Re: Ein normales Leben
von Darken » Di 28. Feb 2023, 16:38
Merion erinnerte ihn an all die schönen Bilder, die er bereits gezeichnet hatte. So zum Beispiel die Zeichnungen für Lias erotisches Buch. Oder Merions Bild. Minan lächelte, als er sich daran erinnerte. "Stimmt, das hatte ich vergessen..." Er schmiegte sich geborgen an seinen Freund. "Ich sollte dich viel öfter zeichnen. Darf ich dich einmal wieder zeichnen?", fragte der Jüngling.
Sein Gefährte machte ihm dann das verquere Kompliment, dass die Wohnung bereits wunderschön wäre solange Minan darin wäre. "Willst du damit sagen, dass die Wohnhöhle jetzt schon fertig ist?", erwiderte Minan grinsend, denn gerade befand er sich ja in der Wohnung. "Und ich bin kein Dekorationsgegenstand", beschwerte er sich, gab Merion dann aber einen Kuss, weil er ihn wirklich lieb aufmunterte. Tänzers frivole Gedanken halfen unfreiwillig auch, dass Minan ein wenig lockerer wurde.
Neugierig fragte Merion nach, wie sich der Tänzer das Schlafzimmer vorstellen würde. "Nicht so, dass wir es je Gästen zeigen könnten", antwortete Minan rotwangig. "Mit einem breiten Bett und... Möglichkeiten dort gefesselt zu werden.." Er hustete verlegen. "Kleine gepolsterte Hocker für... ähm... interessante Positionen und eine..", er krächzte wie im Stimmbruch, "Sexschaukel."
Diese Vorstellungen ließen beide Jugendlichen unruhig werden. "Aber wir müssen das alles nicht machen", beteuerte Minan hastig.
Och, ihr gönnt mir gar nix... wenn das hier unser Zuhause werden soll, muss ich mich hier auch wohlfühlen. Außerdem habe ich den allerbesten Geschmack, schmollte der Tänzer innerlich.
Der Prinz lächelte leicht betreten. "Naja... er möchte auch Mitspracherecht und sich hier ein Zuhause machen... also ein bißchen sinnlich vielleicht im Schlafzimmer..." Oh mann, war das unangenehm. Minan senkte den Blick. Momentan war das Schlafzimmer alles andere als sinnlich. Sie saßen gerade darin. Es strahlte mehr eine Ruhe aus, so leer wie es gerade war und die Natur sich teilweise wieder ihren Weg hinein gefunden hatte. Vielleicht konnten sie Frieden und Erotik miteinander kombinieren..
"Es ist jetzt schon schön hier", befand Minan. "Und was ist mit dem Wohnzimmer?", wechselte er erst einmal schnell das Thema bevor er noch weiter über Erotik nachdachte. Merion befürwortete den Kräutergarten, sprach bereits davon sich dort ab und an etwas für die Küche nehmen zu wollen.
"Heißt das, du kochst?", fragte Minan verschmitzt. Seltsamerweise nahmen ihre Vorstellungen schon Gestalt an. Es war ungewohnt für Minan. Plötzlich war es schön an die Zukunft zu denken. Dort lagen keine Schrecken mehr. Nun, womöglich schon, das konnte man nie wissen, aber für den Moment war der Prinz zufrieden damit zu träumen. "Ich lern momentan bei Naischa kochen. So gut ichs eben machen kann", erzählte er. Gemeinsam suchten sie nach Methoden wie er mit einer Hand zurechtkam.
Bis sie in der Wohnung kochen könnten, würde noch viel Zeit vergehen. Merion zählte auf, dass sie zunächst jemanden bräuchten, der ihnen die Fenster einsetzte. Es würde viel Arbeit, aber sie hätten ja Zeit. "Dann müssen wir einen Weg finden, das alles zu bezahlen.. zu tauschen, mein ich." Das Dea al Mon Tauschsystem hatte Minan immer noch nicht ganz durchschaut. Er war eine Gesellschaft in der man wirklich gemeinsam arbeitete und teilte überhaupt nicht gewöhnt. Er stellte sich nur vor, dass die aufwendige Arbeit der Fenster irgendwie vergolten werden müsste.
Darüber würden sie sich wohl später Gedanken machen. Merion war schon einen Schritt weiter. Putzen und Holz einreiben könnten sie alleine machen. Mit einer Hand könnte Minan auch das Holz einölen.
Das hast du schon öfter bei ihm gemacht...
Der Prinz errötete. So hatte Merion das sicher nicht gemeint. Oder doch? "Ich sollte aufhören auf den Tänzer zu lauschen. Es ist, als ob ich die ganze Zeit dumme Gedanken hätte...", murmelte Minan scheu. Er schmiegte sich an Merion, streichelte ihm zärtlich über die Brust. Der Prinz war sehr froh, dass sie sich ausgesprochen hatten. "Magst du mich küssen?", hauchte er nervös. Merion wollte und sie tauschten einen langen Kuss aus. Dabei schob sich Minan mehr auf den Schoß seines Freundes, küsste ihn daraufhin am Hals, wo er für weitere Küsse verweilte.