhin zusammen zuckte und die Heilerin dazu brachte sich von ihm zu lösen. Er deutete an was zwischen ihm und Nathaniel passiert war und erklärte dann auch Liams Anwesenheit, der sich kurz vor der Heilerin verneigte.
Diese beäugte nun die beiden jungen Sklaven kritisch und erwähnte dann Rhiana, welche behauptete die beiden hätte nur Unsinn im Kopf und würden nur Ärger machen. Liam wurde leicht rot als er das hörte. So schlimm waren sie nun auch nicht. Zumal sie sich schon seit bestimmt einer Woche nichts mehr zu Schulden hatten kommen lassen. Wie denn auch, sie waren die ganze Zeit getrennt?
Aber die Heilerin kam nun zum Geschäft und wollte, dass sich die beiden Verletzten auszogen, damit sie sich ihre Verletzungen ansehen konnte.
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Re: Kostas Entführung

Beitragvon Nathaniel » Mi 3. Aug 2022, 19:02

Als sie die Krankenstation erreicht hatten, erwartete sie dort nicht nur eine Heilerin, sondern auch eine Schwarze Witwe. Sie sah alt aus, doch man konnte auch spüren, dass sie eine mächtige Schwarze Witwe sein musste. Nathaniel hatte bisher nur wenige von dieser Kaste getroffen, sie waren ihm unheimlich, doch Angst einjagen wollte er sich auch nicht. Nicht so wie der Adelige, der regelrecht zur Statue erstarrt war und sich nicht rührte. Sicherheitshalber trat Nathaniel dichter zu Liam, bereit ihn zu verteidigen sollte es soweit kommen. Die Situation wirkte auch auf den Jugendlichen angespannt. Der andere Mann, dieser Damien, war vor seinen Kumpanen getreten und sprach dann mit der Schwarzen Witwe, nannte sie Tolarim. Tolarim... mann, wieviele gabs von denen? Nathaniel hatte inzwischen gelernt, dass das der Name der Königin war.
Der Prinz verstand nicht viel von dem Gespräch, beobachtete die Leute bloß misstrauisch. Dann meldete sich plötzlich die Heilerin zu Wort und schimpfte regelrecht mit der älteren Hayllierin, sie sollte niemanden Angst einjagen. Schließlich schob sie die Schwarze Witwe in einen Nebenraum, während die Frau noch protestierte, dass sie bloß helfen wollte. So hatte sich ihre Stimme aber überhaupt nicht angehört, fand Nathaniel.

"Na und? Wären nicht die ersten Sklaven, die wir rauben würden. Zugegeben mitten aus dem Palast heraus wäre eine neue Herausforderung", meinte der Prinz auf die Worte des anderen, dass Liam und Nathaniel sowieso nicht in die Stadt könnten. Nathaniel horchte auf. Sklaven rauben? Er hätte nichts dagegen dem Palast zu entfliehen und sein Glück in der Freiheit zu versuchen. Der Jugendliche hoffte schon länger, dass die Königin oder Aaron ihn mal mit in die Stadt nehmen würden. Dort ergäbe sich vielleicht ne Gelegenheit abzuhauen. Aber die beiden waren eigentlich auch immer im Palast. Nathaniel verstand die freien Leute nicht. Und von Adeligen, die Sklaven raubten, hatte er auch noch nie gehört. Vielleicht war das einer dieser Scherze gewesen.
Der Krieger bedankte sich bei dem Prinzen, der bloß mit den Schultern zuckte. "Ich wollt die auch nich zu nah an mir haben", erklärte er. Dann drückte die Heilerin plötzlich den Krieger. Kosta hieß er wohl. Anscheinend kannte hier jeder jeden. Nathaniel ließ seinen Blick im Raum wandern, als sein Name wieder fiel. Er sollte untersucht werden.
"Mir gehts gut, is nich so wild", verteidigte er sich. Er fand es überhaupt seltsam, dass der Adelige jetzt so freundlich war. Nathaniel hätte geglaubt, der würde ihm die Schuld an der Schlägerei geben. Dabei hatte er nur Liam retten wollen. Bloß hatte der keine Rettung gewollt.
Die Heilerin sah sie an und erwähnte irgendeine Rhiana, die sich oft über die beiden Jugendlichen beklagen würde. Derweil wurde Liam wieder rot. An was dachte der? "Kenn ich nich", wehrte der junge Sklave ab. "Und ich mach keinen Ärger. Lässt mich ja keiner mehr." Das war alles Aarons Schuld. Wieso ließ der ihn nicht in den Park und Garten? Die Frau verlangte, dass er sich auszog. Nathaniel zögerte kurz, streifte sich dann sein Oberteil ab, was beim Kampf auch ein wenig gelitten hatte. Nun sah man mehrere blaue Flecken und Prellungen auf seiner sonst durchtrainierten, glatten Brust.
"Zufrieden?", fragte Nathaniel knurrig. Sein Rücken bis runter zu seinem Hintern tat am besten weh, doch er wollte nichts sagen. Es wär besser schnell wieder von der Krankenstation wegzukommen. So einen Ausfall hatte er bei den Gladiatoren immer büßen müssen.
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Re: Kostas Entführung

Beitragvon Kosta » Mi 3. Aug 2022, 19:19

"Ja, das wäre es", musste Kosta lachen, als Damien meinte, es wäre eine Herausforderung, Sklaven aus dem Palast zu rauben. Das klang eigentlich nach einem ganz lustigen Plan. Wenn es nicht die Sklaven seiner Königin gewesen waren. "Aber wir sollten Timaris nicht noch mehr Ärger einhandeln, als sie ohnehin schon hat. Ein andermal vielleicht." Dann müsste Timaris über so einen Streich vielleicht sogar lachen.

Bei Nathaniel ging es um einiges schneller, sein Oberteil abzustreifen. Kosta musste erst noch seine Weste und sein Hemd aufknöpfen. Also widmete sich Rhiana zuerst Nathaniel, der inzwischen doch einige blaue Flecken aufzuweisen hatte. Schuldbewusst, wandte Kosta den Blick ab. Er hatte dem Jugendlichen nicht so wehtun wollen. Also eigentlich schon, weil er gedacht hatte, er wäre eine Bedrohung für Liam. Doch nun, wo er wusste, dass Nathaniel Liam sogar zu schützen versuchte, tat es ihm Leid.
"Rhiana ist meine Tante", erklärte Daipha dem finster dreinblickenden Sklaven. "Die Zofe der Königin. Sie sorgt dafür, dass in ihrem privaten Haushalt alles in Ordnung ist." Behutsam liess sie ihre Fingerspitzen über den nackten Oberkörper des Prinzen gleiten, während sie sanft seine Prellungen heilte. "Aber wenn du keinen Unsinn mehr machst, dann ist ja alles in Ordnung und sie hat keinen Grund sich zu beklagen."

"Wir finden bestimmt eine gute Beschäftigung für dich", warf Kosta motivierend ein. "Eine wo du vielleicht auch nach draussen in den Garten gehen kannst oder so. Du gäbst sicher auch einen guten Leibwächter ab. Das kann allerdings auch eine ziemlich langweilige Sache sein." Kosta überlegte fieberhaft, was Nathaniel wohl machen könnte, so das er richtig überrascht zusammen zuckte, als er auf einmal einen Speerfaden von Eneas bekam, ob alles in Ordnung sei.
Augenblicklich verkrampfte sich innerlich alles in ihm. Nichts war in Ordnung, wo er sich ihm doch nie wieder hingeben durfte. Wo Eneas ihn nicht genug mochte, um ihn ständig an seiner Seite zu haben. Er musste Eneas endlich sagen, dass er nicht mehr auf das Schiff zurück kehren würde. Nie wieder. Aber nicht so. Nicht über einen Speerfaden.
*Ja, alles in Ordnung*, sandte er ihm in einem freundlichen Speerfaden zurück und bemühte sich, ihm keinerlei Gefühle mitzugeben. *Ich bin gerade dabei, neue Freundschaften zu schliessen. Heute Abend haben wir ein Essen mit der Königin. Ich denke also nicht, dass ich vor morgen zurück sein werde. Damien kommt vielleicht früher.*

Daipha hatte Nathaniel inzwischen zuende geheilt und war zu einem Vorratsschrank gegangen, wo sie zwei kleine Dosen mit Salben darin holte und zu den anderen beiden Sklaven brachte. "Hier, das ist für die blauen Flecken und mit dieser hier, soll dir dein Freund zwei Mal täglich den Rücken der Wirbelsäule entlang eincremen. Das hilft gegen die Stauchung", erklärte sie den Beiden freundlich und drückte Liam die beiden Dosen in die Hand. "Du kannst dich wieder anziehen. Und nun zu dir Kosta. von wegen eine kleine Rangelei. Was habt ihr Euch nur dabei gedacht?"
Kosta blieb der Heilerin eine Antwort schuldig und liess sich stattdessen mit einem reumütigen Blick heilen. Seine Rippen zierten einen tiefdunkelroten Fleck. Es spannte ganz schön. Doch sobald er die heilenden Kräfte spürte, wurde es taub und schon bald tat ihm nichts mehr weh. "Danke, Lady", bedankte er sich mit einem charmanten Lächeln.
"Ach du, wieder", stubste ihn die Heilerin gegen die Schulter. "Lächelst, als könntest du kein Wässerchen trüben. Dabei trägst du so einen furchterregenden Drachen auf..." Sie war um ihn herum gegangen und sog nun erschrocken die Luft ein. "Gütige Mutter der Nacht", rief sie entsetzt. "Was ist denn nur mit deinem Drachen passiert?" Zitternd streckte sie die Fingerspitzen nach seinem Rücken aus, berührte ihn jedoch nicht. Kostas Wangen glühten und seine Kehle war wie zugeschnürt. Verzweifelt suchte er nach Worten, wie er das erklären konnte, als Daipha plötzlich hemmungslos zu weinen begann. Verblüfft sah Kosta sich zu ihr um, blickte fragend zu Damien, ob der ihm das erklären konnte. Bevor sie jedoch irgend etwas tun konnten, kam Sorra aus ihrem Labor gestürmt und kümmerte sich um ihre Enkelin. "Raus hier", zischte sie ihnen finster zu. Kosta kam gerade noch dazu, seine Kleidung zu packen, als sie alle auch schon draussen auf dem Flur standen.
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Re: Kostas Entführung

Beitragvon Liam » Mi 3. Aug 2022, 19:49

Ohne wirklich zu zögern zog Nathaniel sein Hemd aus und man konnte nun sehen welche Verletzungen er wirklich bei der Prügelei davon getragen hatte. Liam stockte der Atem. Der Prinz sah aus als wäre er das Opfer ein ganz schlimmen Bestrafung gewesen und es tat dem Sklaven furchtbar leid, dass das alles nur seine Schuld war.
Aber nun machte sich die Heilerin gleich daran sich professionell um die Verletzungen zu kümmern. Unter ihren kundigen Händen schienen sich die Blutergüsse regelrecht auf zu lösen. Liam konnte wieder freier atmen als er das sah. Doch nicht alles verschwand so einfach und trotzdem ging Daphia zu einem Schrank und kam kurz darauf mit zwei Tiegeln zurück, die sie beide Liam reichte. Er war ein wenig verwundert. Auch als sie ihm erklärte, wie er die Salben zu benutzen hatte. Wusste sie denn nicht, dass sie sich eigentlich nicht sehen durften? Anscheinend nicht. Sollten sie es ihr sagen?
Liam warf einen kurzen Seitenblick auf Nathaniel und entschied dann, dass sie die Heilerin mit so etwas nicht belasten sollten. Wenn sie es verlangte würde er Nathaniel gern den Rücken einreiben.

Mun war auch schon Kosta an der Reihe sich auszuziehen. Die Heilerin kümmerte sich als nun um seine Verletzungen und schien mit ihm zu scherzen. zumindest so lang bis sie um ihn herum trat und seinen Rücken betrachtete. Schockierung zeichnete sich auf ihren Gesichtszügen ab und dann begann sie auch noch zu weinen. Alle 4 Männer wirkten perplex. Liam vor allem, weil er keine Ahnung hatte um was es ging. und dann ging alles auf einmal rasend schnell. Die alte Schwarze Witwe kam hinein gestürzt und ehe es sich die Männer versahen standen sie vor der verschlossenen Tür zur Krankenstation. Verwirrt blickte nun auch Liam auf Kostas Rücken und betrachtete das Tetoo genauer. Es wirkte vollkommen zerfetzt und zerstört. Ihn beschlich die düstere Vermutung, dass dies keine Absicht war und eigentlich anders aussehen sollte. Und dann konnte die Zerstörung eigentlich nur von Folter herstammen. Welch ein schrecklicher Gedanke. Also eigentlich kein Wunder, dass die Heilerin so entsetz gewesen war.
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Re: Kostas Entführung

Beitragvon Nathaniel » Mi 3. Aug 2022, 19:50

Als er mit Achselzucken abtat wer diese Rhiana war, erklärte die Heilerin dies ausführlich. Eine Zofe der Königin. Aha und wieso sollte ihn das interessieren? Viel spannender waren die Hände der Heilerin auf seiner Brust. Das fühlte sich irgendwie gut an und Nathaniel schielte in ihren Ausschnitt. Er konnte sich einfach nicht helfen. Der Jugendliche fand Frauen weiterhin ziemlich interessant, obwohl er gelernt hatte, dass er auf Männer stand. Wie passte das zusammen?
Unsinn machen? Davon wusste er nichts und wenn würde er der Heilerin bestimmt nichts davon sagen. Der Adelige meinte dann, dass sie gewiss eine Beschäftigung für ihn finden würde, vielleicht im Garten oder als Leibwächter. "Würd schon gern was machen, aber es is ja alles verboten. Ich trainier Aaron manchmal für ein paar Stunden." Nathaniel hielt sich dabei nicht zurück und schonte den Gefährten der Königin nicht. Besonders nicht nachdem der ihm immer noch nicht erlaubt hatte wieder zu Liam ins Zimmer zu ziehen oder nach draußen gehen zu dürfen. Nathaniel wusste nicht, ob der Adelige da helfen konnte.
Der Mann stockte kurz, antwortete zunächst nicht mehr. Währenddessen hatte die Heilerin sich um Nathaniels Körper gekümmert und tatsächlich alles geheilt. Es hatte kaum weh getan. Zum Schluss gab sie Liam zwei Dosen mit Salbe, er sollte Nathaniel zweimal damit eincremen. Der junge Sklave sah abwartend zu Liam. Würde der das machen und wann? Nathaniel hätte sicher nichts dagegen. Hoffentlich erwischte er Liam mal alleine. Der hatte anscheinend mehr Freiheiten.
Nathaniel zog sein Hemd wieder über.

Nun kümmerte sich die Frau um den Adeligen und scherzte mit ihm rum. Solange bis sie den Rücken des Kriegers sah und plötzlich entsetzt ausrief, was mit dem Drachen passiert wäre. Neugierig sah Nathaniel ebenfalls auf den Rücken des Mannes. Der hatte einen riesigen Drachen auf dem Rücken tätowiert. Oder Teile davon, denn er war durchbrochen von Stellen, wo nur Haut war.
Wieso das so entsetzlich war, wusste Nathaniel nicht. Er fand Tätowierungen cool und hätte auch gerne eine gehabt. Die Heilerin begann dann auch noch zu weinen. Was war denn mit der los? Der Jugendliche verstand rein gar nichts mehr.
"Lady, bitte", wandte der adelige Prinz ein, "Es geht ihm wieder besser. Es wurde geheilt, nur den Drachen konnten wir nicht mehr retten." Er ging auf die Frau zu, als plötzlich die alte Vettel zurück in den Raum geschossen kam und die Heilerin an sich zog, sie dann alle anfuhr die Krankenstation zu verlassen.
Nathaniel folgte den anderen Männern, zog Liam beschützend mit sich.
"Was ist denn mit der los?", fragte er, wurde jedoch zunächst ignoriert.
Der ältere Prinz seufzte. "Kosta, wir kriegen das wieder hin. Der Tätowierer kann die Lücken wieder auffüllen und den Drachen neu machen. Wenn Lorcann nich schon längst Futter für die Fische wäre, würd ich ihn gern nochmal kielholen." Er grinste verkniffen, drückte die Schulter seines Freundes.
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Re: Kostas Entführung

Beitragvon Kosta » Mi 3. Aug 2022, 19:50

Ja, natürlich, ihm ging es ausgezeichnet und er war geheilt worden. Alles war bestens. Einen Atemzug später erschrack er über die Wut in seinen Gedanken und noch mehr darüber, dass er sie trotz allem nicht zurück nehmen wollte. Was war nur los mit ihm? Warum wollte er seine Narben auf dem Rücken so ungedingt behalten? Beziehungsweise, warum ärgerte es ihn derart, dass sie geheilt worden waren?

"Der schöne Drache", schluchzte Daipha in Sorras Armen. "Ich weiss noch, wie er ihn machen liess und was er be..."
Mehr war nicht mehr zu hören, denn die Türe zu der königlichen Krankenstation wurde heftig zugeworfen. Ratlos standen die Männer im Gang und verstanden nicht, was das zu bedeuten hatte. Beunruhigt machte Kosta sich daran, sich wieder anzuziehen. Hier war einiges merkwürdig geworden im Palast. Nur konnte der Krieger noch nicht genau den Finger darauf legen, was es war.

"Pfeiff auf den Drachen", fuhr Kosta Damien ungehalten an, als dieser ihn sozusagen trösten wollte, dass sie die Tätowierung wieder hinbekommen würden. "Er wird nie wieder so sein, wie er ursprünglich war. Also kann er mir gestohlen bleiben." Ja, genau, das störte ihn. Dass es nie wieder wie zuvor sein würde. Er sollte dem Drachen seine Augen ausstechen. Aufgebracht richtete er seine Kleidung.

Bevor er jedoch noch weiter dazu kam, unverschämt zu Damien zu sein, erhielt er unvermutet einen Speerfaden von seiner Königin. Er war voller sinnlicher, fordernder Dominanz. Bewusst verführte sie auch seinen Geist, schmiegte sich sinnlich an ihn. Kosta keuchte auf und brauchte einen Moment, um tief durchatmen zu können.
"Königin Tolarim hat mich zu sich gerufen", erklärte er sich, nachdem er sich wieder etwas gefangen hatte. "Ich soll augenblicklich zu ihr kommen." Er zögerte kurz und blickte seine Begleiter an. "Möchtet ihr mitkommen? Damien, du wolltest doch möglichst bald wissen, ob sie eine Aufgabe für uns hat und Nathaniel, du könntest auch nach einer Aufgabe fragen, wenn sie Zeit für dich hat."
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Re: Kostas Entführung

Beitragvon Damien » Mi 3. Aug 2022, 19:51

Bevor die Situation mit Sorra Tolarim noch eskaliert war, hatte sich Daipha Tolarim eingeschaltet und beredete ihre Großmutter, dass sie sich zurückhalten sollte. Es war ganz gut, dass sie die Schwarze Witwe in einen Nebenraum verfrachtete, denn Damien hatte nicht mehr lange Kosta hier in einem Raum mit der Frau lassen wollen. Er war bereit gewesen seinen Freund zu verteidigen. Aber die Andeutungen, die die furchteinflößende Alte da so fallen gelassen hatte, gaben Damien zu denken. Hatte Kosta vielleicht doch einen Kupplerversuch nötig? Damien brauchte keine Schwarze Witwe, um zu sehen, dass Kosta so einiges beschäftigte und er nicht alles aus Raej erzählt hatte.
Sobald Sorra aus dem Raum war, fing sich Kosta wieder und wollte nun doch hier bleiben. Er erkannte auch Damiens Schild, bedankte sich lächelnd. Damien hätte den Schild lieber noch oben behalten? Der Palast machte ihn angespannter und alarmbereiter als der tosendste Sturm auf See. Die Tolarim Heilerin begrüßte derweil Kosta ehe sie sich um den Sklaven Nathaniel kümmerte. Der gab ganz schön den harten Kerl. Vielleicht auch um vor diesem Liam gut da zu stehen. Noch mehr Beziehungskisten. Selbst Sklaven hatten irgendwelche Liebschaften. Bei Damien selbst hatte es da in den letzten Monaten, gut, Jahren, eher mau ausgesehen.

Der Prinz konzentrierte sich wieder auf Kosta, der jetzt ebenfalls geheilt wurde. Glücklicherweise war es nichts schlimmes. Eine geprellte Rippe hatte wohl jeder von ihnen schon mehr als einmal gehabt. Lady Tolarim machte noch einen Scherz über Kostas Tätowierung, doch als sie einen Blick auf den Drachen werfen wollte, verging ihr das Lachen schnell. Sie fing sogar zu weinen an.
"Lady, bitte. Es geht ihm wieder besser. Es wurde geheilt, nur den Drachen konnten wir nicht mehr retten." Damien war näher getreten. Trösten war nicht so sein Ding. Er überlegte nach passende Worte, Erklärungen, als plötzlich die alte Schwarze Witwe aus ihrem Labor gerannt kam und die Männer nach draußen warf.
Die beiden Jugendlichen waren ziemlich verwirrt über das Geschehene. Damien musterte Kosta, versuchte ihn aufzumuntern. Wütend fuhr sein Freund ihn an, dass der Drache egal wäre. Er wäre sowieso nie wieder so wie er ursprünglich gewesen war. Meinte er immer noch den Drachen? Was war denn hier los?
"Hey, Veränderungen sind nicht immer schlecht", entgegnete Damien, während Kosta sich wieder sein Hemd anzog. "Siehs als Möglichkeit für ne coole neue Tätowierung."
Kosta reagierte erst einmal nicht, sagte auf einmal, dass die Königin ihn sehen wollte. Bevor Damien sagen konnte, er würde ihn begleiten, bot der Krieger das praktischerweise selber an. Er wollte sogar die Jugendlichen mitnehmen. Das hieß wohl, dass dies keine Einladung zum Stelldichein gewesen war. Hoffentlich.
"Gut, dann kommen wir alle mit." Themawechsel. War vielleicht erstmal besser so. Wenn sie wieder auf der 'E' waren, konnten sie in Ruhe darüber reden.
So gingen die vier Männer zurück zum Arbeitszimmer der Königin. Was wohl die Besprechung mit ihrem Blutdreieck noch ergeben hatte? Damien war froh, dass er nie viel mit der Politik Haylls zu tun gehabt hatte. Eneas wäre als Begleitung weit besser gewesen, da er - im Gegensatz zu Damien - doch immer sehr interessiert an den Umwälzungen im Machtgefüge Haylls war. Wahrscheinlich lag es an seiner Ex. Doch der Kapitän verließ das Boot nie wenn sie vor Draega ankerten. Ein altes - und wie Damien fand - sehr dummes Versprechen. Womöglich am Ende doch besser so. Weniger Drama.
Als sie zurück ins Arbeitszimmer kamen, sah man Timaris gleich an, dass die Besprechung anscheinend nicht sehr positiv verlaufen war. Sie wirkte erschöpft. Jetzt konnte selbst Damien das sehen. Der Prinz neigte seinen Kopf zur Begrüßung.
"Ihr habt uns gerufen?" Er blickte zurück zu Nathaniel und Liam. "Achso, die. Iason macht schnell neue Freunde", erklärte Damien salopp.
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Re: Kostas Entführung

Beitragvon Timaris » Mi 3. Aug 2022, 19:54

Sie hätte beinahe erleichtert aufgeschluchzt, als ihr Blutdreieck endlich ihr Arbeitszimmer verliessen. Nicht weil das Gespräch gut verlaufen wäre, sondern weil sie endlich ihre Ruhe hatte und nicht mehr die Maskerade der Stärke aufrecht erhalten musste. Ihre Brust tat so weh. Er trieb ihr fast die Tränen in die Augen und dazu brauchte es viel bei ihr. Aber jetzt bekam sie kaum noch Luft, alles schien sich zu verkrampfen und sie konnte sich kaum noch bewegen.
Und dann war da noch ihre Sorge, dass das Gespräch mit ihrem Blutdreieck noch viel schlimmer verlaufen war als angenommen. Sie hatte natürlich gewusst, dass die Männer sich ihre Verwundung nur ruhig ansehen und dann zum Alltagsgeschäft übergehen würden. Es tat auch gut zu hören, wie sehr es sie betraff und wie wichtig sie ihnen war. Das kam nicht nur vom Wunsch nach macht. Das waren ehrliche Gefühle gewesen. Doch so rührend dies auch war, mussten sie jetzt vorwärts schauen und jeder das tun, worin er am Besten war. Etwas, was sie einfach nicht begreifen wollten und Timaris somit noch mehr Kraft raubte, anstatt, dass sie sie unterstützten. Erstaunlicherweise war es dann der sonst so sture Aaron gewesen, der einlenkte und sowohl Gualterio, als auch Ayden ziemlich direkt hinauskomplementierte. Misstrauisch blickte Timaris ihm nach und verfluchte sich selbst dafür, dass sie zu schwach war, da genauer nachzuforschen. Doch sie konnte nicht mehr. Sie musste sich dringend etwas hinlegen und ausruhen, wenn sie das Abendessen überstehen wollte. Timaris hatte das Gefühl, dass der Streit mit Ayden sie gleich um Jahrtausende hatte altern lassen.
Nur, wie kam sie zurück in ihre Gemächer? Rhiana und Daipha konnten sie nicht tragen. Gut, mit Hilfe der Kunst vielleicht schon. Doch sie brauchten ihre Juwelen für anderes. Ausserdem wollte Timaris die Beiden nicht beunruhigen, in dem sie ihnen zeigte, wie schwach sie wirklich schon war.

Schliesslich kam ihr die Idee, Kosta unter dem Vorwand zu rufen, dass sie ihn in ihrem Bett haben wollte. Er würde sie liebevoll und sinnlich dahin tragen und wenn sie ihn dort dann fortschickte, würde er sich widerspruchslos fügen. Erleichtert atmete sie auf und lehnte sich mit geschlossenen Augen zurück. Es tat so gut, auch einmal jemanden um sich zu haben, auf den sie sich grenzenlos verlassen konnte. Na ja, zumindest so lange es nicht um Eneas ging. So interessant und wichtig es auch war, Männer um sich zu haben, die sich auch wagten, ihr zu widersprechen, so erholsam war es doch auch, einen Mann um sich zu haben, der wusste, wann es sinnvoll war zu widersprechen und wann nicht.

Entsprechend überrascht war Timaris dann auch, als Kosta gleich mit Damien, Nathaniel und Liam auftauchte. Kosta hatte doch nicht etwa verlernt zu erkennen, wann er sehr wohl gehorsam sein musste? Dass er Damien womöglich nicht hatte abschütteln können, konnte sie noch verstehen. Doch was hatten ihre anderen beiden Sklaven hier zu suchen? Besonders, wo sie die Zwei schon so lange nicht mehr gesehen und sich kaum mit ihnen befasst hatte. Was wollten sie also hier? Kosta mache schnell neue Freunde, kam die saloppe Antwort von Damien auf ihre stumme Frage, nachdem er seinen Kopf zur Begrüssung geneigt hatte.

"Nein, eigentlich nicht", schmunzelte Timaris auf Damiens Frage, sie hätte sie gerufen. "Eigentlich sandte ich nur nach meinem süssen Spielzeug hier." Sie winkte Kosta, der sich tief vor ihr verneigt hatte, zu sich und ihre Stimme hatte eine samtene, verführerische Klangfarbe angenommen. Das Spiel ging also noch ein Weilchen weiter. Wenigstens trat Kosta gehorsam zu ihr. Seine Wangen waren leicht gerötet und er senkte verlegen die Lider. Timaris fragte sich immer wieder, wie Kosta noch so unschuldig scheu sein konnte, wo er doch gleichzeitig auch so unheimlich versaut sein konnte. Doch sie sprach nie mit ihm darüber, denn sie wollte das nicht verlieren. Das war viel zu reizvoll. Entsprechend liess sie ihre Hand auch gleich über seinen flachen Bauch hinunter zu seiner Männlichkeit gleiten und streichelte diese ungeniert. Mit einem wissenden Lächeln genoss sie es, wie Kosta daraufhin erschauderte und leise aufkeuchte. Dennoch wehrte er sich nicht, obwohl die anderen, die ja vorallem seine Freunde waren, zusehen konnten.
"Es sei denn, du willst mitspielen Damien", bot sie dem Prinzen anrüchig an und genoss es, wie ihr Sklave beschämt auch seinen Kopf abwandte, sich aber nach wie vor von ihr streicheln liess. Natürlich war Damien alles andere als begeistert von dem Angebot und die zwei jugendlichen Sklaven wurden gar nicht erst gefragt. Womöglich hätten sie noch eine Antwort gegeben, die Timaris gar nicht hätte haben wollten.

"Wir alle sind hier, Herrin, weil wir dir unsere Hilfe anbieten wollen", erklärte Kosta leise und mit schwerem Atem. "Unsere Ausbildungen mögen nicht so gross sein, doch wir sind stark und gesund und möchten dich unterstützen. Gibt es nicht etwas, was wir für dich tun können." Och, das war ja so niedlich. Vorallem von Liam und Nathaniel, die wohl wirklich kaum eine Ausbildung erhalten hatten. Kosta war jedoch derjenige, der die Belohnung für das Angebot erhielt. Timaris packte ihn am Kragen und küsste ihn leidenschaftlich.
"Du kannst mir helfen, in mein Bett zu kommen", meinte sie rau. "Jetzt. Nimm den Verbindungsgang." Es war nicht wirklich ein Geheimgang. Doch es war eine ziemlich direkte Verbindung zu ihren privaten Gemächern, wo sie unterwegs niemandem begegnen würden. Gehorsam hob Kosta sie auf seine starken Arme und Timaris war so froh, dass sie den Weg nicht gehen musste.
"Herrin, hast du denn keine Aufgaben für uns?" wandte Kosta dann aber doch noch ein, auch wenn er gehorsam die entsprechende, in der Wandverkleidung eingelassene Türe ansteuerte. "Respektive für die anderen. Dann können sie dir dienlich sein, während ich mich dir ganz ungestört und ausgiebig widmen darf." Timaris seufzte. Armer Kosta. Gar nichts von dem würde er dürfen. Stattdessen musste er..., ach nein, darüber wollte sie gar nicht erst nachdenken. Es musste eine andere Lösung geben, wie sie mit den raejer Rebellen und der Sechsten in Kontakt treten konnten.
"Also gut", liess Timaris sich erweichen. "Dann eben aufs Sofa in meinem privaten Salon, anstatt ins Bett. Wenigstens ist das dann schön in der Nähe." Verführerisch küsste sie Kostas Hals, knabberte leicht daran, damit auch ja kein Verdacht aufkam, dass sie sich wegen etwas anderem als Sex tragen liess.
Zuletzt geändert von Timaris am Sa 2. Sep 2023, 12:06, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Kostas Entführung

Beitragvon Damien » Mi 3. Aug 2022, 19:57

Das Gespräch mit dem Blutdreieck schien nicht gut verlaufen zu sein, denn Timaris war in dieser seltsamen zum Spielen aufgelegten Stimmung, wo man sich besser schleunigst in Sicherheit brachte. Die Königin erklärte säuselnd, sie hätte nur nach ihrem "süßen Spielzeug" gerufen. Damien hätte sich am liebsten sofort wieder schützend vor Kosta gestellt. Der war weder das Spielzeug von Sorra noch von Timaris. Sah Kosta nicht, dass die beiden gleich waren? Naja, Timaris war um einiges besser als die alte Schwarze Witwe, doch der Prinz konnte nicht genau sagen um wie vieles besser. Kosta gehorchte und kam gleich zu Timaris, wo er dann sofort auch betatscht wurde. Damien verdrehte die Augen. Musste das sein? Anscheinend hätte er wirklich nicht mitkommen sollen, aber wenn er schonmal hier war, konnte er vielleicht wieder auf Kuppler machen. Wie sinnvoll das auch war. Leto hatte das nicht verdient. Eneas hatte sich für die Heilerin entschieden. Man sollte doch meinen, ansonsten wäre er bei Kosta. Ulysses erklärte das damit, dass die beiden viel zu viel Schiss hätten, aber Damien konnte das bei all ihren Raubzügen kaum verstehen. Man kämpfte nicht mit Riesenkraken und hatte dann Angst vor ner Beziehung. Oder?
"Nein, danke", wehrte der Prinz ab, als die Königin ihn auch noch einlud. "Deswegen sind wir nicht hier. Er hat nichts davon gesagt, dass das hier ein Schlafzimmerruf gewesen ist. Wir haben uns durch Raej durchgekämpft und ne Verfolgungsjagd hinter uns." Fiel ihr da nichts besseres ein als sofort an Kosta rumzufummeln? Wollte sie ihn daran erinnern, dass er ihr Sklave war? Das konnte man auf See schnell vergessen. Damien wusste, dass das den Kapitän sehr störte, doch Kosta schiens zu gefallen und für gewöhnlich mischte sich Damien da nicht ein. Er wollte da nicht mit reingezogen werden. Er war offensichtlich ein mieser Kuppler.
Die zwei Sklaven blieben momentan schweigsam im Hintergrund. Wahrscheinlich war nicht auffallen für die besser.

Kosta riss sich nun so halbwegs zusammen und bot ihre Hilfe an. Sie wollten sie unterstützen. Wollten sie das? Anscheinend. Immer noch besser als im Schlafzimmer der Königin zu landen. Genau deswegen mochte Damien den Palast nicht. Hier schienen die meisten nur an das Eine zu denken.
Timaris wohl gerade auch. Wurde ihr ihr neuer Gefährte schon wieder langweilig? Jetzt wollte sie nämlich mit Kosta ins Bett.
Und Kosta war so hin und weg, dass er das alles nicht in Frage stellte und sofort die Königin auf seine Arme hob. Damien rieb sich die Stirn. Er hörte noch einmal auf Farell, Olintes und Ulysses...
"Ja, wir sind hier für nen neuen Auftrag. Aber wenns nix gibt, dann bleiben wir noch nen paar Tage im Hafen ehe es weiter geht nach Mineva", erklärte Damien und versuchte die eindeutigen sinnlichen Wortwechsel zwischen Königin und Kosta zu überhören. Davon sollte er Eneas wohl lieber nichts sagen. Obwohl.. wieso eigentlich nicht? Vielleicht brauchten die bloß nen kräftigen Arschtritt, um das Brett vorm Kopf zu verlieren.
Überraschenderweise lenkte Timaris ein und wollte nun in ihren Salon getragen werden. Es ging nicht ganz ohne Gefummel zwischen den beiden, aber wenigstens landeten sie nicht im Schlafzimmer. Als Kosta Timaris aufs Sofa bettete, hatte Damien für einen kurzen Moment den Eindruck der Erleichterung bei der Königin. Ob sie wirklich so erschöpft war?
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Re: Kostas Entführung

Beitragvon Kosta » Mi 3. Aug 2022, 20:00

Dass sie ihn so direkt und absichtlich sichtbar für die Anderen anfasste und intim streichelte, war Kosta schon sehr peinlich. Wobei, die anderen Sklaven waren ihm eigentlich egal. Die konnten zusehen oder mitmachen, das kümmerte ihn nicht. Doch das Damien, ein Freund, jemand mit dem er sehr eng zusammen lebte und der in gewisser Weise sein Vorgesetzter, wenn auch sehr freundschaftlich, war, dies alles ganz genau beobachten konnte, trieb Kosta die Schamesröte ins Gesicht und er musste den Blick abwenden.
Dennoch wehrte er sich nicht dagegen. Denn genau das, was ihm unheimlich peinlich war, erregte ihn auch sehr. Dass Timaris ihn sich einfach nahm, ihn vollkommen dominierte, egal wie die Umstände um sie herum waren. Es zählte nur, dass er ihr gehörte und sie über ihn verfügen konnte, wie sie wollte. Hätte sie ihn gleich jetzt auf ihrem Schreibtisch gewollt, hätte er sich ihr hingegeben. Vor aller Augen. Er fühlte sich so gewollt, wie schon lange nicht mehr. Es war so intensiv, dass ihn die Gefühle beinahe überwältigten. Er wünste nur, sie streichelte ihn nicht so sanft und hauchzart, dass er es kaum spürte. Seine Herrin wusste doch, dass sie ihn härter anpacken durfte.

Gehorsam hob er die Königin auf ihren Befehl hin auf seine Arme. Dabei stellte er irritiert fest, dass die Berührung sie sich verkrampfen liessen. Wie als hätte sie Angst oder als wäre die Berührung unangenehm. Dabei war er doch ganz sanft vorgegangen. Und sie war so leicht. War sie schon immer so leicht und dünn gewesen? Erneut beschlicht Kosta das intensive Gefühl, dass hier etwas nicht stimmte. Stärker denn je und so dauerte es einen Moment, bis er sich fassen und erklären konnte, warum sie alle hier waren.

Timaris schien darob nicht sonderlich begeistert zu sein und küsste und berührte ihn lieber. Kosta hatte nichts dagegen. Nur dachte er sich, dass es besser war, wenn er Damien zu Eneas schicken konnte, damit sie weiter nach Mineva konnten und auch Nathaniel und Liam was zu tun hatten, damit er sich ganz in Ruhe um das Wohlbefinden seiner Königin kümmern konnte. Gütig wie sie war, liess sie sich dann auch erweichen und wollte in ihrem Salon mit ihnen sprechen.
Dort angelangt bettete Kosta sie vorsichtig auf eines der Sofa und bemerkte irritiert, wie Timaris beinahe erleichtert aufzuatmen schien und sich erst jetzt etwas entspannte. War es ihr so zuwider gewesen, von ihm angefasst zu werden? Doch sie berührte ihn doch auch. Wollte sie ihn lieber passiv. Demütig kniete er sich zu ihr vor das Sofa und blickte ergeben zu ihr auf. Selbst wenn sie jetzt einen Gefährten hatte, einen richtigen, den sie liebte, hoffte er innig, dass sie ihn nicht auch nicht mehr um sich haben wollte, wie es bei Eneas und Leto der Fall war.

"Eigentlich wollte ich mehr nach einer Aufgabe für Nathaniel fragen", korrigierte sich Kosta leise, nachdem sich die anderen auf Timaris Wink hin auf die anderen Sofas und Sessel verteilt hatten. "Er würde dir gerne dienen. Vielleicht auch als Gärtner oder als Leibwächter. Ich durfte feststellen, dass er ziemlich gut kämpfen kann." Fragend und ziemlich skeptisch blickte seine Königin ihn an und schaute dann zu dem versklavten Prinzen.
"Die Mannschaft der 'E..." Kosta brach die Stimme und er brachte es nicht fertig, den Namen seines Freundes auszusprechen. Weder den einen noch den anderen. Zu sehr schnitt es ihm ins Herz, ihn zu verlassen und ihn somit in gewisser Weise auch zu verraten. "Die Mannschaft", wiederholte deswegen nur. "Wie Damien sagte, hatte sie eine sehr anstrengende und gefährliche Reise durch Raej und zuvor waren wir auf einer Hetzjagd durch alle Meere, um ein entführtes Mädchen zu befreien. Sie hat sich etwas Erholung verdient", sprach er für seine Freunde. "Doch selbstverständlich ist sie bereit, eine Aufgabe von dir zu übernehmen, solltest du ihre Hilfe benötigen. Und meine Aufgabe steht sowieso fest. Deswegen bleibt eigentlich nur noch Nathaniel, der..."
"Deine Aufgabe?" wurde er von der Königin mit seidener, leiser Stimme unterbrochen. Sie hatte ihm ihre Finger in seine Haare gekrallt und zwang ihn so, sie anzusehen. Willig liess er es geschehen und blickte ergeben zu ihr auf.
"Ich bin der Einzige, den du hier entbehren kannst, der mit der sechsten Kompanie und den raejer Rebellen Kontakt aufnehmen kann", erklärte er arglos und fragte sich noch verwundert, warum Timaris so ausschaute als hätte sie gewollt, er hätte nicht weiter gesprochen, als ihn eine Ohrfeige auch schon zum Verstummen brachte. Saftig, doch nicht so hart wie gewohnt.
"Das ist noch immer meine Entscheidung, wann, wo und wie ich dich in den Tod schicken werde", zischte seine Königin eisig. Doch ihre Augen wurden nicht von dem Eis erreicht. Diese wirkten eher traurig.
"Aber sie werden niemand anderem glauben, ausser mir", wagte Kosta leise zu widersprechen und berührte sie ganz zärtlich am Knie. Verschwieg, dass er sich noch nicht einmal sicher war, ob sie ihm glauben würden. Doch es war unleugbar, dass er zumindest die besten Chancen hatte.
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