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Lias Träume





Re: Lias Träume

Beitragvon Darken » So 5. Feb 2023, 09:40

Der Prinz nickte und freute sich innerlich, dass Merion nicht mehr vor ihm wegrannte sondern im Gegenteil langsam näher kam, seine Hand ergriff. Minan streichelte sacht an den Fingern des Dea al Mon entlang, wollte ihn nicht loslassen. Der Krieger meinte, er müsse sich auch ablenken und er würde ihm vertrauen, Minan hätte ihm schließlich bis jetzt immer die Wahrheit gesagt.
"Ja...", log der Tänzer und lächelte leicht. Es schmerzte furchtbar, doch er hatte Merion so viel nicht gesagt, ihm seine ganze Vergangenheit verschwiegen, damit sie halbwegs normal miteinander umgehen konnten. Der Preis dafür war, dass er akzeptieren mußte, dass er sich nie mit Merion darüber würde aussprechen können, er würde ihn deswegen nie trösten oder ihn besser verstehen. Dafür hatte er wohl eine "normale" Beziehung mit allem was dazu gehörte. Nur manchmal fiel dem zerbrochenen Prinzen das wesentlich schwerer als an anderen Tagen. Heute zum Beispiel, wo er darum kämpfen mußte, dass sie überhaupt noch eine Bezieung hatten.
Merion beteuerte, dass er ihm glaubte, dass er ihm jedenfalls glauben wolle, es wäre nur so schmerzhaft und er wüßte nicht recht, was er noch glauben solle. Der Tänzer nickte verstehend, hatte immer noch seine Finger zwischen denen Merions verhakt.
"Ich weiß... aber zwischen Sesha und mir ist wirklich nichts. Sie ist nur... eine Freundin. Denke ich. Ich wollte für eine zeitlang nicht an dich denken", gab er zu. "Weil es gerade so weh tut..."

Obwohl es ihm sehr schwer fiel, zog er langsam seine Hand zurück, dabei war ihm eher danach sich an den Krieger zu schmiegen, ihn zu küssen und alles zu vergessen. Aber das würde Merion wohl nicht helfen, dass er ihm wirklich vertraute und glaubte. Es würde ihn nur kurzzeitig vergessen lassen. Der Tänzer wußte, dass er es tun konnte, es war sehr verlockend und eben um sich selbst davon abzuhalten, zog er seine Hand fort.
"Ich möchte mit dir zusammen sein und ich möchte mich ändern", bekräftigte der Prinz noch einmal. "Aber du mußt mir wenigstens die Chance geben es dir zu beweisen." Minan seufzte. "Ich bin es noch nicht gewohnt anders Nähe zu suchen und zu bekommen oder mich zu amüsieren außer mit.. Sex und Erotik...", gab er zu, sprach aber rasch weiter, "Aber ich bemühe mich, dass ich lerne, dass es auch anders geht." Solange keine Musik lief, würde er sich vielleicht auch bald daran gewöhnen. Er mußte, wenn er seinen Freund nicht verlieren wollte. "Bitte vertrau mir auch weiterhin."
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von Anzeige » So 5. Feb 2023, 09:40

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Re: Lias Träume

Beitragvon Merion » So 5. Feb 2023, 09:42

Er musste sehr an sich halten, dass er Minans Hand nicht einfach fest packte, damit dieser sich ihm nicht entziehen konnte. Er wollte ihn umarmen, küssen und nie mehr vermissen. Besonders als der Tänzer ihm bekräftigte, dass er mit ihm zusammen sein und dass er sich ändern wollte. Allerdings sollte er ihm eine Chance geben ihm das zu beweisen.

"Aber diese Chance hattest du doch schon, mir das zu beweisen", hielt Merion traurig entgegen. "Doch diese hast du nicht genutzt und stattdessen mit Lia geschlafen. Davor habe ich dir vertraut. Doch jetzt. Wie soll ich das denn machen? Wie kann ich dir eine Chance geben, dich mir zu beweisen? Und woher weiss ich, dass es dann aufhört. Dieses nagende Gefühl, diese Angst, dass es wieder passieren könnte. Ich befürchte fast, dass es mit dem einen Mal nicht getan sein wird, sondern dass ich immer wieder einen Beweis brauchen werde. Selbst wenn ich das so nicht will. Kannst du das? Willst du dir so etwas wirklich antun? Es wäre viel einfacher so, wenn du dir deine Partner frei wählen könntest."
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Re: Lias Träume

Beitragvon Darken » So 5. Feb 2023, 09:44

Merion gab zurück, dass der Prinz längst seine Chance gehabt hätte, er hätte sie aber nicht genutzt und einfach mit Lia geschlafen, dabei hätte der Krieger ihm vertraut, nur jetzt wüßte er nicht, ob er es noch könne, weil er befürchtete, dass dieses Gefühl der Angst und Zweifel durch weitere Beweise auch nicht mehr fortgehen würden. Womöglich würde er von Minan immer wieder Beweise benötigen, ob es nicht einfacher wäre, wenn jener sich seine Partner frei wählen konnte. Getroffen blickte der Tänzer ihn an. Das klang fast so, als würde Merion ihn loswerden wollen. So wäre es für alle einfacher...
"Ja... vielleicht hast du recht und es wird nie funktionieren...", sagte er leise. "Vielleicht bin ich einfach so...." Er fühlte etwas was er zuvor noch niemals gefühlt hatte... Scham. Plötzlich war es nicht mehr gut, dass er so freizügig und offen zu allen war, es war nicht mehr gefragt wie gut er im Bett war oder auf welche Weise er einen Menschen um den Verstand bringen konnte.

Seine Hand verkrampfte sich. Bis jetzt war Darken selbst viel zu wütend auf den Tänzer gewesen, hatte sich verraten gefühlt und sich zurückgezogen, weil er selbst mit diesem Verrat und den Konsequenzen fertig werden mußte. Noch dazu machte er sich Sorgen um Lia, die ebenfalls vor den Konfrontationen und Problemen davon gelaufen war. Aber nun konnte Darken nicht länger zurückhalten, es machte ihn ganz krank, seinem anderen Splitter und Merion auch nur zuhören zu müssen.
Seine Signatur veränderte sich, als er die Kontrolle gewaltsam zurückholte, wurde aggressiver und dunkler. Wütend blickte er den Krieger an.
"Tja, ich schätze, es wäre viel einfacher so", fauchte er, machte einen Schritt auf den Dea al Mon zu. "Aber den Gefallen tue ich dir nicht." Und auch nicht dem Tänzer. "Es wird nie einfach mit mir sein und es ist höchst wahrscheinlich, dass du mir nie ganz vertrauen kannst! Doch ich werde dich nicht betrügen. Ich hab die Schnauze voll von wechselnden Partnern, ich will dich, verflucht nochmal. Was muss ich tun damit das endlich in deinen idiotischen Schädel reingeht?!"
Darken schüttelte aufgebracht und zornig den Kopf, bemühte sich ruhiger zu werden, aber die Emotionen ließen sich so einfach nicht kontrollieren und wegsperren.
"Es geht auch nicht um die Chance, die du dem Tänzer gibst, es geht allein um die Chance, die du uns gibst. Aber ich schätze, es ist vieeel einfacher, eine Ausrede zu suchen, um mich loszuwerden! Und alles nur weil du eine Scheiß Angst hast! Rate mal, die hab ich auch, doch ich kämpf wenigstens dagegen an. Aber ich habs nicht nötig deinen Ansprüchen gerecht zu werden", zischte er. Niemals würde er sich verbiegen, um so zu sein wie andere ihn haben wollten. "Tut mir herzlich leid, dass ich nicht der Traumprinz bin, den du dir immer gewünscht hast." Seine dunklen Augen waren gerade im Moment nicht matt wie bei anderen Zerbrochenen, sie sprühten vor Energie. Darkens Schultern zitterten ein wenig so wie er aufgebracht vor Merion stand, sein Mund leicht geöffnet, seine Brust hob und senkte sich da er so rasch atmete, dunkle Haarspitzen rahmten sein Gesicht ein.
Dunkelheit, der Kerl machte ihn so... so wütend! Und trotzdem konnte er nicht entscheiden, ob er Merion küssen oder ihm eine runterhauen sollte.
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Re: Lias Träume

Beitragvon Merion » So 5. Feb 2023, 09:52

"Nein, so hab ich das nicht gemeint", wiedersprach Merion heftig. "Ich meinte nicht, dass es nie funktionieren würde. Nur dass es schwer würde und ich wollte wissen, ob du bereit dazu bist." Aber der Tänzer hörte ihm schon nicht mehr zu. Stattdessen verkampfte er seine Hand. Merion wusste schon, was das bedeutete. Gleich würde Darken ihn anschnauzen, weil er sauer auf ihn war. Wahrscheinlich fühlte er sich ungerecht behandelt und wollte etwas zurecht rücken.

Gleich darauf war Darken auch schon da und fauchte ihn an. Seine Signatur war aggressiver und dunkler und er trat einen Schritt auf ihn zu. Sie waren sich nun inzwischen so unglaublich nah. Merion konnte ihn schon beinahe körperlich spüren und sein ganzer Körper fühlte sich unglaublich kribbelig an. Wenn Darken jetzt auf ihn zutreten und ihn küssen würde, Merion war sich nicht sicher, ob er ihm dann widerstehen könnte. Er war viel zu verunsichert und verletzt, als dass er sich nicht wohlgefühlt hätte, an Darkens starken Schultern, an denen er sich ausweinen konnte.

"Ich will dich nicht loswerden", schrie er zurück. "Hätte ich das gewollt, hätte ich dir das gleich gesagt. Ja, verflucht, ich habe Angst und ich glaube dir auch, dass du Angst hast. Schön, dass du dagegen ankämpfst. Ich such halt noch einen Weg, wie ich das tun kann. Schön für dich, dass du es nicht nötig hast, meinen Ansprüchen zu genügen. Ich will auf jeden Fall einen Freund, dem ich vertrauen kann. Sonst geht das bei mir nicht."
Knurrend wandte er sich ab, um entgültig nach Hause zu gehen. Es würde zu nichts gutem führen, wenn er sich jetzt mit Darken stritt. Er hatte mit dem Tänzer in einer Woche abgemacht und da dieser gegangen war, würde er nun auch gehen. Sonst würde er nur auch noch mit den anderen Splittern in Streit geraten.
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Re: Lias Träume

Beitragvon Darken » So 5. Feb 2023, 09:53

Dieses Mal steckte Merion nicht zurück, sondern schrie ihn an, dass er ihn nicht loswerden wolle, sonst hätte er es ihm schon gleich gesagt. Auch gab der Krieger zu, er hätte Angst, im Gegensatz zu Darken wüßte er aber noch nicht wie er dagegen ankämpfen sollte. Er wolle einen Freund dem er auf jeden Fall vertrauen könne, sonst ginge das bei ihm nicht. Danach wandte sich der Dea al Mon mit einem wütenden Knurren ab und ging weiter über die Hängebrücke. Darken war hin- und hergerissen Merion nachzulaufen oder ihn einfach gehen zu lassen. Sein ganzer Körper schrie danach ihm nachzueilen, sich zu erklären, doch er blieb stehen wo er war, da er das Gefühl hatte, er würde Merion nur noch weiter wütend anfauchen. Ganz tolle Methode ihm zu sagen, dass du ihn gern hast...
Und er konnte Merion auch nicht versprechen, dass er ihm vertrauen könne, das ging nicht. Er wußte so wenig, es gab Splitter, die der Krieger nichtmal kannte und das war auch verdammt gut so. Darken atmete tief durch, am liebsten hätte er irgendetwas in Stücke geschlagen, um seine Wut loszuwerden. Großartig gemacht, Tänzer. Tränen begannen über seine Wangen zu laufen, doch es waren nicht seine eigenen.

Der junge Prinz schniefte leise, wandte sich unsicher ab und ging langsam die letzten Schritte über die Brücke in die andere Richtung. Er wußte überhaupt nicht mehr was er noch tun sollte, hatte das Gefühl er wäre bloß ein Spielball seiner eigenen Wünsche, Sehnsüchte und Ängste, alles chaotisch durcheinander gewirbelt. Dabei hatte er Merion nie betrügen wollen... wie oft war er nicht schon aufgewacht und hatte sich zwischen anderen nackten Menschen befunden ohne eine Erinnerung daran zu haben was passiert war oder er gemacht hatte. Wie in Trance ging Minan durch die Stadt, versuchte seine Tränen zu verbergen und zog sich schließlich mühsam bei einer Wendeltreppe, die um einen der Baumstämme führte, hoch auf einen darüberliegenden Ast. Dort drückte er sich, versteckt vom Blätterwerk an den Baum, klammerte sich daran und versuchte so leise wie möglich zu weinen.
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Re: Lias Träume

Beitragvon NSC » So 5. Feb 2023, 09:53

Sesha

Sie war noch gar nicht richtig zur Tür hinaus gewesen, geschweige denn hatte sie auf Minans Worte antworten können als wie aus dem Nichts Merion dastand und wüste Vorwürfe und Beschuldigen von sich gab und an Ort und Stelle seine Beziehung zu Minan beendete. Was sollte das heißen, Minan hatte eine Schwäche für Heilerinnen? Lia? Ihre Gedanken gingen völlig durcheinander. Er konnte ja wohl nicht sie meinen. Der junge Prinz sah sie kurz entschuldigend an und dann stand sie da, in der halb offenen Tür. Allein. Verwirrt. Stehen gelassen. Sie zog die Tür zu und wartete. Vielleicht kam Minan ja gleich zurück. Aber Minuten verstrichen und sie stand immer noch da. Es sah ganz so aus, als hätten die Beiden sich weider vertragen oder die Aussprache dauerte an. Jedenfalls war mit Minans Rückkehr in der nächsten Zeit wohl nicht zu rechnen.

Die junge Heilerin sammelte sich einen Moment. Sie hatte sich auf die Gesellschaft gefreut und war nun ein wenig schwermütig. Dann würde sie die Vorratskammer eben alleine umräumen und sie dabei gleich auch nochmal von oben bis unten schrubben. Auf Essen gehen und vor dem Kamin lesen, hatte sie jetzt keine Lust mehr. Es gab vieles worüber sie nachdenken wollte. Zum Beispiel darüber was Merion mit Minans Vorliebe für Heilerinnen gemint hatte. Bezog sich das etwa auf Lia? Sie konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass Merion sie gemeint hatte. Das würde auch Sinn machen. Lia hatte öfter versucht sie von Minan auf Abstand zu halten. Sie schüttelte energisch den Kopf. Sie wollte über all das nicht spekulieren. Vermutlich war das Alles ohnehin ein Missverständnis.
Sie hielt an und starrte in das Blätterdach sich an das Geländer lehnend. Ob sie vielleicht nach den beiden Jungs hätte suchen sollen? Nicht, dass die beiden sich die Köpfe einschlugen. Obwohl beide ihr nicht gerade Gewalttätig vorkamen. Minan ging es heute sowieso nicht gut... Aber sie war schon ein bisschen verletzt, dass sie so wortlos stehen gelassen worden war. Auch wenn das albern... Weinte sie? Nein... das war nicht ihre Träne. Regnete es? Sie blickte nach oben und strengte die Ohren an. Da weinte jemand. Ganz leise.
"Hallo?" Sie blickte nach oben und versuchte in den Blättern des Baumes zu erspähen woher die Träne gekommen war, die da auf sie nieder gefallen war. Stirnrunzelnd versuchte sie die Signatur zu erfasse... "Minan?"
Es fühlte sich nach ihm an... Aber... Ohweh... Das war wohl nicht so gut gelaufen.
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Re: Lias Träume

Beitragvon Darken » So 5. Feb 2023, 09:54

Er hatte sich noch nicht lange versteckt und leise bitterlich geweint, als er Schritte auf der Treppe unter den Ästen hörte und kurz darauf auch die leicht besorgte Stimmte von Sesha hörte, die nach ihm rief. Hastig wischte sich Minan die Tränen fort, presste sich dichter an den Baum wie um sich weiter zu verbergen, obwohl es eigentlich unsinnig war, da Sesha ihn schon längst entdeckt hatte. Und er wollte auch gerne Trost, sich bei irgendjemanden ausheulen, normalerweise tat er das immer bei Eoshan...
Noch etwas unsicher rutschte er von dem Ast und landete unten wacklig auf den Stufen. Mit geröteten Augen blickte der junge Prinz Sesha an, die Schultern leicht zusammen gezogen und zitternd. "Ich... ich glaube, Merion und ich sind nicht mehr zusammen", brach er schluchzend hervor. Es tat so weh und er wußte nichtmal ansatzweise was er gegen diesen Schmerz tun konnte, alles wirkte plötzlich so ausweglos.

Am Boden zerstört sank er auf eine der Stufen und verbarg das Gesicht halb in seiner Hand, versuchte sich zusammenzureißen und nicht mehr weiter zu weinen. "Er.. wollte es sich in einer Woche überlegen, aber jetzt k-klingt es so als.. als hätte er sich schon entschieden...", stammelte er, sein schmächtiger Körper gebeutelt von Weinkrämpfen. "Er denkt, ich betrüge ihn daaauernd und dass er... mir nicht mehr vertrauen kann." Minan schnappte unkontrolliert nach Luft, er schämte sich, dass er so die Kontrolle über sich verlor, doch der Schmerz wollte mit aller Macht nach draußen.
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Re: Lias Träume

Beitragvon NSC » So 5. Feb 2023, 09:55

Sesha

Zum zweiten Mal seit sie in Faolchur war, regnete es Prinzen von den Bäumen, aber diesmal war es nicht das plötzliche Auftauchen, dass sie erschreckte, sondern wie verzweifelt dieser junge Prinz aussah. Total verheult und irgendwie zerbrechlich stand Minan vor ihr und wurde von seinem Weinen geschüttelt. Ihr erster Impuls wollte Merion den Hals umdrehen. Dabei hatte er sich gerade ein wenig erholt gehabt von seiner Episode am Waldboden. Sie ging dem Impuls den jungen Krieger übers Knie zu legen aber nicht nach. Abgesehen davon, dass er nicht da war, war es wichtiger sich um Minan zu kümmern. Der arme Junge, es lief wohl nie leicht oder gut für ihn. Es sah so aus, als sei seine Beziehung zu Merion in die Brüche gegangen. Ihr zog sich das Herz zusammen als sie Minan so da stehen sah, ein Häufchen Elend mit gebrochenem Herzen.
Der junge Mann sackte auf die Stufen und erzählte, Merion würde denken er betrüge ihn andauernd. Wie kam der Krieger auf diese Idee? Für Sesha hatte es sich so dargestellt, als sei Minan ganz vernarrt in den andern jungen Mann und sie konnte sich das nicht vorstellen. Er fing an zu hyperventilieren und sie rief eine Tüte aus Papier und eine Decke herbei und setzte sich neben ihn.

„Hier, atme da rein, damit du nicht ohnmächtig wirst und versuch dich ein kleines bisschen zu beruhigen.“ Sicher leichter gesagt als getan. Sie hüllte den Prinzen in die Decke, damit er warm blieb, sie wusste nicht zu sagen ob er einen Schock kriegen würde und das wollte sie nach Möglichkeit vermeiden. Dabei achtete sie darauf, dass sie ihn nicht zuviel berührte auch wenn sie sich nah genug zu ihm setzte, dass er sich bei ihr anlehnen konnte, wenn er wollte.
Ganz sachte, so dass es durch die Decke kaum spürbar war, rieb sie ihm über den Rücken, falls seine Atmung sich nicht beruhigte konnte sie das vielleicht mit der Kunst tun, aber sie tat das auch um ihn ein bisschen zu trösten.
„Magst du mir vielleicht doch erzählen was los ist? Das Merion so was glaubt? Vielleicht kann ich dir ja helfen. Oder ich kann auch einfach bei dir bleiben und dich in dein Zimmer bringen.“
Nur allein lassen würde sie ihn jetzt sicher nicht. Sie wollte so gern, dass es ihm wieder besser ging. Ob sie mal mit Merion reden sollte? Aber irgendwie erschein ihr das auch nicht richtig. Sie konnte sich aber auch nicht vorstellen, was den jungen Krieger auf seine Gedanken brachte, aber sie wollte auch keine voreiligen Schlüsse ziehen, konnte aber nicht verhindern, dass ihr wieder Merions Worte durch den Kopf schossen: Ich wusste nicht wie sehr du auf Heilerinnen abfährst.
Sie schob ihre eigene Verwirrung beiseite. Das war jetzt nicht so wichtig, Minan schon.
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Re: Lias Träume

Beitragvon Darken » So 5. Feb 2023, 09:55

Zunächst bekam Minan gar nicht so recht mit wie Sesha sich neben ihn setzte und eine Decke um ihn legte. Erst als sie ihm die Tüte hinhielt und meinte, er soll da hinein atmen, blickte der Prinz sie verwirrt an. Sein Atem ging nur noch ruckhaft und unkontrolliert, er versuchte etwas zu sagen, doch er schaffte nichtmal das erste Wort, obwohl er mehrmals Merions Namen hervorbrachte. Dann versuchte er sich doch wieder zu beruhigen, wobei es half, dass die Heilerin ihm über den Rücken strich und er seinen Blick auf den Boden gerichtet hielt, versucht sich darauf zu konzentrieren ruhiger zu atmen. Zitternd wischte er sich Tränen fort, die ihm über die Lippen rannen und zu Boden tropften.
Dann fragte Sesha warum Merion so etwas glaube und vielleicht könne sie ja helfen. Die Dea al Mon bot auch noch an ihn in sein Zimmer zu bringen. Minan seufzte, ließ die Schultern hängen und weinte immer noch, schluchzte erbärmlich. Er wollte so gerne damit aufhören und sich nicht noch weiter hier mitten in der Stadt auf einer Treppe blamieren, aber es ließ sich einfach nicht abstellen. Und was sollte er schon Sesha sagen? Sie würde es bestimmt nicht verstehen.

"Ich... er glaubt das... w-weil..." Der junge Prinz schluckte, hob gequält den Kopf. "Es ist... irgendwie wahr... ich..." Ach, er konnte das nicht. Er hätte Merion niemals betrogen, er war nicht so und jetzt mußte er die Heilerin in dem Glauben lassen, er wäre untreu und verlogen. Es war gerade alles zu viel, am liebsten hätte er sich irgendwo verkrochen. "Es tut mir leid... ich will dir deinen Abend nicht verderben... ich bin ja auch selbst an allem Schuld." Gut, dass Merion ihn verdächtigte auch noch etwas mit Sesha zu haben und Darken sich mal wieder heftig mit ihm gestritten hatte, daran war er bestimmt nicht Schuld.
Minan weinte weiter, doch er wollte nicht länger hier sitzen, so erhob er sich wacklig. "Es ist... besser wenn ich nachhause geh..." Er wollte nicht nochmal Merion über den Weg laufen, das tat alles so weh. Niemand hatte ihm gesagt, dass das so weh tat. Tränenblind machte er ein paar Schritte in eine Richtung, wobei ihm die Decke wieder von den Schultern gefallen war.
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Re: Lias Träume

Beitragvon NSC » So 5. Feb 2023, 09:56

Sesha

Der junge Prinz schluchzte und zitterte und sie konnte es einfach nicht vermeiden, sie nahm ihn in den Arm und rieb ihm weiter beruhigend über den Rücken. Der arme Kerl. Es tat ihr furchtbar leid ihn so zu sehen und sie hätte gerne etwas getan, damit er nicht mehr so weinen musste. Leider nur, war ein angeknackstes Herz nichts, was sie eben heilen konnte und es gab auch sonst nichts, dass seinen Schmerz einfach so verschwinden lassen würde. Jedenfalls nichts was sie tun konnte. Merion hätte es wohl gekonnt, denn er war ja offenbar verantwortlich für das Unglück des jungen Prinzen. Sie würde dem jungen Krieger wirklich gern den Hals umdrehen oder ihn delikat darauf hinweisen, dass, wenn er und Minan schon schlimm stritten er darauf achten soltle, dass der junge Prinz an einem Ort war, der nicht so abgelegen und verlassen war, damit ihm nichts schlimmes passieren konnte wenn er sich nach dem Streit so aufregte oder in das graue Reich glitt. Dummerweise nur, ging sie das nichts an. Deswegen würde sie Merion wohl weder erwürgen noch ihm sagen, dass er ein bisschen besser aufpassen müsste in Zukunft. Was für ein Schlamassel. Mit Eoshan sollte sie wohl besser auch nicht reden, obwohl die Heilerin in ihr sehr danach verlangte, denn es ging schließlich um Minans Wohlergehen. Sie würde es, wenn er sich wieder besser fühlte, Minan sagen. Wenn er sich entschied Andere zu bitten mit darauf zu achten, dass so etwas wie der Waldboden zum Beispiel nicht mehr geschah, war das seine Entscheidung und nicht weil sie sich eingemischt hatte.
Mit dieser Lösung war sie ganz zufrieden, aber sie löste nicht das bestehende Problem.

Stotternd erzählte Minan ihr, dass Merion irgendwie recht wenig Sinn. Außerdem war irgendwie wahr, nicht tatsächlich wahr. Hinter der Geschichte schien doch etwas mehr zu stecken. Und was sagte man auf so undeutliche Worte? Wie sollte sie ihn denn trösten, wenn sie gar nicht richtig verstand was vor sich ging? Sie schüttelte energisch den Kopf.
"Du verdirbst mir doch nicht den Abend." Naja, irgendwie schon, aber nicht wirklich. Er hatte ihren Abend verändert, nicht verdorben. "Und auch wenn ich nicht so recht verstanden habe worum es genau geht: Zu den meisten Streits oder anderen Dingen braucht man mindestens 2 Personen. Du bist doch nicht an allem schuld."
Der junge Prinz stand auf und wankte mehr als das er ging. Sie hob die Decke auf und legte sie wieder um ihn, wobei sie stützend und ein wenig schützend den Arm weiter um ihn hielt.
"Ich bring dich nach Hause, in Ordnung?"
Und sie würde ihn so bestimmt nicht allein lassen. So wie er sie vorhin gebeten hatte, würde sie bei ihm bleiben. Sie wünschte nur wirklich sie würde verstehen was hier vor sich ging. Sie kam sich vor als würde sie blind durch die Nacht tapern in einer Umgebung, die ihr fremd war.
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Re: Lias Träume

Beitragvon Darken » So 5. Feb 2023, 09:57

Sesha behauptete gleich, er würde ihr nicht den Abend verderben, aber so ganz konnte Minan ihr das nicht glauben. Sie hatte bestimmt bessres vor, als sich um irgendeinen zerbrochenen Prinzen mit Liebeskummer zu kümmern. Dennoch versuchte die Heilerin ihn weiter zu trösten, legte ihm auch wieder die Decke um und stützte ihn leicht. Die Dea al Mon sagte, zu einem Streit würden immer zwei gehören, er wäre gewiss nicht an allem Schuld.
"Doch...", schniefte Minan, "bin ich." Aber hier so mitten auf der Straße wollte er nicht darüber reden. Er nickte nur zu ihrer Frage, dass sie ihn nachhause bringen würde. Schweigend und den Blick auf den Boden vor ihm gerichtet, ging er mit Sesha zum Haupthaus und dort durch die Gänge bis sie in dem Trakt waren, wo die Männer des Hofes lebten und auch er sein Zimmer hatte. Sesha war ja schon einmal dort gewesen, als... als Hexe sich selbst verletzt hatte. Trotzdem war sein Zimmer so etwas wie ein Rückzugsort, er ließ nicht gerne, andere Leute dort hinein. So zögerte Minan vor der Türe kurz ehe er sie öffnete und eintrat. Einige Kleidungsstücke lagen verstreut herum, da Darken sie mal wieder nicht weggeräumt hatte. Rasch sammelte der Prinz alles ein und warf es in den Wäschekorb im Bad. Er vermied es zum Spiegel zu blicken. Nicht weil er bestimmt furchtbar aussah sondern weil Hexe sich mit dem letzten so schwer verletzt hatte. Gerade wollte er nicht daran erinnert werden. So spritzte er sich nur etwas Wasser ins Gesicht, um die Tränen zu vertreiben und wieder zu sich zu kommen.
Als er zurückkam, setzte Minan sich auf das kleine Sofa in der Ecke und wirkte recht verloren.

"Danke... dass du mich hergebracht hast... es geht schon", versicherte er der Dea al Mon. "Es ist ja auch alles meine Schuld... ich.. und Lia... wir haben..." Minan seufzte und ließ die Schultern hängen. "Ich hab mit ihr... naja..." Er wurde prompt rot was ihm noch peinlicher war, so dass er lieber aus dem Fenster blickte, wo sich Kapuzinerkresse mit großen gelben Blüten rankte. "Es war im Traum... ich kann das als Schwarze Witwe nicht kontrollieren, aber... irgendwie habe ich ihrem Geist Zutritt zu meinem Traum verschafft und dort haben wir miteinander geschlafen."
Minan ließ sich zurücksinken, seinen Arm um ein Sofakissen geschlungen wie als Trost oder Schutz. "Ach.. es ist alles so kompliziert und i-ich weiß nicht was ich machen soll." Er schniefte leise und kämpfte gegen die Tränen an. "Er ist so sauer auf mich. In einer Woche will er mir sagen, ob er... weiterhin mit mir zusammen sein will, aber..." Dann brach er doch wieder in Tränen aus und rollte sich auf dem Sofa zusammen. "Ich glaaaub, ich k-kenn die... Antwort schon."
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Re: Lias Träume

Beitragvon NSC » So 5. Feb 2023, 09:57

Sesha

Sie brachte Minan zu seinem Zimmer und sah ihm zu, wie er ein wenig Kleidung wegräumte, als wäre das jetzt so wichtig. Sie war schon froh, dass es nicht wie bei ihrem letzten Besuch alles voller Blut war. Der junge Prinz machte sich schwere Selbstvorwürfe und es tat weh ihm zuzusehen und nicht zu wissen, wie sie ihm helfen konnte, aber ihr würde bestimmt etwas einfallen, wenn sie die ganze Sache erstmal richtig durchschaute. Minan verschwand für eine kleine Weile im Bad und Sesha wusste nicht so recht was sie in der Zeit mit sich anfangen sollte. Ob er wollte, dass sie einfach ging? Dann müsste er sie schon rausschmeißen. Von allein würde sie nicht einfach weggehn.

Dann kam er zurück, setzte sich auf sein Sofa und erzählte ihr stockend was los war. ER habe Lia’s Geist in seinen Traum geholt, was er als Schwarze Witwe nicht kontrollieren könne und sie hätten… Oh weia. Deswegen wäre Merion nun mit ihm zerstritten und Minan befürchtete sehr, dass der junge Krieger sich von ihm trennen würde. Erneut musste der Prinz in seiner Verzweiflung weinen und rollte sich ganz klein zusammen. Nur wenig später war Sesha bei ihm um ihn erneut in die Decke zu wickeln und sie setzte sich vor dem Sofa auf den Boden und streichelte ihm beruhigend über den Kopf und die Schulter. Das war mal eine verzwickte Situation. „Das klingt nicht gut, aber gib doch die Hoffnung nicht auf. Du hast es ja nicht mit Absicht gemacht. Und ich glaube auch nicht, dass es als richtiges Betrügen gilt. Wenn Merion von Lia, Eoshan oder einem andern hübschen Mädchen so einen Traum hätte, wärst du dann der Meinung er hätte dich betrogen?“
Sie rückte sich auf dem Boden etwas bequemer. Das war sicher nicht wie irgend ein Abend den sie sich je hätte vorstellen können.
„Auch wenn du vielleicht ein bisschen besser Kontrolle über deine Träume haben solltest als ich zum Beispiel. Das was wirklich zählt: Hättest du auch mit Lia geschlafen, wenn es kein Traum gewesen wäre? Das glaube ich nämlich nicht. Jeder der hinsieht, kann sehen, wie sehr du Merion magst. Du bist ein guter Mensch und es war nur ein Traum. Es ist sicher merkwürdig weil du auch eine Schwarze Witwe bist, aber auch dann ist ein Traum nur ein Traum, denke ich.“
Sie wurde selbst puterrot im Gesicht.
„Und du bist ein junger Mann und ich glaube solche Träume sind ganz normal.“
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Re: Lias Träume

Beitragvon Darken » So 5. Feb 2023, 09:57

Nachdem er sich auf dem Sofa zusammengerollt hatte, um weiter zu weinen und stockend hervorzubringen was eigentlich passiert war, kam Sesha gleich zu ihm und kniete sich vor das Sofa, streichelte ihm leicht über den Kopf und die Schulter. Minan war nicht sicher ob er das jetzt schon wollte, doch er zitterte nur und rührte sich nicht weiter. Außerdem tat es doch gut wie sie ihn in die Decke wickelte und ihm langsam wenigstens wieder körperlich wärmer wurde.
Die Heilerin sprach auf ihn ein, dass er die Hoffnung nicht aufgeben solle, er hätte das ja nicht mit Absicht gemacht und es wäre ja auch kein richtiges Betrügen, da es in seinem Traum gewesen wäre.
"Doch", brachte Minan schniefend zwischen den Decken und Kissen hervor. "Ich wußte, dass.. dass es ihr Geist ist, dass sie kein Teil des Traumes war." Aber Sesha ließ nicht beirren und stellte ihm noch mehr Fragen, ob er denn mit Liasanya geschlafen hätte, wäre es kein Traum gewesen. Rasch schüttelte Minan den Kopf. Gut, beim Tänzer war er sich nicht so sicher, doch auch der wußte, dass es körperlich definitiv ein Treuebruch war. Sesha hielt ihn für einen guten Mensch. Er hoffte, er war es auch, aber er konnte nicht für alle sprechen.

Als Sesha fortfuhr, errötete sie und Minan kam auch bald darauf warum, da sie sagte, in seinem Alter wären solche Träume gewiss normal. Das brachte nun auch den jungen Prinzen zu erröten, hastig wischte er sich die Tränen weg. "Ja, vielleicht... ähm... aber Merion war so verletzt und er hält es für einen Treuebruch. Womöglich hat er recht, ich hätte es nicht tun sollen... e-es ist einfach passiert." Er seufzte schwer, kuschelte sich tief in die Decke.
"Ich weiß nicht wie ich ihm das erklären soll... ich verstehs ja selbst nicht und Liasanya ist auch ganz wütend auf mich." Am liebsten hätte er sich verkrochen bis sich die Probleme von selbst lösten oder er nicht mehr damit verletzt wollte. "Ich will ihn zurück...", brachte er kläglich hervor, "Es tut so weh, ich wußte nicht, dass es so weh tut..." Minan schloss die Augen fest, einige Tränen rannen ihm über die Wangen. Dabei hatte er gar kein Recht so aufgelöst zu sein, er war derjenige, der Merion das alles angetan hatte. Wie es dem Krieger jetzt wohl ging? Sicher nicht besonders gut wo er sich auch noch mit Darken gestritten hatte.
"Es tut mir leid... du kannst gehen wenn du magst. Ich werd einfach hier bleiben und...", er wußte nicht was er tun sollte, so stockte er mitten im Satz.
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Re: Lias Träume

Beitragvon NSC » So 5. Feb 2023, 10:07

Sesha

Die Situation machte ihr Kopfschmerzen, wie sollte sie dieses Chaos bloß entwirren? Das konnte sie nicht, denn es war nicht ihr Chaos, aber sie würde zumindest versuchen zu helfen. Allerdings war sie in solchen Sachen auch noch ziemlich unerfahren und es fiel ihr schwer mit diesen ganzen Entwicklungen schritt zu halten. Es wäre sicher einfacher sauer auf Lia zu werden, aber die konnte ja nun auch nicht wirklich etwas dafür. Aber die andere Heilerin war nicht da, auch wenn sie in dem Schlamassel mit drin steckte.
„Wenn sie auch nicht Teil des ursprünglichen Traums war, es war trotzdem nur ein Traum. Ich gebe zu, ich verstehe nicht viel von dem was eine Schwarze Witwe tut, aber es war allerhöchstens eine Fantasie, es ist nur in Euren Köpfen passiert.“
Und sein energisches Kopfschütteln bestätigte ihr, dass er es nicht getan hätte, wenn die Situation ‚echt’ gewesen wäre. Minan erklärte weiter, dass Merion sehr verletzt wäre und er es nicht hätte tun sollen.
„Ich kann bis zu einem gewissen Grad nachvollziehen, dass Merion verletzt ist, aber das gibt sich wieder, glaub mir. Es ist ein bisschen blöd, dass Lia tatsächlich geistig mitbeteiligt war, aber du darfst träumen und denken was du möchtest. Das kannst du sowieso nicht komplett kontrollieren. Und man sollte nie, nie Angst haben vielleicht etwas zu träumen, dass jemand andern verletzt, wenn an es ihm sagt. Das lastet einem eine Verantwortung auf, die unmöglich zu tragen ist. Merion sollte sich das auch nicht so zu Herzen nehmen.“
Erneut wurde sie rot. „Sieh mal, wenn ich jetzt träumen würde, dass ich Merion küsse, heißt das ja nicht, dass ich das wirklich tun würde. Oder wirklich machen wollte. Das würde dich aber vielleicht auch verletzten. Zumindest im ersten Moment. Das geht aber wieder vorbei.“

Sie strich ihm erneut die Haare aus dem Gesicht und reichte ihm ein Taschentuch an, beziehungsweise legte es in seine Reichweite, falls er es bräuchte. „Du bekommst ihn zurück. Ganz bestimmt. Er wird einsehen, dass es ein Versehen und nur ein Traum war, dass du das nicht gewollt hast. Es war eine sehr unglückliche Verkettung von Umständen. Er hat dich doch gern, Minan. Er wird dir verzeihen.“ Gerne hätte sie es ihm versprochen, aber auch wenn sie wirklich daran glaubte, ein kleines Risiko, dass Merion ihm nicht verzieh blieb. „Lia wird auch ganz bestimmt bald nicht mehr böse auf dich sein. Das war für sie bestimmt ein Schock und unangenehm.“ Aber Lia war auch erwachsen und wesentlich, na ja, reifer. Sie würde das Ganze sicher besser verkraften als die Jungs.
Es brach ihr wirklich das Herz zu sehen wie Minan litt. Sie lächelte ihn freundlich an.
„Ach, ich geh nirgendwohin. Ich möchte gerne bei dir bleiben. Wir sollten uns aus der Küche was zu Essen bestellen was meinst du?“
Sicher hatte er nicht wirklich Hunger, aber zumindest eine Tasse Brühe würde sie in ihn rein bekommen. Er erholte sich noch immer und er litt, er brauchte seine Kraft. „Wir können uns auch was teilen, wenn du nicht viel Hunger hast.“
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Re: Lias Träume

Beitragvon Darken » So 5. Feb 2023, 10:12

Während Minan weiterhin kreuzunglücklich auf dem Sofa lag, redete Sesha auf ihn ein und versuchte ihn davon zu überzeugen, dass der ganze Streit mit Merion nicht so schlimm war wie es auf den ersten Blick schien. Sein Traum wäre doch nur eine Fantasie gewesen, egal ob Lias Geist dabei gewesen wäre oder nicht. "Ich weiß nicht... sie hat nicht gewußt, dass sie in meinem Traum ist, ich schon. Ich dachte, sie wüßte es auch... das ist alles so kompliziert und ich glaube nicht, dass Merion das so sieht wie du", erwiderte er und seufzte schwer, wischte sich die Tränen fort, die neuerlich über seine Wangen gekullert waren. Aber es tat gut sich jemanden anzuvertrauen und sich auszusprechen. Momentan hatte er nämlich eher das Gefühl alles würde über seinem Kopf zusammenbrechen. Er wußte nicht wie er Merion das erklären sollte, er wünschte, der Tänzer hätte nie mit Liasanya geschlafen.
Sesha gab zurück, dass Merion sich irgendwann wieder beruhigen würde, man könne seine Träume ja nicht kontrollieren und es wäre unmöglich zu verhindern, dass man mal von wem anders träumte. Der junge Prinz sah sie mit traurigen großen Augen an. "Ja... aber ich konnte es kontrollieren. Irgendwie. Manchmal kann ich das. Aber es war keine Absicht, dass ich Lia zu mir geholt habe... ach, ich wünschte, ich hätte es verhindern können." Oder der Tänzer hätte sich besser beherrschen können. Es war schwer mit Sesha darüber zu reden, wenn sie etwas grundlegendes nicht wußte. "Das ist nicht so einfach wenn man zerbrochen ist..."

Ob er es ihr sagen sollte? Aber er war gerade so aufgelöst und wenn er nun auch noch diese schwere Sache beichtete, wußte er nicht, ob er Seshas Ablehnung oder Reaktion danach verkraften würde. Minan blickte sie kurz erstaunt an, als Sesha davon sprach, wenn sie träumen würde, dass sie Merion küsste, bedeutete das ja nicht gleich, sie würde es auch in Wirklichkeit tun oder willen. Doch allein der Gedanke daran gefiel Minan schon nicht. "Aber... du willst das doch nicht oder?", hakte er zögerlich nach und nahm das Taschentuch von ihr entgegen, um sich die Tränen abzuwischen.
Langsam beruhigte er sich wieder, als Sesha bekräftigte, dass er Merion bestimmt zurück käme, er hätte ihn doch auch gern und würde ihm verzeihen. Minan war da noch ein bißchen skeptischer. "Meinst du? Ich weiß nicht... ich weiß nichtmal ob ich mir selbst verzeihen kann..." Und ob Lia bald nicht mehr böse auf ihn sein würde, glaubte er noch weniger, so schüttelte er betreten den Kopf.
"Sie ist weggegangen, ich glaub, sie wird mir lange böse sein... weil sie mich so sehr mochte..." Nur jetzt nicht mehr, das hatte sie ihm direkt ins Gesicht gesagt und es hatte sehr weh getan.
Nachdem Minan anbot, dass Sesha gehen konnte, wehrte sie ab und entschloss, dass sie lieber bei ihm lieb und sie könnten ja in der Küche etwas zu Essen bestellen. Hatte sie Angst, er tat sich was an, wenn er alleine blieb? Der Prinz setzte sich auf, zog die Beine an und kuschelte sich in eine Decke.
"Ja, in Ordnung... ich habe nur nicht so viel Hunger." Der Appetit war ihm erstmal vergangen, doch er fühlte auch die Schwäche in sich und vielleicht war etwas Essen nicht schlecht. "Darf ich auch einen heißen Kakao haben? Als ich das letzte Mal... ähm Liebeskummer hatte, hat Eoshan mir heißen Kakao gebracht", vertraute er der Heilerin an.
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Re: Lias Träume

Beitragvon NSC » So 5. Feb 2023, 10:13

Sesha

"Es war ein Missverständnis und ein Unfall, Minan. Das ist sicher nicht schön, aber dir deswegen fortlaufend Selbstvorwürfe zu machen, macht es auch nciht ungeschehen."
Es war unglaublich schwierig zu versuchen bei dem ganzen Wirrwarr mitzukommen und da sie selbst auch nicht gerade eine Koriphähe in Sachen Beziehungen war, hangelte sie sich mehr durch als dass sie wirklich Ahnung hatte. Sie tat ihr Bestes aber...
"Manchmal kannst du es kontrollieren, schön, aber eben nicht immer. Das solltest du dir nicht vorwerfen. Ich glaube dir, dass es nicht leicht ist zerbrochen zu sein. Ich kann mir das nicht mal vorstellen. Du hast nicht darum gebeten, dass all das passiert. Ich weiß aber eines: Wenn man aus welchem Grund auch immer beeinträchtigt ist und das meine ich nciht böse oder abwertend, dann ist Kontrolle sehr viel schwerer und das du es überhaupt versuchst, statt aufzugeben ist eine Menge wert. Du übernimmst Verantwortung und das ist gut, aber du nimmst zuviel auf dich."
DAs klang alles ncith gnaz nach demwas sie sagenwollte,aber sie wußte nciht so recht wie sie sich ausdrückensollte.
"Ich schaffe es nicht, es so zu sagen wie ich es sagen möchte. Vielleicht klingt es für dich nicht so wie ich es meine. Aber eines kann ich dir ganz sicher sagen: Ich bewundere sehr, wie du trotz aller Hindernisse darum kämpfst genauso zu leben als wären all die schlimmen Dinge nicht passiert, die gewesen sein müssen. Ich finde du machst das ganz großartig. Aber jeder macht Fehler und es ist besser aus ihnen zu lernen als sich von ihnen so fertig machen zu lassen."

Dann fragte Minan etwas unsicher anch ob sie Merion auch wirklich nicht küssen wollte. Sie grinste einbisschen verlegen. "Nein, das will ich wirklich nciht. Dein Freund ist nett und er sieht auch gut aus, aber ich hab wirklich kein Interesse an ihm auf die Weise. Worauf ich hinaus wollte ist: Er sieht sehr gut aus und wenn ich es träumen würde, wäre das menschlich auch wenn ich in der Wirklichkeit das Verlangen gar nicht habe. WEnn ich das also wirklich träumen würde, dann wärst du sicher erstmal sauer auf mich, aber du würdest mir vergeben, weil ich es nie tun würde und auch gar nicht wirklich will. Für seine Träume kann man eben nichts. Auch Schwarze Witwen nicht. Sieh mal, du bist nicht in der Stundenglaskiúnst fertig ausgebildet, wenn ich das richtig im Kopf habe. Da kann niemand von dir so eine Art von Kontrolle erwarten. Auch du selbst nicht. Du solltest dir verzeihen."
Sesha runzelte die Stirn.
"Ich würde dir verzeihen. Das hilft dir aber nicht wirklich oder?"
Was Lia anging, da wußte sie nicht so recht was sie sagen sollte. Das war alles eine sehr schwierige Situation und sie kannte die andere Heilerin leider auch nicht so gut. Es war aber erstmal wichtiger dass Minan anfing sich selber zu verzeihen. Wenn er es nicht tat, wie sollte es dann jemand anderes tun.
Als er nach Kakao fragte lächelte sie ihn freundlich an.
"Klar, kannst du Kakao haben, soviel wie du möchtest."
Sie kaute kurz auf ihrer Unterlippe rum.
"Ok, nicht soviel dass dir schlecht wird aber ansonsten... Möchtest du lieber ein paar blegte Brote, Suppe oder ein bisschen Hühnchen und Reis mit mir teilen?"
Als ihre Mitschülerin Malena mal Liebeskummer gehabt hatte, hatte sie ganz viele Süßigkeiten gegessen und sei selbst mochte Süßkram auch wenn es ihr schlecht ging.
"Und vielleicht ein paar Honigbonbons? Tut mir leid, ich hab mit Liebeskummer keine Erfahrung, aber du kannst mit mir über alles reden ok? Ich werde dich nicht auslachen, verurteilen oder sonst sowas. Ich stell mich vielleicht ein bisschen ungeschickt an, aber ich bin fürdich da, ganz egal was ist."
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Re: Lias Träume

Beitragvon Darken » So 5. Feb 2023, 10:13

Die Heilerin sprach weiter, dass er als Zerbrochener seine Träume gewiss nicht immer kontrollieren könne, er hätte ja auch nicht darum gebeten, dass dies alles passierte. Für seine Verhältnisse würde er viel zu viel Verantwortung auf sich lasten. Vielleicht hatte sie recht, doch wenn man normal behandelt und leben wollte, dann mußte er ja auch in Kauf nehmen, dass man ihn nicht verhätschelte weil er zerbrochen war. Anderseits... er war nie in seinem Leben überhaupt je geschont worden. Warum sollte man hier jetzt damit anfangen?
Für einen siebzehnjährigen Jungen war der Liebeskummer und alles was damit zusammenhing, nur gerade etwas viel auf einmal, um damit so ohne weiteres fertig zu werden. Sesha hatte gut reden als außenstehende. Trotzdem half es schon ein bißchen darüber zu reden, um seine aufwühlenden Gedanken etwas zu ordnen. Wenn die Heilerin nur etwas recht hatte, dann könnte er hoffentlich bald nochmal mit Merion reden, versuchen ihm alles zu erklären...
Als Minan nachfragte, ob Sesha wirklich den Krieger nicht küssen wollte, grinste sie zunächst verlegen. Merion sähe zwar gut aus und wäre nett, doch sie hätte kein Interesse an ihm, aber wenn sie mal davon träumen würde, wäre das nicht verwunderlich und verständlich, wenn Minan deswegen sauer würde, ihr aber dann vergeben würde, da man für seine Träume nichts kann.
"Ich will nur, dass Merion mir verzeiht...", gab er zu bei ihrer Frage, sie würde ihm verzeihen. Er hasste diese Situation, dauernd kreisten in seinem Kopf die Worte, die Merion ihm gesagt hatte, seine verletzten Blicke...

Sesha riss ihn aus seinen trübseligen Gedanken, als sie zustimmte, dass er auch Kakao haben wolle ehe sie ihn danach fragte was er essen wolle. Der junge Prinz zuckte hilflos mit den Schultern.
"Mir egal...", murmelte er, wirklich viel Hunger hatte er nicht. "Doch ich teile gerne mit dir..." Vielleicht konnte er schlafen wenn er etwas im Magen hatte. Die Heilerin bot ihm auch Honigbonbons an, doch Minan schüttelte daraufhin rasch den Kopf. "Ich mag keine Süßigkeiten, aber danke..." Er lächelte zögerlich. Wieder hatte Sesha ihm gesagt, er könne ihr alles anvertrauen. Soweit war Minan keineswegs, doch Sesha war bisher immer nett zu ihm gewesen, sie hatte so viel für ihn getan als er auf der Krankenstation gelegen hatte. Er bekam irgendwie das Gefühl, es wäre an der Zeit ihr zu sagen was mit ihm alles nicht stimmte, doch er wußte mal wieder nicht wie er das anstellen sollte. Der Prinz hatte Angst wie Sesha darauf reagieren würde.
Aus leicht geröteten Augen blickte er sie an. "Du... da gibt es noch etwas was ich dir sagen wollte... ich weiß nur nicht wie.." Hoffentlich hielt sie ihn nicht für verrückt. "Du weißt ja, dass ich zerbrochen bin, aber... das ist nicht alles. Damals war ich ein Sklave und... um alles besser ertragen zu können, habe ich meinen Geist aufgeteilt... ich habe ihn nur nie wieder zusammenfügen können." Er senkte die Augenlider, wollte nicht sehen wie die Dea al Mon auf die Worte reagierte. "Deswegen gibt es mehrere Splitter von mir, Facetten... oder Persönlichkeiten, ich weiß nicht wie du es nennen willst." Minan atmete tief durch. "Da gibt es mich mit dem du gerade redest, aber auch noch andere... einen kämpferischen, aggressiven Teil zum Beispiel, er nennt sich Darken. Manchmal hast du mit mir zu tun und manchmal.. eben mit anderen. Es tut mir leid, dass ich es dir erst jetzt sage... ich dachte nur, du solltest es wissen. Du warst immer nett zu mir."
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Re: Lias Träume

Beitragvon NSC » So 5. Feb 2023, 10:27

Sesha

Mental bestellte sie in der Küche eine größere Schale Kartoffelsuppe und 2 kleine Sandwiches mit Salat, Ei und Schinken sowie eine Kanne kalten Tee, der gerade soviel gesüßt war, dass er nicht bitter schmeckte und 2 geschnittene Äpfel. Wenn Minan nur die Hälfte davon aß, würde sie schon zufrieden sein, mit weniger würde sie sich aber auch zufrieden geben solange es nicht zu wenig war. Sie war immernoch besorgt um seine Gesundheit. Sein Körper hatte heute viel mitgemacht von seiner Seele ganz zu schweigen. Eoshan würde ihr sicher schön was erzählen, wenn sie zuließ, dass er krank wurde und sie selbst wollte das schliesslich auch nicht.
"Er vergibt dir bestimmt. Ich denke er braucht nur ein bisschen Zeit damit sich sein Gemüt beruhigen kann und er Zeit hat, das ganze mal durch zu denken. Das hätte ihm an deiner Stelle genau sogut passieren können."
Sie seufzte.
"Das zu wissen hilft dir nur nicht oder?"
Sie kaute einen Moment auf ihrer Unterlippe herum.
"Wenn er sich nicht von alleine beruhigt kann ich auchmal mit ihm reden wenn du möchtest. Aber wirklich nur wenn du das möchtest. Ich will dir helfen, aber ich möchte mich nicht ungebührlich einmischen."

Dann rang sich Minan offenbar dazu durch ihr etwas für ihn sehr wichtiges mitzuteilen. Und was für eine Mitteilung das war. Zu sagen, dass es ihr im übertragenen Sinne die Socken auszog war ein wenig untertrieben. Geistig liess sie mit nachdenklichem Blick alle ihre Begegnungen mit Minan Revue passieren.
"Oh." Es klang ein wenig überascht aber mehr nachdenklich. Vieles machte jetzt wesentlich mehr Sinn als zu dem Zeitpunkt an dem es geschehen war. Und es machte ihr schmerzlich bewusst, dass esMinan nicht gerade mit seinem Selbstwertgefühl half.
Sie versuchte sienen Blick einzufangen und als es ihr gelangzeigte sie ihmein kleines, freundliches Lächeln und ernste, ehrliche Augen.
"Das ist doch in Ordnung. Danke, dass du mir damit vertraust. Es stört mich auch nicht, falls du das gedacht hast.Ich möchte immernoch mit dir befreundet sein."
Sie dachte an das eine Mal wo sie wohl diesem 'Darken' begegnet war. Und nun konnte sie sich auch zusammen reimen, dass der Minan der in der Krankenstation so geflirtet hatte wohl auch nicht der Junge war, dem sie nun gegenüber saß.
"Mit deinen Brüdern würde ich mich auch gerne anfreunden."
Sie hatte das Wort Brüder gewählt,weil es fürsie als Vorstellung amnächsten kam. Eineigige Viellinge. Oder so. Mit so einer Situation war sie noch nie konfrontiert gewesen.
Sie zog kurz eine Schnute.
"Aber wenn Darken, das warer doch? Mich anpflaumt obwohl ich es nicht verdient habe, werde ich zurück fauchen, ok? Das heisst dann aber nicht, dass ich dich deswegen nicht mehr mag."
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Re: Lias Träume

Beitragvon Darken » So 5. Feb 2023, 10:28

Sesha sagte erst einmal gar nichts, starrte ihn nur an und Minan fühlte sich von Mal zu Mal unbehaglicher. Was dachte sie jetzt von ihm? Konnte sie nichts sagen oder hatte sie es nicht verstanden was er ihr so zögerlich versucht hatte mitzuteilen. Der Prinz vermied weiterhin den Blickkontakt, doch irgendwann hielt er es nicht mehr aus, hob leicht den Kopf und fing ein freundliches Lächeln von der Dea al Mon auf.
Sie dankte ihm, dass er ihr das anvertraute und sie würde sich von seiner gespaltenen Persönlichkeit auch nicht stören lassen, sie wolle immer noch mit ihm befreundet sein. Minan wagte leicht zu lächeln, setzte sich wieder etwas aufrechter hin.
"Wirklich? Das.. das ist schön. Ich wußte nicht wie.. ähm wie du das aufnimmst. Weil es doch so verrückt klingt", haspelte er verlegen. "Und wenn du Fragen hast..."
Sesha meinte, sie würde sich auch gerne mit seinen Brüdern anfreunden. Damit meinte sie wohl seine anderen Splitter, aber wenn es ihr leichter fiel, es so zu benennen, war es Minan Recht. Hauptsache, die sie verurteilte ihn deswegen nicht. Vielleicht verstand sie ihn jetzt ein bißchen besser.

Die Heilerin stellte klar, dass sie zurückfauchen würde, sollte Darken sie nochmal so anpflaumen. Er solle dann aber nicht denken, dass sie ihn deswegen nicht mehr mochte. Sie mochte ihn? Minan war mehr als froh, dass Sesha das alles so gefasst aufnahm.
"Das ist in Ordnung, Darken fängt oft Streit an. Und er ist schnell beleidigt", fügte er mit einem verschmitzten Zwinkern hinzu. Könntest du bitte aufhören, mich schlecht zu machen?, beschwerte sich Darken in seinem Geiste prompt. "Aber er beschützt mich immer", fügte Minan rasch hinzu. Ob Sesha es seltsam fand, dass er von sich in der dritten Person sprach? Naja, er war zerbrochen, irgendwo mußte sich das ja zeigen.
"Und den Tänzer kennst du auch schon. Er.. ähm.." Der junge Prinz errötete leicht. Wie sollte er das bloß sagen? "Er mag Musik und t-tanzt gern..." Das war nicht ganz das was er hatte sagen wollen, doch er brachte es nicht fertig, Sesha zu sagen, dass dies sein erotischer Teil wäre. "Er mag sehr viele Dinge..."
Hexe und Eis verschwieg Minan lieber komplett, er wollte Sesha weder verwirren noch ihr Angst machen, da er befürchtete sie würde sich dann doch von ihm fernhalten. Da erschien auf dem kleinen Tisch vor dem Sofa das von der Dea al Mon bestellte Essen mit einem kleinen Gruß von der Küche und weiterhin gute Besserung für Minan.
"Oh, so viel...", entfuhr dem Jungen bei der Betrachtung des Essens. So viel Appetit hatte er gar nicht, er brauchte nur Merion, in seinem Magen war ein quälendes Gefühl wegen dem Streit und der Trennung... nein, es war keine Trennung, bloß eine Pause. "Kein Kakao?", fragte er und sah Sesha mit großen Augen an, weigerte sich enttäuscht zu sein. Tee war schließlich auch in Ordnung.
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Re: Lias Träume

Beitragvon NSC » So 5. Feb 2023, 10:33

Sesha

"Nein, das ist nicht verrückt, Minan. Es ist nur ziemlich ungewöhnlich." Sie mochte es gar nicht, dass er sich selbst immer so abwertete. "Und das zu wissen hilft mir einiges besser zu verstehen. Manchmal war ich ganz schön verwirrt, aber für verrückt habe ich dich noch nie gehalten. Für sehr tapfer, freundlich, traurig und launisch, aber nicht für verrückt."
Sie gab ihrer Stimme einen sanften aber bestimmten Klang. Es stimtme ja auch. Gut sie hatte gedacht, sie drehe langsam durch, aber das würde sie ihm nicht sagen, dann würde er sich am Ende nur schlecht fühlen deswegen.
Sie hörte zu, wie er über Darken sprach und machte ein nachdenkliches Gesicht. "Ich streite mich überhaupt nicht gern, aber manchmal bin ich auch schnell beleidigt. Wir werden uns schon zusammen raufen und wenn er sich entscheidet mich nicht zu mögen, ist das auch in Ordnung. Niemand kommt mit jedem gut aus. Aber ich würde es gern versuchen, wenn er auch möchte." Sie wollte ihn natürlich nicht nötigen. Und nur weil Minan sie mochte, hieß das ja nicht, dass die andern sie auch mögen mussten, wenn es wirklich komplett eigenständige.. Leute waren. An das Konzept würde sie sich noch ein bisschen gewöhnen müssen.
Dann sprach Minan von einem Tänzer und fing an zu Stotttern. Es kostete Sehsha alle Willenskraft nicht rot zu werden.
"Der Tänzer ist der, der gerne flirtet ja? Darüber hab ich mich am Meisten gewundert, wenn ich ehrlich bin. Ich flirte zwar nicht so gern uind ich bin da auch nicht so gut drin, aber schien sehr nett zu sein." Sie erinnerte sich an etwas. "Und er mag Kuchen ja?"
Dann hatte sie schon mehr Zeit mit ihm verbracht als sie gedacht hatte und solange er es mit dem flirten nicht übertrieb, würde sie damit auch schon zurecht kommen. "Siehst du Minan? Mit 2 von Euch versteh ich mich schonmal. Ist gar nichts dabei."
Das stimmte zwar nciht ganz, aber das lag an ihr und nicht an ihm. Sie musste sich an die Situation erst gewöhnen, aber das würde schon werden. Es hatte ja vorher schon geklappt und jetzt würde es einfacher werden.

Das Essen kam und Minan fühlte sich von der Menge wohl ein wenig eingeschüchtert. "Keine Bange, du musst das ja nicht alles Essen. Ich hab auch Hunger, ziemlich großen sogar. Wenn du von allemein bisschen isst, reicht das wirklich. Ich hab nur soviele verschiedene Sachen bestellt, weil ich nciht möchte dass du krank wirst. Du hast vorhin recht lang auf den kalten Waldboden gelegen. Ein bisschen warme Suppe, Obst und Salat auf dem Sandwich und der Tee, damit du nicht krank wirst. Du hast doch bestimmt genug von der Krankenstation."
Um zu demonstrieren, dass er wirklich garnicht viel essen musste wenn er nicht wollte schnitt die das Sandwhich noch in kleine Happen.
Als er nach dem Kakao fragte, schaut sie etwas überrascht auf und dann schaute sie entschuldigend.
"Doch natürlich Kakao, das hab ich dir doch versprochen. Ich dachte nur wir essen erst und geniessen den dann in Ruhe und lesen vielleicht zusammen eine Geschichte,oder ich erzähl dir eine. Tut mir leid, ich hätte fragen sollen. Nur weil ich das immer so mache.... Entschuldige. Möchtest du lieber jetzt schon welchen?"
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