Kaereille Dies ist ein privates Rollenspielforum

[Kayne]

"Meinst du, es gefällt ihr?", fragte Kayne und Hendrik raufte sich aufseufzend die Haare.
"Hör auf mich das zu fragen! Das Kleid ist perfekt. Aber bei der Mutter der Nacht, wenn du mir noch einmal diese Frage stellst-", setzte der alte Schneider an und Kayne hob rasch abwehrend die Hände, um dann leicht verschmitzt zu lächeln.
"Schon gut, ich habs ja verstanden." Er war gerade dabei einen neuen Entwurf für ein neues Kleid zu machen, doch seine Gedanken gingen immer wieder zu Siandra und jetzt wo er die zwei Kleider fertig gestellt hatte, fragte er sich natürlich umso mehr wie es ihr, und auch Tania, gefallen würde. Kayne summte leicht fröhlich vor sich hin, als die Türglocke läutete, da die Türe aufgedrückt wurde.

Leicht erschrocken starrte er zu einem ausgewachsenen Wolf, der die Schneiderei betreten hatte. Allein diese Tatsache war so bizarr, dass sich Kayne ernsthaft fragte, ob er in einen seltsamen Tagtraum abgedriftet war.
Doch da folgte eine hübsche Eyrierin mit in die Schneiderei.
"Oh, hallo, willkommen-", setzte Kayne an, als er mitbekam wie die Fremde mit dem Wolf schimpfte. Nachti.... Kayne starrte noch einmal zu der Wölfin und jetzt bemerkte er auch, was ihm so leicht an der Signatur bekannt vorgekommen war.
"Chione!" Mehr als nur erfreut, ließ er sich in die Hocke zu sinken, um wenigstens einigermaßen auf Augenhöhe mit ihr zu sein und ihr freundschaftlich das Fell zu zerstruweln. "Du siehst toll aus!" Er grinste. "Wenn auch ein wenig anders, als ich dich in Erinnerung hatte. Viel haariger", scherzte er, mußte sie aber noch einmal drücken. Hauptsächlich war er einfach nur glücklich sie mal wiederzusehen. Dann ging sein Blick aber auch zu der Eyrierin und er lächelte sie an. "Und wer ist deine Begleiterin?"

[NSC]

Chione

Der Blick den Kayne ihr zuwarf amüsierte sie, doch leider ging ihr Spiel nicht ganz auf den Hope kam herein gestürmt und begann sie zu tadeln. Schuldbewusst zog sie leicht den Kopf ein und Blick über die Schulter zu Hope, doch nicht sonderlich lange schenkte sie der Eyrierin die Aufmerksamkeit.
Ihr Name klang durch den Laden und sie wendete sich wieder Kayne zu den sie jetzt bellend und Schwanz wedelnd begrüßte.

*Danke*, sendete sie ihm als er meinte sie sehe gut aus. Auf seine nächsten Worte blitzten ihre Augen schelmisch auf. *Ich hatte keine Zeit mich zu rasieren*, scherzte sie dann ebenfalls und lies sich von ihm drücken, bevor das Thema zu Hope ging. *Das ist Hope besser gesagt Katarian. Wir wollen eine alte Freundin von ihr besuchen in der Hoffnung sie kann Katarian dabei helfen ihr Gedächtnis wieder zu finden*, erklärte sie Kayne. *Ich bin gerade hier vorbei gelaufen da hab ich den Laden gesehen und dachte ich schau mal bei dir vorbei. Tut mir Leid das du diesmal nicht meine Maße nehmen kannst*, meinte sie erfreut und stubste ihn dann mit ihrer kalten Schnauze im Gesicht an. *Wenn du willst kann ich dich morgen besuchen.*

[Katarian]

Langsam hob sie den Blick als sie bemerkte gar nicht allein mit Nachti zu sein. Ein verlegenes Lächeln umspielte ihre Lippen, doch dann plötzlich starrte sie den Mann an, der sich zu Nachti hinab gebeugt hatte an. Sie hatte sein Gesicht nur ganz kurz gesehen und auch die Augen nicht deshalb starrte sie ihn weiter an.
"Ayden?", kam es leise über ihre Lippen und sie war reichlich verwirrt über das was er zu Nachti sagte. Wie schon lange her? Waren doch gerade mal ein paar Stunden und außerdem hatte er sie gar nicht beachtet als sie in Hayll waren.

Dann blickte er auf und sie konnte sehen, dass er keine grünen Augen hatte. "Entschuldigt, ich habe euch verwechselt." Auch wenn sie nicht wusste ob er ihre erste Frage gehört hatte musste sie sich doch dafür entschuldigen. Noch immer sah sie ihn sehr skeptisch an, die Ähnlichkeit war einfach verblüffend.
*Nachti? Ist er irgendwie mit Ayden verwandt?*, fragte sie bei der Wölfin nach und wirkte noch immer reichlich neben sich stehend, erst jetzt merkte sie, dass sie den Glacianer immer noch anstarrte und sie senkte schnell den Blick.

[NSC]

Chione

Erst als Hope erwähnte das Kayne Ayden überaus ähnlich sah, erinnerte sie sich daran das sie dies ebenfalls gedacht hatte als sie Ayden erblickt hatte. Dabei hatte sie irgendwie gewusst das Ayden Kaynes Vater war. *Ich glaube schon, dass die verwandt sind. Bei so einer großen Ähnlichkeit*, meinte sie an Hope gewandt wobei sie so tat als würde sie den Grund dieser Ähnlichkeit nicht kennen.

An Kayne sagte sie aber die Wahrheit. *Ich weiß du wolltest deinen Vater nie kennen lernen, doch ich glaube ich habe ihn gefunden. Er heißt Ayden und wohnt derzeit in Hayll. Ich mag ihn nicht sonderlich. Er ist so seltsam böse und mir irgendwo auch unheimlich. Da bist du mir schon lieber. Also vom Charakter her", korrigierte sie schnell das Ende damit Kayne ja nicht auf falsche Gedanken kam.
Aus ihren Augen blickte sie Kayne abwartend an, wie er darauf reagieren mag. Vielleicht interessiert es ihn gar nicht oder er wollte es nie wissen, doch irgendwo wollte sie ihm dies mitteilen, auch wenn er Ayden weiterhin aus dem Weg gehen wollte.

[Kayne]

"Ich finds schön, dass du vorbei schaust. Und in dieser Gestalt deine Maße zu nehmen, würde wohl ein sehr seltsames Kleid hervorbringen", antwortete er auf ihre Worte und mußte leicht schmunzeln. "Aber bitte, komm morgen vorbei, ja? Es gibt so viel, was ich dir erzählen muss." Kayne strahlte allein wenn er an Siandra dachte, was er gerade unbestreitbar tat und irgendwie hätte er am liebsten der ganzen Welt davon erzählt.
Chione stellte dann auch ihre Hope oder Katarian vor, die Kayne dann auch prompt so ansah, als hätte sie einen Geist gesehen. Gleichzeitig sprach sie ihn mit einem ihm unbekannten Namen an.

"Freut mich, euch kennenzulernen, Hope... oder Katarian? Ich bin Kayne Lares, aber wenn ihr eine Freundin von Chione seid, nennt mich doch einfach Kayne." Er lächelte sie freundlich an. Mit wem hatte sie ihn wohl verwechselt, fragte er sich kurz, als Chione das sehr abrupt aufklärte und Kaynes überschäumende Fröhlichkeit einen sehr mächtigen Dämpfer bekam. Sofort wurde sein Blick wesentlich ernster und er sah der Wölfin in die Augen.
Er wollte das nicht glauben, das klang einfach viel zu absurd, dass Chione seinem... seinem Vater über den Weg gelaufen war.
*Warum glaubst du das?*, hakte er nach und seinem Speerfaden war seine Unsicherheit und seine einsetzende Aufgewühltheit anzumerken. *Warum glaubst du, dass ausgerechnet dieser Mann mein Vater ist?* Er strich sich fahrig durch seine hellen struppigen Haare.

[NSC]

Chione

Dass sie Kaynes Freude so eine Dämpfer verpasste, war eigentlich gar nicht so beabsichtigt, doch jetzt war es passiert und nicht mehr rückgängig zu machen. Wie sie erwartete hatte, wollte Kayne wissen, wieso sie dachte, dass Ayden sein Vater sei. Ein leises Seufzen war zu hören, das in Wolfsgestalt eher wie ein Schnauben klang.

*Deswegen glaube ich es*, sagte sie und sendete Kayne alle Bilder von Ayden die sie bei dem Gespräch zwischen ihm und Hope aufgenommen hatte. Als erstes wie er fechtete, dann wie er an der Wand lehnte und zu Hope blickte, später dann wie er neben Hope im Garten spazierte, anschließend wie sie beide auf der Bank saßen und am Schluss wie er Minan half.
*Deswegen glaube ich, dass Ayden dein Vater ist. Die Ähnlichkeit ist verblüffend und irgendwie glaube ich, dass er sicher nicht so charmant und einfühlsam ist wie er tut. Er riecht komisch, auch fühlt er sich seltsam an. Ich weiß wie es ist böse zu sein und ich glaube er ist böse*, sie seufzte erneut und setzte sich dann auf ihre Hinterläufe. *Tut mir Leid. Ich habe dich wohl etwas zu sehr überrumpelt damit.*

[Kayne]

Bevor Kayne irgendwie reagieren oder sich dagegen sperren konnte, bekam er diese Bilder von Chione gesendet und er konnte nichts weiter tun als sie anzusehen, obwohl er seine Augen wie aus einem Reflex heraus zusammen kniff. Es half nichts. Er sah diesen Mann, sah wie er sich bewegte, wie er kämpfte, redete...
Und ihm bei all dem so unglaublich ähnlich sah. Die folgenden Worte von Chione hörte er zwar, registrierte er aber nicht wirklich. Kayne stand zitternd da und starrte die Wölfin vor ihm an.

"Warum mußtest du mir das zeigen?!", schrie er sie plötzlich an. "Ich hab dir gesagt, ich will ihm nie begegnen, ich will nie wissen wer er ist oder wie er aussieht. Warum mußtest du mir das zeigen?" Er vergaß vollkommen zu senden, es war ihm im Moment total egal. Kayne fühlte nur Entsetzen und tiefe Erschütterung.
Sein Vater... er sah ihm so ähnlich... so verflucht ähnlich... nein, es konnte, es durfte nicht sein. Was hatte seine Mutter all die Jahre gedacht, als er älter und erwachsener geworden war? Als er begonnen hatte ihrem Peiniger immer ähnlicher zu sehen?
"Es kann nicht sein...", flüsterte er und war immer noch viel zu geschockt, um irgendetwas zu tun. "Ich wollte nie so sein wie er..."
Und jetzt sah er ihm so ähnlich. Das war nicht fair. Es durfte nicht sein Vater sein. Kayne bekam den starken Drang einen Spiegel zu zerschlagen. Warum hatte sie es ihm zeigen müssen?
"Warum hast du mich nicht im Ungewissen gelassen? Warum hast du mir es nur gezeigt?" Seine Stimme war wesentlich leiser geworden. Er ließ sich kraftlos auf einem Stuhl nieder und vergrub das Gesicht zwischen den Händen, raufte sich leicht die Haare. All die Jahre hatte er gedacht, sein Vater sähe aus wie ein Dhemlaner, dass sie nichts gemein hätten außer vielleicht die goldenen Augen, doch jetzt stellte sich das genaue Gegenteil heraus und es war wie ein Schlag mitten ins Gesicht.

[NSC]

Miststück, Trampel, ging es ihr selbstanklagend durch den Kopf, doch von der inneren Qual ließ sie sich nichts anmerken, sondern blick Kayne sogar recht gelassen an.
*Ich wollte dir damit zeigen, dass du nicht wie dein Vater bist und ich wollte dir auch sagen wo du ihn treffen könntest, sollte dein Herz danach verlangen*, erklärte sie ihm mit unglaublicher Ruhe in der Stimme. *Ich wollte dich nicht verletzen, doch im Ungewissen zu leben wollte ich dich auch nicht. Tut mir Leid ... irgendwie*, sie warf Hope einen Blick zu der so viel sagte wie 'Wir können gehen'.

Da Kayne anscheinend nun wütend auf sie war, wollte sie ihn nicht weiter behelligen und verließ darum den Laden. Die Türe öffnete sie mit Hilfe der Kunst. Bevor sie nach draußen trat wendete sie sich aber noch einmal Kayne zu. *Ich finde du bist deinem Vater gar nicht ähnlich. Du riechst anders und auch fühlst du dich anders an. Du erinnerst mich an Seide, weich und fließend. Dein Vater erinnert mich eher an einen Stein oder Eisklotz*, sie seufzte noch einmal und trat dann nach draußen.

[Katarian]

Nachti klärte sie schließlich auf, wenn auch nur so teilweise, sie gab zumindest zu selbst auch zu glauben, dass Kayne und Ayden wohl verwandt wären. "Freut mich dich kennen zu lernen Kayne, nenn mich ruhig Hope ich habe mich daran gewöhnt", gab sie lächelnd zurück. Dann schrie Kayne mit einmal los und Hope trat vor Schreck einen Schritt zurück, doch die Worte waren scheinbar an die Wölfin gerichtet. Hope entspannte sich dann wieder ein Stück und hätte Kayne am liebsten in den Arm genommen als dieser sich auf einen Stuhl fallen ließ. Doch sie blieb halb hinter Nachti stehen und beobachtete die ganze Szene nur. Sie wusste nicht genau was hier gerade vorgefallen war und traute sich nicht etwas zu tun und zu sagen.

Die Wölfin blickte zu ihr auf und der Blick zeigte eindeutig was sie wollte. "Es freut mich dich kennengelernt zu haben", meinte sie schließlich kleinlaut zu Kayne und folgte dann Nachti wieder hinaus auf die Straße, dort sah sie zu der Wölfin nieder und man konnte eindeutig in ihrem Blick die Fragen danach sehen was denn gerade passiert sei. Was Nachti gesagt hatte. Doch sie fragte nicht nach, wenn die Wölfin mit ihr darüber sprechen wollte würde sie es schon tun. Sie gingen nun wieder in die Richtung in die sie usprünglich unterwegs waren.

[Kayne]

Kayne schritt den Flur auf dem Stockwerk entlang, wo sich das Zimmer von Siandra und Tania befand. Seine Schritte wurden durch den dunklen blauen Teppich gedämpft und gedämpft... ja so war auch seine Stimmung. Chione hatte ihm erst vor einer Stunde Bilder gezeigt von seinem möglichen Vater, die er nie hatte sehen wollen und Kayne wußte immer noch nicht was er damit anfangen oder wie er damit umgehen sollte. Vielleicht half es ja mit Siandra darüber zu reden. Vielleicht würde es schon helfen, wenn er einfach bei ihr sein könnte....
Er hoffte, sie wäre da, obwohl sie gestern etwas davon gesagt hatte, sie würde noch etwas in der Stadt besorgen. Kayne hoffte auch, er wäre nicht zu aufdringlich. Er wußte doch, dass sie ihre Freiheit brauchte, doch er hätte sie gerne noch viel öfter gesehen. Gerade jetzt, wo seine Gefühle hin und her strömten. Einerseits weil er glücklich war mit ihr zusammen zu sein, anderseits weil ihn die Sache mit seinem Vater... nein diesem Ayden zu sehr beschäftigte und mitnahm.

Kayne klopfte an die Türe zu dem Zimmer und versuchte sich zu einem Lächeln zu bringen. Er hatte sich bemüht, sich in der Schneiderei durch Arbeit abzulenken, doch nach nur einer Stunde schon hatte er es nicht mehr ausgehalten. Immer wieder sah er die Bilder dieses anderen Mannes vor sich und schaffte es einfach nicht, sie zu verdrängen. Doch es öffnete nicht Siandra, sondern Tania.
"Oh... hallo, Tania. Ist Siandra da? Ich hoffe, ich störe nicht...", begann er und lächelte sie freundlich an.

[Tania]

Tania hatte auf der Couch gelegen und ein wenig vor sich hingedöst, doch dann hatte es an der Tür geklopft, erst wollte sie Siandra hinschicken aber die war ja gar nicht da. Also erhob sich Tania mit einem Aufstöhnen und ging dann zur Tür, auf dem Weg dorthin streckte sie sich kräftig und fuhr sich dann durch die Haare um wenigstens ein bisschen ansehnlich zu wirken.

Sie öffnete die Tür und entdeckte dort Kayne, im erste Moment erinnerte er sie an einen schmerzlichen Moment, so war es immer wenn sie ihn irgendwo sah. Doch schnell fasste sie sich wieder und lächelte ihn. "Nein und nein", meinte sie freundlich und öffnete die Tür ganz. "Siandra ist in der Stadt unterwegs und du störst keineswegs, willst du reinkommen und hier auf sie warten?", fragte sie ihn und musterte ihn kurz, irgendwie schien er ein wenig... neben sich.

[Kayne]

"Oh... also wenn dir das nichts ausmacht, danke", erwiderte Kayne, als Tania anbot, dass er hier warten könne. "Weißt du denn, wann sie wiederkommt? Ich möchte dir wirklich nicht zur Last fallen..." Dennoch betrat Kayne den Raum. Er war mittlerweile ja schon oft hier gewesen, doch jetzt führte ihn sein Weg zum ersten Mal zur Bar, wo er sich geistesabwesend einen Apfelwein eingoss.
"Darf ich dir auch irgendetwas mitbringen?", fragte er freundlich und verschüttete dabei prompt die Hälfte seines eigenen Glases. Kayne fluchte leise, wischte es mit einem Lappen beiseite und goss sich erneut ein, um hastig ein paar Schlucke zu trinken und sich sofort nachzuschenken ehe ihm in den Sinn kam wie furchtbar unhöflich das war.

"Tut mir leid..." Er lächelte verlegen und stellte das Glas beiseite, um sich erst einmal zu setzen. Kayne fuhr sich leicht durch die hellen Haare.
"Kennst du das, wenn alles normal erscheint? Sogar mehr als normal, richtig prima und schön... und dann kommt die Realität daher und zieht dir den Boden unter den Füßen weg."
Kayne seufzte. "Tschuldigung... wie geht es dir denn? Die Kleider sind übrigens fertig... ich hab leider nicht daran gedacht, sie mitzubringen." Warum eigentlich? Er hatte sie wirklich vergessen.

[Tania]

"Ach du fällst mir nicht zur Last", und außerdem bist eine ganz gute Ablenkung. Tania trat ein Stück zur Seite und ließ Kanye eintreten, der auch sogleich zu der kleinen Bar ging und sich dort fahrig etwas zu trinken eingoss. "Nein passt schon", und außerdem würde er sicherlich noch mehr verschütten wenn er noch etwas für sie einschenken sollte. Kanya schien nicht nur etwas neben sich zu stehen, er schien völlig fertig mit den Nerven zu sein.

"Sind sie? Das ist schön, dann werden wir wohl mal bei dir vorbei schauen." Auf seine erste Frage wollte sie nicht antworten, denn sie kannte es nur genug und wollte nicht ständig an etwas erinnert werden, dass sie nicht halten konnte.
Tania setzte sich auf den Sessel gegenüber von Kayne, lehnte sich nach vorn und blickte ihm in die Augen. "Was ist los? Kann ich dir vielleicht auch weiter helfen?", fragte sie schließlich, sie mochte Kayne und er war der Freund von Siandra, somit also auch ihr Freund.

[Kayne]

Er hielt den Blick von Tania nur kurz, dafür war er irgendwie viel zu unruhig und durch den Wind. Kayne war noch nie sonderlich gut darin gewesen, sich zu verstellen und so bemerkte sie auch recht bald, dass ihn etwas beschäftigte.
"Ich.. naja... ich will dich nicht damit behelligen", fing er zögerlich an, beschloss aber im gleichen Moment es ihr doch zu erzählen. Hinterher konnte er immer noch mit Siandra darüber reden und Tania war immerhin ihre Freundin. "Heute war eine Freundin von mir in der Schneiderei... ich hatte sie länger nicht mehr gesehen." Rasch fuhr er fort zu erzählen, damit Tania nicht das falsche dachte und auf die Idee käme, ihm wäre eine ehemalige Geliebte über den Weg gelaufen. "Wir sind wirklich nur Freunde... sie kam gerade aus Hayll und dort... also..."

Wie sagte er das jetzt? Er hatte zwar Siandra davon erzählt, dass ihn seine Mutter allein großgezogen hatte und dass sie vergewaltigt worden war, doch nicht Tania. Immerhin kannte er Siandras Freundin noch nicht so gut, da hatte er ihr ja nicht gleich seine ganze Lebensgeschichte erzählen wollen. Jetzt gehörte das aber irgendwie dazu, wenn sie verstehen sollte, was ihn so beschäftigte.
"Ich kenne meinen Vater nicht..." Kayne blickte wieder zu Tania hinüber. "Aber diese Freundin glaubt, sie hätte ihn getroffen... dann hat sie mir ihre Erinnerungen von ihm gezeigt und... und es ist gut möglich, dass er mein Vater ist, weil..." Er sog tief die Luft ein. "Oh, Dunkelheit, ich seh ihm so unglaublich ähnlich..." Kayne raufte sich die Haare. "Und jetzt krieg ich diese Bilder nicht mehr aus meinem Kopf. Dabei wollte ich sie doch gar nicht sehen."

[Tania]

Tania winkte leicht ab als er ihr sagte er wolle sie nicht damit behelligen, doch er sprach schon weiter und schien das Gefühl zu haben sich vor ihr rechtfertigen zu müssen. Sie lächelte ihn und nickte kurz damit er fortfuhr sich nicht damit aufhielt sich zu verteidigen. Kayne war so eine ehrliche Seele, er würde es nicht mal fertig bringen Siandra zu betrügen wenn man ihm eine nackte Hure auf den Bauch band. Doch Tanias Lächeln schwand als er erwähnte woher seine Freundin gerade kam. Hayll...

Und ihr Lächeln war gänzlich verschwunden als er dann noch erzählte was die Freundin glaubte... Kaynes Vater... er sieht ihm ähnlich... Ayden... konnte das sein? Eigentlich nicht er hat doch gesagt er hätte dagegen Maßnahmen ergriffen um das zu verhindern. Unwillkürlich verglich sie die beiden wieder und natürlich hatte Kayne Recht er sah ihm unglaubliche ähnlich, doch vom Charakter her waren sie völlig verschiedene Menschen.
"Mhm... und jetzt willst du deinen Vater kennen lernen, weißt aber nicht wie du ihn erreichen kannst? Oder was ist das Problem? Warum stört es dich, dass du ihm so ählich siehst?", fragte Tania nach, sie verstand überhaupt nicht was Kaynes Problem bei der ganzen Sache war.

[Kayne]

"Nein, ich will ihn nicht kennenlernen!", entfuhr ihm, vielleicht ein wenig zu heftig. Kayne sah Tania gleich darauf entschuldigend an, erhob sich wieder rastlos und trank noch etwas von dem Apfelwein. "Ich wollte noch nichtmal wissen, wie er aussieht. Ich wollte gar nichts von ihm wissen... ich hab es meiner Mutter versprochen gehabt."
Mit dem Glas in der Hand ging er ein wenig auf und ab. "Aber Chione.. diese Freundin hat mir die Bilder gesandt ehe ich reagieren konnte. Sie wollte mir sicher was gutes tun, damit ich nicht länger im Ungewissen bin, aber.... ich dachte immer, mein Vater wäre ein Dhemlaner, ein Langlebiger von dem ich eben nur meine goldenen Augen hätte. Damit hätte ich leben können...."

Er stützte sich mit einer Hand auf der Sofalehne ab und sah betrübt zu Tania hinüber.
"Ich hab es Siandra schon erzählt, wie ich gezeugt worden bin... ich schätze, da kann ich es dir auch erzählen. Meine Mutter war Glacierin und sehr hübsch noch dazu, mein Großvater besaß ein Wirtshaus. Er hat mir auch die Geschichte erzählt, meine Mutter selbst hat nie drüber geredet... er sagte mir, eines Tages wäre ein Fremder erschienen, ein Gast, doch er hätte nicht aufgehört, seine Augen auf meine Mutter zu legen... noch..." Kayne atmete tief durch. "Noch in der gleichen Nacht hat er sie vergewaltigt und mit zerschnittenem Gesicht und schwer verletzt zurückgelassen. Dieser Mann, dieser Fremde... er hat sie geschwängert und das Ergebnis bin ich."
Er ließ sich wieder aufs Sofa sinken, hielt das Glas in beiden Händen und betrachtete seine matte Spiegelung in dem Rest Wein.
"Mein Großvater sagte mir, es wäre ein Dhemlaner gewesen... ich hatte nicht im Mindesten geahnt, dass er so aussieht... wie ein Glacier. Und mir so ähnlich ist... allein wenn ich daran denke, dass meine Mutter mich all die Jahre aufzog und mit ansah wie ich ihm immer ähnlicher sah... es, es ist einfach ein Schock, verstehst du?" Kayne seufzte. "Ich wünschte, ich hätte die Bilder von ihm nie gesehen..."

[Tania]

Als er anfing von seiner Erzeugung zu sprechen schloss Tania ganz kurz die Augen. Nein, ich weiß wie es abgelaufen ist, dachte Tania und sah dann Kayne wieder an. Als sie noch in Hayll war hatte sie es akzeptiert was Ayden getan hatte und sicher auch weiter tun würde, doch nun betraf es einen der ihren und das machte die Sache erheblich komplizierter. Jeder kannte von ihm nur seine schlechten Seiten, doch sie hatte auch eine andere kennen gelernt, sie spürte den Drang ihn zu verteidigen, doch sie hatte Ayden versprochen, dass sie es nicht tun würde. Sie hatten nur großartigen Sex gehabt... ja, mehr versuchte sie sich auch die letzte Zeit nicht einzureden, auch wenn sie genau wusste, dass es so nicht stimmte...

"Verständlich, dass du ihn dann nicht sehen willst und ich verstehe auch, dass du nun ganz schön durch den Wind bist. Ich denke auch es wäre besser wenn du Ayden niemals sehen würdest. Leb dein Leben weiter wie bisher, genieß es weiter dich mit Siandra zu treffen und akzeptiere die Tatsache, dass du ihm ähnlich siehst ihm aber nicht ähnlich bist", meinte sie und lächelte ihn aufmunternd an, das konnte sie ja alles so sagen, schließlich hätte sie das auch aus seiner Erzählung schließen können.

[Kayne]

Ihr Trost und ihr Verständnis tat irgendwie gut und Kayne kam ein wenig zur Ruhe.
"Ja, vielleicht hast du recht... ich muss nur erst einmal diesen Schock verkraften, ich hab es heute erst erfahren. Es war wohl ein wenig viel auf einmal", gab er zu und atmete tief durch. "Weißt du, obwohl ich nur so wenig über ihn weiß, hat es mir doch stets gereicht, dass ich nie so wie er werden will... aber dann zu sehen wie er aussieht, es ist wie ein Schlag ins Gesicht und gegen all deine Bemühungen und-"
Kayne stockte abrupt und blickte Tania plötzlich überrascht an. Es hatte zwar etwas gedauert bis es angekommen war, aber ihm dämmerte mit einem Male etwas.

"Moment Mal... ich hab Aydens Namen nie erwähnt. Woher-", setzte er an, war mit seinen Gedanken aber bereits schon weiter und zog nächste Schlüsse. "Du kennst ihn", stellte er überrascht fest und zog seine Augenbrauen kurz zusammen. "Du kennst diesen Ayden... du weißt wie er aussiehst." Sonst hätte sie wohl schlecht die Verbindung zu ihm selbst ziehen können ohne dass Kayne den Namen ausgesprochen hatte. Plötzlich ergaben all die kleinen Merkwürdigkeiten, die Kayne immer wieder nicht verstanden und deswegen beschlossen hatte, zu ignorieren, einen Sinn.
Deswegen hatte sie ihn bei der ersten Begegnung so lange angestarrt.
"Aber du hast nie etwas gesagt... ich sollte dir wohl dankbar sein." Er lächelte flüchtig. Wütend war er jedenfalls nicht, er wußte nur nicht was er davon halten sollte. Ein weiterer Gedanke kam ihm und Kayne sah besorgt zu Tania. "Oh, er... er hat dir doch hoffentlich nicht weh getan?", fragte er stockend.

[Tania]

Sie lauschte Kaynes Erklärungsversuchen für sein eigenes Verhalten und nickte leicht zustimmend, ja so war es sicher. Sie wäre garantiert auch mehr als schockiert wenn sie ihren Vater sehen würde... oder gar ihre Mutter. Doch dann stockte Kayne plötzlich in seinem Redeschwall. Nein... ich habe seinen Namen gesagt, schoss es Tania durch den Kopf und sie hätte sich am liebsten selbst geohrfeigt. Doch sie hatte so oft an diesen Namen denken müssen, schleppte ihn in ihren Träumen mit sich herum, sie hatte wirklich geglaubt, dass Kayne ihn erwähnt hätte.

Sie wollte ihn schon sagen, dass er den Namen doch sehr wohl gesagt hätte, da sprach er aber schon weiter und zog seine eigenen Schlüsse. Verdammt. Und trotzdem nickte sie als Kayne feststellte sie würde ihn kennen und lehnte sich dann auf ihrem Sessel zurück um auf seinen Wutausbruch zu warten weil sie nichts gesagt hatte. Doch das blieb aus, stattdessen lächelte er sie an und sprach von Dankbarkeit. Das hatte sie nicht wirklich erwartet. Genauso wenig wie seine Sorge.
"Nein hat er nicht", gab sie zurück als sei es das nebensächlichste der Welt, als hätte sie überhaupt kein Interesse an Ayden. Doch in ihrem Inneren zog sich alles zusammen. Natürlich hatte er ihr wehgetan, doch auf eine Art die Kayne nicht verstehen würde und die sie auch nicht aussprechen konte und durfte. "Und ich habe auch nicht gewusst, dass er dein Vater ist bis du angefangen hast zu erzählen, da habe ich meine Schlüsse gezogen", meinte sie ehrlich und erhob sich dann, nur um selbst zur Bar zu gehen und sich auch ein Glas von dem Apfelwein einzuschenken.

[Kayne]

Sie kannte jenen Ayden... seinen Vater also wirklich, obwohl Kayne es kaum über sich brachte von diesem Mann als sein Vater zu denken. In seinen wenigen Gedanken über seinen Vater war es stets eine gesichtslose Person gewesen und so plötzlich, von einem Moment auf den anderen, hatte diese Person ein Gesicht bekommen, existierte irgendwo da draußen, führte ihr Leben weiter wie bisher.
"Du kennst ihn also wirklich...", meinte Kayne nur leise, als Tania es bestätigte. Sie stand nun doch auf, um sich ebenfalls was zu trinken zu holen. Einerseits wollte Kayne wirklich brennend wissen, was für ein Mensch dieser Ayden war, anderseits hatte er kein Interesse daran, noch irgendwas über ihn zu erfahren. Kayne war hin und her gerissen.

"Ich werd dich nicht ausfragen", beschwichtigte er gleich, da er irgendwie gespürt hatte, dass Tania das Thema ebenfalls unangenehm war. "Es reicht mir ohnehin was ich gesehen und von Chione von ihm gehört habe.... sie hat mir auch gesagt, ich wäre ihm nicht im mindesten ähnlich. Ich bin nur froh, dass er dir nichts getan hat... wenn ich an all die anderen Frauen denke, die nicht so viel Glück hatten..."
Kayne seufzte. Die Vorstellung, dass sein Vater da draußen irgendwo weiter sein Unwesen trieb, war fast zu viel für ihn.
"Ich hab gesehen wie er mit Chiones Freundin geredet hat, wie er sie angelächelt hat, wie er sie berührt hat... und wie er gefochten hat und all das.... wußtest du, dass ich auch fechte?" Kayne nahm einen Schluck von seinem Wein. Beim Fechten würde er wohl erst recht diese Bilder nicht vergessen können. Er warf einen Seitenblick zu Tania hinüber, schwieg eine ganze Weile.
"Ich bin ihm wirklich nicht ähnlich?", fragte er zögerlich nach. Verflucht, er hatte doch nichts fragen wollen.