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Saphire, Diamanten und andere Kostbarkeiten





Re: Saphire, Diamanten und andere Kostbarkeiten

Beitragvon Hagen » Di 25. Okt 2022, 20:11

Jona war pure Verlockung, so wie er vor dem Kamin sass. Seine grossen, blauen Augen funkelten intensiv und seine Wangen waren von einem sanften Rosa. Sehr hübsch. Ein andermal würde er sich mehr Zeit nehmen für den Jungen. Doch jetzt war er einfach müde, nach diesem langen Tag. Er würde Jona nicht weiter beeindrucken können, wenn er ihn sich jetzt wieder nahm. Also forderte er ihn auf, ihm die Bettdecke zurück zu schlagen, damit er sich bequem hinlegen konnte, anstatt zu ihm an den Kamin zu kommen.

Der junge Krieger erhob sich rasch und gehorchte ihm brav, folgte ihm ins Schlafzimmer. "Das Feuer solltest du so aber nicht brennen lassen. Das ist gefährlich", mahnte Hagen ihn derweil und erstickte es mit Hilfe der Kunst. Jona konnte es ihm morgen dann ja wieder anzünden, bevor Hagen aufwachte, damit er es dann schön warm hatte, wenn er sein Bett würde verlassen müssen.
Während Jona schon einmal zu dem grossen Bett ging, um die Decke zurück zu schlagen, schloss Hagen die Schlafzimmertüre. Er hatte nicht gerne offene türen beim Schlafen. Danach folgte er seinem Kammerdiener und legte sich ins vorbereitete Bett. Nur um gleich darauf zu erschaudern.
"Brrrr, das ist ja kalt", beschwerte er sich. "Warum hast du das nicht vorgewärmt?" Spontan kam ihm eine Idee. "Dann musst du es eben jetzt wärmen." Damit packte er Jona am Handgelenk und zog ihn zu sich ins Bett. "Das geht am besten mit deinem heissen Körper", befand er und zog gleich die dicke Daunendecke über sie Beide. Besitzergreifend schloss er Jona in seine Arme und kuschelte sich wohlig an ihn. Er fühlte sich gut an, so in Seide gehüllt.
"Danke für den schönen Abend, Jona", flüsterte er ihm ins Ohr und liess mit Hilfe der Kunst das Licht erlöschen. "Schlaf gut." Hagen gähnte herzhaft und hatte seine Augen schon längst geschlossen.
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von Anzeige » Di 25. Okt 2022, 20:11

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Re: Saphire, Diamanten und andere Kostbarkeiten

Beitragvon Jonatan » Di 25. Okt 2022, 20:15

Jonatan wurde praktisch mit jedem Atemzug bewusst, dass er kein Kammerdiener war, kein richtiger, sonst hätte er dem Adeligen besser dienen können und all diese Dinge gewusst wie, dass er das Feuer ausmachen sollte oder das Bett hatte vorwärmen sollen. Der reiche Krieger genoss einen Luxus, der Jonas Vorstellungsvermögen schier überstieg. Er wusste nicht was der Mann brauchte. Wieder fühlte der Bauernjunge sich hilflos.
Nachdem der Adelige sich ins Bett gelegt hatte, beschwerte er sich über die kalten Leinen und meinte schließlich, dass Jona es jetzt für ihn wärmen sollte. Der Mann packte ihn, zog ihn ins Bett. Überrascht - und aufgeregt - folgte der Jüngling dem Griff. Vielleicht berührte der andere Glacier ihn wieder. Er sagte ihm, er hätte einen heißen Körper. Jonatan wusste schon seit Stunden nicht mehr wie er mit dem Mann reden sollte. Was er überhaupt zu all dem sagen sollte.
Er ließ sich umarmen, blieb mit pochendem Herzen liegen. Ob der Krieger wieder die Hände wandern lassen würde? Jonatan wagte nicht sich zu rühren, er war so nervös. Er hätte nie gedacht, dass Kammerdiener solch eine Arbeit hatten. So.. intensiv. Es war überhaupt nicht wie ein Bargehilfe. Jonatan wusste nicht mit was er das vergleichen sollte. Er fühlte den warmen, großen Körper des Lords, was Jona keinen klaren Gedanken mehr fassen ließ. Dann flüsterte ihm der Mann auch noch etwas zu, der Junge erschauderte. Plötzlich war das Licht aus, doch an Schlaf war nicht zu denken.
Obwohl Jonatan körperlich sehr erschöpft war, schlief er noch lange nicht, wartete immer noch auf eine Erklärung oder eine weitere Berührung des Fremden. Es war auch jetzt noch ein Fremder für Jonatan. Er wusste weder den Namen des Adeligen noch was er hier machte oder vorhatte.

Irgendwann musste Jona doch eingeschlafen sein, denn am anderen Morgen wachte er auf, desorientiert und verwirrt wo er war. Der Adelige, sein neuer Herr! Vorsichtig blinzelte Jonatan nach einer langen Weile. Die Erinnerungen an gestern in der Dusche waren sofort wieder da. Jona kannte sich selbst nicht mehr. Was war da passiert? Ach, es hatte sich so aufregend und gut angefühlt... dann konnte es nicht so schlecht sein...
Er sah scheu zu dem Mann, der neben ihm lag. Er schlief noch. Fast war Jonatan darüber erleichtert, da er weiterhin keine Ahnung hatte wie er sich verhalten sollte. Der junge Krieger blieb lange neben dem Mann liegen, traute sich nicht aufzustehen, obwohl ihm die Blase von dem vielen Glühwein gestern drückte. Durfte er das Bad überhaupt alleine benutzen? Gab es ein eigenes Bad für die Diener?
Ganz zaghaft schob er sich unter der Decke hervor, nachdem er allen Mut zusammen gerafft hatte und sich sicher war, dass der Adelige schlief. Jona klopfte das Herz bis zum Hals, als er sich aufsetzte und vom Bett aufstand. Besonders als der Mann sich regte. Jener schlang die Decke bloß fester um sich. Aufgeschreckt durch die Bewegung floh Jonatan regelrecht aus dem Schlafzimmer, atmete tief durch, nachdem er wieder im Wohnzimmer stand.
Und jetzt?
Es benötigte weitere Zeit bis Jonatan sich ins Bad wagte, um auf Toilette zu gehen und sich über dem Waschbecken zu waschen. In die Dusche traute er sich nicht. Seine Gedanken wanderten wieder und wieder zu den nackten Szenen, die sich darin abgespielt hatten. Es kam ihm jetzt vor wie ein Traum. Einer der ganz verbotenen Träume für die ihn seine Eltern bestimmt ausgeschimpft hätten.
Jonatan versuchte nicht daran zu denken. Er wollte Kammerdiener werden, darauf wären seine Eltern stolz. Oder wüssten sie was Kammerdiener dafür machen mussten?
Der Bauernjunge begab sich wieder ins Wohnzimmer. Seine alte Kleidung war immer noch nass und müffelte inzwischen noch mehr. Vermutlich sollte er die nicht anziehen, also blieb Jona in der Tunika. Er machte wieder Feuer im Kamin, doch danach wusste er nicht was er tun sollte. Er hatte Hunger, aber er hatte nicht einmal mehr Schuhe, denn die standen nicht mehr vor der Türe. Außerdem durfte er vielleicht gar nicht das Zimmer verlassen. Ach, ein richtiger Kammerdiener hätte sicher gewusst was zu tun wäre. Hilflos setzte sich Jonatan wieder vor den Kamin, da er wusste, dass der Adelige ihm diesen Ruheplatz gestern erlaubt hatte.
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Re: Saphire, Diamanten und andere Kostbarkeiten

Beitragvon Hagen » Di 25. Okt 2022, 20:17

Hagen schlief diese Nacht selig wie ein Baby. Mit Jona in seinem Arm, war es besonders gemütlich. Das Bett war warm und weich und besonders schön war es, sich noch tiefer in diese weiche Decke zu kuscheln. Das liess einem richtig wohlig seufzen. Aber leider hatte er am Abend zuvor vergessen, die Läden der Fenster zu schliessen und die Vorhänge zusammen zu ziehen. So weckte ihn das helle Tageslicht viel zu früh. Dass es schon beinahe Mittag war, entging Hagen dabei vollkommen.

Das war alles nur Jona's Schuld, weil der nicht nachdachte, was alles getan werden musste. Hagen erinnerte sich, dass Jona sogar das Feuer im Kamin über die Nacht hindurch hätte brennen lassen. So fahrlässig. Grummlig tastete er nach dem Jüngling. Hagen wollte ihn schicken, die Vorhänge zu zu ziehen, damit er noch ein Weilchen weiter schlafen konnte. Doch er konnte ihn nicht finden. Ungehalten öffnete er seine Augen und nachdem er nicht mehr blinzeln musste, erkannte er, dass er ganz alleine im Schlafzimmer war. Dieser Mistkerl hatte ihn einfach alleine gelassen.

Missmutig schälte er sich aus der Decke, stand auf und schleppte sich gequält und unter absolutem Schlafmangel, wie es ihm vorkam, ins Badezimmer. Das gemütliche Feuer und Jona davor ihm Wohnzimmer, übersah er dabei vollkommen. Im Bad angelangt erleichterte er sich erst einmal noch mit halb geschlossenen Augen, bevor er sich sein Gesicht wusch. Auf die nasse Kleidung am Boden achtete er nicht. Das Zimmermädchen würde sie am Nachmittag holen kommen und waschen und trocknen.

Als er dann wieder ins Wohnzimmer kam, hatte er wenigstens seine Augen offen und diesmal sah er Jona, der sich vor den Kamin gesetzt hatte, in dem schon ein munteres Feuerchen brannte. Na wenigstens etwas.
"Oh, du bist ja noch da", meinte Hagen aber doch einigermassen überrascht. "Musst du nicht arbeiten gehen?" Irgendwie war er davon ausgegangen, Jona hätte ihn längst alleine zurück gelassen, um einer seiner tausend Arbeiten nachzugehen, die er ja so gerne machte. "Wo ist der Kaffee?" Suchend blickte er sich um und liess sich auf das Sofa vor dem Kamin fallen. Gleich in liegender Position, weil das viel weniger anstrengend war. "Hast du denn kein Frühstück bestellt." Jona war gerade ziemlich nervtötend. Alles machte er falsch.
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Re: Saphire, Diamanten und andere Kostbarkeiten

Beitragvon Jonatan » Di 25. Okt 2022, 20:19

Nach einer langen Zeit in der Jonatan nur so dagesessen und von seinem inneren Gefühlschaos gepeinigt worden war, kehrte Leben in das edle Hotelzimmer. Endlich war der Adelige aufgestanden, kam aus dem Schlafzimmer. Jona lächelte schüchtern, blickte ihn an, wartete auf eine Art Zeichen, irgendwas. Nichts. Der Adelige sah ihn nicht mal, ging schnurstracks an ihm vorbei und verschwand wortlos im Bad. Oh... vielleicht war der Mann noch müde. Dabei hatte er unglaublich lange geschlafen. Der halbe Tag war praktisch schon um. Adelige waren wirklich ganz anders. Ob der Mann so viel Geld hatte, dass er nie arbeitete?
Jonatan hatte inzwischen sogar per Speerfaden auf die wütende Nachfrage des Milchlieferanten entschuldigend antworten müssen, dass er nicht konnte, da er eine neue Arbeit hatte, doch der Milchmann hatte ihm das mit dem Kammerdiener überhaupt nicht geglaubt und für einen frechen Scherz gehalten. So hatte Jona nun eine Arbeit weniger, er hoffte, es wäre das Risiko wert. Immerhin hatte ihm der Adelige schon viele Silbermünzen gegeben.
Jonatan schreckte wieder zusammen, als der reiche Krieger aus dem Bad kam, immer noch in den weichen Gewändern. Als er den Jüngling vor dem Kamin sitzen saß, wirkte es für einen Moment so, als würde der Mann ihn nichtmal wieder erkennen. In einem überraschten Tonfall fragte der Fremde wieso Jona noch hier wäre, ob er nicht arbeiten gehen müsste. Gleichermaßen erschrocken sah Jonatan zurück.
"Lord? Aber... ihr habt doch.. also mich als Kammerdiener gewollt...", antwortete er leise. Ob der Krieger das vergessen hatte? War es doch bloß ein Scherz gewesen? oder wollte der Mann ihn nicht mehr nach dem Geschehen in der Dusche? Jona schluckte, presste die Lippen zusammen.

Der Mann hatte sich aufs Sofa fallen gelassen wie als hätte er einen anstrengenden Tag hinter sich und wäre nicht gerade erst aufgestanden. Maulig fragte er, wo der Kaffee wäre und warum Jonatan denn kein Frühstück bestellt hätte. Bestellen? Wo? Mit großen Augen blickte der Jüngling den blonden Glacier an.
"Es tut mir leid, Herr... ich wusste das nicht... dass ihr das wollt.. oder woher ich das holen soll.. es tut mir so leid", entschuldigte er sich. "Bitte schickt mich nicht fort. Ich möchte doch euer Kammerdiener sein." Selbst wenn er offensichtlich sehr unfähig dafür war.
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Re: Saphire, Diamanten und andere Kostbarkeiten

Beitragvon Hagen » Mi 26. Okt 2022, 05:56

"Das war gestern", winkte Hagen brummelig ab, als Jona erklärte, er wäre noch hier um sein Kammerdiener zu sein. "Damit du das Trinkgeld mit gutem Gewissen behalten konntest. Aber das reicht jetzt." Jona konnte das Geld nun wirklich annehmen und musst nicht noch weiter dafür arbeiten. Der Junge war schon merkwürdig. Dass er so unbedingt so hart arbeiten wollte für jedes bisschen Geld. Hagen wurde alleine davon schon wieder müde.

Gähnend bettete er sein Kopf gemütlich auf ein Sofakissen und schloss wohlig die Augen. Dann würde er eben noch etwas dösen, bis das Frühstück mit dem dringend benötigten Kaffee kam. So sah er auch den herzerweichenden Blick aus Jonas grossen, treuen Augen nicht, als dieser ihn erschrocken anschaute. Er hörte nur dessen stammelnde Stimme, mit der er ihm erklärte, dass er wieder mal nichts wusste. Das nervte allmählich.
"Natürlich will ich ein Frühstück, wenn ich aufwache", schnaupte er ungehalten. "Wer will das schon nicht. Und bestellen kann man sowas beim Hotelpersonal oder unten im Restaurant. Da war gestern doch schon fast alles für das Frühstücksbuffet aufgebaut." Jona stellte sich gerade ziemlich an. Und dann jammerte er auch schon, dass er nicht fortgeschickt werden wolle.

Genervt rappelte Hagen sich auf und blickte Jona ungehalten an. "Noch immer?" fragte er mürrisch nach. "Ich dachte, du hast noch tausend andere Arbeiten. Oder hat dir das Geld von gestern nicht gereicht. Willst du jetzt doch mehr? Soll da einer schlau aus dir werden." Dass Jona im Gegensatz zu ihm von einer langfristigen Beschäftigung sprach, war dem müden Krieger nicht klar. Für ihn war es schlicht einfach viel zu viel Geplapper vor seinem ersten Kaffee. "Na von mir aus, kannst du noch etwas meinen Kammerdiener spielen. Aber sorg dafür, dass endlich Kaffee hier oben erscheint. Sonst kann ich für nichts garantieren."
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Re: Saphire, Diamanten und andere Kostbarkeiten

Beitragvon Jonatan » Mi 26. Okt 2022, 08:55

Gestern? Er war nur für gestern der Kammerdiener des Adeligen gewesen? Jonatan sah den Mann erschrocken an, verstand mal wieder nicht was los war. Auch war der Adelige nun überhaupt nicht mehr so freundlich wie gestern, schien ihn eher loswerden zu wollen. Der Bauernjunge kam sich ganz schrecklich vor. Er hatte sich überall von dem Mann anfassen lassen und jetzt wollte der ihn nicht mehr. Dabei wollte Jonatan so gerne wieder in der Nähe des Adeligen sein, obwohl ihn dieser so nervös und furchtsam machte. Dieses Hin und Her ließ den jungen Krieger sehr unsicher werden. Es half nicht, dass der Fremde ihn anfuhr, dass er natürlich ein Frühstück wollte. Er war auch davon ausgegangen, dass Jonatan wusste wo man dieses auftreiben konnte. Man könnte dies beim Hotelpersonal bestellen.
Jona war noch nie in solch einem noblen Gasthaus gewesen. Die kleinen Pensionen, wo er auf der Reise übernachtet hatte - wenn er sich überhaupt ein Zimmer hatte leisten können - hatten kein solch ein Personal gehabt, wo einem das Frühstück gebracht wurde.
"Das tut mir so leid, Lord, das wusst ich nicht mit.. dem Bestellen", versuchte Jonatan zu entschuldigen und zu erklären. Er flehte, dass der Mann ihn deswegen nicht fortschickte. Nun setzte der Adelige sich vom Sofa auf, sah ihn finster an und schien total vergessen zu haben, dass er Jonatan gestern eingestellt hatte. Oder hatte Jona etwas falsch verstanden?

Der reiche Krieger warf ihm vor, dass Jonatan das Geld nicht reichte. Hastig schüttelte der blonde Jüngling den Kopf. "Nein, ihr seid sehr großzügig, Herr. Bitte denkt nicht schlecht von mir. Ich.. ihr habt doch gestern gesagt, ich.. darf euer Kammerdiener sein und.. ihr bildet mich aus...", erinnerte er den Mann kleinlaut.
Aber der Lord hatte keine Geduld dafür. Er gewährte ihm nur eine kleine Gnadenfrist. Jonatan dürfte noch etwas länger Kammerdiener sein solage er jetzt Kaffee auftrieb. Der Mann klang so, als würde er noch wütender werden, wenn er sein Frühstück nicht bald bekam. Plötzlich war Jonas Traumberuf wieder sehr ungewiss geworden. Der Adelige konnte ihn praktisch jederzeit wieder rausschmeißen. Und dann?
"J-ja, Herr..."
Jonatan erhob sich. "Ich.. soll ich nach unten..."
Nein, der Adelige wollte nicht mit Fragen belästigt werden, sah ihn bloß ungehalten an. Der junge Krieger ging zur Türe. Sollte er so hinunter? Aber die Tunika war arg kurz... und nicht seine eigene. Also versuchte Jona sich zu konzentrieren und einem der Bediensteten zu senden. Das dauerte ein wenig bis er den richtigen gefunden hatte. Scheu bestellte Jonatan ein Frühstück und Kaffee für Zimmer 107, bat verzweifelt darum, dass der Kaffee nur schnell erschiene.
Jonatan fragte auch, ob er hinunter kommen solle oder was er machen müsste, doch der Diener sandte ihm irritiert zurück, dass alles am üblichen Ort erscheinen würde. Der Speerfaden klang wieder herablassend. Der Bauernjunge war es nicht gewohnt sein weißes Juwel oft einzusetzen. Die wenige Kraft war kostbar.
Ängstlich setzte er sich wieder auf seinen Platz vor den Kamin, hielt den Kopf gesenkt. Erst als plötzlich der Duft von Kaffee zu riechen war, sprang der Krieger auf und eilte zu dem Sofatisch, wo ein üppiges Frühstück erschienen war. Viel mehr als Jona je bei einem Frühstück gesehen hatte. Es gab so viel Auswahl! Sein Magen knurrte.
Der Jüngling goss dem Adeligen zittrig eine Tasse Kaffee ein, hielt sie dem Lord hin. "Bitte schön, Herr.."
Danach zog er sich wieder zurück, setzte sich erneut vor den Kamin. Das erschien ihm am Sichersten. Hoffentlich war der Mann zufrieden.
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Re: Saphire, Diamanten und andere Kostbarkeiten

Beitragvon Hagen » Mi 26. Okt 2022, 19:06

Aber Jona hörte einfach nicht auf mit dem Plappern. Hagen war kurz davor, sich ein Kissen über den Kopf zu halten, oder es Jona gar nachzuwerfen. Nur dieses Zwitschern sollte endlich aufhören. Er dachte doch auch nicht schlecht von dem Jungen. Nun, ja, vielleicht ein bisschen. Aber das war doch nur, weil er noch so müde war und noch keinen Kaffee bekommen hatte.
"Was?" brummte er verwirrt, als Jona noch etwas davon erzählte, dass er ihn als Kammerdiener ausbilden würde. Wie kam er denn auf diese merkwürdige Idee. Ach, darüber konnten sie später diskutieren. Jedoch nicht bevor Hagen sein Frühstück und vorallem seinen Kaffee gehabt hatte. Drohend blickte er den jungen Krieger an. Nicht reden. Einfach machen. Ihm war egal, wie Jona das gewünschte organisierte.

Es kam dann auch endlich Bewegung in den Jüngling und Hagen konnte sich mit einem erleichterten Aufseufzen wieder aufs Sofa fallen lassen und weiter dösen. Irgendwann roch er dann den besänftigenden Geruch von Kaffee und kurz darauf war das klappern von Porzellan zu hören. Nun öffnete er gerne wieder seine Augen, als Jona ihn ansprach. Er strahlte ihn gar an, bevor er sich aufsetzte und gierig nach der Tasse griff.

"Aaaaah", seufzte er nach dem ersten Schluck erleichtert. "So ist es schon viel besser." Er nahm gleich noch einen zweiten Schluck von dem heissen Getränk. "Ich fühle mich schon fast wieder, wie ein Mensch." Als Beweis zwinkerte er Jona verschmitzt zu, bevor er sich heisshungrig über das Frühstücksbuffet hermachte, welches vor ihm auf dem Tisch lag. Wie praktisch.
"Hast du keinen Hunger?" fiel ihm nach dem zweiten Brötchen auf, dass Jona gar nicht mitass. "Nimm dir ruhig auch was. Es ist ja genügend da." Und noch viel später beim Frühstücken konnte er sich langsam durch den Kopf gehen lassen, was Jona vorhin so alles gesagt hatte.
"Wie meintest du das vorhin eigentlich, ich würde dich ausbilden?" wollte er wissen. "Worin denn? Ich bin mir sicher, dass ich nichts dergleichen gesagt habe. Zumal ich sowieso nur noch heute in Linaka bin. Du hast da sicher etwas falsch verstanden."
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Re: Saphire, Diamanten und andere Kostbarkeiten

Beitragvon Jonatan » Mi 26. Okt 2022, 19:07

Während er so da saß, beschäftigt mit den vielen Fragen zu seiner ungewissen Zukunft, genoss der Adelige seinen Kaffee. Er gab sogar einen Laut der Zufriedenheit von sich und schien gleich viel entspannter. Der Mann sagte gar, er fühle sich jetzt wieder wie ein Mensch. Jonatan blickte ihn an. Für ihn war der Adelige ein fremdes Wesen mit fremden Gewohnheiten, Gebräuchen, Tagesabläufen. Er verstand den älteren Glacier nicht und selbst fühlte Jonatan sich auch nicht wie ein Mensch. Normalerweise wäre er jetzt unterwegs Milchkannen schleppen. Wenigstens gab es da nicht viel zu verstehen und ein Kribbeln hatte das auch noch nie in ihm ausgelöst. Dafür prickelte es jetzt wieder in Jona, als der Mann ihm zuwinkerte und ein wenig freundlicher wirkte. Hungrig schlug sich der Adelige den Bauch voll, doch nach den maßregelnden Worten von vorhin traute sich Jonatan nicht einmal sich zu rühren.
Erst als der Adelige ihm anbot, dass Jonatan auch etwas vom Frühstück haben könnte, kam der junge Krieger vorsichtig näher, setzte sich neben dem Tisch auf den Boden. Unbewusst in der Nähe zum Sofa dort der Adelige saß. Fragend sah Jona noch einmal zu ihm ehe er wagte sich ein Brötchen zu nehmen. Er wollte dem Mann nichts wegessen. Der schien einen echten Appetit zu haben. Bestimmt hatte er viel dunklere Juwelen als Jonatan.
Zaghaft streckten sich seine Finger nach einer Salamischeibe aus. "Darf ich das nehmen, Lord?", fragte er. Erst nach Erlaubnis belegte Jona sich sein Brötchen, begann zu essen. Es schmeckte sehr gut, das Brötchen war frisch und noch warm.

Während er die Backen noch voll hatte, fragte ihn der Mann, worin er Jonatan denn ausbilden solle. Er hätte überhaupt nichts davon gesagt. Rasch schluckte Jonatan runter, leckte sich über die Lippen. "Ich dachte... ihr habt gesagt, ich kann Kammerdiener werden und.. das lernen... ich würde wirklich gerne Kammerdiener sein." Der Adelige war seine einzige Chance. Aber es ging Jona nicht nur um die Ausbildung. Er fühlte sich zu dem Mann hingezogen, wollte nicht irgendein Kammerdiener sein, sondern der des seltsamen Adeligen, wollte nochmal so berührt werden... nein, er sollte lieber nicht so denken, das war sicher nicht richtig...
Im Nu zerschlug der reiche Glacier auch Jonatans Träume. Der Adelige wollte schon morgen Linaka verlassen. Jona hätte das alles falsch verstanden. Der Bauernjunge blickte entsetzt und enttäuscht auf. "Wirklich? Ihr geht fort?" Gestern war der Mann noch so nett gewesen, hatte ihn mit so vielen Dingen aufs Zimmer gelockt. "Begleite ich euch nicht als.. Kammerdiener? Bitte, Lord, schickt mich nicht fort. Ich weiß, ich.. bin kein richtiger Kammerdiener, ich kenne das alles nicht, aber ich werd mich anstrengen und alles lernen was ihr braucht."
Es war mehr als Jona in der Gegenwart des Adeligen je an einem Stück gesagt hatte. Flehend sah er den Mann an.
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Re: Saphire, Diamanten und andere Kostbarkeiten

Beitragvon Hagen » Mi 26. Okt 2022, 19:33

Er musste Jona mehrmals dazu aufmuntern, dass er sich doch von dem Frühstück auch was nehmen sollte. musste ihm freundlich lächelnd zunicken, dass er das Brötchen haben durfte und natürlich auch die Salamischeibe. Wie konnte man nur so schüchtern sein. Besonders wenn es ums Essen ging. In seinem Alter hatte Hagen alles verschlungen, was ihm in die Quere kam und sich Nachts oft genug in die Küche zu stehlen, um noch etwas Nachschub zu holen, weil es nie gereicht hatte, mit seinen dunklen Juwelen.
Da er nicht annahm, dass Jona von selbst darum bitten würde, so scheu, wie er war, schenkte er dem Jungen selbst Kaffee in eine Tasse ein und stellte sie demonstrativ vor ihn hin. Dann aber wollte er von ihm wissen, was er vorhin gemeint hatte.

"Aber natürlich kannst du lernen, ein Kammerdiener zu sein", antwortete Hagen verblüfft. "Du kannst doch alles lernen, was du willst." Ihm ging ein Licht auf. "Oh, aber das heisst nicht, dass ich dich dazu ausbilden werde. Ich habe doch keine Ahnung davon, was ein Kammerdiener so alles wissen muss", schüttelte er seinen Kopf und sagte dem Jüngling auch gleich, dass er Linaka morgen verlassen würde. Jona wollte sicher nicht von hier weg.

Nun wo Hagen einigermassen wach war, sah er Jonas entsetzten und enttäuschten Ausdruck. Der Blick war wie ein Pfeil in sein Herz und es verkrampfte sich schmerzhaft. "Ich... ich bin doch nur auf der Durchreise", versuchte er stammelnd zu erklären. "Sonst... sonst würde ich doch nicht in dem Hotel wohnen." Das musste Jona doch klar gewesen sein. Dennoch kam sich Hagen gerade wie der gemeinste Rüpel überhaupt vor. Besonders als der Junge dann auch noch darum flehte, ihn begleiten zu dürfen. Er würde sich anstrengen und alles lernen, was Hagen bräuchte. Der Adlige fühlte sich sogar zu schuldbewusst, um diese zweideutigen Worte zu erkennen.
"Alles was du willst, mein Schneehäschen", schmolz er unter dem flehenden Schimmern der klaren, blauen Augen dahin. Zärtlich streichelte er Jona mit seinen Fingerspitzen über die Schläfe, seine Wange und dann über sein Kinn. "Aber willst du das auch wirklich? Von hier fort ziehen? Du müsstest all deine Freunde zurück lassen. Und ich weiss auch nicht, ob ich dir eine gute Ausbildung zulassen kommen kann. Ich habe doch selber keine Ahnung. Ich kann dir einfach nur zeigen, was ich haben will." Diese wundervollen, blauen Augen. Wie hatte er das nur vergessen können. Vor dem ersten Kaffee morgens, war er einfach nicht zurechnungsfähig. Natürlich musste Jona mit ihm mit. Der Gedanke erfasste ihn mit freudiger Aufregung.
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Re: Saphire, Diamanten und andere Kostbarkeiten

Beitragvon Jonatan » Mi 26. Okt 2022, 19:34

Er konnte alles lernen was er wollte? "Nur, wenn ich einen Ausbilder find... der mich aufnimmt...", wagte Jonatan einzuwenden. Ansonsten würde er nie Kammerdiener oder auch nur irgendwas werden. Er würde weiter Stalljunge und Bargehilfe bleiben. Sah der Mann das nicht? Der wies alle Verantwortung für den Bauernjungen von sich. Er wollte ihn nicht ausbilden, er hätte auch keine Ahnung was ein Kammerdiener können müsste. Das war für Jonatan noch unbegreiflicher. Bei all den handwerklichen Berufen wusste der Meister ja was der Lehrling wissen musste. Allerdings war der Adelige ja auch kein Kammerdiener.
Jonatans Träume schmolzen dahin. Als er hörte, dass der Fremde morgen schon fortgehen würde, schien von dem Traum nichts mehr übrig zu sein. Außerdem wollte Jona nicht zurückgelassen werden. Nicht nach dem Erlebnis gestern...
Der Adelige verteidigte sich, dass er auf Durchreise wäre, schließlich wohnte er in einem Hotel. "Ich dachte... ich werde euer Kammerdiener..." Der Mann streckte plötzlich die Hand aus, streichelte ihm über die Wange. Sofort saß Jona wieder starr da, das Herzklopfen und Kribbeln stellte sich an. Wieder nannte ihn der Mann "Schneehäschen" und dass er alles bekäme was er wollte. Jonatan wagte es zaghaft zu lächeln.

Der Adelige fragte nach, ob Jona wirklich mitkommen wollte. Er würde ja all seine Freunde in Linaka zurücklassen und ob er eine gute Ausbildung bekommen würde, wäre auch ungewiss. Trotzdem überlegte Jona nicht lange, er nickte und seine blauen Augen strahlten wieder.
"Nein, ich möchte mitkommen, Herr. Ich bin noch nicht lange in Linaka. Ich bin doch auch nur her, um eine gute Arbeit zu finden", erklärte er. "Die Stadt ist ganz anders als ich mir vorgestellt hab..." Es war viel härter eine Arbeit zu finden als gedacht. Auf dem Land hatte es so geklungen, als wären alle Sorgen vorbei, wenn man es bis in die Stadt schaffte.
"Ich muss nur meine Kammer kündigen und einen Boten zu meinen Eltern schicken. Sonst machen sie sich bestimmt Sorgen, wo ich bin", überlegte Jonatan. Er kannte einen Boten, der aus dem Dorf in der Nähe des Bauernhofes kam, und deswegen öfter dorthin zurückkehrte. Ihm hatte Jona bisher immer Geld für seine Eltern zustecken können.
"Wo.. wohin reist ihr denn, Lord? Darf ich wirklich euer Kammerdiener sein? Ihr werft mich nicht raus? Das mit dem Frühstück tut mir so leid", beteuerte der junge Krieger.
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Re: Saphire, Diamanten und andere Kostbarkeiten

Beitragvon Hagen » Mi 26. Okt 2022, 19:41

Hagens Herz wummerte heftig in seiner Brust, als Jona ihn zaghaft anlächelte und als er ihn dann auch noch anstrahlte, weil er doch mitdurfte, drohte es beinahe auszusetzen. Das war so ein atemberaubender Anblick. Hagen musste ihm gleich noch einmal über die Wange streicheln. Dabei sollte er das eigentlich nicht tun, nun wo Jona tatsächlich für ihn zu arbeiten schien. Aber ach, es fühlte sich so gut an.

"Ich weiss nicht, ob es so eine gute Arbeit ist, mein Kammerdiener zu sein", überlegte Hagen noch immer zögerlich, da er gerade an sein Hobby dachte und eigentlich nichts schlechtes für Jona. Doch dieser war gleich Feuer und Flamme und wollte gerne sein Kammerdiener werden. Er müsse nur rasch seine Kammer kündigen und einen Boten zu seinen Eltern schicken, weil die sich sonst sicherlich Sorgen machen würden. Ob Hagens Eltern sich auch Sorgen um ihn gemacht hatten, nachdem sie ihn weggeschickt hatten?

"Nach Hause", gab Hagen nur widerstrebend Antwort. "Im Bezirk Dollet. Weisst du wo der liegt?" Hagen seufzte. "Also gut, du darfst mein Kammerdiener sein. Aber erst morgen. Heute sollst du noch einen freien Tag haben. Schon nur weil du deine Kammer und deine ganzen anderen Berufe kündigen musst. Und ach ja, den Boten losschicken. Ich werfe dich nicht raus. Ich werde zuhause höchstens noch einen zweiten, erfahrenen Kammerdiener einstellen, damit der dir beibringen kann, was man in dem Beruf so alles tun muss. Ach, ich war vorhin wirklich gemein zu dir oder?" Tröstend legte er Jona einen Arm um die Schulter und zog ihn an sich. Da der Junge allerdings auf dem Boden sass, wurde er mehr gegegen seine Beine, seine Schenkel gedrückt. Hagen leckte sich über die Lippen.
"Das tut mir Leid", entschuldigte er sich reumütig. "Nimms nicht so schwer. Vor dem ersten Kaffee bin ich morgens nicht zurechnungsfähig." Er drückte ihm einen Schmatzer auf die Schläfe. "Dann bin ich immer ganz grummlig wie ein Bär, den man aus dem Winterschlaf geholt hat. Dafür bin ich dann nacher um so kuscheliger." Zumindest hatte er jetzt gut Lust, mit Jona zu kuscheln und er liess seine Hand etwas hinunter gleiten, um sie unter Jonas Arme zu schieben, damit er ihn zu sich aufs Sofa ziehen konnte. Ob Jona eigentlich überhaupt etwas unter seiner seidenen Tunika anhatte oder ob er genügend Unterwäsche zum Wechseln hatte. Wie von selbst kam Hagens Hand auf dem nackten Knie des Bauernjungen zu liegen.
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Re: Saphire, Diamanten und andere Kostbarkeiten

Beitragvon Jonatan » Mi 26. Okt 2022, 19:42

Im Grunde wusste Jona auch nicht, ob es gut wäre bei dem Adeligen zu arbeiten, da er immer noch nicht wusste was er dort alles tun musste. Oder ob das in der Dusche dazu gehörte... doch der Jüngling wollte gerade deswegen nicht gleich wieder verstoßen werden. Nicht, wo der Mann solch verwirrenden Gefühle in ihm geweckt hatte.
Der Adelige erklärte, er wollte nach Hause in den Bezirk Dollet. Ob Jona wüsste wo das wäre. Den Namen hatte der junge Krieger bereits gehört, doch wo das lag... er konnte nur den Kopf ahnungslos schütteln. Schließlich seufzte der Lord, entschied noch einmal, dass Jona sein Kammerdiener sein dürfe. Ab morgen. Heute sollte Jonatan sich um seine Angelegenheiten kümmern, die Berufe kündigen und den Boten losschicken. Erfreut strahlte Jonatan seinen Herrn an.
"Danke, Lord! Ich werde mich anstrengen."
Der Adelige wollte sogar noch einen zweiten, richtigen Kammerdiener einstellen, der Jonatan dann alles beibringen würde. Darüber war Jona sehr erleichtert, froh dann jemanden zu haben, der ihn wirklich ausbildete und zu einem Kammerdiener machte. Seufzend fragte der reiche Krieger, ob er vorhin zu Jona gemein gewesen wäre. Der Bauernjunge schüttelte wieder den Lockenkopf, doch der Adelige zog ihn trotzdem näher an sich. Es bewirkte nicht unbedingt, dass Jona sich entspannte. An die Beine des Mannes gedrückt, wurde er gleich wieder aufgeregt.

Mit großen Augen folgte er den Lippenbewegungen seines neuen Herrn. Ach, jetzt war er wieder so nett und freundlich wie gestern, entschuldigte sich gar wieder. Jona war völlig selig, schmiegte sich leicht verstohlen an die Beine des Glaciers, der erklärte, dass er ohne Kaffee am Morgen sehr grummlig wäre. Nun wäre er aber wieder kuschlig. Wie zum Beweis begann der Mann ihn zu streicheln, zog ihn zu sich hinauf aufs Sofa. Die Beine angezogen saß Jonatan scheu neben dem Adeligen dessen Hand zu Jonas nacktem Knie wanderte. Der Jüngling rührte sich nicht, bloß seine Wangen wurden rot. Man hörte Jonas Atem beschleunigen, als die Hand höher glitt, unter die Tunika und über Jonas nackte Schenkel. Er hatte unter der Tunika nichts an, wagte aber nicht die Hand des Lords zu vertreiben. Was hatte der Mann vor? Wieso berührte er Jona immer so oft? Der Landjunge war dies überhaupt nicht gewöhnt und er war weiterhin verwirrt, da der Adelige ja ein anderer Mann war. Aber vielleicht war das einfach etwas, was Kammerdiener machten. Es musste ein Geheimnis sein. Jonatan hatte nie davon gehört.
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Re: Saphire, Diamanten und andere Kostbarkeiten

Beitragvon Hagen » Mi 26. Okt 2022, 19:44

"Das liegt in der Provinz Kilika", erklärte Hagen seinem unwissenden Bauernjungen. "Da wo... ach, du wirst es dann ja sehen." Vielleicht sollte er Jona mal eine Karte zeichnen. Oh, und wahrscheinlich sollte Jona auch schreiben, lesen und rechnen lernen. Dunkelheit, war lud er sich da nur auf. Besser war es, er stellte noch einen zweiten Kammerdiener ein, der Jona dann das alles beibrachte. Der Junge war zum Glück auch nicht eifersüchtig deswegen und versprach dafür, sich gut anzustrengen.

Dann war ja alles geregelt und sie konnten sich den spannenderen Dingen im leben widmen. So wie Jona sich erst an seine Beine schmiegte und dann mit schwerem Atem und roten Wangen neben ihm sass, schien er nichts dagegen zu haben. Neugierig liess Hagen seine Finger etwas nach oben gleiten, genoss es, wie Jonas Atem dabei schneller wurde. Sehnsüchtig zog er den Jungen in eine engere Umarmung, vergrub sein Gesicht in dessen feine Haare, die nach Feuer und nach Sommer rochen.
"Hmmmm, du riechst gut", raunte er ihm ins Ohr und küsste ihn neckisch auf die empfindliche Stelle gleich dahinter. Seine Hand schob er gleichzeitig noch weiter unter die seidenweiche Tunika. Dadurch, dass Jona mit angewinkelten Beinen auf dem Sofa sass, konnte er mühelos den glatten Oberschenkel hochwandern, direkt zu Jonas knackigem Gesäss, welches er genüsslich zu massieren begann. Der Jüngling hatte tatsächlich nichts darunter an. Hagen keuchte erregt und spürte, wie sein Blut heisser durch seine Adern schoss. Lustvoll presste er seine Lippen heiss auf Jona's Hals saugte sinnlich an der weichen Haut.
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Re: Saphire, Diamanten und andere Kostbarkeiten

Beitragvon Jonatan » Mi 26. Okt 2022, 19:44

Während Jonatan noch gespannt wartete was weiter passieren würde, zog der Mann ihn dichter zu sich, einen Arm fest um ihn geschlungen. Jona keuchte leise, sein Kopf kam an der Schulter des Adeligen zu ruhen. Jener roch an seinen Haaren, raunte ihm zu wie gut er riechen würde eher er ihn hinters Ohr küsste. Der junge Krieger wusste kaum wie er sich verhalten sollte, hielt aufgeregt still. Jetzt würden sicher wieder mehr Berührungen kommen. So wie unter der Dusche... Jonatan wusste nicht ob er diese Aufregung und Gefühlschaos noch einmal durchstehen würde.
Die andere Hand des Mannes hatte sich tiefer unter die Tunika verirrt, glitt an den Schenkeln lang bis zu Jonatans Hintern. Ohh... der Bauernjunge nagte an seiner Lippe, sein Herz raste schon jetzt. So dicht an den erfahrenen Glacier gedrückt, würde der das sicher auch spüren können. Ansonsten regungslos ließ Jonatan mit sich machen was auch immer sein Herr vorhatte. In diesem Falle sein Gesäß massiere und kneten. Es schickte schon bald wohlige Gefühle durch den jugendlichen Körper. Unbewusst schob er sich der Hand entgegen, beugte sich mehr vor und presste sich dadurch stärker an den Mann.
Der Adelige keuchte dunkel, wenig später war sein Mund an Jonas Hals, küssten ihn dort, saugten an der Haut. So heiß und stark, dass der Landjunge nicht anders konnte als leise erregt zu wimmern. Er kannte das alles nicht. Mit einem Mädchen war es nie so aufregend gewesen. Es war, als kannte Jonatan seinen eigenen Körper nicht, der auf all diese Berührungen bereitwillig reagierte.
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Re: Saphire, Diamanten und andere Kostbarkeiten

Beitragvon Hagen » Mi 26. Okt 2022, 19:47

Wie schon gestern Nacht unter der Dusche, blieb Jona ziemlich passiv und liess einfach mit sich machen. Hagen störte das nicht. Im Gegenteil. Das fand er ziemlich faszinierend, kannte er das in dem Ausmass noch gar nicht. Ausserdem war das wichtigste ja sowieso, dass es ihnen beiden gefiel. Und obwohl Jona so ruhig und passiv war, zeigte er Hagen durchaus, was ihm ein besonderes Prickeln verursachte. Zum Beispiel dadurch, dass er sich mit seinem Hintern seiner Hand entgegen schob und seinen Oberkörper fester an Hagens Brust presste. Oder wie er leise erregt wimmerte, als Hagen an Jonas Hals saugte.

Prompt spürte Hagen daraufhin ein ziehen in seiner Lendengegend und er saugte gleich noch einmal leidenschaftlich an Jonas Hals. Diesmal an einer anderen Stelle. Hagen wollte wieder dieses süsse Geräusch hören.
Aber auch Jonas Hintern vernachlässigte er nicht, der sich nach einer festeren Massage zu sehnen schien. Hingebungsvoll gewährte Hagen ihm diesen, schob auch seine zweite Hand unter die Tunika, so dass er auch die andere Gesässhälfte massieren konnte. Bis er Jonas knackigen Hintern gut in den Händen hielt. Dann hob er den Jungen so kurzerhand rittlings auf seinen Schoss.
So konnte er sich viel besser Jonas Schlüsselbeinen entlang küssen. Konnte besser über die Schenkel streicheln, den Hintern kneten und unter der Tunika den Rücken hoch fahren, um seine Finger mit heissem Druck wieder nach unten zu ziehen, um wieder Jonas Hintern zu umfassen und den Jüngling dichter an sich zu ziehen.
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Re: Saphire, Diamanten und andere Kostbarkeiten

Beitragvon Jonatan » Mi 26. Okt 2022, 19:48

Unfähig sich gegen diese Zustellungen zu wehren, hielt Jonatan in der Umarmung still, wurde innerlich ganz unruhig, als der Adelige ihn weiter streichelte. Dann folgte ein neuer Kuss am Hals, dieses Mal noch intensiver. Es war weniger ein Kuss als dass der Mann leidenschaftlich an der zarten Haut saugte. Es bewirkte ein heißes Ziehen durch Jonas Körper, er wimmerte wieder ganz leise, spürte wie sein Speer härter wurde. Nein... was passierte nur mit ihm... er sollte nicht...
Der Mann schob auch noch seine zweite Hand unter die Tunika, packte Jonas Hintern und massierte ihn dort kräftiger. Es war so berauschend und aufregend. Der feste Druck bewirkte aufgeregtes Prickeln und Sehnen. Der Jüngling wusste bloß nicht wieso und wie der Mann dies mit ihm anstellen konnte.
Dann zog er ihn plötzlich auf seinen Schoß. Erschrocken keuchte der junge Krieger auf. Er wusste kaum wo er hinschauen sollte, da er sich nicht traute dabei den Adeligen anzublicken, der ihn jetzt am Hals küsste, weiter hinab und dabei seinen Hintern knete, mit den Händen höher fuhr, die Tunika hochschob. Jona fühlte sich ziemlich vereinnahmt, seine Männlichkeit war eregiert. Der Bauernjunge versuchte zaghaft wieder die Tunika nach unten zu ziehen, um sich wieder zu bedecken, doch der ältere Glacier schob ihn dichter an sich, seine Finger krallten sich in Jonas Gesäß. Vor aufkommender Lust begann der junge Krieger sich leicht zu winden ehe er merkte, dass er mittlerweile auf einer ziemlichen Beule saß, die sich bei der Hose des Mannes abzeichnete. Erschrocken wollte der scheue Jüngling von dem Schoß des Lords rutschen.
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Re: Saphire, Diamanten und andere Kostbarkeiten

Beitragvon Hagen » Mi 26. Okt 2022, 19:51

Er bemerkte nur nebenbei, dass Jona scheu versuchte seine Tunika nach unten zu schieben, um seine Harte Männlichkeit zu verdecken. Hagen mass dem nicht viel Bedeutung bei. Dazu gefiel es ihm viel zu sehr, wie der Junge sich auf seinem Schoss wand und süsse Geräusche von sich gab. Allmählich war er selber sehr hart geworden und genoss das Herumgerutsche den jungen Kriegers auf seinem Schoss.

Leider schien Jona ihm diese Freude nicht gönnen zu wollen. Den er rutschte zurück und wollte weg von seinem Schoss. Hagen packte instinktiv zu, als seine Hände dadurch unter der Tunika hervorkamen. Fest umschlossen seine starken Hände Jonas sanfte Handgelenke. Bestimmend zog er den Junge zurück zu sich, liess ihn nicht fliehen. Erst als er sich sicher war, dass Jona nicht wieder wegrutschen würde, wurde sein Griff sanfter.
Doch ein wenig besorgt, ob Jona nicht mehr wollte, suchte er dessen Blick. Der Junge hielt jedoch immer seinen Kopf gesenkt. Also nahm er Jonas Handgelenkte in seine linke Hand, damit er mit der rechten über seine Wange und unter das Kinn streicheln konnte. Sanft hob er es an und schaute ihm warm in seine strahlend blauen Augen, lächelte zuversichtlich, dass doch alles in Ordnung sei und er nicht fliehen müsste. Konnte Jona das nicht sehen, würde er ihn natürlich ziehen lassen.
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Re: Saphire, Diamanten und andere Kostbarkeiten

Beitragvon Jonatan » Mi 26. Okt 2022, 19:53

Bevor Jonatan fortrutschen konnte, packte ihn der Adelige an den Handgelenken und hielt ihn fest. Der Krieger wurde noch aufgeregter. Dass der Mann ihn so bändigte, löste bei ihm Angst aus, dass er nicht wegkonnte, doch da war auch eine unbestimmte Lust, die ihn gleichermaßen auf den Schoß des Fremden fesselte. Er verstand nicht wieso sich allein dieser Griff heiß anfühlte. Menschen waren oft grob zu ihm gewesen. Da hatte Jona es einfach bloß ertragen, es gehörte eben zum Leben dazu, doch hier... wenn der Lord ihn festhielt, war es nicht nur gemein, es war auch sinnlich. Jonatan hatte den Fluchtversuch praktisch sofort aufgegeben, ließ sich wieder zurück auf den Schoß ziehen, was seinen Herrn besänfigte und den Griff lockern ließ.
Jonatan hatte nicht lange Zeit sich zu beruhigen. Er schaute auf die großen Hände, die ihn umschlossen hielten. Dann hielt ihn der Adelige nur noch mit einer Hand fest, die andere griff ihn am Kinn, streichelte ihn dort ehe er es anhob. Jonatan war gezwungen dem Druck zu folgen, seinen Blick langsam zu heben. Zunächst noch scheu versuchte der Jüngling beiseite zu schauen, doch als der Adelige so sanft und vertrauensvoll lächelte, schaute Jona doch, obwohl es ihm so peinlich war, dass er eine Gänsehaut bekam und rosa Wangen. Der Mann war so hübsch... diese Berührungen... es gefiel Jonatan schon, doch er wusste überhaupt nicht wie er damit umgehen sollte.

Der Mann führte Jonatans Hände zu der breiten Brust des Adeligen, begann nun die Arme zu streicheln, nach oben, am Hals entlang, dann erkundete er wieder Jonas glatte, helle Schenkel, strich auch dort massierend langsam höher. All dies war nicht so schlimm, wäre da nicht der fortwährende Augenkontakt mit dem Adeligen. Jonatan bekam das Gefühl, er würde ihn mit diesen durchdringenden tiefblauen Augen schon überall berühren und ausziehen, alles sehen, alles wissen.
Der Bauernjunge hielt dies nicht lange aus, atmete schneller, wandt sich wieder in der Umarmung ehe er es nicht länger aushielt und erneut versuchte vom Schoß zu rutschen, ziemlich überfordert mit der merkwürdigen Nähe, die er von dem Lord erhielt. Dieses Mal ließ der Mann ihn ziehen. Jonatan rutschte keuchend neben den Glacier aufs Sofa, atmete immer noch rasch. Hastig schob er seine Tunika soweit runter wies ging, starrte in Richtung des Kamins.
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Re: Saphire, Diamanten und andere Kostbarkeiten

Beitragvon Hagen » Mi 26. Okt 2022, 19:57

Jona hörte brav auf zu zappeln und hielt mit rosa Wangen still. Er schaute ihm auch artig in die Augen und Hagen ertrank in dem strahlenden Blau. Nun, wo er nicht mehr fürchten musste, dass ihm sein Schneehäschen entfloh, konnte er auch Jonas Hände wieder loslassen. Verführerisch streichelte er ihm über seinen Hals, die Seiten entlang hinunter zu über die Oberschenkel und an deren empfindlichen Innenseite wieder hoch. Sie waren so glatt und weich. Es fühlte sich berauschend an. Massierend liess Hagen seine Daumen höher gleiten, schob die Tunika dabei ebenfalls Stück für Stück höher.

Dabei sah er Jona vertrauensvoll in die Augen, lächelte sanft und wollte ihm zeigen, dass doch alles schön und gut war. Auch Jona wand sich wohlig und sein Atem ging schneller. Bis er plötztlich wieder floh. Runter von seinem Schoss, neben ihn aufs Sofa. Hektisch atmend schob er hastig seine Tunika soweit runter, wie es nur ging. Am liebsten hätte er sie wohl über seine Knie gezogen. Dabei starrte er krampfhaft in den Kamin.

Verblüfft blickte Hagen ihn an, schaute ebenfalls ins Feuer und dann wieder zu Jona. Er begriff nicht ganz, was mit dem Jungen los war. Es gefiel ihm doch auch. Ob er etwa gejagt werden wollte? Ob er wirklich Schneehäschen spielen wollte? Oder war seine Schüchternheit echt?
Da Hagen den Jungen noch zu wenig gut kannte, entschied er sich für zweiteres. Schmunzelnd zerzauste er Jona das Haar. "Geniesse das Frühstück in Ruhe zuende, wenn du noch Hunger hast", forderte er ihn freundlich auf, erhob sich selbst jedoch. Mit einem grossen Zug, lehrte er seinen Kaffee, bevor er sich ins Bad zurück zog.

Die Dusche war heute ziemlich einsam. Dafür fühlte er sich nacher besser. Erleichtert. Anschliessend nahm er sich alle Zeit der Welt, um sich einzucremen, anzuziehen und zu frisieren. Schliesslich kam er gut gelaunt und elegant angezogen aus dem Bad, um zur Garderobe zu gehen, wo sein Mantel hing.
"Ich werde noch etwas durch die Stadt gehen und ein paar Besorgungen machen", erklärte er Jona, während er seine warmen Wintersachen anzog. "Du kannst gerne solange hier bleiben, wie du magst. Auch die Dusche benutzen und so. Wir werden uns also spätestens morgen früh wieder sehen. Du hast ja noch einiges zu tun. Nicht wahr? Also, dann bis später. Schneehäschen." Frech zwinkerte er Jona zu, bevor er die Suite verliess.
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Re: Saphire, Diamanten und andere Kostbarkeiten

Beitragvon Jonatan » Mi 26. Okt 2022, 19:59

Er erwartete halb, dass der Mann sich ihm wieder nähern würde, nicht wissend, ob Jona das gefiel oder nicht, doch der Adelige zerwuschelte ihm bloß das Haar und meinte, dass Jonatan das Frühstück noch genießen solle. Überrascht sah er den Adeligen an, der nun doch so plötzlich aufgehört hatte mit den Berührungen. Er war aber zum Glück auch nicht wütend, lächelte freundlich und leerte seine Kaffeetasse.
Der Bauernjunge suchte verzweifelt nach irgendetwas was er sagen könnte, aber ihm fiel nichts an und er wusste auch nicht, wie er seine Gefühle in Worte fassen sollte. Was der Mann bei ihm auslöste war... unglaublich. Vielleicht hätte Jonatan doch nicht vom Schoß rutschen sollen. Die Nähe und der Blickkontakt hatte ihn verschreckt.
"Ich...", setzte er leise an, aber der Adelige war bereits im Bad verschwunden. Bald darauf hörte Jonatan das Wasserprasseln der Dusche. Er rutschte vom Sofa, atmete tief durch. Sein Körper spielte verrückt, vermeinte immer noch die Hände des Lords zu spüren. Jonatan keuchte, schüttelte den Kopf, um sich zu besinnen. Nachdem er sich ein bißchen gefangen hatte, nahm er sich noch ein Brötchen und aß so vor sich hin.
Er zuckte bloß zusammen, als sein Herr aus dem Bad kam, umgezogen und elegant hergerichtet. Ach, hätte Jona ihm dabei nicht helfen sollen? Schüchtern schaute er hoch zu ihm. Dieser erzählte ihm was er vorhatte, erlaubte ihm zu bleiben wie lange er mochte, er dürfe auch die Dusche benutzen. Spätestens morgen früh würden sie sich wiedersehen. Erst morgen früh? Das war aber lange.
"Ja, Herr", erwiderte Jonatan auf die Frage, ob er noch viel zu tun hätte. Seine Wangen liefen rot an, als der Mann ihn wieder grinsend Schneehäschen nannte. Das war so ein überhaupt nicht männlicher Spitzname. Wieso nannte ihn der Mann so? Hatte er kein Mädchen?

Wieder schaffte es Jonatan nicht zu fragen und dann war der Adelige bereits gegangen. Jona aß rasch weiter. Es kam ihm irgendwie nicht richtig vor so lange alleine hier zu bleiben. Ob er wirklich die Dusche...
Der Jüngling ging ins Badezimmer, nachdem er fertig gegessen hatte, zog sich wieder aus und stellte sich unter die Dusche. Sofort musste er an die Dinge denken, die der Glacier mit ihm gemacht hatte. Keuchend und bebend stand Jonatan unter dem Wasserstrahl, wagte aber nicht etwas gegen seinen Zustand zu unternehmen.
Der Krieger trocknete sich danach ab, zog seine Unterhose an, die inzwischen trocken war. Doch die Hose und das Wollhemd waren noch leicht feucht und müffelten. Egal, etwas anderes hatte er nicht hier. Er würde zuerst zu seiner Kammer, sich umziehen und seiner Vermieterin sagen, dass er die Unterkunft nicht mehr brauchte.
Bereit mit diesem Plan brach der Bauernjunge auf. Die alte Glacierin bei seiner Unterkunft ließ ihn misstrauisch ein, wollte wissen, wo er gewesen war und ob er sich irgendwo herum getrieben hätte. Jona verneinte hastig, begann von dem Adeligen zu erzählen, doch die Alte hielt es für eine Lüge, scholt ihn. Jona floh in seine Kammer, zog sich schnell um. Eine neue Hose und einen dunkelroten Pullover. Dann packte er all seine Sachen, was nicht viel war. Es passte alles in einen Rucksack. So gepackt kehrte Jona zu der alten Frau zurück, erzählte ihr stolz, dass er mit seinem neuen Herrn nach Dollet reiste.
"Wer will denn mit dir wegreisen? Was arbeitest bei dem denn? Kammerdiener? Dass ich nich lache. Der hat dir ja schön den Kopf verdreht. Pass bloß auf, dass du nich im Straßengraben endest", warnte sie ihn. Jonatan verstand kein Wort und als er beteuerte, dass der Lord sehr nett zu ihm war, verscheuchte ihn die Frau aus der Wohnung, keifend, dass sie so einen wie ihn sowieso nicht hier wohnen haben wollte. Jonatan wusste nicht was sie meinte. Aber als er bei seinen diversen Arbeiten davon erzählte, reagierten alle immer misstrauisch und unfreundlich. Dort würde er sicher keine Arbeit mehr bekommen.

Jonatan beschlich ein mulmiges Gefühl. Er war jetzt völlig auf den Adeligen angewiesen, es gab jetzt kein zurück mehr. Wenn der Mann ihn verstieß, landete Jona wieder auf der Straße. Dennoch wagte er den Schritt. Er glaubte immer noch, es wäre eine große Chance. So gab er dem Boten auch viele der Silberstücke, die der Reiche ihm gegeben hatte.
"So viel auf einmal? Wo hast du das her?", fragte der Bote.
"Ein Adeliger war sehr großzügig. Er hat mich als Kammerdiener eingestellt", erzählte Jonatan wieder.
"Als Kammerdiener? Wer stellt dich als Kammerdiener ein? Welcher Adeliger?", fragte der andere Krieger.
"Ich.. weiß seinen Namen nicht", musste Jona zugeben.
"Du weißt nichtmal den Namen? Jona, der legt dich rein. Man wird nicht einfach so Kammerdiener. Ich kenn Bedienstete. Jeder fängt da ganz unten an. Kammerdiener ist einer der höchsten Ränge unter Bediensteten. Was weißt du denn davon, hm?" Er stupste Jona gegen die Brust.
"N-nichts", musste Jonatan wieder gestehen. Was tat er da eigentlich? "Er wird mich ausbilden. Morgen reisen wir nach Dollet. Sagst du das meinen Eltern? Dass ich Kammerdiener werde?", bat er den Boten Koget.
Der schwarzhaarige Glacier rollte mit den Augen. "Ich sag ihnen du hast ne Stelle bei nem Adeligen angenommen. Wart mal ab was du am Ende für den wirklich bist. Wenn du Kammerdiener bist, wo wäre dann deine Uniform?"
"Uniform?" Jona blickte an sich herab. Koget lachte.
"Du bist so naiv. Bleib lieber in Linaka. Da sind deine Chancen höher."
Doch Jonatan setzte seine Hoffnung in den Adeligen. Nachdem er mit allem fertig war, suchte er auf dem Markt noch ein paar billige Kleidungsstücke für die Reise. Lange Unterhosen und Wollstrümpfe sowie einen Schal. Für mehr reichte es nicht. Außer etwas Röstkastanien und einen Kartoffelpuffer als Essen. Zum Abend hin kehrte Jonatan zurück zum Hotel, wollte es betreten, doch schon beim Eingang wurde er abgehalten.
"He, was willst du hier?", fragte einer der Wachen, schubste ihn zurück. "Keine Bettler hier. Oder bist du'n Botenjunge? Hintereingang, Dummer!"
"Nein.. ich bin Kammerdiener von..." Ach, er wusste nichtmal wen er nennen sollte. "Ich will zu Zimmer 107. Ich war gestern schon hier."
"Das ist egal. Wir lassen dich trotzdem nich alleine rein. Wenn dein Kunde dich haben will, soll er uns was senden oder dich abholen", sagte der zweite Wächter.
Kunde? Jonatan verstand das nicht. Bloß eines. Die Männer würden ihn nicht reinlassen. Ängstlich zog Jona sich zurück, wollte vor dem Eingang warten, aber die Wachen verscheuchten ihn und so wartete der junge Krieger auf der anderen Straßenseite, den Mantelkragen hochgeschlagen, um wenigstens etwas Schutz gegen die Kälte zu haben. Als wäre das nicht genug begann es plötzlich zu schneien. Jonatan ging hin und her, um sich zu wärmen. Was sollte er jetzt machen? Er hatte keine Kammer mehr wo er hingehen konnte.
Es dauerte eine schiere Ewigkeit bis der Adelige eintraf. Allerdings nicht allein. In seinem Arm hatte er eine Frau. Jonas Herz sank. Also hatte der Mann doch ein Mädchen. Wieso hatte er dann Jonatan berührt? Was hatte das zu bedeuten? Jetzt konnte er erst recht nicht den Lord ansprechen und ihn bitten ihn ins Zimmer zu lassen. Mit der Frau hatte Jona absolut nicht gerechnet.
Der Adelige schien ihn auch nichtmal zu sehen, scherzte mit der Frau und ging zum Eingang des Hotels. Es war einer der Wachen, die ihn aufhielt und hinüber auf die andere Straßenseite deutete. Genau dorthin, wo Jonatan stand, im Schnee stehend, die Hände in den Manteltaschen, während der Schnee langsam um ihn herumrieselte. Hoffnungsvoll blickte er seinen Herrn an.
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