Schwierige Heilung
von Darken » Mi 1. Mär 2023, 20:40
Eoshan war mit ihrem Blutdreieck nach Nharkhava gereist. Minan wusste, dass es zu gefährlich für ihn gewesen wäre mitzukommen, dennoch wäre er gerne bei seiner Schwester. Ohne sie und Pyratres fühlte er sich doch ein wenig einsam im Palast zwischen den Bäumen. Lia war zwar noch hier, doch der junge Prinz traute sich nicht so recht sich ihr wieder zu nähern. Ob er bei Eoshans Großmutter wohnen sollte in der Zeit?
Und dann war da natürlich noch Merion. Endlich wussten seine Eltern Bescheid. Leider hatte das bloß noch mehr Probleme hervor gerufen. Shardala und Teron machten sich Sorgen, dass Merion einen gefestigteren Freund brauchte, wenn sie irgendwann mit Eoshan in den Krieg zogen. Daran wollte Minan überhaupt nicht denken. Weder wollte er, dass Merions Eltern in den Krieg zogen noch Merion selbst wie dieser es heimlich vorhatte. Minan hoffte inständig, es käme nicht soweit. Er versuchte im Verzerrten Reich mehr darüber zu sehen, aber seine Kräfte waren schwach und er konnte kaum bestimmen worüber er Visionen sehen wollte. Schlimm waren sie alle. Minan hatte verstärkt Albträume von seiner Vergangenheit und wie sich sein Arm mit dem Schlangenzahn entzündet hatte. Es waren furchtbare Träume, so gerne hätte er mit Eoshan darüber gesprochen. Hoffentlich kam sie bald wieder. Minan hatte ein ganz schlechtes Gefühl über das Königinnentreffen. Irgendetwas furchtbares würde passieren, viele Tote. Aber die Bilder, die er sah, waren flüchtig und er konnte keine Details ausmachen, um Eoshan zu warnen. Er war so nutzlos.
Um wenigstens etwas zu tun, arbeitete der schlanke Prinz an einem neuen Lederarmband für Merion. Heute hatte er es endlich fertig bekommen. Das Leder hatte man ihm ohne Gegenleistung überlassen, was Minan einerseits freute anderseits auch beschämte, weil er keinerlei Mittel hatte es zurückzuzahlen.
Der Prinz ging in Richtung Trainingsplatz, um Merion und die anderen Jugendlichen zu treffen. Er konnte es kaum erwarten seinem Freund das Armband zu zeigen. So beeilte sich der Jugendliche die letzte Sprossenleiter nach unten zu klettern. Aber in der Hast verfehlte sein Arm eine der Sprossen, er rutschte aus, verlor das Gleichgewicht. Die Welt drehte sich, Minan fiel mit einem kläglichen Keuchen auf die Erde, landete auf seinem Arm, der augenblicklich schmerzte.
Verdreht lag der Prinz zu Füßen der Leiter, atmete wild. Der Sturz hatte nur wenige Augenblicke gedauert und ihn völlig überwältigt zurückgelassen. Minan zitterte, spürte den anderen Splitter jetzt ganz nah bei sich.
Ist alles okay, es war nur ein Sturz. Komm steh wieder auf, ich bin bei dir, ermunterte Darken ihn, als Minan fühlte wie die Verlorenheit und Panik ihn zu überwältigen drohte. Er biss die Zähne zusammen, versuchte sich aufzurappeln. Als er jedoch seinen Arm zu belasten versuchte, schoss so ein starker Schmerz durch ihn hindurch, dass er gequält aufwimmerte und wieder zu Boden sackte.
Stell dich nicht so an, mokierte Darken, der daraufhin die Kontrolle übernahm. Minans Bewußtsein schwebte eine Ebene tiefer, wo er den Schmerz nicht mehr ganz so stark spürte und er sich sicherer fühlte. Darken versuchte derweil aufzustehen, vergeblich, er fluchte und keuchte gepresst.
"Scheiße, das fehlte gerade noch."