Re: Wer ist Prinz Erenos?
von Kosta » So 10. Mai 2020, 10:33
"Es gibt verschiedene Arten von Treue", erklärte Kosta seinem Vater geduldig. "Aber ja, in dem Fall bedeutet es, nur mit Eneas Sex zu haben." Beinahe hätte er auch vögeln gesagt. Einfach weil sein Papi so lieb war und sich Mühe gab, seine Sprache ihm zuliebe nicht ganz so vulgär zu halten. Diese liebe Geste wollte er gerne erwidern. Manchmal war es ja auch passend, so wüst zu sprechen und machte wirklich Spass, ganz so wie Zucker es sagte. Aber manchmal war es auch eher hinderlich und verwehrte einem, ernst über etwas zu sprechen. Und Kosta hatte so einiges, was ihm auf dem Herzen lag und womit er klar zu kommen versuchte. Leise gestand er es seinem Vater in der Hoffnung, er würde wenigstens seinen Antrieb verstehen. Nicht, dass er eine Lösung hatte. Einfach nur, dass er verstand, warum Kosta so handelte, wie er es manchmal tat.
"Ich habe gelernt, dass ich Eneas nur ganz schlimm verletze, wenn ich mir keine Gedanken mache und mich einfach nur leiten lasse", erklärte er seinem Papi, der fand, dass Kosta sich immer so viele Gedanken machen würde. Dadurch hatte Kosta sich Andiël, Roan und Alvaro hingegeben, indem er sich keine Gedanken gemacht hatte. Dabei war Eneas noch längst nicht bereit gewesen, ihn gehen zu lassen.
"Aber ich habe auch vor dem Kerker schon Orgien gemocht", gab er zu bedenken, warum er fürchtete, dass er sich wieder so fallen lassen würde. "Und ich habe es genossen, in dieser Lust aufzugehen und einfach aufzuhören zu denken. Mich einfach der nächsten Welle der Lust hinzugeben. Ich fürchte, dass ich mich noch viel leichter dazu verführen lassen werde, wenn ich nicht mehr dauernd in Lebensgefahr bin. Wenn mir nicht mehr dauernd körperliche Schmerzen drohen und ich es wirklich geniessen darf. Ganz ohne Schuldgefühle." Kosta fürchtete, dass er sich dann erst recht in der Lust verlieren würde. Andererseits war mit Eneas auch stets ein Druck da. Der Druck, seinen Erwartungen gerecht zu werden und ihn glücklich zu machen. Nicht dass Eneas etwas dafür konnte. Dieser Druck legte Kosta sich selber auf.
"Nein, es war überwältigend schön", beteuerte Kosta sofort leidenschaftlich, dass das eine Mal mit Eneas nicht so schlimm gewesen war, wie er es sich jetzt vorstellte. "Aber ich habe die Kontrolle verloren und auch wenn Eneas sagt, dass es ihm gefallen hat, bin ich mir nicht sicher, ob ich ihn nicht zu etwas verführt habe, dass er so eigentlich gar nicht gewollt hat. Ich habe Angst, dass ich seine Sehnsucht nach mir so manipuliert habe, dass er zu allem zugestimmt hat. Ich habe ihm so den Kopf verdreht, dass er selbst glaubte, dass es ihm gefallen hat. Vielleicht war es auch so. Aber wahrscheinlich nicht." Denn Eneas mochte nicht diese Art von Schmerz beim Sex. "Da nützt es auch nichts, wenn ich Eneas vorher meine Juwelen abgebe. Nicht, wenn ich ihn dazu bringen kann, zu vergessen, dass er mich eigentlich aufhalten sollte."
Verständlicherweise war das für seinen Vater alles sehr verwirrend und er fand, dass sie einfach einmal kräftig zu Sache gehen mussten. Es würde nicht besser werden, wenn sie länger warteten. Ausserdem würde Kosta doch immer geil sein. Da brachte es auch nichts, zu warten, bis es etwas bedeutsames werden konnte. Ausser natürlich Kosta wollte stattdessen nie wieder Sex haben. Wie Kosta jedoch genau wusste, funktionierte das allerdings auch nicht. Er hatte es schon probiert. Dennoch hatte Eneas überraschend leicht das Netz von Sorra Tolarim durchdringen können, so dass sein Körper doch wieder auf stimmulierende Impulse reagiert hatte. Ah, Kosta musste mal in Ruhe über all das Neue, was er jetzt erfahren hatte, nachdenken.
"Ich glaube nicht, dass Eneas das so wie du siehst", kicherte Kosta über Zuckers Überlegung, dass Eneas doch froh sein sollte, wenn er ihn nicht ständig verausgabte. "Und... hmmm, ja, er kann schon recht gut mithalten. Er lässt sich zumindest immer wieder bereitwillig verühren." Auch wenn von ihm dann irgendwann keine Verführung ausging, sondern nur noch von Kosta. Ausserdem hielt sich Kosta bei Eneas immer zurück und sorgte sich um die Bedürfnisse seines Liebsten. Er wollte ihn schliesslich nicht mit Sex bedrängen, wenn er erschöpft war und Ruhe brauchte.
"Das würde er niemals tun", keuchte er erschrocken und setzte sich auf, um seinem Papi in die Augen zu sehen können. "Eneas würde niemals jemanden töten, nur um mich ganz alleine für sich zu behalten." Was für eine Vorstellung. Kosta stöhnte, verdrehte die Augen und liess sich wieder zu seinem Vater auf die Matratze fallen.
"Ich bin furchtbar", klagte er überfordert. Aber auch etwas flachatmig. "Die Vorstellung, dass Eneas so weit gehen würde, um sich ganz für mich allein zu beanspruchen, ist total scharf. Ist das normal, dass ich allein auf dieses Anzeichen der Begierde, so heftig reagiere?" War das auch etwas, was ihm in die Wiege gelegt worden war? Es machte ihn jedenfalls immer ganz verrückt, wenn ihm jemand deutlich zeigte, wie heftig er ihn begehrte. Je deutlicher, desto schärfer wurde Kosta. Und am allermeisten dann, wenn Eneas es ihm zeigte. Nur kämpfte sein Liebster da auch gegen seine eigenen Bedürfnisse an.
"Ich habe nichts gegen Eneas' Eifersucht", erklärte er seinem Vater mit einem verliebten Lächeln. "Also natürlich möchte ich nicht, dass er anderen weh tut. Aber ich geniesse es, wenn er mich ganz für sich alleine haben will. Ich habe nichts gegen eine monogame Beziehung und will mich gerne nur für ihn aufsparen. Nur... ich weiss nicht... ob ich das kann. Ausserdem beharrt Eneas nicht darauf. Er will mir lieber Freiheit gewähren, anstatt mich an sich zu ketten und klar zu stellen, dass ich nur ihm gehöre."