Re: Ein normales Leben
von Darken » Mi 1. Mär 2023, 19:16
Er zog Merion weiter mit sich durch die Haupthöhle bis sie zu der Türe kamen, die in sein Zimmer führte. Dieses Mal ging Darken nicht gleich weiter durchs Schlafzimmer in den Salon, den er sich mit Caelvar teilte. Auf der Reise hierher hatten sie sich entzweit und Darken hatte dem Eyrier seine Rolle in der Inszenierung seines Todes immer übel genommen. Caelvar hatte es zudem weit weniger in Dea al Mon gefallen. Dass er hier quasi festsaß, lastete er Minan an, weswegen die Stimmung sehr angespannt war. Es besserte sich, seitdem Tänzer Caelvar mit der Eyrierin Naischa bekannt gemacht hatte. Nun fand es Caelvar gar nicht mehr so furchtbar in Dea al Mon..
Da Merion heute bei Darken übernachten wollte, blieb der Prinz gleich in seinem Zimmer. Eoshan war ja auch schon öfter hier gewesen. Vielleicht konnte er das bei seinem Gefährten auch langsam zulassen. Er wollte ihm vertrauen, obwohls momentan mit dem drohenden Krieg nicht so einfach war.
Merion blieb neben der Türe stehen, sah ihn unsicher an. Darken warf sich lässig auf sein Bett, streckte sich. Er fühlte sich leicht erschöpft vom langen Tag und all der Aufregung heute. Merion kam nicht zu ihm, das Schweigen dauerte nun schon länger an. Minan machte sich Sorgen, dass die Eltern nach Merion suchen würden. Na und?, befand Darken flappsig, ließ sich dann aber doch überreden Merion danach zu fragen.
Anscheinend hatte der Dea al Mon sich einfach noch nicht entschieden, ob er wirklich hier bleiben wollte. Na danke auch. Darken hätte sich extra dazu überwunden.
Der Krieger sorgte sich, dass der Prinz ihn nicht hier haben wollte, weil er sauer auf ihn wäre.
"Ich bin nicht sauer", lehnte Darken gleich ab. "Es ist nur echt erschlagend. Aber du kannst hier bleiben. Komm her." Er klopfte aufs Bett. Scheu und zögerlich kam Merion näher, legte sich zu ihm aufs Bett.
Der Prinz rückte zu ihm, gab ihm einen Kuss. "Willst du noch was trinken oder hast du Hunger?", fragte er.
Ich hätt gern ein Dessert...
Nein, Darken hatte keine Lust auf was Süßes. Allerhöchstens auf Merion... oder ne Nussschnitte. Die waren nicht ganz so süß. Die hätte es vielleicht bei Shardala gegeben, doch Merion war ja mitten im Essen fortgerannt.
Der Prinz setzte sich auf, griff auf dem Nachttisch nach einer Flasche Wasser, um etwas zu trinken. "Das wird schon", sagte er leise in einem unbeholfenen Versuch Merion zu beruhigen, da der andere Jugendliche unglaublich aufgewühlt und nervös war.
Mehr ließ sich nicht sagen. Sie gingen bald schlafen. Darken schloss noch die Türe ab und schob den Riegeln vor. Der Prinz umarmte Merion, hielt ihn im Arm, als er einschlief. Er hatte Albträume aus denen er aber herausgerissen wurde, weil er nicht der einzige war, der schlecht träumte. Merion regte sich heftiger. Darken schüttelte ihn rasch, um ihn aufzuwecken.
"Merion, du hast nen Albtraum, wach auf", redete er ihm zu.