Go to footer

Ein Neubeginn





Re: Ein Neubeginn

Beitragvon Eneas » Di 11. Okt 2022, 18:39

Kosta informierte ihn, dass sie in dem Büro bleiben könnten, das wäre besser als ein Hotelzimmer, denn so würde Eneas niemanden begegnen. Dabei würde ihn jetzt niemand ansehen, dass er ein Sklave werden sollte oder würde Kosta ihn wieder fesseln, wenn sie das Büro verließen? Eneas hinterfragte es nicht weiter, wobei er eher noch einige Fragen zu diesem Anwalt hatte. Kosta antwortete nur ausweichend, dass er den Mann von einer Feier kannte und Eneas beließ es dabei. Sie waren hier für einen sehr wichtigen Vertrag und das interessierte ihn gerade bei weitem mehr. Er sollte sich da nicht davon ablenken lassen, ob Lord Karleos und Kosta etwas miteinander gehabt hatten oder nicht.
Kosta fragte ihn danach, welche Namen sie verwenden wollten und schlug gleich vor, dass sie auf jeden Fall ihre echten Namen verwenden sollten. Eneas nickte.
"Das habe ich mir auch gedacht. Solange du den Vertrag nicht überall herumzeigst..."
Sein Freund hatte noch Zweifel, ob Eneas auch wirklich aufschreiben konnte, dass er Kostas Sklave sein würde. "Ich war bereit für ein Rollenspiel und so zu tun, als sei ich dein Sklave. Jetzt ist es etwas mehr als das. Wenn das aber hilft, dass ich nicht ins Sklavenregister muss, schreibe ich dir das auf." Eneas hatte den Vertrag schließlich vorgeschlagen. Ihm war klar, dass dann natürlich drinstehen musste was sie zueinander waren. Er fragte sich kurz träumerisch, ob sie einmal einen anderen Vertrag aufsetzen würden und ob in diesem eine andere offizielle Bindung stehen würde, aber Kosta war längst nicht so weit und er schien keine andere offizielle Bindung haben zu wollen außer die zu Timaris.
Also nahm Eneas das was er gerade kriegen konnte. Sklave und Herr.

Der Pirat legte sich das Papier vor sich zurecht und überlegte was für einen Titel er aufsetzen sollte. Nachdenklich befeuchtete er die Spitze der Schreibfeder, während Kosta ihm weitere Fragen stellte. Ob Eneas auch niederschreiben wollte, dass Kosta komplett über ihn verfügen könne und Eneas nur die Rechte bekam, die sein Herr ihm zugestand. Nervös rutschte Eneas auf dem Polster hin und her. Das klang ziemlich ernst... und immer noch verdammt scharf. Das sagte er lieber nicht.
"Ja, das können wir schreiben... wenn du es so... hmm.. extrem formulieren willst", steuerte er etwas zögerlicher bei. Für Kosta schien das gar nicht extrem genug zu sein.
"Dass ich dir nichts schulde und dich jederzeit verkaufen kann, wenn ich keine Lust mehr auf dich habe?"
Eneas blickte erschrocken von dem Schriftstück auf, wo er gerade angefangen hatte 'Sklavenvertrag' zu schreiben. Moment mal..
"Verkaufen? Also das geht zu weit", wehrte Eneas ab. Außerdem konnte er nicht glauben, dass Kosta dies je vorhatte, wo es speziell darum ging, dass Eneas gewisse Erlebnisse hatte und Kosta besser verstand. Dieser wollte ihm nur Angst machen. "Ich glaub ja nicht, dass du die Lust an mir verlierst", entgegnete Eneas deswegen ein bißchen frech und grinste leicht.
"Ich kann den Rest reinschreiben, wenn du mir diktierst", räumte er danach rasch ein. Es war reichlich seltsam, dass der Sklave seinen eigenen Vertrag aufsetzen sollte. Es half dafür enorm, dass Eneas sich stärker eingebunden fühlte und entsprechend offener war er gleich. Aber auch diese Offenheit hatte ihre Grenzen.
"Ich möchte, dass der Vertrag eine Frist hat. Dass er aufgelöst wird, wenn ich das Erlebnis oder die Erkenntnis gehabt habe, die du wolltest", sagte Eneas und zögerte kurz, denn der nächste Teil war kritischer. "Sollte das aber nicht innerhalb so und so viele Jahre eintreten, wird er ebenfalls aufgelöst. Kosta, ich kann nicht für immer dein Sklave sein... und wenn ich dieses Erlebnis nicht im ersten Zeitraum bekomme, dann wird es wohl nie so eintreten wie du es dir gedacht hast. Können wir uns darauf einigen?" Eneas ging sogar soweit und bot ihm hier Jahre an und nicht Wochen wie es ihn eigentlich drängte. Er hoffte ohnehin, dass sie, sollte das Experiment nicht klappen, noch einmal darüber reden konnten. Aber sollten sie zu sehr zerstritten sein, hätten sie immer noch den Vertrag, um sich daran zu halten.
Benutzeravatar
Eneas
Krieger
Krieger
 
Beiträge: 3837
Registriert: So 3. Nov 2019, 14:56
Wohnort: Krieger


von Anzeige » Di 11. Okt 2022, 18:39

Anzeige
 


Re: Ein Neubeginn

Beitragvon Kosta » Di 11. Okt 2022, 18:50

Eneas war auch dafür, dass sie ihre richtigen Namen nannten. Schränkte es dann aber sogleich ein, dass Kosta den Vertrag nicht überrall herumzeigen sollte. Kosta sagte nichts dazu. Denn eigentlich wollte er Eneas nicht so demütigen, dass alle wussten, dass er ein Sklave war. Aber andererseits wollte er Eneas auch nicht die Sicherheit deswegen geben. Er musste ein gewisses Mass an Angst als Sklave haben. Sonst würde er die Tragweite von Kostas Entscheidungen nicht nachvollziehen können. Entsprechend krass formulierte er auch, wie ihr Verhältnis werden sollte. Sicherlich, manche Sklaven hatten es besser, viele andere hatten es jedoch noch viel schlimmer.

Seinem Freund schien das jedoch schon zu extrem zu sein und das obwohl er so nicht ins Sklavenregister eingetragen werden musste. Mit einiger Überwindung stimmte er jedoch zu, dass sie das so extrem formulieren könnten, wenn Kosta das wollte. Erst als er begriff, dass das auch seinen Verkauf beinhalten könnte, schien er zu verstehen, was Sklave sein so alles bedeutete. Was komplett über ihn verfügen können hiess. Das wehrte Eneas sofort ab. Ja, das hatte Kosta sich schon gedacht. Doch das gehörte schlichtweg dazu. Sonst gäbe es niemals so viele Sklavenmärkte. Eneas hatte jedoch ein ziemlich stichhaltiges Argument, weshalb es das mit dem Verkaufen nicht brauchte. Denn er glaubte nämlich nicht, dass Kosta die Lust an ihm verlieren würde. Dabei grinste er ihn jungenhaft frech an. Kosta seufzte ergeben. Natürlich hatte Eneas dabei absolut recht. Er würde niemals die Lust an ihm verlieren. Da gab es auch keinen Weg, dies glaubhaft vorzutäuschen.

"Ich denke nicht, dass wir schon soweit sind, dass ich dir etwas diktieren kann", schüttelte Kosta seinen Kopf und setzte sich neben Eneas auf die Tischplatte. "Wir sollten das erst noch etwas genauer besprechen." So wie er Eneas kannte, würde er protestieren, sobald Kosta auch nur den Mund aufgemacht hatte. Prompt forderte Eneas, dass der Vertrag eine Frist hätte. Dass er einerseits aufgelöst würde, wenn er das Erlebnis oder die Erkenntnis gehabt hatte, die sich Kosta erhoffte, aber auch dann, wenn sich nach ein paar Jahren zeigte, dass er diese Erkenntnis nicht haben würde. Denn er könne nicht für immer sein Sklave sein.
"Hmmm, dafür dass du der Sklave von uns beiden sein sollst, stellst du erstaunlich viele Forderungen", konstanierte Kosta und verschränkte ablehnend seine Arme vor der Brust. Allerdings nicht, weil er nicht mit Eneas Forderung einverstanden war. Darüber musste er ohnehin erst einmal nachdenken. Vielmehr wollte er Eneas klar machen, dass das in der Regel nicht so ablief, wenn man Sklave wurde. "Geheimhalten des Vertrages, kein Sklavenregister und somit auch keine peinlichen Untersuchungen, kein Verkauf und dann auch noch eine Beschränkung der Sklavenzeit." Kosta schüttelte seinen Kopf.
"Kein normaler Sklave kann auch nur eines dieser Privilegien sein eigen nennen", machte er Eneas deutlich klar. "Geschweige denn gleich alle. Ich zum Beispiel muss damit leben, dass jeder von meiner Schande, ein Sklave zu sein, weiss. Egal ob guter Freund oder flüchtiger Bekannter. Jeder kann es nachlesen gehen, der möchte. Andere Sklaven können vielleicht darauf hoffen, irgendwann freigelassen zu werden. Vielleicht. Ich kann noch nicht einmal das." Wobei es auch nichts war, was er sich ersehnte. Aber darum ging es gerade gar nicht. "Das war so ziemlich das Erste, was Timaris mir damals klar gemacht hat, nachdem sie mich gekauft hat. Dass ich es gut bei ihr haben kann, wenn ich ihr gehorche. Doch auch, dass ich für immer ihr gehören würde. Sie würde mich weder verkaufen, noch verschenken, noch freilassen. Ich würde bis an mein Lebensende ihr gehören und sie würde bestimmen, wann das wäre. Im Vergleich dazu kann man es kaum Sklave sein nennen, wenn du all diese Extras in den Vertrag aufnimmst."
Benutzeravatar
Kosta
Krieger
Krieger
 
Beiträge: 3527
Registriert: Mo 11. Nov 2019, 09:50


Re: Ein Neubeginn

Beitragvon Eneas » Di 11. Okt 2022, 18:52

Kosta wollte weiter mit ihm Details besprechen bevor er ihm etwas diktieren wollte. Sie wären noch nicht soweit. Eneas nickte. Das würde vermutlich bis in die späte Nacht hinein dauern bis sie etwas hatten mit denen sie beide einverstanden waren. Aber lieber diskutierte Eneas die ganze Nacht hindurch als im Sklavenregister eingetragen zu werden. Sie mussten eine Lösung finden.
Die ersten Probleme stellten sich schon, als Eneas über die Fristen sprach, die er gerne in dem Vertrag festhalten würde. Kosta verschränkte die Arme, lehnte neben ihm am Schreibtisch.
"Hmmm, dafür dass du der Sklave von uns beiden sein sollst, stellst du erstaunlich viele Forderungen", befand sein Freund. Eneas zuckte mit den Schultern. Er fand das selbst nicht überraschend.
"Noch bin ich kein Sklave", erklärte er. Aber auch so würde er viel argumentieren und um seine Wünsche kämpfen. Das würde sich durch einen Vertrag bestimmt nicht ändern. Er konnte nicht plötzlich sein gesamtes Wesen umkrempeln. "Aber du hast das letzte Wort, was wir letztendlich hinschreiben", räumte er ein. "Ich kann nur sagen was ich will. Du musst es genehmigen." Vielleicht ließ Kosta dann eher mit sich reden. Gerade trat er sehr entschlossen und dominant auf. Eneas fühlte sich sofort stark zu ihm hingezogen und das Gerede von den Bestrafungen ließen seine Gedanken wandern. Aber es würde kein reizvolles Rollenspiel. Er durfte die ernste Lage nie vergessen. Es ging hier um ihre zukünftige Beziehung und wie sie miteinander umgehen würden.
Kosta brachte ihn dann auch schnell zurück auf den Boden der Tatsachen. Kein normaler Sklave hätte solche Privilegien.
"Ich zum Beispiel muss damit leben, dass jeder von meiner Schande, ein Sklave zu sein, weiss", zählte er auf. Also wollte Kosta ihm dem auch aussetzen? Vorhin hatte er ihm aber eine Kapuze übergestreift und ihn verborgen.
"Ich weiß, aber... ich dachte nur, es müssen ja nicht unbedingt unsere Freunde oder meine Eltern davon wissen oder? Ich wüsste nicht wie ich das meiner Mutter erklären könnte", versuchte Eneas zu erklären. "Du bist von Geburt an Sklave. Das ist etwas anderes. Oder schämst du dich, ein Sklave zu sein?" Kosta hatte ziemlich deutlich gemacht, dass er ein Sklave bleiben wollte. Das würde nicht zusammenpassen, wenn er es unangenehm fand. Gleichzeitig nannte er es 'seine Schande'. Ähnliche Wörter hatte er auch verwendet, als sie über mögliche Kinder gesprochen hatten. Irgendetwas war da nicht ganz so in Ordnung wie Kosta behauptete...
"Wieso nennst du es deine Schande? Du hattest keinerlei Wahl darin. Es wurde dir aufgezwungen", sagte Eneas. Wenn, dann war es eher Timaris' Schande. Gerade wurde es ihm auch aufgezwungen, aber in anderer Form und bei weitem nicht so schlimm wie bei seinem Freund. Kosta hatte Recht. Dass Eneas über seine Bedingungen reden konnte, hatte man Kosta nie ermöglicht. Wollte er so etwas?

Sein Freund erzählte davon, was Timaris ihm zu Beginn gesagt hatte und dass sie ihn nie verkaufen, verschenken noch freilassen würde. "Ich würde bis an mein Lebensende ihr gehören und sie würde bestimmen, wann das wäre."
Eneas nickte bitter. "Ja, ich kenne die Worte. Hab sie oft genug von ihr gehört, wenn wir über dich gestritten haben..." Anfangs hatte Eneas noch naiverweise geglaubt, er könne Timaris umstimmen, dass sie Kosta die Freiheit gewährte. Sie hatte lauter verdrehte Argumente dafür gehabt wieso sie keine Sklaven freilassen wollte oder konnte. Eneas hatte es nie überzeugt, doch irgendwann hatte er es aufgegeben. Auch weil er gelernt hatte, dass Kosta keine Freiheit wollte.
"Ich hab dir auch mal gesagt, es könnte nie mehr zwischen uns sein als ab und zu Sex..." Eneas war die Heftigkeit und Endgültigkeit seiner Worte nie so bewusst gewesen. Erst als er vor kurzem mitbekommen hatte, dass Kosta sich diese sehr zu Herzen genommen hatte. Er hatte sie, genau wie Timaris' Worte, als unumstößliches Gesetz angesehen.
"Aber selbst Langlebige können ihre Meinung ändern... was man zu Beginn einer Beziehung sagt, kann sich wandeln, so wie sich das Verhältnis zueinander wandeln kann." Kosta war für Timaris schon sehr lange nicht mehr nur irgendein Sklave.
Aber sie waren nicht hier um über Timaris zu reden und Kostas Sklavenstatus, sondern über Eneas' Sklavenvertrag dessen Glaubwürdigkeit Kosta wieder anzuzweifeln begann.
"Es gibt Menschen, die nur befristet Sklaven sind. Schuldsklaven." Und Eneas schuldete Kosta so einiges. "Du hast selbst gesagt, dass ich nicht für immer dein Sklave sein werde." Das konnte Eneas schlicht nicht glauben. Wieso sollte es dann nicht im Vertrag stehen?
"Es muss nicht drinstehen, dass niemand meinen Status weiß...", lenkte er ein, obwohl es nicht leicht für ihn war.
Benutzeravatar
Eneas
Krieger
Krieger
 
Beiträge: 3837
Registriert: So 3. Nov 2019, 14:56
Wohnort: Krieger


Re: Ein Neubeginn

Beitragvon Kosta » Di 11. Okt 2022, 18:55

Eneas hielt dagegen, dass er schliesslich noch kein Sklave sei. Also war es nur normal, dass er Wünsche anbrachte. Als ob man als Sklave keine Wünsche hatte, dachte sich Kosta. Doch er wusste, was Eneas meinte. Dieser räumte dann auch ein, dass Kosta das letzte Wort hätte, was sie schlussendlich in den Vertrag schreiben würden. Er selber könne nur sagen, was er sich wünschte. Kosta müsste es genehmigen. So ganz glaubte der echte Sklave jedoch nicht daran, dass Eneas sich ihm dermassen hingeben würde. Entsprechend provozierte er Eneas auch etwas, zeigte ihm Schreckensszenarien auf, die passieren könnten. Nicht, weil er es wirklich tun wollte, sondern weil Eneas klar sein sollte, was auf ihn zukam.

"Nein, ich schäme mich nicht, ein Sklave zu sein", gab Kosta zu. Er konnte ja auch verstehen, warum Eneas nichts davon seiner Familie oder seinen Freunden sagen wollte. Aber Eneas wollte es auch vor Unbekannten verbergen. "Aber du schämst dich", versuchte er ihm zu erklären, warum er es Schande nannte. "Und ich zwinge es dir auch auf. Du willst nicht ins Sklavenregister eingetragen werden. Das zeigt mir, dass es etwas ist, weswegen man sich eigentlich schämen müsste. Etwas, was einem beschämt und einem in der Gesellschaft weniger wert sein lässt." Ansonsten würde Eneas sich doch nur davor fürchten, was einem als Sklave alles passieren konnte, sich aber nicht dafür schämen, dass er ein Sklave war. Egal ob von Geburt an oder nicht. Kosta fand, dass es deswegen nicht etwas anderes war, nur weil er damals zu klein gewesen war, um zu begreifen, was ihm angetan wurde und sich inzwischen daran gewöhnt hatte.

Über Timaris Worte an Kosta wollte Eneas nicht viel hören. Er hätte oft genug mit ihr deswegen gestritten. Ja und Kosta war nicht gefragt worden. So wie es bei einem Sklaven üblich war. Wobei, nein, jetzt war er unfair. Eneas hatte oft genug versucht, ihn zu überzeugen. Selbst jetzt schien er die Hoffnung nicht aufzugeben. Er hätte schliesslich seine Meinung geändert, dass nie mehr zwischen ihnen sein würde, als ab und an etwas Sex. Etwas, was Kosta vollkommen aus der Fassung gebracht hatte. Selbst jetzt war es nicht leicht das zu hören. Dass er nur ein paar Jährchen länger hätte zu warten brauchen. Eneas lenkte ihn glücklicherweise dadurch ab, indem er den befristeten Vertrag verteidigte. Schliesslich gäbe es auch Schuldsklaven. Ausserdem hätte Kosta selbst gesagt, dass Eneas nicht für immer sein Sklave sein werde. Das stimmte leider. Um ihn zu überzeugen, bot er sogar an, dass nicht zwingend im Vertrag stehen müsse, dass niemand über seinen Status bescheid wissen durfte. Er sagte es sehr zögernd. Offensichtlich fiel ihm dieses Eingeständnis schwer.

"Ein Jahr", bestimmte Kosta resolut, nachdem er eine Weile schweigend über Eneas Worte nachgedacht hatte. "Der Vertrag soll ein Jahr ab dem Unterzeichnungsdatum lang gültig sein. Vollkommen unabhängig davon ob und wann du begreifst, was ich dir zu zeigen versuche." Das hiess, dass Eneas ein Jahr lang Zeit hatte, es herauszufinden. Eine kurze Zeit. Denn Kosta rechnete damit, dass sie erstmal eine Weile brauche würden, sich in der neuen Situation zurecht zu finden, bevor sie auf irgendwelche Erkenntnisse zusteuern konnten. Aber es würde auch bedeuten, dass Eneas ihm weiterhin gehören würde, wenn er es schon nach drei Monaten herausgefunden hatte. Dann könnte Kosta ihm noch die anderen sinnlichen, aber nicht so wichtigen Sachen zeigen.
"Du kannst dir das Privileg verdienen, unerkannt zu bleiben", beschloss Kosta weiter. "Genau so kannst du es jedoch auch wieder verlieren. Wie zum Beispiel durch Ungehorsam oder Rebellion." Das würde Eneas etwas unter Druck setzen. Wo doch Kosta gar nicht vorhatte, seinen Freund zu demütigen. "Ich werde dich nicht verkaufen. Aber ich darf dich ausleihen, wenn mir danach ist oder ich es für nötig erachte."
Benutzeravatar
Kosta
Krieger
Krieger
 
Beiträge: 3527
Registriert: Mo 11. Nov 2019, 09:50


Re: Ein Neubeginn

Beitragvon Eneas » Di 11. Okt 2022, 18:56

Sein Freund erklärte, dass er sich nicht schämte ein Sklave zu sein, aber für Eneas wäre es eine Schande. Er wollte nicht ins Sklavenregister eingetragen wäre und das würde zeigen, dass es etwas wäre, weswegen man sich schämte und weniger wert wäre in der Gesellschaft.
"Ich kann nichts für meine Gefühle... ja, ich schäme mich. Ich bin ein freier Mann und ich lass mich gerade dazu überreden, stattdessen ein Sklave zu sein. Ich schau nicht auf Sklaven herab. Ich denke, ich versuchs jedenfalls. Aber nicht jeder ist so. Ich musste bereits mitansehen wie man dich geringer behandelt hat, weil du ein Sklave bist." Es hatte ihn rasend wütend gemacht. "Sklaven haben weniger Rechte, sie werden als Waren angesehen... all das und ich frage mich wie man mich anders angucken und behandeln wird." Kosta war das gewohnt, auch wenn es das bestimmt nicht viel besser machte. Meist musste er sich dem nicht mehr aussetzen, weil man ihm nicht ansah, dass er ein Sklave war. Für Eneas würde es sehr ungewohnt sein. Selbst wenn sie beide nicht wollten, dass Sklavenpapiere nichts bedeuteten, für die Gesellschaft tat es das leider immer noch. Und das würde so lange anhalten bis man die entsprechenden Gesetze änderte. Vielleicht noch Jahrzehnte und Jahrhunderte danach.
Sie sprachen nur kurz Timaris' Worte an Kosta an und Eneas verglich sie damit, was er damals Kosta zu Beginn ihres Kennenlernens gesagt hatte. Das hatte sich geändert und Eneas' Meinung nach könnten sich auch Timaris' Worte ändern. Oder Kostas Einstellung dazu. Sein Freund sagte nichts mehr dazu und vielleicht war es besser so. Das Thema war sehr explosiv und würde womöglich verhindern, dass sie mit klarem Kopf an den Vertrag herangingen. Eneas hatte nicht nur mit Timaris über Kostas Freiheit gestritten, sondern auch mit Kosta selbst. Es wäre besser, wenn sie jetzt einen Streit verhindern könnten.

So sprach Eneas lieber mit Kosta über die Frist des Vertrages, die er gerne schriftlich festhalten wollte. Kosta dachte länger darüber nach ehe er Eneas damit überraschte, dass die Frist ein Jahr lang dauern sollte. Das war kürzer als Eneas zu hoffen gewagt hatte und er wollte schon erleichtert nicken, als Kosta noch eine entscheidende Einschränkung hinterherschob. Die Frist war unabhängig davon, ob Eneas das Erlebnis hatte, das Kosta für ihn wollte. Eneas sollte so oder so ein Jahr lang sein Sklave sein.
"Was? Obwohl ich diese Erkenntnis gehabt hätte?", fragte Eneas verblüfft. Aber es ging doch im Kern um dieses eine Erlebnis. Sein Freund rechtfertigte es damit, dass Eneas es so nicht erzwingen könne, um seine Versklavung so schnell wie möglich zu beenden. Eneas öffnete empört den Mund. Das würde er doch nicht... ah, Kosta kannte ihn zu gut. Sein Geliebter schob noch hinterher, dass er als Herr schließlich auch Bedingungen nennen konnte. Eneas müsse sie akzeptieren.
Der Pirat schnaubte, fügte sich dann aber und nickte. "Einverstanden", sagte er. Würde er sich tatsächlich ein Jahr versklaven lassen? Eneas hatte sich bis dahin noch der Illusion ergeben, dass Kosta nach ein paar Wochen schon aufgeben würde, doch jetzt ließ es sich nicht mehr so einfach wegdenken. Nun war es tatsächlich ernst. Eneas sah zwar ein, dass sie so beide weniger Druck haben würden (außer Eneas hätte das Erlebnis zum Ende des Jahres hin immer noch nicht gehabt), aber was sollte er nach dem speziellen Erlebnis noch als Sklave machen? Wollte Kosta ihn etwa gerne als Sklaven behandeln?
Dieser erklärte, dass Eneas sich gewisse Privilegien erst verdienen müsse. So wie das Privileg unerkannt zu bleiben. Durch Ungehorsam könnte er es aber auch wieder verlieren. Eneas wollte wirklich nicht, dass ihn Fremde als Sklaven behandelten, aber er sah ein, dass es dazu gehörte.
"Gibt es noch andere Privilegien, die ich mir verdienen muss?", fragte er.
Kosta überraschte ihn zunächst damit, dass er ihn ausleihen wollte. Eneas hob abwehrend die Hand. "Was?! Ausleihen? An wen denn? Also das geht zu weit. Ich hab zugestimmt dein Sklave zu sein und nicht von jemand anderen", lehnte er erst einmal ab. Denn das eine der ersten Punkte, der richtig Angst machte. Eneas kannte Kosta, aber auf einen Fremden hätte er keinerlei Einfluss.
Kosta versicherte, dass er nicht vorhatte ihn auszuleihen, er wollte nur die Möglichkeit dazu haben. Eneas kniff kritisch die Augen zusammen. Aha, und wieso wollte er die Möglichkeit haben? Kosta behauptete, dass jeder Sklavenbesitzer dies mit seinem Sklaven tun könne. Immerhin würde er ihn nicht verkaufen.
"Es geht um uns beide. Du würdest mich doch nicht verkaufen." Das konnte Eneas auf keinen Fall glauben. Aber Kosta wollte ihm anscheinend klarmachen wie wenig Sicherheiten ein Sklave hatte. Es klappte sehr gut. Trotzdem bedeutete das nicht, dass Eneas diese Bedingungen gefielen. Musste das im Vertrag stehen?
"Ich will nicht, dass du mich an einen Fremden ausleihst", wehrte er sich.
Benutzeravatar
Eneas
Krieger
Krieger
 
Beiträge: 3837
Registriert: So 3. Nov 2019, 14:56
Wohnort: Krieger


Re: Ein Neubeginn

Beitragvon Kosta » Di 11. Okt 2022, 19:02

"Ja, obwohl du diese Erkenntnis gehabt hast", beharrte Kosta fest auf seiner Bedingung. "Ich will nicht, dass du sie erzwingst, nur um deiner Versklavung möglichst schnell zu entfliehen. So kann das nicht funktionieren. Davon abgesehen werde ich von uns Beiden die Rolle des Besitzers übernehmen. Da sollte ich doch auch die eine oder andere Bedingung stellen können. Du hast gesagt, du wirst es akzeptieren." Das wollte Eneas gar nicht schmecken. Er wand sich, schnaubte unzufrieden, erklärte sich zu Kostas Überraschung jedoch damit einverstanden. Der Krieger nickte zufrieden, war insgeheim jedoch sehr verblüfft, dass Eneas sich damit einverstanden erklärte. Damit hätte er wirklich nicht gerechnet. Kosta merkte, wie er bis jetzt noch nicht so recht an den Vertrag geglaubt hatte. Allmählich begann sich das vorsichtig zu ändern. Zumindest so lange, bis Eneas schon wieder meinte, dass eine weitere Forderung zu weit ging.

"Ich habe nicht vor, dich an jemanden auszuleihen", stellte Kosta klar. "Ich will nur die Möglichkeit dazu haben, wenn es sich ergibt oder ich es für nötig erachte. Ein Sklavenbesitzer fragt seinen Sklaven in der Regel auch nicht, ob er ausgeliehen werden will oder nicht. Es wird einfach gemacht." Natürlich würde Kosta Eneas nicht verkaufen. Doch Eneas durfte nicht zuviel Sicherheit haben, wenn das klappen sollte.
"Ein Sklave hat keinerlei Sicherheit. Doch du hast jetzt schon mehr Sicherheit durch den Vertrag, als sich ein Sklave jemals erträumen könnte", versuchte er seinem Freund klar zu machen. Wenn das so weiter ging, brauchten sie den Vertrag nicht aufzusetzen. Denn dann würde es gar nichts bringen. "Ich dachte, dir wäre ein Fremder lieber, als wenn ich dich an einen Bekannten oder gar einen Freund ausleihen täte", erinnerte er ihn sanft. "Du musst halt einfach dafür sorgen, dass ich nicht das Bedürfnis habe, dich auszuleihen und dich immer ganz dicht bei mir haben will."

Bevor sie weiter darüber diskutieren konnten, klopfte es leise an. Erschrocken zuckten sie beide zusammen. Kosta ging rasch zur Tür, um zu sehen, wer sie da unterbrach. Es war der Diener, der ihnen ein Tablett voll mit belegten Broten, Früchten, Knabberzeugs und Tee brachte. Er wiess sie darauf hin, wo das Bad war und wo sie Wasser finden konnten, bevor er ihnen eine gute Nacht wünschte. Das wünschte Kosta ihm zurück und bedankte sich für die Köstlichkeiten. Der Diener hatte es viel zu gut mit ihnen gemeint. Das würden sie niemals alles essen können. Vorsichtig balancierte er das Tablett auf Tefans Schreibtisch.

Anschliessend fuhren sie mit ihrer angeregten Besprechung über den Vertrag fort. Manchmal ganz schön hitzig, manchmal auch wieder traurig. Sie tranken dabei Tee, assen zwischendurch etwas oder schwiegen auch nur eine Weile. Dann wieder war Eneas eifrig am Schreiben, während er den Vertrag auzusetzen versuchte. Während Kosta ihn so dabei betrachtete, musste er sich daran erinnern, wie Eneas auf seinem Rücken geschrieben hatte. So lange, bis er ganz gerötet und wund gewesen war. Kosta würde gerne wieder seinen Rücken dafür hergeben. Gerade vermisste er es heftig. Nicht die Ursache, weswegen Eneas so geschrieben hatte. Ganz bestimmt nicht. Aber dass Kosta für ihn hatte da sein dürfen.

Es brauchte mehrere Anläufe und es war schon tief in der Nacht, als der Vertrag endlich stand. Sie hatten sich darauf geeinigt, dass Kosta der Herr und Eneas der Sklave war. Kosta würde bestimmen und Eneas würde gehorchen müssen. Wenn er es nicht tat, würde Eneas bestraft werden. Diese Strafen hatten sie im Ungefähren sogar definiert. Bei kleinerem Ungehorsam würde Kosta Eneas den Hintern versohlen. Bei grösserem Ungehorsam oder bei Rebellion würde Kosta Eneas Fesseln und ihn so lange schmoren lassen, bis er sich fügte. Und sollte Eneas gar versuchen zu fliehen und Kosta würde seiner wieder habhaft, würde er ihn einsperren und anketten, bis er sich sicher war, dass er es nicht wieder wagen würde.
Bei der Formulierung der Strafen waren sie beide ganz schön unruhig geworden. Aber nicht aus Angst und Wut, wie man vermuten mochte. Viel eher weil sich das alles viel zu scharf und zu prickelnd anhörte. Viel mehr nach einem Sexspiel als nach brutalem Ernst.

Im Grossen und Ganzen wurde schlussendlich jedoch eine typische Herr-Sklave-Beziehung formuliert. Mit einigen Einschränkungen, die Kostas freies Verfügen über seinen Sklaven betrafen. Meistens waren es jedoch Dinge, mit denen er Eneas so oder so nicht hätte einschüchtern können. Selbst wenn er ihn ganz regulär versklavt hätte. Entsprechend machte es ihm nicht so viel aus, dies wegzulassen. Wobei er es jedesmal nicht sein lassen konnte, Eneas deutlich klar zu machen, dass das eine Sicherheit, ein Privileg war, die Sklaven sonst nicht bekamen. Erst wenn er sich sicher war, dass Eneas das verstanden hatte, liess er das Thema ruhen.
Schliesslich war es jedoch geschafft. Eneas schrieb der Vertrag ins Reine und dann, Kosta wusste nicht mehr, wie es dazu gekommen war, schliefen sie in einem er Sessel dicht aneinander gekuschelt ein. Geweckt wurden sie erst am nächsten Morgen wieder, als Tefan unerbittlich gegen die Tür seines eigenen Arbeitszimmers klopfte.
Benutzeravatar
Kosta
Krieger
Krieger
 
Beiträge: 3527
Registriert: Mo 11. Nov 2019, 09:50


Re: Ein Neubeginn

Beitragvon Eneas » Di 11. Okt 2022, 20:29

Kosta meinte lapidar, dass Eneas dafür sorgen müsste, dass er nicht ausgeliehen würde und Kosta ihn immer nah bei sich haben wollte. Was sollte das denn heißen? Spiegelten sich da Kostas eigene Ängste wieder? Früher hatte er sich davor gefürchtet, dass Timaris ihn weggeben könnte.
Es klang wieder stark nach Erpressung, doch er merkte, dass er hier nicht weiter protestieren konnte oder sein Freund würde auf stur schalten und wieder das richtige Sklavenregister wollen. Warum musste es denn so echt sein? Eneas verstand es weiterhin nicht, aber sie hatten nun schon so lange darüber diskutiert. Wenn Kosta sich erst einmal etwas in den Kopf gesetzt hatte, bekam man ihn nur schwer davon ab. Wie konnte ein Mensch nur so stur sein?
Also stimmte Eneas der Passage über das freie Ausleihen zähneknirschend zu. Er glaubte nicht wirklich, dass Kosta davon Gebrauch machen würde und wenn es soweit käme, würde Eneas dann sicherlich noch einmal etwas sagen. Es ging anscheinend darum, dass eine gewisse Rest Angst und Unsicherheit immer bleiben sollte. Ganz so wie richtige Sklaven sich ihrer Lebenssituation nie ganz sicher sein konnten. Sie hatten keinen Einfluss darauf. Dass Kosta es als Sklave hatte, war eine große Besonderheit.
Bevor sie weitere Punkte durchgehen konnten, riss sie ein Klopfen aus den Gesprächen. Kosta war sofort bei der Türe, worüber Eneas ganz dankbar war. Er wollte nicht mit dem Anwalt reden dessen Büro sie hier gerade in Beschlag nahmen. Es würde morgen früh gewiss peinlich genug ihm zu erklären, dass sie einen Sklavenvertrag für Eneas aufgesetzt hatten. Hoffentlich konnte man diesem Lord Karleos tatsächlich vertrauen.
Dieses Mal war die Unterbrechung aber dem Diener geschuldet, der sie mit einigen stärkenden Leckereien versorgte. Kosta kam mit einem riesigen, beladenen Tablett zurück, das er dann auf dem Schreibtisch abstellte. Eneas besah sich das mit großen Augen. "Wenn wir das alles essen, passen wir nicht mehr durch die Türe."
Bevor sie sich an den Köstlichkeiten bedienten, redeten sie weiter über den Vertrag. Kosta war bei einigen Punkten sehr energisch und beharrlich. Eneas bewunderte ihn heimlich dafür. Früher hätte Kosta sich nie so durchgesetzt. Und Eneas hätte vermutlich auch nicht so schnell beigegeben wie er es jetzt tat. Ohne ein paar hitzige Worte ging es dann doch nicht. Wenn sie nicht mehr weiterkamen oder zu erschöpft vom Argumentieren waren, aßen sie etwas oder saßen nur schweigend zusammen, Tee nippend.

Als sie über Strafen reden wollte, wurde es aus anderen Gründen hitzig. Es fing damit an, dass Kosta bei etwas anderem ein Zugeständnis machte, doch nun wieder zweifelte, ob dies noch ein richtiger Sklavenvertrag sei. Also schlug Eneas hastig vor, dass sie Strafen fürs Ungehorsam genauer festlegen könnten. Das bedeutete nicht, dass Kosta sich nicht auch andere Strafen überlegen konnte - wobei das sicher nicht nötig wäre. Aber es gab ihnen beiden eine gewisse Sicherheit. Eneas konnte sich darauf einstellen was ihm blühte, wenn er rebellierte.
"Ich will doch gar nicht rebellieren", beteuerte er, "Ich werde mich bemühen zu erleben was du erlebt hast."
Aber so ganz glaubte Kosta vielleicht nicht daran, dass Eneas seine rebellische Ader und Freiheitsdrang im Griff haben würde. Also gab es Strafen im Vertrag. Schläge auf den Hintern für kleineren Ungehorsam. Wobei Kosta es lieber 'versohlen' nannte und damit Eneas besonders unruhig machte. Die Blicke, die sie miteinander austauschten, wurden länger und intensiver. Eneas merkte wie er bei den Gesprächen scharf wurde. Er hatte schon so lange keinen Sex mehr gehabt und nun musste er sich anhören wie er gefesselt und den Hintern versohlt bekäme. Hoffentlich gab es keine Strafen fürs eigene Befriedigen, denn ohne würde Eneas das nicht durchstehen.
Er hatte in einem der größeren Sessel Platz genommen, der für die späteren Stunden etwas bequemer gewesen war. Eneas hielt eine der vielen Entwürfe des Vertrages in den Händen. Um den Schreibtisch herum hätten vermutlich so einige zerknüllte Papiere gelegen, doch Kosta hatte die natürlich alle fleißig aufgehoben und in den Papierkorb geworfen. Eneas fragte sich, ob sein Freund es in Zukunft unterdrücken konnte automatisch hinter ihm herzuräumen. Bestimmt wurde auch Kostas Seite als Herr nicht so leicht. Jetzt stand er neben dem Sessel und beugte sich hinüber, um mit in dem fertigen Vertrag zu lesen. Seine Haarspitzen kitzelten Eneas' Wange.
"Komm doch her..", lud Eneas ein und Kosta war sofort mit in den Sessel gekrabbelt, halb auf seinem Schoß. Eneas gähnte müde. Im Vertrag stand nun sehr deutlich, dass er nach Unterschriftstätigung ein Sklave ohne Rechte und Privilegien sein würde. Gewisse Privilegien konnte er sich durch gutes Betragen verdienen, aber es lag völlig im Recht des Herrn diese ohne jegliche Erklärung wieder zu entziehen. Der Sklave hatte dem Herrn in allen Belangen zur Verfügung zu stehen. Besonders bei dem Satz war Eneas erregt geworden. Er konnte sich nicht helfen. Jetzt klang es noch wie ein heißes Rollenspiel, aber es würde gewiss sehr bald sehr ernst werden.
"Ich glaube, wir haben etwas gutes zusammengestellt... danke, dass du das mit mir gemacht hast", sagte Eneas leise. Er fühlte sich nach dem ersten Schock über Kostas Plan wesentlich besser. Sie hatten dies gemeinsam beschlossen. So sollte es sein. Eneas legte den Vertrag beiseite und blinzelte müde. Er fühlte sich nach dem vielen Diskutieren aber auch reichlich müde und Kosta schien es ähnlich zu gehen. "Wir können es ja gleich nochmal durchlesen... erst was drüber nachdenken...", murmelte er. Sein Liebster hatte sich an ihn gekuschelt und dann war auch Eneas schnell eingeschlafen.

Sie hatten vielleicht nur kurze Stunden geschlafen, als es schon wieder klopfte. Dieses Mal recht ungeduldig. Eneas blinzelte verschlafen und sah sich orientierungslos in dem Raum um. Was... wo waren sie? Er hatte einen schlafenden Kosta im Arm. Eneas löste sich behutsam von ihm, um ungelenk aufzustehen und sich dann zu strecken. Es klopfte erneut. Der Pirat sah den Vertrag auf einem Beistelltisch liegen und damit kamen auch rasch alle Erinnerungen an letzte Nacht zurück. Wieso hatte er bei so etwas verrückten mitgemacht? Und das ganz ohne Alkohol.
Eneas ging zur Türe und öffnete sie müde. Er wusste nicht wen er erwartet hatte, aber dann stand ein großgewachsener, schlanker Mann in geschniegeltem Anzug vor ihm. Das musste Lord Karleos sein, der ihm nun einen guten Morgen wünschte und ihn fragte, ob sie fertig seien.
"Oh.. ähm, ja..." Eneas strich sich verlegen durch die Haare. Er musste furchtbar aussehen, seine Kleidung war auch ganz verknittert und wieso waren seine Hemdsknöpfe oben ziemlich weit offen? Dagegen sah dieser Anwalt sehr gut aus. Ob Kosta und er... nein, nicht darüber nachdenken.
"Guten Morgen. Ich bin Lord Ivores. Danke, dass wir euer Büro benutzen konnten", sagte Eneas. Wieso musste er mit dem Anwalt reden? Für Kosta war es vielleicht nicht peinlich, doch Eneas konnte das Gefühl nicht abschütteln. Sein Freund sollte lieber schnell aufwachen. Allerdings sah er verdammt süß aus wie er da schlafend im Sessel lag. Eneas wurde sofort von ihm angezogen und ging zu ihm hinüber. "Kosta? Lord Karleos ist hier", weckte Eneas ihn verliebt lächelnd auf und strich ihm sacht über den Arm.
Benutzeravatar
Eneas
Krieger
Krieger
 
Beiträge: 3837
Registriert: So 3. Nov 2019, 14:56
Wohnort: Krieger


Re: Ein Neubeginn

Beitragvon Kosta » Di 11. Okt 2022, 20:30

Obwohl das Klopfen sehr lästig war, konnte Kosta sich nicht recht aufraffen, aufzuwachen. Dazu war es viel zu gemütlich in Eneas Armen. Ausserdem fühlte er sich müde und erschöpft. Daran zeigte sich, wie schwach sein Körper noch war, dass Kosta nicht gleich aufsprang, um Tefan reinzulassen. Als das Klopfen aufhörte, sank er auch gleich wieder in tieferen Schlaf. Bis Eneas wieder bei ihm war und ihm sachte über den Arm streichelte. Lord Karleos wäre hier. Kosta wusste erst einmal nicht, wer das war, bis er schliesslich die Augen doch aufbekam. Um auch ja ganz wach zu werden erhob er sich rasch und verneigte sich grüssend vor dem Anwalt.
"Harte Nacht gehabt, was?" brummelte dieser, nachdem er ihm auch einen guten Morgen gewünscht hatte. Misstrauisch beäugte er dabei seinen Schreibtisch, wo alles verdächtig brav an seinem Platz stand.
"Und wie", rutschte es Kosta heraus und er konnte sich eines frechen Grinsens nicht erwehren, was ihm einen noch finstereren Blick von Tefan einbrachte, der wohl frustriert war, dass er nicht hatte mitmachen dürfen. Kosta blinzelte unschuldig. Die Nacht war wegen des Aufsetzen des Vertrages hart gewesen. Nicht wegen dem, was sie zwischen ihren Beinen hatten.
"Deswegen", fügte er schliesslich noch rasch hinzu, bevor Eneas zu nervös wurde. Sachte schob er dem Anwalt den entgültigen Vertrag entgegen. "Könntet Ihr den bitte durchlesen und sagen, ob das so funktioniert." Verwundert nahm Tefan das Stück Papier in die Hand, setzte sich in seinen Sessel und begann es zu studieren. Er hatte sich ursprünglich ja auf etwas anderes eingestellt.

Während der gutaussehende Anwalt ihren Vertrag studierte, schenkte Kosta Eneas noch eine Tasse kalten Tee ein und drückte ihm tröstend die Hand. Er wusste ja, dass Eneas sich sehr schämte für das, was er mit sich machen liess. Tefan lachte jedoch nie, während er den Vertrag durchlas, oder verzog auch nur abfällig das Gesicht. Er behandelte das Schriftstück wie einen langweiligen Allerweltsvertrag.
"Seid Ihr sicher, dass Ihr das wirklich wollt, Lord Erenos", fragte er Kosta zum Schluss nur skeptisch. "Ursprünglich habt Ihr mich wegen etwas ganz anderem angefragt. Das hier ist..." Er stockte und sein Blick fiel auf den nervösen Eneas. "Das hier ist eine deutliche Verharmlosung von Eurer ersten Anfrage", wählte er seine Worte bedächtiger.
"Ja, ich weiss", nickte Kosta. Als Sklave wusste er schliesslich wovon er sprach. Selbst wenn er es meistens immer sehr gut gehabt hatte. Besonders im Vergleich zu anderen Sklaven. "Ich bin trotzdem damit einverstanden. Es wird funktionieren so. Vielleicht sogar noch besser, als anders herum."
"Nun, denn", zuckte der Anwalt mit den Schultern. "Rechtlich funktioniert dieses Dokument. Wenn ihr euch darauf habt einigen können, dann fehlen jetzt nur noch eure Unterschriften, bevor ich den Vertrag bezeugen kann." Einladend hielt er Kosta einen Stift entgegen, der ihn mit einem dankbaren lächeln annahm, um ihn Eneas weiter zu reichen. Sein Freund war derjenige, der sich hier versklavte. Er sollte als erster unterschreiben. Wenn er nicht wollte, brachte es auch nichts, wenn Kosta schon unterschrieben hatte.
Kosta verwunderte es nicht, dass Eneas erst einmal zögerte. Zuerst beim Stift abnehmen und dann noch einmal, bevor er ihn ansetzen sollte. Schliesslich atmete er jedoch tief durch und wagte den Sprung ins kalte Wasser. Kosta bekam dabei ganz weiche Beine. Seine Unterschrift fiel entsprechend viel hastiger aus. Der einzige, der schlussendlich gelassen unterschrieb, war Tefan, der sein Zeugnis dazu ablegte.

Nachdem alle unterschrieben und der Vertrag für gültig erklärt worden war, legte Tefan das Papier sorgsam in eine Mappe und überreichte sie Kosta, der sie rasch in seinem Juwelengepäck verschwinden liess. Sie hatten es tatsächlich getan. Er konnte es gar nicht so recht glauben. Ihm war ganz kribbelig zumute und irgendwie war er auch scharf. Dabei war das jetzt gar nicht der richtige Moment dazu. Oh, aber Eneas hatte seine Freiheit für ihn aufgegeben. Das war scharf. Sehr sogar. Und noch so viel mehr. Es...
"Wegen der anderen Sache, um die Ihr mich noch gebeten habt..." riss Tefan ihn aus seinen verwirrenden Gedanken.
"Oh ja, stimmt", versuchte Kosta sich zu konzentrieren. "Hmm, Eneas, könntest du bitte kurz draussen im Gang warten?" Sein Freund blickte ihn verwundert an. Kosta konnte nicht so ganz erkennen, ob es daran lag, dass Kosta ihm keinen Befehl erteilt hatte, oder dass er draussen warten sollte. Er schien etwas sagen zu wollen, fügte sich dann aber. Kosta nickte dankbar. Es sollte ja eine Überraschung für Eneas werden. Eine schöne Überraschung.
"Hier brauche ich noch deine Unterschrift, Kosta", deutete Tefan auf eine Stelle auf einem Kaufvertrag, nachdem Eneas nach draussen gegangen war. Kosta unterschrieb rasch und überreichte Tefan anschliessend sein Geld. Im Gegenzug erhielt er einen Hausschlüssel.
"Ich danke dir Tefan" beteuerte Kosta herzlich. "Für alles."
"Du hast viel mehr für mich getan", wehrte der Krieger verlegen ab. "Ich wünsche dir, dass dein Plan aufgeht. Kommt zu mir, wenn ihr euch wegen des Inhaltes des Vertrages uneinig seid. Es gibt da noch die eine oder andere Undefiniertheit, im Vertrag. Aber ich denke nicht, dass euch das Auffallen wird. Wenn doch, dann kommt vorbei." Kosta nickte und verabschiedete sich anschliessend herzlich von dem Anwalt.

Draussen im Gang trat er Eneas mit einem sanften Lächeln entgegen. Er wusste es wirklich zu schätzen, was Eneas für ihn aufgegeben hatte. Kosta wusste, wieviel das Eneas gekostet habe. "Von mir aus können wir gehen", lud er ihn entsprechend ohne Befehl ein. "Wenn du auch soweit bist." Das war Eneas, auch wenn er natürlich gleich nervös wissen wollte, wohin sie gingen. Kosta musste grinsen. Nein, eine Unterschrift auf einem Stück Papier hiess noch lange nicht, dass man sich einfach mal etwas führen lassen konnte. Tefan trat zu ihnen und verabschiedete sich noch einmal offiziell von ihnen und brachte sie zum Vordereingang.
"Wir gehen in ein Hotel", klärte Kosta Eneas schliesslich auf, als sie die Strasse entlang gingen. Es war noch früher Morgen. Trotzdem waren schon einiges los. Leute, die müde zu ihrer Arbeit huschten, oder solche, die erst davon kamen und genau so müde waren. "Wir sollten noch etwas Schlaf nachholen und anschliessend ein verspätetes Frühstück einehmen." Oder vielleicht auch gleich ein Mittagessen.
Tefans Haus war jedenfalls glücklicherweise ziemlich im Zentrum des Städtchens. So mussten sie auch gar nicht weit gehen, bis sie das Hotel erreichten, welches Tefan ihm empfohlen hatte. Es war einfach, machte aber einen anständigen Eindruck. Kosta buchte ihnen ein Einbettzimmer für eine Nacht. Er nahm zwar an, dass sie Abends bereits wieder abgereist waren, doch das hier war kein Stundenhotel. Also bezahlte er eben für eine Nacht in einem kleinen Zimmer. Das einzelne Bett würde für die paar Stunden schon reichen.

Oben im Zimmer angelangt, die Tür hinter ihnen wieder zugezogen, wandte Kosta sich Eneas zu, um ihm den Umhang zu öffnen und von den Schultern zu streichen. Ordentlich hängte er ihn an der Tür auf. Anschliessend fasste er ihn sanft an der Hand und führte ihn zum Bett, bedeutete ihm, sich hinzusetzten. Selber setzte er sich auch gleich zu Eneas.
"Danke, dass du unterschrieben hast", begann er innig und lächelte seinen Freund verliebt an, bevor er ernster wurde. "Eneas? Weisst du... hmmm, weisst du eigentlich, was alles dazu gehört, wenn ein Sklave den Besitzer wechselt?" Wollte er behutsam wissen. Er nahm schon an, dass Eneas das wusste. Schliesslich hatten sie oft genug Sklaven befreit und mit ihnen über ihre Erlebnisse gesprochen. Vielleicht wusste Eneas aber auch nicht alles. Kosta ging es jedoch vorallem darum, dass Eneas es sich jetzt deutlich bewusst war.
Benutzeravatar
Kosta
Krieger
Krieger
 
Beiträge: 3527
Registriert: Mo 11. Nov 2019, 09:50


Re: Ein Neubeginn

Beitragvon Eneas » Di 11. Okt 2022, 20:32

Obwohl Kosta zunächst recht frech mit dem Anwalt scherzte, wurde er dann gleich wieder sehr höflich und verneigte sich gar. Der kurze zweideutige Wortwechsel war Eneas aber Hinweis genug, dass Kosta den Mann besser kannte. Das würde sein Freund nur mit jemanden machen bei dem er sich wohlfühlte. Eneas kam nicht dazu lange darüber nachzudenken, denn es ging dann wieder um den Vertrag den Lord Karleos genaustens studierte. Außerdem tröstete es Eneas, dass Kosta schnell wieder bei ihm war, ihm gar noch etwas Tee einschenkte und ihm die Hand drückte.
Der Anwalt benötigte viel zu lange bis er zuende gelesen hatte und in der Zeit stieg Eneas' Nervosität erneut. Er drückte haltsuchend Kostas Hand. Dann fragte Lord Karleos nicht etwa Eneas, ob er dies wirklich wollte, sondern Kosta. Wieso wurde Eneas nicht gefragt? Er war derjenige, der seinen Status als freier Mann für ein ganzes Jahr entzogen bekam. Obwohl sie den Vertrag gemeinsam erarbeitet hatten, war es trotzdem nicht etwas, das Eneas gerne machen wollte. Er fügte sich Kostas Wunsch, um ihre Beziehung zueinander zu retten. Oder vielmehr, um ihrer Beziehung überhaupt eine Chance zu geben. Kosta brauchte dies und so sollte er es bekommen.
Der Notar bemerkte, dass der Vertrag eine deutliche Verharmlosung von Kostas ursprünglichem Plan sei. Eneas fand das alles andere als harmlos, obwohl sein Freund ihm öfters deutlich gemacht hatte, dass er mit dem Vertrag unglaublich viele Sicherheiten und Privilegien hätte. Für den freiheitsliebenden Piraten war jegliche Einschränkung aber schon zu viel und schwierig zu akzeptieren.
"Es wird funktionieren so. Vielleicht sogar noch besser, als anders herum", beantwortete Kosta die Frage des Anwalts. Was sollte das heißen? Natürlich war es besser. Es war zwar auch aufgezwungen, aber Eneas hatte mitreden können. Nur jetzt war er zu nervös, um viel dem Gespräch beizusteuern. Dieser Anwalt hatte genau gelesen was Eneas bald war, was für Strafen ihm blühten und wie wenig er zu sagen hatte.
Lord Karleos befand den Vertrag für rechtlich gültig und dann war es bereits an Eneas zu unterschreiben. Kosta hielt ihm den Stift hin, doch es dauerte etwas bis der Hayllier sich überwand die Schreibfeder entgegen zu nehmen. Er wollte nicht unterschreiben. Vielleicht hatte ein Teil von ihm bis zuletzt gehofft, dass Kosta am anderen Morgen wieder bei klarem Verstand war und sich Eneas erbarmte. Tat er nicht. Er blickte ihn an und wartete darauf, dass sein Freund sich selbst versklavte.
Eneas atmete noch einmal tief durch, dann unterschrieb er. Mit zitternden Fingern gab er den Stift danach an Kosta zurück.

Der Rest ging sehr schnell. Kostas Unterschrift, die des Notars und dann war es besiegelt. Kosta bat ihn darum wegen einer anderen Sache draußen zu warten. Was hatten die beiden noch zu besprechen? Eneas wollte gerne neugierig danach fragen, aber er war noch zu überwältigt von dem was soeben passiert war. Er musste aus diesem Büro raus. So verließ er den Raum und wartete auf dem Gang bis Kosta zu ihm kam. Sein neuer Herr. Nein, der Gedanke war noch zu befremdlich.
Kosta ging auch nicht anders mit ihm um. Er wirkte sogar gut gelaunt. "Wohin willst du denn gehen?", fragte Eneas. Was würde jetzt auf ihn zukommen? Kostas Antwort war nur ein verschmitztes Grinsen und sie verabschiedeten sich zuerst von Lord Karleos ehe sein Freund ihn aufklärte, dass sie zu einem Hotel gehen würde, um Schlaf nachzuholen.
"Das klingt nach einer sehr guten Idee", stimmte Eneas zu, während sie durch die Straßen des kleinen Städtchens gingen. Es dauerte nicht lange und sie waren beim Hotel. Eneas war froh da zu sein. Er hatte das Gefühl, dass er von den anderen Passanten trotz Kapuzenumhanges angestarrt wurde. Dabei war das natürlich Irrsinn. Niemand konnte ihm ansehen, dass er jetzt ein Sklave sein sollte. Hatte Kosta dieses Gefühl auch? Stand er deswegen nicht gerne im Mittelpunkt? Eneas überließ seinem Freund die Führung, der zielsicher das Hotel ansteuerte und auch für sie beide bezahlte. Sie gelangten in ein kleines Zimmer mit einem einzelnen Bett. Ob sie wieder nebeneinander liegen konnten?
Kosta trat gleich zu ihm, öffnete ihm hilfsbereit den Umhang und hängte ihn beiseite. Eneas wurde zum Bett geführt und seine Nervosität stieg sofort. Was kam jetzt? Diese Ungewissheit war sehr unangenehm.
Sein Geliebter bedankte sich aber zunächst lächelnd für die Unterschrift. Eneas drückte Kostas Hände zärtlich. "Danke, dass wir darüber geredet und es gemeinsam geplant haben." Kosta hatte sich zunächst in seine Pläne nicht reinreden lassen wollen, aber Eneas war sehr froh, dass sein Freund dann doch offen für Vorschläge geworden war.
"Eneas? Weisst du... hmmm, weisst du eigentlich, was alles dazu gehört, wenn ein Sklave den Besitzer wechselt?", fragte Kosta ihn als nächstes.
"Meine Juwelen habe ich dir schon gegeben. Ich weiß nicht was du noch mit mir vorhast...", erwiderte Eneas unruhig. Kosta wollte ihm erklären, was bei einem Sklavenkauf normalerweise passierte, damit es Eneas nicht nur aus der Sicht eines Käufers verstand. Das Aufgeben der Juwelen, wäre nur einer der schmerzhaften Teile davon.
"Ja, ich weiß, aber es kann ja sein, dass du etwas anderes geplant hast.." Sie waren auch keine zwei Unbekannte füreinander und somit war bereits einiges anders. Eneas wusste nicht was Kosta jetzt von ihm hören wollte. Dieser holte dann zu einer längeren Erklärung aus. Man würde von einer Heilerin oder gar einer Priesterin oder Schwarzen Witwe untersucht, dann müsse man sich vor dem Kunden präsentieren und sich anschauen und berühren lassen. Manche erwarteten Beweise des Könnens und des Gehorsams.
"Ich soll mich präsentieren?", fragte Eneas verwirrt. Verlangte Kosta das? Sein Freund wusste am besten wie Eneas aussah. Kosta fuhr fort, dass man nach dem Kauf nochmals untersucht werden könne und dann vorbereitet würde so dass man dem Käufer gefiel ehe man abtransportiert würde. "Genau genommen hast du kein Geld für mich bezahlt..", merkte Eneas an. Aber Kosta wusste leider auch sehr gut, dass dies bei befristeten Schuldsklaven selten üblich war.
"Also was heißt das? Du willst mich vorbereiten und einkleiden? Wie denn genau?"
Eneas hatte nicht gewusst, dass nun ein Kleidungswechsel vorbestand, aber da war er wohl naiv gewesen.
Benutzeravatar
Eneas
Krieger
Krieger
 
Beiträge: 3837
Registriert: So 3. Nov 2019, 14:56
Wohnort: Krieger


Re: Ein Neubeginn

Beitragvon Kosta » Di 11. Okt 2022, 20:33

Eneas gab ihm eine erstaunlich kurze Antwort darauf, ob er wusste, was bei einem Besitzerwechsel in der Regel so geschah. Er erwähnte nur, dass er seine Juwelen ihm ja schon abgegeben hätte. Doch er wisse nicht, was Kosta noch mit ihm vorhätte. Eine Menge, aber danach hatte Kosta ja nicht gefragt.
"ich will dir erklären, was bei einem Sklavenkauf normalerweise passiert, Eneas", erklärte er ihm sanft. "Damit du es nicht nur aus der Sicht eines Käufers, sondern auch aus der Sicht eines Sklaven verstehst. Das Abgeben der Juwelen ist nur ein Teil des Ganzen. Wenn auch einer der schmerzhafteren Teile." Eneas nickte rasch und meinte gleich, dass es ja sein könne, dass Kosta etwas anderes geplant hätte. Der Krieger nickte. Ja, diese Unsicherheit war auch ein Teil davon. Dennoch, auch danach hatte er nicht gefragt.
"Also, normalerweise wird man erst einmal von einer Heilerin auf Krankheiten und ähnliches untersucht", fuhr Kosta mit seiner Erklärung fort. "Danach untersucht einem vielleicht auch noch eine Priesterin oder eine Schwarze Witwe. Dann kommen die Kunden. Man muss sich vor ihnen präsentieren, sich anschauen und berühren lassen. Wenn sie Interesse an dir haben, wollen sie sehen, was du kannst oder wie gehorsam du bist." Verwirrt platzte es aus Eneas heraus, ob er sich präsentieren sollte. Kosta lächelte. Das wäre zwar sehr heiss, doch so hatte er das nicht gemeint.
"Nach dem Kauf wird man nicht selten noch einmal untersucht und anschliessend so vorbereitet, wie es dem Käufer gefällt, bevor man zu seinem Bestimmungsort abtransportiert wird", fuhr er statt einer Antwort fort. Eneas warf ein, dass Kosta ja genau genommen kein Geld für ihn bezahlt hätte. Fragend zog Kosta eine Augenbraue hoch. Wollte Eneas etwa schon anfangen gegen ihn zu rebellieren. Wahrscheinlich nicht. Wahrscheinlich merkte er noch nicht einmal was er da tat.

"Bei befristeten Schuldsklaven ist das auch selten üblich", erwiderte Kosta gelassen. "Oder wenn man jemanden raubt und den versklavt. Dann bekommt man höchstens Geld." Forsch fragte Eneas nach, was das denn nun bedeuten sollte. Ob er ihn vorbereiten und einkleiden wolle. Und wie genau.
"Eins nach dem Anderen, Eneas", schüttelte er seinen Kopf. "Erst möchte ich, dass du verstehst, dass ich dir eine intime Untersuchung durch die Heilerin ersparen werde, obwohl das eigentlich dazu gehören würde, damit es sich real anfühlt. Auch werde ich dich nicht betatschen, um herauszufinden, ob mir dein Körper gefällt." Das wäre ohnehin nicht realistisch gewesen. Sie beide wussten, wie scharf er Eneas fand. "Noch werde ich zulassen, dass andere dich heute anfassen, damit du das Gefühl des Verkauftwerdens so richtig spürst. Doch ich möchte, dass du begreifst, dass dies ein Privileg ist. Etwas besonderes." Fest sah er Eneas ernst in die Augen, damit er das nicht herunter spielte. Ansonsten käme es ihm vielleicht doch noch in den Sinn, all diese Unannehmlichkeiten zu organisieren.
"Und ja, ich möchte, dass du etwas bestimmtes für mich trägst", gab er schliesslich zu. "Das, was ich auch angezogen bekommen habe, als ich zu Timaris kam. Sklavenringe und eine Sklaventunika." Damit rief er die Tunika und seine Ringe auf das Bett herbei. Natürlich war die Tunika längst nicht mehr die Selbe von damals. Die wäre Eneas viel zu klein. Sie war auch aus bedeutend einfacherm Leinen. Doch der Schnitt war der Selbe und die Ringe waren auch die, welche Kosta selber getragen hatte und ihm sehr viel bedeuteten.
Benutzeravatar
Kosta
Krieger
Krieger
 
Beiträge: 3527
Registriert: Mo 11. Nov 2019, 09:50


Re: Ein Neubeginn

Beitragvon Eneas » Di 11. Okt 2022, 20:36

Sein Freund wollte ihm noch einmal klarmachen welche Privilegien er gerade genoss indem ihm keine Heilerin untersuchte und ihn auch niemand betatschte. Dabei hätte Eneas überhaupt nichts dagegen, wenn Kosta nochmals herausfand wie gut ihm der Körper seines Sklaven gefiel. Eneas war schon seeehr lange nicht mehr ausführlich betatscht worden. Allerdings war er dankbar darüber, dass Kosta ihn nicht zu einer Heilerin schliff oder andere Eneas anfassen ließ. Dagegen hätte er sich auf jeden Fall gewehrt. Es war genug, wenn Kosta über ihn befehligte. Es stellte eine große Hürde da, dass ihn bald Fremde als Sklave ansehen und behandeln würde.
"Ich bin froh, dass du mir das ersparst. Ich kann mir denken, dass das für dich sehr beängstigend war. Du warst damals ja auch noch so jung...", sagte Eneas, als Kosta ihm eindringlich in die Augen sah. Zu jung. Aber damals war es noch gang und gäbe gewesen mit Kindern zu handeln. Erst Timaris hatte ein Gesetz erlassen, dass dies bei Sklaven hayllischer Abstammung bis 170 Jahren verboten war. Es war Eneas immer noch zu wenig, doch es war ein Anfang. Leider war dieser Anfang nun auch schon einige Jährchen her und seitdem hatte sich nichts mehr getan. Die Hayllier liebten ihre Sklaven und viele umgingen leider auch dieses Gesetz.
Aber hier ging es nun nicht um Sklaverei allgemein, sondern um sie beide. Eneas konnte sich vorstellen wie schlimm es normale Sklaven hatten und deswegen ging er ja auch dagegen an. Dass er sich nun in diese Rolle begab, hätte er nie für möglich gehalten.
"Glaub mir, das hier ist schwer genug für mich", beteuerte Eneas.

Als er danach fragte, ob Kosta ihn etwa vorbereiten und einkleiden wollte, gab sein Freund zu, dass er entsprechendes geplant hätte. Eneas sollte eine Sklaventunika und Sklavenringe tragen, so wie Kosta damals zu Timaris gekommen war. Dann ließ er beides auf dem Bett erscheinen. Eine schlichte Tunika aus Leinen lag da nun und dann tatsächlich Kostas eigene Ringe. Eneas erkannte sie sofort wieder. Timaris hatte Kosta diese Ringe damals abgenommen. Als sie ihm den Metallreif um den Hals und den Ring des Gehorsam um sein Glied abgenommen hatte, war Eneas dabei gewesen. Es war kurz vor ihrem ersten Mal zu dritt gewesen. Kostas erster Sex. Eneas erstes Mal mit einem Mann. Oh, das war so lange her.
Dass Kosta diese Ringe immer noch in seinem Juwelengepäck aufbewahrte, zeigte wieviel sie ihm bedeuten. Später hatte er noch andere Ringe erhalten. Selbst Timaris und Eneas hatten ihm einen gemeinsamen angelegt, aber diese waren seine ersten gewesen. Jene mit denen er zu Timaris gekommen war. Eneas war damals überglücklich gewesen, dass seine Gefährtin Kosta davon befreit hatte.
"Du willst mir deine alten Ringe anlegen?", fragte Eneas überrascht und strich über den Metallreif. "Ich weiß wie wichtig die für dich sind." Wobei Eneas nie hatte ergründen können wieso sie eigentlich so wichtig waren. Das Sklavenpapier hatte keinerlei Bedeutung, aber die Ringe? Dabei waren sie doch auch nur ein Symbol für Kostas Versklavung. "Wieso sind sie dir wichtiger als das Sklavenregister?", fragte Eneas deshalb. "Weil Timaris sie dir abgenommen und geschenkt hat?" Dann wären sie eigentlich eher ein Symbol der Freiheit, fand Eneas, aber sein Liebster sah das gewiss anders.
"Hör mal.. ich fühl mich geehrt, wirklich, aber die Ringe haben etwas mit dir und Timaris zu tun. Ich weiß nicht, ob ich die tragen sollte...", versuchte er es vorsichtig abzulehnen ohne Kosta dabei zu verletzen.
Benutzeravatar
Eneas
Krieger
Krieger
 
Beiträge: 3837
Registriert: So 3. Nov 2019, 14:56
Wohnort: Krieger


Re: Ein Neubeginn

Beitragvon Kosta » Di 11. Okt 2022, 20:37

Eneas beteuerte ihm, dass dies schwer genug für ihn sei. Kosta blickte ihn prüfend an. Er wollte es ihm ja nicht schwer machen. Vielmehr wollte er ihm klar machen, dass ihm einiges erspart blieb und er deswegen nicht verletzt sein sollte, weil Kosta doch etwas strengeres von ihm fordern würde. Streng, aber doch etwas nervös rief er seine Sklaventunika und die Ringe herbei, von denen er sich wünschte, dass Eneas sie trug. Zu seiner Überraschung, war Eneas jedoch nur verwundert, dass Kosta ihm seine alten Ringe anlegen wollte und fuhr ihn nicht bestimmend an, dass es zu weit gehen würde.

"Das... das gehört halt dazu", nickte Kosta, dass er ihm wirklich die Ringe anziehen wollte. Eneas hingegen beschäftigte etwas anderes. Nämlich, dass die Ringe Kosta sehr wichtig wären. Der Krieger nickte wieder. Ja, ihm waren die Ringe sehr wichtig. Deswegen war es ja auch so passend, wenn Eneas sie trug. Sein Freund war ihm doch noch viel, viel wichtiger. Dieser wollte natürlich auch gleich wissen, warum sie ihm so wichtig waren. Respektive, warum sie ihm wichtiger das Sklavenregister wären. Weil Timaris sie ihm abgenommen und geschenkt hätte.
"Genau", lächelte Kosta. "Das Sklavenregister, das ist nur irgend ein Stück Papier, mit dem irgendwelche Leute sich wichtig machen und andere unglücklich. Dass Timaris mir die Ringe geschenkt hat, ist ein Zeichen ihrer Zuneigung und ihrer Wertschätzung. Das kann mir kein Stück Papier geben oder wegnehmen." Und das wollte er nun gerne an Eneas weiter geben. Diesen schien das auch zu freuen, gleichzeitig fand er jedoch auch, dass die Ringe etwas mit Timaris und Kosta zu tun hätten. Da war er sich nicht sicher, ob er sie tragen solle.

"Aber natürlich", strahlte Kosta seinen Freund herzlich an. "Es sind meine Ringe und ich wüsste niemanden, dem ich sie lieber geben würde. Den Ring des Gehorsams habe ich sogar erst letztens noch getragen, als ich wegen Laree in Raej war, um meine Rolle als entlaufener Sklave zu untermauern. Ausserdem haben die Ringe auch sehr viel mit dir zu tun. Sicher genau so viel, wie mit Timaris." Lustigerweise schien Eneas ausgerechnet das, nicht zu verstehen, wo er doch vorhin schon so viel verstanden hatte. "Na, ohne dich hätte ich die Ringe doch nie geschenkt bekommen. Deinetwegen ist Timaris Interesse an mir nie verloschen. Dank dir hat sie sich mit mir beschäftigt, mir Ausbildungen verschafft und mir die Ringe geschenkt. Ansonsten wäre ich ihr als Spielzeug bestimmt bald langweilig geworden."
Benutzeravatar
Kosta
Krieger
Krieger
 
Beiträge: 3527
Registriert: Mo 11. Nov 2019, 09:50


Re: Ein Neubeginn

Beitragvon Eneas » Di 11. Okt 2022, 20:43

Kosta erklärte, dass die Ringe dazu gehören würden, wenn man in die Sklaverei kam. Das wusste auch Eneas, obwohl nicht jeder Sklave einen Ring des Gehorsams bekam. Oft reichte es, wenn sie ihre Juwelen abgeben mussten. Allerdings kam es bestimmt höchst selten vor, dass man die Ringe trug, die der eigene Herr zuvor selbst als Sklave getragen hatte. Kosta waren diese Ringe sehr wichtig und es kam Eneas nicht richtig vor, dass er sie jetzt tragen sollte. Er fragte nochmal nach wieso sein Freund nach all den Jahren weiterhin an diesen Sklavenringen hing und vermutete, dass es etwas damit zu tun hatte, dass Timaris sie ihm geschenkt hatte. Kosta stimmte lächelnd zu und erklärte, dass es Timaris' Zeichen der Zuneigung und Wertschätzung gewesen wäre. Das könne ihm kein Stück Papier geben oder wegnehmen.
"Das ist für jeden Sklaven sicherlich unterschiedlich", wandte Eneas nachdenklich ein. Nicht jeder verehrte seinen Besitzer so sehr und für Kosta war Timaris ja noch so viel mehr. Sie war auch seine Königin, das war noch einmal ein großer Unterschied. "Manche Schriftstücke können auch sehr bedeutsam sein." Als Schriftsteller wusste er gut wie mächtig Papier sein konnte, aber er sah allmählich ein, dass Kosta besser damit lebte, wenn er seinem Sklavenpapier keinerlei Bedeutung beimaß. "Wenn dir das Sklavenregister unwichtig ist, kann es auch keine Macht über dich haben", vermutete der Hayllier. Leider kam er damit weit weniger gut klar. Er wusste nicht woran das lag. Als bisher Außenstehender ging man wahrscheinlich auch anders an die Sache heran. War er jetzt wirklich ein Sklave? Er fühlte sich nicht so.
Eneas versuchte Kosta vorsichtig zu sagen, dass er die Ringe nicht tragen wollte, weil sie für Timaris' und Kostas Beziehung standen, doch sein Freund strahlte ihn nur herzlich an und erklärte, dass es seine Ringe wären und er sie niemanden lieber geben wolle als ihm.
"Das ist lieb von dir...", sagte Eneas lächelnd. Er wollte das nicht schmälern.

Sein Freund erzählte davon wie er den Gehorsamkeitsring zuletzt in Raej getragen hatte, um seine Rolle als entlaufener Sklave zu spielen. Ob ihn das zu schaffen gemacht hatte? Es wirkte nicht so und dann sprach Kosta bereits davon, dass die Ringe auch viel mit Eneas zu tun hätten. "Sicher genau so viel, wie mit Timaris", befand Kosta. Für Eneas war das eine eher zweifelhafte Ehre.
"Ich war nur dabei, als es passiert ist", sagte er, "Ich wollte schon lange, dass sie dir die Ringe abnimmt, aber das war ihre Entscheidung." Timaris ließ sich nicht zu etwas überreden, das sie nicht selbst wollte. Kosta war dennoch der Meinung, dass er die Ringe ohne Eneas nie geschenkt bekommen hätte.
"Deinetwegen ist Timaris Interesse an mir nie verloschen", sagte er und befürchtete, dass er Timaris als Spielzeug schnell langweilig geworden wäre.
"Sag doch so etwas nicht", unterbrach Eneas ihn erschrocken. "Du bist ganz für dich alleine interessant und besonders. Dazu braucht es niemand anderen. Mit mir, der sie dauernd wegen dir genervt hat, hat sie es vielleicht nur früher erkannt." Timaris hatte auch alleine gesehen wie besonders Kosta war.
"Kosta, ich fühle mich geehrt, dass du mir so etwas kostbares anvertrauen willst, aber es hat trotzdem mit Timaris zu tun. Es waren ihre Ringe." Eneas wollte besonders keinen Halsreif tragen den jeder sehen konnte, aber wie Kosta schon gesagt hatte, es gehörte dazu. Akzeptierten Sklaven das normalerweise? Hinterfragte es noch jemand? Wieso gab es diese grausame Tradition?
"Die Ringe sind aus einer Zeit, wo ich mit ihr zusammen war... von früher. Wo wir noch zu dritt..." Eneas brach ab. Genau genommen stellten sie den Beginn eines komplexen Beziehungsgeflechts dar, das oft heiß, aufwühlend, aber auch schmerzhaft gewesen war und schließlich sein Ende bei der Einweihungsfeier gefunden hatte. "Ich weiß nicht, ob ich an diese Zeit denken will, während ich dein Sklave bin", gestand er.
"Wenn ich Ringe tragen muss, dann lieber etwas eigenes."
Benutzeravatar
Eneas
Krieger
Krieger
 
Beiträge: 3837
Registriert: So 3. Nov 2019, 14:56
Wohnort: Krieger


Re: Ein Neubeginn

Beitragvon Kosta » Di 11. Okt 2022, 20:46

"Ich bin brav und gehorsam", schmunzelte Kosta, als Eneas ihn innig verteidigte und ihm versichern wollte, dass Timaris ganz bestimmt nicht ihr Interesse an ihm verloren hätte. "Das ist nichts, was Timaris längerfristig an Männern interessiert. Du warst, bist der Rebell. Du bist interessant und gerade mit deinem Generve, sehr reizvoll für sie." Kosta hatte ihr nur sehr oft Ärger und Enttäuschung bereitet. Da machte er sich nichts vor und es verletzte ihn auch nicht, dass er nicht die Art von Mann war, in die sich eine Frau wie die Königin verliebte. Er war ein Sklave. Das wäre ohnehin nicht gut gegangen. Es war schön, dass sie ihm erlaubt hatte, sich in Eneas zu verlieben und bei ihm zu bleiben.

Eneas beteuerte noch einmal, dass er sich sehr geehrt fühlte, dass Kosta ihm so etwas kostbares anvertrauen wolle. Doch er könne nicht vergessen, dass die Ringe doch auch mit Timaris zu tun hätten. Es wären ihre Ringe gewesen. Ringe aus einer Zeit, wo er mit ihr zusammen gewesen war. Als sie noch zu dritt Sex miteinander gehabt hatten, dachte Kosta Eneas Satz zuende. Es war eine wunderschöne Zeit gewesen und Kosta hatte sich sehr einsam gefühlt, als er nicht mehr zu Timaris und Eneas gedurft hatte. So nickte er verständisvoll. Er konnte nachvollziehen, dass Eneas mit den Ringen nicht an seine grosse Liebe erinnert werden wollte, für die er so viel geopfert hatte. Schon gar nicht, während er Kostas Sklave war. Das war wohl doppelt schwer für den Piraten.
Fieberhaft überlegte Kosta, wie er Eneas trösten und trotzdem überzeugen konnte. Die Ringe gehörten einfach dazu. Nicht für lange. Nur zu Anfang. Aber es gehörte dazu. Von dem wollte Kosta nicht so leicht abweichen. Als Eneas unvermutet sagte, dass er, wenn er schon Ringe tragen müsse, dass er dann lieber etwas eigenes hätte. Noch bevor Kosta so recht begriff, was er da eigentlich gehört hatte, spürte er, wie es in seiner Hose fordernd zuckte. Eneas gab sich ihm ihn und wollte Ringe tragen. Für ihn! Von ihm! Er wollte Ringe, die Kosta für ihn ausgesucht hatte, damit Kosta ihn damit unterwerfen konnte. Oh, das war so unsagbar heiss.
"Du... du willst deine eigenen Ringe?" krächzte Kosta heiser mit trockener Kehle vollkommen überrascht. "Von mir?" Er musste aufpassen, dass er nicht vor Erregung zu hecheln anfing. Oh, er war ja so aufgeregt. Am liebsten hätte er Eneas rückwärts aufs Bett gedrückt und ihn leidenschaftlich geküsst. "Bist du sicher?" Nein! Kosta verstand bestimmt nur etwas falsch. Er freute sich über etwas, das gar nicht real war. "Wie... wie stellst du dir das denn vor? Dass wir heute Nachmittag einkaufen gehen?" wollte er ungläubig wissen, um sich wieder zurück auf den Boden der Tatsachen zu holen. Eneas wollte sicherlich nur einen Weg finden, um sich ganz vor den Ringen drücken zu können. Was verständlich war. Trotzdem wollte Kosta ihm das nicht durchgehen lassen. Er hatte sich in schon so vielem erweichen lassen.
Benutzeravatar
Kosta
Krieger
Krieger
 
Beiträge: 3527
Registriert: Mo 11. Nov 2019, 09:50


Re: Ein Neubeginn

Beitragvon Eneas » Di 11. Okt 2022, 20:49

"Brav und gehorsam?", fragte Eneas skeptisch, "Reden wir über dich? Du bist schon längst nicht mehr brav." Und das war auch gut so. Klar, Kosta konnte brav sein, doch das war nur ein Teil seines Wesens, das auch überraschend stur und willensstark sein konnte. Allerdings hatte er sicherlich damit recht, dass er Timaris gegenüber brav war. Meistens. Es hatte auch seltene Ausnahmen gegeben, wenn Eneas sich recht erinnerte. Wobei die Angst Timaris zu verärgern dennoch vorherrschend gewesen waren.
Sein Freund bemerkte, dass Eneas als Rebell viel interessanter sei. "Mein Generve ist also reizvoll?", fragte der Krieger schmunzelnd nach, wobei ihm bereits bewusst war, dass Kosta es nicht so gemeint hatte. "Für mich bist du immer interessant...", sagte Eneas seinem Schwarm verliebt. Vielleicht hatte er nicht um seine eigene Liebe gewusst, doch schon sehr früh darüber, dass Kosta interessant war.
Danach versuchte er seinem Freund zu erklären wieso er die Sklavenringe nicht wollte, obwohl es für Kosta sicherlich eine bedeutsame Geste war. Für ihn waren die Ringe sehr viel wert und so konnte Eneas sie nicht lapidar ablehnen. Hoffentlich verstand Kosta wenigstens wieso Eneas diese speziellen Ringe nicht wollte. Für ihn hingen zu viele Erinnerunen an Timaris und an ihre frühere Zeit daran. Wenn sie nach vorne blicken wollten, waren diese Ringe der falsche Weg. Das spürte Eneas. Er wollte nicht auch noch an diesem Ballast arbeiten. Kosta sagte leider nichts dazu. Das hätten sie besser mal im Büro klären sollen, denn anscheinend wurde das ein weiterer Streitpunkt.
Um es zu mildern, bot Eneas an, dass er eigenen Ringen zustimmen würde. Etwas, was Kosta so gar nicht glauben konnte. Ungläubig und überrascht fragte er, ob Eneas wirklich eigene Ringe von ihm haben wollte.

"Bist du sicher?", drängte er und starrte ihn an.
"Wenn du auf Ringe bestehst und ich dem nicht entgehen kann, dann neue", willigte Eneas ein. "Aber vielleicht ein normaler einzelner Ring..." Das schien Kosta gar nicht mehr richtig zu hören und er fragte wie Eneas sich das denn vorstelle und ob sie dann heute nachmittag einkaufen gehen würden. Der Krieger zuckte mit den Schultern.
"Ich weiß nicht, wo man solche Ringe bekommt, aber ja, das können wir machen... wie gesagt, vielleicht nur ein Ring, kein Halsreif und-", fing Eneas an, da schnaubte Kosta ungläubig und begann sich zu beschweren, dass er noch nie von einem Sklaven gehört hätte, der dermaßen viele Forderungen und Bedingungen an seinen Herrn gestellt hätte.
"Ich dachte, du findest mich interessant als Rebell", erwiderte Eneas leicht grinsend. "He-, warte mal... was machst du denn-" Kosta hatte begonnen ihm kurzerhand die Schuhe auszuziehen und dann beiseite zu schmeißen. Eneas wurde nicht gefragt und dann wurde er bereits herrisch aufs Bett geschubst. Der Krieger keuchte überrascht und landete auf der Matratze. Was wurde das jetzt? Wollte Kosta klarstellen wer der Herr von ihnen beiden war? Er schaffte das sehr gut.
Sein Freund forderte ihn auf, sich hinzulegen und zu schlafen. Dann zog er seine eigenen Schuhe aus, stieg aufs Bett und schmiegte sich von hinten dicht an Eneas. Der Pirat erstarrte erschrocken. Oh... Kosta war erregt. Wie war das plötzlich passiert? Sein Liebster wurde schnell scharf, aber dieses Mal war sich Eneas nicht bewusst wie er das angestellt hatte. Jetzt konnte er bestimmt nicht einschlafen und sie waren doch mitten im Gespräch gewesen.
"Also kaufst du mir gleich Ringe?", fragte Eneas. Ein eigener Ring von Kosta... das wäre so schön. Gut, es waren Sklavenringe, aber genau wie der Sklavenvertrag so war es besser als gar kein Vertrag und gar kein Ring von seinem Liebsten. Eneas sehnte sich nach einer Bindung mit Kosta. Er wollte keine Sklavenringe, die mal Timaris gehört hatten, aber er wollte Ringe, die Kosta ihm aussuchte und gab. So war es für ihn erstaunlicherweise nicht so schwer sich mit diesem Zwang anzufreunden.
Die Männlichkeit seines Freundes schien sich bei den Fragen noch stärker an ihn zu pressen. Eneas erschauderte. Sollte er sich umdrehen? Er wollte die plötzliche Nähe nicht zerstören.
"Das... macht dich an?", fragte er rau. Wollte Kosta mehr? Eneas merkte wie er selbst erregt wurde. Es drängte ihn, sich seinem Freund anzubieten, doch er wollte nichts kaputt machen oder Kosta zu etwas überreden. Aber wenn sein Freund auf ein Zeichen wartete? Eneas schob sich ihm sachte entgegen.
Benutzeravatar
Eneas
Krieger
Krieger
 
Beiträge: 3837
Registriert: So 3. Nov 2019, 14:56
Wohnort: Krieger


Re: Ein Neubeginn

Beitragvon Kosta » Di 11. Okt 2022, 20:55

Oh, Kosta wusste schon, wo man solche Ringe kaufen konnte. In jeder Stadt gab es in Hayll zumindest einen dieser Läden. Die gab es überall, wo es Adelige oder Reiche gab. Man musste nur wissen, wo man zu suchen oder zu fragen hatte und durch seine Bekanntschaft mit Tefan, wusste Kosta hier schon Bescheid. Eneas wollte dabei jedenfalls mitmachen, wenn er ohnehin den Ringen nicht entgehen könnte. Noch einmal beteuerte er, dass er dann lieber neue wolle. Bevor er einschränkte, dass er vielleicht noch doch nur einen Ring haben wolle. Lieber keinen Halsreif.
Kosta schnaubte ungläubig. Natürlich wollte Eneas keine Ringe. Es war nur ein Trick, um ihn davon abzubringen. Wobei, nein, Eneas hatte zumindest dem Ring des Gehorsams zugestimmt. Hauptsache er war neu. Von Kosta für ihm. Ah, Kosta konnte gar nicht genau darüber nachdenken. Das war gerade viel zu scharf. Abrupt erhob er sich und liess seine eigenen Ringe und die Tunika wieder verschwinden.
"Ich habe noch nie von einem Sklaven gehört, der dermassen viele Forderungen und Bedingungen an seinen Herrn gestellt hat", beschwerte er sich gespielt empört, um von seiner inneren Verwirrung und Erregung abzulenken. "Nein, ich sagte, Timaris fühlt sich von Rebellen angezogen." Kosta selbst mochte Eneas grundsätzlich und nicht weil er eine bestimmte Eigenschaft hatte, die ihn anzog. Resolut packte er bei Eneas ein Bein nach dem anderen und rupfte ihm die Schuhe von den Füssen. Er brauchte etwas zu tun, um von seiner Erregung runter zu kommen. So recht wollte es jedoch nicht klappen. Eneas Nähe vernebelte ihm den Verstand. Bestimmt schubste er den Krieger zurück, damit er auf derm Matratze landete. Eneas keuchte überrascht und brachte Kostas Männlichkeit gleich noch einmal zum zucken.
"Leg dich hin und schlaf", brummte er unwillig. So scharf zu sein, war jetzt gar nicht gut. Fest packte er Eneas Füsse und schob sie ihm auch aufs Bett. Danach zog er seine eigenen Schuhe aus. Sie sollten wirklich erstmal schlafen, bevor sie das mit den Ringen weiter diskutierten. Oh, aber es wollte ihm einfach nicht aus dem Kopf, dass Eneas seine Ringe trug. Aufgewühlt schob er sich ebenfalls ins Bett, kuschelte sich von hinten an Eneas, legte fast schon etwas besitzergreifend seinen Arm um ihn. Das Bett war ohnehin fast zu schmal, um eine andere Position zu erlauben. Aber vorallem wollte er seinen Freund ganz dicht bei sich spüren. Wobei, also eigentlich wollte er wild über ihn herfallen. Aber das war keine gute Idee. Ausserdem schlief man nicht mit seinen Sklaven.
Leider konnte Eneas es nicht gut sein lassen und fragte nach, ob er ihm gleich Ringe kaufen gehen würde. Kosta wollte ihn anherrschen, stillt zu sein und zu schlafen. Wollte ihm sagen, dass sie erst einmal etwas schlafen sollten, bevor sie solche Entscheidungen trafen. Wollte ja sagen und dass Eneas sich aussuchen dürfe, wie der Halsring aussehen sollte. Schlussendlich war seine eigene verräterische Männlichkeit jedoch viel schneller und zuckte fordernd. Presste sich hungrig gegen Eneas Rücken. Kosta konnte spüren, wie der andere Krieger in seinen Armen erschauderte. Prompt wurde er rau gefragt, ob ihn das anmachte. Vorsichtig schob sich Eneas näher an ihn. Gefährlich nah. Rasch verpasste Kosta ihm einen spielerischen Schlaf auf die freie Seite seines Hintern.
"Ich sagte, dass du schlafen sollst", knurrte er dunkel. Wobei er selber nicht so recht wusste, wie er das anstellen sollte. Seine Gedanken wirbelten wie verrückt um her. "Vollkommen", raunte er auch entsprechend nach einer Weile in Eneas Ohr, dass ihn das sehr anmachte. "Dass du bereit bist, das für mich zu tun. Dass du mein Zeichen tragen willst." Oh ja, diese Hingabe war absolut scharf. "Aber lass uns schlafen", wehrte er rasch ein weiteres, prickelndes Gespräch ab. "Mal sehen, ob du das noch immer willst, wenn dein Geist Zeit gehabt hatte, sich zu erholen. Wir sprechen heute Nachmittag noch einmal darüber."

Es war ein überaus vernünftiger Vorschlag. Trotzdem brauchte es noch eine ganze Weile, bis sie einschlafen konnten. Auch wenn sie nicht mehr miteinander sprachen, so kreisten wohl ihrer beider Gedanken um das, was heute alles geschehen war. Schliesslich wurde Kosta dann noch noch von seiner Müdigkeit überwältigt und fiel in traumlosen, erholsamen Schlaf.
Als er wieder aufwachte, merkte er, dass auch Eneas schliesslich seiner Erschöpfung erlegen sein musste, denn sein Freund schlummerte noch friedlich in seinen Armen. Kosta lächelte glücklich und betrachtete Eneas ein Weilchen, bis ihm der Gedanke kam, dass er das von nun an immer haben könnte. Das war dann doch etwas überwältigend. Vorallem weil er fürchtete, dass es ihm aus irgend einem Grund doch wieder weggenommen werden würde. Das wäre mehr, als er ertragen könnte. Behutsam löste er sich von seinem Freund, ganz vorsichtig, um ihn nicht zu wecken, und huschte dann fast schon fliehend ins Bad.
Eine eher kalte Dusche half ihm wieder ruhiger zu werden. Anschliessend, gab er sich Mühe, sich hübsch anzuziehen für Eneas. Dabei wählte er einen seiner engeren Anzüge, damit dieser auf seinem schlanken Körper nicht zu weit herunter hing. Aber anstatt dass sich die Hose eng über seinen Hintern spannte, sass sie trotzdem relativ locker. Wenigstens wirkte er nicht zu gross. Zu dem Anzug in einem mittleren Grauton wählte er ein Hemd in eher dunklerem Blau, weil er genau wusste, dass Eneas das gefiel. Seine Weste knöpfte er ganz zu, die Jacke liess er ganz offen und beim Hemd liess er für Eneas ganz verwegen ebenfalls die obersten Knöpfe offen. Sein Haar kämmte er nur locker, liess einige Strähnen frech in seine Stirn fallen. Dabei fiel ihm auf, dass er sie sich wirklich wieder einmal schneiden lassen sollte. Seine Haare waren ganz schön lang geworden. Die Länge passte jedoch zu heute. Er sah aus wie ein junger Adeliger, der nicht wirklich Verpflichtungen hatte und nach Aufregung suchend gemütlich durch die Stadt schlendern konnte.
Als er zurück ins Schlafzimmer trat, sah er, dass Eneas inzwischen ebenfalls wach geworden war. Sie hatten genug geschlafen und es schien auch schon kurz nach Mittag zu sein. Kosta nickte ihm lächelnd zu, trat dann beiseite, damit Eneas ungehindert ins Bad huschen konnte.
"Wenn du duschen gehen magst", lud er ihn mit der Bewegung ein. "Danach gehen wir etwas essen. Hier, du kannst das hier anziehen. Deine Kleidung von Gestern geht nun wirklich nicht mehr." Kosta rief einen Satz Kleidung von der Unterwäsche bis zum Hemd von sich selber herbei und hielt sie Eneas entgegen. Diesmal waren es Sachen, von denen er wusste, dass sie ihm definitiv zu gross geworden sind. Eneas sollten sie jedoch gehen. Sie hatten schon so oft ihre Kleidung getauscht.
Benutzeravatar
Kosta
Krieger
Krieger
 
Beiträge: 3527
Registriert: Mo 11. Nov 2019, 09:50


Re: Ein Neubeginn

Beitragvon Eneas » Di 11. Okt 2022, 21:01

Dass sein Freund ihm so dunkel ins Ohr knurrte, trug überhaupt nicht dazu bei, dass sich Eneas' Erregung legte. Oh, nur zu gern hätte er still gelegen, während sich Kosta über ihn schob und sich an seinem Sklaven bediente. Aber es war kein heißes Rollenspiel. Selbst wenn es sich manchmal bei den Gesprächen so anfühlte. Kosta herrschte ihn an, dass er schlafen sollte, doch dann raunte er ihm zu, dass es ihn vollkommen anmachen würde, dass Eneas bereit wäre sein Zeichen zu tragen.
"Das war ich schon vorher...", murmelte Eneas, aber Kosta wollte nicht weiter darüber reden und verlangte, dass sie einschliefen. Er glaubte noch nicht so recht daran, dass Eneas tatsächlich eigene Ringe wollte. Eneas lag mit Herzklopfen dar. An Schlaf war nicht zu denken. Vielleicht sollte er Kosta lieber zunächst nicht so deutlich machen, dass er herzlich gerne einen Ring von ihm wollte und das schon länger. Sonst würde sein Freund denken, dass dies hier für Eneas zu leicht sei und ihm etwas anderes aufbürden, was Sklaven ertragen müssten. Solange die Ringe von Kosta waren, merkte Eneas, hätte er nicht so viele Probleme damit wie er geglaubt hatte. Allerhöchstens der gut sichtbare Halsreif wäre schwieriger zu akzeptieren. Doch Eneas suchte schon länger nach einem gemeinsamen Zeichen und einen Weg sich aneinander zu binden. Angefangen mit den beiden Münzhälften. Aber vielleicht hatte Kosta das nie begriffen.
Eneas dachte über all das nach, während er da lag und sich des harten Speers so dicht an seinem Hintern sehr bewusst war. Wie sollte er dabei einschlafen? Kosta musste doch auch weiterhin wach sein.... der andere Krieger näherte sich ihm jedoch nicht mehr und dann waren irgendwann ruhige Atemzüge von ihm zu hören. Eneas fragte sich wie die nächste Zeit zwischen ihnen werden würde. Die Zweifel über den Erfolg dieses Experimentes blieben. Er wusste nicht, ob er dieses Erlebnis haben würde und was es denn sein konnte. Wieso konnte Kosta es ihm nicht auch so erklären?
Eines hatte die Versklavung jedoch für sich... sein Liebster war ihm bereits jetzt viel näher. Hoffentlich blieb das so. Eneas hatte so seine Bedenken, was den Alltag als Sklaven betraf. Er könnte sich nicht plötzlich komplett anders verhalten nur weil ein Schriftstück das besagte. Wollte Kosta ihm das zeigen? Dass das eigene Wesen nicht von einem Vertrag bestimmt wurde?
Über all die schwierigen Gedanken musste Eneas doch eingeschlafen sein, denn als er später am Mittag aufwachte, war Kosta an seiner Seite fort und er sah einen Lichtschein unter der Badezimmertüre her. Der Pirat hatte sich gerade aufgesetzt und gestreckt, als Kosta zurück ins Schlafzimmer kam. Eneas stockte, konnte nicht anders, als ihn hemmungslos anzustarren. Kosta sah absolut umwerfend aus. Er hatte sich richtig edel angezogen in einem grauen Anzug und einem dunkelblauen Hemd. Dabei schaffte er es spielend gleichzeitig nobel und verwegen auszusehen. Eneas hätte ihn am liebsten zurück aufs Bett gezogen. Seine Männlichkeit regte sich erneut.

"Du siehst toll aus", hauchte er und lächelte zurück. Kosta erklärte, dass sie nach Eneas' Dusche essen gehen könnten. Danach reichte er ihm neue Kleidung. Stimmt, Eneas konnte nichts neues aus seinem Juwelengepäck herbeirufen. Daran musste er sich noch gewöhnen. Er vermisste auch all die Kleinigkeiten, die er wie selbstverständlich gemacht hatte. Mit einer lockeren Handbewegung Falten aus seinem Hemd entfernen, sich eine Morgenzeitung herbeischweben lassen, das Fenster mit einem Wink öffnen. Wobei... er versuchte es und das Fenster öffnete sich nach einiger Konzentration, ließ frische Luft hinein.
"Danke." Eneas nahm die Kleidung entgegen. Es war keine Sklaventunika wie Eneas erwartet hatte, sondern Kostas eigene Kleidung. Normalerweise hatten Kosta und er die gleiche Größe, doch sein Freund war in letzter Zeit sehr schlank geworden. Eneas zog sich ins Bad zurück, um sich gleich seiner alten Kleidung zu entledigen und unter die Dusche zu springen. Nach der längeren Reise fühlte es sich richtig gut an. Ebenso, dass er endlich für einen Moment allein war, um sich selbst zu streicheln. Sonst würde er es nicht überleben für längere Zeit in der Gegenwart seines absolut heißen Freundes zu sein. Irgendwo mussten seine Beherrschungskräfte ja herkommen.
Kosta unterbrach ihn nur ein Mal, als er ihm zurief, dass er schon nach unten zur Rezeption gehen würde. Eneas versuchte möglichst gelassen zu klingen, als er antwortete.
Danach beeilte Eneas sich zu waschen und dann abzutrocknen ehe er seine restliche Körperpflege erledigte und Kostas Kleidung überstreifte. Es war wesentlich schlichter als das was sein Freund gerade trug. Der Pirat rubbelte sich mit dem Handtuch noch die Haare trocken, während er aus dem Bad herauskam. Er vermisste seinen Wärmezauber, aber vielleicht konnte Kosta ihm dabei nachher aushelfen. Eneas trocknete sich die Haare so gut es ging und verließ dann ihr Zimmer, um zu Kosta hinunter zu gehen. Sein Freund stand an der Rezeption und sah immer noch verdammt gut und weltgewandt aus.
"Hast du alles erledigt?", fragte er und hätte sich am liebsten an Kosta geschmiegt, um ihn zu küssen. "Willst du hier im Hotel essen?" Eneas hatte ordentlich Hunger und nichts gegen eine Stärkung bevor sie einkaufen gingen.
Benutzeravatar
Eneas
Krieger
Krieger
 
Beiträge: 3837
Registriert: So 3. Nov 2019, 14:56
Wohnort: Krieger


Re: Ein Neubeginn

Beitragvon Kosta » Di 11. Okt 2022, 21:06

Eneas hatte nichts gegen eine Dusche und auch nichts dagegen, Kostas Kleidung anzuziehen. Rasch war er im Bad verschwunden. Kosta drehte eine Runde im Hotelzimmer, merkte aber bald, dass er hier nichts sinnvolles tun konnte. Rasch zog er seine Schuhe an und warf sich seinen Mantel um. Es war noch immer kalt draussen, wie man durch das Fenster spürte, welches Eneas geöffnet hatte. Kosta schloss es nun wieder, damit es nicht zu kühl im Zimmer war, wenn Eneas aus dem Bad kam.
"Eneas?" rief er anschliessend durch die Badzimmertür. "Ich gehe schon einmal nach unten an die Rezeption, um ein paar Dinge zu erledigen. Ich warte dort auf dich." Sein Freund antwortete ihm nur knapp darauf, so dass Kosta sich prompt fragte, ob Eneas beleidigt war, dass er schonmal vorging. Aber das war er doch sonst auch nie gewesen. Vielleicht war Eneas auch einfach nur noch etwas müde.

Unten im Foyer an der Hotelrezeption liess Kosta sich die Adresse einiger Restaurants in der Nähe mit guter Küche nennen und ebenso die Möglichkeiten, wo sie noch Lebensmittel einkaufen gehen konnten. Zudem bestellte er für später am Nachmittag eine Kutsche, die sie zu ihrer nächsten Bleibe fahren würde. Dann kam auch schon Eneas hinunter. Hübsch in Hose und Hemd und die Haare wie so oft leicht zerzaust.
"Alles erledigt", bestätigte er mit einem verliebten Lächeln. Dabei hob er seine Hand und streichelte Eneas sachte durch sein Haar. Einfach weil es so schöner war, den Wärmezauber zu wirken, um seine Haare zu trocknen. Wobei er gut Lust bekam, sich in Eneas Haare zu krallen und seinen Freund zu einem sehnsüchtigen Kuss heran zu ziehen.
"Nein, wir gehen auswärts essen", verneinte er stattdessen und rief eine Jacke herbei, in die er Eneas half. Anschliessend hielt er ihm die Eingangstür des Hotels auf, damit so losgehen konnten. Es wurde ein kurzer, gemütlicher Spaziergang. Die milde Sonne tat ihr übriges dazu, dass es richtig schön wurde. Selbst wenn sie nur schweigsam nebeneinander hergingen. Es war ja ohnehin nicht weit. Kosta wählte ein Restaurant an einem Platz, wo man auch im ersten Stock speisen konnte. Da die Hauptmittagszeit vorüber war, konnten sie sogar ein Platz am Fenster ergattern wo sie eine interessante Aussicht auf den lebendigen Platz hatten. Eine hübsche Kellnerin führte sie dahin, nachdem sie ihre Jacken an der Garderobe abgegeben hatten. Kosta liess es sich jedoch nicht nehmen, Eneas einladend seinen Stuhl zurück zu ziehen und ihn anschliessend galant zurecht zu rücken, als sein Freund sich setzte. Anschliessend setzte er sich Eneas gegenüber und die Kellnerin, die auf einmal ganz verträumt lächelte, reichte ihnen Beiden sowohl die Speise-, als auch die Weinkarten.
"Hast du auf etwas bestimmtes Appetit?" wollte Kosta freundlich wissen.
Benutzeravatar
Kosta
Krieger
Krieger
 
Beiträge: 3527
Registriert: Mo 11. Nov 2019, 09:50


Re: Ein Neubeginn

Beitragvon Eneas » Di 11. Okt 2022, 21:12

Es fühlte sich wunderschön an wie Kosta ihm durchs Haar strich. Er tat es zwar nur, um ihm das Haar zu trocknen, doch es war trotzdem schön. Eneas lächelte ihn verträumt an. "Danke schön."
Sein Freund wollte auswärts essen gehen und Eneas hatte nichts dagegen. Besonders nicht, wo sein Liebster so zuvorkommend war. Er half ihm in eine Jacke und dann hielt er ihm sogar die Eingangstüre des Hotels auf. Es war nicht so, als würde Kosta das nie für ihn machen, doch Eneas hatte angenommen, dass sich dies mit dem Sklavenvertrag ändern würde. Vielleicht hatte er noch Schonfrist. So oder so, Eneas genoss es. In den letzten Monaten war ihr Verhältnis zueinander stets sehr angespannt gewesen und jetzt hatte er zum ersten Mal das Gefühl, dass sie wieder herzlicher miteinander umgingen. Hatte das wirklich der Sklavenvertrag bewirkt? Eneas hätte niemals für möglich gehalten, dass dies so viel ändern konnte, aber sie standen auch erst am Anfang des Experiments.
Er ließ sich von Kosta durch die sonnigen Straßen der Stadt führen bis sie zu dem Restaurant kamen, das sein Freund ausgesucht hatte. Es lag mitten an einem kleinen Platz mit Brunnen und das Restaurant hatte Tische im ersten Stock von denen man eine gute Sicht auf den Platz hatte. Kosta übernahm es mit der Kellnerin zu sprechen und schob ihm dann auch den Stuhl zurecht. Eneas lächelte ihn dankbar an und strich ihm sanft über die Hand, die kurz auf seiner Stuhllehne ruhte.

Sein Freund setzte sich ihm gegenüber und dann bekamen sie bereits die Speisekarten gereicht.
"Hast du auf etwas bestimmtes Appetit?", fragte Kosta. Eneas studierte die Speisekarte nur kurz ehe er sie beiseite legte und ihn verliebt anlächelte.
"Das musst du noch fragen?", sagte er leise, da die Kellnerin immer noch in Hörweite war. Seine Finger schoben sich vorsichtig über die Tischdecke, um nach Kostas Hand zu tasten. Sein Verlangen nach seinem Liebsten hatte sich nicht gelegt.
"Ich dachte, wir würden uns ganz viel streiten über den Vertrag... aber es ist besser abgelaufen, als ich gedacht hatte", gab er zu. "Und ich weiß nicht was mich erwartet, aber an deiner Seite habe ich nicht mehr so viel Angst.." Er war sehr nervös in der Kutsche gewesen, doch gerade ging es.
Eneas griff wieder nach der Speisekarte. "Aber ich habe tatsächlich großen Hunger. Ich weiß auch nicht wohin du mich als nächstes entführst. Vielleicht sollte ich mich stärken." Würden sie in der Stadt bleiben oder noch einmal weiterreisen?
Der Krieger wählte einen Garnelencocktail mit Orangenfilets, gefolgt von einer Möhren Ingwer Suppe und einem gegrillten Lammfilet mit Kartoffelspalten.
"Wollen wir uns diese Champagnertrüffel zum Dessert teilen?", fragte Eneas.
Benutzeravatar
Eneas
Krieger
Krieger
 
Beiträge: 3837
Registriert: So 3. Nov 2019, 14:56
Wohnort: Krieger


Re: Ein Neubeginn

Beitragvon Kosta » Di 11. Okt 2022, 21:14

"Ich meinte, ob du auf etwas bestimmtes Appetit hast, was du auch hier in diesem Restaurant geniessen möchtest", schmunzelte Kosta. Nein, der musste definitiv nicht fragen, aus was, oder genauer gesagt, auf wen Eneas Appetit hatte. Es war an seinem verzehrenden Blick deutlich anzusehen. Kosta selbst ging es ja ganz ähnlich. Trotzdem fühlte er sich natürlich sehr geschmeichelt, dass Eneas es so offen zugab.
"An diesem Tisch", präzisierte er rasch, als ihm noch in den Sinn kam, dass Eneas womöglich scharf und mutig genug sein könnte, sich hier im Bad vernaschen zu lassen. Immerhin wagte er es gerade behutsam nach seiner Hand zu tasten und sie zu streicheln. So, dass alle es sehen konnten. Mit einem frechen, wissenden Grinsen streichelte, nein, massierte Kosta bei Eneas die Stelle genau zwischen Zeige- und Mittelfinger. So, wie wenn er mit seinem Finger eigentlich ganz woanders dazwischen geglitten wäre, um Eneas sinnlich zu massieren.

Er machte es jedoch nur kurz, um Eneas nicht zu sehr in Verlegenheit zu bringen. Ausserdem hatte sein Freund noch anderes auf dem Herzen, was er gerne besprechen wollte. Er erzählte ihm, dass er gedacht hätte, sie würden sich ganz vie über den Vertrag streiten, doch es sei besser abgelaufen, als er erwartet hätte. Kosta nickte verständnisvoll. Ja, Eneas und seine klaren Vorstellungen. Er freute sich sehr, dass Eneas sie diesmal hatte überwinden können. Dieser fuhr sogar fort, dass er an seiner Seite nicht mehr so viel Angst hätte. Selbst wenn er nicht wusste, was ihn erwartete.
"Wir wollten beide, dass es funktioniert", überlegte er, warum sie nicht so viel gestritten hatten. "Und es ist schön, dass du bei mir keine Angst hast. Oder zumindest nicht mehr so viel." Etwas Angst gehörte schlichtweg dazu. Aber Kosta war jederzeit bereit dazu, Eneas tröstend in die Arme nehmen. "Und etwas Nervosität und Unsicherheit kann eigentlich ganz reizvoll sein", zwinkerte er ihm verführerisch zu, drückte aber gleichzeitig tröstend seine Hand.

"Ja, vielleicht solltest du dich stärken", schmunzelte er, als Eneas hastig wieder zu der Speisekarte griff und meinte, dass er Hunger hätte und nicht wisse, was auf ihn zukäme. Zweiteres hatte er schon einmal angedeutet. Dennoch antwortete Kosta ihm nicht darauf, obwohl er ziemlich genau wusste, was er heute noch so mit Eneas vorhatte. Stattdessen studierte er lieber mit seinem Freund die Speisekarte. Eneas schien wirklich vollkommen ausgehungert zu sein. So wählte er sich eine Vorspeise und eine Suppe, bevor er sich einen Hauptgang auswählt und zum Schluss wollte er sich sogar noch ein Desser mit ihm teilen.
"Können wir machen", lachte Kosta über den Eifer des Piraten. "Das klingt lecker." Tatsächlich hatte er selber auch Hunger und vorallem Appetit. Es war ein eher ungewohntes gefühlt. Entsprechend bestellte Kosta für sich selber nur mit Vorsicht, da er befürchtete, ansonsten seinen Magen zu überstrapazieren. Trotzdem gab es auch für ihn eine Vorspeise. Ein Salat mit geräucherten Lachstreifen und zum Hauptgang ein herzhaftes Stück Rindfleisch schön gegrillt zusammen mit Gemüse und Kartoffelgratin. Zudem bestelle er ihnen nebst frischem Wasser ein spritziges, alkoholisches Getränk zur Vorspeise und zum Hauptgang einen etwas herberen, schwereren Rotwein, der gut zu ihrer beider Fleisch passen würde. Wobei er für jeden von ihnen jeweils nur ein Glas Wein bestellte. Dies wäre für sie Beide, gerade am Nachmittag mehr als genug. Nicht weil Kosta knausrig sein wollte, sondern vielmehr weil er wusste, wie unvernünftig sowohl Eneas als auch er selber sich benahmen, wenn sie zuviel Alkohol gehabt hatten.

Es ging relativ schnell, bis sie ihre Vorspeise erhielten. Es gab nicht mehr viele Gäste hier im Restaurant, die noch zu Mittag assen. Die Meisten waren ohnehin bei der Nachspeise angelangt. Allerdings begann sich der Raum allmählich wieder zu füllen. Vorwiegend Damen trafen sich nun hier für Kaffee und Kuchen. Es hatte nur ein paar vereinzelte, eher unglücklich dreinschauende Männer unter den Gästen. Kosta hatte jedoch weder für die einen noch die anderen, noch für ihre sie eifrig bedienende Kellnerin einen Blick. Stattdessen blickte er nur verträumt lächelnd Eneas an, der sich mit Heisshunger über seine Vorspeisen hermachte. Es war aber auch sehr lecker.
"Und?" konnte er es sich nach einer Weile, Eneas hatte gerade sein Lammfilet angeschnitten, nicht verkneifen zu fragen. "Hast du dir schon überlegt, wie du das alles hier bezahlen willst?" Eneas hatte sich ja noch für einen Gang mehr entschieden und Kosta zu einer Nachspeise überredet. Vorallem kam Eneas ohne seine Juwelen nicht an sein Geld und war von Kostas Geld abhängig. Natürlich lud Kosta ihn herzlich gerne ein. Doch gerade hatte er Lust, seinen Freund etwas deswegen zu necken. Vielleicht tat der Alkohol ja schon seine Wirkung. Seine Stimme klang dabei jedoch ganz nonchalant und für den Moment schaffte er es gar, das schalkhafte Funkeln in seinen Augen zu verbergen. Wie gesagt. Er wollte Eneas keine Angst einjagen. Doch so etwas Nervosität konnte sehr prickelnd sein.
Benutzeravatar
Kosta
Krieger
Krieger
 
Beiträge: 3527
Registriert: Mo 11. Nov 2019, 09:50

VorherigeNächste

TAGS

Zurück zu Foren-Übersicht

Zurück zu Die Piraten

Wer ist online?

0 Mitglieder




Bei iphpbb3.com bekommen Sie ein kostenloses Forum mit vielen tollen Extras
Forum kostenlos einrichten - Hot Topics - Tags
Beliebteste Themen: Erde, Essen, NES, USA, Reise

Impressum | Datenschutz