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Thorndall





Re: Thorndall

Beitragvon Kian » Di 22. Nov 2022, 06:56

Es war zum Verrückt werden. Wann immer Kian etwas strenger zu Jonatan sein wollte, wann immer er es ihn büssen lassen wollte, dass er Hagens neuer Liebling war, bekam der Kleine so niedlich rote Wangen und blickte voller Unschuld und scheuer Dankbarkeit zu ihm hoch. Wie beim Feuer der Hölle sollte man da nur gemein zu ihm sein? Es war schlichtweg nicht möglich. Aber andererseits war Kian auch überhaupt nicht in Stimmung nett zu sein. Das hatte Hagen nicht verdient. Hagen hatte es verdient, einsam und verlassen zurück gelassen zu werden. Deswegen wollte Kian Jonatan auch gerne verführen und an sich binden, damit er Hagen vergass. Das Problem war nur, dass Jonatan eine derart süsse Unschuld war, dass es schwer fiel, mit ihm zu spielen und ihn auszunutzen.
"Das ist nun einmal meine Aufgabe", brummte er, als Jonatan zu ihm aufschloss und sich dafür bedankte, dass er ihm alles zeigte. "Pass nur gut auf und komme lieber zu mir und frage mich, wenn du irgendwo nicht sicher bist. Und ich will keine Beschwerden über dich hören. Als Hagens Kammerdiener wird dich jeder genauestens begutachten." Besonders weil er so hübsch war und noch immer Gerüchte über den skandalösen Ältesten der Thorndalls im Umlauf waren. Gerüchte, die nun alle wieder aufgewärmt und ausgeschmückt würden. Gerüchte die gar nicht so falsch waren. Gerüchte unter denen auch Kian zu leiden hatte und über die er gar nicht so genau nachdenken wollte. "Also muss dein Verhalten tadellos sein. Ansonsten wird dich auch deine Nähe zu Hagen nicht schützen, sollte ich gezwungen werden, dich zu bestrafen."

Dem Jugendlichen gegenüber zwiegespalten zeigte Kian Jonatan erst einmal die Wäscherei, die Schneiderei, die Küche und sonst noch so die wichtigsten Ort in der Burg, die er als Kammerdiener kennen musste. Denn abgesehen von seinem Zorn auf Hagen, war Kian dafür verantwortlich, dass hier auf dem Schloss alles reibungslos verlief. Wenn Hagen schon so verantwortungslos war, einen dahergelaufenen Bauernjungen, und mochte er noch so hübsch sein, unbedingt als seinen Kammerdiener wollte, so war es seine Aufgabe, den Eklat so klein wie möglich zu halten und dafür zu sorgen, dass Jonatan nicht auffiel. Dass es wenigstens so aussah, als würde er seine Arbeit als Kammerdiener gut verrichtete und nicht durch dummes Verhalten aus der Rolle fiel. Wenn der Junge nur nicht so verdammt hübsch gewesen wäre. Er war noch keine Stunde hier und schon schien jedes weibliche Wesen auf der Burg zu wissen, dass es ihn gab. Kian hatte noch nie so viele Frauen in der Wäscherei und später in der Schneiderei gesehen. Nicht wenige Wäscherinnen schienen plötzlich den Beruf gewechselt zu haben und waren Näherinnen geworden, nur um kurz darauf Köchinnen zu sein.

Schlussendlich schafften sie es jedoch mit einiger Ersatzkleidung wieder hoch zu Hagens Gemächern. Diener hatten inzwischen die Koffer des Adligen ausgeräumt und die Kleidung versorgt. Dennoch standen einige Schachteln auf dem Tisch herum. Schachteln, die wohl Geschenke enthielten. Kian kümmerte sich nicht darum, sondern zog eine silberne, flache Uhr aus seiner Tasche.
"Es ist noch genügend Zeit, dass du ein Bad nimmst, vor der Feier heute Abend", befand er. "Hol das Teeei und die Kräuter für das Heilbad. Dann zeige ich dir, wie du die Sachen benutzen musst. Hmm, und ich werde dir auch deine Kleidung für heute Abend raussuchen, damit du dich auch sehen lassen kannst und nicht mit so einem Kuddelmuddel erscheinen musst."
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von Anzeige » Di 22. Nov 2022, 06:56

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Re: Thorndall

Beitragvon Jonatan » Di 22. Nov 2022, 08:11

So gut es ging versuchte Jonatan sich einzuprägen, wo sie alles gewesen waren und wie er selbst dahin kommen würde, doch es war einfach so viel und er war so aufgeregt, das er sich kurz darauf schon nicht mehr recht an den Weg erinnern konnte, was ihn dann bloß noch nervöser machte. Überall waren so viele Leute, die ihn anstarrten. Er hielt sich dicht bei Lord Leffen. Jona wollte nicht, dass der ältere Glacier Beschwerden über Jona bekam und ihn dann bestrafen musste. Wie wurden die Arbeiter hier bestraft? Schläge war Jonatan während der Arbeit gewohnt, er fürchtete sich viel mehr davor wieder von der Burg gejagt zu werden und diese Anstellung zu verlieren. Seinen Herrn kennengelernt zu haben, war das Beste was ihm je passiert war. Er durfte das nicht verlieren, dann hatte er gar nichts mehr.
Scheu und doch freundlich begrüßte er die anderen Arbeiter und Diener in Wäscherei, Schneiderei und Küche. Manches Mal glaubte er die gleichen Dienerinnen öfter zu sehen, doch das wunderte Jonatan nicht, da er sich sowieso nicht auskannte damit was all die Diener in einer Burg so machten und wie viele es davon gab.
In der Schneiderei gab man ihm Arbeitskleidung, obwohl Jona fand, dass diese überhaupt nicht nach Arbeiten aussahen. Im Gegenteil. So etwas edles hatte er noch nie berührt geschweige denn getragen. Vorsichtig fasste er es an, als eine der Schneiderinnen ihn dazu aufforderte. Als er zaghaft über den Stoff streichelte, seufzten einige der Näherinnen. In der Küche wollte man ihn stattdessen gleich ein Essen aufsetzen und von zwei Mädchen bekam Jonatan kleine Süßwaren zugesteckt. Der Bauernjunge wusste überhaupt nicht wie er mit der vielen Aufmerksamkeit umgehen sollte. Das war er nicht gewohnt und es machte ihn sehr verlegen. Er hoffte, er würde seinen Herrn bald wiedersehen. Die Burg war so riesig und er kannte niemanden. Zum Glück war Lord Leffen bei ihm, der ihm so vieles erklärte.

Sie kamen zurück zu den Zimmern von Lord Thornfall. Lord Leffen zog eine Uhr hervor. Sie war in einer Art silbernen Schale und ganz fein gearbeitet. Bewundernd und staunend sah Jonatan zu der schönen Uhr.
"Muss ich schon etwas machen zur Feier? Sollte ich nicht arbeiten?", fragte Jonatan. Er war nicht faul, aber bisher hatte man sich nur um ihn gekümmert. Dabei sollte er sich doch um seinen Herrn kümmern. Der war immer noch weg. Lord Leffen wollte ihm zeigen wie er das Heilbad vorbereitete. Danach käme die Pflege der Hände dran und dann würde er ihm die Kleidung aussuchen.
"Ja, Lord Leffen", erwiderte der blonde Jüngling gehorsam. Er wusste nicht wieso sein Aussehen und Wohlbefinden plötzlich so wichtig geworden war. Bei all den anderen Arbeiten war das immer egal gewesen. Natürlich wollte Jonatan seinen Herrn nicht blamieren. Schnell ging er und brachte Kräuter und Teeei heran. War das auch das richtige Päkchen? Dort wo 'Abend' darauf stand? Jona hoffte es und hielt es zögernd dem anderen Krieger hin. Zum Glück wirkte Lord Leffen zufrieden. Jonatan lächelte erleichtert. Und jetzt? Er traute sich nicht irgendetwas selbst zu machen. Hier war alles so anders.
Jonatan sollte die Kräuter in das Teeei geben. Das war kein Problem für ihn und er ließ auch folgsam das Wasser in die Wanne ein, wobei er über das fließende Wasser aus dem Kran immer noch staunte. Und warm war es. Ob sein Herr wirklich nichts dagegen hatte, dass Jonatan das Bad benutzte?
"Wisst ihr, wann Lord Thorndall wiederkommt?", fragte Jonatan. "Soll ich etwas für ihn vorbereiten?" Oder würde das sein Kammerdiener-Lehrer erledigen?
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Re: Thorndall

Beitragvon Kian » Di 22. Nov 2022, 20:15

Es bringt nichts, wenn du schon heute mit der Arbeit anfängst", schüttelte Kian seinen Kopf, schenkte Jonatan aber ein wohlwollendes Lächeln, weil er nicht auf der faulen Haut liegen sondern sich nützlich machen wollte. Nur hatte der Junge noch keine Ahnung wie er hier in der Burg nützlich sein konnte. Also war es das beste, er tat nichts. So konnte er auch nichts falsch machen. "Du hattest heute schon viel zu lernen. Verarbeite das erst einmal und erhole dich in dem Bad. Morgen wirst du noch früh genug von deinem Lehrer geweckt, der dich weiter Unterrichtet und dich dann zu mir schickt, wenn Zeit dazu ist."

Jonatan war weiterhin schön brav und gehorchte allen Befehlen. Er schaffte es sogar, das richtige Säckchen zu bringen, welches mit den Kräutern für das Heilbad gefüllt war. Freundlich zeigte Kian Jonatan, wie er das Teeei handhaben sollte und wiess ihn an, das Bad einzulassen. Dabei betrachtete er den Jungen verstohlen. Er war so niedlich, wie er alles ehrfürchtig betrachtete und und kaum wagte, die glänzenden, sauberen Amaturen anzufassen. Vielleicht könnte er ihm dabei helfen. Dicht hinter ihn treten und seine Hand ergreifen, um sie sanft zu führen. Leider riss ihn Jonatan ziemlich unsanft mit der Erinnerung an Hagen aus seinen Träumereien.

"Hagen wird bestimmt noch eine Weile weg bleiben, da er sicher noch viele Leute hier begrüssen will", antwortete Kian unwillig. "Ich weiss also nicht, wann er hier her kommt. Vielleicht kommt er heute gar nicht mehr." Gut möglich, dass er sich bis zu der Feier in der Burg herum trieb und nach dem Bankett schliesslich in dem Bett einer hübschen Frau landete. Hagen war solchen Freuden noch nie abgeneigt gewesen. Kian nahm nicht an, dass sich das inzwischen geändert hatte. Verführen und dann einfach vergessen. Bastard!
"Du musst heute nichts mehr machen", stellte er klar. "Noch weisst du sowieso nicht was. Sieh lieber zu, dass du nicht gleich wieder krank wirst. Also ab ins Bad mit dir. Wo du deine Kleidung zum Waschen hintun sollst weisst du noch? Und wo du die Handtücher findest?" Kian ging zu der Wanne und hielt seine Hand hinein, um die Wassertemperatur zu fühlen. "Das muss für ein Heilbad noch etwas heisser sein." Kian drehte die Kräne entsprechend und prüfte erneut die Temperatur. "Und du musst mindestens zehn Minuten lang im Wasser bleiben. Auch wenn es etwas heiss sein mag."
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Re: Thorndall

Beitragvon Jonatan » Di 22. Nov 2022, 20:40

Lord Leffen war so freundlich, dass er Jona ermöglichte sich zu erholen. So viel Verständnis und.. ja, Fürsorglichkeit war sehr neu für den jungen Krieger. Verwirrt und zögerlich bedankte er sich wieder, ganz überwältigt von all den Eindrücken. Der ältere Krieger hatte recht, er hatte wirklich viel neues gesehen. Jonatan wusste kaum wie er damit umgehen sollte. Da waren so einfache Anweisungen wie ein Bad einlassen, sehr willkommen. Da wusste Jona wenigstens halbwegs was er machen sollte.
Immer noch fasziniert sah er dem aus dem Kran plätschernden Wasser zu. Solch ein Luxus und er durfte das edle Bad hier wirklich mitbenutzen? Ob Lord Hagen das nicht stören würde? Oder ob er gar wieder zu ihm ins Bad kommen würde? Jonatan dachte lieber nicht daran, das machte ihn kribblig und aufgeregt. Trotzdem fragte er nach seinem Herrn.
Lord Leffen sagte ihm, dass der Adelige sicher noch länger fern bleiben würde. Er müsste viele Leute begrüßen. Es könnte gut sein, dass er heute gar nicht mehr zu seinem Zimmer kam. Jonatan sah den größeren Glacier leicht enttäuscht an. "Oh.. ja. Dann warte ich hier." Alleine hätte Jonatan sich nicht so recht aus den Zimmern getraut. Es war nur schade, dass er seinen Herrn heute gar nicht mehr sehen würde.

Der Edelmann forderte Jona auf, dass er endlich in das Bad sollte bevor er wieder krank wurde. "Ja, Lord Leffen. Dort gehört die Wäsche hin." Er deutete zu dem Korb, froh sich das gemerkt zu haben. Lord Leffen prüfte das Wasser. Er verbreitete bereits einen sehr angenehmen Duft und einige Kräuterblüten trieben auf dem leicht milchigen Wasser. Der Glacier drehte den Kran mit dem warmen Wasser auf, gab Jonatan weiter Anweisungen.
Der Jüngling nickte zu allem und zog sich die Schuhe aus, danach die Jacke und das Hemd seines Herrn, das Unterhemd folgte. Verlegen senkte er den Blick, als er merkte, dass Lord Leffen ihn beobachtete. Machte er schon wieder etwas falsch? Der junge Glacier verharrte, hörte auf sich auszuziehen, doch dann straffte sich der Edelmann und verließ das Badezimmer, sagte ihm nochmal, dass er lange genug im heißen Wasser bleiben sollte.
Jonatan zog sich weiter aus, gab die dreckige, alte Kleidung in den Wäschesack ehe er das Wasser auch einmal mit der Hand prüfte. Ohh, das war unglaublich heiß. Jona hatte noch nie ein heißes Bad genommen. Er drehte die Kräne vorsichtig zu, dann tastete er sich mit seinem nackten Fuß ins Wasser vor. Der junge Krieger presste die Lippen zusammen. Es war sehr, sehr heiß. Trotzdem machte er gehorsam weiter und stieg in die Wanne. Es prickelte an seinem gesamten Körper. Jonatan atmete tief durch. Uhh, wie sollte er das so lange aushalten?
Doch noch einem Moment ging es ein wenig besser und es begann sich angenehmer anzufühlen. Das heiße Wasser entspannte seine Muskeln. Jonatan atmete tief die Kräuterdüfte ein. Allmählich begann ihm das Bad zu gefallen, es war geradezu magisch. Ganz ruhig und er hatte zum ersten Mal seit langer Zeit einen Moment für sich. Unerwartet kämpfte Jonatan gegen aufsteigende Tränen als ihm die bewegten Tage davor einfielen, die er noch kaum hatte verarbeiten können.
Jonatan griff nach einem Schwamm und wusch sich lieber, als darüber nachzudenken. Wie konnte ihm gleichzeitig so viel Schönes und so viel Furchtbares passieren? Die Dunkelheit war seltsam. Er nahm aus einer Flasche etwas Seife und wusch sich auch brav die Haare. Jonatan wusste nicht wie lange zehn Minuten war, aber irgendwann hörte er Lord Leffen und dass Jona nun aus der Wanne kommen könnte.
"Ja, Lord!" Jona war kurz davor gewesen durch die Hitze und die Kräuterdüfte hinweg zu dämmern. Hastig erhob er sich. Bäche von Wasser strömten an ihm herab. Er griff sich ein Handtuch, trocknete sich schnell ab. Hatte Lord Leffen etwa auf ihn gewartet? Jonatan wollte den Mann nicht warten lassen. So war sein Haar noch feucht und Tropfen zierten seinen nackten Oberkörper, als er die Türe öffnete. Er hatte sich das Handtuch um die Hüften geschlungen.
"Ich habe noch nie ein Bad genommen. Das war sehr schön. Danke, Lord Leffen", sagte er. "Welche Kleidung soll ich jetzt anziehen?"
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Re: Thorndall

Beitragvon Kian » Di 22. Nov 2022, 21:08

"Hier warten?" fragte Kian überrascht. "Nein, sicher nicht. Du wirst mit zum Abendessen kommen und bei den höherrangigen Dienstboden am Ende der Tafel sitzen." War das etwa nicht klar gewesen. Jonatans grosse, verwunderte Augen gaben ihm die Antwort. Ganz offensichtlich nicht. "Es ist wichtig, dass die Leute dich sehen und wissen, dass du zu Hagen gehörst. Sonst könnte noch jemand auf den Gedanken kommen, dich als seinen Dienstboten zu beanspruchen." Kian selbst zum Beispiel. "Das darfst du nicht zulassen", warnte er ihn dennoch. Obwohl es ihn wütend gemacht hatte, wie enttäuscht der Jüngling gewesen war, als er hörte, dass Hagen heute womöglich nicht mehr in seine Gemächer zurück kehrte. Er musste ihm dringend zeigen, wie Hagen wirklich war. Wie gerne er von einem Bett ins nächste hüpfte und sich keine Gedanken darum machte, wie es denjenigen ging, die er zurück liess. "Und nun beeil dich und nimm dein Bad."
Jonatan gehorchte wieder sehr eilfertig und wusste gar noch, wo der Wäschekorb war. Kian kontrollierte das Wasser und wollte dann eigentlich gehn. Doch dann nahm er im Augenwinkel war, wie Jonatan sich die Jacke auszog, nachdem er sich seiner Schuhe entledigt hatte. Man musste dem Jüngling wirklich eine komplett neue Garderobe verschaffen, stellte Kian kritisch fest. Doch der schlanke Körper, der unter all den Schichten zum hervorschein kam, fesselten seine Aufmerksamkeit. So jung und unverbraucht. Kian wollte seine Fingerspitzen sachte über die Haut gleiten lassen und als Jonatan schliesslich mit gesenktem Blick vor ihm stand, den Oberkörper völlig entblösst, da wollte er nur noch einfach über ihn herfallen. Jonatan schien ja regelrecht darauf zu warten, wie er so halb nackt vor ihm stand, die Wangen süss vor Verlegenheit gerötet.
Aber jetzt war nicht die Zeit dazu. Kian riss sich zusammen, richtete sich auf und schickte sich an, das Bad zu verlassen. "Bleib nur lange genug in dem Wasser", mahnte er den Jüngling noch einmal. "Sonst nützt es nichts." Damit ging er aus dem Raum, schloss die Türe jedoch nicht ganz, damit er hören konnte, wenn Jonatan irgendwelche Dummheiten anstellte, wie zum Beispiel die Wanne zu früh zu verlassen. In Hagens Wohnzimmer schürte er noch einmal das Feuer, kontrollierte, ob auch alles richtig gemacht wurde und begann anschliessend Jonatans Kleidung zu sortieren. Er richtete ihm einen Stapel mit Kleidung für heute und eine mit einer Dienstbotenuniform für morgen. Wenn er sich von seiner Krankheit vollkommen erholt hatte und nicht mehr so mager war, würden die Schneider Mass bei ihm nehmen und ihm seine eigene Uniform schneidern. Bis es soweit war, musste er sich mit der geliehenen zufrieden geben.

Nach einer Viertelstunde rief er Jonatan zu, dass er jetzt aus dem Wasser kommen dürfe. Wobei er natürlich am liebsten selbst in das Bad gegangen wäre und ihn mit einem weichen Tuch in Empfang genommen hätte. Kian hatte kaum Zeit, seinen Träumereien nachzuhängen, da stand Jonatan auch schon bei ihm im Wohnzimmer, mit tropfnassen Haaren und nur ein Handtuch um seine Hüften geschlungen. Darunter war er bestimmt vollkommen nackt. Vereinzelte Tropfen zierten seine helle Haut, schimmerten wunderschön im Feuerschein. Kian wollte jeden einzelnen von ihnen wegküssen. Wie gebannt starrte er den hübschen jungen Krieger an und bekam gar nicht so recht, wie sich dieser bei ihm in aller Unschuld bei ihm bedankte. Als er es dann realisierte, merkte er, dass dies eine einmalige Gelegenheit war, den Jungen zu verführen.
"Gern geschehen", lächelte er freundlich, als wäre es tatsächlich sein Verdienst, dass Jonatan ein Bad hatte nehmen dürfen. "Nur darfst du nicht mit so nassen Haaren herum laufen, sonst wirst du gleich wieder krank. Komm her ans Feuer, damit du dich nicht erkältest." Kian trat dicht zu dem Bauernjungen. Sanft fasste er Jonatan an den Schultern und drehte ihn zu dem Kamin, stand somit selbst in seinem Rücken. In einer beiläufigen, scheinbar zufälligen Bewegung streichelte er ihm mit den Fingerspitzten über den Rücken, damit seine Hände auf Jonatans Hüften zu liegen kamen. Behutsam und doch bestimmend schob er den Jüngling vorwärts bis dicht vor das Feuer, wo es schön warm war.
"Du hast sicher sehr helle Juwelen und noch keinen Wärmzauber gerlernt", stellte Kian hilfsbereit fest. "Es ist ganz wichtig, dass du im Winter nicht mit nassen Haaren herum läufst. Ich werde dir helfen. Einen Moment." Wieder streichelte er ihm scheinbar zufällig über die Seiten hoch, legte dann seine Finger aber an Jonatans Schläfen, um ihm von dort aus zärtlich durchs Haar zu streicheln und es so mit Hilfe der Kunst zu trocknen. Einmal nahm er dabei eine trockene Strähne in die Hand und schnupperte daran. So, dass seine Lippen beinahe Jonatans Ohrmuschel berührten. Dabei hatte Kian so viel Lust auf mehr.
"Schon viel besser", lobte der Adelige zufrieden. "Dann wollen wir uns jetzt um deine Hände kümmern. Hier setz dich. Du musst vom Bad ganz weiche Beine bekommen haben." Kian holte ihm einen weichen Sessel dicht vor den Kamin heran, drängte Jonatan sanft dazu, sich auf die vordere Kante zu setzen, bevor er sich selber einen Sessel dazu holte. Anschliessend nahm er sachte eine von Jonatans Hände in die seine. "Siehst du, diese Schwielen hier. " Zart fuhr er mit der Fingerspitze darüber. "Die mögen auf einem Bauernhof gut sein, wo es schwere Sachen zum Packen gibt. Doch hier musst du mit feinen Materialien arbeiten, weswegen deine Hände ganz weich werden müssen. Wenn du zum Beispiel edlen Stoff der Kleidung deines Herrn glatt streichst, müssen sie seidenweich darüber gleiten und dürfen nicht an der rauen Haut hängen bleiben. Siehst du?" Als Beispiel strich Kian über Jonatans Schenkel und strich das Handtuch glatt und es geschah auch vollkommen unabsichtlich, dass sich dabei der Halt um Jonatans Hüften etwas löste. Kian tat so, als hätte er das nicht gemerkt. Stattdessen rief er einen löchrigen, weissen Stein herbei.
"Das ist ein Bimsstein", erklärte er. "Damit kann man die Schwielen wegreiben, wenn die Haut von warmem Wasser ganz weich und aufgelöst ist. Deswegen musst du das direkt nach dem Baden oder Duschen machen. Sonst tut es sehr weh." Sanft zeigte Kian dem Jüngling, wie er den Stein zu handhaben hatte und begann fürsorglich seine Hand zu behandeln. "Danach musst du deine Hände mit einer Creme gut eincremen. Am Besten nimmst du ein Döschen Handcreme in dein Juwelengepäck und cremst dir nach jedem Händewaschen deine Hände ein. Wenn du gebadet hast, wäre es gut, wenn du deine ganze Haut eincremen kannst. Eigentlich auch nach dem Duschen. Sie zu, dass du genügend Zeit dafür findest. Das Wasser trocknet die Haut aus und sie soll doch schön weich und sanft bleiben. Ich werde dir nacher mit deinem Rücken helfen." Und ihm auch gerne den restlichen Körper eincremen. Freundlich lächelte er ihn mit seinen klaren, grünen Augen an.
"Was ist mit deinen Schenkeln?" wollte er auch besorgt wissen. "Geht es denen gut oder sind sie wund vom vielen reiten in den letzten Tagen? Ich habe eine Salbe, mit der man das behandeln kann." Sanft streichelte er ihm wieder über die Oberschenkel. Diesmal mehr an der Innenseite entlang.
Zuletzt geändert von Kian am Di 22. Nov 2022, 21:14, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Thorndall

Beitragvon Jonatan » Di 22. Nov 2022, 21:13

Der ältere Glacier war so freundlich und auch fürsorglich. Fast so wie Lord Thorndall. Alle waren so nett. Ganz gebannt von so viel Freundlichkeit kam Jonatan zutraulich näher zum Feuer. Lord Leffen berührte ihn an den Schultern, führte ihn zum Kamin. Unbewusst erschauderte der Jüngling, als die Finger des anderen Mannes über seinen Rücken strichen. Aber es ging so schnell, dass er nicht länger darüber nachdachte und dann redete Lord Leffen auch schon weiter.
"Ich habe weiße Juwelen", sagte Jona. "Nein, einen Wärmezauber kann ich leider nicht." Überhaupt konnte Jonatan nur sehr wenig der Kunst. Seine Familie hatte nur helle Juwelen, die schnell ihre Kraft verloren. Jonatan konnte ein klein wenig in sein Juwelengepäck geben und wieder hinausholen, er konnte auch senden, aber nicht über weite Entfernung. So war der Bauernjunge es eher gewöhnt alles auf die gute altmodische Art zu machen.
Lord Leffen wollte ihm weiter helfen und ihm die Haare trocknete, denn er dürfte sich ja nicht noch einmal erkälten. Der Jüngling nickte einsichtig und blieb arglos stehen, als der andere Mann ihn berührte und ihm sanft durch die Haare streichelte. Jonatan spürte Wärme und doch erschauderte er. Vielleicht auch weil der andere ihm so nahe stand. Das wurde Jonatan erst jetzt so richtig bewusst. Der Edelmann strich prüfend über Jonas weiches dichtes Haar, doch jetzt war es wieder trocken und tropfte nicht einmal mehr. Es war wirklich wie Zauberei. Jona musste selbst einmal prüfend durch sein helles Haar streichen, fasziniert von dem was Lord Leffen alles wusste.

Schnell setzte er sich auch auf den Sessel wo Lord Leffen ihn hinschob. Der edle Glacier zog sich einen Sessel ihm gegenüber heran und griff nach Jonas Händen, zeigte ihm dort die Schwielen. Jonatan schaute leicht beschämt auf seine rauen Hände, die Haut war fester, hatte Schwielen und auch seine Fingernägel hatten schon länger keine Pflege mehr gesehen. "Kriegt man das wieder weg?", fragte er.
Lord Leffen erklärte ihm auch, dass Jonatan eben wegen all den feinen Sachen hier auch sanfte Hände besitzen müsste. Wie um das vorzuführen, strich der Glacier über Jonas Handtuch. Ein wenig verlegen schob Jonatan die Beine mehr zusammen. Wahrscheinlich durfte er gar nicht so halbnackt hier sitzen. Was wenn jemand hinein kam? Würde er dann schon seinen Herrn blamiert haben?
Jona wollte das Handtuch wieder etwas hochziehen, doch dann hielt der Lord wieder seine Hände fest, strich darüber. Es prickelte. Der Mann zeigte ihm einen seltsamen Stein mit dem er die Schwielen auf den Händen fortbekam. Das sollte er jetzt jedesmal nach dem Waschen machen und sich auch eincremen. Am besten überall.
Lord Leffen begann mit dem Bimsstein über Jonas Hände zu streichen.
"Ja, Lord Leffen. Woher bekomme ich denn diese Creme?", fragte der junge Krieger. Er war dankbar für all die Erklärungen und würde sie gewiss befolgen. Der ältere Glacier lächelte ihn an, er hatte schöne offene Augen. Jona starrte scheu zurück. Schenkeln? Was war mit seinen Schenkeln, wurde er erneut überrumpelt. Jonatan hatte nicht so genau darüber nachgedacht. Er rieb kurz seine Beine ein wenig gegeneinander.
"Ein bißchen wund..", gab er zu. "Ich bin noch nie so lange und so viel geritten. Aber meine..." Oh, Lord Leffen strich ihm über die Schenkel, fast unter das Handtuch. Jonatan wurde ein bißchen nervös. "Meine Schenkel? Die.. sieht doch niemand..." Da war es ja nicht so wichtig, dass sie eingecremt waren. Wollte Lord Leffen ihn etwa dort berühren? Jonatan wusste nicht wie er reagieren sollte. So blieb er erst einmal sitzen wie er war.
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Re: Thorndall

Beitragvon Kian » Di 22. Nov 2022, 21:17

"Natürlich bekommt man das wieder weg", beruhigte er den süssen Jüngling, der brav alles mit sich machen liess, ja in der Hoffnung, niemanden zu verärgen. Jonatan war so niedlich und Kian wollte ihn gerne haben. Auch für sich. Wie er gerade etwas verblüfft feststellte. Er wollte Jonatan nicht nur, um ihn Hagen wegzunehmen und seinen einstigen Jugendfreund zu verletzten und zu strafen.
"Du musst deine Hände nur regelmässig pflegen", erklärte er weiter. "Auch deine Nägel." Und natürlich die Haut. Der Jugendliche sollte sich schliesslich schön samten anfühlen. Diesen hingegen beschäftigte in seiner Unschuld etwas ganz anderes. Nähmlich woher er so eine Creme bekommen würde. So niedlich. "Ich werde dir ein Set zusammen stellen, das du für deine Körperpflege brauchen kannst", versprach Kian ihm schmunzelnd. "Die Sachen werden dir direkt von deinem Lohn abgezogen. Wenn dir eine Creme ausgeht, kannst du dir entweder etwas besonderes in der Stadt kaufen oder da bestellen lassen, oder zu der Haushälterin gehen und dir da einfach die Standardsachen bestellen."
Bevor er Jonatan würde unterrichten können, musste er ihm wohl erst allerhand Ausrüstung zusammen stellen, welche er für seine Arbeit als Kammerdiener benötigen würde. Die eine oder andere Heilsalbe wäre sicher auch nicht schlecht. Jonatan schien prompt eine für seine Wunden Beine zu brauchen. Kian atmete innerlich tief durch, als der Krieger seine Beine etwas gegeneinander rieb. Unwillkürlich stellte er sich vor, wie es wäre, dazwischen zu sein.

"Nun, wenn du die ganzen Avancen, die du alleine heute Nachmittag hier im Schloss bekommen hast, annehmen wirst, werden sogar eine ganze Menge Leute deine Schenkel sehen", lachte er leise, als Jonatan nervös zugab, dass ihn seine Schenkel zwar schmerzten, sie jedoch nicht eingecremt werden müssten, da sie ja niemand sehen würde. Wie konnte man nur so unschuldig sein? "Ausserdem würde man es dir durchaus ansehen, wenn du ganz breitbeinig gehst, weil es dir wehtut. Nur könnte man da auf falsche Gedanken kommen, warum deine Beine schmerzen." Er zwinkerte ihm verschmitzt zu. "Einmal ganz davon abgesehen, musst du nicht noch mehr leiden, nur weil Hagen rücksichtslos zu dir ist. Du hast ein Recht darauf, dass es dir gut und du keine Schmerzen leiden musst. Selbst wenn niemand deine zarten Schenkel je sehen wird, darfst du sie auch gerne um deinetwillen heilen lassen. Damit es dir nicht weh tut und es dir gut geht. Na, was ist? Magst du mir nicht zeigen, wo es wehtut?" Mit einem freundlichen, einladenden Lächeln legte Kian den Bimsstein erst einmal beiseite und rief die Dose mit der Heilsalbe herbei. "Oder gefallen dir die Schmerzen etwa?"
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Re: Thorndall

Beitragvon Jonatan » Di 22. Nov 2022, 21:20

Die Sachen vom Lohn abziehen? Aber solche Cremes waren doch gewiss sehr teuer. Jonatan wusste nicht, ob er das bezahlen könnte oder wieviel Geld überhaupt übrig bleiben würde, wenn alles für teure Cremes und Salben drauf ging. Die Kleidung musste er sicher auch bezahlen. Er wusste gerade einmal, dass er kostenfrei in der neuen Kammer wohnen dürfte. Zumindest hatte er Lord Thorndall so verstanden. Doch sicher war er sich nicht. Niemand hatte ihm das erklärt. Ob er Lord Leffen danach fragen konnte? Aber irgendwie war es dem Bauernjungen unangenehm den Mann nach Geld zu fragen. Besser er wartete auf seinen Herrn.
"Ist.. so eine Creme sehr teuer? Wenn.. wenn ich sie dann selber kaufe." Am besten bei der Haushälterin, denn Jonatan wusste nicht, ob und wann er so alleine die Burg verlassen konnte. "Bei der.. obersten Haushälterin? Hat die denn Zeit dafür?" Jona nahm sich vor ganz lange mit den Cremes auszukommen, die Lord Leffen ihm geben würde. Er war sogar so freundlich und wollte ihm ein Set aus Cremes zusammenstellen.
"Avancen?" Der zierliche Jüngling hob fragend den Kopf. Er kannte das Wort nicht, es klang nicht glacianisch. Lord Leffen meinte, dass wenn Jona auf alle Angebote einginge, sehr viele seine Schenkel sehen würde. Der Krieger wurde leicht rot im Gesicht, schüttelte sofort den Kopf. Er durfte ja auch sowieso niemanden in seine Kammer nehmen. "Daran habe ich nicht gedacht. Ich zeige nicht ganz vielen Leuten meine.. meine Schenkel", wehrte er rasch ab. Genau genommen hatte er gar nicht so richtig gemerkt, ob jemand ihn interessant fand. Etwa die Mädchen, die ihm Süßwaren zugesteckt hatten?
Lord Leffen scherzte noch darüber, dass es besser wäre, wenn Jonatan keine wunden Schenkel hätte und deswegen breitbeinig ging. Das könnte man ja falsch verstehen. Der Bauernjunge biss sich verlegen auf die Lippen, sah zu wie der Edelmann weiter mit dem Bimsstein über seine Handflächen strich. Sollte Jonatan das nicht selber machen?

"Einmal ganz davon abgesehen, musst du nicht noch mehr leiden, nur weil Hagen rücksichtslos zu dir ist", sagte da der ältere Mann.
"Lord Thorndall ist nicht rücksichtslos zu mir!", verteidigte Jona sofort innig seinen Herrn. "Er hat ganz lange an meinem Bett gesessen, als ich die Lungenentzündung hatte. Er hat mir diese Stelle ermöglicht und so viel gutes getan. So.. so gut war noch nie jemand zu mir." Jonatan merkte, dass er etwas energischer geredet hatte, dabei wollte er den höhergestellten Glacier keinesfalls verärgern.
"Außer ihr jetzt..", schob er leiser hinzu. Lord Leffen war auch sehr rücksichtsvoll. Nun wollte er Jonatans vom Reiten wunde Schenkel behandeln.
"Oder gefallen dir die Schmerzen etwa?", fragte der Lord. Verwirrt aber entschlossen schüttelte Jona wieder den Kopf.
"Nein nein. Eine Heilsalbe wäre sehr nett, danke, Lord Leffen." Er dachte, das der andere Krieger ihn vielleicht für undankbar hielt und deswegen die seltsame Frage.
Jonatan wollte nicht undankbar sein, also zog er ein wenig vom Handtuch hoch, drückte es dann gegen sein Gemächt. Er saß ja doch so halbnackt mitten im Wohnzimmer seines Herrn. Das war sicher nicht gut. Anderseits war Lord Leffen hier und der wusste doch über alles hier Bescheid. Dann war es vielleicht doch in Ordnung.
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Re: Thorndall

Beitragvon Kian » Di 22. Nov 2022, 21:26

"Oh ja, manche Cremes können überaus teuer sein", nickte Kian und konnte es nicht lassen, dem süssen Krieger etwas Angst einzujagen, nur damit er ihn nacher wieder beruhigen und trösten konnte. "Die sind so speziell, dass sie sich nur die reichsten Adeligen leisten können." Und wie es dem Jungen unwohl wurde. Sachte streichelte Kian ihm über die Hand. "Aber es gibt auch ganz günstige, die ebenfalls nicht schlecht sind. Nein die wirst du nicht bei der Obersten Haushälterin bestellen. Es gibt auch noch andere Haushälterinnen, die ihr unterstellt sind. Eine davon ist zuständig für die Bestellungen von persönlichen Dingen für Kammerdiener und Zofen. Ihr kannst du dann eine Liste schreiben, wenn es soweit sein sollte." Bis dahin sollte Jonatan die ersten Sachen gelernt haben, wie man sie schreibt.

Er wusste noch so vieles nicht. So hob er auch fragend seinen Kopf und wollte wissen, was das Wort Avancen bedeutete. Diesmal machte sich Kian allerdings nicht die Mühe, es zu erklären. Denn das mit den Schenkeln verstand Jonatan nur zu gut und eine süsse Röte erblühte auf seinen Wangen. "So, so, nicht ganz vielen Leuten. Aber ein paar wenigen?" hakte Kian neckend nach. "Wen hast du denn so im Sinn, dem du deine Schenkel zeigen könntest." Der ältere Krieger machte einen etwas derberen Witz, was man denken könnte, wenn man Jonatan breitbeinig durch die Gänge gehen sah. Für einen Jungen vom Lande, vom glacianischen Lande, war Jonatan erstaunlich sensibel und scheu, verkraftete die Witze kaum.
Nur als Kian etwas gegen Hagen sagte, verteidigte der Jüngling seinen Herrn energisch. Diese Treue konnte man nur loben. Allerdings nahm Kian stark an, dass da mehr war, als nur Treue zu Hagen, die ihn so sprechen liess. Besser das hörten nicht die falschen Leute.
"Hagen hat sein Herz durchaus am rechten Fleck", räumte Kian unwillig ein. "Aber dich durch halb Glacia reiten zu lassen, obwohl du keinerlei Reitkünste hast und dich gerade so von einer Lungenentzündung erholt hast, ist rücksichtslos. Da gibt es kein Wenn und Aber. Er hätte dich auf den Winden mit hier her oder dir zumindest eine Kutsche mieten sollen. Stark und reich genug ist er jedenfalls dazu." Was Hagen da wohl geritten hatte?
Wenigstens erkannte Jonatan, dass auch Kian gut zu ihm war. Das beschwichtigte den Krieger wieder etwas. Dennoch drängte er den Jugendlichen dazu, seine Schenkel für ihn zu entblössen und zu spreizen. Mit einiger Unsicherheit und Verwirrung tat es der Jugendliche und bot ihm somit ein Bild, wo Kian am liebsten über ihn hergefallen wäre. Es kostete ihn viel Selbstbeherrschung, die Salbe nur auf die wunden Stellen zu tun und alles heimliche, zärtliche Streicheln als eincremen zu tarnen. Jonatans Schenkel waren wirklich noch ganz jungfräulich und glatt. Sie fühlten sich herrlich an. Das schien auch der Jüngling so zu sehen, auch wenn es ihn sehr verkrampfte.
"Hier, du darfst die Salbe behalten", schenkte Kian Jonatan zur Belohnung für das artige herhalten. "Damit du dir die Schenkel selber einreiben kannst und deswegen nicht jedes Mal zu mir kommen und deine Beine spreizen musst." Neckisch zwinkerte er ihm zu und hatte ja eigentlich gar nichts dagegen, wenn Jonatan ab und zu zu ihm kam, um seine Schenkel für ihn zu spreizen. "Hier, das ist eine Creme extra für rissige Hände und mit dieser hier reibe ich noch deinen Rücken ein. Den Rest kannst du selber machen und dich danach anziehen. Sie her, das sind die Sachen, die ich dir für heute Abend rausgesucht habe und die Uniform ziehst du morgen an, wenn du mit deiner Arbeit beginnst." Kian deutete auf die Stapel, die er auf dem Tisch zurecht gelegt hatte.

Natürlich genoss er es dann auch noch Jonatans Rücken einzuschmieren. Er war schlank und fest und Kian liess seine kräftigen Hände massierend darüber gleiten. Jonatans Schenkel berühren und streicheln zu können, war absolut heiss gewesen, doch auch das hier fühlte sich nicht schlecht an und so konnte er es sich nicht verkneifen, dem Jugendlichen noch einen leichten Klaps auf seinen süssen, knackigen Hintern zu geben, als er dann fertig war. "Los ins Bad mit dir", schickte er den Jüngling schweren Herzens und enger Hose wieder weg. "Creme dich fertig ein, zieh dich ordentlich an, spüle die Wanne aus und hänge dein Tuch ordentlich auf. Dann zeige ich dir nacher noch ein paar Sachen bevor wir los müssen."
Jonatan huschte gehorsam, ja schon fast fluchtartig ins Bad. Kian grinste. Der Kleine war schon sehr süss und er wollte zu gerne an ihm knabbern. Vielleicht heute Abend, wenn er etwas viel Wein an der Feier zu sich genommen hatte. Er trug nur weiss. Es würde nicht viel brauchen, um ihn etwas beschwippst zu machen. Weiss als Kammerdiener. Also wirklich. Hagen hatte ja Ideen. Wie zum Beispiel prompt jetzt durch die Türe zu kommen und Kian Pläne durcheinander zu wirbeln.
"Kian! Schön dich wieder zu sehen", strahlte ihn der Adelssohn an, als er ihn in seinem Wohnzimmer stehen sah, schloss ihn gleich freudig in seine Arme. Kian, keuchte auf, erfreut über die herzliche Begrüssung und dass Hagen sich doch an ihn erinnerte.
"Hagen." Mit einem fast schon scheuen Lächeln blickte er zu dem grossen Krieger auf. "Du erinnerst dich?"
"Aber ja, natürlich! Wie könnte ich auch nicht?" Hagen drückte ihn noch dichter an sich, stutzte dann aber, als er spürte, dass es etwas eng in seiner Hose war. "Hmmm, du erinnerst dich anscheinend auch sehr deutlich", grinste er frech. Kian wandte den Kopf ab. Man mochte es als Verlegenheit deuten. In Wahrheit loderte Wut und Enttäuschung in seinem Blick und er war noch nicht bereit, dies Hagen zu zeigen. Der jüngere Krieger hatte sich nicht an ihn erinnert. Kian hatte es in seinen Augen gesehen. Der verlegene Blick, der ihm verriet, dass er jemanden hatte fragen müssen. Dann erst, hatte er gewusst, wer Kian war und er war so dumm gewesen zu glauben, Hagen hätte sich geändert. Er hatte es nur einen Herzschlag lang geglaubt, doch es tat unheimlich weh, dass dem nicht so war. Genau so weh, wie es vorhin in der Halle geschmerzt hatte, dass Hagen ihn nicht erkannt hatte.
Der Adlige merkte auch jetzt nicht, wie es Kian zumute war, spürte nur, dass er hart war und dachte, es hätte etwas mit ihm zu tun. "Hmm, magst du mich noch etwas intensiver willkommen heissen?" raunte er ihm heiser zu, schickte seine frechen Finger auf Wanderschaft. In der Beziehung war Hagen noch nie schüchtern gewesen. Gut, eigentlich auch sonst nicht.
"Ah, Hagen", keuchte Kian überrumpelt, als die Finger empfindliche Stellen berührten. Hilflos wand er sich in den kräftigen Armen. "Nicht!" Zu seinem Entsetzen spürte er jedoch, wie sein Körper durchaus auf die Liebkosungen ansprach.
Zuletzt geändert von Kian am Mi 23. Nov 2022, 07:12, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Thorndall

Beitragvon Jonatan » Di 22. Nov 2022, 21:30

"Nein, ich wollte niemanden meine Schenkel zeigen", verbesserte sich Jonatan hastig. Das hatte er gar nicht im Sinn gehabt, doch Lord Leffen machte weiterhin Scherze darüber, während er Jonas Hände behandelte und ihn danach auch eincremen wollte. Nein, bei seiner neuen Arbeit wollte Jonatan nichts falsch machen und momentan wollte er sich auch überhaupt nicht vergnügen. Er musste dabei an seinen Herrn denken. Der hatte gesagt, dass Jona wahrscheinlich an Männern mehr Gefallen hatte als an Frauen. Vielleicht stimmte das, doch das war noch zu verwirrend für den Jüngling und die große Veränderung in seinem Leben und die Reise hatte dann seine ganze Aufmerksamkeit gefordert. Er sollte nicht an Spaß und.. Berührungen denken, wenn er eigentlich hier war, um eine Ausbildung zu bekommen.
Jonatan versuchte die Gedanken wieder ziehen zu lassen. Jetzt konnte er seine Gedanken nicht schweifen lassen und musste gut aufpassen, was Lord Leffen ihm alles erklärte und zeigte.
Der hatte nun gefordert, dass Jonatan doch seine nackten Schenkel herzeigte, aber nur dafür, dass der ältere Glacier ihm helfen konnte die wunden Stellen zu behandeln. Es war seltsam, dass der Mann ihm da so nahe kam. Jona hielt das Handtuch nervös gegen seine Lenden gepresst, beobachtete scheu was der Mann da tat. Man sah die leicht geröteten Stellen an den Schenkeln des jungen Kriegers, aber durch das Bad war er jetzt wenigstens sauber.
"Oh, danke, Lord Leffen", bedankte Jonatan sich erfreut, als ihm der Edelmann den Tiegel Salbe überließ. Vorhin hatte er noch gesagt wie teuer solche Salben und Cremese wären. Jonatan fürchtete, er könnte sich die gar nicht leisen von seinem Lohn, wo er ja auch Geld nach Hause schicken wollte. Umso schöner war dieses unerwartete Geschenk. Der Lord erklärte es dann damit, dass Jona dann auch nicht deswegen immer zu ihm und die Beine spreizen müsste. Das klang irgendwie... nach etwas anderem und nicht nur nach dem Eincremen, aber sicher hatte sich das nur in Jonas Ohren so seltsam angehört. Scheu schaute er zurück, als Lord Leffen ihm zuzwinkerte.
"Ja.. ihr seid sicher auch sehr beschäftigt...", murmelte Jonatan.

Der andere Krieger begann dann auch noch Jonas Hände und Rücken einzucremen. Der Jüngling ließ alles anstandslos mit sich machen und hielt solche Hilfe in der Burg für vollkommen normal. In Linaka hatte sich niemand um Jonatans Wohlergehen geschert - geschweige dass er gut aussah. Wenn er jetzt Kammerdiener wurde, musste das wohl so sein. Jonatan freute sich auf die neue Kleidung. So etwas edles und das sollte er tragen? Wenn ihn nur seine Mutter so sehen könnte?
Nein, jetzt besser noch nicht, denn Lord Leffen massierte ihm weiter den Rücken und dann gab er ihm sogar noch einen Klaps auf den Hintern, als Jonatan aufstand. Er zuckte zusammen, griff sich hastig den Kleiderstapel, die Creme und versuchte gleichzeitig sein Handtuch festzuhalten.
Schnell eilte er ins Bad. So sollte ihn ja niemand sehen. Im Badezimmer tat er alles so wie Lord Leffen ihm aufgetragen hatte. Er sorgte dafür, dass die Wanne ausgespült war und putzte auch schnell noch die Ränder, stellte die Seifenflaschen wieder ordentlich hin, faltete sein Handtuch und hängte es über einen der Holzständer. Anschließend nahm Jonatan nur ein klein wenig von der Creme und begann sich sorgsam überall einzucremen. Es war doch ein wenig seltsam gewesen, dass Lord Leffen ihn so viel eingecremt und berührt hatte.
Neugierig besah sich Jonatan danach die Kleidung. Es war besser als all seine Winsolabende zusammen. Noch nie hatte er so etwas schönes und edles erhalten. Selbst die Unterhose! Jona schlüpfte hinein und stellte verwundert fest, dass sie nicht so weit war wie seine eigenen. Irgendwie.. verpackte sie alles so, lag eng an. Es war total ungewohnt. Der junge Krieger hüpfte vor dem Waschbecken, um ein Blick im Spiegel auf die Unterhose zu erhaschen.
Ach nein, er sollte sich beeilen. Schnell folgten das Unterhemd, die langen Socken und danach die schwarze Hose. Wieder eng, passform. Besonders oben herum. Zuerst fürchtete Jonatan die Sachen wären ihm vielleicht zu eng, aber es fühlte sich gut an. Der Stoff war so weich und die gestärkten Hosenfalten sahen ganz besonders edel vor. Er kam sich vor, als zöge er die Kleidung von jemand anderen an. Wie so ein Kostüm und trotzdem hatte er noch nie Kleidung angehabt, die ihm so gut passte wie diese. Er streifte das Hemd über. Oh, so glatt. Es war blütenweiß, ganz sauber. Jonatan war allein von der Sauberkeit fasziniert. Er fürchtete, er würde es sofort schmutzig machen und dieses Hemd sah so aus, als wäre es noch nie schmutzig gewesen.
Dazu kam eine graue Weste mit drei Knöpfen vorne. Jonatan schloss sie bedächtig, blieb vor dem Spiegel stehen und strich sich die blonden Haare glatt. Er sah jetzt aus wie ein richtiger Lord. War das nicht viel zu edel? Er sollte doch nur ein Diener sein. Was würde er bei diesem Abendessen machen müssen?
Vorsichtig kam er aus dem Bad heraus. Er hatte viel zu lange gebraucht. Im Wohnzimmer war aber nicht mehr nur Lord Leffen, der wartete. Jonas Herr war auch da. Er stand ganz dicht bei Lord Leffen, streichelte ihn ganz viel und an Stellen, wo er auch einmal Jona gestreichelt hatte. Lord Leffen keuchte, sagte aber auch, dass er das eigentlich nicht wollte und wandt sich, stöhnte dann aber wieder.
Überrascht sah Jonatan zu der Szene. Es fühlte sich komisch an, wo er gehofft hatte, dass sein Herr ihn wieder so berühren würde. Nur fand Lord Thorndall, dass er zu jung war. Und jetzt berührte er Lord Leffen. Mochte der etwa auch Männer? Der Jüngling hatte geglaubt, dass das etwas sehr seltenes war und das ja in der Gesellschaft auch verpönt war. Jonatan sollte das vermutlich alles gar nicht sehen. Eilig drehte er sich um und wollte lieber draußen warten. In seiner Hast zu verschwinden, stolperte er jedoch auf dem dicken Teppich, knallte prompt gegen eine Sofalehne und fiel halb darüber. Hastig rappelte er sich auf, blickte zu den zwei Männern.
"Es tut mir leid. Ich.. ich wollte nicht stören", entschuldigte er sich.
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Re: Thorndall

Beitragvon Hagen » Mi 23. Nov 2022, 07:15

Man musste das Treffen mit seiner Mutter wohl als gut gelaufen bezeichnen. Immerhin hatten sie sich nicht angeschrien. Sie hatten sich sogar umarmt und das obwohl sie in all den Jahren nie direkt Briefkontakt miteinander gehabt hatten. Vielleicht hatte es auch geholfen, dass seine Schwester anwesend gewesen war und dass sein Vater und sein Bruder bald aufgetaucht waren half zusätzlich, dass sie höflich miteinander umgehen konnten. Richtig miteinader gesprochen oder sich gar versöhnt hatten sie sich nicht. Hagen war sich gar nicht so sicher, ob er das auch wollte. Er war vielleicht nicht mehr wütend, doch verziehen hatte er seiner Mutter auch nicht.

Sie hielten das Treffen verhältnismässig kurz. Anschliessend suchte Hagen Marten wieder auf, damit ihn dieser auf den neuesten Stand brachte und mit ihm durch das Schloss streunerte, so dass er alte Bekannte und geliebte Plätze besuchen konnte.
"Du, wer war eigentlich der Kerl vorhin mit den grünen Augen, der grad in die Halle gekommen ist, als ich gegangen war?" fragte er ihn unterwegs. "Irgendwie kommt er mir bekannt vor."
"Das sollte er auch", verschluckte sich Marten beinahe und starrte ihn an. "Dunkelheit Hagen, du kannst schon ein Eber sein", brummte er fassungslos, als Hagen noch immer nicht wusste, um wen es sich bei der grünäugigen Schönheit handelte. "Das ist Kian Leffen. Du weisst doch hoffentlich noch, wer Kian ist?"
"Oooooh", fiel es Hagen wie Schuppen von den Augen. "Er ist ganz schön gross und erwachsen geworden", versuchte sich Hagen verlegen zu verteidigen.
"So ist der Lauf der Zeit, du Hornochse."

Am späteren Nachmittag wollte er dann auch noch seine Zimmer aufsuchen, vielleicht ein heisses Bad nehmen und sich noch etwas entspannen vor der Feier heute Abend. Oh, er freute sich schon, seinem Schneehäschen alles zu zeigen. Ob es wohl schon in seinem Bett lag, um sich von seiner Lungenentzündung zu erholen?
Es war jedoch nicht Jonatan, der sich in seinem Wohnzimmer befand. Es war Kian . Hagen nahm sich fest vor, seine schäbige Begrüssung von vorhin wieder gut zu machen. Also grüsste er ihn herzlich und drückte ihn innig an sich. Oha, Kian schien sich auch ihn zu erinnern und sich über die Begrüssung zu freuen und er sah so umwerfend aus. Hagen konnte nicht widerstehen, frech seine Finger etwas wandern zu lassen und den Krieger zum Keuchen zu bringen. Er mochte zwar vergessen haben, wie Kian aussah, doch er wusste noch ganz genau, wie er seinen Körper hatte zum Beben bringen können.
"Nicht? Aber du scheinst dich doch sehr zu freuen, mich wieder zu sehen", raunte er ihm zu, packte ihn um die Taille und zog ihn dicht zu seinem Becken, drückte sich gegen seinen harten Stab. "Ich spüre es doch genau." Fest packte er Kian Handgelenk, als dieser ihn wegzuschieben versuchte.
"Du bist nicht der Grund dafür", keuchte der ältere Krieger abwehrend, doch Hagen konnte sehen, wie die grünen Smaragde erregt schimmerten. Kian zierte sich nur wieder. Genau wie damals. Hagen wollte schon weiter machen, als es neben ihnen polterte und ein leises Keuchen zu hören war. Hagen sah als erstes einen knackigen, kleinen Hintern, der sich über die Sofalehne beugte. Hmmm, lecker. Und dann war auf einmal sein verschrecktes Schneehäschen da, das sich hastig entschuldigte.

"Jona, hast du dir weh getan?" fragte er besorgt und eilte zu seinem neuen Kammerdiener, um ihn an den Händen zu fassen und zu überprüfen, ob er auch ja unverletzt war. Kian war dabei vollkommen vergessen. Der arme Krieger war selbst beinahe gestürzt, als Hagen ihn so abrupt losgelassen hatte. Das und dass Kian ihn nun wütend und verletzt anstarrte, bekam der Adelige nicht mit. Dazu war er zu beschäftigt, Jonatan zu mustern. "Gut siehst du aus", staunte er. "Diese neue Kleidung steht dir sehr gut."
"Was nicht dein Verdienst ist", schnaubte Kian unwillig und strich sich seine Kleidung glatt. "Du hättest ihm wirklich was anständiges zum Anziehen kaufen können."
"Ja, gute Idee. Das machen wir gleich morgen", versprach Hagen mit einem liebevollen Strahlen zu Jona. Kian schien es nicht zu besänftigen. Denn er schnaubte nur noch einmal und verliess wütend und nicht gerade leise das Zimmer. Hagen nahm es gar nicht so recht war. Dazu war ihm Jonatan zu wichtig. "Wie geht es dir Schneehäschen?" wollte er wissen. "Was hat die Heilerin gesagt? Bist du wieder gesund?"
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Re: Thorndall

Beitragvon Jonatan » Mi 23. Nov 2022, 08:31

Leider hatte das Zurückziehen überhaupt nicht geklappt und die beiden hatten ihn bemerkt. Lord Thorndall rannte sofort zu ihm und ergriff ihn an den Händen. Jonatan lächelte ihn ergeben von unten her an, seltsam froh über die Besorgtheit seines Herrn. Er war doch wirklich nicht rücksichtslos, er war so aufmerksam.
"M-mir gehts gut", antwortete der junge Glacier schüchtern. Er errötete zart, als der Adelige ihn wegen seines Aussehens lobte und wie gut ihm die neue Kleidung stünde. Das war der Moment wo Lord Leffen sich meldete und erklärte, dass er für Jonas Kleidung gesorgt hätte. Der Edelmann wirkte wütend. Jonatan hatte ihn keinesfalls wieder enttäuschen wollen. Er hätte sich besser unbemerkt und leise entfernt und in seiner Kammer gewartet bis man ihn brauchte. Dafür war Lord Thorndall alles andere als verärgert, mehr so begeistert von Jonas Kleidung, dass er morgen noch viel mehr für ihn kaufen wollte. Der große Krieger strahlte ihn an. Jonatan konnte nicht anders als zurückzustrahlen.
Gleichzeitig stapfte Lord Leffen laut an ihnen vorbei, brummte und schnaubte wütend. Jona sah ihm besorgt hinterher.
"Lord Leffen?", fragte er, als sein Herr ihn plötzlich 'Schneehäschen' nannte. Das hatte er schon lange nicht mehr getan. Es war für einen Mann doch so ein unpassender Kosename und es machte den Jüngling gleich wieder verlegen. Wieso kribbelte es dann gleichzeitig aufgeregt in ihm, wenn er das Wort hörte?
"Mir geht es gut", wiederholte Jonatan. "Ich muss aber noch eine Woche lang einen speziellen Heiltee trinken und jeden zweiten Tag ein Kräuterbad nehmen. Heute habe ich schon eines genommen. Lord Leffen hat mir alles gezeigt", erklärte Jona eifrig. "Er hat mich auch in der Burg herumgeführt, zur Wäscherei und zur Näherinnenstation und zur Küche", zählte Jonatan auf. "Habe ich ihn wütend gemacht? Das wollte ich nicht, er war so freundlich. Und.. ich... wollte euch auch nicht stören, Herr", schob er leiser hinterher. Was hätten die zwei Männer denn gemacht, wenn Jonatan nicht hier gewesen wäre.
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Re: Thorndall

Beitragvon Hagen » Do 24. Nov 2022, 06:58

Hagen war so erleichtert, dass es Jonatan gut ging und er sich nun endlich langsam entspannen und erholen konnte. War es doch Hagens verschulden, dass er beinahe gestorben wäre und dass er so viel hatte ertragen müssen. Ach und er war so zum Anbeissen mit seinen süssen, rosa Wangen und wie er ihn mit seinen wundervollen, glitzernden Saphiren anlächelte. Das hätte er auf ewig betrachten können.
Du bist nicht der Grund dafür, hatte Kian gesagt. Hagen hatte es für eine Ausrede gehalten, weil der Krieger ihm nicht hatte schmeicheln wollen. Doch jetzt, wo er Jonatan so zuhörte und ihn ansah, kam ihm eine andere Befürchtung, was diese Worte zu bedeuten hatten. Nachdenklich blickte er zu der Türe, aus der Kian verschwunden war. Was hatten die Worte wirklich zu bedeuten?

"Ach, was, du hast doch nicht gestört", winkte Hagen freundlich ab und riss sich zusammen. Er wollte doch gerne Zeit mit seinem scheuen Schneehäschen verbringen. "Und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass du irgend etwas getan haben könntest, um ihn zu verärgern." Sanft streichelte er ihm eine dieser herrlich weichen Haarsträhnen aus dem Gesicht. "Das war wohl eher ich, der ihn wütend gemacht hat." er konnte schon verstehen, warum Kian ihm böse war.

"Du darfst also einen speziellen Heiltee trinken?" hakte er nach und dachte lieber an Jonatan, der so schön dicht vor ihm stand. "Bekommst du den jeweils, oder musst du ihn selber brauen? Du darfst das Wasser gerne auch hier oben im Kamin erhitzen oder ich helfe dir mit der Kunst. Du musst dazu nicht jedes Mal in die Küche rennen. Schliesslich sollst du dich gut erholen und ausruhen. Wahrscheinlich ist es das Beste, wenn wir dich die nächsten Tage noch ins Bett stecken", überlegte er überfürsorglich. Bis ihm auf einmal etwas in den Sinn kam.
"Warte Mal, was heisst das eigentlich, Kian hat dir alles gezeigt? Hat er dir etwa auch gezeigt, wie man ein Bad einlässt? War er etwa hier, als du gebadet hast?" wollte Hagen sehr eifersüchtig wissen. Was fiel dem Kerl bloss ein. Jonatan war doch noch viel zu jung dafür. Ausserdem war er sein Schneehäschen. Hagen hatte ihn zuerst gesehen.
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Re: Thorndall

Beitragvon Jonatan » Do 24. Nov 2022, 14:47

Sein Herr räusperte sich und wurde wieder ernster, als er erfuhr, dass Jonatan nun seinen Familiennamen wusste. Jona nickte. "Ja, Herr. Soll ich... euch nicht so nennen?", fragte der schlanke Jüngling unsicher. "Ich will nur alles richtig machen."
Der Glacier wurde wieder freundlicher, beruhigte Jona, dass er nichts falsch gemacht hätte und auch nicht störte. Er hätte auch sicherlich nicht Lord Leffen verärgert, sondern das wäre die Schuld von Lord Thorndall. Jener strich ihm sanft durchs Haar. Jonatan blickte ihn fragend an.
"Wieso denn? Es.. es sah so aus, als ähmm.. mögt ihr euch..." Sie hatten sich ja gegenseitig berührt und so intensiv gekeucht. Jona wusste aber auch nicht wieso Lord Leffen wütend gegangen war. Ob er jetzt gar nicht mehr wiederkommen würde, weil er sauer auf Jonas Herrn war? Aber der junge Krieger wusste gar nicht wie er die Ausbildung als Kammerdiener überstehen sollte ohne die hilfreichen Erklärungen des Lords.
Hagen lenkte ihn wieder ab und stellte ihm fragen über die Behandlungen, die Jonatan noch machen musste wegen seiner abklingenden Lungenentzündung. "Ich habe die Kräuterbeutel bekommen für den Tee. Ich glaube, den muss ich selber aufsetzen. Danke, Lord", bedankte sich Jonatan froh, als sein Herr ihm anbot mit dem Tee zu helfen. Er wurde noch fürsorglicher und wollte Jonatan gleich ins Bett stecken. In welches Bett denn? Jona wollte irgendwie nicht in der Kammer schlafen, sondern wieder bei dem Adeligen so wie sie es auf der Reise gemacht hatten. Manchmal wenigstens...
"Mir geht es schon besser. Soll ich euch nicht zum Abendessen begleiten?" Dafür war doch extra die schöne Kleidung. "Herr, was soll ich denn dort genau... hmm machen?", fragte Jona unsicher und zögerlich. Der große Glacier hatte dafür aber andere Fragen. Was Lord Leffen ihm denn alles gezeigt hätte und ob er hier gewesen wäre, als Jonatan gebadet hatte.
Der junge Krieger lächelte und nickte. "Ja, er war sehr freundlich und hilfreich. Er hat mir so viel erklärt und auch gezeigt, wo im Bad alles hingehört und mir geholfen, das Bad einzulassen. Er war solange draußen. Danach hat er meine Hände behandelt und auch etwas gegen meine wunden Schenkel getan", erzählte Jonatan bereitwillig und dachte sich nicht viel. "Er hat mir auch Cremes geschenkt. Herr, ich werde sie immer benutzen und versuchen, dass meine Hände bald nicht mehr so rau sind.."
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Re: Thorndall

Beitragvon Hagen » Do 24. Nov 2022, 20:08

Ertappt fuhr er sich mit den Fingern verlegen durch die Haare, als Jona ihn fragte, wie er ihn denn nennen sollte. "Hmmm, also eigentlich besser schon, wenn Adelige in der Nähe sind. Besonders in der Gegenwart meiner Mutter. Aber sonst... magst du mich nicht wieder Hagen nennen?" Jonatan hatte ihn doch auch gebeten, ihn wieder vertraulich Jona anzusprechen. So war es einfach schöner.
Gleich darauf kamen sie jedoch auf Kian zu sprechen und warum er so verärgert war. "Man kann sich auch mögen und trotzdem wütend auf den anderen sein", erklärte Hagen ausweichend. "Mach dir keine Sorgen deswegen. Darum musst du dich nicht kümmern und du kannst auch nichts dafür. Vergiss es am besten einfach wieder. Dir ist Kian sicher nicht böse. Du bist viel zu lieb, als dass man böse auf dich sein könnte." Sachte strich er Jonatan über die Wange.

"Es würde mich freuen, wenn du mich zum Abendessen begleitest", beteuerte Hagen begeistert und konnte nicht anders, als Jona kurz an sich zu drücken. "Wenn du dich denn gesund genug fühlst. Was du da machen sollst? Essen und feiern natürlich. Das wird bestimmt toll." Hagen wollte gerne mit Jonatan feiern, dass er wieder zu Hause war. Er hatte gar nicht geahnt, wie sehr er die Burg vermisst hatte. Selbst wenn die Beziehung zu seiner Mutter sehr gespannt war.
Dann wurde Hagen jedoch von etwas vollkommen anderem abgelenkt. Kian war hier gewesen, während Jona gebadet hatte. War er etwa ihm Bad geblieben? Das wollte Hagen gar nicht gefallen und seine Eifersucht loderte hoch. Noch mehr, weil er verpasst hatte, wie sein Schneehäschen gebadet hatte. Ah, nein, daran sollte er nicht denken. Jonatan war zu jung. Hagen sollte ihn nicht bedrängen. Aber ganz offensichtlich hatte ihn jemand anders bedrängt und es schien Jona nicht gestört zu haben. Im Gegenteil, er schwärmte ja regelrecht von Kian.
"Deine wunden Schenkel?" wollte Hagen aufgebracht wissen. Er versuchte sich zwar zu beherrschen. Dennoch wurden seine Stimme zu einem dunklen Grollen. "Warum hast du wunde Schenkel? Und Kian hat sie angefasst? Das war in Ordnung für dich? Was hat er sonst noch getan?"
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Re: Thorndall

Beitragvon Jonatan » Fr 25. Nov 2022, 00:36

Sein Herr sagte ihm, er sollte ihn nur in der Nähe von anderen mit Familiennamen ansprechen, doch wenn sie alleine wären, könnte er ihn auch Hagen nennen. Jonatan lächelte ihn an, froh über dieses Vertrauen.
"Ja, Lord Hagen!", versprach er sofort innig. Der ältere Glacier korrigierte ihn erneut, meinte, dass Jona auch das 'Lord' weglassen könnte. Der Jüngling blickte ihn zweifelnd und überrascht an. Aber sein Herr war doch ein mächtiger Adeliger und Jona nur ein kleiner Bauernjunge mit weißen Juwelen. "Wirklich? Auch wenn ich nur..." Jonatan wollte keinesfalls respektlos sein. "Ja... Hagen", sagte er schließlich scheu, trotzdem tauchte ein unschuldiges reines Lächeln in seinem schmalen Gesicht auf.
Er würde das niemand anderen sagen, da er seinen Herrn ja nicht vor anderen blamieren wollte, aber ihm so nahe sein zu können, löste in Jonatan lauter seltsame Gefühle aus. Am liebsten hätte er sich an seinen Retter gedrückt und sich bei ihm festgehalten. Lord Thorndall... nein, Hagen streichelte ihm über die Wange, Jona lehnte sich schüchtern an ihn.
Der Krieger wollte auch, dass Jonatan mit ihm zum Abendessen kam, er sollte dort essen und feiern. "Feiern? Soll ich euch.. nicht dienen? Ähm.. ich weiß nicht, euch Sachen bereithalten? Getränke einschenken?" Jonatan gab sich redliche Mühe zu grübeln was ein Kammerdiener vielleicht so machte. Er hatte Hagen ja auch oft Kaffee gebracht.

Er begann Jonatan auszufragen was er in der Zeit ohne ihn gemacht hatte. Wie genau das Bad abgelaufen war, was Lord Leffen ihm alles erklärt und gezeigt hatte. Jona begann bereitwillig zu erzählen und wie hilfreich der Edelmann gewesen war. Als der zarte Jüngling jedoch seine Schenkel erwähnte, wurde Hagen plötzlich lauter. Jona zuckte zusammen.
"Ich.. ja, vom... Reiten waren sie etwas wund... nicht schlimm. Das habe ich auch Lord Leffen gesagt, aber er hatte diese Heilsalbe und wollte mir helfen."
Hagen drängte zu wissen, ob Lord Leffen seine Schenkel angefasst hätte. Schüchtern nickte Jonatan. "Ja... ist das schlimm? Er hat gesagt, ich darf euch nicht blamieren und muss immer gut gepflegt sein... er hat auch meine Hände mit Bimsstein behandelt und mir den Rücken eingecremt", zählte er auf. "Ich kann das in Zukunft auch alleine machen, ich.. wusste bloß nicht was ich sagen sollte.. die Burg ist so riesig und alles so neu. Ich war froh, dass er mir so viel gezeigt hat", gab Jonatan zu.
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Re: Thorndall

Beitragvon Hagen » Fr 25. Nov 2022, 06:57

Oh, ja, es fühlte sich viel besser an, wenn Jona ihn bei seinem Vornamen ansprach. Sehr viel besser. Allerdings war da noch etwas kleines, doch gewichtiges, was ihn störte. "Lass das 'Lord' auch weg. Ich weiss, dass ich ein Krieger bin und ich weiss, das du ein überaus höflicher, junger Mann bist. Ich brauche den Titel nicht aus deinem Mund zu hören." Das würde höchstens bei einem netten Spielchen im Bett gebraucht werden. Hagen konnte nicht verhindern, dass es in seinen Lenden lustvoll zuckte. Verflucht, warum war Jona nur noch so jung und so unerfahren? "Nenn mich doch einfach nur Hagen", bat er den Jüngling, den das ziemlich überrumpelte und es kaum glauben konnte. Doch nach einem Nicken und einem strengen Blick seitens Hagen, gehorchte er artig, sprach ihn nur mit seinem Vornamen an. Seinem Vornamen und einem derart reinen, unschuldigen Lächeln, dass der Adelige ganz weiche Beine bekam und sich fast ein wenig auf Jona abstützen musste. Am liebsten hätte er ihn zu sich auf ein Sofa gezogen.
"Nein, nein, heute Abend brauchst du mir nicht zu dienen." Er lächelte verschmitz. "Zumindest nicht am Bankett." Danach im Zimmer dann... Nein, ganz falscher Gedanke. "Heute sind wir beide noch Gäste und du musst dich doch von der langen Reise erholen. Morgen oder Übermorgen ist noch immer früh genug, mit der Arbeit zu beginnen du fleissiges Bienchen." Jonatans Arbeitwut war manchmal kaum zum aushalten.

Ebenfalls kaum auszuhalten war zu hören, wo Kian Jona überall angefasst hatte und dass es den Jugendlichen überhaupt nicht störte. Ob es ihm etwa auch so gefallen hatte wie Kian. Hagen kam nicht umhin, Jona kurz in den Schritt zu starren, um zu sehen, ob er auch erregt war. Ob Jona so treulos war und sich gleich an den nächsten ran machte, nun wo er eine neue sichere Arbeit hatte und eine gute Ausbildung bekam.
Doch Jona schien alles andere als erregt. Vielmehr wirkte er unsicher und eingeschüchtert, weil Hagen laut geworden war. Oh, Hagen wollte noch viel lauter werden und Kian anschreien, was ihm denn einfiele. Ob er nicht wisse, wie alt Jona denn war. Sobald sich die Gelegenheit bot, würde er ihn zur Rede stellen. Hagen wollte allerdings auch nicht sein Schneehäschen erschrecken, weswegen er sich Mühe sich zu beherrschen und nicht mehr so dunkel zu grollen.
"Nein, das ist nicht schlimm", antwortete er sanfter. Nein, er wollte Jona wirklich kein schlechtes Gewissen machen. Der Junge war viel zu lieb, als dass auch nur daran denken könnte, ein falsches Spiel mit Hagen zu treiben. Der Adelige schämte sich gar ein klein wenig, dass er das überhaupt gedacht hatte. "Ich will nur nicht, dass Kian dich bedrängt. Aber es ist sehr freundlich von ihm, dass er dir so geholfen und dir alles gezeigt hat. Auch das mit der Salbe und den Cremes war sehr nett. Sag mir einfach, wenn sie ausgehen und du neue brauchst. Dann kaufe ich dir neue. Dass du ganz weiche Hände bekommst klingt gut." Verschmitzt lächelte er dem Jüngling zu und streichelte sachte über dessen Handrücken.
"Und deinen Schenkeln geht es jetzt auch wieder besser?" Am liebsten hätte Hagen gern selber nachgesehen und nachgefühlt und...
"Sonst könntest du mir helfen, mich auf den Abend vorzubereiten", riss er sich zusammen. "Wenn du dich so fein gemacht hast, sollte ich mich doch zumindest auch duschen und etwas frisches anziehen. Aber nur wenn du gesund genug dazu bist. Du solltest dich wirklich noch ausgiebig schonen."
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Re: Thorndall

Beitragvon Jonatan » Fr 25. Nov 2022, 11:23

Wo sollte er denn dann Hagen dienen? Jonatan wollte gerne alles tun, was sein Herr von ihm wollte. Wo der Adelige doch so fürsorglich und lieb zu ihm gewesen war. Mehr noch... er hatte ihm in einer schlimmen Zeit begestanden, unermüdlich und tröstend. In der Hinsicht hatte der mächtige Glacier schon viel mehr für Jona gemacht als er je wieder zurückgeben könnte.
"Ich helfe euch bei allem was ihr wollt", bot der schlanke Jüngling eifrig an. Nur wollte Hagen, dass Jona sich erst von der langen Reise erholte. Er könnte ja morgen oder übermorgen anfangen zu arbeiten. Dabei nannte er ihn 'Bienchen'. Der junge Krieger wurde verlegen. "Ich arbeite gerne für euch, wo ihr schon so viel für mich gemacht habt..."
Der Adelige schien allerdings nicht ganz zufrieden damit zu sein, dass er sich von Lord Leffen hatte helfen lassen. Er grollte und bekam eine dunkle, einschüchterne Stimme. Jonatan wollte seinen Herrn nicht wütend machen, fragte sofort, ob er etwas falsch gemacht hätte. Hagen beruhigte ihn, dass es nicht schlimm wäre. Nur sollte Lord Leffen ihn nicht mehr bedrängen. In Zukunft würde Hagen Jona die nötigen Cremes und Salben besorgen.
"Danke, Herr", bedankte sich Jonatan erfreut. Er blickte auf seine Hände, die Hagen nun sanft streichelte. Der Jüngling hoffte, dass seine Hände wirklich wieder schöner würden, damit er seinen Herrn zufrieden stellen konnte.
"Ja, ich glaube schon", antwortete er auf die Frage mit den Schenkeln. "So schlimm war es nicht." Jonatan war ja zäh genug von der Arbeit auf dem Bauernhof. Dafür kannte er sich überhaupt nicht in solch einer komplexen Gesellschaft wie dem Burgleben aus. Er hoffte, er würde sich zurechtfinden.

Hagen streichelte ihm über noch über die Hände und sagte, dass Jonatan ihm helfen könnte sich vor das Abendessen zurecht zu machen. Wobei Jona sich eigentlich ja schonen sollte...
"Nein, ich will euch helfen, Herr!", platzte Jonatan sofort hervor. "Bitte, ich möchte euch helfen. Wenn... wenn ihr mir sagt wie. Soll ich euch in... der Dusche helfen?" Er wurde bei der Frage schnell sehr rot. So hatte alles angefangen. Jonatan das erste Mal überhaupt in einer Dusche und der Adelige, der zu ihm getreten war. Direkt hinter ihn, der ihn plötzlich am Hals geküsst hatte, ihn einseifte, seine Hände überall hingleiten ließ, sich an ihn presste...
Jonatans wasserblaue Augen glänzen, die Lippen leicht geöffnet. Unbewusst strahlte er Willigkeit aus. Dabei sehnte er sich einfach danach wieder von seinem Herrn berührt und gehalten zu werden.
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Re: Thorndall

Beitragvon Hagen » Fr 25. Nov 2022, 21:27

Hagen wurde beinahe erschlagen von Jonatans Wille, ihm zu helfen. Er wollte ihm helfen und sich nicht ausruhen. Er bat sogar darum, ihm helfen zu dürfen, wenn Hagen ihm nur sagte, wie. In seiner Begeisterung wagte er gar zu fragen, ob er ihm in der Dusche helfen solle, auch wenn er gleich darauf knallrot wurde. Es wäre zum amüsiert lächeln gewesen, wenn Jonatan ihn nicht aus seinen wunderschönen, glänzenden, blauen Augen ergeben angesehen hätte, die Lippen leicht geöffnet. Seine ganze Ausstrahlung schrie förmlich 'Nimm mich. Verfahr mit mir wie du willst.'
Der Adelige spürte augenblicklich wie er sehr plötzlich sehr hart wurde. Es tat schon fast weh, so sehr begehrte er den hübschen Jüngling vor sich. Doch Jonatan war zu jung. Er war weder volljährig noch hatte er seine Aufstiegsjuwelen. Es wäre falsch, wenn Hagen dies ausnutzte. Er sollte warten, bis Jona reifer war und wusste auf was er sich einliess. Oh, aber diese Augen. Er durfte sie nicht weiter anschauen, sonst würde er ihnen erliegen. Kurzerhand packte er Jona an den Schultern drehte ihn herum und steuerte ihn zu einem der Sessel am Kamin.
"Nein, nein, nein", protestierte er hastig und mit krächzender Stimme. "Erhol dich heute lieber noch. Deine Augen glänzen auch, als hättest du Fieber. Wärme dich hier am Kamin auf. Ausserdem bist du so hübsch angezogen für die Feier. Das wollen wir doch nicht ruinieren." Fast schon gewaltsam drückte er den Jugendlichen auf den Sessel und floh dann ins Bad unter eine kalte, einsame Dusche.

Während der Feier sahen sie sich nicht oft. Hagen sass bei seiner Familie und alten Freunden, während Jonatan ganz am anderen Ende der Tafel bei den höherrangigen Dienstboten sass, die manchmal auch zu so Festen eingeladen wurden. Besonders wenn keine Adeligen von auswärts zu Besuch waren. Es hob einfach die Stimmung, wenn mehr Leute anwesend waren. Aber es gab auch so viel Ablenkung auf der Feier. Das Essen war köstlich, es wurde musiziert und neben Hagen, der dem Wein genüsslich zusprach, sass immer wieder eine oder mehrere hübsche Frauen. Dafür musste er gar nichts machen. Das geschah ganz von alleine und Hagen begriff auch nicht so ganz, warum es immer wieder andere Frauen waren, die bei ihm sassen. Es war ihm auch egal. Er hatte seinen Spass, genoss Musik, Wein und Weib.
Erst am späteren Abend, respektive tiefe Nacht, als sich die Halle allmählich leerte, konnte Hagen besser zu Jona schauen, als vorhin, wo er ihm nur mal kurz zwischendurch hatte verwegen zuzwinkern können. Kian war bei ihm und half ihm aufstehen. Hagen grinste. Sein süsses Schneehäschen hatte wohl einen über den Durst getrunken. Oder aber er war auch nur sehr, sehr müde. Als der ältere Krieger sich jedoch anschickte Jona aus dem Saal zu führen, kam augenblicklich Leben in Hagen und einen Atemzug später war er bei seinem Schneehäschen. Kurzerhand hob er ihn auf die Arme, besorgt um Jona, dass er in falsche Hände geraten konnte. In dem Zustand war er leichte Beute. Die ungehaltenen Blicke seiner Mutter bekam er nicht mit.
"Danke, ich mach das schon", verabschiedete er sich von Kian, der ihm genau so wütend hinterher starrte. "Na komm, Jona", wandte er sich an seinen Kammerdienerlehrling. "Für dich ist es an der Zeit, die Feier zu verlassen und ins Bett zu gehen." Mit einem liebevollen Lächeln trug er ihn aus der Halle und durch das Schloss in Richtung seiner Gemächer.
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Re: Thorndall

Beitragvon Jonatan » Fr 25. Nov 2022, 23:11

Für einen Moment noch starrte ihn sein Herr durchdringend an. Jonatan wagte nicht sich zu rühren, hoffte auf irgendeine Reaktion und was er für Hagen tun könnte, aber dann lehnte dieser plötzlich alles ab und bestand darauf, dass Jona sich schonen sollte. Außerdem sähen seine glänzenden Augen so aus als hätte er Fieber.
Der junge Krieger wurde völlig überrumpelt, gepackt und zurück zu dem Sessel geschoben, wo ihn schon Lord Leffen platziert hatte. Hagen drückte ihn auf das Polster ehe er sich hastig abwandte und im Bad verschwand. Leicht enttäuscht blieb Jonatan sitzen. Er hatte das Gefühl, dass er etwas falsch gemacht hatte, denn auch nach dem Bad verhielt sich sein Herr sehr seltsam, redete kaum mit ihm und brachte ihn in dem großen Festsaal gleich zum Ende der Tafel. Jona setzte sich gehorsam, sah dann aber traurig Hagen hinterher, der zum anderen Ende des gewaltigen Tisches ging und ihn alleine ließ. Der Bauernjunge merkte bald, dass um ihn herum auch andere Diener saßen und es dämmerte ihm, dass der Adelige natürlich bei seinesgleichen saß und Jonatan nicht dorthin gehörte. Trotzdem war es irgendwie traurig.
Lord Leffen war auch da, begrüßte ihn kurz und wirkte gar nicht so wütend wie Jonatan befürchtet hatte. Er nannte ihm auch kurz einige der wichtigsten Personen, die bei Hagen saßen, nur leider hatte Lord Leffen seinen eigenen Platz und der war etwas weiter vorne. So war Jonatan, als das Essen losging, wieder alleine.

Er wusste nicht was er mit den anderen Dienern reden sollte, die ihn bloß schräg von der Seite ansahen und leise über ihre eigenen Herrinnen und Herren sprachen. Eine Zofe redete dafür umso mehr auf Jona ein, bedrängte ihn mit Fragen woher er käme, wo er denn studiert hätte und vieles mehr. Der Jüngling kam kaum dazu zu antworten. Er schämte sich wie wenig er wusste. Er war noch nicht einmal so edel und gebildet wie die Musiker, die aufspielten oder die Diener, die das köstliche Essen hinein brachten. Jonatan hatte noch nie so gut gegessen. Es waren auch viele fremde Geschmäcker dabei. Er war schon längst satt - da er stets jedes vorgesetzte Gericht brav aufgegessen hatte - da kam immer noch neues Essen auf den Tisch.
Ein Diener schenkte ihm immer wieder Wein nach und jedesmal wenn die Gläser gehoben wurden, musste Jonatan auch trinken. So taten es jedenfalls die anderen Diener und Jonatan bemühte sich redlich ihr Verhalten nachzumachen. Nur mit dem Besteck kam er dauernd durcheinander und das verursachte nur noch mehr Getuschel und abschätzige Blicke. Sehnsüchtig und leicht angetrunken blickte er hinüber zu Hagen. Er unterhielt sich ständig mit den schönsten Frauen. Ab und zu, wie als hätte sein Herr es gemerkt, wandte er den Blick und zwinkerte ihm zu. Jonatan lebte für diese kleinen Augenblicke, lächelte scheu und mit lebhaft geröteten Wangen zurück. Der Wein war lecker und bewirkte, dass Jona immer bereitwilliger den Fragen antwortete. Dass er von einem kleinen Bauernhof käme, dass er vorher als Stall-, Bar- und Milchjunge gearbeitet hätte und ab und zu auch auf dem Markt beim Gemüsesstand. Die anderen Diener waren erstaunt, lachten als sie hörten, dass Jonatan nicht einmal lesen und schreiben konnte, nannten ihn 'drollig'.
Der junge Glacier hatte Mühe den Löffel vom Pudding zu halten, es war sehr warm im Saal, er blinzelte. Da kam Lord Leffen zu ihm und sagte ihm, er würde ihn zurückbringen, er sollte sich ja noch erholen. Der Krieger zog ihm vom Stuhl, Jona stolperte unkoordiniert gegen ihn, der Löffel fiel hinunter.
"Ohhh.. tut.. tut mir lleid, Lord L-leffn", sagte er mit belegter Stimme, hielt sich am Stuhl fest und lächelte breit. Lord Leffen zog ihn mit sich, Jona stolperte hinterher, lehnte sich an ihn.

Und dann drehte sich plötzlich alles und er lag in Hagens Armen. Jonatans schlanke Beine baumelten locker über den Arm seines Herrn. Er strahlte ihn angetrunken an, die blauen Augen glänzten hell. "Ja, Lord Thorndall", hauchte er, froh sich erinnert zu haben, dass sie ja noch auf der Feier waren. Er wandte den Kopf. Ohh... es drehte sich und der Saal war auch verschwunden. Sie waren schon unterwegs.
Jona schmiegte sich an seinen Herrn. "Ich.. hab euch mhh.. vermisst", nuschelte er. "Ihr wart.. so weit weg, Herr..." Er streichelte über die breite Brust. Der Adelige trug ihn immer noch weiter, es schwankte ganz schön doll, weswegen sich Jonatan nur noch mehr an den Mann drückte, der ihn trug.
"Hab... ich euch.. b-blamiert?"
Er lächelte wieder, als Hagen ihm versicherte, es wäre alles gut. Jonatan sollte sich ausruhen. Sie kamen in ein Zimmer, Jona wurde auf ein großes Bett gelegt. Hier hatte er noch nie geschlafen. "Kann ich nich.. bei euch schlafen?", fragte er und versuchte den Kopf zu drehen. Hagen erklärte ihm, dass wäre sein Schlafzimmer.
"Oh", sagte Jona bloß, er nagte an seiner Unterlippe und streckte sich auf dem Bett. Artig hielt er still, als der Adelige an seinen Schuhen herumhantierte und sie ihm auszog. Danach wurde ihm die Weste aufgeknöpft. Jona wurde noch einmal aufgerichtet, die Weste ihm abgestreift und das Hemd darunter geöffnet. Er lehnte halb an Hagen, ließ das alles mit sich machen. Danach sank er wieder zurück, keuchte leise als die Finger des Adeligen bei seiner Hose angelangt waren. Jonatan sah hoch zu seinem Lord.
"Soll ich.. auch euch ausziehen?", fragte er.
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