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Vierundzwanzig Stunden





Re: Vierundzwanzig Stunden

Beitragvon Darken » Mi 2. Nov 2022, 21:03

Für einen kurzen Moment noch blieb er weiterhin aufrecht stehen, sah Timaris an, die bereits das Zimmer verlassen hatte und im Gang stand. Ihre letzten Worte brachten ihn dazu, dass abrupt alles wieder umschwang und er einfach dort, wo er stand, zusammenbrach und in die Hocke sank und das Gesicht mit der Hand bedeckte, als er bitterlich zu weinen begann.
"Es tut mir so leid... so leid", stammelte er, "Ich will nicht so sein... ich will nicht so sein... nicht so wie sie." Nur diese eine Phrase, die er hauchend zwischen den Schluchzern hervorbrachte. Hastig wischte er sich die Tränen fort. "Bitte.. du mußt nicht bleiben.. ich.. i-ich komm schon zurecht."

Er lehnte sich auf dem Boden gegen den Sessel, klammerte sich dann regelrecht an das leblose Objekt, damit es ihm irgendwie Trost spendete. "Es.. tut mir leid, dass ich so anstrengend bin... es ist nur alles so viel... so viel...", schluchzte er. "Vielleicht solltest du mir.. a-alles wegnehmen und mich einsperren.. .dann... dann bin ich nicht mehr anstrengend und fall niemanden mehr zu Last..." Er versuchte gegen die Tränen anzukämpfen, sie zu verbergen. "Bitte... gib mir das alles nicht... ich... ich habs nicht verdient... bitte sperr mich einfach ein...." Er schmeckte Salz auf seinen Lippen, atmete viel zu schnell und unkontrolliert. Die Leere tat so weh... und niemand war da. Er drückte sich an die Beine des Lehnsessels, suchte so Trost wie er immer Trost gesucht hatte in einem Leben, wo es keinen je für ihn gegeben hatte.
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von Anzeige » Mi 2. Nov 2022, 21:03

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Re: Vierundzwanzig Stunden

Beitragvon Timaris » Do 3. Nov 2022, 06:47

Verblüfft starrte sie ihn an, als er zusammenbrach und bitterlich zu weinen anfing. Und es tat weh. Überrascht stellte sie fest, dass es in ihrem Herzen wehtat, ihrn so unglücklich zu sehen und solche schrecklichen Dinge sagen zu hören. Das war vollkommen fremd für Timaris. Es überrumpelte sie und machte sie wütend.

Augenblicklich sass sie neben ihm auf dem Boden, berührte ihn aber nicht. "Hör sofort auf damit", herrschte sie ihn aufgebracht an. "Hör sofort auf so ein Unsinn zu reden. Wir werden schon verhindern, dass du so wirst wie sie und es muss dir nicht Leid tun. Ich mache es gerne und freue mich immer, wenn ich dich zum Lächeln bringen kann. Auch glaube ich nicht, dass du das wirklich willst, dass ich dir alles wieder wegnehme und dich einsperre. Dafür hast du dich viel zu sehr darüber gefreut. Wie kommst du auch nur auf die dumme Idee, du hättest dies nicht verdient. Selbverständlich hast du das."

Sie bebte am ganzen Körper vor Zorn. Starrte auf ihn hinunter, wie er sich schluchzend um die Beine des Sessel klammerte. "Und beim Feuer der Hölle, wieso umarmst du dieses Ding? Hasst und verabscheust du mich so sehr, dass du lieber bei einem leblosen Stück Holz Trost suchst, als bei mir?"
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Re: Vierundzwanzig Stunden

Beitragvon Darken » Do 3. Nov 2022, 09:56

Als sie ihn anherrschte, er solle sofort damit aufhören, konnte er es natürlich noch weniger und weinte immer heftiger im verzweifelten Versuch, es nicht zu tun. Sein Atem ging nur noch stoßweise.
"Ich.. ich kann nicht...", schluchzte er und seine nächsten Worte gingen in einem Weinanfall unter. Es tat ihm selbst so weh so zu sein... so schwach... und dass Timaris ihn dabei sah... er wollte doch stark genug für all das sein. Wie erbärmlich war es denn über solche einfachen Dinge zu weinen? Doch sie waren nur für jeden anderen so einfach, nicht für ihn...
Die letzten Worte sickerten nur langsam in seinen Verstand, doch als sie es taten, riss er sich von dem Sessel los, blickte sie mit tränenüberströmten Gesicht an.

Ihm war bisher überhaupt nicht klar gewesen, dass er bei ihr Trost suchen durfte. Bisher hatte es nie jemanden in seinem Leben gegeben bei dem er das gedurft hätte. Und jetzt dachte sie, er würde sie hassen. Er hasste sie doch nicht... die Tränen liefen weiter. Einen Moment noch in dem er schwankte...
"Nein...", stieß er plötzlich hervor und presste sich gleichzeitig heftig an sie, vergrub sein verheultes Gesicht an ihrer Brust, seine Hand klammerte sich an ihrer Schulter fest. Er weinte weiter, benetzte ihr Kleid mit seinen Tränen.
Talian war tot, Talian war tot. Und er. Frei.
Obwohl er nicht weinen wollte, nicht schwach sein wollte, tat es gut bei Timaris zu weinen und von ihr gehalten zu werden.
"Ich hasse dich nicht...", hauchte er über ihren Hals, als die Tränen etwas weniger wurden und er auch nicht mehr so heftig atmete.
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Re: Vierundzwanzig Stunden

Beitragvon Timaris » Do 3. Nov 2022, 19:01

Er weinte zwar nur noch heftiger, doch langsam schien er ihre Worte zu begreifen und klammerte sich an sie und heulte an ihrer Brust weiter. Liebevoll nahm sie ihn in den Arm, streichelte ihm zärtlich über das Haar und den Rücken und wiegte ihn sanft hin und her.

"Ja, so ist gut", sagte sie leise und beruhigend. "Weine dich so richtig aus, dann geht es dir nacher besser. Erzähl mir deinen Kummer und lasse ihn einfach davon schwemmen. Das mache ich auch immer, wenn es mir schlecht geht und ich mich elend fühle. Dann heule ich mich so richtig aus und nacher bin ich wieder bereit, ein Problem an zu packen. Und du hast eine Menge schlimmer Dinge erlebt. Die hast du mir ja gezeigt. Da wirst du eine Menge zu weinen haben, bis du das auch nur ansatzweise verarbeiten kannst. Aber du weisst gar nicht, wie unglaublich froh ich bin, dass du es kannst. Es hätte ja auch sein können, dass du zu schwach dafür bist und daran wärst du wohl zu Grunde gegangen. Aber jetzt weinst du und es ist gut. Ich freue mich auch sehr darüber, dass du mich nicht hasst."

Sie hörte auf zu sprechen, wiegte und streichelte ihn aber nach wie vor. Dazu begann sie leise ein Lied vor sich hin zu summen, um ihn weiter zu beruhigen und um ihm auch zu zeigen, dass er genügend Zeit hatte, sich aus zu heulen.
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Re: Vierundzwanzig Stunden

Beitragvon Darken » Do 3. Nov 2022, 19:04

Es tat gut so von ihr gehalten zu werden, all diese Worte gesagt zu bekommen, die weder spöttisch noch verlogen waren, sondern einfach nur tröstend und verständnisvoll. Er schmiegte sich schutzsuchend noch ein wenig enger an sie, suchte Trost und Geborgenheit. Langsam versiegten seine Tränen wieder und er schniefte nur noch ganz leise und hörte zu wie sie ein Lied summte. Die leichte Melodie beruhigte ihn weiter, trotzdem blieb er weiterhin in ihren Armen, obwohl ein Teil von ihm fliehen wollte. Der Teil, der ganz genau wußte, dass Nähe und Berührungen nicht gut waren. So zersplittert... so viele Teile von ihm, doch es war notwendig gewesen damals... er wünschte, er könnte wieder ganz werden.

Das Gefühl wird nie mehr fortgehen... immer leer, immer zerbrochen. Nicht mehr das, was er hätte sein können, was er hätte werden können... und so schwach... und gleichzeitig immer noch so stark, weil er all das überlebt hatte.
"Warum weinst du auch manchmal?", fragte er leise, "Du bist doch die Königin... warum mußt du weinen?" Minan setzte sich ein wenig auf, um Timaris besser in die Augen blicken zu können. Er wischte sich die letzten Tränen fort, nur seine Augen blieben gerötet. Er fühlte sich so erschöpft... Minan ließ wieder den Kopf sinken.
"Ich will eigentlich gar nicht weinen... sie hat mich immer ausgelacht, wenn ich es getan habe.. und dann hat sie so getan als würde sie mich trösten, aber sie wollte etwas ganz anderes..." Er schwieg kurz. "Ich bin trotzdem darauf reingefallen... am Anfang... deswegen hab ich später lieber woanders Trost gesucht... in mir... aber du bist anders." Minan lächelte Timaris scheu an.
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Re: Vierundzwanzig Stunden

Beitragvon Timaris » Do 3. Nov 2022, 20:33

Sie hörte auf zu summen und lächelte ihn freundlich an, als er fragte, warum auch sie weine, obwohl sie eine Königin sei. Doch sie hörte nicht auf, ihn eng im Arm zu halten, ihn zu streicheln und zu wiegen. Es tat ihr gut, dass er sich langsam beruhigen konnte und bei ihr Trost fand. Dennoch war sie sich des jugendlichen Körpers, nah an den ihren geschmiegt, nur zu deutlich bewusst. Aber sie würde es nicht ausnutzen. Besonders nicht, da er nun sagte, dass Talian dies immer getan hat.

"Weisst du Minan, nur weil ich eine Königin bin, heisst das noch lange nicht, dass ich keine Frau, kein Mensch bin", erklärte sie leise. "Auch mich kann man verletzen. Wenn auch weniger körperlich, so doch auch geistig. Viele Leute stecken mich einfach in eine Schublade, weil ich eine Königin bin, noch dazu die von Hayll. Da muss sie ja grausam sein, denken die Leute und sind denn gemein und unhöflich zu mir, ohne dass ich die Gelegenheit hätte nett zu ihnen zu sein, falls ich das wollte. Und das tut weh. es tut auch weh, wenn sie mir etwas unterstellen, dass ich gar nicht getan habe. Wenn sie mich verraten und belügen. Das mag ich auch nicht. Nur weil ich die Königin bin, machen sie noch lange nicht davor halt.
Es stimmt ja, ich bin grausam und gemein, doch auf meine ganz eigene Art. Wenn ich will, kann ich auch freundlich und eine treue Freundin sein. Es gibt nur wenige, die ich zu meinen Freunden zähle, aber zu denen stehe ich."

Sanft strich sie ihm die schwarzen Haare aus dem Gesicht. "Ich suche dann auch meistens Trost in mir drinn, doch dass mich jemand deswegen auslacht, davor habe ich keine Angst. Das ist mir egal. Der muss dann nacher bei mir Rechenschaft ablegen, was ihm bestimmt nicht gefallen wird. Und Talian hat das getan, um dir weh zu tun und vorallem, weil sie Angst vor dir hatte. Sie war ein sehr schwacher Mensch. Doch täusche dich nicht in mir, Minan. Ich bin zwar anders als sie, das auf jeden Fall. Aber einmal davon abgesehen, dass sie deine leibliche Mutter war, kann ich durchaus verstehen, dass sie dich nicht nur trösten wollte. Denn es ist nun zu verlockend, dich weiter zu streicheln, aber ein bisschen anders. Dir die Tränen sanft vom Gesicht zu küssen und schliesslich deine sinnlichen Lippen zu finden."
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Re: Vierundzwanzig Stunden

Beitragvon Darken » Do 3. Nov 2022, 20:41

"Ich weiß... wenn du willst...", stimmte er ihr leise zu, als sie sagte, sie könne freundlich sein, wenn sie es denn wollte. Aber er konnte kein Verständnis für sie aufbringen, er hatte dazu nicht die Kraft. Sie war vielleicht nicht Talian, nicht so grausam wie sie es gewesen war, aber immer noch grausam genug.
"Ich mag es auch nicht, wenn man mich belügt... danke, dass du ehrlich bist..." Jedenfalls glaubte er gerade, sie wäre ehrlich. Minan dachte an das andere.. Lüge und Verrat. Ja, er war verraten worden. Dutzende, hunderte Male von Talian, der Frau, die ihn auf die Welt gebracht hatte. Und von Anfang so sehr gefürchtet hatte...

Timaris sprach auch gerade von Talian und stimmte ihm zu, dass sie eine sehr schwache Frau gewesen war. Und dann sagte sie, dass sie Talian verstehen könne. Minan versteifte sich sofort, wandt sich aus dem Griff von Timaris, sprang auf, presste sich mit dem Rücken gegen die nächste Wand. Sein dunkles Haar fiel ihm ins Gesicht, sein schlanker Körper erzitterte.
Schweigend blickte er Timaris an. "Es gab Tage, da habe ich mir gewünscht, dass sie mich rasiert... nur damit sie mich endlich in Ruhe lässt... aber sie hat es nicht getan", sagte er dann leise, eine stumme Träne löste sich von seinem Auge, rann seine Wange hinab. "Ich bin immer nur ein Ding gewesen, was man anstarrte und mit dem man spielte, es berührte... ich wünschte... ich wünschte wirklich, ich könnte mehr sein als das, aber anscheinend ist das nicht möglich." Er klang emotionslos, ebenso wie sein Blick nichts enthielt, als er Timaris weiterhin anblickte. Seine Hand knöpfte langsam sein Hemd auf, man sah seine helle, glatte Brust darunter. Mehr machte er erstmal nicht, wartete darauf, dass sie sich holte, was sie wollte.
Hast du wirklich geglaubt, sie wolle dich nur trösten? Du bist schon wieder darauf reingefallen...
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Re: Vierundzwanzig Stunden

Beitragvon Timaris » Do 3. Nov 2022, 20:42

Entsetzt entwand er sich ihrer liebevollen Umarmung, sprang auf und presste sich mit dem Rücken zur Wand. Sein zarter Körper zitterte, wie der eines in dei Enge getriebenen Rehs. Und die Raubkatze erhob sich geschmeidig und ging bedrohlich und langsam auf ihre Beute zu. Mit ihrem Blick fixierte sie den seinen, der vollkommen leer war. Nur eine einzelne Träne rann seine Wange hinunter. Während sie auf ihn zu glitt, öffnete er langsam sein Hemd und sie leckte sich über ihre Lippen, als sie seine helle, glatte Brust zum Vorschein kam.

Ganz nah vor ihm blieb sie stehen, beugte sich vor, als würde sie ihm jetzt dann gleich in den Hals beissen, über seine Brust lecken. Ihren heissen Atem konnte er zwar spüren, doch sie berührte ihn nicht. Sie richtete sich wieder auf, sah ihm erneut in seine leeren Augen. Aber auch ihre verrieten nicht, was sie dachte. Langsam hob sie ihre schlanken Finger. Auch sie bewegten sich gefährlich nahe an seinem Hals, an seiner Haut. Doch dann Knöpfte sie ihm nur ruhig und bestimmt das Hemd wieder zu.

"Du bist Minan Darken", sagte sie beherrscht. "Du bist ein junger Mann und kein Ding, das mein einfach berühren, anstarren oder mit ihm spielen darf. Du bist Prinz Minan Darken. Und ich werde dir dabei helfen, wenigstens ein bisschen in dieser Welt zurecht zu kommen. Es wäre allerdings um eingies leichter dies zu tun, wenn du mich nicht andauernd verführen würdest", fügte sie etwas hilflos lächelnd hinzu. Die Einzige Berührung zwischen ihnen Beiden war, als sie ihm mit dem Finger sanft seine Träne aus dem Gesicht wischte.
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Re: Vierundzwanzig Stunden

Beitragvon Darken » Do 3. Nov 2022, 20:48

Sie hatte sich bereits erhoben, betrachtete ihn, musterte ihn, leckte sich über die Lippen scheinbar in Erwartung dessen, was noch kommen würde. Minan blieb einfach stehen wo er war und wartete auf sie, rührte sich nicht. Timaris kam ihm ganz nah, sie berührten sich beinahe und er konnte ihren heißen Atem auf seiner Haut spüren. Halb erwartete er, sie würde ihn nun küssen. Sein ganzer Körper spannte sich immer mehr an, nur sehr leicht zitterte er. Sie blickte ihn an, aber er konnte nichts aus jenen goldenen Augen erkennen. Ihre Finger kamen näher, er schloss ohnmächtig die Augen, wartete auf ihre erste Berührung, doch sie sollte nie erfolgen.

Stattdessen knöpfte sie ihm das Hemd wieder zu und sagte ihm, er wäre kein Ding, sondern Prinz Minan Darken, ein Mann. Er öffnete die Augen wieder, sah ihr hilfloses Lächeln, als sie sagte, es wäre leichter für sie, ihm zu helfen, wenn er sie nicht dauernd verführen würde.
Minan ließ es zu, dass sie seine Träne fortwischte. Danach wandte er das Gesicht zur Seite, blickte sie nicht an.
"Talian hat mir immer gesagt, ich wäre selbst schuld daran... ich hätte eben etwas an mir, was bewirkt, dass mich jeder haben will... und deswegen solle ich mich nicht beschweren, ich würde das ja ebenso wollen." Er entglitt Timaris Nähe wieder, seine Hand strich selbstversunken über den Türrahmen neben ihm. "Es tut mir leid, dass ich es nicht leichter für dich machen kann..." Langsam wandte er sich wieder zu ihr um, lehnte sich halb gegen den Türrahmen. Ein scheues trauriges Lächeln zeigte sich.
"Ich würde mich sehr freuen, wenn wir morgen einkaufen gehen", fuhr er leise fort und erinnerte sich an ihre Worte von vorhin, "Ich möchte gerne einmal die... normale Welt sehen. Und es ist mir egal, was wir kaufen... es tut mir leid, was ich.. ein anderes ich sagte..." Leicht zitterte seine Hand. Es war anstrengend, sich zusammenzureißen, die Ängste, das Mißtrauen und all das niederzukämpfen und so zu tun, als wäre man noch ganz und... normal.
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Re: Vierundzwanzig Stunden

Beitragvon Timaris » Do 3. Nov 2022, 20:49

Er war angespannt gewesen, hatte gezittert und schliesslich schon beinahe ohnmächtig die Augen geschlossen. Es war ihr wirklich nicht leicht gefallen über ihn her zu fallen. Auch dann nicht, als er seine schönen Augen wieder geöffnet hatte und das Gesicht zur Seite gewandt hatte.

Sie liess ihr fort, als er erneut floh, drehte sich etwas traurig zu ihm um. "Ich weiss, dass nur weil du das ausstrahlst, dass du es deswegen noch lange nicht willst und ich werde mich bemühen, dass ich mich nicht davon einfangen lasse."

Timaris ging langsam wieder zur Ausgangstüre. "Wegen deinem anderen ich. Es hat mir nicht gefallen, wie es mit mir geredet hat und habe dementsprechend darauf reagiert. So ist das nun einmal. Jede Handlung hat seine Konsequenzen. Aber ich freue mich darauf, mit dir einkaufen zu gehen. Wir finden bestimmt auch etwas neben den Kleidern, dass du ganz als dein Eigentum bezeichnen kannst. Mal sehen, wie dir die Welt gefällt, die die meisten als ganz normal bezeichnen." Sie trat erneut aus dem Raum, wandte sich noch einmal zu dem Prinzen um. "Das machst das wirklich gut Minan. Ich bin stolz auf dich."
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Re: Vierundzwanzig Stunden

Beitragvon Darken » Do 3. Nov 2022, 20:51

Jedes Handeln hatte Konsequenzen... jede Entscheidung hatte Konsequenzen. Er versuchte, sich diesen Satz zu merken, denn er hatte das Gefühl, dass er besonders wichtig sei. Timaris trat wieder aus dem Raum, drehte sich aber noch einmal zu ihm um und sagte ihm, dass sie stolz auf ihn wäre.
Zum ersten Mal erschien wieder so etwas wie ein Funken Leben in seinen Augen. "Danke..." Er rang kurz mit sich, fuhr dann aber fort. "Ich bin auch stolz auf dich... dass du mir hilfst statt... das andere."
Er sah noch zu wie sie wirklich ging, doch dann konnte er zum ersten Mal die Türe zu seinen Gemächern schließen und sich aufatmend dagegen lehnen. Er war allein und weder angekettet noch in einem finsteren Loch weggesperrt. Er war Prinz Minan Darken....

Etwas an das er sich immer noch gewöhnen mußte. Minan ging langsam durch den Salon, berührte jeden Gegenstand, besah sich alles sehr genau und sog den Augenblick regelrecht in sich auf. Lange stand er am Fenster und sah hinaus, aber er war wirklich müde und erschöpft, weswegen er das Schlafzimmer aufsuchte, sich auszog und in das Bett legte, um zu schlafen.
Auch wenn im Schlaf die Träume kamen...
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