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Rückkehr der Erinnerungen





Re: Rückkehr der Erinnerungen

Beitragvon Darken » Fr 17. Feb 2023, 22:26

Darken lächelte zurück. Eine Geste, die Merion bei ihm immer öfter hatte hervorbringen können, auch wenn er es selten zeigte und meist wenn sie unter sich waren. "Wenns drauf ankommt, bist du voll da und professionell. Klar, wärest du gegen mich angetreten", versicherte er seinem Freund. Er glaubte an ihn. Später würde Merion bestimmt ein guter Wächter abgeben. Merion hatte auch Pläne für die ferne Zukunft. Er wollte gerne mit ihm gemeinsam nach Glacia gehen und herumreisen. "Klingt gut, ich wär dabei." Wann es soweit wäre, stand noch in den Sternen. Sion war weiterhin eine drohende Gefähr, die über ihnen allen schwebte. Momentan war Darken ganz froh erstmal wieder in Dea al Mon zu sein. Er mußte nicht weg.
Trotzdem sprachen sie weiter über Glacia. Merion errötete plötzlich, erklärte, dass Jonael ihn von den Träumen erzählt hätte. Der Prinz grinste. "Ach, zum Glück muss ich darauf nicht eifersüchtig werden." Er lehnte sich zurück. Auch wenn es seltsamerweise unter ihnen durchaus Eifersüchteleien gab. Minan hatte zum Beispiel einmal die Sorge gehabt, dass Merion die anderen Splitter viel interessanter fand. Darken erwähnte es nicht mehr. Er wollte Merion nicht verunsichern.

Sein Gefährte beteuerte, dass er sich sehr viele Sorgen wegen ihm gemacht hätte. Erleichtert, dass ihm nichts passiert war, lächelte Merion ihn an. Bevor sie ihr Wiedersehen feiern konnten, wollte Darken aber noch etwas wissen, fragte, ob sie weiterhin zusammen waren. Warum kam die Antwort des Kriegers da so zögerlich? Merion erklärte, dass er versucht hätte sich abzulenken. Nur mit Arbeit und Training?
Vorsichtig fragte der Dea al Mon nach, ob Darken denn auch mit ihm zusammen sein sollte oder ob er in Glacia einen Macker gefunden hätte. Ein wenig verdutzt blickte er Merion an, mußte dann lachen. Heftig küsste er ihn auf den Mund. "Nein, du bist mein Macker", versprach er grinsend, "Ich hab nur gefragt, weil sich bei dir anscheinend viel getan hat, du so viel zu tun hast.. und.. ach, ich kenn mich mit dem Beziehungskram halt nicht aus." Er hatte nur sicher gehen wollen. "He, immerhin... ich glaub, wir sind schon drei Monate zusammen. Das ist doch was oder?" Darken hatte noch nie einen Gefährten gehabt, das war also neu. "Ein Wunder, dass du es solange mit mir ausgehalten hast." Er küsste den Dea al Mon wieder lange, knabberte an der Unterlippe.
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von Anzeige » Fr 17. Feb 2023, 22:26

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Re: Rückkehr der Erinnerungen

Beitragvon Merion » Fr 17. Feb 2023, 22:27

Verunsichert lächelte er Darken an, als dieser plötzlich zu lachen anfing. Merion verstand nicht so recht, was jetzt los war. Ob er das Wort Macker doch falsch verstanden hatte? Überrascht keuchte er auf, als Darken ihn heftig auf den Mund küsste, konnte dann aber nicht anders, als sich dem einfach hinzugeben. Sein Freund beruhigte ihn dann auch, dass er sein Macker wäre. Merion wurde rot. Blödes Wort. Aber er freute sich natürlich unheimlich darüber.
"So viel hat sich bei mir gar nicht getan", murmelte er verlegen, strahlte Darken dabei aber glücklich an. "Mein Training ist nur etwas härter geworden und ich hab mich für ein paar Dinge freiwillig gemeldet, um mich von meiner Sehnsucht nach dir abzulenken. Dummerweise kann ich nun nicht einfach damit aufhören. Aber das wird nicht für immer so sein", versprach er gleich hastig. "Ich werde versuchen, es so bald wie möglich abzubauen." Er wollte doch so viel wie möglichst mit seinem Freund zusammen sein.

"Es ist ganz leicht, dich auszuhalten", kicherte Merion zwischen den Küssen und Knabbereien an seiner Unterlippe. Es war zwar nicht immer ganz leicht, aber er liebte seinen Freund und konnte ihm so einiges verzeihen. "In drei Tagen", brachte er keuchend hervor. "In drei Tagen sind wir genau drei Monate zusammen. Wollen wir das feiern? Oh und treffen wir uns heute Abend? Ich muss mich nämlich gleich mit Lynn treffen und vorher sollte ich noch Duschen gehen und etwas essen."
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Re: Rückkehr der Erinnerungen

Beitragvon Darken » Fr 17. Feb 2023, 22:28

Merion rechtfertigte sich, dass sich bei ihm nicht viel verändert hätte, er hätte nur mehr Training und auch noch einige Aufgaben freiwillig angenommen, um sich abzulenken. Jetzt könnte er jedoch nicht so schnell mit diesen freiwilligen Tätigkeiten aufhören. Der Krieger versprach, dass er nicht immer so viel zu tun haben würde. Er konnte das wieder abbauen.
"Solange wir uns länger als bloß fünf Minuten sehen", stimmte der Prinz zu. Sie küssten sich weiter, Merion kicherte und meinte, dass es leicht wäre ihn auszuhalten. "Ja, ich habs viel schwerer mit dir", beklagte Darken sich gespielt, "Das ist gar nicht mehr so einfach dich zum Erröten zu bringen." Er sah ihn verwegen an, sie küssten sich wieder. Er mochte seinen Freund gar nicht gehen lassen.

Hatte Darken sich also richtig erinnert. Sie waren fast drei Monate zusammen. Das genaue Datum hatte er aber nicht im Kopf gehabt. Merion klärte ihn auf, dass es in drei Tagen soweit wäre. Ab welchem Tag er wohl zählte? "Feiern?" Die Idee kam Darken irgendwie seltsam vor und er war nicht sicher, ob er das überhaupt wollte. "Wie hast du dir das vorgestellt? Willst du jemanden einladen?" Feiern, die er kannte, wurden eigentlich nur in Gruppen abgehalten. Merion wollte sich heute abend mit ihm treffen, denn jetzt müßte er schon wieder los, Lynn sehen, vorher duschen und etwas essen.
Wenig begeistert hielt Darken inne damit seinen Krieger zu küssen. "Wieso siehst du Lynn?" Er hatte nicht gewußt, dass die beiden befreundet waren. "Aber wir können uns abends treffen, ja. Soll ich dich zuhause abholen?"
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Re: Rückkehr der Erinnerungen

Beitragvon Merion » Fr 17. Feb 2023, 22:29

Natürlich wurde Merion prompt rot, als Darken sich gespielt beklagte, dass er es viel schwerer mit ihm hätte. Dass er ihn gar nicht mehr so einfach zum Erröten bringen könne. "Das ist deine eigene Schuld", murmelte Merion verlegen. Bei den ganzen Dingen die Darken mit ihm anstellte. Oh, nein, nein, nein, nicht darüber nachdenken. Sonst würde er entgültig glühen wie eine Tomate und dabei auch noch hart werden. Das war jetzt wirklich kein guter Zeitpunkt dafür.

"Nein, niemanden einladen", schüttelte er hastig seinen Kopf. "Das ist doch nur etwas für uns Beide. Oder wolltest denn jemanden einladen?" Doch nicht etwa Lia? Nein, er machte sich nur verrückt. Merion wollte dazu eigentlich niemanden einladen. Zu lange waren sie voneinander getrennt gewesen. Dabei waren drei Wochen doch nicht so lang. In der Regel zumindest. Aber wenn man von seinem Freund getrennt war, sah das noch einmal ganz anders aus. "Ich dachte eigentlich eher daran, dass wir an dem Tag gemeinsam etwas machen. Wir könnten zusammen Essen oder so. Ach, ich weiss auch nicht. Lass nur, es war wohl eine dumme Idee." Merion wusste ja eigentlich, dass Darken keine Feiern mochte. Zu Lias Geburtstagsfeier hatte er ja auch nicht gehen wollen.

"Ich helfe ihr bei etwas", gab Merion ausweichend zu. "Eigentlich etwas sehr schönem, aber sie möchte trotzdem nicht, dass jemand davon erfährt. Tut mir Leid. Ich will dir nichts zu verheimlichen. Es ist ja auch nicht mein Geheimnis, sondern Lynns." Merion hoffte, dass Darken das verstehen konnte und küsste ihn zärtlich. "Ja, das wäre lieb, wenn du micht abholen kommst. Ich freue mich darauf." Er küsste Darken noch einmal innig. "Ich muss, nun aber wirklich los. Bis heute Abend." Verschmitzt lächelte er ihn an. "Ich kann es kaum erwarten." Wurde dann aber gleich wieder rot. So hatte das jetzt nicht klingen sollen.
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Re: Rückkehr der Erinnerungen

Beitragvon Darken » Fr 17. Feb 2023, 22:29

Merion wehrte errötend ab, dass es Darkens Schuld wäre, dass er ihn nicht mehr so rasch zum Erröten bringen könnte. Er grinste leicht triumphierend. "Ich weiß. Ich mags." Er streichelte über den Oberschenkel des Kriegers, was dessen Röte nicht unbedingt zuträglich war. Rasch wehrte Merion jedoch bei ihrem Gespräch ab, dass er niemanden einladen wollte. Es solle nur für sie beide sein. Ein Tag, den sie gemeinsam verbrachten, miteinander aßen oder so. Ja, oder so...
Verlegen ließ Merion dann die Idee überhaupt fallen, meinte, sie wäre sowieso dumm. "Nein, es ist nicht dumm. Wenn wir nur alleine feiern, hab ich nichts dagegen." Allerdings fragte er sich wie sich der Tag von all den anderen unterscheiden sollte. Es reichte ihm, wenn Merion dann mal etwas länger Zeit hätten. Wer weiß, womöglich war das ja der Tag, wo sie sich noch ein bißchen besser kennenlernten... der Prinz bekam bereits lauter dumme Ideen. Zu gerne hätte er die schon jetzt vertieft, küsste seinen Freund wieder ein wenig fordernder.

Leider mußte der Dea al Mon aufbrechen, wollte aber nicht sagen was er mit Lynn machte außer, dass er ihr bei etwas schönem half. "Was soll die Geheimniskrämerei? Na solang ihr nicht zuuu schönes miteinander treibt", schränkte Darken ein, erwiderte Merions sanften Kuss. Dem war es recht, wenn er zuhause abgeholt würde. Er könnte es kaum erwarten.
Darken grinste als Merion erneut rot wurde. "Geht mir ähnlich. Dann bis später." Bevor der Krieger ganz ging, zog der Jugendliche ihn nochmal zu sich, küsste ihn lange. Dementsprechend aufgedreht rannte Merion dann aus der Laube, um zum Essen bei seiner Familie zu kommen. Darken überließ Minan die Kontrolle, der sehnsüchtig in die Richtung schaute wo Merion verschwunden war. Er hätte ihn so gern auch begrüßt und geküsst... nachher hoffentlich.
Minan verließ die Laube und ging zurück zur Stadt, er besuchte die Handwerker, schaute was es so neues gab und grüßte schüchtern einige Dea al Mon, die er flüchtig kannte. In seinem Zimmer schlüpfte er in bequemere Sachen und baute dann seine Staffelei auf, um ein bißchen zu malen. Das hatte er schon lange nicht mehr gemacht. Mit den Gedanken war er ständig bei seinem Freund, konnte sich nicht recht konzentrieren.
Zum Mittag hin ging der junge Prinz in den Speisesaal, wo er ein bißchen etwas aß und sich mit Naischa unterhielt. Ob Eoshan schon fertig mit Lias Netz war? Alle hatten irgendwie etwas zu tun und auch Minan fühlte sich leicht fehl am Platz. Er hatte nichts zu tun, war größtenteils sich selbst überlassen in dem was er machen konnte oder wollte. Seine Schwester schaute nach ihm, auch Pyratres des öfteren, aber abgesehen davon war der junge Prinz völlig frei in seiner Tagesplanung. Und dass ohne irgendeine Idee was er machen könnte. Lia in der Krankenstation zu helfen kam wohl auch nicht mehr in Frage und bei dem Training der Wache mitzumachen, traute Minan sich nicht. Er würde da nur im Weg stehen.
Relativ ziellos schlenderte der Jugendliche nach dem Essen durch die Stadt, erkundete sie wieder für sich selbst und überließ irgendwann gar dem Tänzer die Kontrolle, da er es sich so sehr wünschte und genug Spaß daran hatte mit allen möglichen Dea al Mon zu plaudern oder gar ein klein bißchen zu flirten, aber das geschah wohl automatisch so.
Nach einer Weile erhielt der Tänzer einen Gedankenfaden von Eoshan, dass er jetzt mit Lia reden könne, sie befände sich in ihrem Zimmer. Mit gemischten Gefühlen machte Minan sich auf den Weg und ging durch den Palast ehe er bei Lia an der Zimmertüre anklopfte.
"Ich bin es. Minan", sagte er durch die Türe.
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Re: Rückkehr der Erinnerungen

Beitragvon Liasanya » Sa 18. Feb 2023, 09:14

Mit leerem Blick starrte sie zum Fenster hinaus, hatte sich auf der Fensterbank ganz klein zusammen gekauert, die Arme um ihre Knie geschlungen. Eoshan hatte sie trösten wollen, obwohl die junge Königin gar nicht wusste, um was es ging. Lia brachte es nicht übers Herz ihr etwas zu sagen. Das hätte sie viel zu sehr verletzt. Es reichte doch, dass Lia verletzt worden war. Da musste sie nicht noch Eoshan oder Minan verletzen, die gar nichts dafür könnten.

Zwischendurch füllte sich ihr Blick dann aber mit Wut und sie dachte daran, Darken und Tänzer für das büssen zu lassen, was sie ihr angetan hatten. Was, wenn sie Merion ebenfalls so etwas antaten. Sie konnten doch nicht einfach aus Hayll kommen und die Verderbnis von da mitbringen und hier um sich greifen lassen. Dinge tun, von denen sie bis jetzt nur gelesen und sie noch nicht einmal ansatzweise verstehen konnte. Obwohl es ihr angetan worden war.

Dann aber ergriff sie wieder Mutlosigkeit. Lia hatte keine Ahnung, wie sie damit umgehen sollte. Noch dazu hatte sie ihre Juwelenkraft verloren, konnte sie einfach nicht mehr spüren. Dieser Verlust schmerzte fast noch mehr, als der Verlust ihrer Unschuld, raubte ihr den Atem. Und ausgerechnet an Minan hatte sie sich verausgabt. Das hatte er nicht verdient. Sie hatte das nicht verdient.

Nein, Minan konnte nichts dafür. Genausowenig Hexe und Jonael. Sie waren nur im selben Körper gefangen. Das machte das ganze so unheimlich schwierig. Und ausgerechnet Minan schickten sie vorbei, um an ihre Türe zu klopfen. Schon war die Heilerin aufgesprungen, wollte die Türe aufreissen und Minan in Grund und Boden schreien, dass er hier überhaupt nichts verloren hatte. Im Frauentrakt durfte sich kein Mann ungerufen aufhalten. Selbst diese Grenze respektierte er nicht.

Bei der Tür angelangt lehnte sie jedoch nur erschöpft ihre Stirn dagegen, schloss traurig ihre Augen. Minan hatte schon genug durchmachen müssen. Er konnte nichts dafür. Dennoch konnte sie ihm nicht gegenüber treten. "Was tust du hier, Minan?" fragte sie leise durch die Holztüre. "Du hast hier nichts verloren."
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Re: Rückkehr der Erinnerungen

Beitragvon Darken » Sa 18. Feb 2023, 09:50

Abwartend blieb der Tänzer vor der geschlossenen Türe stehen. Auch wenn zunächst keine Antwort kam, so hatte der Prinz dennoch das Gefühl, dass die Heilerin da war. Er legte seine Hand gegen das Türholz. "Lia?", fragte er noch einmal. Da kam endlich eine Antwort. Die Dea al Mon gab zurück, was er hier machen würde und er hätte hier nichts verloren. Bei ihr nicht oder im Frauentrakt? Minan atmete tief durch. Er hatte gewußt, dass es nicht leicht würde, aber er mußte das jetzt machen. Vielleicht verstand sie endlich...
"Eoshan hat mir erlaubt hier zu sein und dich zu besuchen", verteidigte der Tänzer sich, "Ich wollte mit dir reden."
Nach einer Weile kam nur Lias Antwort, dass sie nicht mit ihm sprechen wolle. Ihr Tonfall war genauso verschlossen und abweisend wie die Tür vor der er stand. "Lia... bitte, kann ich reinkommen? Ich glaube, es würde helfen, wenn wir darüber sprechen was passiert ist. Ich würde gerne versuchen, es dir zu erklären..." Falls er das überhaupt vermochte. "Das war alles ein Missverständnis. Ich habe dir nie weh tun wollen."

Er pausierte wieder, wartete auf eine Reaktion, doch die erfolgte nicht. "Ich habe alles riskiert, um dich in Glacia zu finden und dich nach Hause zu bringen", appellierte er an sie, "Liasanya... ich hatte keine bösen Absichten. Ich dachte... du hast es schön bei mir gefunden und es gerne gemacht." Nun lehnte auch Minan die Stirn gegen die Türe. "Ich weiß jetzt, dass mein Handeln falsch war." Das hatte Merion ihm schließlich ziemlich ausführlich und schmerzhaft erklärt. Das war alles sehr neu für den Tänzer. Konsequenzen für seine Taten. Über so etwas dachte er nicht nach. Es hatte nie Menschen gegeben, denen er hatte weh tun können. Zumindest keine Menschen, die ihm etwas bedeutet hätten...
"Es geschah nicht mit Absicht. Lia? Bitte, können wir reden?"
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Re: Rückkehr der Erinnerungen

Beitragvon Liasanya » Sa 18. Feb 2023, 10:11

Zitternd biss sie sich auf die Lippen, um ein Schluchzen zu unterdrücken, als sie hörte, Eoshan hätte ihm erlaubt, sie zu besuchen. Sie wusste, dass die Königin es nur gut gemeint hatte. Eoshan wusste ja nicht, um was es ging. Dennoch fühlte sie sich etwas betrogen und verletzt. Warum beschützte sie denn niemand? Es tat so unheimlich weh. Es war ihr fast schon zuviel, dass Minan angeklopft hatte, doch dass nun Tänzer mit ihr sprach, fühlte sich wie ein weiterer Angriff auf sie an. Dabei sollte sie hier sicher sein.

"Nein", rief sie schon fast etwas panisch, als Tänzer um Einlass bat. "Nein, lass mich bloss in Ruhe." Tänzer würde sie nur wieder so anlächeln, immer näher kommen und ihr den Kopf verdrehen. Sie konnte ihm doch kaum widerstehen. Dabei sollte sie das jetzt doch tun können. Doch sie traute sich nicht mehr. Hatte Angst, sie würde wieder in einen Traum geraten, nicht mehr wissen, was eigentlich geschah.

Leise weinend rutschte sie an der Tür entlang auf den Boden. Tänzers Worte, sie waren so sanft und taten ihr so weh. Ein Missverständnis. Er hätte ihr nicht wehtun wollen. Das klang... so hönisch. Aber sie spürte, dass er die Wahrheit sprach. Was das ganze nicht leichter machte. Vielleicht bildete sie sich ja auch nur ein, dass sie das spürte. Vielleicht wünschte sie sich ja nur, dass er es tat. Lia traute sich selber nicht mehr.

"Du hast mir den Kopf verdreht", warf sie ihm schliesslich verletzt vor. "Nur deswegen hat es mir gefallen. Du hast mir gar keine Möglichkeit gegeben zu bemerken, dass das kein Traum ist. Du hast mir verweigert, nein zu sagen und hast dir von mir einfach genommen, was du brauchtest. Ich... ich will nichts mehr mit dir zu tun haben. Geh weg. Du tust mir weh. Schon allein deine Anwesenheit hier tut weh. Das sind meine Zimmer. Lass mich in Ruhe. Geh weg."
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Re: Rückkehr der Erinnerungen

Beitragvon Darken » Sa 18. Feb 2023, 10:12

Er hörte dumpf wie sie aufschluchzte. Das Geräusch, so leise es auch war, schmerzte dem Prinzen. Das hatte er nicht gewollt. Seit wann war es nicht gut, wenn er den Menschen Lust verschaffte? Das war immer gewollt gewesen... konnte er es wirklich nicht unterscheiden? Hatte Lia recht? Unbeirrt versuchte Minan sich zu erklären, beteuerte seine reinen Absichten.
Als es so klang, als sei sie zu Boden gerutscht, sank auch der Tänzer etwas tiefer, um ihr wenigstens mit seiner Stimme nah sein zu können, wenn er es schon sonst nicht konnte. Getroffen entgegnete die Heilerin, dass er ihr den Kopf verdreht hätte und dass es ihr deswegen gefallen hätte. Er hätte sie nicht darüber aufgeklärt, dass es kein Traum gewesen wäre.
"Aber es war ein Traum", hielt Minan leise dagegen, "Es ist nicht tatsächlich passiert. Nur in unseren Träumen." Auch wenn das wahrscheinlich nicht viel half, denn Merion hatte es ja auch als echt und verletzlich genug gefunden.

Liasanya schien das alles nicht hören zu wollen, warf ihm vor, dass er ihr die Möglichkeit zur Verweigerung geraubt hätte. Er hätte sich einfach von ihr genommen, was er gebraucht hätte. "Ich habe nicht genommen", beharrte der Tänzer ungewöhnlich ernst. "Ich habe dir gegeben, was du brauchtest. Ich habe gespürt, dass du wolltest und deswegen habe ich mich dir ganz und gar hingegeben. Das ist meine Art. Ich... kann nicht anders. Ich bin derjenige, der nicht Nein sagen kann. Es war nie meine Aufgabe nein zu sagen." Und plötzlich sollte er das tun, wie sollte das gehen? Hatte er sich eingebildet, dass sie wollte? Er nahm doch nicht, er gab... es war alles so falsch.
"Das habe ich nicht gewollt. Liasanya... ich habe ehrlich angenommen, dass du wüßtest, dass du in meinem Traum bist. Ich bin keine geschulte Schwarze Witwe, ich weiß sehr wenig darüber wie das bei anderen funktioniert. Es war ja nichtmal Absicht dich dorthin einzuladen."
Minan wartete, ob sie ihre Meinung ändern würde und er vielleicht doch bleiben könnte.
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Re: Rückkehr der Erinnerungen

Beitragvon Liasanya » Sa 18. Feb 2023, 11:16

"Wäre es nur ein Traum gewesen, wüsstest du nichts davon", entgenete sie heftig. "Träume in der Nacht werden nicht von zwei Leuten geträumt. Die gehören einem ganz alleine. Du hattest in meinem Traum nichts zu suchen. Du bist... du bist nicht nur in meinen Körper eingedrungen, sondern auch in meinen Geist." Inzwischen rollten ihr wieder heftig die Tränen über die Wangen und sie wollte schreien. Es tat so weh. So weh. Wenn Minan nicht bald ginge, würe sie vielleicht wirklich schreien.

Aber Tänzer ging nicht. Stattdessen beharrte er darauf, dass er nicht genommen sondern gegeben hätte. Er hätte ihr gegeben, was sie gebraucht hätte. Entsetzt starrte Lia die Tür an. Nein, nein, nein, das war alles ganz falsch. Das war nicht wahr. Panisch krabbelte sie rückwärts von der Türe weg, wie als befürchte sie, Minan könne sie mit seinen Worten erneut einfangen.

"Nein", rief sie wütend. "Nein, sei still. Schweig. Du hast dich mir nicht hingegeben. Du hattest die Kontrolle. Ich bin nicht schuld. Ich bin nicht schuld daran, dass du mich vergewaltigt hast. Das habe ich nicht gewollt. Sei still, sei still, sei still. Das habe ich nicht gewollt. Ich bin nicht schuld. Du und Darken. Ihr habt mir das angetan. Beides mal habt ihr mich im Schlaf verführt, so dass ich nicht nein sagen konnte. Es ist nicht fair, nun zu behaupten, ich hätte das gewollt. Wenn ich Musik auflege, musst du doch auch tanzen, ob du willst oder nicht. Sei einfach still. Wenn du nicht Minan, Jonael und Hexe in dir hättest... Sei einfach still."

Er sollte still sein und sie in Ruhe lassen. Zusammengekauert hockte sie vor ihrem Sofa und wollte sich einfach nur noch in ihr Bett verkriechen in der Hoffnung, dass sie da sicher war. Da meinte Tänzer auf einmal, dass er das nicht gewollt hätte. Dass er angenommen hätte, sie wisse dass er in ihrem Traum sei. Er sei keine geschulte Schwarze Witwe und wisse nicht, wie das funktionierte. Es sei ja noch nicht einmal Absicht gewesen, sie dorthin einzuladen. Lia hielt den Atem an. Das durfte doch alles nicht wahr sein. Er log bestimmt, um sie rumzukriegen. Das... Lia spürte wie verzweifelt sie sich danach sehnte, dass es wirklich so gewesen war. Dann hätte wenigstens der Tänzer ihr nichts getan. Oder? Oder doch? Sie wusste nicht, was sie glauben sollte.
"Was?" fragte sie nach einer Weile sehr leise und verzweifelt.
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Re: Rückkehr der Erinnerungen

Beitragvon Darken » Sa 18. Feb 2023, 11:20

Wieder dieses schreckliche Wort. Dass er sie vergewaltigt hätte. Lia schrie ihn durch die Türe hindurch an, verlangte, dass er still sein solle. Sie wäre nicht schuld, Darken und der Tänzer hätten sie im Schlaf verführt und so verhindert, dass sie hätte nein sagen können. Immer wieder schrie sie, dass Minan still sein solle. Ihre Worte waren verletztend. Er hatte sie nicht mißbrauchen wollen. Es war doch so heiß und schön gewesen es im Traum mit ihr zu treiben. Wäre es doch bloß nicht passiert. Warum hatte er sich nicht besser im Griff?
Der Tänzer hörte nicht auf ihre verzweifelte Aufforderung zu schweigen, versuchte sich ebenso verzweifelt zu erklären und beteuerte seine reinen Absichten. Eine Weile folgte daraufhin Stille von Lias Seite. Sie saß nicht mehr direkt an der Türe, das spürte Minan, aber für ihn fühlte es sich so an als sei sie überhaupt nicht mehr da. Bis ein leises "Was?" zu hören war.

"Ich wollte dir damit nie weh tun. Es war nicht meine Absicht dich... zu vergewaltigen. Ich habe geträumt und mich nach dir gesehnt...", erklärte er, "Irgendwie muss mein Gedanke so stark gewesen sein, dass ich dich in meinen Traum gerufen habe. Ich wußte ja nicht einmal, dass ich das kann. Als es mir dann klar wurde, war ich erfreut. Nicht über die Fähigkeit, sondern die Möglichkeit dir tatsächlich nah sein zu können. Nicht nur der viele Sex, auch unser Gespräch danach." Dort erst hatte sie ja schließlich begriffen was geschehen war, da der Tänzer es ihr erklärt hatte, nachdem er durch ihre Worte mitbekommen hatte, dass sie in der Tat nicht Bescheid wußte. Leider war es da schon zu spät gewesen.
"Du wußtest doch auch, dass es ein Traum ist. Ich dachte wirklich, du spürst es. Ich wollte dir helfen. Bitte glaube mir. Es tut mir so leid, dass ich dich verführt habe... Ich dachte, das ist was du von mir möchtest.. Ich weiß jetzt, dass dem nicht so ist. Ich bereue es." Reue... ein neues, seltsames Gefühl.
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Re: Rückkehr der Erinnerungen

Beitragvon Liasanya » Sa 18. Feb 2023, 11:21

Lia biss sich auf die Lippen und presste ihre Fäuste ganz fest gegen ihre Stirn. Die Heilerin wusste nicht mehr, was sie glauben sollte. Sie traute sich selber nicht mehr. Dabei sollte sie Tänzer nicht mehr trauen. Er war daran schuld. Mit ihr war alles in Ordnung. Dennoch liess sich die Unsicherheit nicht mehr abschütteln. Da war das Bedürfnis sich an ihn zu kuscheln und von ihm trösten zu lassen, weil alles wirklich nur ein Missverständnis gewesen sei. Aber er hatte ihr doch so weh getan. So entsetzlich weh. Da konnte sie doch nicht in seiner Nähe Trost suchen. Auch dann nicht, wenn es unabsichtlich geschehen ist.

Tänzer erklärte ihr auf ihre leise Frage, dass er nur geträumt und sich nach ihr gesehnt hätte. Irgendwie wäre sie in seinen Traum gelangt, ohne dass er gewusst hatte wie, oder dass er sich klar gewesen sei, dass das ginge. Dann hätte ihn das sehr gefreut, weil er ihr nahe hatte sein können. Nicht nur beim Sex, sondern auch dem Gespräch danach. Lia schluchzte leise. Da hatte sie ihm so viel anvertraut, was sie ihm nie hatte sagen wollen.

"Ich dachte es sei mein Traum", entgegnete sie heftig. "In meinen Träumen darf ich tun was ich will. Ich würde mich doch sonst nie von dir verführen lassen, nur weil du denkst, dass ich das von dir möchte." Es tat so weh. Sie wollte von ihm verführt werden, weil er sie mochte und mit ihr Sex haben wollte. Nicht weil er glaubte, ihr das bieten zu müssen. Und sie wollte auch die Möglichkeit haben nein zu sagen. Tänzer und Darken hatten ihr das geraubt. Nur... der Tänzer hatte gedacht, sie verstünde die Situation.

"Das hier ist meine Wohnung, meine Grenze", stellte sie aufgewühlt klar. "Ich will, dass du das endlich respektierst. Wie soll ich dir glauben können, wenn du meine Grenzen nicht respektierst? Geh endlich. Bedräng mich nicht weiter. Lass mir Luft zum Atmen." Erneut schüttelte sie ein Weinkrampf. Sie wollte wieder atmen, wieder lachen können. Nur ein Missverständis. Machte es das ganze besser.

"Wir treffen uns da", fügte sie schliesslich nach einigem mit sich selber ringen noch hinzu und sandte Tänzer die Erinnerung an einen öffentlichen Balkon beim Haupthaus. Es war mehr eine Plattform, wo zwei Hängebrücken vom Haupthaus wegführten. Da hatte sie mit Darken einmal zusammen den süssen Alkohol von Maldris Eltern getrunken. Es hatte auch geregnet und sie hatten sich mal wieder gestritten. Da, wo Tänzer dem Frauentrakt, ihrer Wohnung, ihrer Sicherheit ganz weit weg war, konnte sie ihm vielleicht gegenübertreten ohne das Gefühl zu haben, dass er sie bedrängte.

Trotzdem brauchte sie sicher noch eine Stunde, um sich aufzuraffen da hin zu gehen. Auf dem Weg dahin war sie ein paar mal sogar umgekehrt. Doch schliesslich schlich sie sich auf die Veranda. Sie spürte Tänzer da, wollte ihn aber gar nicht ansehen und hielt grösst möglichen Abstand zwischen ihnen Beiden.
"Wenn ich Ryak nicht regelmässig sende, dass mit mir alles in Ordnung ist, kommt er vorbei und sieht nach mir", warnte sie Tänzer gleich, damit er auch ja nicht auf dumme Ideen kam.
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Re: Rückkehr der Erinnerungen

Beitragvon Darken » Sa 18. Feb 2023, 11:33

Wenigstens erhielt er eine Reaktion, wenn auch keine, die Minan gefiel. Lia rief wütend durch die Türe, dass sie angenommen hätte, es wäre ihr eigener Traum. Sonst hätte sie sich nie von ihm verführen lassen.
"Ich wußte das nicht. Ich dachte wirklich...", setzte der Tänzer an. Die Heilerin war aber noch nicht fertig und meinte energisch, dass er ihre Grenzen endlich respektieren solle. Er solle gehen und sie nicht bei ihrer Wohnung bedrängen. Die gleiche Wohnung, wo sie bereits in ihrem Bett Sex gehabt hatten... Minan erwähnte es nicht. Vielleicht hatte sie das in Wahrheit auch nicht gewollt...
"Ich wollte dich nicht bedrängen und sicher nie deine Grenzen verletzen. Ich weiß wie wichtig es ist einen Rückzugsort zu haben." Er trat von der Türe zurück. Für Minan war sein eigenes Zimmer ebenfalls ein Zufluchtsort. Nichtmal Merion durfte sich dort länger aufhalten. Zumindest nicht im Schlafzimmer. Wenn, dann waren sie im Wohnzimmer daneben. Das war einfach wichtig und somit verstand der Prinz die Heilerin.

Er dachte schon, dass sie ihn nun gar nicht mehr sehen wollte, doch da sandte sie ihm ein Bild von einem Balkon, und dass sie sich dort mit ihm treffen wollte. "Ich werde da sein", versprach Minan, kehrte um und machte sich auf den Weg. Ob Lia wirklich kommen würde? Der Tänzer überquerte die Hängebrücke und trat auf die Plattform. Sich ab Geländer abstützend sah er über die Bäume und die hölzerenen Konstruktionen dazwischen.
Innerlich angespannt wartete Minan bis endlich nach einer Stunde Liasanya erschien. Lächelnd wandte er sich zu ihr um. "Schön, dass du gekommen bist", bemerkte er, doch die Dea al Mon wich seinen Blicken aus, blieb ganz am Rande der Plattform stehen und informierte ihn, dass Ryak sofort bei ihr wäre, wenn sie ihm nicht regelmäßig sandte.
"Ich verstehe...", brachte Minan hervor, "Das ist nicht notwendig solange hier keine Musik ist. Ich werde dir nichts tun. Es tut mir leid, dass ich dir so weh getan habe." Der Tänzer lächelte immer noch, aber seine Augen schienen melancholisch. "Es war ein Missverständnis... ich habe dich nie einladen wollen in meinen Geist. Als ich es erkannt habe, hätte ich dich fortschicken sollen, ich weiß, doch... ich hatte das Gefühl, dass wir die Nähe des anderen brauchen. Dass es uns gut tun würde. Offensichtlich habe ich mich getäuscht."
Er schwieg, sah wieder über die Hängebrücken hinweg, beobachtete das Treiben auf der anderen Seite. Dea al Mon gingen ihrem täglichen Handwerk nach, ihre melodischen, leisen Stimmen hingen in der Luft. "Ich habe auch nie gewollt, dass du deine Juwelenkraft verlierst", sagte er leise.
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Re: Rückkehr der Erinnerungen

Beitragvon Liasanya » Sa 18. Feb 2023, 11:47

Nun wo seine Stimme nicht mehr durch das Holz abgedämpft wurde, konnte Lia die Traurigkeit, die Melancholie darin hören. Augenblicklich wollte sie ihn in den Arm nehmen und ihn trösten. Glaubte ihm, dass er ihr nicht wehtun hatte wollen. Gleich darauf schalt sie sich innerlich, dass sie schon wieder so auf ihn hereinfallen wollte. Ihr Gesicht verfinsterte sich und sie hielt sich am Geländer fest, damit sie nicht zu ihm ging. Sei es, um ihn zu schlagen oder um ihn zu küssen. Oder auch beides gleichzeitig. Auch wenn er es nicht absichtlich getan hatte. Er hatte ihr sehr weh getan und sie wusste einfach nicht, wie sie damit umgehen sollte. Seit Minan in ihr Leben getreten war, hatte sie so viele schreckliche Dinge kennengelernt. So viel Gift und sie hatte Angst, dass er nicht nur sie, sondern auch andere damit infizierte.

"Natürlich brauche ich deine Nähe", platzte es wütend aus ihr heraus und sie sah ihn endlich an. "Du weisst genau wie sehr ich dich brauche. Ich habe es dir mehrmals gesagt." Lange konnte sie ihm nicht wütend sein. Seine melancholischen Augen liessen sie sich gleich wieder traurig und matt fühlen. "Es war schön. Es war heiss und ich sehne mich nach mehr. Aber du hast einen wunderbaren Freund Minan. Ich wollte Merion nicht weh tun und ich will die Möglichkeit haben, Nein zu sagen. Egal ob du meinen Geist oder Darken meinen Körper im Schlaf verführt."

Und sie wollte sich an seine Brust flüchten, ganz doll weinen und sich von ihm die Tränen von der Wange küssen lassen. Wollte von ihm hören, dass alles wieder gut werden würde. Wollte es glauben. Wollte vergessen und einfach nur wieder Spass haben. Sie wollte ihn nicht mehr so sehr mögen.
"Ich weiss", meinte sie nur leise, nachdem sie etwas zusammengezuckt war, als er ihre Juwelen erwähnt hatte. "Es war meine Entscheidung." Sie hätte früher aufhören können. Und Minan dann verloren. "Hast du es den anderen gesagt?"
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Re: Rückkehr der Erinnerungen

Beitragvon Darken » Sa 18. Feb 2023, 11:50

Nachdem Minan ein weiteres Mal versucht hatte sich zu erklären und wie tief er das Geschehen bedauerte, begegnete ihm die Heilerin wieder mit Wut. Heftig warf sie ihm vor, dass er sehr genau wüßte wie sehr sie seine Nähe brauchte. Sie hätte es ihm mehrmals gesagt. Leicht schuldbewußt wandte der Tänzer den Blick ab. Ja, das hatte sie. Einmal Darken nachdem Safframatte Zwischenfall und ein ander Mal hatte sie es ihn dem Traum gestanden. Liasanya gestand, dass sie sich weiterhin nach Nähe von ihm sehnte.
Natürlich weckten ihre Worte in Minan den Wunsch zu ihr zu treten, sie zu umarmen und mit liebevollen Worten wieder zu besänftigen und zu beruhigen. Er wußte, dass er dies konnte, doch vielleicht hätte sie das abermals als Manipulation angesehen und sie wirkte gerade so verletzlich. Was, wenn sie endgültig zerbrach? War sie es schon? Nein, es durfte nicht sein. Ihr sollte dieses Schicksal erspart bleiben.
Zuletzt kam Lia auf Merion zu sprechen und dass sie ihm auch nicht hatte weh tun wollen. "Ich hatte gedacht, da es nur im Traum ist, ist es in Ordnung. Aber Merion hat das anders gesehen." Der Prinz hob den Blick, lächelte traurig. "Er hätte sich beinahe von mir getrennt deswegen."

Minan pausierte kurz. "Ich werde dich nicht mehr verführen, auch nicht Darken. Dann tun wir weder dir noch Merion weh." Darken hatte Lia ja gesagt, dass er erst einmal herausfinden wollte wie die Beziehung mit Merion so war und dass es keine Dreiecksbeziehung geben würde. Deshalb auch keine Berührungen mehr. Darken hatte das etwas zu wörtlich genommen, doch sie waren alle noch dabei zu begreifen wie genau das mit der Treue funktionierte.
"Inzwischen haben wir uns wieder vertragen. Ich bin nach Glacia, obwohl er nicht sehr begeistert davon war."
Liasanya fragte ihn, ob er es den anderen gesagt hätte. Minan schüttelte den Kopf. "Merion weiß das mit dem Traum, doch nicht was mit deiner Juwelenkraft ist. Sonst habe ich niemanden etwas gesagt." Er wandte sich ihr zu. "Wie kann ich das jemals wieder alles bei dir gutmachen? Ich hoffe, deine Juwelenkraft kehrt wieder. Wenn du nicht ausgebrannt bist, dann wird es irgendwann wiederkehren. Wenn du dich erholst und Ruhe in dein Leben zurückkommt." Er zögerte. "Ich bin dort wohl fehl am Platz. Bis du wieder bereit bist mir zu verzeihen, werde ich dir fernbleiben. Aber du kannst jederzeit zu mir kommen."
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Re: Rückkehr der Erinnerungen

Beitragvon Liasanya » Sa 18. Feb 2023, 12:01

Erschrocken sah sie wieder auf, als Tänzer ihr sagte, dass Merion sich beinahe von ihm getrennt hätte. Er hatte Merion davon erzählt? Der arme Krieger. Das war bestimmt alles nicht leicht für ihn. Einen Freund zu haben, der mehrere Persönlichkeiten hatte, eine erfahrene Konkurrentin und dann fing der Freund auch noch mit der Konkurrentin fremd. Vielleicht sollte sie auch mal noch mit Merion sprechen und sich entschuldigen.

Matt nickte sie, als Minan versprach sie nicht mehr zu verführen. Auch Darken würde es nicht mehr tun. Dann würden sie weder ihr noch Merion wehtun. Aber selbst das tat weh. Rasch wandte sie den Blick ab und starrte durchs grüne Blattwerk ins nirgendwo. Nur ganz kurz huschte ein wehmütiges Lächeln über ihre Lippen, als Tänzer davon erzählte, dass er sich mit Merion wieder vertragen hätte. Das freute sie für die beiden. Auch wenn sie sich gerade sehr einsam fühlte.

"Du musst mir nicht aus dem Weg gehen", brummelte leise vor sich hin. Irgendwie fand sie das auch nicht gut, dass er ihr fernbleiben wollte, bis sie ihm verzieh. Was, wenn sie es nie tat? Ausserdem sollte er sie nicht aufgeben. Er hatte nicht das recht, sich jetzt einfach aus dem Staub zu machen und zu vergessen, was er ihr angetan hatte.
"Immerhin hat Minan noch einiges nachzuholen im Heilkundeunterricht", befand sie streng, wollte Minan so an sich binden. Dunkelheit, sie war ja so gemein. Minan hatte einen Freund, den er wirklich liebte und der ihn liebte. Sie sollte die beiden in Ruhe lassen. Doch sie konnte nicht.
"Du bist nicht der einzige, der wieder etwas gut zu machen hat, Tänzer", fand sie. "Und mach mir keine falschen Hoffnungen wegen meiner Juwelen. Ich will auch gar nicht über sie sprechen." Darken sollte sich auch mal entschuldigen. Und zwar richtig und aufrichtig und nicht mit diesem schmollenden, trotzigen Unterton. Sie wollte ihn anschreien und schütteln. So lange bis es ihr besser ging. Nur leider war ihr auch bewusst, dass das so nicht funktionieren würde.

"Bist du mir böse Minan?" fragte sie da auf einmal ganz leise. Dabei war es nicht ganz das, was sie hatte sagen wollen. Worauf sollte Minan ihr denn böse sein. Dass sie ihn mochte? Dass sie verletzt war? Dass sie ihm nicht sofort verzieh? Das war alles ihr gutes Recht. Deswegen durfte er ihr nicht böse sein. "Weisst du... ich will dir verzeihen. Nur... es geht jetzt nicht. Gib mich bitte nicht auf." Denn würde er sie vergessen. Vergessen wie sehr er sie verletzt hatte, könnte sie ihm das definitiv nicht verzeihen.
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Re: Rückkehr der Erinnerungen

Beitragvon Darken » Sa 18. Feb 2023, 12:02

Sein Vorschlag schien Lia jedoch auch nicht recht. Die Heilerin entgegnete verletzt, dass er ihr nicht aus dem Weg gehen solle, schließlich hätte Minan so manches im Heilkundeunterricht nachzuholen. Falls Minan sich noch dorthin traute, dachte der Tänzer. Lia hatte seinem jungen, verletzlichen Spieler direkt ins Gesicht gesagt, dass sie ihn nicht mehr lieb hatte und das nagte weiterhin an Minan. Es tat dem Tänzer leid, dass er seinen anderen Splittern mit der Aktion nur Schwierigkeiten bereitet hatten. Normalerweise half er aus, wenn die anderen nicht mehr weiter wußten.
Lia fuhr fort, dass alle bei ihr etwas wieder gutzumachen hätten. Er sollte sich auch keine falschen Hoffnungen wegen ihrer Juwelen machen. "Warum machst du dir keine Hoffnungen?" Mit der Einstellung würde sie ihre Kraft wirklich verlieren. Das durfte nicht geschehen. "Ich glaube, sie werden wiederkommen. Wenn du auch daran glaubst. Was auch immer passiert, ich werde dir helfen so gut ich kann."

Da fragte Lia plötzlich leise, ob er ihr böse wäre. Minan lächelte. "Nein. Nein, ich bin nicht böse", antwortete er sanft, "Ich hoffe nur, dass du mich irgendwann verstehst und mir verzeihst. Es ist auch nicht leicht für mich. Dieses Leben hier... das bin ich immer noch nicht recht gewöhnt. Ich weiß, es klingt wie eine Ausrede, aber du kannst nicht ermessen was für eine gewaltige Umstellung das hier für mich bedeutet." Er blickte um sich.
Zu seiner Erleichterung wollte Liasanya ihm verzeihen, nur noch nicht jetzt, es bedurfte noch Zeit. Eindringlich bat sie ihn, sie nicht aufzugeben. Vorsichtig kam Minan näher. "Ich gebe dich nicht auf. Ich hoffe immer noch ich kann dir helfen und dass wir Freunde werden..." Er konnte ihr leider nichts versprechen wie das was er mit Merion hatte, die anderen wollten das nicht und es war schwer genug dem Krieger ein guter Gefährte zu sein.
"Kann ich irgendetwas für dich tun, Lia?", fragte er.
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Re: Rückkehr der Erinnerungen

Beitragvon Liasanya » Sa 18. Feb 2023, 12:13

Weil es viel zu weh tat, wenn die Hoffnung erneut nicht eintraf. Sie hatte schon einmal gehofft, hatte sogar schon geglaubt, sie wieder zu spüren. Aber dann war nichts passiert. Sie konnte Ihre Juwelen nicht mehr benutzen, spürte sie noch nicht einmal mehr. Sie wollte nicht hoffen, dass alles wieder gut werden würde, wenn sie wieder glücklicher war. Gerade konnte sie sich nicht vorstellen, das so bald wieder zu werden und bis dahin wäre es bestimmt zu spät, dass sich ihre Juwelen wieder aufladen konnten. Nein, sie wollte nicht hoffen. Sollte sie sich irren, konnte sie sich ja noch immer freuen.

"Nein, es ist keine Ausrede", schüttelte sie bei der leisen, aber nicht mehr ganz so bitteren Antwort ihren Kopf. Irgendwie war es dumm, aber sie war froh, dass er ihr nicht böse war. "Ich glaube dir, dass das wirklich schwer für dich ist, dich hier einzuleben.Ich kann es zwar, wie du sagst nicht ermessen, aber ich spüre es." Trotzdem zitterte sie leicht und wich zurück, als er näher kam. Soweit war sie noch nicht. Nicht beim Tänzer.

"Dass wir wieder Freunde werden", meine sie mit dem Anflug eines Lächelns. Vorher waren sie doch schon mal Freunde gewesen. Vielleicht konnten sie es wieder werden. Lia wollte nicht mit dieser Wut, dieser Verletzung leben. Sie wollte es wieder schön haben und vielleicht war ja ein erster Schritt getan, indem Tänzer gesagt hatte, dass er sie nicht aufgeben würde.
"Ich gebe dich auch nicht auf, versprach sie ihm sanft. "Aber ich glaube, du kannst jetzt nichts für micht tun. Ich... Ich brauche Zeit." Und dann war seine Nähe auf einmal wieder zuviel und sie wollte nur noch weg. "Wir sehen uns ein andermal wieder." Damit drehte sie sich um und floh zu Ryak.
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Re: Rückkehr der Erinnerungen

Beitragvon Darken » Sa 18. Feb 2023, 12:21

Hoffentlich konnten sie tatsächlich wieder Freunde werden. Momentan waren sie es eindeutig nicht, auch wenn Lia nicht mehr so verschlossen und wütend wie zu Beginn wirkte. Sie lächelte sogar ganz schwach. Ein Anfang war gemacht. Die Dea al Mon versprach, dass sie ihn ebenfalls nicht aufgeben würde, aber er könne jetzt nichts für sie tun.
Mit dem Versprechen auf ein Wiedersehen, wandte Lia sich ab und verließ die Plattform über eine der Hängebrücken sehr rasch. "Auf bald, Liasanya", sagte Minan noch, drehte sich um und benutzte die andere Plattform. Der Tänzer atmete tief durch, machte sich auf dem Weg zu Eoshan. Zum einen, da er sie gerne wiedersehen wollte, zum anderen, weil er sie bitten wollte besonders gut auf Lia achtzugeben.
Sie redeten ein bißchen darüber beim Abendessen, doch lange konnte Minan nicht bleiben, denn es war endlich die Dämmerung hereingebrochen und er konnte zu Merion. Zuvor zog der Tänzer sich um, denn ihm gefiel nicht das, was Darken angezogen hatte und zudem war es bereits jetzt schon wieder schmutzig. Wie schaffte Darken das bloß immer?

Mit einer schwarzen Hose und einer dunkelvioletten Weste aus Samt bekleidet, machte Minan sich auf dem Weg. Die Weste lag eng an, am Oberarm hatte er einen silbernen Armreif draufgeschoben und im Gesicht ein wenig dunkle Wimperntusche aufgetragen. Als Zugeständnis für Darken hatte der Tänzer am Gürtel noch ein Kettchen befestigt, das sich mit einer Hosenschlaufe an der Hüfte verband. Darken mochte Kettchen und martialisches. Für seinen sanfteren Splitter nahm der Prinz eine weiße einärmelige Jacke, die Naischa für sie gestrickt hatte.
Irgendwie passte trotz der verschiedenen Vorlieben alles gut zusammen. Minan klopfte am Baumhaus der Riendes an und der Vater machte ihm auf, begrüßte ihn freundlich.
"Guten Abend, Lord Riendes", begrüßte Minan ihn mit einem Lächeln, das man ihn einfach gern haben mußte.
"Guten Abend, Minan. Das waren drei lange Wochen, was?", fiel Merions Mutter gleich ein, kam auch in den Eingangsbereich, lächelte ihn herzlich an. "Es ist so schön, dass du wieder hier bist. Wie war die Reise?"
"Anstrengend, aber auch schön. Glacia ist ein faszinierendes Land. Wieder zuhause zu sein ist jedoch noch viel schöner." Der Tänzer lächelte, pausierte kurz. "Ist Merion da?"
Merions Vater wies nach oben zur Treppe hin. "Er ist in seinem Zimmer."
"Danke." Minan lächelte und ging nach oben, nachdem er wohl offensichtlich durfte. Auf dem oberen Holzflur streckte Lariel ihren Kopf aus ihrem Zimmer.
"He, Minan! Wie gut, dass du wieder da bist. Merion wurde langsam schon richtig grummlig", informierte sie ihn.
Der Prinz grinste verschwörerisch. "Es ist schön wieder bei euch zu sein. Wie gehts dir?", fragte er. Lariel redete genauso gerne wie ihre Mutter, doch schließlich konnte Minan bei Merions Zimmertür anklopfen.
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Re: Rückkehr der Erinnerungen

Beitragvon Merion » Sa 18. Feb 2023, 12:22

Merion rannte nach Hause, spürte den Regen vor lauter Aufregung gar nicht. Darken fand die Feier zwischen ihnen beiden doch nicht dumm. Er wollte es auch feiern, das sie schon drei Monate zusammen waren. Merion freute sich unheimlich darüber und wollte für den Tag etwas ganz besonderes planen. Auch wenn ihm im Moment gerade gar nichts dazu einfallen wollte. Hastig zog er seine schmutzige Trainingskleidung noch vor ihrem Haus aus. Seine Mutter wäre ganz und gar nicht glücklich, wenn er alles dreckig machte. Dann aber gönnte er sich endlich eine heisse Dusche.

Den Nachmittag über war er noch unkonzentrierter als sonst, was wiederum Lynn knurriger als sonst werden liess. Sie schimpfte mit ihm, gab ihm schlud, wenn sie etwas nicht so fertig brachte, wie sie es wollte oder wenn ihr Junge weinte. Inzwischen wusste Merion, dass sie es nicht böse meinte und einfach nicht wusste, wie sie mit ihrem Unmut umgehen sollte. Deswegen nahm er es ihr nicht böse. Nur Anfangs war es nicht so leicht gewesen und hatte ihn stark verunsichert. Doch inzwischen hatte er gelernt, damit umzugehen.

Ausserdem waren seine Gedanken sowieso die ganze Zeit bei seinem Freund, weswegen es ihn nicht im mindesten kümmerte, ob jetzt jemand unzufrieden mit ihm war oder nicht. Morgen würde es ihn vielleicht kümmern. Doch heute nicht. Aufgedreht überlegte er sich, was er heute Abend anziehen sollte. Was Darken an ihm gefallen würde. Aber vielleicht kam auch gar nicht Darken. Oder nicht nur Darken. Merion hoffte es. Wollte er Minan und Tänzer doch auch noch begrüssen.

Schliesslich war es endlich Abend. Nach wie vor regnete es. Doch nun war dazu noch Wind gekommen und es stürmte schon beinahe. Merion hatte vor Aufregung beinahe nichts zu Essen hinunter gebracht und wäre viel lieber zu seinem Freund gerannt. Aber sie hatten ja bei ihm abgemacht und ausserdem hatte er seinen Eltern versprochen, zum Abendessen da zu sein. Nun sass er nervös auf dem Sofa ihm Wohnzimmer und tat so, als würde er verkehrt herum in einem Buch lesen, während er auf Minan wartete. Dass er das Buch falsch hielt, ging ihm erst nach einer Weile auf, als seine Schwester aus einem ihm bis dahin unerfindlichen Grund, nicht aufgehört hatte zu kichern. Dunkelheit, er war ja so nervös.
Wenigstens hatte er die Kleiderfrage inzwischen klären können. Er hatte sich für eine hellgraue Hose und für ein weisses Hemd aus wunderbar weichem Stoff entschieden. Um den Hals trug er das schwarze Samtband, welches er Darken an dem einen Abend abgeschwatzt hatte. Allerdings trug er es so, dass man das Geheimnis nicht sehen konnte. Den silbernen, kleinen Ring vorne in der Mitte.
Lange hielt er es im Wohnzimmer aber nicht mehr aus. Lariel kicherte weiter so blöd und wollte nicht aufhören zu plappern und seine Eltern warfen sich dauernd so verschwörerische Blicke zu, von denen sie dachten, er sähe sie nicht. Wahrscheinlich war es besser. Dann musste er seinen Freund auch nicht mit seiner Familie teilen, wenn er denn endlich kam. Er wollte Minan für sich haben, nachdem sie schon so lange getrennt gewesen waren.
Trotzdem hielt er es in seinem Zimmer kaum mehr aus, als er Minan spürte. Am liebsten wär er durch den Regen zu seinem Freund gestürmt. Aber dann hätte seine Schwester gar nicht mehr mit den blöden Sprüchen aufgehört. Als der Tänzer aber an seine Tür klopfte, riss er sie augenblicklich auf und strahlte seinen Freund an.
"Hallo Minan", begrüsste er ihn freudig, machte dann aber grosse Augen, trat einen Schritt zurück und bestaunte Minan bewundern. "Du siehst umwerfend aus", hauchte er sanft.
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