Kaereille Dies ist ein privates Rollenspielforum

[Liasanya]

Er antwortete ihr nicht und so streckte sie ihre Sinne nach ihm aus und stellte fest, dass er sich in seinem Bad befand und dass es ihm gar nicht gut ging. Sie zögerte kurz. Eigentlich hatte sie ihm ja gesagt, dass in der Regel niemand ohne seine Erlaubnis in sein Zimmer kommen würde. Aber vielleicht konnte er ihr nicht antworten. So teilte sie ihm kurzerhand mit, dass sie nun eintreten würde, was sie dann auch gleich darauf tat.

Etwas erschrocken sah sie auf den grossen, dunklen Flecken am Boden. Aber gleich darauf beruhigte sie sich wieder. Eoshan hätte ihn nie alleine gelassen, wenn er soviel Blut verloren hätte. Sie stellte auch gleich fest, dass es sich dabei um rotwein handelte. Der blutige Handabdruck hingegen war echt und so öffnete sie besorgt die Badezimmer Tür.

Minan bot ihr einen jämmerlichen Anblick. Er sass zusammengekauert in einer Ecke, war mit Blut beschmiert und sah sie mit verheulten Augen an. Doch nach einer kurzen überprüfung stellte sie fest, dass die Wunde an seiner Hand die einzige Verletzung zu sein schien.

"Das gibt es manchmal" meinte sie freundlich auf seine leise Erklärung und liess sich geschmeidig neben ihm nieder. Jedoch mit so viel Abstand wie möglich, dass sie seine Hand noch behandeln konnte. Wusste sie ja, dass er Berührungen und Nähe nicht mochte. "Das mit dem Schnitt kriegen wir bestimmt schnell wieder hin."
Sie streckte ihm ihre Hand offen entgegen, damit er ihr die seine geben konnte. Letztes Mal hatte er ja sehr empfindlich reagiert, als sie ihn angefasst hatte, um ihn zu heilen. Nun sollte er sich wirklich freiwillig in ihre Hände begeben, damit sie seine Schmerzen stillen, die Wunde reinigen und sie schliesslich heilen konnte.

[Darken]

Liasanya kam ein wenig näher, sagte nur, solche Zusammenbrüche gäbe es manchmal, aber es klang freundlich und wie als wäre es eine alltägliche Angelegenheit. Trotzdem wußte Minan wie erbärmlich er vermutlich gerade wirken mußte und konnte ihr nicht mehr in die Augen sehen, nickte nur. Die Heilerin hatte sich neben ihm niedergelassen, behielt jedoch Abstand zu ihm. Sie versprach ihm, den Schnitt zu heilen, streckte dann die Hand nach ihm aus.
Scheu blickte er hinüber zu ihr, wußte was sie wollte, nämlich, dass er ihr die Hand reichte, damit sie ihm helfen konnte. Zaghaft streckte er seinen Arm aus, das blutige Handtuch löste sich wieder, fiel zu Boden. Dann hatte er seine Hand mit der Handfläche nach oben in die ihre gelegt, zitterte leicht am ganzen Körper.

"Eoshan ist wütend auf mich", erzählte er mit brüchiger Stimme, schaffte es aber nicht genauer zu sagen was passiert war. Davon wollte er der Heilerin nun auch wirklich nichts erzählen, nicht von den Küssen und wie sie zusammen gelegen hatten. "Ich wollte mich doch eigentlich gar nicht streiten." Der junge Prinz zuckte ein wenig zusammen als Lia seine Hand untersuchte, aber er beschwerte sich nicht. Sie wollte ihm nur helfen, er sagte sich das immer wieder.
"Ich will nicht, dass sie so sauer auf mich ist." Er seufzte und bemühte sich, nicht wieder aufs Neue zusammenzubrechen. "Ist es schlimm?", fragte er und sah zu seiner verletzten Hand. "Ich habe mich an einem Weinglas geschnitten. Der Tisch ist umgefallen." Er schniefte leise und hätte sich gerne das Gesicht gewaschen, aber Lia hielt seine einzige Hand und so fühlte er sich hilfloser und ausgelieferter als ohnehin schon.

[Liasanya]

Scheu reichte er ihr seine Hand und das Blutgedränkte Tuch viel zu Boden. Aber die Wunde sah schlimmer aus, als sie eigentlich war. Es war eine sauberer Schnitt. Sofort setzte sie erst einmal ihre Kunst ein, um seine Schmerzen zu lindern. Anschliessend reinigte Lia sie und begann sie mit Hilfe der Kunst zu schliessen. Dabei achtete sie darauf, ihn so wenig wie möglich zu berühren.

"Ja sie war ganz schön wütend auf dich", bestätigte Lia leicht belustigt. Sie kannte Eoshan inzwischen gut genug, dass es nicht wirklich schlimm war. Als sie ihr mitgeteilt hatte, dass ihre Hilfe benötigt wurde, hatte Lia dem Speerfaden entnehmen können, wie die Wut relativ rasch wieder verraucht war.
"Aber inzwischen hat sie sich wieder beruhigt", beschwichtigte sie den verstörten Prinzen. "Die Königin kann manchmal ganz schön impulsiv sein. Bestimmt hatte sie sich auch nicht mit dir streiten wollen. Mache dir deswegen nicht zu grosse Sorgen. Erhole dich erst einmal und dann rede mit ihr morgen darüber. Das wird sich schon wieder einrenken."

Die Wunde hatte sich inzwischen geschlossen und Liasanya machte sich daran, die Hand vollständig vom Blut zu reinigen, damit sie anschliessend eine heilende Salbe über die Frisch verheilte Wunde einreiben konnte und einen schützenden Verband darum wickeln.
"Nein, es ist nicht schlimm", beruhigte sie ihn. "Allerdings solltest du die Hand noch sicher einen Tag lang schonen, damit die Wunde nicht wieder aufreisst. Am besten kommst du morgen am späteren Nachmittag nochmals bei mir vorbei, damit ich mir das ansehen und den Heilungsprozess überwachen kann.

Schliesslich gab sie seine Hand frei und betrachtete ihn nachdenklich. "Du siehst aber schlimm aus," meinte sie schliesslich wohl ein wenig zu ehrlich und erhob sich geschmeidig. Dabei liess sie das blutige Tuch verschwinden und rief ein frisches herbei, das sie mit warmem Wasser befeuchtete. "Ich werde dir helfen, dich zu waschen und bevor du nun wieder protestierst. Ja, ich weiss, dass dir das nicht gefällt, doch du solltest deine Hand nun wirklich nicht nass machen, sonst wirst du sie noch länger nicht gebrauchen können."

[Darken]

"Wirklich?", fragte Minan zaghaft nach, als Lia sagte, die Königin hätte sich inzwischen wieder beruhigt und sie wäre eben recht impulsiv und hätte sich bestimmt nicht mit ihm streiten wollen. Der Prinz nahm sich vor, morgen wirklich mit ihr wieder zu reden. Er wollte nicht, dass das zwischen ihnen stand. Vielleicht konnte er die Küsse einfach vergessen. Er hoffte nur, sie könnte das auch. "Ja, ich werd morgen mit ihr reden..." Verwirrt sah er kurz die Heilerin an, als ihm etwas einfiel. "Ist denn noch gar nicht morgen? Ich dachte, ich hätte länger geschlafen..."
Er mußte währenddessen sehr den Impuls niederkämpfen, seine Hand wieder Lia zu entziehen, doch sie war immer noch beschäftigt die Wunde zu reinigen und dann zu heilen. Als er zusah wie der Schnitt sich langsam schloss, vergass der Prinz seine Angst ein wenig und blickte neugierig zu. Er mußte daran denken wie er früher immer geheilt worden war und es war lange nicht so sanft und schmerzfrei gewesen wie Liasanya es jetzt tat.

"Danke", sagte er leise, als sie den Verband angelegt hatte. Lia sagte ihm, er müsse die Hand noch schonen und am Nachmittag solle er noch einmal zu ihr kommen. Minan seufzte leise. "Wie soll ich denn die Hand schonen? Sie ist meine einzige." Ohne sie war er so gut wie hilflos. Während er noch darüber nachdachte, bemerkte die Dea al Mon, er sähe schlimm aus. Schon tränkte sie ein frisches Tuch mit Wasser und sagte, sie würde ihm helfen, ihn zu waschen.
Minan wollte wirklich protestieren, aber Lia hatte gleich Einwände und er dürfe ja den Verband nicht nass machen.
"Dann mußt du mir auch hochhelfen", fügte er zögerlich hinzu. Jetzt war es ja auch schon egal und als er dann endlich stand, blickte er Lia abwartend an. Nur kurz zuckte er zurück als sie mit dem Tuch sein Gesicht berührte, dann aber ließ er es zu. Nur das leichte Zittern seiner Schultern deutete an wie angespannt er eigentlich war, wie ein Reh kurz vor der Flucht und bei jeder zu schnellen ruckhaften Bewegung zog er leicht seine Schultern zusammen.
Der junge Prinz blickte kurz an Lia vorbei zum Spiegel, er sah wirklich schrecklich aus und weil er auf dem Sofa eingeschlafen war, waren seine Haare entsprechend verstrubbelt und seine Kleidung zerknittert. "Bist du endlich fertig?", fragte er und kurz schimmerte da die Ungeduld Darkens heraus, obwohl seine Stimme bei weitem nicht so fest klang.

[Liasanya]

"Ja wirklich", lächelte Lia. "Sie braust manchmal relativ schnell auf, aber sie beruhigt sich dann auch genau so schnell wieder. Und ja, du hast Recht, eigentlich ist es schon morgen. In etwa einer Stunde wird die Sonne ganz aufgegangen sein. Aber ich glaube du solltest trotzdem noch einmal etwas schlafen gehen."

Seiner Aufforderung nachkommend, half sie ihm hoch, indem sie in kräftig am Oberarm packte und ihn hochzog. Anschliessend begann sie ihn behutsam und fachmännisch zu waschen. Keine ihrer Berührungen wirkte auch nur im entferntesten so, als ob sie etwas von seinem Körper wolle.
"Na mit schonen meine ich, dass du die nächsten Tage nicht trainieren solltest. Zumindest nichts wobei du deine Hand brauchtest. Auch solltest du vielleicht keinen Roman schreiben. Aber so Dinge wie Besteck oder einen Kamm benutzen, ist kein Problem. Du wirst also nicht jemanden brauchen, der dir die ganze Zeit auf Schritt und Tritt folgt und dir zur Seite steht."

Da fragte er auf einmal relativ ungeduldig, ob sie nun endlich fertig sei. Fragend sah sie ihn an und zog die Augenbrauen hoch. Doch sie sagte nichts dazu, sondern wusch ihn in Seelenruhe weiter. Allerdings war sie wirklich bald fertig und wusch das Tuch aus, um es danach in den Wäschekorb zu werfen.
"Jetzt bin ich fertig", klärte sie ihn auf. "Bis dann mal." Sie gebrauchte wieder die Worte, die sie beide das letzte Mal verwendet hatten, als er wieder so grober Stimmung gewesen war und sie so halb im Streit auseinander gegangen waren. Dann packte sie ihre Sachen und machte sich daran, seine Gemächer zu verlassen.

[Darken]

Während Lia sein Gesicht reinigte und ihn wusch und Minan sich bemühte nicht dabei aus Unbehagen herumzuzappeln, erklärte sie ihm wie sie das genauer mit dem Schonen der Hand meinte. Er war erleichtert zu hören, dass er die alltäglichen Dinge noch alleine bewältigen durfte. "Ist gut, kein Waffentraining, kein Roman schreiben", fasste er zusammen. Auf seine Ungeduld reagierte Lia nicht, machte nur ruhig weiter und warf dann das Tuch in den Wäschekorb, um anschließend zu erklären, sie wäre fertig.
Bis dann mal...
An irgendetwas erinnerten ihn die Worte. War das nicht die Phrase gewesen, die Darken und sie im letzten Streit dauernd benutzt hatten? Minan folgte Lia zurück in seinen Schlaf- und Wohnraum, die Heilerin hatte schon ihre Sachen gepackt und schickte sich an zu gehen. Ob sie immer noch verärgert war wegen dem Streit? Sie hatte nichts gesagt und der Prinz war sich nicht sicher, er kannte sich noch nicht so gut mit so etwas aus.

Kurz bevor sie ging, übernahm Darken die Kontrolle. "He, warte", hielt er sie zurück und ging im Dämmerlicht des Zimmers zu einem Regal, wo er eine kleine Holzfigur hinunter nahm. Der Prinz warf sie der Dea al Mon lässig zu.
"Ist für dich." Er erklärte nicht wieso und weshalb, aber vermutlich dafür, dass sie ihn bisher schon so oft geheilt hatte oder vielleicht war es auch ein Versöhnungsangebot oder nur eine neue Art sie zu necken. Die unbemalte Figur war filigran aus dem Holz geschnitzt, stellte eine Frau da, die ein reichlich knappes Kleid trug, das ihr kaum bis über den Hintern reichte, so dass man ihr Höschen sehen konnte und zudem noch ihre Strapsen und die Strümpfe. Sie hatte die Arme halb über den Kopf verschränkt, damit ihr Oberkörper noch mehr durchgestreckt war. Die Ohren waren spitz, sie besaß langes glattes Haar und zudem eine gewisse Ähnlichkeit zu Lia.
"Wenn du eh schon der Meinung bist, dass ich ein verzogener Bengel bin..." Er grinste leicht, streckte sich dann auch und schielte kurz zum Bett. "Ich hab zu viel Alkohol getrunken. Also bis heute nachmittag." Dann schickte er sich an die Türe vor ihrer Nase zu schließen.

[Liasanya]

Sie hatte gerade die Türe schliessen wollen, als er sie aufhielt. Neugierig drehte sie sich zu ihm um. In ihrem Blick stand die Frage, was er von ihr wollte. Wenigstens hatte seine Stimme wieder sicher geklungen. Das gefiel ihr schon viel besser, als wenn er traurig war.
Da warf er ihr etwas zu, was sie aus reinem Reflex geschickt auffing. "Danke", meinte sie, bevor sie überhaupt wusste, was es war. Doch sie machte sich gleich daran, es bewundernd zu betrachten. In ihren Augen war das eindeutig sie, wie sie in aufreizender Pose und in noch viel aufreizender Kleidung dastand und die Betrachter einladend anlächelte.

"Wow, ich seh ja echt sexy aus", platze sie einem spontanen Impuls folgend heraus. Sie hob den Blick und erwiderte sein Grinsen mit einem übermütigen Lächeln und betrachtete ungeniert, wie er sich streckte. Ob das jetzt eine Einladung gewesen war. Besonders da er noch zu dem Bett schielte. Und weshalb schenkte er ihr diese Statuette? Weil er ein verwöhnter, betrunkener Bengel war? Lieber nicht fragen, sonst wurde er nur wieder wütend. Einfach nur annehmen.

"Na dann schlafe deinen Rausch aus, du verwöhnter Bengel", meinte sie mit einem breiten Grinsen, dem anzusehen war, dass sie ihn gerade überhaupt nicht für einen verwöhnten Bengel hielt. "Bis heute Nachmittag. Mal sehen, was ich dann so anhabe. Du inspirierst wirklich zu einer interessanten Garderobe."
Da hatte er ihr auch schon fast die Türe vor der Nase zugedrückt. Rasch warf sie ihm noch eine neckische Kusshand zu. Danach wandte sie sich um und machte sich gut gelaunt auf wieder in ihre Gemächer zu gelangen und sich für den Tag vorzubereiten.

[Darken]

Lia fing die Figur auf und bemerkte nach einiger Betrachtung, sie sähe ja echt sexy aus.
"Ja, tust du", bemerkte Darken unverwandt, wobei er nicht gerade nur die Statuette meinte. Die Heilerin lächelte ihn übermütig an, sah zu ihm ehe sie dann meinte, er solle seinen Rausch ausschlafen.
Das hatte er vor, dabei war er ja gar nicht Schuld an dem Rausch, er hatte keinen Rotwein gläserweise getrunken. Nur zusammen mit dem süßen alkoholischen Getränk was er sich mit Lia geteilt hatte, war es wohl alles etwas viel gewesen. Die Dea al Mon konnte es nicht lassen noch eine Andeutung darauf zu machen was sie wohl heute nachmittag anhaben würde.
Bevor er die Türe schließen konnte, warf sie ihm noch eine Kusshand zu. Darken verdrehte die Augen gespielt.
"Verzogene Göre", murmelte er, schloss die Türe und begann sich auszuziehen, um dann ins Bett zu fallen.

War das etwa ein Annäherungsversuch, fragte der Tänzer amüsiert. Von dir? Hast du geflirtet? Weißt du wir beide könnten doch mit ihr...
Halt den Mund! Der Prinz stöhnte leicht auf weil sein Kopf schmerzte. Wer hat denn hier eine halbe Flasche Wein geleert? Er wollte lieber wirklich schlafen und nicht weiter darüber nachdenken. Sein Blick ging zu der verbundenen Hand. Und daran wollte er auch nicht denken. Er war nur froh, dass der Tänzer wirklich nicht mit Eoshan geschlafen hatte. Er hatte sein Wort gehalten. Allerdings hätte dieses Kuscheln und Massieren für seinen Geschmack auch nicht sein gemusst.
Er wachte am Vormittag wieder auf, sich fragend wie er sich duschen sollte wenn der blöde Verband nicht nass werden durfte. Darken duschte trotzdem weil ihm danach war, auch wenn er anschließend so einige Probleme hatte, sich abzutrocknen und der Verband war natürlich längst nass und löste sich. Der Prinz schlüpfte in dunkle Kleidung, betrachtete seine schwarz lackierten Fingernägel und streifte ein paar Ringe über, was er mithilfe eines schmalen Holzstäbchen schaffte, was er dazu in den Mund nahm. Mittlerweile hatte er sich einige Hilfsmittel gebastelt, so dass er nicht immer Caelvar für jeden Schnickschnack fragen mußte.
In seine Umhängetasche packte er eine Holzfigur für Maldris ein und ging dann bei dem Haus ihrer Eltern vorbei. Das Mädchen selbst war nicht da, sondern spielen und so lieferte er nur die Figur eines Eyriers mit Schild und Speer ab, wobei die Eltern ihn seltsamerweise fragten, ob er noch mehr von diesen Holzspielzeugen machen würde. Darken hatte jedoch absolut keine Lust mit den Eltern von Maldris zu reden, das erinnerte ihn nur an seine eigenen Eltern und so verneinte er schlichtweg und schlenderte zurück durch die Stadt und zum Haupthaus, wo es vermutlich bald schon Essen gab.

Vorher mußte er wohl oder übel in den sauren Apfel beißen und Eoshan suchen. Der Verband juckte fürchterlich. Er bog gerade um die Ecke als er fast gegen Merion geprallt wäre und noch geschickt ausweichen konnte. Der Dea al Mon Krieger blickte auf, kratzte sich verlegen am Hinterkopf und lächelte dann.
"Oh, hey Minan. Ich war in Gedanken", entschuldigte er sich. Darken winkte ab, was den Krieger gleich zur Frage brachte, was passiert wäre.
"Das? Hab mich geschnitten", erklärte der Prinz knapp. "An was denkst du denn?"
Der Dea al Mon lief prompt rot an, wiegelte ab und redete irgendwas davon, dass er noch Üben gehen müsse. Er wollte schon weiter, aber das interessierte Darken jetzt doch und so holte er den anderen wieder ein und ging neben ihm her.
"Was musst du denn üben?", fragte er mit einem verschwörerischen Lächeln. Merion druckste erst ein wenig herum.
"Sags nicht den anderen... aber ich spiele Harfe", antwortete der junge Krieger dann. Darken hob fragend eine Augenbraue. "Naja, das ist ja eher ein Instrument für äh Frauen."
Der Prinz mußte lachen. "Also ich hab damals auch Harfe gespielt. Du bezeichnest mich doch hoffentlich nicht als Frau." Er blickte Merion kritisch an. "Und dich selbst auch nicht."
Bei den Worten lächelte Merion gelöst. "Nein... und du kannst wirklich Harfe spielen? Kannst du mir vielleicht was beibringen?"
"Vielleicht..." So begleitete Darken den Dea al Mon und hatte erstmal seine Verletzung und das Gespräch mit Eoshan vergessen.

Sie kamen erst wieder, als das Mittagessen schon vorüber war. Minan hatte etwas mit Merion in der Stadt gegessen und während der Krieger sich zum Trainingsplatz aufmachte, da es nicht mehr regnete, ging der junge Prinz und suchte Eoshan, die er dann im Haupthaus traf. Ein bißchen nervös blieb er beim Eingang des Saales stehen.
"Eoshan?" Er sah sie mit großen reumütigen Augen an, wartete bis sie Zeit hatte. "Es tut mir leid, dass ich all das gesagt habe..."

[Eoshan]

Nachdem sie Lia Bescheid gegeben hatte, das Minan ihre Hilfe brauchte, war sie erst einmal Duschen gegangen und nach einem intensiven Training hatte sie sich ein ausgiebiges Frühstück gegönnt. Danach war es ihr schon viel besser gegangen und sie hatte sich wieder beruhigt. Durch das Training hatte sie ihren Kopf lehren können und verstand inzwischen wieso Minan so gehandelt hatte. Allerdings tat es noch immer ein wenig weh. Trotzdem hatte sie ungeduldig auf Lias Bericht gewartet, wie es dem Prinzen und seiner Hand ging. Zu ihrer Erleichterung schien er alles einigermassen gut überwunden zu haben. Jedoch suchte sie keinen Kontakt zu ihm. Sie war der Meinung, dass es an Minan war, auf sie zu zu kommen.

Nach dem Mittagessen hatte sie sich in ihr Arbeitszimmer zurück gezogen, das ganz in der Nähe von dem von Pyratres lag. Es war ein recht grosser Raum, in dem an jedem feien Platz ein Regal stand, das mit Unterlagen vollgestopft war. Sie war gerade dabei einen Brief zu schreiben, als sie spürte wie Minan auf sie zukam. Zumindest bis zum Eingang, dort blieb er unsicher stehen und entschuldigte sie schliesslich bei ihr.
Nachdem er nach ihr gefragt hatte, hatte sie erst noch den Satz beendet, bevor sie zu ihm sah. Sie hatte gar nicht gewusst, dass jemand so grosse Augen machen konnte. Gerade noch rechtzeitig konnte sie sich zurück halten, keinen Witz darüber zu machen. Stattdessen winkte sie ihn nur herein und bedeutete ihm, sich zu ihr zu setzen, wenn er denn mochte. "Alles?" fragte sie leise nach. "Tut dir alles Leid, was du gesagt hast?"

[Darken]

Erst als Eoshan ihn in das Arbeitszimmer hineinwinkte, betrat er es zögerlich und seine Blicke huschten neugierig hin und her. Es war ganz schön chaotisch und überall waren Regale mit Pergamenten und Unterlagen zu sehen. Langsam kam der Prinz etwas näher und setzte sich dann auf einen der Stühle. Minan war unsicher, wußte nicht was er sagen sollte und sah betreten auf seine Fußspitzen, versuchte sich zu sammeln, um weitersprechen zu können.
Bis Eoshan das Wort ergriff und ihn leise fragte, ob ihm alles leid täte was er gesagt hatte. Ihm wurde klar, dass die Frage wichtig war und Minan hob den Kopf wieder, sah ihr in die Augen, während er fieberhaft zu überlegen versuchte was er in seiner Panik alles gesagt hatte.

"Ich weiß nicht... was du meinst...", gab er zu. "Ich wollte nicht an deinem Vertrauen zweifeln, ich war nur so durcheinander und hab nicht klar gedacht." Er hob hilflos die Schultern. "Als ich da bei dir aufgewacht bin, habe ich mich erschreckt. Das letzte Mal als ich nach dem Tänzer aufgewacht bin, war das... nicht so toll." Die Untertreibung überhaupt, damals war er in große Panik verfallen und so nah bei Eoshan aufzuwachen, sie zu spüren, hatte ihn daran erinnert.
Minan sah sie fragend an. "Können wir... die Küsse nicht einfach vergessen?" Er errötete ein bißchen. "Ich mag trotzdem mit dir befreundet sein... nur eben nicht so.. ähm wie ein Paar." Das konnte er einfach nicht, er war noch nicht soweit. Außerdem verstand er sowieso sehr wenig von Beziehungen, er hatte es schlichtweg nie erlebt.

[Eoshan]

Er fiel Minan sichtlich schwer näher zu kommen und darüber zu reden. Denoch tat er es, wie sie stolz feststellte. Eoshan tolerierte vieles, doch mit Verleugnung ung Feigheit hatte sie so ihre Mühe und Minan kämpfte tapfer gegen beides an. Seinen Worten konnte sie entnehmen, dass er den Tänzer noch nicht gefragt hatte, was genau passiert war.

"Ja, er hat es mir erzählt", meinte sie mit einem verständnisvollem Lächeln. "Ich glaube gerne, dass es dich erschreckt hat, dabei hat er sich so sehr zusammen genommen. Inzwischen weiss ich übrigens, vor was du mich warnen wolltest. Du hättest mir ruhig sagen können, dass der Tänzer der Teil von dir ist, der gerne Sex haben möchte."

Sie legte die Feder und den Brief nun endgültig beiseite. So schnell würde sie nicht wieder zum Schreiben kommen. "Ich möchte auch gerne mit dir befreundet sein Minan und genau wie du nicht als Gefährten. Aber die Küsse werde ich auf keinen Fall vergessen. Dafür haben sie einfach viel zu viel bedeutet. Ich würde der Geste ihren Wert nehmen, wenn ich sie vergässe."

[Darken]

"Er hat es dir erzählt?!" Minan wurde gleich noch röter. Als sie nach Ayden gesucht hatten, hatte Eoshan das schwarze Bett in dem Saal entdeckt, doch Minan hatte nichts dazu gesagt und nun wußte die Königin es anscheinend doch.
Er mußte vielleicht wirklich mit dem Tänzer reden, nur war er sich nicht so sicher wie. Normalerweise ging das am besten mit Musik. Der Prinz überlegte gerade noch, ob er Eoshan danach fragen könnte, als diese meinte, er hätte ihr ruhig sagen können, dass der Tänzer der Teil von ihm wäre, der Sex gerne hatte und wollte. Darauf wußte Minan erst einmal nichts zu sagen.
"Ähm... ja... ich wollte es sagen, aber ich wußte nicht genau wie. Ich rede nicht gern darüber." Er blickte sie verlegen an. "Wie du bestimmt schon festgestellt hast." Die Königin hatte den Brief beiseite gelegt und sprach weiter, sie wäre gerne mit ihm befreundet, nur die Küsse würde sie nicht vergessen, weil sie so viel bedeutet hätten.

Minan schloss die Augen, um sich diese flüchtigen Erinnerungen, die er an den Abend besaß, in Erinnerung zu rufen. Es war bestimmt kein Zufall, dass er sich ausgerechnet an die Küsse erinnerte und wenn er sich konzentrierte, erfuhr er immer mehr Details und wie es sich angefühlt hatte. Zuerst machte es ihm Angst, aber dann überkam er dies und konnte es als das annehmen was es war. Schließlich nickte er, öffnete seine dunklen Augen wieder.
"Ich glaube, du hast recht", pflichtete er ihr dann bei und lächelte schüchtern. "Kann ich mir vielleicht eine Musikkugel ausborgen? Etwas mit... Tango oder etwas anderes... sinnliches?" Es war ihm ein bißchen peinlich danach zu fragen. "Wenn ich Musik höre, dann kann ich mit dem Tänzer kommunizieren, sonst nicht. Darken ist derjenige, der mit ihm reden kann." Vielleicht weil er ihm näher stand als Minan. "Habe ich dich bei deiner Arbeit gestört?", fragte er nach.

[Eoshan]

Eoshan lachte silbern auf, als Minan noch röter wurde. "Du siehst süss aus, wenn du rot wirst kleiner Bruder", meinte sie belustigst. Dadurch dass ihm sie so verlegen zumute war, konnte sie selber viel lockerer an die Sache angehen. Sonst war es ja eher sie, die verlegen errötete. "Aber keine Sorge, er hat es nur nebenbei erwähnt und kein Detail erwähnt." Das war so ein Moment gewesen, wo sie ganz rot gewesen war und irgendwann würde sich Minan auch noch daran erinnern.

"Ich rede auch nicht so gerne darüber", gab sie zu. "Es ist so kompliziert. Obwohl, also so schlim finde ich es nicht, darüber zu reden. Aber bei mir braucht es immer ein Weilchen, bis ich es kann."
Dann sah sie ihn aber fragend an, als er nach sinnlicher Musik fragte. "Dunkelheit! Was ist den sinnliche Musik?" fragte sie verblüfft. Aber es war interessant zu hören, dass er so mit einem Teil von sich selber in Kontakt trat. Und noch viel erfreulicher war zu hören, dass er den Mut aufbrachte mit dem Tänzer zu reden, vor dessen Handeln er sich so fürchtete.
"Da fragst du vielleicht besser Lia, sie kann dir da wohl besser helfen als ich", fuhr sie fort, hielt dann aber inne und rief eine Musikkugel herbei. "Obwohl, vielleicht hilft dir das hier weiter. Es ist eine sehr intensive Musik, die das Herz ergreift. Tiefe, mitreissende Trommelschläge und feurige Flötenklänge. Dazu kan man sehr gut tanzen."
Sie verdrehte die Augen. "Du hast mich nicht bei meiner Arbeit gestört, sie nur unterbrochen, aber nicht gesört. Du weisst doch, dass ich mich gerne mit dir unterhalte."

[Darken]

"Ich bin nicht süß", maulte Minan ein bißchen und zog eine Schnute, wodurch er eigentlich erst recht süß wirkte. Aber dann grinste er auch, wußte er doch mittlerweile um seine eigene Wirkung, konnte jedoch nicht etwas dagegen unternehmen oder es abstellen. Eoshan beruhigte ihn, dass der Tänzer keine Details erwähnt hatte, wäre ja noch schöner gewesen. "Ja, ich glaub dafür kennen wir uns noch nicht gut genug, dass ich dir solche intimen Details erzähle." Er strich sich durch die dunklen Haare. "Leider ist der Tänzer etwas freimütiger was das betrifft."
Die Königin teilte zum Glück seine Zurückhaltung und bestätigte, dass sie auch eine Weile bräuchte bis sie darüber unbefangen sprechen konnte.

Dann wollte sie wissen, was sinnliche Musik wäre und Minan musste sich sehr beherrschen nicht gleich wieder zu erröten. "Kennst du keinen Tango?", fragte er nach, "Etwas in der Art..."
Die Schwarze Witwe empfahl ihm dafür eher Lia zu fragen und dabei fiel dem jungen Prinzen der Verband ein, der ja locker und nass geworden war. Vermutlich würde die Heilerin das gar nicht toll finden. "Ja, ich frage sie. Ich soll sowieso noch bei ihr vorbeikommen wegen der Verletzung", erklärte er. Dann hatte Eoshan doch noch eine womöglich passende Musikkugel gefunden und hielt sie ihm entgegen.
"Danke, ich höre sie mir mal an." Minan verstaute sie in seiner Tasche. Er verlor etwas von seiner Unsicherheit, nun wo der Abend und die Küsse nicht mehr so ganz zwischen ihnen standen und Eoshan auch erklärt hatte, er würde sie nicht stören.
"Ich unterhalte mich auch gerne mit dir." Er räusperte kurz. "Heute nacht merke ich vielleicht wie das Netz funktioniert. Ich glaube, gestern habe ich zu viel getrunken, um mich an die Träume zu erinnern." Eine verlockende Lösung, aber er wußte am besten, dass das langfristig nichts brachte. "Heute war ich mit Merion unterwegs. Er ist wirklich sehr nett", erzählte er. "Und bei Maldris war ich auch. Also nicht bei ihr, sie war nicht da. Aber ich hatte ihr versprochen, Holzfiguren mit ihr zu tauschen." Ein bißchen neugierig sah er zu dem Brief. Manchmal dachte er daran wie es wäre seinem Vater zu schreiben oder sogar Timaris, ihr wenigstens sagen wie es ihm ging, doch er durfte ja nicht.
Er wurde ein bißchen unruhig, hauptsächlich weil der Andere in ihm unruhig wurde. Minan fragte sich warum Darken Lia nur diese Figur geschenkt hatte. Aber er wußte auch, dass es seine seltsame Art war sich jemanden anzunähern.

[Eoshan]

Sie gab sich wirklich Mühe, nicht zu lachen, als er maulte er sei nicht süss und dann eine erst recht süsse Schnute zog. Aber als er dann selber grinste, konnte sie sich nicht mehr zurück halten. auch sie war froh, dass der Tänzer nicht ins Detail gegangen war. Eigentlich wollte sie so etwas nicht wirklich hören. Oder doch? Sie wusste immer noch nicht genau, wie sie sich das vorstellen sollte. Auch wenn sie eine Ahnung hatte, die sie jedoch ereut erröten liess.

"Tango kenne ich schon", bestätigte sie schliesslich gedehnt. "Immerhin musste ich so allerlei verschiedene Tänze erlernen, als ich eine regierende Königin wurde. Aber ich habe Tango nicht wirklich als einen sinnlichen Tanz angesehen." Wohl, weil sie viel zu beschäftigt gewesen war, sich die Schrittfolge zu merken und weil sie die Sinnlichkeit unbewusst ausstrahlte.

Als er dann seine verletzte Hand erwähnte sah sie ihn betroffen an. "Ist es schlimm", wollte sie anteilnahmsvoll wissen. "Oh und Visionen machen keinen Halt vor Alkohol. Also nicht, dass ich mich schon einmal so richtig betrunken hätte. Das geht bei mir auch gar nicht so leicht. Aber das hat man mir in meiner Ausbildung erzählt. Es sei angeblich ganz lustig eine Vision zu haben, wenn man betrunken ist. Sofern man natürlich eine angenehme Vision hat."

Dann staunte sie allerdings nicht schlecht, als er erzählte, dass er heute Morgen alleine in der Stadt unterwegs gewesen war. Sonst war er doch immer so zurückhaltend, besonders wenn es darum ging Leuten zu begegnen, die er noch nicht so kannte.
"Da wird sich Maldris bestimmt darüber freuen, wenn sie nach Hause kommt", überlegte Eoshan. "Wahrscheinlich wird sie dich heute Nachmittag oder morgen unbedingt besuchen kommen wollen, um sich bei dir zu bedanken und die ganze Horde gleich mitnehmen. Am besten gebe ich Naischa Bescheid, damit sie vorbereitet ist und ihnen etwas zu naschen auftischen kann. Und ja, Merion ist wirklich nett. Ich treffe ihn auch ab und zu in der Stadt und beim Training natürlich. Es freut mich, dass ihr euch beide versteht.

[Darken]

Minan fragte sich warum Eoshan leicht errötete, vielleicht weil sie über den Tango sprachen. Seine Gedanken gingen dabei jedenfalls in eine eindeutige Richtung, obwohl er das gar nicht wollte, aber es gehörte zu der Erinnerung dazu. Anscheinend kannte die Königin den Tanz doch, wobei sie meinte, sie hätte nicht gemerkt, dass der Tanz sinnlich wäre.
"Ich glaube, jeder Tanz kann sinnlich sein, wenn man diese Absichten hat, aber manche Tänze begünstigen das durch ihr Temperament und ihren Rhythmus und wie man sich dabei bewegt", warf er ein, schließlich konnte er auch tanzen. Die Dea al Mon sah dann zu seiner Verletzung an der Hand und er schüttelte den Kopf.
"Nein, ich bin ja selbst schuld daran. Der Verband hat sich nur gelöst, als Dar- ich duschen war", verbesserte er sich, hörte interessiert zu wie die Schwarze Witwe ihm erklärte, dass man auch im betrunkenen Zustand Visionen haben könnte, warf aber gleich ein, sie hätte sich noch nie so richtig betrunken.

"Ich hatte einmal eine Vision als ich Safframate in mir hatte", gab Minan leise zu, wobei Safframate nicht das einzige gewesen war was sich in ihm befunden hatte. "Das war sehr verstörend. Ich habe gesehen wie ein Dorf brannte und das Fleisch von den Körpern der Menschen fiel und teilweise war ich dort und teilweise... woanders."
Er schüttelte sich um die Erinnerung zu vertreiben. "Aber ich hatte auch schon mal angenehme Visionen", beeilte er sich hinzuzufügen und lächelte. "Zum Beispiel von einer Frau, die geheiratet hat und sie war sehr glücklich." Selbst wenn er mit vielen Visionen selbst nichts hatte anfangen können, so hatte er sich in solchen glücklichen Augenblicken gerne verloren, um der Illusion zu erliegen, er wäre selbst glücklich.
Aber wie es war glücklich zu sein, fing er erst seit seiner Befreiung an zu begreifen. Ein bißchen unsicher sah er zu der Königin, nachdem sie ihn mitgeteilt hatte, Maldris und ihre Freunde würden bestimmt heute oder morgen bei ihm vorbei schauen.
"Oh... und was mache ich dann?" Er hatte zwar mal mit ihnen gespielt, aber da war Eoshan ja dabei gewesen. Der Anblick von fröhlichen Kindern löste in ihm immer noch ein befremdliches Gefühl aus. Wieder sah Minan zu dem Verband. "Ich glaube, ich sollte gleich zu Liasanya, ich hoffe, sie ist nicht sauer wegen dem Verband."

[Eoshan]

Sie wusste einfach nicht, was sie dazu sagen sollte. Safframatte machte ja, dass man Sex haben will, also hatte er wohl auch Sex gehabt, als er die Vision gehabt hatte, wie er gesagt hatte. Eine schreckliche Vision von verbrannten Körpern, während er wohl selber einen umarmt hatte. Das musste schrecklich gewesen sein und einen Moment sah sie ihn nur fassungslos an.
Aber da Sprach der Prinz auch schon weiter. Erzählte von einer schönen Vision und lächelte. Da er mit dem anderen schrecklichen Erlebnis umgehen zu können schien, sprach Eoshan es dann auch nicht mehr an, sondern freute sich einfach für ihn, dass er auch eine schöne Vision gehabt hatte. Sanft erwiderte sie sein Lächeln.

"Wenn du der Horde nicht alleine gegenüber treten willst, gib mir einfach Bescheid und ich werde sie mit dir empfangen", bos sie ihm an. "Nüsschen wird bestimmt auch dabei sein. So etwas lässt er sich nicht entgehen. Und was du dann machen sollst? Begrüsse sie, plaudere ein wenig mit ihnen und nasche von den Süssigkeiten. Den Rest werden sie schon selber in die Hand nehmen. Ausserdem sind sie recht ungeduldig. Sie werden also wohl schon bald wieder abziehen, um draussen weiter zu spielen. Keine Sorge, du schaffst das schon."

Da sah er zu seinem Verband hinunter, der wirklich nicht mehr all zu frisch aussah. "Das ist sie bestimmt nicht. Aber du hast Recht, er sieht wirklich nicht mehr so gut aus und du solltest bei ihr vorbeigehen. Dann sehen wir uns wohl beim Abendessen wieder?"

[Darken]

Minan war erleichtert zu hören, dass Eoshan zur Not bei ihm vorbeikommen und ihm helfen würde. Er war froh, dass sie das anbot, obwohl sie als Königin sicher noch andere Dinge zu tun hätte. Dann erklärte sie ihm auch noch wie er sich verhalten solle und beruhigte ihn damit, dass die Kinder bestimmt nicht lange bleiben würden.
"Danke, es ist nur... ich bin so etwas nicht gewohnt", erklärte er verlegen und erhob sich geschmeidig. Minan nahm sich vor sich zu bemühen, um Eoshan nicht rufen zu müssen. "Nüsschen kann mir sicher helfen. Ich mag ihn. Er ist das erste Verwandte Wesen was ich kennengelernt habe." Er dachte kurz nach. "Außer einmal im Verzerrten Reich, aber ich bin mir nicht so ganz sicher gewesen."

Die Königin stimmte ihm zu, dass der Verband wirklich nicht mehr gut aussähe und er ihn wechseln sollte. "Ja, bis zum Abendessen", bestätigte Minan und lächelte scheu. Er sah noch einmal zu dem Brief und ihm war so, als nähme er noch eine andere Szene war, weites endloses Feld, eine umgestürzte Kutsche...
Der junge Prinz versuchte den Eindruck zu vertreiben und wandte sich entgültig zum Gehen, um Liasanya aufzusuchen. Er wußte nicht genau, wo die Heilerin war, ob bei ihrem Zimmer oder der Krankenstation, aber da es noch Nachmittag war, versuchte er es erst bei der Krankenstation.
Als er näher kam, hörte er plötzlich Musik hinter der Türe und Minan erstarrte. Am liebsten wäre er sofort geflüchtet, unschlüssig blieb er stehen. Er kam doch nur wegen der Schnittwunde... aber die leise Musik, die er schon hier auf dem Gang hörte, machte ihm doch irgendwie Angst, weil er nicht wußte, ob er dann noch die Kontrolle über sich behalten konnte.
Darken, geh besser du... Minan trat von einem Fuß auf den anderen, blickte sich fast wie nach einer Fluchtmöglichkeit um.
Du bist so eine Memme. Der Prinz ging auf die Türe zu, öffnete sie und sein Blick fiel sofort auf die Dea al Mon, die gerade vor irgendeinem Regal kniete und etwas wegräumte. Sie trug ein weißes kurzes Kleid und es gab ihre langen Beine preis.
Darken riss seinen Blick davon los, schloss unbewußt die Türe wieder hinter sich, sah sich nach der Musikkugel um, konnte sie aber nicht entdecken.
"Ich würd dir ja helfen, aber der Verband ist dabei sich aufzulösen", machte er auf sich aufmerksam. Der Prinz lehnte sich lässig gegen einen der Tische, versuchte nicht auf die Musik zu achten, obwohl er am liebsten die Musikkugel gegen die nächste Wand geschmettert hätte.

[Liasanya]

"Das hat ja nicht lange gehalten", meinte sie amüsiert noch immer halb im Regal vergraben. Sie war gerade dabei, einige Verbände zu versorgen, als er hereingekommen war. Gutgelaunt erhob sie sich, mit einem frischen Verband in der Hand. Sie hatte ihn gerade noch auch der Schachtel geschnappt.
Sie hatte den ganzen Morgen über die Krankenstation aufgeräumt und sich notiert, wovon sie Nachschub brauchte. Eigentlich tat sie das gar nicht gerne. Aber mit der guten Musik die sie dazu abgespielt hatte, lief alles schon viel einfach und sie war durch die Räume getanzt, um ihre Aufgabe zu erledigen.

"Du bist viel zu früh hier", warf sie ihm augenzwinkernd vor und tänzelte zu ihm hinüber. "Jetzt hatte ich gar keine Zeit, mich für dich umzuziehen." Sie betrachtete seinen Verand. "Ah, das sieht ganz nach einer Dusche aus", vermutete sie. Noch während sie den Verband abnahm, wippte sie noch immer im Takt der Musik.
Sacht nahm sie wieder seine Hand in die ihrigen und konzentrierte sich darauf. "Gut, es ist nichts aufgerissen, auch innerlich nicht. Du hast nur hier leicht wunde Stelle vom Ribschen des nassen Verbandes. Aber das haben wir gleich."
Sie hüpfte hinüber zum Regal, nahm eine Salbe heraus und tanzte wieder zurück zu Minan, sang dabei leise die Melodie mit. Anschliessend machte sie sich daran, sanft seine Hand einzucremen und anschliessend wieder zu verbinden.

[Darken]

Sein Versuch die Musik zu ignorieren scheiterte schon daran, dass Lia so offensichtlich dazu tanzte und fröhlich die Melodie mitsummte. Er sagte sich, dass sie das bestimmt nur tat, weil sie eben aufräumte und dabei eine Ablenkung brauchte und nicht um ihn zu anderen Dingen zu bringen.
Die Heilerin warf ihm vor, er wäre zu früh da, während sie zu ihm hinübertänzelte und dann meinte, sie hätte keine Zeit gehabt sich für ihn umzuziehen. Darken blickte sie kritisch an, doch seine Augen hatten bereits einen intensiven einnehmenden Glanz bekommen.
"Warum wolltest du das tun? Um mein Interesse zu wecken?", fragte er ziemlich offen und entwaffnend. Ohne zu Zögern hielt er ihr seine Hand entgegen. "Was hättest du denn anderes angezogen?" Der Prinz lächelte und verdrehte kurz darauf dann seine Augen, als Lia beim Anblick seiner Hand bemerkte, das sähe ganz nach einer Dusche aus.
"Und ich dachte, das sähe nach meine Hand aus, aber ja, du hast mich erwischt. Ich habe geduscht", antwortete er und ließ zu, dass sie den Verband abnahm. Konnte sie nicht aufhören, sich zum Takt der Musik zu bewegen?

Die Dea al Mon sagte ihm, es wäre nichts weiter aufgerissen, tänzelte zurück zum Regal und holte eine Salbe, um anschließend damit zurückzukommen und die Salbe sanft auf seiner Handfläche zu verteilen, sie wieder zu verbinden.
"Wie lange muss das eigentlich darauf bleiben?", fragte er nach und betrachtete seine Hand über die sich jetzt der weiße Verband wand, zusammen mit seinen schwarz lackierten Nägeln und den Ringen gab es ein eigentümliches Bild ab. Der Prinz wollte liebend gerne nun gehen, aber irgendetwas hielt ihn dann doch noch zurück, langsam wandte er sich wieder zu ihr um.
"Ach ja, ich muss dich noch etwas fragen... Eoshan meinte, du könntest mir vielleicht weiterhelfen." Darken atmete tief durch. "Kannst du mir eine Musikkugel mit... sinnlicher Musik ausborgen und frag jetzt nicht wofür." So oder so würde die Heilerin sich höchst wahrscheinlich die falschen Gedanken darüber machen.
"Es wäre schön, wenn du mir einfach die Musikkugel gibst..." Sein Tonfall hatte ungewollt etwas höchst erotisches forderndes bekommen, im gleichen Tonfall hätte er genausogut sagen können, dass es schön wäre, wenn sie ihr Kleid jetzt auszöge.
Bevor der Tänzer noch mehr die Kontrolle übernahm, mußte er hier weg.