Wie er es schon vermutet hatte, würde Eoshans Blutdreieck begleiten, ebenso wie Karon und Sesha. Darken nickte. Da waren viele mit dunklen Juwelen dabei. Was machte er sich da Sorgen um Eoshan? Die Männer würden sie schon beschützen. Dennoch ließ sich die Sorge nicht ganz vertreiben, war nicht rational, es war seltsam.
Seine Schwester beruhigte ihn, dass sie erst in neunzehn Tagen abreisen würden. Sie hätten also noch viel Zeit für die Netze. Der Prinz nickte. Er war immer noch etwas überwältigt von der Neuigkeit. Er würde auch alleine hier klarkommen, sagte er sich. Sein anderer Splitter war sich da nicht so sicher, fühlte sich ein wenig verlassen.
Seine sarkastischen Antworten bezüglich des Sicherheitsrisikos ließ Eoshan einfach ins Leere laufen indem sie voller Ernst antwortete, dass sie sich natürlich um seine Sicherheit sorgte. Er sollte sich nicht Sorgen um den Krieg machen müssen. Wer auszog und wer nie wieder kam...
"Ich bin kein kleines Kind", entgegnete er ernst, "Ich habe bereits viel über diesen Krieg gesehen. Wahrscheinlich mehr als ich jemals sollte. Du weißt genau, dass du ihn nicht von mir fernhalten kannst. Selbst wenn ich wollte", fügte er hinzu. Darken war zerrissen bei der Frage. Einerseits hatte er nie etwas über Sion und den Krieg sehen wollen, anderseits waren seine Visionen das einzige, was er noch ungefähr gut konnte. Oder auch nicht so gut... bis er erkannt hatte, dass Timaris Ziel eines Attentats werden sollte, war lange Zeit vergangen. Ob sie überleben würde? War ja auch egal... er würde nicht über sie trauern.
"Ich bin vorsichtig", beharrte Darken. Er wollte nicht als unzuverlässig gelten. "Ich halte mich meist dort im Verzerrten Reich auf, wo die anderen nicht hinkommen. Seit ich ein kleines Kind war, ist das Graue Reich mehr ein zuhause für mich gewesen als alle Territorien zusammen. Ich kenn mich dort aus", versuchte er Eoshan begreiflich zu machen.
"Behalt dein Geheimnis für dich", sagte er dann schließlich doch. "Und ich werd versuchen mir nicht den Kopf darüber zu zerbrechen... ich kann dir nichts versprechen." Er gähnte wieder. "War das alles?" Darken brauchte etwas um das zu verdauen.
"Und wehe, die bringen dich nicht aus Nharkhava zurück..", fügte er noch hinzu.