Kaereille Dies ist ein privates Rollenspielforum

[NSC]

Cliuenar

Er war gefesselt. So fest, dass er sich kaum bewegen konnte. Sein Körper wies an allen möglichen und unmöglichen Stellen unterschiedlich große Verletzungen auf. Er fühlte den Schmerz in all seiner Intensität, aber er sagte kein Wort. Was sollte er schon sagen? Sie würden ihm sicher keine Heiltrank geben, nur weil er verletzt war. Vielleicht hätte er sich nicht wehren sollen, als sie ihn gefangen nahmen, vielleicht hätte er freiwillig mit ihnen gehen sollen. Aber es gab etwas, was ihm das verboten hatte.
Er war noch nie Stolz gewesen, nie. Er hatte seiner Königin gedient, getan, was sie wollte, er war gut gewesen, hatte sich von ihr demütigen und verraten lassen und hatte das alles wegstecken können.
Aber sie hatte ihn zu jemanden werden lassen, der er nicht war. Oder vielleicht doch. Jetzt war er diese fremde, brutale Person, der ein Leben nicht mehr wert war, als ein Tag ohne Sonne in der Hölle. Welches Leben? Seins? Die, die er genommen hatte?
Er erinnerte sich an die Schreie der jungen Schlampen, wie sie sich unter ihm gekrümmt und gefürchtet hatten. Er erinnerte sich an die Genugtuung, als sie endlich verstummten und starben. Oder als ihr Blick so leer wurde, dass es aussah, als wären sie nur aus dünnen Glas.
Er würde es wieder tun, bei jeder Gelegenheit würde er diejenigen verraten, denen er vertraute. Er hatte aus seinm Fehler gelernt. Vertrauen war eine Schwäche, die man sich nicht leiseten durfte, denn irgendwann würde es ausgenutzt werden, das war ihm vollkommen klar. Aber diesen Fehler würde er sicher nicht noch einmal begehen.

Die Sonne brannte ein wenig. Das Salz seines Schweißes hatte sich einen schmerzhaften Weg zu seinen Wunden gebahnt und hinderte ihn daran, sie ein wenig zu vergessen. Er würde schon nicht vergessen, es gab Wunden, die tiefer saßen als die körperlichen. Und selbst wenn er sie oberflächlich vergessen würde, sein innerer Geist würde sie nie außer Acht lassen und mit seinen mentalen Fingern immer wieder über sie streichen, lernen, was man tat, um solchen Wunden zu entgehen.
Cliuenar lächelte grausam. Die Wache in seiner Nähe warf ihm nervöse Blicke zu, als seine Flügel ein wenig raschelten. Das war das erste Anzeichen seit einiger Zeit von ihm, dass er noch lebte. Seine dunklen Augen funkelten.

[Siandra]

Siandra fühlte sich gar nicht wohl auf dem Sklavenmarkt. Zu viele schlechte Erinnerungen verband sie damit. Doch genau deswegen war sie mit Tania hier. Damit sie dies verarbeiten konnte und nicht jedes mal so empfindlich darauf reagierte, wenn sie etwas mit ihrer Sklavenzeit verband.

Allmählich wurde sie wieder etwas ruhiger und sicherer. Sie waren nun auch schon eine Weile unterwegs und die Mittagssonne brannte heiss herunter. Aber das genoss sie, erinnerte sie das doch an ihre eigene Heimat.

Da blieb sie abrupt stehen. Im Augenwinkel hatte sie eine Bewegung wahr genommen. Flügel, die sich ausbreiteten. Sie drehte sich danach um und gewahrte einen überaus attraktiven Eyrier. Dass er gut aus sah, interessierte sie herzlich wenig. Sondern viel mehr, dass er ein Eyrier war. Ein Eyrier, gefesselt und zum Verkauf ausgestellt. Mit Vertretern dieses Volkes hatte sie noch nie Glück gehabt. Sie hatten ihr bis jetzt nur Schmerzen zugefügt. Ein Schauder lief durch ihren Körper, als sie sich an die Ereignisse in Askavi erinnerte. So viel Leid, Blut, Schmerz und Tod.

Doch nun, stand ein Eyrier wehrlos vor ihr. Ein Eyrier, an dem sie ihren ganzen Zorn ausleben konnte, sobald er ihr gehören würde. Ihre Augen nahmen für sie einen ganz untypischen grausamen Ausdruck an. Bevor ihr wirklich bewusst wurde, was sie da tat, bot sie auch schon die 3.000 Goldmark für ihn.

[Tania]

Eigentlich wollte Tania gar nicht hier sein, doch sie tat es für Siandra und es war nötig das zu tun, schließlich musste Siandra endlich ihre Zeit auf dem Sklavenmarkt verarbeiten und das ging am besten wenn man auf einen Sklavenmarkt ging. Das einzige Problem das bestanden hatte war, dass sie selbst vor nicht allzu langer Zeit selbst auf den Bühnen gestanden hatten und Tania nicht hier sein durfte, jedenfalls nicht als Einkäuferin, doch die Beiden hatte einige Zeit darüber gesprochen und waren der Meinung, dass Tania hier nichts passieren konnte, denn sie trug nun Schwarz und niemand würde es wagen sie jemals wieder gefangen zu nehmen, es sei denn er wollte unbedingt den Tod.
Als Siandra plötzlich stehen blieb wäre sie beinahe in sie hinein gerannt und deshalb wollte sie sich auch gerade beschweren, doch dann sah sie den Grund für den plötzlichen Stop. Ein Eyrier, ein gut aussehender Eyrier. Doch scheinbar war das gute Aussehen nicht der Grund für Siandras Interesse, jedenfalls sah es nicht danach aus.

Tania bemerkte den Ausdruck in ihren Augen und verstand sofort warum Siandra auch schon im nächsten Augenblick für den Mann bot. Ihr sollte es Recht sein, schließlich war es nicht das schlechteste einen Mann zu besitzen ohne das dieser sich wehren konnte. Als Hure hatte sie so einiges Durchmachen müssen und als Sklavin hatte sie gelernt, dass Männer Spaß daran hatten Frauen zu quälen und nun hatten sie die Möglichkeit einen Mann zu kaufen dem sie es mit gleicher Münze zurück bezahlen konnten.

*Wenn jemand versucht dich zu überbieten dann werde ich weiter machen* sandte sie Siandra liebevoll und ging dann zu dem gefesselten Eyrier. Liebevoll strich sie ihm über die Brust und keuchte scheinbar entsetzt auf als sie an einer Wunde vorbei strich. "Gibt es hier keine Heilerinnen?" fuhr sie eine Wache an "Das mindert seinen Wert" lächelnd blickte sie dem Mann in die Augen.
"Weißt du ich finde es wirklich interessant weswegen manche Männer hier landen. Was hast du getan um dieses Schicksal zu verdienen?" Natürlich hätte sie auch eine Wache fragen können, doch sie wollte es von ihm hören.

[NSC]

Cliuenar

Er fühlte, dass Blicke auf ihm ruhten, fühlte den Hass und die Wut, die von einer Hexe ausgingen, wenn er ihre mentale Signatur richtig deutete. Oh, er würde sie schon nicht falsch erkennen, seit er mit den letzten sechs Hexen in Kontakt gekommen und eine kleine Auseinandersetzung gehabt hatte, hatte sich dieses widerwärtige Gefühl, das allen Hexen anhaftete, tief in seinen Geist eingebrannt und er würde sicher nie wieder eine Hexe mit einem Mann verwechseln. Nie.
Er sah nicht auf, ihm war klar, dass er sich nicht täuschte. Es war ihm so klar, wie die Schmerzen in jeder seiner einzelnen Wunden. Cliuenar hörte die eindeutig weibliche Stimme, die ein Gebot anfing und wusste, dass es um ihn ging. Er sah nicht auf. Am Ende war es egal, wo er hinkam, es war eine Hexe, eine Frau, die über ihn wachen sollte und das war schlimm genug. Allerdings gab ihm das eine Möglichkeit, ein weiteres Opfer zu finden, sollte er die Zeit besitzen. Aber noch war es nicht so weit und es konnte noch alles mögliche dazwischen kommen.

Er spürte, dass eine Frau näher auf ihn zukam. Sie war stark, aber es war nicht die, deren Hass und Zorn er gefühlt hatte. Ihre Finger glitten sanft über seinen Oberkörper, er musste das Verlangen unterdrücken, nach ihr zu beißen. Warum er es überhaupt unterdrückte, wusste er nicht, sie hätte es verdient, genauso, wie alle Hexen es verdienten gebrochen und zerstört zu werden. Sie nahmen sich zu viel heraus, erwarteten von ihren Männern absolute Treue, damit es leichter für sie war, diese zu verraten. Nein, Hexen verdienten nichts.
Ihr Keuchen erweckte nur das Gefühl in ihm, ihren verlogenen Hals umzudrehen. Es war ihm egal, ob sie es nicht auch wirklich ernst meinen konnte, Frauen logen alle. Das war eindeutig, egal, was sie taten, sie logen immer. Natürlich ging es nur um seinen Wert, denn, sollte er Narben von jeder Wunde davontragen, die sie ihm zugefügt hatten, würde er seine Attraktivität verlieren.
In seinen Augen war er nicht besser gewesen als andere Männer, aber die meisten Frauen schienen einen Narren an ihm zu fressen. Früher hatte er es genossen, diese Aufmerksamkeit geschenkt zu bekommen. Früher hatte er noch keine Königin zerbrochen gehabt. Jetzt genoss er andere Dinge.

Er erwiderte den Blick der Hexe gelangweilt, als boten sie nicht für ihn, als würde er in einen Spiegel sehen, der immer vor ihm hing und an dessen Anblick man sich schon gewöhnt hatte. Er kannte sich, und mehr als verlogene Spiegel waren die Augen einer Frau nun mal nicht.
Dass sie die Frage an ihn richtete und nicht an die Wachen hatte sicher seinen Grund, aber da es ihn nichts anging und er seine Gedanken um andere Dinge kreisen ließ, und es ihm sowieso egal war, wie so ziemlich alles, fragte er nicht nach.
"Ich hatte einige kleine Differenzen mit meiner Lady. Sie wollte, dass ich mich an anderen abreagierte. Aber als sie wiederkam, wurde unsere Auseinandersetung etwas blutig."
Eine Erklärung, die jeder hättte geben können, so nah an der Wahrheit, dass man es nicht als falsch bezeichnen konnte, aber doch so ungenau, dass man nichts daraus ziehen konnte.

[Siandra]

Ihr Hass und ihr Zorn auf Männer und Eyrier fokusierte sich nun voll und ganz auf den Mann, den sie im Begriff war zu kaufen. Sie liess sich regelrecht von ihren Gefühlen mitreissen, hatte sich immer weniger unter Kontrolle. Ihr Blick wurde ganz glasig.

Nur kurz wurde sie aus ihrer Gefühlswelt gerissen, als Tania ihr liebevoll mitteilte, dass sie sie unterstützen würde, falls ihr das Geld ausging. Siandra sandte keine Worte zurück. Nur eine Welle der Dankbarkeit und Freundschaft. Gleich darauf viel sie aber wieder zurück.

"Ist doch egal, wenn er an Wert verliert", sagte sie kalt. "Dann müssen wir auch weniger bezahlen und an den paar Kratzern wird er schon nicht sterben." Langsam trat sie zu ihm heran und legte ihre Hand auf eine grössere Wunde auf seinem Brustkorb. Sie gab etwas Druck darauf und sie fing sofort wieder an zu bluten. Gebannt beobachtete sie, wie die rote Flüssigkeit seinen Körper hinunter rann. Dann sah sie dem Krieger in die Augen und schien ihn doch nicht wahr zu nehmen. "Schliesslich will ich ihn ja auch nicht wegen seinem Aussehen kaufen." Sie trat etwas zur Seite und strich sanft über seine Schwingen. "Sondern ich will ihn wegen seiner Flügel haben."

[Tania]

Die Langeweile in seinem Blick nervte sie ungemein, denn irgendeine Reaktion hatte sie schon erwartet und nicht sowas. Doch bevor sie sich zu seiner mehr als ausweichenden Antwort äußern konnte erschien Siandra neben ihr.
Interessiert beobachtete Tania was ihre Freundin mit ihm anstellte. Tania kannte diese Seite von Siandra nicht, doch eigentlich störte es sie nicht, dass sie so mit ihm spielen wollte.

"Die Flügel? Die kannst du gern haben, aber da ich den Rest mir gern mal ausleihen würde fänd ich es schon besser wenn er weiterhin gut aussieht" meinte sie freundlich zu Siandra und wandte sich dann wieder an den Sklaven.

"Differenzen? Ich glaube ja irgendwie das du mir ausweichst, warum? Ich war doch bis jetzt so nett zu dir und wollte dir sogar eine Helerin besorgen und du weichst mir aus."

[NSC]

Cliuenar

Die Kälte Stimme der anderen Frau, deren Zorn er zuerst gespürt hatte, ließ ihn kurz aufhorchen. Sie ... was sie sagte, war nicht gelogen. Irgendwie ein seltsamen Gefühl, als hätte man ihn damit schon wieder verraten. Aber sie sprach im Zorn, was erwartete er da? Cliuenar versuchte, sich nicht anmerken zu lassen, dass er einen Moment lang aufmerksam gewesen war.
Die Frage der anderen Frau, die jetzt noch dichter an ihm stand, war unangenehm genug. Außerdem ... er blutete schon wieder. Ein leises Knurren entfuhr seine Kehle, als er die fremden Finger auf seiner Brust sah. Weniger, weil sie seine Wunde wieder geöffnet hatten. Sie hatte auch vorher so sehr geschmerzt, dass er den Unterschied zwischen offen und zu fast gar nicht bemerkte.
Es waren einfach zwei Frauen zuviel, die sich gerade an seinem Körper zu schaffen machten.
Erneut stieg ein bösartiges Knurren aus seiner Kehle, als sie auch noch seine Flügel berührte. Mit einem herrischen Schnauben ließ er einige Muskeln zucken, die seine gewaltigen Schwingen dazu brachten, sich zu bewegen und der einen Frau einen heftigen Schlag zu verpassen.

Dann wandte er sich der Frage der anderen Frau etwas genauer zu. Er konnte aber nicht besonders konzentriert denken, denn das, was sie eben gesagt hatte, war das letzte, woran er noch hing. Seine Flügel ... verflucht sei seine männliche Ehre! Er hatte seine Königin gebrochen! Verdammt sei seine Versklavung! Er war vorher schon nicht mehr als ein Diener gewesen. Doch seine Flügel ... er würde mit und ohne ihnen ein Eyrier sein, aber ohne würde ihm etwas entscheidendes fehlen.
"Natürlich weiche ich aus. Was soll ich schon erzählen? Vielleicht, dass ich sie zerbrochen habe ... oder getötet!", stieß er gepresst hervor. Ein Ziehen in seiner Brust begleitete seine Worte. Die Wunde schmertze doch mehr, als er gedacht hatte.

[Siandra]

Zornig schrie sie auf, als sein Flügel ihn hart traf und taumelte einige Schritte zurück. Sie hörte nicht alles von dem Gespräch. Doch sie vernahm etwas von Zerbrechen. Etwas, von dem sie sehr lange Angst gehabt hatte. Das zusammen mit dem Schlag liess sie durchdrehen.

Mit einem wütenden Fauchen sprang sie auf ihn zu und schmetterte ihm ihre Faust ins Gesicht. "Du elender Mistkerl", kreischte sie ihn schrill an, bearbeitete sein Gesicht weiterhin mit ihren Fäusten. "Wie kannst du es nur wagen, so leichthin, ruhig und arrogant darüber zu sprechen?"

[Tania]

Entsetzt beobachtete sie die Szene, eigentlich hatte sie Siandra aufhelfen wollen als er sie Boden warf, doch das schaffte die Hexe scheinbar auch ganz gut allein und nun bearbeitete sie ihn auch noch mit ihren Fäusten.
Nach etwa einer Minute schaffte sie es sich aus der Starre zu lösen welche sie befallen hatte und hielt Siandra fest.
*Nicht! Nicht hier, das bringt uns nichts als Ärger* sie sandte mit ihren Worten auch noch Wärme und Verständnis mit.

"Und nun zu dir" abrupt drehte sie sich zu dem Eyrier. "Du solltet deine Wortwahl überdenken, oder besser gesagt deinen Ton während du mit einer Frau sprichst." Sie legte eine Hand auf seine Brust und die andere unter sein Kinn, dann zwang Tania ihn sie anzusehen. "Es scheint dir keineswegs Leid zu tun, dass du solche Dinge verbrochen hast, doch wir werden es dir schon noch beibringen zu bereuen." Zärtlich strich sie über die blutende Wunde und leckte sich dann die mit Blut beschmierten Finger ab "Du schmeckst gut" stellte sie dann fest und blickte wieder zu Siandra. "Willst du auch mal probieren?"

[NSC]

Cliuenar

Er fühlte, wie die Fäuste auf ihn niederprasselten, es schmerzte. Aber er sagte keinen Ton. Was hätte es ihm gebracht? Es gab andere Arten von Gegenwehr ... leise und heimlicher ... Als eine Faust wieder erschreckend schnell auf ihn zu sauste, spannte er sich an, zwang sich, sie genau anzusehen und zu beobachten und zielte sorgfältig. Dann biss er zu. Er war sicher, dass er getroffen hatte, und versenkte seine Zähne in ihrer Haut.
Dann war es plötzlich alles vorbei, die Schmerzen, die ihn soeben beschäftigt hatten, wurden von denen ersetzt, die ihn schon die ganze Zeit peinigten und in Schach hielten. Die andere Hexe hatte ihre Freundin aufgehalten.

Sie schien ihre Freundin etwas zu beruhigen, dann wandte sie sich ihm zu und jedes ihrer Worte war eine Drohung, die er erstaunlicher Weise ernst nahm, vor der er sich aber nicht wirklich fürchtete. Ein seltsamen Gefühl, als hätte sie ihm etwas versprochen. Dann berührte sie ihn schon wieder, eine ihrer Hände landete an seinem Kinn, die andere an seiner blutigen Brust. Er atmete tief ein, versuchte, sich ein wenig zu beruhigen, aber das brachte ihn nur ziehenden Schmerz ein. Wusste sie übrhaupt, wovon sie sprach?
Er änderte seinen Ton nicht, als er gereizt antwortete: "Es gibt Leute, die verdienen es, Schmerzen zu haben. Ich könnte euch eine nette Geschichte erzählen, allerdings würdet ihr das sowieso alles anders sehen. Was würde es mir bringen, euch offen darzulegen, warum ich Dinge getan habe, die ich nicht bereue, warum ich sie nicht bereue? Ihr verdammten Hexen spielt sowieso nur mit den Männern!"
Er hatte sie bemüht. Wirklich sehr. Und am Anfang waren sein Worte auch ruhig gewesen, egal, dass bei jedem tiefen Atemzug die Wunde weiter aufriss. Aber ... es war die Wahrheit, die er sagte. Die Wahrheit, die ihm niemand glauben würde. Es war ihm egal, dass sie ihn für einen Vergewaltiger hielten, solange sie keine solchen Forderungen von wegen Reue stellte. Etwas, was sie nicht verstehen konnten.
"Übrigens ist das mein Blut!", zischte er. "Ich brauche es selbst!"

[Siandra]

Zitternd stand sie in Tanias Umramung, konnte sich langsam durch ihr Verständnis und Wärme beruhigen. Da bemerkte sie auch den Schmerz in ihrer Hand. Verblüfft hob sie sie hoch und sah zu ihrer Überraschung Abdrücke von Zähnen darauf.

"Du hast mich ja gebissen", sagte sie vorwurfsvoll zu dem Eyrier. Doch dann wurde sie von Tania's Frage abgelenkt. Fasziniert trat sie auf ihre Freundin zu. Wie hypnotisiert streckte sie ihre Hand aus, tauchte die Finger in sein Blut, führte sie an den Mund und leckte sie erst zögerlich, dann genüsslich ab.

"Jaaah", meinte sie verträumt, schwärmerisch. "Er schmeckt gut. Ich will mehr." Seine Worte und Proteste nahm sie gar nicht erst wahr.

[Tania]

Sie legte ihre Hand wieder auf die blutende Wunde und drückte etwas zu, es würde ausreichen um ihm weitere Schmerzen zuzufügen, das war dafür das er Siandra gebissen hatte.

"Ich glaube auch das es Menschen gibt die Schmerzen verdienen" zum Zeichen das sie ihn damit meinte presste sich ihre Hand stärker auf seine Brust "Es interessiert mich nicht warum du jemanden vergewaltigt hast und auch nicht warum die Frau unter dir dann sterben musste. Du hast es getan, die Gründe dafür sind völlig unerheblich" ihre Stimme nahm ein kalte scharfe Note an, während ihre eisblauen Augen noch eisiger wurden.

"Und nein, es ist nicht dein Blut, dieses Blut gehört deinen Besitzern und bisher hat noch niemand außer uns auf dich geboten, also sieht es ganz so aus als wäre dein Blut nun das unsere." verträumt strich sie ihm über seinen Hals, direkt über die Stelle an der sein Puls schlug.

[NSC]

Cliuenar

Die andere beachtete ihn nicht weiter, nur, dass er Gegenwehr geleistet hatte, fiel ihr auf, aber das schien nicht so schlimm zu sein, denn im nächsten Moment war sie damit beschäftig, ihm seine Wunde zu lecken. Er knurrte sie böse an, wagte aber nicht, etwas weiteres zu machen. Irgendwo hämmerte es in seinem Kopf, vielleicht ein Vorwurf, weil er der Frau Schmerzen zugefügt hatte. Vielleicht auch der Mangel von Flüssigkeit oder das schmerzhafte Verarbeiten von dem grauenvollen Wissen, wie seine Zukunft ausssehen sollte, wenn diese beiden Hexen ihn tatsächlich kauften.

Der plötzliche Schmerz, der durch seinen erschöpften Körper schoss, ließ ihn krampfhaft nach der trockenen Luft schnappen. Sein gewalttätiger Blick war auf diejenige gerichtet, die ihm Schmerzen zufügten. Natürlich hatte sie ihre Worte gegen ihn gerichtet. Vielleicht verdiente er den Schmerz. Aber es gab schlimmere Dinge, das wusste er, auch wenn ihm dieses Wissen im Moment nichts bringen würde. Aber die Wunden des Körpers heilten oder der Körper starb, beides relativ angenehme Varianten. Wurde man psychisch getroffen, trug man diese Verletzungen sein Leben lang und sie drohten immer wieder aufzureißen, wurden jedes Mal empfindlicher.
Es war ihm egal, wie kalt sie war, wie hart sie ihn ansah. Es war eine Frau. Das sagte alles, sie verdiente keine Treue, sie nutzten dieses Geschenk aus und spielten damit und mit ihren Männern, wie mit einem Ball, den man treten konnte.

"Mir war klar, dass es euch nicht interessiert. Man könnte euch genauso anklagen, dass ihr mir jetzt Schmerzen zufügt, denn mehr ist eine Vergewaltigung auch nicht. Schmerz.
Es gibt sicher Hexen, die kaum Grund bieten, sie zu zerstören. Aber da ihr selbst eine Hexe seit, werdet ihr mich nie anhören und auch nie verstehen. Macht war ihr wollt, nehmt euch mein Blut, es ist das Blut eines Schänders, wie ihr sagt und es schmeckt euch trotzdem. Vielleicht vertrockne ich auch ...!"
Er versuchte, ihre Hand zu ignorieren, aber es war ein einfacher Instinkt, dass er danach schnappte, wie ein wildes Tier, als sie seinem Puls zu nahe kam. Niemand würde sich freiwillig an verletzlichen Stellen berühren lassen, wenn er sich in Gefahr befand. Beißen war im Moment seine einzige Möglichkeit, sich zur Wehr zu setzen, eigentlich nicht mehr als eine Drohung, denn viel konnte er nicht ausrichten.

[Siandra]

Langsam kam sie wieder zu sich, betrachtete ihre blutverschmierten Finger etwas verblüfft. Lauschte aber nun den worten des Eyriers aufmerksam. Dennoch schien es noch immer, als käme sie von sehr weit her. Gerade noch rechtzeitig, konnte sie einen rosenenen Schild um Tania's Hand legen, als er wieder zubeissen wollte. Irgendwie hatte sie das kommen sehen. War sie doch eben auch gerade gebissen worden.

Dann betrachtete sie den Mann eine Weile nachdenklich und schweigend. Sie verstand nun auch wieso Tania wollte, dass er gut versorgt wurde und wieso sie ihn sich ausleihen wollte. "Vielleicht sollten wir wirklich etwas mehr Sorge zu ihm tragen", meinte sie zögerlich. Sie rief ihren Wasserbeutel herbei, öffnete ihn und hielt ihn dem Sklaven an den Mund.

Über seinen Vorwurf, dass sie ihm Schmerzen zufügten, konnte sie nur müde lächeln. Das jetzt war doch noch gar nichts. Wnn er wüsste, was sie Beide schon so alles erlebt und getan hatten. Doch, dass sie Beide ebenfalls Mörderinnen waren, brauchte er nun ganz sicher noch nicht zu wissen. Später vielleicht einmal.

"Nicht, dass du uns vertrocknest, wie du gerade angesprochen hast. Aber sag. Du sprichst so locker von einer Vergewaltigung. Dass sie auch nicht mehr als Schmerz sei. Wurdest du denn schon einmal vergewaltigt, dass du so locker darüber sprechen kannst?" Ihre Stimme hatte einen gefährlich leisen, bedrohlichen Tonfall angenommen. Sie war schon mehrfach beinahe vergewaltigt worden. Und schon das, war für sie mehr, als nur einfach Schmerz gewesen.

[Tania]

Glücklicherweise reagierte Siandra schneller als sie selbst, denn sie hatte den Angriff auf sich erst zu spät gesehen und es wäre sicher schmerzhaft gewesen gebissen zu werden. Doch Siandra hatte es verhindert und so konnte sie weiter die Gelassene spielen. Lässig verschränkte sie die Arme vor der Brust und lächelte ihn süffisant an.
"Jeder bekommt das was er verdient" meinte sie leichthin "Du hast Hexen Schmerzen zugefügt und nun ist es nur gerecht, dass Hexen dir Schmerzen zufügen im Namen derer die es nicht mehr können." Immer noch lächelnd beobachtete sie wie Siandra ihm Wasser gab. Dann wanderte ihr Blick kurz zur Seite wo sie eine Heilerin entdeckte. Entschlossen ging sie zur der Frau und wechselte kurz ein paar Sätze mit ihr bevor sie mit ihr zurückkam und diese anfing sich um seine Wunden zu kümmern. "Wir wollen ja nicht, dass du uns verblutest bevor wir unseren Spaß mit dir hatten" gemein grinste sie ihn an.

"Und noch was. Wenn du noch einmal versuchen solltest mich zu beißen werde ich dementsprechend bestrafen." Sie führte nicht weiter aus wie die Strafe auszusehen hatte, schließlich war Unwissenheit manchmal schlimmer als zu wissen was geschehen würde. Dann schwieg sie um seine Antwort auf Siandras Frage zu hören, denn sicherlich hatte er keine Ahnung wie schmerzhaft eine Vergewaltigung wirklich für eine Frau war, doch was er davon dachte war sicher mal was neues.

[NSC]

Cliuenar

Es betrübte ihn, dass die andere Hexe schneller und schlauer gewesen war als ihre Freundin, aber daran konnte er recht wenig ändern. Er hatte wohl gemerkt, dass die eine schon ein wenig erschrocken war, aber sie blieb dann doch so gelassen, dass er sich für die Bewunderung hasste, die er ihr zukommen lassen musste. Aber besser, man überschätzte einen Feind und zollte ihm Respekt, als ihn zu unterschätzen und wegen Spott zum Gespött zu werden.
Die andere, die, die er gebissen hatte, erschien plötzlich überforsorglich, als sie mit einer Flasche auf ihn zukam. Seine Gedanken überschlugen sich. Er konnte nichts von ihr annehmen, nicht, wenn er geistig so zerrüttert und unaufmerksam war, dass er nicht mal ihr Angebit mental untersuchen konnte. Außerdem hatte er sie gerade gebissen. Also biss Cliuenar seine Zähne fest zusammen und verweigerte das Wasser, das man ihm anbot. Sollte er doch vertrocknen, es war ihnen letztendlich egal. Vielleicht war es feige, dass er sich so einen Weg Richtung Tod ebnete, aber lieber wurde er als Angsthase beschimpft, als je wieder einer Hexe zu vertrauen. Schließlich waren sie alle die gleichen, verlogenen Wesen, die sich Männer zu Untertanen machten.

Jeder bekommt das, was er verdient ... Bei diesen Worten musste er bitter auflachen, auch wenn das dazu führte, dass seine trockene Kehle aufzureißen schien. Zumindest deutete der Schmerz darauf hin, der ihn befiel. Aber er sagte nichts dazu, wartete einfach bis sie fertig war. Er würde sich sowieso daran gewöhnen müssen, dass er nicht reden durfte, was und wann er wollte, sondern nur, wenn man ihn aufforderte.
Er sah die andere Frau, die die ihm jetzt Wasser angeboten hatte, einen Moment an, als sie ihm ihre Frage stellte. Er wusste nicht, was er darauf antworten sollte. Er fühlte sich leer, es wra ihm nach wie vor alles verdammt egal, aber er hatte nicht mal mehr die Kraft weiter zu kämpfen. Verzweiflung schlich sich in seinen Blick. Sie musste schlimmes durchgemacht haben, dafür bestrafte sie jetzt ihn. So wie er seie Wut an den Hexen ausgelassen hatte.
"Nein, man hat mich noch nicht vergewaltigt", gab er leise zu. "Zumindest nicht direkt und körperlich ..." Vielleicht war es fast eine Entschuldigung, zumindest war es ein Geständnis.
Eine Heilerin kam, er knurrte auch sie wütend an und drohte mit seinen Zähnen. Im Laufe dieses Tages würde er sich sicher zu einem Tier entwickeln. Aber mehr war er ja auch nicht mehr.
Sein Blick wanderte zu der Hexe, bei der sein Versuch, sie zu beißen, gescheitert war.
Er sagte nichts, hinsichtlich auf ihre Drohung. Er fürchtete sich zwar, aber das musste sie ja nicht wissen. Und es gab wohl schlimmere Dinge als körperliche Strafe ... vielleicht ein zerstochenes Herz ... aber er schwieg, wehrte sich nur halbherzig weiter gegen das Wasser und die Heilerin und kehrte sich in sich zurück.
Was sollte er schon sagen? Sie sahen doch nur, was sie wollten ...

[Siandra]

"Hmmm, das ist eine gute Wortwahl, noch nicht", meinte Siandra verträumt und ihr Blick wurde wieder glasig. "Das noch gefällt mir besonders gut. Aber da du ein Mann bist, wirst do sowieso nie das fühlen können, was eine Frau fühlt. Doch das schlimmste an einer Vergewaltigung ist das was dem Geist angetan wird und nicht, das was der Körper erleiden muss, von dem her..." Sie sprach nicht weiter. Beobachtete nur, wie die Heilerin ihn behandelte. Sie leistete gute Arbeit.

Schliesslich meinte sie spöttisch zu Tania: "Unser Vögelchen will nicht trinken. Was sollen wir da nur machen?" Sie nahm sich einen grossen Schluck aus dem Wasserbeutel und bot ihn anschliessend ihrer Freundin an.

[Tania]

"Will er nicht?" lächelnd nahm sie den Beutel in die Hand und schüttelte den Kopf. "Aber warum willst du denn nicht?" Sie nahm einen großen Schluck, auf diesem Sklavenmarkt war es aber auch wirklich immer verflucht heiß.
Lächelnd ließ sie den Beutel wieder sinken und betrachtete ihn eingehend, ihr war gerade eine Idee gekommen.
"Wenn du nichts trinkst wirst du vielleicht ohnmächtig in dieser Hitze, oder noch schlimmer du könntest sogar sterben." Tania kam ihm wieder näher berührte ihn dieses Mal aber nicht, jedenfalls vorerst. Dann hob sie den Wasserbeutel und ließ einen Teil der Flüssigkeit über seinen Körper fließen, er sollte spüren was er durch seine Weigerung verpasst hatte. "Ich glaube ich weiß warum du nicht trinken wolltest, sicher hast du vermutet wir hätten Drogen in das Wasser gemischt, nicht wahr?" sie lachte leise auf "Als ob es noch nötig wäre dir Drogen zu geben damit du tust was wir sagen.

Sie kam ihm noch ein Stück näher und nahm dann noch einen Schluck aus dem Beutel. Nachdem sie getrunken hatte waren ihre Lippen noch feucht von der kühlen Flüssigkeit und glänzten in der Sonne. "Möchtest du jetzt vielleicht doch was haben?" sie wollte ihn betteln hören nach dem Wasser, doch falls er ihr diese Genugtuung verweigern sollte hatte sie auch noch einen anderen Plan ihn zu zeigen wo er stand und was er Wert war.

[NSC]

Cliuenar

Er musste zusehen, wie sie vor seinen Augen das Wasser tranken, das er verschmäht hatte. Ja, sie hatten keine Drogen rein gemischt, das war nun eindeutig. Aber es war eine andere Droge, wenn er sich ihnen jetzt untewarf. Doch, als sie seelenruhig immer mehr von dem Wasser nahm, konnte er nicht mehr. Er konnte nicht mehr hinsehen. Musste er das denn? Nein ... nicht wirklich ...
Cliuenar hängte sich ins Seil, ließ seinen Kopf auf seine zerschundene Brust sinken, auch wenn das schmerzte und versuchte das Geräusch des leise plätschernden Wassers zu ignorieren.
Das, was die Hexe sagte, war ihm sowieso egal. Es waren Drohungen. Mit soetwas würde er sich nicht beschäftigen, bis sie wahrgemacht wurden. Er wollte sie nicht weiter sehen müssen, wünschte sich fast verzweifelt, dass jemand anderes kam, ihn kaufte und mit sich nach Hause kam. Aber die eine Hexe trug Schwarz ... wer konnte gegen sie bieten und gewinnen? Hoffnungslos. Cliuenar schluckte. Seine Brust hob und senkte sich heftig, es war einfach zu warm und er hatte schon lange weder Flüssigkeit noch Nahrung zu sich genommen, als das er diese körperliche Anstrengung einfach so überstehen könnte.

Dann war die eine Hexe wieder da, die Schwarz trug. Ohne Vorwarnung ergoss sich ein kühler Schwall Wasser auf seinem Körper, löste das Salz seines Schweißes und einen Teil des getrockneten Blutes. Es schmerzte, wie das Salz in der Wunde brannte. Nicht nur das Salz auf dem Körper ... Natürlich wollte sie ihn demütigen, sie wollte, dass er sie bat, ihm Wasser zu geben. Er würde ihr diese Genugtuung nicht geben, keiner dieser weiblichen Schlampen sollte je wieder durch ihn Genugtuung erfahren, solange er es verhindern konnte.
Er atmete tief ein, kratzte den letzten Rest an Konzentration in sich zusammen und sah auf. Auch, wenn in seinen Augen wohl Qual stehen musste, die er nicht mehr verbegen konnte, die Sonne hatte sein eisies Schild längst zerstört, so sah er sie doch unverwandt an.
Sein Blick wurde immer wieder von dem in der Sonne funkelnden Wasser auf ihren verächtlich verzogenen Lippen angezogen, doch schließlich konnte er ihr in die Augen sehen, ließ noch etwas Zeit verstreichen, um sich zu sammeln, denn er wusste, dass auf seine Antwort kein zärtliches Streicheln mehr folgen würde. Seine Stimme war nicht mehr als ein heiseres Krächzen, doch es gelang ihm dennoch sie noch ein Mal fest und beherrscht klingen zu lassen. Vielleicht würde er gar nichts mehr sagen können, sobald sie mit ihm fertig war.
"Danke, nein. Ich verzichte."

[Siandra]

Leise lachte Siandra auf. "Er will noch immer nicht unser stures Vöglchen. Dabei ist es doch so angenehm, an so einem heissen Tag, das kühle Nass seine trockene Kehle herunter rinnen zu lassen."

Sie wandte sich an Tania und meinte nachdenklich: "Ich glaube er hat einfach nur Angst vor uns und will möglichst rasch sterben. Und da dem Feigling nichts anderes mehr übrig bleibt, versucht er es nun mit verdursten."

Siandra nahm wieder den Wasserbeutel entgegen und Trank noch ein letzten Schluck. Dann war er beinahe leer. Den Rest kippte sie dem Eyrier vor seine Füsse auf den staubigen Boden, wo es wohl rasch verdunsten würde. "Aber weisst du Vögelchen", sagte sie genüsslich. "So etwas kann sehr, sehr lange dauern, ist äusserst schmerzhaft und geht gar nicht so leicht. Das kannst du mir ruhig glauben. Da spreche ich aus Erfahrung."