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Ein normales Leben





Re: Ein normales Leben

Beitragvon Darken » Mi 1. Mär 2023, 17:33

Darken blickte die Bäume leicht misstrauisch an, als Merion die Geschichte über die Königinnen im Baum erzählte. Musste er das verstehen? Was hieß, in den Bäumen wären Königinnen? Verwandte Wesen oder irgendwelche Geister? Und wie sollten Bäume Menschen aufnehmen?
"Du veralberst mich oder?", vermutete Darken, "Wie sollten Bäume Königinnen sein und Menschen verschlingen?" Er spürte zwar die verschiedenen Auren und Persönlichkeiten der einzelnen Bäumen, doch er verstand trotzdem nicht wie man da nicht mehr aufwachen konnte.
Anderseits verstand er gerade auch nicht, wovon Merion sprach. Wollte er nun mit ihm schlafen oder nicht? Wollte er hier bleiben oder nicht? Der Prinz befürchtete irgendeine kopflose impulsive Aktion seines Freundes und wollte ihn nochmal überzeugen ihn nicht zurückzulassen.

Er küsste ihn verführerisch, drängte ihn gegen den Baum. Merion stöhnte auf, ließ es geschehen. Sein Freund war zwar momentan recht verwirrt, doch Küssen konnten sie ja dennoch. Auch ohne Sex.
Merion fühlte sich heiß an, seine Lippen sanfte Erfüllungen, die in Darken starkes Verlangen hervorriefen. Der Prinz raubte seinem süßen Gefährten glatt den Verstand.
"Du bist niedlich", bemerkte Darken mit verwegendem Lächeln. "Wir sprachen über Sex. Du wolltest mit mir schlafen. Sehr verlockend... ich würd zu gern...", gestand er rau. Er leckte über Merions Hals, rieb sich leicht an ihm. "Aber nicht heute... heute war schon seltsam genug und du bist immer noch durcheinander. Okay, Süßer?"
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von Anzeige » Mi 1. Mär 2023, 17:33

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Re: Ein normales Leben

Beitragvon Merion » Mi 1. Mär 2023, 17:37

Merion schüttelte seinen Kopf. Nein, er veralberte Darken nicht. Allerdings erzählte er ihm erstmal nicht, wie das ging, dass Bäume Menschen verschlingen konnten. Normale, junge Bäume konnten das ja nicht und die alten, nun ja, die nahmen wie alle anderen Pflanzen ihre Nahrung durch den Boden auf und wenn man auf dem Boden unter den Wurzeln lag... Nein, das wollte er Darken nun wirklich nicht erzählen, wo dieser sich Nacht schon unwohl genug im Wald fühlte.

Und dann war das küssen erst einmal viel wichtiger. Dabei drängte Darken ihn gegen den Baum, was sein Herz gleich wie verrückt wummern liess. Er mochte es, wenn Darken ihn so vereinnahmte und ihn nicht mehr weg liess. Dann kribbelte es ganz doll in seinem Bauch, die Knie wurden ihm weich und in seiner Lendengegend begannen es zu spannen. Da konnte er gar nicht anders, als sich dem einfach hinzugeben.

"Ich bin nicht niedlich", widersprach er scheu und durchaus niedlich und nagte an seiner Unterlippe. Den Kopf leicht gesenkt, blickte er en Prinzen von unten durch seine dichten Wimpern an. Wenn Darken ihn mit diesem verwegenen Lächeln ansah, wagte er es gar nicht so recht, ihm zu widersprechen.
"Über Sex?" fragte er dann aber überrascht, riss die Augen weit auf und bekam rosa Wangen. "Was? Wann? Nein... oooooh..." Darken leckte ihm über den Hals, rieb sich an ihm, was Merion sofort wieder ganz zahm und auch ganz hart werden liess. "Nein... ich wollte doch nur mit dir schlafen", versuchte er stammelnd zu erklären. "Also ins Bett gehen... ähm.. übernachten... Ohne Sex... Wenn ich darf. Bitte, ich will nicht alleine sein." Ja, er war wirklich sehr durcheinander und wollte nicht mit Darken schlafen. Also schon irgendwann einmal. Aber nicht jetzt. Darken etwa schon? Er hatte gesagt, dass er zu gerne würde. Wenn Merion ihn nun sozusagen eingeladen hatte, durfte er jetzt keinen Rückzieher machen. Oder? Andererseits hatte Darken gesagt, sie würden nicht doch nicht schon heute miteinander schlafen. Was von allem hatte er nun gemeint. Nervös und mit flachem Atem, stand er zwischen Darken und dem Baum eingeklemmt, nicht fähig sich gegen einen der Beiden zu stemmen. Angespannt wartete er bebend darauf, was Darken nun tatsächlich mit ihm vorhatte.
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Re: Ein normales Leben

Beitragvon Darken » Mi 1. Mär 2023, 17:38

Sein Freund bekam hauptsächlich nur noch irgendwelches Gestammel heraus als zu sagen was er eigentlich meinte. Gut, Darken war wohl nicht ganz unschuldig daran, denn er hatte begonnen sich dicht an Merion zu schmiegen und ihm aufreizend über den Hals zu lecken. Der Krieger ließ sich unglaublich schnell ablenken, atmete rascher und stotterte, dass er nur mit ihm schlafen wollte und keinen Sex. Er meinte, übernachten.
Oh... konnte der sich nicht deutlich ausdrücken? Aber es störte Darken nicht. Er mochte diese Unschuld an seinem Freund, der tatsächlich zunächst nur daran dachte mit ihm im Bett zu kuscheln.
"Da wo ich herkomm, bedeutet 'miteinander schlafen' eigentlich Sex. Ich dachte, du wolltest..." Darken hatte sich ein wenig von ihm gelöst. "Heute wars schon aufregend genug."
Merion war es gerade viel wichtiger mit ihm die Nacht zu verbringen, da er nicht alleine sein wollte. Der Prinz dachte darüber nach. Manches Mal, besonders zu Beginn, hatte er Merions Bedürfnisse als zu aufdringlich und lästig empfunden, aber jetzt merkte er immer mehr, dass das auch eine Art sein konnte wie er seinen Gefährten schützen und ihm helfen konnte. Einfach indem er da war und nicht weg ging. Das war nicht immer leicht, denn Darken hatte gerne seine Ruhe und so viele soziale Interaktionen, besonders mit den Eltern, waren ihm auf Dauer zu anstrengend.

"Du kannst bei mir übernachten. Ausnahmsweise", fügte der Prinz hinzu. Er glaubte, er wäre bereit dafür Merion in sein Bett zu lassen. Ihr Zimmer war eigentlich ein sicherer Rückzugsort, doch von Merion war nichts zu befürchten. Er dürfte jetzt auch dorthin. Selbst wenn sein Freund gerade erregt war.
"Das ist besser als hier..." Er sah sich um. Die Geräusche in der Dunkelheit weckten seine Kampfbereitschaft und Anspannung.
"Nun komm schon, bevor ichs mir anders überlege", forderte er Merion auf, der an dem Baum lehnte und ihn schon fast erwartungsvoll ansah.
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Re: Ein normales Leben

Beitragvon Merion » Mi 1. Mär 2023, 17:49

"Oooooooh", meinte Merion nur dazu, als Darken ihm eröffnete, dass er gedacht hätte, Merion wolle Sex mit ihm haben. Im Nachhinein, wenn er so dachte, hatte er sich wirklich bescheuert ausgedrückt. Zum Glück hatte Darken nicht gewollt. Sonst hätte er jetzt schon... gleich hier gegen den uralten Baum gedrückt. Merion keuchte leise. So schrecklich war der Gedanke nun auch wieder nicht und er fand es schade, dass Darken sich wieder von ihm löste. Er hatte ihn gerade ganz wuschig gemacht. Allerdings hatte er Recht damit, dass es heute schon aufregend genug gewesen war.

"Wirklich?" fragte er freudestrahlend, wagte es aber nicht, sich Darken gleich in den Arm zu werfen. Sein Freund mochte es nicht, wenn er so anhänglich war. "Das ist unendlich viel besser, als hier." Augenblicklich löste er sich vom Baum, als Darken ihn dazu aufforderte. Er wollte nicht, dass er es sich anders überlegte. Obwohl er es natürlich akzeptieren würde.
"Wir können sonst auch Decken in deinem Wohnzimmer ausbreiten und da auf den Fellen schlafen, wenn dir das lieber ist" bot er mit einem süssen Lächeln an und schmiegte sich scheu an Darken, damit sie zurück spazieren konnten. Nach wie vor liess er die Hexenlichter um sie herum tanzen, damit Darken es auch ja nicht zu dunkel hatte, während sie zurück spazierten.
"Du wolltest wirklich mit mir schlafen", fragte er auch einmal leise und unheimlich verlegen. "Also Sex haben." Er brachte die Worte kaum hörbar raus. "Wie denn?" wisperte er aufgeregt. So peinlich es auch war, darüber zu sprechen, so nahm es ihn doch ziemlich wunder, was Darken den genau mit ihm vorgehabt hätte. Sein Freund machte immer so aufregende Sachen mit ihm.
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Re: Ein normales Leben

Beitragvon Darken » Mi 1. Mär 2023, 17:51

Als Belohnung für sein Angebot strahlte ihn Merion glücklich an und die Sorgen um seine Eltern schienen für den kleinen Moment vergessen. Es gefiel dem dunklen Prinzen schon irgendwie, dass er seinen Freund damit glücklich machen konnte. Er hatte ihn so gern. Auch wenn er Merion nicht oft seine Liebe gestand, war sein Gefährte das wichtigste in der Welt für ihn. Darken konnte es teilweise immer noch nicht fassen.
"Bett ist schon okay. Solange du nich an mir rumfummelst, okay?", stellte der Prinz klar. Er legte seinen Arm um Merion, als der sich an ihn schmiegte. Langsam und im Schein der Hexenlichter gingen sie zurück in Richtung Stadt. Nach einer Weile fing Merion wieder mit dem Sex an. Wollte er etwa doch? Nein, er wollte wissen, ob Darken wollte.
"Schon möglich", brummte er, weil er das jetzt nicht so richtig zugeben wollte. Er war sich selbst nicht sicher gewesen. Außerdem hatte er den anderen Jugendlichen vollkommen falsch verstanden. "Ich wollt dich auf andere Gedanken bringen."

Merions Stimme war zu einem kleinem Wispern geworden, als er atemlos fragte wie genau Darken mit ihm denn hätte schlafen wollen. Der Prinz zuckte mit den Schultern.
"Keine Ahnung. So genau hab ich darüber nich nachgedacht", wich er der Frage aus. Merion wagte nicht mehr nachzufragen und somit gingen sie etwas beklommen weiter.
"Dass du unter mir liegst. Auf dem Rücken und ich bin auf dir", erklärte Darken dann doch knapp. "Ich glaub aber, Minan ist noch nicht so weit." Merion sollte jetzt bloß nicht auf dumme Gedanken kommen und ihn immerzu bedrängen. "Den Sex, den wir jetzt so haben, reicht doch oder?" Denn es war schon Sex und kein intensives Kuscheln mehr wie sein süßer Freund das gerne nannte.
"Wenn du allerdings unbedingt mehr willst..." Seine Hand strich über Merions Rücken und runter zu seinem Hintern. "Kann ich ja mal meine Finger mehr einsetzen."
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Re: Ein normales Leben

Beitragvon Merion » Mi 1. Mär 2023, 18:35

Treuherzig seinen Kopf schüttelnd versprach Merion, nicht an Darken rumzufummeln. Es sei denn, er wollte natürlich, dass er an ihm rumfummelte. Ob Darken an ihm rumfummeln wollte. Merion wurde gerade ziemlich nervös und war sich gar nicht mehr so sicher, ob er tatsächlich zu Darken ins Bett steigen sollte. Ursprünglich war es ihm wirklich nur darum gegangen, sich trostsuchend an seinen Gefährten kuscheln zu können. Doch das ganze Gerede über Sex, machte ihn schon ziemlich wuschig.

Darkens Antworten halfen ihm dabei auch nicht unbedingt weiter. Sein Gefährte brummte nur, dass er womöglich schon mit ihm hätte schlafen wollen. Vorallem hätte er ihn auf andere Gedanken bringen wollen. Na das hatte auf jeden Fall gut geklappt. Wobei es sicherlich auch geholfen hatte, das MErion für sich beschlossen hatte, erst einmal mit den anderen Jugendlichen zu sprechen. Wenn es soweit war, und das würde es nicht gleich morgen sein, konnte er noch immer schauen, wie er verhinderte, dass seine Eltern sich in Gefahr begaben.

Rasch waren seine Gedanken wieder beim Sex. Leider sprach Darken ziemlich unromatisch darüber, beschrieb knapp die Stellung, die er haben wollte. Ja, das war Merion ziemlich schnell klar geworden, wie Darken mit ihm Sex haben wollte. Selber war er sich gar nicht so sicher, ob er selbst das auch so haben wollte.
"Ich bin auch noch nicht soweit", beteuerte er hastig, als Darken meinte, dass Minan noch nicht soweit wäre. "Das was wir haben, ist genial und bringt mich vollkommen um den Verstand." Das war weit mehr als nur ausreichend. Allein wenn er schon an heute Nachmittag dachte, begannen seine Wangen zu glühen.
"Nein, nein, schon gut", wisperte er rasch, als Darken die Andeutung machte, sie könnten auch mehr haben. Er raunte es ihm wieder auf diese spezielle Weise zu, dass ihm ganz heiss wurde und plötztlich spürte er auch noch Darkens Hand an seinem Hintern. Ooooooh, warum war er nur so weit weggelaufen? Wenn er sich vorstellte, dass sie nun schon in Darkens Zimmer sein könnten. Zum Glück tauchte der Aufzug hoch zum Haupthaus bald vor ihnen auf.
"Du Darken?" begann er schliesslich scheu, als sie sich in dem Gefährt befanden. Immer noch dicht aneinander gekuschelt. Ob sein Gefährte ihn wieder so gegen die Wand pressen und küssen würde? Merion mochte das. "Was meintest du vorhin eigentlich damit?" wollte er dann doch noch neugierig wissen. "Das mit den Fingern mehr einsetzen." Das liess ihm gerade keine Ruh, weil er so Ahnungen hatte, es sich aber doch nicht so recht vorstellen konnte.
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Re: Ein normales Leben

Beitragvon Darken » Mi 1. Mär 2023, 18:37

Sein Freund versicherte schnell, dass er ebenfalls nicht so weit wäre. Es würde ihm reichen, was sie hätte, es wäre total genial. Darken grinste, knuffte Merion spielerisch. "Find ich auch." Er hatte ja mitbekommen was Minan heute gemacht hatte. Das war schon scharf gewesen. Er hätte nicht gedacht, dass sein sanfter Splitter sich dies trauen würde.
Merion war errötet. Er dachte gewiss auch an ihre bisherigen Erlebnisse. Sein Gefährte war verflixt neugierig, erklärte dann aber, dass er nicht mehr bräuchte. Sie stiegen in den Aufzug und Darken blieb dicht bei seinem Freund. Das Gerede über Sex ließ ihn auch nicht ganz kalt. Wer hatte damit nochmal angefangen? Er wollte sich jetzt eigentlich nicht damit befassen. Heute war so viel passiert. Der Tänzer hatte der Familie erzählt, was mit ihnen passiert waren. Zunächst war es ganz gut gelaufen bis Teron sie nieder gemacht hatte. Mit Merions Vater kam der Prinz einfach nicht klar. Für Teron waren sie nur ein Hindernis für Merion. Das war kein schönes Gefühl.

"Hm?", fragte er aus Gedanken gerissen, als Merion ihn zögerlich ansprach. Sein Gefährte war offensichtlich mit seinen Gedanken ganz woanders und fragte wissbegierig wie genau Darken seine Finger einsetzen wollte. Ach, wie sollte er das erklären?
Lass mich... ich zeigs ihm schon, flötete Tänzer. Darken wehrte das "Angebot" ab. Stattdessen streichelte er wieder Merions Hintern. "Man kann hinten auch mit den Fingern eindringen... ich denke.. hmm.. das kann ganz heiß sein. Wenn man Creme nimmt und behutsam anfängt, tuts auch nicht weh", versicherte er Merion. Darken wusste es selbst nicht genau, denn für ihn war es immer nur schmerzhaft und demütigend gewesen.
Du erklärst das ganz falsch. So machst du ihm sicher keine Lust drauf, meinte der erotische Splitter. Darken rollte mit den Augen, räusperte sich dann.
"Lass dir das besser mal vom Tänzer erklären", wiegelte er ab und zog seine Hand fort. Dass Merion womöglich abhauen würde, beschäftigte ihn immer noch. Das durfte nicht passieren, aber wie sollte er es verhindern?
"Du sagst mir doch, wenn du sowas dummes machen willst wie alleine in den Krieg ziehen, ja?", hakte der Prinz nach, strich sich eine dunkle Haarsträhne zurück.
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Re: Ein normales Leben

Beitragvon Merion » Mi 1. Mär 2023, 18:40

Merion bekam grosse Augen, als Darken ihm erklärte, was man mit seinen Fingern so anstellen konnte. Was er damit gemeint hatte, er könne sie noch anders einsetzen, wenn er unbedingt wolle. Unwillkürlich klemmte er seine Gesässbacken zusammen. Das klang sehr merkwürdig, was Darken ihm da erzählte und Merion war sich nicht sicher, ob er das wollte. Er war sich ja noch nicht einmal sicher, ob er wollte, dass Darken in ihm war, geschweige denn sein Finger.
"Du magst das nicht sonderlich oder?" erkannte er. Natürlich nicht. Sein Sex war ja auch nie freiwillig gewesen. Ein Wunder, dass er mit ihm überhaupt Sex haben konnte. Aber wenn Darken das so gar nicht gefiel, war es wahrscheinlich auch nicht besonders gut und nur einige, wenige Leute mochten das. Merion gehörte sicher nicht zu denen.

Sein Freund verdrehte jedoch nur die Augen und meinte, er solle sich das einmal von Tänzer erklären lassen. Ob Tänzer das mochte? Er schien vieles zu mögen. Ob er sich nun tatsächlich einen neuen Namen suchen würde? Für Merion würde er aber wohl immer Tänzer bleiben. Er fand, dass das durchaus zu dem Splitter passte. Aber er konnte verstehen, wenn dieser sich nicht mehr mit einem Namen aus der Vergangenheit schmücken wollte.

"Ich werde doch nicht alleine in den Krieg ziehen", wehrte Merion lächelnd ab. Viele tausende würden mit ihm ziehen. Sein Lächeln verschwand. Es sollte nicht geschehen. Warum könnte nicht einfach eine tapfere Gruppe aus Helden sich in Sions Schlafgemach schleichen und ihn eliminieren und sie alle somit retten. Es würde so viele Leben retten.
"Wenn ich meine Eltern davon überzeugen kann, dass nicht ich zu Hause bleibe und auf Lariel aufpasse, dann werde ich mich natürlich von dir verabschieden Darken. Versprochen", versicherte er ihm innig und ernst. "Doch sollte ich mich gegen meine Eltern durchsetzen müssen, werde ich dir nichts sagen, wenn ich heimlich aufbreche. Nein." Er liess Darken keine Zeit, sich zu empören. "Du hast gesagt, dass du mich bei meinen Eltern verraten wirst. Deswegen sage ich nichts", erklärte er entschlossen. Der Aufzug kam oben an und der Krieger verliess die Gondel. So schnell wie seine Gedanken beim Sex gewesen waren, so schnell waren sie nun auch wieder beim Krieg und beim morgigen Tag, wo er sich mit den anderen besprechen wollte.
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Re: Ein normales Leben

Beitragvon Darken » Mi 1. Mär 2023, 18:41

Merion bemerkte nach einer Weile, dass Darken es wohl nicht mochte, wenn man bei ihm die Finger benutzte. Der Prinz schüttelte den Kopf. "Nein. Aber Tänzer machts bestimmt Spaß. Minan vielleicht auch", fügte er hinzu. Der hatte sich eine kleine masochistische Ader zugelegt, vielleicht auch um es früher besser ertragen zu können oder es ihm so eingeimpft worden war.
Ich bin nicht masochistisch, ich mag das nicht, wehrte sich Minan leise gedanklich dagegen. Aber wenn Merion mich berührt ist alles schön...
"Ich hab halt nich viel Erfahrung mit guten Sachen dort...", wehrte Darken düster ab ehe er sich zusammenriss und noch versöhnlicher hinterherschob. "Wir könnens ja gemeinsam ausprobieren, wenn wir Lust haben. Tänzer meint, es ist sehr heiß, weil es so eine empfindliche Zone ist." Konnten sie jetzt über etwas anderes reden? Darken wollte sich keine Gedanken darüber machen. Für dieses Thema war es anscheinend noch zu früh.

Der Jugendliche dachte wieder an den bevorstehenden Krieg und forderte von seinem Gefährten, dass er hier blieb. Merion hielt bloß dagegen, dass er nicht alleine losziehen würde. Ach, nicht? Mit wem dann? Darken wollte er ja anscheinend nicht dabei haben. Egal, ob es eine Dummheit war oder nicht, wieso schloss Merion ihn da aus? Traute er ihm das nicht zu? Der Dea al Mon hatte keinerlei Ahnung wie es außerhalb des Waldes zuging. Wenn er nach dort draußen ging, würde er seine Unschuld verlieren.
Merion wollte seine Eltern überzeugen. Wenn es dann soweit wäre, würde er sich von Darken verabschieden. "Na schönen Dank auch", brummte der Prinz. "Ich will nicht alleine hier bleiben", gab er widerwillig zu.
Sein Freund wollte ihm nichts sagen und gar heimlich gehen, wenn seine Eltern dagegen wären. Darken wollte schon aufbrausen, bekam kurz darauf zu hören, dass Merion ihm nichts anvertrauen würde, da Darken ihn an seine Eltern verraten würde.
"Das ist Schwachsinn! Du wirst in keinen Krieg ziehen, das ist verrückt", entgegnete der Prinz heftig, folgte Merion aus der Gondel. Sie schritten rasch über die schmalen Holzplanken, die zwischen den Bäumen entlang führten. Die Höhe ängstigte Darken als halber Eyrier keineswegs.
"Okay, okay, wenns echt soweit kommt, sag ich deinen Eltern nix", gab Darken schließlich nach. "Ich bin auf deiner Seite, ja?" Das war glatt gelogen. Er würde alles tun, um Merion von diesem Krieg abzuhalten. Ihn anzulügen war da noch das geringste Übel. "Mach dir jetzt keinen Kopf drum. Es wird Monate dauern bis sich irgendwas in Bewegung setzt."
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Re: Ein normales Leben

Beitragvon Merion » Mi 1. Mär 2023, 18:56

Der junge Dea al Mon, fragte sich immer mehr, warum Darken ihm das mit dem Finger angeboten hatte, wo er doch selbst ein immer finstereres Gesicht machte, je länger sie darüber sprachen. Merion bekam das Gefühl, als handle es sich um etwas ziemlich schmerzhaftes, das jeweils nur einem von beiden Gefiel. Das wollte er dann doch lieber nicht haben. Besonders nicht, wenn Darken deswegen so aggressiv wurde. Dann wollte er es auch lieber nicht mit Tänzer und Minan tun. Das was sie hatten, war doch schon sehr heiss. Es war wunderschön, wenn er seinen Gefährten küssen und sich an ihn schmiegen durfte. Erst einmal waren sie aber leider sowieso ziemlich weit davon entfenrt, das zu tun, da der kommende Krieg sie beide schwer beschäftigte.

"Das glaube ich gerne", nickte Merion anteilnahmsvoll, als Darken brummte, dass er nicht alleine hier bleiben wolle. "Aber du darfst doch nicht mit, wegen dem, was du gesehen hast. Du musst für uns in Sicherheit bleiben, wo du uns so viel Hoffnung und Kraft geben kannst. Gemeinsam mit Königin Sitara wirst du uns stark machen." Stolz auf seinen Freund, lächelte er ihn verliebt an. Darken hatte eine schwere Zeit vor sich. Doch Merion war sich sicher, dass er die bestehen würde und sie sich dann ihrer gemeinsamen, kleinen Wohnung würden widmen können.

Darken brauste jedoch erst einmal auf und stellte klar, dass das Schwachsinn wäre und er in keinen Krieg ziehen würde. Merion blinzelte verblüfft und starrte seinen Freund an. Das klang ja fast so, als wolle dieser ihn einsperren und den Schlüssel persönlich verschlucken. Gleich darauf wurde ihm klar, dass Darken einfach nur genau so Angst um ihn hatte, wie Merion sich um seine Eltern sorgte. Entsprechend glaubte er Darken ausnahmsweise einmal kein Wort, als dieser so plötzlich einlenkte und meinte, er würde seinen Eltern nichts sagen, da er auf seiner Seite stünde. Ausserdem wäre es noch eine Ewigkeit bis dahin.
"Wenn das so ist, brauchst du dir erst einmal auch keine Sorgen zu machen", spielte Merion den Ball zurück zu seinem Gefährten. "Und wenn es dan soweit ist, musst du auch keine Angst haben. Ich werde zurück kommen", versprach er innig und tastete scheu nach Darkens Hand. "Ich werde zu dir zurück kommen, damit wir unsere kleine Wohnung herrichten können. Unseren Rückzugsort. Ausserdem hab ich nicht vor, als Jungfrau zu sterben", scherzte er augenzwinkernd und versuchte so seinen Gefährten aufzumuntern und ihn wieder auf andere Gedanken zu bringen.
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Re: Ein normales Leben

Beitragvon Darken » Mi 1. Mär 2023, 18:56

Merion wollte partout nicht, dass Darken ihn begleitete, schob Ausflüche vor. Entweder wäre er zu unfair gegenüber ihren Feinden oder, wie er jetzt versicherte, müsste er in Sicherheit bleiben, da er den Feinden nicht in die Hände fallen dürfte. Er müsste im Wald bleiben und die anderen motivieren. "Klar, is meine Spezialität, andere zu motivieren, bemerkte der Prinz in seinem üblichen Zynismus.
"Aber du darfst vom Feind geschnappt werden oder wie?", hakte Darken nach, "Du weißt viel zu viel über mich. Meinst du, Eoshan lässt dich da ziehen?" Das war ihm gerade eingefallen und er hielt es für ein ziemlich gutes Argument. Merion durfte gar nicht gehen. Sein Freund war viel zu unschuldig und lieb, um einem Verhör stand zu halten. Gut, er war sehr loyal, doch Folter würde er nicht auf lange Dauer durchhalten. Das schaffte niemand. Auch Darken hatte es nicht geschafft. Am Ende sagte man alles, was der andere hören wollte. Alles, damit der Schmerz aufhörte...
Er verdrängte die Gedanken wieder, überlegte, ob er Merion Angst vor dem Krieg machen sollte, um seinem Gefährten diese Flausen auszutreiben.

Dafür hatte er hoffentlich noch ein paar Monate Zeit. Merion versicherte im Brustton der Überzeugung, dass er zurückkommen würde und Darken keine Angst haben müsste. "Ich habe keine Angst", entgegnete der Prinz unwirsch. Er hielt das Händchen halten nur kurz aus. Bis dahin, wo Merion locker scherzte, dass er nicht vorhätte als Jungfrau zu sterben.
Darken zog seine Hand fort. "Du solltest dir lieber wünschen, dass dus tust bevor du in den Krieg ziehst. Wenn dhemlanische Soldaten dein liebes Gesicht sehen, haben sie vorher ihren Spaß mit dir ehe sie dich umbringen", knurrte er. Darken ignorierte Merions erschrockenes Gesicht. Er wollte seinem Freund die Augen öffnen. "Mach keine Scherze darüber. Krieg ist ernst und hässlich. Dort gibts keinen Ruhm zu gewinnen. Du kannst nicht sagen, dass du zurückkommst. Die Chance ist groß, dass dus nicht tust. Dass du irgendwo in einem Graben stirbst, ganz allein und qualvoll und inmitten von Blut, Dreck und Gedärmen, während die Schlacht um dich herum weiter tobt. An deiner Stelle würd ich mich nicht so beeilen loszurennen in dein Verderben."
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Re: Ein normales Leben

Beitragvon Merion » Mi 1. Mär 2023, 19:00

"Oh", entschlüpfte es Merion verdutzt, als Darken ihm darlegte, dass er nicht mit dürfte, weil er viel zu viel über Darken wisse. Das hatte er gar nicht bedacht und es überrumpelte ihn so, dass er gar nicht mitbekam, dass Darken schlicht davon ausging, dass er gefangen werden würde. "Gilt das Selbe dann nicht auch für meine Eltern?" fragte er hoffnungsvoll. "Oder für die Königin. Womöglich sogar für ganz Faolchur." Dann müsste er um keinen seiner Freunde Angst haben. Natürlich würden sie auch ihren Beitrag leisten und den Wald bewachen, für die Kinder sorgen und Nachschub bereit stellen.

Er war noch bei den hoffnungsvollen Gedanken, als Darken ihn anknurrte, dass er sich wünschen sollte, nicht als Jungfrau in den Krieg zu ziehen, denn die Dhemlaner würden erst noch ihren Spass mit ihm haben wollen, bevor sie ihn umbrachten. Erschrocken starrte er seinen Freund an, der sich abrupt von ihm gelöst hatte, stand verloren in dem dunklen Gang. Darken hatte aber kein Erbarmen mit ihm und führte ihm deutlich vor Augen, wie schlimm es werden würde. Dass er irgendwo in einem Graben sterben würde, wo es Blut, Dreck und Gedärme gäbe, während die Schlacht um ihn herum weiter toben würde.
"Hast du das gesehen?" fragte er tonlos und ziemlich bleich. Er wollte so nicht sterben. Er wollte überhaupt nicht sterben. "Aber was eine Schwarze Witwe sieht, muss nicht unbedingt wahr werden." Er presste seine Lippen zusammen. "Ich will da nicht hin, Darken. Es ist furchtbar, was du erzählst." Und Merion glaubte ihm jedes Wort. "Doch gerade deswegen kann ich nicht zulassen, dass meine Eltern sich in diese Gefahr begeben." Das würden sie nicht verkraften können. Besonders sein Vater nicht.
"Du meinst also, es wäre besser, wenn ich vorher Sex gehabt habe?" fragte er kaum hörbar nach. "Nur für den Fall, dass ich doch gefangen genommen werde." Immerhin hatte er Darken versprochen, wieder zurück zu kommen. Da durfte er sich nicht umbringen, um einer Gefangenschaft zu entfliehen. "Ist es dann weniger schlimm?"
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Re: Ein normales Leben

Beitragvon Darken » Mi 1. Mär 2023, 19:01

Er wusste nicht, ob Merion wirklich nicht aufgrund seines Wissens in den Krieg ziehen durfte. Es könnte sein, dass dies übertrieben war, doch besser der Krieger kaufte ihm das ab und versuchte es deshalb gar nicht. Was Merions Eltern betraf oder andere Bekannte Minans, so war Darken sich nicht sicher. Seit heute wussten die Riendes definitiv mehr als gut für sie war. Tänzer hätte nicht so viel ausplaudern sollen. Die anderen Splitter wurden definitiv zu unvorsichtig. Das hätte ihnen früher viele Schmerzen eingebracht.
Am besten wäre es, wenn weder die Eltern noch Merion den Wald verließen. Darken versuchte deshalb seinem Gefährten Angst zu machen, damit er es nicht auf die leichte Schulter nahm. Es wirkte. Es wirkte ziemlich gut. Der junge Dea al Mon machte ein entsetztes Gesicht, wurde bleich und fragte, ob Darken diese schreckliche Zukunft gesehen hätte.
"Nein, nein, hab ich nicht", antwortete der Prinz sofort. Er wollte auch nicht, dass Merion mit dem Gedanken herumrannte, dies wäre seine Zukunft. "Ich will dir nur sagen, was sehr gut passieren könnte. Die Dhemlaner erobern seit Monaten andere Länder. Die sind längst kriegsbereit. Und die Dea al Mon... du hast es selbst gesagt.. die waren schon ewig nicht mehr im Krieg. Wieviel Chancen hast du auf ner offenen Ebene ohne den vertrauten Wald um dich herum?"
Während sie sich unterhielten, gingen sie langsam weiter. Nur ein paar Lampen brannten auf dem Weg zur großen Haupthöhle, die sich um drei der mächtigsten Bäume wand.

Merion beharrte, dass er genau deswegen verhindern müsste, dass seine Eltern loszogen. Er wollte nicht in den Krieg, aber es klang so, als würde er genau das tun bloß um seine Eltern zu retten. "Und du meinst, wenn du losziehst, ist das besser für sie? Würden sie dich dann nicht auch retten wollen? Deine Eltern sind stärker. Die haben ihre Aufstiegsjuwelen schon, die sind gefestigt", versuchte er energisch seinen Freund von seinem Vorhaben abzubringen.
Leise fragte Merion, ob es besser wäre vorher Sex zu haben und ob es dann in Gefangenschaft weniger schlimm wäre. Darken blieb stehen, sah Merion fassungslos an. Er gab ihm einen Klaps gegen die Stirn. "Hör auf so zu denken! Ich schlaf sicher nicht mit dir, damits dir dann in Gefangenschaft weniger weh tut. Echt romantisch!" Merion sollte nichtmal daran denken. Was war mit seinem Freund los?
"Du wirst nicht abhauen und dann musst du dir darüber auch keine Gedanken machen. Bleib hier, ja? Wenn du nicht hier bleibst, bin ich gezwungen dir zu folgen und du willst mich armen, zerbrochenen Krüppel doch nicht über ein Schlachtfeld kriechen lassen oder?"
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Re: Ein normales Leben

Beitragvon Merion » Mi 1. Mär 2023, 19:06

Merion war sehr erleichtert, dass Darken dieses Schicksal nicht für ihn voraus gesehen hatte. Das beruhigte ihn doch sehr und liess ihn wieder Hoffnung schöpfen. Andererseits, nun wo es einmal ausgesprochen war, war es Merion deutlich bewusst, dass dies durchaus geschehen könnte. Dass er irgendwo verstümmelt verbluten würde, oder dass er ihn in Gefangenschaft geraten und gefoltert wurde. Vielleicht sogar das, was Darken erwähnt hatte. Es machte ihm furchtbare Angst. Dennoch brachte es ihn nicht von seinen Plänen ab.

"Ich glaube, du unterschätzt uns Darken", murmelte er abwesend. "Dea al Mon war nicht schon ewig nicht mehr im Krieg. Nur lassen wir uns in der Regel nicht sehen, wenn wir jemanden bekämpfen. Wir machen auch keine Gefangenen. Uns sind Schlachten und Kriege nicht fremd." Darken war noch neu hier und kannte Dea al Mon nicht so, wie die Kinder des Waldes. Der Wald ging ziemlich unbarmherzig mit Feinden um und kaum jemand fremdes wurde herzlich empfangen wie sein Gefährte. Bei den Bewohnern des Waldes war es ganz gleich.

"Sie würden mich retten wollen", stimmte Merion zu. "Aber sie würden auch auf Lariel aufpassen wollen. Meine Eltern sind nicht stärker. Gefestigter vielleicht, ja. Aber ich kann besser mit Waffen umgehen. Selbst wenn nicht... Darken, ich kann sie nicht einfach ziehen lassen." Konnte sein Freund das denn nicht verstehen? Warum half er ihm nicht stattdessen, sich für den Notafall vorzubereiten. Stattdessen bekam er einen leichten Schlag gegen die Stirn.

"Es tut mir Leid", entschuldigte Merion sich ganz klein. Inzwischen wusste er kaum mehr wohin mit seinen Gedanken und Ängsten. "So meinte ich das nicht. Ich..." Weiter kam er auch nicht, da Darken noch einmal klarstellte, dass er nicht gehen würde. Sonst müsste er ihm ja folgen. Merion lachte leise.
"Oh, du meinst das ernst, oder", ging ihm aber gleich darauf auf. "Ich dachte nur, weil du mit der Mitleidsmasche angefangen hast. Ich könnte mir nicht vorstellen, dass du übers Schlachtfeld kriechst. Irgendwie stelle ich mich dich mehr als dunklen Schatten vor, der allem was er berührt, Verderben bringt." Auch wenn Darken nur noch einen Arm und keine Juwelenkunst mehr hatte, kämpfte der Prinz sehr gut. Sogar obwohl er kein Dea al Mon war.
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Re: Ein normales Leben

Beitragvon Darken » Mi 1. Mär 2023, 19:06

Merion nahm sein Volk sofort in Schutz. Dea al Mon würden oft kämpfen und dabei keine Gefangenen machen. Kriege wären ihnen nicht fremd. Meistens würden ihre Gegner sie aber nicht einmal sehen.
"Ich weiß, dass ist eure Stärke. Aber ihr seid am gefährlichsten und besten hier in Dea al Mon. Auf eurem Terrain. Da draußen... da gibts nicht immer Versteckmöglichkeiten. Ich weiß nicht, wie Eoshans Taktik später aussehen wird. Womöglich werden die Dea al Mon nie offen in den Krieg ziehen und sich auf versteckte Hinterhalte und Angriffsmöglichkeiten konzentrieren. Ich kenne mich in Kriegstaktik nicht sonderlich gut aus." Das Gespräch über den Krieg machte beide Jugendliche unruhig. Darken träumte sehr oft vom Krieg. Von vergangenen Kriegen, von zukünftigen. Er hatte schon viele Eindrücke vom kommenden Krieg erhalten und nichts davon gefiel ihm.
Deswegen versuchte er Merion davon abzuhalten sich zu den Sterbenden zu gesellen. Auf offener Ebene... gegen ein Heer von Dhemlanern.. da würde er doch nicht mehr sein als Kanonenfutter. Alle Anmut, alle Gewieftheit und Erfahrung war ein Hühnerdreck wert, wenn einen ein Steinsbrocken von der Größe eines Hauses traf oder irgendein dunkler Juwelenträger ein Höllengewitter über ihm losließ. Am falschen Ort, zur falschen Zeit. Das war alles, was es bedurfte und er würde Merion nie wiedersehen. Darken ertrug diesen Gedanken nicht. Seinen Gefährten zu verlieren, diesen absolut wundervollen Menschen, das wollte er nicht erleben.

"Hast du keine andere Familie? Großeltern? Deine Eltern könnten Lariel dort unterbringen oder für die Zeit bei Bekannten lassen. Dann würden sie dir nach. Willst du das? Und ich würde dir auch nach!" Der Prinz malte ein besonders trauriges Bild wie er verkrüppelt übers Schlachtfeld kriechen würde. Merion lachte nur. Darkens Blick verfinsterte sich.
Sein Freund erklärte sich schnell. In seiner Naivität glaubte er, dass Darken wie der dunkle Tod übers Schlachtfeld ziehen würde. Das klang so aberwitzig, dass der zerbrochene Prinz auch kurz lachen musste.
"Ich will dir halt nen schlechtes Gewissen machen. Deswegen die Mitleidsmasche. Es ist nett, dass du mich bewunderst, aber in der Realität wär ich in einem Krieg einer der ersten, der stirbt. Ich habe keine Juwelen mit denen ich mich schützen kann und auch keinen Arm mit dem ich einen Schild halten könnte." Leichte Bitterkeit schwang in seinen Worten mit. Er würde sehr gerne Wächter werden. "Trotzdem würd ich dir nach, das kannst du mir glauben. Also vergiss deine Schnapsidee. Bevor wir uns weiter die Köpfe zerbrechen, warten wir ab, was Eoshan und ihr Blutdreieck sich überlegen."
Jetzt war er es, der Merions Hand ergriff und mit ihm weiterging. Inzwischen waren sie beim Haupthaus angelangt, wo sich Darkens Zimmer befand. Vor dem Eingang in den hölzernen Bau grüßte sie eine ältere Nachtwache.
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Re: Ein normales Leben

Beitragvon Merion » Mi 1. Mär 2023, 19:15

"Das mit der Mitleidsmasche zieht bei dir nicht", erklärte Merion kopfschüttelnd. "Minan hätte ich das vielleicht geglaubt, aber nicht dir." Darken schien das ähnlich zu sehen und musste auch lachen. Doch wirklich ungezwungen war ihr Kontakt nicht gerade. Schwer hing der Gedanke an den Krieg über ihnen. Wie gefährlich es war. Darken erzählte das alles, um ihm Angst einzujagen. Das funktionierte auch ausgezeichnet. Nur dass Merion deswegen nur noch mehr Angst um seine Eltern hatte. Natürlich auch um sich selbst. Das mit dem in Gefangenschaft geraten und für den Spass für Dhemlaner herhalten zu müssen, klang besonders gruselig. Krampfhaft versuchte er sich einzureden, dass es ja nicht unbedingt so kommen musste. Dennoch bewog das alles nicht, dass er sich tief in den Wald verzog und sich da versteckte, bis der Krieg vorbei war. Wenn es sein musste, würde er seinen Teil dazu beitragen.

Darken beharrte jedenfalls darauf, dass er ihm nachkommen würde und dass sie jetzt sowieso nichts planen könnten. Da hatte er absolut recht. Widerstandslos liess Merion sich mitziehen, überlegte derweil wie er seine Familie daran hindern konnte, in den Krieg zu ziehen. Denn Darken hatte Recht. Lariel war auch gut bei ihren Grosseltern aufgehoben. Und dann musste ihm noch etwas in den Sinn kommen, wie er Darken davon abhalten konnte, ihm nachkommen. Dunkelheit, das war alles so kompliziert.

Zu seiner Überraschung blieben sie in gleich in Darkens Schlafzimmer und gingen nicht weiter in das Wohnzimmer, welches er sich mit dem Eyrier teilte, der ihn aus Hayll hier her begleitet hatte. Irgendwie machte Merion das nervös und er blieb unsicher neben der geschlossenen Türe stehen. Dieses Zimmer war Darken heilig und er liess kaum jemanden rein. Ob er ihn wirklich hier haben wollte? Der Prinz liess sich jedenfalls gleich auf sein Bett fallen und fragte ihn, ob er seinen Eltern schon gesagt hätte, wo er die Nacht verbringen würde.
"Nein", schüttelte Merion den Kopf. "Ich war mir nicht sicher... Ist es dir auch wirklich recht, wenn ich hier bleibe. Auch wenn du wütend auf mich bist." Selber wusste er jedenfalls nicht so recht wohin mit sich selbst.
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Re: Ein normales Leben

Beitragvon Darken » Mi 1. Mär 2023, 19:16

Er zog Merion weiter mit sich durch die Haupthöhle bis sie zu der Türe kamen, die in sein Zimmer führte. Dieses Mal ging Darken nicht gleich weiter durchs Schlafzimmer in den Salon, den er sich mit Caelvar teilte. Auf der Reise hierher hatten sie sich entzweit und Darken hatte dem Eyrier seine Rolle in der Inszenierung seines Todes immer übel genommen. Caelvar hatte es zudem weit weniger in Dea al Mon gefallen. Dass er hier quasi festsaß, lastete er Minan an, weswegen die Stimmung sehr angespannt war. Es besserte sich, seitdem Tänzer Caelvar mit der Eyrierin Naischa bekannt gemacht hatte. Nun fand es Caelvar gar nicht mehr so furchtbar in Dea al Mon..
Da Merion heute bei Darken übernachten wollte, blieb der Prinz gleich in seinem Zimmer. Eoshan war ja auch schon öfter hier gewesen. Vielleicht konnte er das bei seinem Gefährten auch langsam zulassen. Er wollte ihm vertrauen, obwohls momentan mit dem drohenden Krieg nicht so einfach war.

Merion blieb neben der Türe stehen, sah ihn unsicher an. Darken warf sich lässig auf sein Bett, streckte sich. Er fühlte sich leicht erschöpft vom langen Tag und all der Aufregung heute. Merion kam nicht zu ihm, das Schweigen dauerte nun schon länger an. Minan machte sich Sorgen, dass die Eltern nach Merion suchen würden. Na und?, befand Darken flappsig, ließ sich dann aber doch überreden Merion danach zu fragen.
Anscheinend hatte der Dea al Mon sich einfach noch nicht entschieden, ob er wirklich hier bleiben wollte. Na danke auch. Darken hätte sich extra dazu überwunden.
Der Krieger sorgte sich, dass der Prinz ihn nicht hier haben wollte, weil er sauer auf ihn wäre.
"Ich bin nicht sauer", lehnte Darken gleich ab. "Es ist nur echt erschlagend. Aber du kannst hier bleiben. Komm her." Er klopfte aufs Bett. Scheu und zögerlich kam Merion näher, legte sich zu ihm aufs Bett.
Der Prinz rückte zu ihm, gab ihm einen Kuss. "Willst du noch was trinken oder hast du Hunger?", fragte er.
Ich hätt gern ein Dessert...
Nein, Darken hatte keine Lust auf was Süßes. Allerhöchstens auf Merion... oder ne Nussschnitte. Die waren nicht ganz so süß. Die hätte es vielleicht bei Shardala gegeben, doch Merion war ja mitten im Essen fortgerannt.
Der Prinz setzte sich auf, griff auf dem Nachttisch nach einer Flasche Wasser, um etwas zu trinken. "Das wird schon", sagte er leise in einem unbeholfenen Versuch Merion zu beruhigen, da der andere Jugendliche unglaublich aufgewühlt und nervös war.
Mehr ließ sich nicht sagen. Sie gingen bald schlafen. Darken schloss noch die Türe ab und schob den Riegeln vor. Der Prinz umarmte Merion, hielt ihn im Arm, als er einschlief. Er hatte Albträume aus denen er aber herausgerissen wurde, weil er nicht der einzige war, der schlecht träumte. Merion regte sich heftiger. Darken schüttelte ihn rasch, um ihn aufzuwecken.
"Merion, du hast nen Albtraum, wach auf", redete er ihm zu.
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Re: Ein normales Leben

Beitragvon Merion » Mi 1. Mär 2023, 19:23

Als wäre eine Fessel von ihm abgefallen, glitt Merion sofort zu seinem Gefährten, als dieser ihn zu sich aufs Bett rief. Er wollte ja gerne bei ihm sein und sich an ihn kuscheln. So war er auch sehr froh, dass Darken ihm nicht böse war. Rasch schlüpfte er aus seinen Schuhen und legte sich zu Darken aufs Bett. Sich so richtig an ihn zu kuscheln getraute er sich nicht. Dafür legte er ihm scheu und sacht eine Hand auf die Hüfte. Vielleicht mochte er das ja.

"Danke, dass ich hier bleiben darf", lächelte er verträumt. "Ich sende auch gleich meinen Eltern." Er wollte sie nicht beunruhigen. Lieb beteuerte er auch, dass er zu seinem Unterricht nicht zu spät kommen und beim Abendessen helfen würde. Dann könnten sie noch einmal in Ruhe alles besprechen. Jetzt war er noch viel zu aufgewühlt dazu.
"Das war wirklich ein aufregender Tag", stimmte er müde zu. "Danke, nein, ich möchte nichts mehr. Einfach nur bei dir sein zu dürfen, ist schon mehr als genug." Sein wundervoller Gefährte nahm ihn sogar in die Arme und versprach ihm, dass schon alles irgendwie gut werden würde. Getröstet glaubte Merion ihm und in seinen Armen konnte er wundervoll einschlafen, als es dann nichts mehr zu reden gab.

Leider blieben seine Träume nicht so ruhig und getröstet. Er träumte von Dingen, die er nicht kannte. Entsprechend sah er keine wirklichen Bilder. Aber fühlen konnte. Er konnte die Angst um seine Freunde und um seine Familie fühlen. Die Angst um seinen Gefährten. Er konnte den Schmerz fühlen. Erinnerungen an Schmerzen, die er sich im Training zugezogen hatte, in seinen Träumen jedoch ganz andere Ursprünge hatten. Und dann fing er an davon zu träumen, was Darken ihm erzählt hatte, was mit ihm passieren würde, wenn er in Gefangenschaft geriet. Auch hier konnte sein Hirn seine Ängste nicht wirklich fassen und auf echte Erinnerungen zurück greifen. Doch er kannte gefesselt sein, kannte Gefangenschaft. Und er kannte die ersten Anfänge von Sex. So wurden seine Albträume eine Mischung aus furchterregender Erregung, in der er sich wimmernd hin und her wandte.

Bis sein Gefährte auf einmal bei ihm war, ihn rettete und ihm zurief, dass er aufwachen sollte. Mit einem leisen Aufschrei sass er plötzlich im Bett. Wild atmend sah er sich hektisch um, erblickte seinen Gefährten. "Darken", wimmerte er leise und warf sich ihm in den Arm. Sein Liebster hatte so oft in Realität das durchstehen müssen, was er in sich nun nur harmlos erträumt hatte und ihn doch so sehr mitnahm. Wie konnte er das nur ertragen. Er hatte ihn so unendlich lieb.
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Re: Ein normales Leben

Beitragvon Darken » Mi 1. Mär 2023, 19:25

Endlich schaffte er es Merion aufzuwecken. Der Krieger schrie leise auf, saß dann schwer atmend und total verstört im Bett. Der Prinz saß ruhig daneben, nur in schwarzer Unterwäsche bekleidet. Hatte Merion wegen ihm Albträume? Das hatte Darken nicht gewollt. Er hatte die Folgen des Angst einjagens nicht recht bedacht und dass so etwas dabei herauskommen würde.
Merion wimmerte seinen Namen. Sofort nahm Darken ihn in den Arm.
"Es ist nicht wirklich passiert. Du hast geträumt", sagte er leise, um den Dea al Mon zu beruhigen. Der Prinz streichelte seinen Gefährten über den Rücken. "Ist alles gut, ich bin ja da." Er hatte echt keinen Plan was er Merion sagen sollte. Sie waren allein. Die anderen Splitter schliefen noch. Es gab also keine guten (oder nervigen) Ratschläge.
"Ich wusste nicht, dass Albträume ansteckend sind", versuchte er einen seltsamen Scherz, während Merion sich fest an ihn kuschelte. Er hätte über Merions Schlaf wachen sollen. Vielleicht hätte er etwas gegen Merionds Träume unternehmen können. Aber am Ende wäre das wie beim Tänzer und Lia nach hinten losgegangen.
"Willst du drüber reden?", fragte der Prinz.
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Re: Ein normales Leben

Beitragvon Merion » Mi 1. Mär 2023, 19:49

"Doch, es ist passiert. Es ist ganz oft passiert", wisperte er aufgeregt und sein schlanker Körper schüttelte sich. Wie als wolle er die Angst so abschütteln und sein wie verrückt klopfendes Herz beruhigen. Was er geträumt hatte, war wirklich sehr oft passiert. Nicht ihm, aber Darken und ausgerechnet der drückte ihn tröstend an sich und streichelte ihm sanft über den Rücken.
"Ja, du bist da. Es ist gut", stimmte er leise zu, noch immer halb im Traum. "Bitte bleib hier. Geh nicht weg." Darken sollte ihm nicht folgen, wenn er kämpfen gehen musste. Merion könnte einfach hier bleiben, um das zu verhindern. Andererseits konnte er doch seine Eltern nicht so einfach ziehen lassen. Er war in der Zwickmühle und sich zwischen seinem Gefährten und seiner Familie zu entscheiden überforderte ihn schlichtweg.

"Ich auch nicht", lachte er wehmütig. Ob Darkens Albträume wirklich zu ihm gekommen waren, so wie Tänzer Lia in seine Träume geholt hatte. Nein, heute war ein aufregender Tag gewesen, der ihn sehr verwirrt hatte. Ausserdem hatte er schon früher schlimme Träume gehabt. Das hier war alles ganz normal.
"Darüber reden?" fragte er scheu nach. "Willst du das den hören. Es war irgendwie... Ach, es ist nichts, gegen deine Albträume. Es tut mir Leid, dass ich dich geweckt habe." Darken musste doch tausend mal schlimmeres durchstehen und er heulte schon wegen dem kleinen bisschen los. Das war Merion ziemlich peinlich und er kam sich sehr blöd vor. Besonders wo er nun feststellte, dass sein Körper noch leicht erregt war. Das war doch bescheuert.
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