Re: Spion in Loraka
von NSC » Di 19. Sep 2023, 10:46
Gwyn
"Aber wenn sie uns draußen hören", wisperte er keuchend, während er auf der schmalen Liege über Messantia gebeugt war, während die dünne Felddecke ihre Körper einigermaßen verbarg. Alle anderen waren schon früh aus dem zweiten Zelt heraus, es gab zwei nebeneinander stehende Achtmannzelte. Gwyn hatte es ihnen ja eigentlich gleich tun wollen, aber da war die Gefreite zu ihm auf die Liege gekrochen, hatte ihn gleich geküsst und jeglicher Verstand war ihm sofort abhanden gekommen, er folgte nur noch seinen Instinkten, die sich mit aller Heftigkeit meldeten, nun wo er sie letzte Nacht das erste Mal so richtig ausgelebt hatte. Aber da war der Rest des Trupps auch in Loraka in der Kneipe "Roter Hahn" gewesen und die Gefahr entdeckt zu werden nicht allzu groß. Jetzt trennte sie nur eine Zeltplane von den anderen.
Gwyn ahnte nicht, dass alle längst wußten warum die beiden noch länger im Zelt blieben und ihnen deswegen ihre Ruhe ließen. Der Gefreite dagegen war unheimlich nervös und aufgeregt bis Messantia ihn wieder lange küsste, ihn dichter an sich zog und ihre Hand zwischen ihre beiden Körper schob, um über seinen Stab zu streicheln.
"Niemand wird uns hören, ich werd ganz leise sein", versprach die Gefreite lächelnd, rieb weiterhin seine Männlichkeit, die prompt wieder recht hart wurde und half Gwyn auch zwischen ihre Schenkel zu kommen und in sie einzudringen. Der Rothaarige war zu dem Zeitpunkt schon viel zu erregt um jetzt noch aufhören zu können, er begann sich vorsichtig zu bewegen, auch damit das Feldbett nicht so knarzte. Messantia fühlte sich so weich und gleichzeitig heiß an. Teilweise schämte sich Gwyn, dass er sich nicht zurückhalten und sich nicht unter Kontrolle hatte, nun auch wie alle anderen Männern seinen Trieben folgten. Doch es war so schön...
Messantia behielt Wort, man hörte sie bloß atmen, dafür konnte er auf ihrem hübschen Gesicht all ihre Lust ablesen, wie sie an ihrer Unterlippe nagte, die Augen verdrehte oder erregt nach Luft schnappte. Noch immer wußte er nicht so recht ob es ihr gefiel oder er etwas anderes machen sollte, aber manchmal führte sie ihn mit einem leichten Druck ihrer Schenkel und dann wieder glaubte er, dass sie sich doller anspannte.
Gerade als Gwyn sich traute ein wenig schneller zu werden, spürte wie sein Höhepunkt in greifbarer Nähe war, hörte er draußen die schnarrende, tiefe Stimme des Korporals, zuckte entsetzt zusammen was bei Messantia ein wohliges Schaudern auslöste. Sie zitterte unter ihm, krallte ihre Hände in seine Hüften und Gwyn ergoss sich heiß in ihr, biss sich dabei auf die Unterlippe.
Danach zog er sich relativ schnell aus ihr zurück, hatte panische Angst der Korporal würde jeden Moment ins Zelt platzen. Gwyn wusch sich rasch mit einem Lappen, zog seine Hose an, anschließend das Hemd was er zunächst falsch rum anhatte ehe ihn Messantia mit einem stummen Lächeln darauf aufmerksam machte. Sie schien es nicht ganz so eilig zu haben, blickte ihn nur versonnen an und streckte sich. Von draußen hörte er einige der Gesprächsfetzen, auch er hatte natürlich mitbekommen, dass Bonderus nicht in einem der Zelte geschlafen hatte. Wo er wohl gewesen war? Vielleicht hatte er es gar nicht zurück aus dem "Roten Hahn" geschafft, Gwyn war ja früher mit Messantia gegangen.
Der Gefreite gürtete sein Schwert Tigerzahn, strich sich nochmal die roten Haare zurück und schlug dann die Zeltplane auf, um nach draußen zu gehen. Seine Hoffnung, dass schon niemand etwas bemerkt hätte, wurde praktisch sofort im Keim erstickt als die umstehenden Männer laut johlten. Anzügliche Kommentare prasselten nur so auf ihn nieder. Dass es ja langsam mal Zeit gewesen wäre oder dass sie schon überlegt hätten, ob sie noch warten oder die beiden mit einem Eimer Wasser auseinanderbringen sollten. Er wäre wohl auf den Geschmack gekommen.
Gwyn wäre am liebsten im Erdboden versunken, er konnte sich an keinen peinlicheren Moment in seinem Leben erinnern. Selbst das Mal wo ihn sein Vater nach der Nacht mit der Lustsklavin ausgefragt hatte wie Gwyn sie denn genommen hätte, ob auch von hinten und der Gefreite mit hochrotem Kopf hatte beichten müssen, dass er gar nichts gemacht hätte, woraufhin erstmal eine Diskussion losgegangen war, ob ein echter Cadlew etwa impotent oder schwul wäre. Dieser Moment hier, umringt von anderen Soldaten, die genau zu wissen schienen was er bis eben noch getrieben hatte, war fast noch schlimmer.
Messantia ließ sich dagegen von all dem nicht irritieren, bändigte ihre kastanienbraunen Korkenzieherlocken in einem Zopf, wo immer noch vorwitzig einige Strähnen herausstachen.
Zu allem Überfluß hieb der Korporal, der bei einer Schüssel Hafergrütze dasaß, auch noch in die gleiche Kerbe indem er Gwyn damit aufzog und offen von seiner Entjungferung sprach. Wußte denn hier etwa jeder bescheid? Inzwischen waren auch die Ohren des Gefreiten so rot wie seine Haare geworden, er wußte gar nichts mehr zu sagen. Es war dann die Gefreite, die ihm aushalf.
"Ach, ihr seid doch bloß alle neidisch, dass es bei euch keine so hübsche Maid war", entgegnete sie gelassen, setzte sich zu Isobel, die bei der Bemerkung auflachte. Das Johlen der Männer erstarb ein bißchen, Torus klopfte ihm so fest auf die Schulter, dass Gwyn aufkeuchte. Immer noch mit glühenden Wangen machte er sich daran einen Tisch zu improvisieren. Allerdings stellte sich das schwerer als gedacht heraus, denn so etwas stand nunmal nicht so einfach in der Gegend rum. Der Gefreite blickte in die Richtung wo die Zelte der Sechsten standen. Dort wo der Tigerlanermischling lag und sich sonnte, stand ein breites Fass, das vielleicht gut geeignet wäre. Gwyn riss sich zusammen, ging langsam hinüber, wobei ihm nun auch noch mehrere Augenpaare der Salzmänner folgten.
"Ähm... entschuldigung... Sir, dürfte ich vielleicht...", setzte der Gefreite nervös vor dem Tiger stehend an. Er wirkte selbst jetzt so als könnte er die Muskeln in seinem Körper jederzeit in tödliche Bewegung setzen.
Die spitzen Ohren des Mischlings zuckten leicht. "Spucks aus oder zieh Leine", murrte Tiger.
"Also ich hab mich gefragt ob.... ähm ihr dieses Fass hier braucht oder... also wir brauchen einen Kartentisch", erklärte Gwyn.
"Wer ist wir?", hakte der auf dem Baumstamm Liegende nach.
"Wir ähm von der Zweiten. Also unter Korporal Bonderus' Kommando, Sir", fügte der Gefreite hinzu. Tiger regte sich leicht.
"Dann nimms schon mit. Und Glückwunsch zu deiner Ersten", meinte er noch als Gwyn schon dabei war das leere Fass über die Erde zu rollen. Wieder konnte der Soldat nicht verhindern, dass er rot wurde. Aufatmend kam er zurück zu den anderen, stellte das Fass vor Bonderus. Isobel kam zu Gwyn, hielt ihm lächelnd eine Schüssel mit Hafergrütze entgegen.
"Du siehst aus als könntest du etwas vertragen", sagte sie. Der Rotschopf nickte, nahm die Schüssel entgegen und blickte kurz zwischen den Zeltreihen des Forts entlang. Ohne Lorcann und seine Einheit war es leerer geworden, aber bald sollte ja Verstärkung eintreffen. Und die Interne. Hoffentlich fanden sie dann nicht raus, dass Gwyn sich nur aus Versehen hier eingeschrieben hatte, beziehungsweise dass man ihn eher vor eine unschöne Wahl gestellt hatte, wo er doch eigentlich in Askavi in ein Kriegslager gesollt hatte. Nur dort hätte er nie Messantia kennengelernt, er sah zu ihr und sie lächelte ihn gleich an, das war ein schönes Gefühl, auch wenn Gwyn noch nicht wußte was es zu bedeuten hatte.
Um sie herum ging das geschäftige Treiben der anderen weiter, ein paar Zelte entfernt trainierte eine Einheit bereits, Befehle wurden gebrüllt, man hörte Hufgetrappel und dann wieder Gerede und Gelächter. Da sie so nah bei den unliebsamen Zelten der Sechsten untergebracht waren, bekam von denen leider auch viel mit. Gerade war Rashar und eine Gruppe anderer wiedergekommen, ließen sich bei Tiger nieder, der sich aufrichtete, als Rashar auf ihn runterblickte und offensichtlich einen Sitzplatz einforderte. Sie begrüßten sich mit lockeren Handschlag und fingen an zu reden. Obwohl Gwyn Wortfetzen aufschnappte, klang es ziemlich belanglos, es ging um irgendwelche Frauengeschichten, und da immer wieder die Spitznamen der Sechsten vorkamen, verlor Gwyn relativ schnell die Orientierung und gab es auf zuzuhören. Schließlich wollte Bonderus ihnen auch etwas über ihren heutigen Einsatz sagen, ob sie gleich aufbrechen würden? Er hoffte, sie würden auf keine Schwierigkeiten treffen. Keine verärgerten Dorfbewohner oder gar Rebellen. Rebellen war ein Wort, das im Fort ziemlich häufig benutzt wurde, von einigen abschätzig und mit Wut in der Stimme, bei anderen schon mit einer gewissen Ehrfurcht oder zumindest Respekt.