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Saphire, Diamanten und andere Kostbarkeiten





Re: Saphire, Diamanten und andere Kostbarkeiten

Beitragvon Hagen » Sa 29. Okt 2022, 09:28

Hagen grinste nur vielsagend, als Jona verwirrt meinte, dass er es noch immer nicht verstehen würde, wie das gehen sollte und fragte, was Hagen ihm denn zeigen wollte. Eines nach dem anderen. Erst einmal musste er Jona klarmachen, dass Männer durchaus miteinander schlafen könnten, dass sie es schon mehrfach miteinander getan hätten und dass dies nichts schlechtes sei. Selbst wenn die glacianische Gesellschaft dies nicht akzeptierte.

Während sie so nun ein Missverständnis nach dem anderen aufklärten, bekam Hagen auf einmal eine Information von dem jüngeren Krieger, die ihn entsetzt auffahren und alles andere vergessen liess.
"Du bist erst achtzehn?" fragte er fassungslos und starrte Jona aus grossen Augen an."Ich dachte, du seist zweiundzwanzig oder so. Oh, Dunkelheit, das ändert alles." Was hatte er nur getan? Hilflos fuhr er sich die Haare und wandte sich dann abrupt ab. Jona war ja noch ein Kind. Er sollte ihn nicht so anstarren.

"Was wir jetzt tun werden?" Krampfhaft achtete er darauf, nicht zu dem nackten Jüngling zu sehen. "Ich... ich geh erst Mal duschen und dann kannst du. Dann können wir losreiten. Aber nicht nach Dollet. Nein, wir reisen sofort zu deinen Eltern. Dunkelheit, du bist ja noch nicht einmal volljährig. Kein Wunder hast du deinen Aufstieg noch nicht gemacht. Wie konnten sie dich einfach ohne eine Ausbildung einfach so ziehen lassen?" Selbst seine eigene Mutter, die er als überaus tyrannisch ansah, hatte ihm eine Stelle an einem Hof besorgt, bevor sie ihn von Zuhause verbannt hatte. "Sie sollten entscheiden, ob du eine Ausbildung zum Kammerdiener machen darfst."
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von Anzeige » Sa 29. Okt 2022, 09:28

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Re: Saphire, Diamanten und andere Kostbarkeiten

Beitragvon Jonatan » Sa 29. Okt 2022, 09:30

Jona war mehr als überrascht, als plötzlich Lord Hagen so entsetzt über sein Alter war. Er starrte ihn an, erklärte, er hätte gedacht, Jona wäre zweiundzwanzig oder älter. Verwirrt schüttelte der junge Krieger den Kopf. "Ist das schlimm? Bin ich zu jung um Kammerdiener zu sein?" Daran hatte er überhaupt nicht gedacht. Wieso änderte das alles? Sein Herr wandte den Blick ab und sagte schließlich gepresst, dass er duschen gehen würde. Danach könne Jonatan und dann würden sie sofort zu seinen Eltern reisen. Jonatan wäre nicht volljährig, wie er denn alleine und ohne Ausbildung unterwegs sein könnte?
"Aber... ich arbeite schon ganz lange. Ich hab immer beim Hof mitgeholfen. Bitte, schickt mich nicht zurück! Ich kann da nicht zurück. Ich bin doch von da weg, um in Linaka eine Ausbildung zu bekommen. Bessere Arbeit, um Geld nach Hause zu schicken. Meine Eltern sind.. die haben nich so viel", berichtete Jona hastig. Deswegen sollte ihn der Adelige nicht ablehnen. Deswegen hatte Jonatan sich wie ein Schneekönig (oder Schneehäschen) über diese großartige Chance gefreut und auch so sehr darum gebettelt.
"Meine Eltern würden ganz sicher ja sagen, dass ich Kammerdiener werden darf. Sie wären sooo stolz", beteuerte der Bauernjunge eifrig. "Sie haben immer gesagt, ich soll in die Stadt und was aus mir machen. Da wären meine Chancen besser. Es würd sie so freuen zu hören, dass ich so eine feine Ausbildung mache." Bloß das mit den Berühren sollte Jona vielleicht erstmal nicht sagen. Er wusste nicht wie seine Eltern das finden würden. Jonatan musste erstmal selbst daraus schlau werden. Oder wie er überhaupt seinen Eltern wieder eine Nachricht zukommen lassen konnte. In Dollet kannte er rein niemanden. Aber das konnte er überlegen, wenn Lord Hagen ihn überhaupt mitnehmen würde.
"Bin ich.. wirklich zu jung? Ich wusste das nicht..."
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Re: Saphire, Diamanten und andere Kostbarkeiten

Beitragvon Hagen » Sa 29. Okt 2022, 09:32

"Nein, nein, du bist nicht zu jung", schüttelte Hagen seinen Kopf, den Rücken noch immer dem jungen Krieger zugewandt. "Normalerweise beginnt man diese Ausbildung sogar schon mit sechzehn, soweit ich weiss. Ich zumindest begann in dem Alter mit meinem ersten Dienst an einem Hof." Dazu ausgebildet worden war er schon vorher. Beziehungsweise seine Ausblidung hatte schon früher begonnen und es hatte ihm gar nicht gefallen. Er hatte dagegen rebelliert, bis der Streit eskaliert war.

"Ich weiss, wie das ist, wenn man nicht zurück kann", seufzte er. "Ich schicke dich nicht zurück und ich lasse dich nicht im Stich, Jonatan. doch eine Ausbildung sollte auch im Schutz der eigenen Eltern stehen. Nicht dass man an miese Kerle gerät und ausgenutzt wird. Dunkelheit, ich wusste wirklich nicht, dass du noch so jung bist. Ich hätte sonst nie.... Nein, wir reisen zu deinen Eltern und fragen sie. Wenn sie einverstanden und stolz auf dich sein werden, um so besser. Du hast sie ja schon lange nicht mehr gesehen und freust dich sicher, ihnen alles erzählen zu können." Oder besser nicht alles, sonst würden sie Jona wohl kaum mehr weglassen. Dennoch würde er den Jungen nicht im Stich lassen und zu ihm stehen, sollte er seine Hilfe brauchen. Doch jetzt.
"Also ich geh jetzt duschen." Hastig packte er seine Sachen und verliess schon fast fluchtartig das Zimmer.
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Re: Saphire, Diamanten und andere Kostbarkeiten

Beitragvon Jonatan » Sa 29. Okt 2022, 09:32

Jonatan hörte erleichtert, dass er nicht zu jung wäre. Der Adelige hätte sogar schon früher seinen eigenen Dienst angetreten. Dabei fragte sich der junge Krieger was sein Herr eigentlich so tat. Ob er irgendwelche Ländereien oder Geschäfte hatte über die er herrschte oder ob er an einem dieser edlen Höfe diente von denen Jona schon gehört hatte.
Lord Hagen versprach, dass er Jonatan nicht zurückschicken würde. Gleichzeitig sollten seine Eltern wissen was los ist, so dass sie nicht befürchten müssten, dass Jona ausgenutzt würde. Sie würden also zu den Eltern reisen und sie fragen, ob sie einverstanden sein.
"Das sind sie bestimmt", versicherte Jonatan. Er verstand nicht wieso der Mann plötzlich unbedingt dort hin wollte. "Aber.. ihr wollt da sicher nicht hin. Das ist nicht so.. so schön wie hier und es ist auch so weit weg."
Was war auf einmal so anders? Lord Hagen erhob sich schnell, wollte nun unbedingt duschen und sammelte seine Kleidung ein. Ehe Jona es sich versehen hatte, war sein Herr aus dem Raum geeilt. Verwirrt blickte er ihm hinterher. Hatte er etwas falsch gemacht? Würde der Adelige ihn wirklich nicht einfach zurückbringen?
Der Bauernjunge erhob sich und ging zum Wasserkrug, um endlich etwas zu trinken. Dann wusch er sich über der Waschschüssel und zog sich wieder an. Ach ja, er sollte bestimmt den Kaffee bestellen. Stolz, das nicht vergessen zu haben, ging Jonatan nach unten und holte die Kanne Kaffee ab.
"Ich hab Kaffee bestellt", sagte er Lord Hagen erfreut, als der nach einer sehr langen Zeit endlich wieder kam. Erwartungsvoll blickte Jona ihn an.
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Re: Saphire, Diamanten und andere Kostbarkeiten

Beitragvon Hagen » Sa 29. Okt 2022, 09:42

Diesmal war die Dusche nicht sonderlich erholsam und aufbauen. Nicht einmal deswegen, weil sie so karg und dunkel war. Sondern wegen der schockierenden Information, die er von Jonatan erhalten hatte. Er war noch minderjährig. Er dachte, er müsste sich ihm hingeben, hatte aber noch nicht einmal mit einem Mann geschlafen, respektive mit einem Jungen und beim Feuer der Hölle, er war noch minderjährig. Das durfte doch nicht wahr sein. Jonatan war zwar schon ziemlich erwachsen, doch wenn Hagen das gewusst hätte...

Mit einem Kopf voller schwerer, verwirrender Gedanke schleppte er sich die Treppe nach oben, versuchte sich einen Plan zurecht zu legen, was sie jetzt am Besten taten und in welcher Reihenfolge. Als er jedoch zurück in das Zimmer kam, riss Jona ihn mal wieder vollkommen aus dem Konzept, mit seiner niedlichen Natürlichkeit. Lächelnd wollte er ihm über die Wange streicheln. Gerade noch rechtzeitig hielt er inne. Die Finger verharrten kurz vor der weichen Haut, ballten sich zur Faust, bevor er seine Hand wieder zurück zog. Keine Berührungen mehr.

"Danke vielmal", lächelte er sanft. "Das war sehr lieb von dir. Schenkst du mir eine Tasse ein? Hast du dein Zeug schon gepackt? Dann können wir nacher runter gehen und noch etwas kleines Frühstücken und dann gehen wir los. Du reitest. Wir reisen mit den Winden. Schau mal. Ich habe hier eine Karte von Glacia." Er rief eine Pergamentrolle herbei und rollte sie auf dem Tisch aus, um sie Jona zu zeigen. "Wie heisst das Dorf noch gleich, aus dem du kommst? Oder die nächste grössere Ortschaft, damit ich weiss, wohin wir reisen müssen?"
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Re: Saphire, Diamanten und andere Kostbarkeiten

Beitragvon Jonatan » Sa 29. Okt 2022, 09:43

Der Adelige lächelte zurück, kam näher und es wirkte so, als wollte er Jona über die Wange streicheln. Bevor es allerdings soweit kam, zog Lord Hagen seine Finger plötzlich wieder zurück. Verwirrt sah der Jüngling zu seinem Herrn. Was war das jetzt komisches gewesen? Der Mann bedankte sich, meinte, dass Kaffee bestellen wäre sehr lieb von ihm gewesen.
Jonatan strahlte. "Das ist ja meine Aufgabe", erwiderte er. Selbst wenn er noch keine Ausbildung hatte. Das Gespräch hatte ihm schon sehr geholfen und er war nicht mehr so ganz durcheinander. Er hoffte bloß der Lord würde ihm auch noch erklären wie das nun so war zwischen Männern - und dass der Adelige nicht wirklich Jonas Eltern besuchen wollte.
Der junge Krieger goss eine Tasse Tee ein und reichte sie dem älteren Krieger, der nun sehr schnell aufbrechen wollten. Nach einem kleinen Frühstück würden sie auf den Winden reisen. Lord Hagen ließ eine Karte erscheinen, breitete sie auf dem Tisch aus, den Jona schnell freiräumte. Neugierig schaute er sich die Karte an.

"So was hab ich noch nie gesehen. Die sieht so schön aus", staunte er. Die Namen konnte er zwar nicht lesen, aber es war das erste Mal, dass der Bauernjunge einen Eindruck davon bekam wie Glacia aussah und wie groß es eigentlich war. Obwohl das schwer zu sagen war mit nur diesem großen Papier.
Sein Herr fragte wie das Dorf hieße aus dem Jonatan käme. "Der Hof ist weit weg vom nächsten Dorf, Addum heißt das, einen halben Tagesmarsch", antwortete er. "Müssen wir dorthin reisen? Herr, dort gibt es noch weniger als hier oder auf der Poststation... meine Eltern sagen ja, ich weiß das. Dass ich eine Ausbildung kriege, ist das beste, was meiner Familie passieren kann." Jona wusste, sie würden nicht ablehnen. Er schämte sich nur vor dem reichen Glacier für das ärmliche Zuhause. Lord Hagen würde es sicher entsetzlich finden.
"Ich möchte euch doch auch nicht aufhalten... wegen Dollet", erklärte Jonatan. Er wusste nicht wieso der Adelige sich nun so anders benahm. Noch besorgter. Es schien, als ließe er sich kaum umstimmen und der junge Krieger traute sich auch nicht stärker darum zu bitten.
"Bitte lasst mich dort nicht zurück", bat er dann doch, "Es war so schwer bis nach Linaka zu kommen. Bitte lasst mich nicht auf dem Hof zurück."
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Re: Saphire, Diamanten und andere Kostbarkeiten

Beitragvon Hagen » Sa 29. Okt 2022, 09:44

Nun, eigentlich wäre es auch Jonatans Aufgabe gewesen, Frühstück zu organisieren. Doch Hagen wollte nicht auf dem Jungen rumhaken, der sich so darüber freute, dass er jetzt den Kaffee nicht vergessen und ihn bestellt hatte. Eines nach dem Anderen und noch war er ja nicht in der Lehre. Ausserdem gab ihnen das die Möglichkeit, einfach nur ein Brötchen zu essen und dann rasch loszureisen.

"Das ist Glacia so wie ein Vogel es sehen würde", lächelte Hagen über das Interesse des Jungen, als Jona sich neugierig die Karte besah. "Von oben herab. Siehst du, das hier ist Linaka und wir sind etwa hier und Addum... hmmm, in welchem Bezirk liegt denn dieses Dorf?" Hoffentlich war es nicht so klein, dass es noch nicht einmal auf der Karte lag.
"Natürlich müssen wir dahin, Jonatan", erwiderte Hagen streng und hatte noch immer ein ganz furchtbar schlechtes Gewissen, wegen dem, was er Jona angetan hatte. "Wir wollen da ja auch nicht einkaufen gehen oder so. Wir wollen nur deine Eltern besuchen gehen. Selbst wenn sie ja sagen werden, ist es doch wichtig, dass wir einander kennenlernen, wo du doch noch minderjährig bist." Zügig trank Hagen seinen Kaffee und wollte dann auch gleich aufbrechen, als es flehend aus Jona herausplatzte, dass er nicht zu Hause zurück gelassen werden wolle. Es wäre schon schwer genug gewesen, nach Linaka zu kommen. Hagen sollte ihn bitte nicht auf dem Hof zurück lassen.

Verblüfft hielt Hagen inne, stellte die Kaffeetasse ab und wollte Jona in eine tröstende Umarmung ziehen. Doch wieder konnte er sich gerade noch rechtzeitig zurück halten. Er durfte sein Schneehäschen nicht mehr so berühren. Durfte die hellen, blauen Augen nicht mehr so zum Strahlen bringen. Erst in zwei Jahren dann wieder, wenn er dann überhaupt noch interessant für Jona war.
"Dich auf dem Hof zurück lassen?" fragte er vorsichtig nach. "Das hatte ich nicht vor. Es sei denn natürlich, deine Eltern verbieten dir, mit mir zu reisen? Was ist denn los, Jonatan? Schlagen dich deine Eltern, dass du nicht mehr dahin zurück willst? Freust du dich nicht, dein Zuhause wieder zu sehen. Wenn wir auf den Winden reisen, wird es kein all zu langer Umweg."
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Re: Saphire, Diamanten und andere Kostbarkeiten

Beitragvon Jonatan » Sa 29. Okt 2022, 09:45

Sein Herr begann ihm die Karte zu erklären, zeigte ihm die verschiedenen Orte darauf. Jonatan versuchte sich das alles einzubringen, doch die vielen Straßen und Linien waren sehr kompliziert. Lord Hagen fragte nach, wo das Dorf Addun läge, in welchem Bezirk. Ratlos blickte Jona ihn an.
"Das weiß ich leider nicht... ich weiß nur... es war über eine Woche bis ich in Linaka war", antwortete Jonatan, bekniete den Adeligen immer noch, dass sie nicht dorthin reisten. Es war doch auch ein Umweg, er war solch ein Hindernis für seinen Herrn. Dieser beharrte, dass sie dorthin mussten, um Jonatans Eltern zu besuchen. Es wäre wichtig die kennenzulernen, da Jona noch minderjährig wäre.
"Minderjährig?", fragte der Jüngling verwirrt. Er wusste nicht worauf der ältere Glacier hinaus wollte. Schließlich war er bis nach Linaka und hatte sich in der Hauptstadt behauptet. Mehr oder weniger. Er war dort auch alleine klar gekommen. Minder...jährig oder nicht. Jona hatte schon früh gelernt sich um sich selbst zu kümmern.
Aber vor allem fürchtete sich der junge Krieger davor, wie Lord Hagen reagieren würde, wenn er den ärmlichen Hof saß und dass er ihn dort zurücklassen würde. Inständig bat er seinen Herrn nicht dorthin zu reisen und ihn dort zu lassen. Der Adelige kam näher, hatte die Tasse fortgestellt. Noch näher kommend erwartete Jonatan eine Berührung, aber dann trat Lord Hagen zurück und fasste ihn doch nicht an. Stattdessen sagte er, er hätte nicht vor Jona zurückzulassen. Bloß wenn dessen Eltern es verboten, würde Jona dableiben.
"Schlagen dich deine Eltern, dass du nicht mehr dahin zurück willst? Freust du dich nicht, dein Zuhause wieder zu sehen?", fragte der Glacier.
Jona schüttelte scheu den Kopf. "Nein... aber... ihr seid doch so reich und... edel", fing der blonde Jüngling an, "So ist es nicht beim Hof. Da... wir haben nicht viel. Meine Familie ist... arm.... bitte, lasst mich nicht dort zurück, Herr. Ich konnte dort nicht bleiben. Wenn ich wieder da bin, dann.. ist zu wenig da.. für alle. Meine Geschwister und Eltern. Deswegen schick ich ihnen Geld, was ich verdiene." Er war nicht zu jung. Im Gegenteil, denn er war sogar ein bißchen für seine Familie verantwortlich. Er musste arbeiten, um sie mit seinem Geld unterstützen zu können.
"Bitte, sie sagen sicher ja und dann nehmt ihr mich wieder mit?" Flehend blickte er den Adeligen an und machte einen Schritt auf ihn zu.
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Re: Saphire, Diamanten und andere Kostbarkeiten

Beitragvon Hagen » Sa 29. Okt 2022, 09:56

"Minderjährig bedeutet, dass du vor dem Gesetz noch nicht erwachsen bist", erklärte Hagen. "Dass deine Eltern noch für dich verantwortlich sind." Deswegen hätte er mit Jonatan nicht schlafen dürfen. Dabei vergass er vollkommen, dass er selbst auch schon mit sechzehn von zuhause verbannt worden und im Bett ziemlich umtriebig gewesen war. Gerade befürchtete er einfach nur, dass er Jona zuviel zugemutet und ihm erneut was schlimmes angetan hatte. Er hätte ihn in Linaka einfach in Ruhe lassen sollen.

Jonatan hatte jedoch ein ganz anderes Problem. Nämlich dass Hagen doch so reich und edel wäre, ganz im Gegensatz zu dem Hof, bei dem er aufgewachsen sei. Sie hätten nicht viel. Sie wären sogar so arm, dass Jonatan hatte gehen müssen, um Geld zu verdienen, weil sonst nich alle genügend zu essen hätten. Entsetzt blickte Hagen auf Jonatan runter. Das klang ja ganz furchtbar, was der Junge erzählte. Warum machten seine Eltern denn so viele Kinder, wenn sie sie nicht ernähren konnten? Das war doch grausam. Tröstend wollte er Jona in die Arme nehmen. Wo er doch schon so dicht bei ihm stand und mit grossen Augen zu ihm aufsah. Seine Hände waren auch schon wie von selbst auf dessen Hüften gewandert. Doch er beherrschte sich und machte nichts weiter. Auch wenn die Hände dort blieben, wo sie gerade waren.
"Du brauchst dich deswegen nicht vor mir zu schämen", lächelte er ihm aufmunternd zu. "Ich werde dich nicht verurteilen deswegen und wenn deine Eltern Ja gesagt haben, hält mich nichts davon ab, dich wieder mit mir zu nehmen. Versprochen. Komm, lächle wieder. Das muss dir wirklich nicht peinlich sein. Ich habe dich doch schon ganz anders gesehen. Vorhin erst noch, wo du mit glühenden Wangen nackt vor mir gekniet hast. Deine Lippen feucht glänzend, deine schönen, blauen Augen riesengross, das blonde Haar zerzaust und voller Samenspritzer im Gesicht." Hagen grinste verwegen und leckte sich über die Lippen. "Das war absolut heiss gewesen." War die Erinnerung noch immer und er bekam Lust, das gleich noch einmal zu machen. Bis ihm in den Sinn kam, dass er das mit Jona doch gar nicht machen durfte.
"Ähhh, also, ich meine ja nur, dass du dich nicht zu schämen brauchst", wiederholte er noch einmal, liess Jona rasch los und trat einen Schrit zurück, um sich wieder über die Karte zu beugen. "Wir können ja unterwegs etwas zu Essen kaufen, damit es auch ja reicht und wir nehmen uns ein Zimmer im Dorf, sollten wir da in der Nähe übernachten müssen. Kommt halt ganz darauf an, wie lange wir bis dahin haben."

Sie waren zwar früh aufgestanden, doch es dauerte noch eine ganze Weile, bis Hagen herausgefunden hatte, wo in etwa Jonatan wohnte. Eine Woche Fussmarsch von Linaka entfernt, kreiste es in dem grossen Glacia zwar ein, dennoch gab es da viele Dörfer. Doch Hagen kam die Idee zu fragen, wie die Sonne auf Jonas reise gewandert war und wem seine Familie denn ihre Steuern zahlen musste. So fanden sie heraus, dass Addun in dem Bezirk Winhill sein musste.
"Das ist ja gar nicht so weit weg von Dollet", munterte Hagen Jona auf. "Beide Bezirke liegen in der Provinz Kilika. Siehst du?" Er fuhr die Grenzen auf der Karte mit dem Zeigefinger nacht. "Und hier lebt meine Familie." Er deutete auf ein kleines Burgzeichen mit einer Stadt darum herum. Darunter geschrieben stand 'Thorndall'.

Irgendwann konnten sie dann aber endlich aufbrechen. Hagen hatte Jona noch dicke Socken und eine Jacke von sich gegeben, damit er auch ja nicht mehr kalt bekam. Auch wenn die Sachen dem schlanken Krieger viel zu gross waren. Dazu wurde er auch noch in Mütze, Schal und Handschuhe gepackt, dass er zum Schluss richtig kugelrund aussah und Mühe hatte, selbst mit Hilfe auf das Pferd zu kommen. Lady Katja gab ihnen, nebst Proviant auch noch heissen Tee mit, den Hagen ebenfalls in seinem Juwelengepäck verschwinden liess.
Hagen selbst stieg nicht auf, um sein Tier zu schonen. Stattdessen führte er es zu dem nächsten Landenetz. Es gab da eines ganz in der Nähe, das jedoch nur sehr selten benutzt wurde, da es nur einen Knotenpunkt für rote Juwelen besass. Für Hagen stellte das jedoch kein Problem dar und entsprechend schnell würden sie auf den Winden vorwärts kommen, wenn sie auf so dunklen reisten. Er stieg nur vorher noch zu Jona aufs Pferd, damit alle drei Lebewesen schön dicht beieinader waren und er sie so besser schützen konnte.
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Re: Saphire, Diamanten und andere Kostbarkeiten

Beitragvon Jonatan » Sa 29. Okt 2022, 09:57

Der Adelige berührte ihn doch. An den Hüften. Jona schaute ihn weiterhin bittend an, wagte sich nicht zu rühren. Sein Herr sagte, Jonatan müsse sich nicht schämen, er würde ihn nicht verurteilen dafür, dass seine Familie so arm war. Dann versprach Lord Hagen sogar, dass er ihn auf jeden Fall wieder mitnehmen würde.
Jonatan wagte trotzdem nicht ganz zu lächeln. Vor allem, als sein Herr ihm vollmundig beschrieb wie er vorhin auf dem Bett ausgesehen hatte, nachdem er das mit dem Mund gemacht hatte. Der schlanke Jüngling wollte am liebsten im Boden versinken. Er hatte nicht gewusst wie er ausgesehen hatte... das mit den Samenspritzern... nein, er schämte sich gerade sehr sehr, egal wie oft der Adelige sagte, es gäbe nichts zum Schämen und es wäre sehr heiß gewesen. Jonatan war rot angelaufen, brachte kein Wort mehr heraus, während sein Herr sich über die Lippen leckte, grinste. Innerlich bebend verfolgte der junge Krieger dies, starrte auf den sinnlichen Mund des Mannes. Würde jetzt etwas passieren?
Nein, plötzlich ließ sein Herr ihn los und widmete sich wieder der Karte. Jonatan schaute verblüfft drein. Er sollte froh sein, dass der ältere Glacier aufgehört hatte ihn zu beschreiben. "D-das... sagt ihr meinen.. Eltern doch nicht oder?", getraute er sich leise zu fragen. Schämen hin oder her. Aber Lord Hagen schien das auch für ihr Geheimnis behalten zu wollen. Stattdessen fragte er Jonatan aus, wo genau der Hof lag und der Jüngling tat sein bestes all die Fragen zu beantworten so gut er konnte. Ja, im Bezirk Winhill war das. Das hatte Jona auch schonmal gehört. Aufmerksam hörte er seinen Herrn zu, der auf der Karte die Entfernungen anzeigte. So ganz konnte sich Jonatan das immer noch nicht vorstellen.

Nachdem die Reiseroute geklärt war, begann der reiche Krieger ihn neu anzuziehen mit den edlen Wintersachen des Adeligen, der genügend dabei hatte. Jonatan kam sich immer mehr dick eingepackt vor. Mehrere Pullover und Socken, Schal und eine dicke gefütterte Jacke. Jona kam sich sehr unförmig vor. Aber warm. Er stapfte unbeholfen seinem Herrn hinterher, der ihn dann mit kräftigen Schwung auf das Pferd hievte. Unsicher saß der eingemummelte Krieger auf dem Ross. Von Jona waren nur schreckhafte blaue Augen, eine leicht rosa Nasenspitze und zwei blonde Strähnen im Gesicht zu sehen.
Sein Herr stieg nicht auf das Pferd. Nicht gleich. Jonatan kam es nicht recht vor, dass er als Diener nun ritt und Lord Hagen zu Fuß ging. Das sollte anders herum sein, aber der Lord wollte keinen Widerspruch. Erst bei einem Landenetz saß der Krieger auf und sie gerieten sehr schnell auf rote Winde. Jona wurde sehr mulmig zumute. Noch nie war er auf solch dunklen Winden gewesen und sein weißes Juwel sowohl wie sein Herz bebte bei der Reise. Er klammerte sich ängstlich an seinen Herrn, presste die Augen fest zusammen, doch das innerliche Zittern und Erbeben wollte kaum aufhören. Es war wie als riss der rote Wind an ihm, würde ihn augenblicklich entzweireißen, wenn er den Lord losließ. Jonatan wimmerte, drückte sich an den Adeligen.
Plötzlich, von einem Moment auf den anderen, war der Druck vorbei. Jona öffnete vorsichtig die Augen, sah ein schimmerndes Schild um ihn herum. Erleichtert atmete er auf. *Danke, Herr*, sandte er dankbar und etwas ruhiger. Der Rest der Reise verlief zum Glück ereignislos und Jonatan kam unbescholten in Winhill an. Sie landeten vor den Toren einer kleineren Stadt, machten eine Pause und aßen etwas. Von hier ritten sie dann weiter bis nach Addon, aber es war schon spät als sie ankamen. Müde fiel der rund verpackte Jona beinahe vom Pferd, als sie bei der einzigen Gaststätte hielten. Jeder Knochen im Leib schien erschöpft. Zwar war der Bauernjunge normalerweise recht zäh, doch er erholte sich immer noch von der Lungenentzündung.
Schweigend folgte er Lord Hagen in das Gasthaus. Es war sehr klein, allgemein bot Addon nicht sehr viel außer einigen, oft baufälligen, Häusern, einer Töpferei und einen Marktplatz mit Brunnen. Jona kannte die Leute hier, sie waren zäh, verschlossen und die meisten versorgten sich selber. Hauptsächlich waren es nur noch ältere Leute, denn die Jungen waren, wie Jona, in die größeren Städte abgewandert.
Als sie die Schenke betraten, erkannte man Jonatan in all der fremden Kleidung nicht. Zwei Blutmänner wandten misstrauisch die Köpfe. Als sie Lord Hagen sahen, entstand gedämpftes Wispern, man senkte rasch wieder die Blicke. Der Adelige war sehr mächtig mit seinen Juwelen. So jemanden wie ihn hatte noch niemand hier je getroffen. Ein alter aber breitgebauter Glacier hinter der Theke war der einzige, der nicht zu Boden schaute, sondern ungerührt einen Humpen Bier trank, während er mit der anderen Hand über seinen ergrauten buschigen Backenbart strich. Jonatan kannte ihn. Das war Kester.
"Zimmer ist ein Silber pro Nacht, zwanzig Kupfer dazu wenns Essen dabei sein soll", sagte er, als sie bei der Theke angelangt waren.
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Re: Saphire, Diamanten und andere Kostbarkeiten

Beitragvon Hagen » Sa 29. Okt 2022, 10:02

Sein süsses Schneehäschen, von dem nichts ausser seiner umwerfenden blauen Augen und dem rosa Näschen zu sehen war, schien die Reise auf den Winden nicht sonderlich gut zu vertragen. So klammerte er sich ganz doll an Hagen, dass dieser kaum mehr Luft bekam und wimmerte gequält. Natürlich genoss Hagen die Nähe zu Jonatan, doch er wollte nicht, dass dieser Schmerzen litt. Also erschuff er noch einen zweiten, dichteren Schild. Das half und Jonatan konnte wieder Lächeln.

In Addon selbst gab es leider kein Landenetz, egal welcher Juwelenstärke. Doch in einer nahe gelegenen Kleinstadt gab es eines, welches bis zu weiss hinunter reichte. So konnten sie sanfter die Winde verlassen, als sie aufgesprungen waren. In der Stadt schlug Hagen sich gleich einmal den Bauch voll, um genügend Energie zu haben, seine Juwelen wieder aufzuladen. Anschliessend kaufte er noch einige Vorräte ein, von denen er annahm, dass Jonas Eltern sie brauchen könnten. Oder sie selbst, wenn es bei Jonas Zuhause nichts zu Essen gab. Danach kaufte er ihnen gleich nochmals einen Snack, bevor sie weiter reisen konnten.
Da es in der Stadt leider noch kein Pferd zu kaufen gegeben hatte. Zumindest keines, was nicht alt und klapprig war, oder noch zu jung. Führte Hagen sein eigenes Tier weiter an den Zügeln, damit Jona reiten konnte. So kamen sie nur langsam vorwärts und es war zu spät, als dass sie zu Jonas Eltern hätten weiter reisen können. Zum Glück gab es sowas wie ein Gasthaus in diesem von der Dunkelheit verlassenen Dorf. Hagen kam es zumindest ziemlich trist vor. Die Fenster waren oft trübe und nicht wenige Häuser hätten eine Reparatur nötig. Das sah sogar Hagen hier von der Strasse aus. Der Adlige fragte sich, wie die Leute den Winter überleben wollten, wenn ihre Häuser so baufällig waren. Es lag zwar schon Schnee, doch der eigentliche Winter hatte noch nicht begonnen.

Vor der Schenke brachte er sein Pferd zum Stehen und half Jona aus dem Sattel. Der junge Krieger schien todmüde zu sein und fiel ihm beinahe in die Arme. Besorgt musterte Hagen ihm, ob er dem Jüngling mit der Reise zuviel zugemutet hatte. Doch Jona schien nur müde zu sein und das Fieber war nicht wieder gekommen. Neben der Schenke gab es eine zugige Scheune, die unter anderem wohl auch als Stall fungierte. Ein alter Knecht schlich sich nach draussen und nahm misstrauisch ihr Pferd entgegen. Für einen Moment fragte Hagen sich, ob er das Tier je wieder sehen würde.
Das schlechte Gefühl verstärkte sich, als sie den Schankraum betraten. Harte, verschlossene Gesichter blickten ihnen entgegen. Wenn auch nur kurz. Dann wurden die Köpfe wieder gesenkt und man tuschelte miteinander. Unwillkürlich hier Hagen Dolch und Schwert in seinem Juwelengepäck bereit, während er mit Jona zur Theke ging. Es behagte ihm nicht, die anderen Tavernengäste in seinem Rücken zu haben. Der Wirt selbst war ebenfalls für eine Überraschung gut. Der schon etwas ältere Mann trank in Seelenruhe sein Bier und nannte dann seinen Wucherpreis für ein Zimmer und essen. Was dachte er denn, wo seine Schenke stand. Mitten im Luxusviertel von Linaka? Hagens Augenbrauen wanderten in die Höhe, aber ein Blick auf den eingemümmelten Jona liess ihn sich beherrschen. Er wollte dem Jungen in seinem Heimatdorf keine Szene machen.
"In Ordnung", meinte er deswegen zwischen zusammengepressten Zähnen hindurch. "Aber in dem Preis ist die Übernachtung für uns beide und mein Pferd inbegriffen und auch das essen ist für uns alle drei darin enthalten. Abendessen und Frühstück." Er blickte kurz noch einmal zu Jonatan. "Ihr habt hier im Dorf nicht zufällig eine Heilerin?" versuchte er es dennoch. Sie sollte Jona nur sicherheitshalber untersuchen.
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Re: Saphire, Diamanten und andere Kostbarkeiten

Beitragvon Jonatan » Sa 29. Okt 2022, 10:28

Lord Hagen stimmte dem Preis zu, doch er klang nicht so freundlich wie bei der Pension der lieben Lady Katja. Der ältere Krieger forderte für den Preis jedoch, dass es für sie beide war, auch für das Pferd und das komplette Essen. Kester schwieg einen Moment, zwirbelte eine Spitze seines linken Backenbartes, schnaufte schließlich und gab eine brummende Zustimmung.
"Verirrt sich so schnell niemand hierher", bemerkte er. Jonas Herr fragte nach einer Heilerin. Wieso das denn? Etwa wegen ihm oder ging es seinem Herrn nicht gut?
"Ham wa hier nich", antwortete Kester. Dann deutete er auf die Treppe nähe des Hinterausgangs. "Treppe hoch, linke Tür."
"D-danke, Kester", erwiderte Jonatan scheu, was ihm nun doch einen schrägen Blick des Wirtes einfing. Er beugte sich über die Theke, musterte Jona gründlicher. Der junge Krieger fühlte sich förmlich schrumpfen unter diesem Blick.
"Kenn ich dich woher? Watt mal..." Kester hob die Augenbrauen erstaunt, zog sie dann wieder kritisch zusammen. Es kam Jona wie buschige kleine Lebewesen vor. "Du bis doch der kleine Jona. Nich mehr ganz so klein, was?"
Jonatan schüttelte den Kopf. "Nein, nicht mehr", antwortete er sehr leise und eindeutig ein wenig eingeschüchtert von der bulligen Gestalt des bärtigen Glaciers.
"Bist hier um die Eltern zu besuchen?", fragte Kester weiter. "Hast dir aber Zeit gelassen damit."
Jona nickte errötend. Er hatte einfach keine Gelegenheit gehabt aus der Stadt wieder zurückzureisen.
"Wir sind hier, um meine Familie zu besuchen und dass sie mir erlauben ein Kammerdiener zu werden. Aber es ist schon so spät, also reisen wir morgen weiter", erzählte der Jüngling. Er versuchte ein zaghaftes Lächeln. "Habt ihr noch ein Abendessen für meinen Herrn?" Lord Hagen war so nett und kümmerte sich so gut um ihn, dass Jonatan nicht aufhören konnte jetzt schon zu versuchen ein guter Kammerdiener zu sein.
"Kammerdiener?" Der Wirt beäugte den Adeligen skeptisch. "Na, da werden sich Jenna und Edmur aber freuen."
Wieso glaubte niemand, dass Jona wirklich Kammerdiener werden konnte? Vielleicht weil es wirklich so unglaublich schien.
"Und das Abendessen?", fragte der junge Krieger wieder.
"Eintopf hätt ich", erklärte der bärtige Glacier. "Wenn so einer wie ihr sowas esst", wandte er sich an den Adeligen.
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Re: Saphire, Diamanten und andere Kostbarkeiten

Beitragvon Hagen » Sa 29. Okt 2022, 10:44

Ah und die wenigen, die sich hier her verirrten wurden dann auch gleich ordentlich ausgenommen oder was? Doch Hagen wollte keinen Ärger machen, weswegen er sich einverstanden erklärte, den überrissenen Preis zu zahlen. Nicht dass man seinetwegen schlussendlich noch gemein zu Jonas Familie war. Die schien es schon so schwer genug zu haben.
"Wir haben uns nicht hierher verirrt, sondern sind absichtlich hier her gekommen", stellte Hagen klar. Der Wirt sollte das ruhig etwas ernster nehmen und nicht auf den Gedanken kommen, sie noch weiter ausnehmen zu wollen.

Jona gab nun auch zu erkennen, dass er den Wirt kannte. Hagen blickte ihn überrascht an, weil der junge Krieger nicht schon vorher etwas gesagt hatte. Aber anscheinend war ihm schon unwohl genug, sich überhaupt zu erkennen gegeben zu haben. Denn er wurde richtig klein unter dem durchdringenden Blick des massigen Wirtes. Instinktiv stellte Hagen sich schützend hinter ihn. Auch wenn er darauf achtete, ihn nicht zu berühren. Ungehobelt schimpfte er mit Jona, dass er sich Zeit gelassen hätte, seine Eltern zu besuchen. Hagen mochte den Mann nicht. Der hatte offensichtlich keine Ahnung, wie schwer es für Jona gewesen war, überhaupt nach Linaka zu kommen. Wie hart er arbeitete, um etwas Geld für die Familie beiseite zu legen. Da konnte er doch nicht einfach mal eben wieder zurück reisen. Das kostete Geld und nicht jeder zockte Fremde ab, um etwas mehr Geld zu bekommen.

Hagen selbst war bis vor ein paar Tagen selbst noch vollkommen ahnungslos deswegen gewesen und die, die ihn kannten, wussten, dass er in ein paar Tagen alles wieder vergessen hatte. Doch gerade wusste er es und setzte sich gedanklich tatkräftig für sein Schneehäschen ein. Er fand den Wirt unglaublich hochnässig, wie er Jona nicht glaubte, dass er Kammerdiener werden sollte und ihm unterstellte, dass er keinen Eintopf essen würde. Arroganter Kerl. Der konnte ja schön hochnässig tun und den armen Leuten hier aus der Gegend das Geld aus der Tasche ziehen.
"Wenn er gut ist", gab Hagen herablassend zurück, dass er schon Eintopf ass. Nur musste die Qualität eben stimmen und bei diesem Mistkerl glaubte er ganz bestimmt nicht daran.
"Mach dir keine Sorgen, Jona", wandte er sich freundlicher an sein Schneehäschen. "Deine Eltern wünschen dir bestimmt nur das Beste." Es waren nicht alle Eltern so wie seine Mutter. Bestimmt würden die zwei sich freuen, dass Jona eine gute Anstellung bekam. Wenn Hagen nur schlechtes im Schilde geführt hätte, hätte er schliesslich nicht darauf bestanden, mit Jona zu seinen Eltern zu gehen und sie um ihre Zustimmung für Jonas Ausbildung zu fragen.
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Re: Saphire, Diamanten und andere Kostbarkeiten

Beitragvon Jonatan » Sa 29. Okt 2022, 12:15

Jonatan blickte zu Lord Hagen auf, der ihn beruhigte, dass er sich keine Sorgen machen müsste und dass seine Eltern ihm bestimmt nur das beste wünschten. Der Krieger nickte zaghaft. Er war sich da nicht sicher, obwohl er in die Stadt gezogen war, um Geld zu verdienen, damit er seine Familie unterstützen konnte. Aber niemand hätte auch nur davon geträumt, dass Jona eine Chance hatte Kammerdiener zu werden. Solche feinen Anstellungen bekamen keine Burschen vom Land und jeder, dem es Jona erzählt hatte, hatte ihm nicht geglaubt. So war es nicht verwunderlich, dass Kester es auch nicht tat.
Der Adelige bemerkte zum Wirt, dass er den Eintopf essen würde, wenn er gut wäre. Kester schnäuzte sich und wies dann mit seiner Pranke zu einem Tisch in der Ecke.
"Da könnt ihr euch hinsetzen. Ich brings Essen gleich."
Jonatan nickte eingeschüchtert und sie gingen hinüber zu dem Tisch. Nicht unbedingt der beste Platz, wo es weiter vom Kamin weg war, doch wenigstens waren sie halbwegs ungestört. Denn immer wieder sahen die anderen Gäste zum Adeligen hin. Unwohl scharrte Jona mit den Stiefeln über die Sägespäne und das alte Stroh, das halbherzig auf dem Holzboden ausgestreut war. Es dauerte nicht lange und Kester stellte ihnen wuchtig zwei Tonschüsseln mit dubiosen Eintopf hin. Dazu zwei Krüge mit Bier.
"Vielleicht sollten wir doch weiterreisen, Herr", sagte Jonatan leise. Er schämte sich ein wenig für den Zustand des Gasthauses und dass sein Herr es nun wegen ihm hier aushalten musste. Selbst hatte Jona in Linaka in einem viel besseren Gasthaus gearbeitet und auch das war eigentlich noch zu schlicht und einfach für jemanden wie den Adeligen gewesen. Es war eine Besonderheit gewesen, dass er dort aufgetaucht war. Es hatte Jonas Leben komplett verändert.
"Es sind nur noch ein paar Stunden bis zum Hof." Vielleicht würde es in der Dunkelheit doch gehen...
Anderseits scheute er den Besuch ein wenig. Er wusste nicht, ob seine Eltern wirklich froh wären, dass er jetzt bei dem Adeligen angestellt war.
Jona nahm einen Löffel Eintopf. Es schmeckte nicht sonderlich gut, doch wenigstens war es warm. Was genau in dem Eintopf war, konnte Jonatan nicht sagen, doch es wärmte seinen Magen und stillte seinen Hunger. Ihm reichte das schon. Der Krieger nahm ein Schluck von dem malzigen Bier.
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Re: Saphire, Diamanten und andere Kostbarkeiten

Beitragvon Hagen » So 30. Okt 2022, 09:21

Jonatan liess sich von seinen Worten nicht wirklich aufmuntern. Hagen konnte es verstehen. In diesem Gasthaus war es alles andere als gemütlich. Nicht, weil es hier so schlicht war. So richtig, richtig schlicht. Es lag mehr an den Gästen und dem Wirt, die sie hier nicht haben wollten. Die Atmosphäre war so abweisend. Der Wirt duldtete sie hier nur, weil er ihm sein silber abknöpfen konnte. Hagen hätte darauf gewettet, dass auch Jona alleine nicht willkommen geheisen worden wäre. Schlicht weil der Junge dann zu arm für dieses Wirtshaus gewesen wäre. Dieser Kester wirkte nicht so, als würde er Jona etwas schenken. Selbst wenn er aus dem selben Dorf kam.

Ihren finsteren Gedanken nachhängend, setzten Hagen und Jona sich in die Ecke, die der Wirt ihnen zugewiesen hatte. Weit vom Kamin weg. Das war nicht gut für Jona, der sich noch immer von seiner Lungenentzündung erholen sollte. Hagen würde nachher dafür sorgen, dass der Junge schön warm bekam. Da sie nicht lange in dem Schankraum bleiben würden, machte er nun auch kein Aufheben deswegen, weil sie so einen schlechten Platz bekamen. Als er jedoch den Eintopf vor die Nase gesetzt bekam, viel es ihm schon schwerer, nichts zu sagen. Der Inhalt der Schüssel sah aus wie eine dubiose Pampe und zu seinem Entsetzen schmeckte sie auch so. Allerdings schien sie nahrhaft zu sein, weswegen Hagen brav aufass. Er brauchte die Energie, wo er seine dunklen Juwelen gerade oft nutzte. Mit dem Bier spülte er den nichtssagenden Geschmack runter. Wenigstens das schmeckte ganz in Ordnung. Es zeigte ganz deutlich, wo die Prioritäten des Wirtes lagen.

"Das ist gut, dann werden wir morgen im Verlauf des Morgens bei deinen Eltern ankommen", lächelte Hagen aufmunternd. Hagen wusste nicht, wie lang dieser Besuch dauern würde, doch er hoffte, dass sie noch rechtzeitig da wegkamen, um nicht mehr in Dollet übernachten zu müssen. Eine Nacht in diesem Wirtshaus reichte ihm vollkommen. Es grauste ihn etwas vor dem Zimmer. Trotzdem zögerte er es nicht hinaus, dahin zu gelangen und ass sein Abendessen zügig auf. Sobald auch Jona fertig war, liess er sich den Weg dahin weisen, nahm für Jona und sich noch einen weiteren Krug Bier mit. Er hatte Durst und es war wirklich nicht schlecht. Schlussendlich war auch das Zimmer nicht ganz so grauenerregend, wie er es sich nach dem Schankraum und dem Eintopf ausgemalt hatte. Es war zwar kalt darin und das kleine Fenster war zugig, doch die Laken wirkten sauber. Das war das wichtigste. Hagen stellte die beiden Bierkrüge auf dem wackligen Tisch ab, während Jona hinter ihm die Tür zum Zimmer abschloss.
"Brrr, ist das kalt hier", schauderte Hagen. "Wir sollten versuchen das Fenster abzudichten und es wird wohl besser sein, wenn du bei mir im Bett schläfst. Du bist noch immer nicht ganz gesund. Nicht, dass du frierst und dich wieder erkältest."
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Re: Saphire, Diamanten und andere Kostbarkeiten

Beitragvon Jonatan » So 30. Okt 2022, 10:45

Der Adelige schien nicht noch heute weiterreisen zu wollen und Jonatan versuchte es nicht noch einmal vorzuschlagen. Er wusste auch nicht, ob er schneller beim Hof ankommen wollte oder nicht. Einerseits wollte er seine Eltern und seine Geschwister wiedersehen, doch anderseits scheute er sich davor, dass sein neuer Herr sehen würde wie ärmlich er eigentlich war. Und vielleicht würden Jonas Eltern doch nicht zustimmen. Vielleicht brauchten sie Hilfe am Hof und dann könnte Jonatan nicht mehr mit Lord Hagen mitgehen und er wollte doch so sehr. Der Hof war so trist und karg. Er schämte sich, dass er nicht dorthin wollte.
Jonatan löffelte seinen Eintopf weiter und auch der Lord aß rasch auf. Wenn es ihm nicht schmeckte, so beschwerte er sich nicht. Jona beobachtete es unwohl. Er erinnerte sich an das üppige köstliche Frühstück im Hotel und nun musste sein Herr wegen ihm faden, simplen Eintopf zu sich nehmen.
Als sie fertig waren, blieben sie nicht mehr länger an ihrem Tisch und gingen nach oben zu ihrem Zimmer. Lord Hagen nahm sich noch zwei Krüge mit Bier mit nach oben. Das Zimmer war so wie Jonatan es erwartet hatte. Es besaß nicht viel mehr als zwei schmale Betten und einen kleinen Tisch. In einer Ecke stand eine Truhe, um seine Sachen zu verstauen. Ein dünner Teppich, nicht mehr als ein Tuch, lag auf den alten Holzbohlen. Es war sehr kalt im Zimmer, es gab keinen Kamin und die Fenster waren zugig. Als Glacier war Jona Kälte in gewissem Grade gewöhnt, er war abgehärtet, doch nach der heftigen Lungenentzündung zitterte er trotz der vielen Kleidung, die sein Herr um ihn gepackt hatte.
Der ältere Krieger schauderte auch bei der Kälte und überlegte, ob sie nicht die Fenster abdichten könnten. Außerdem sollte Jona bei ihm im Bett schlafen, damit er sich nicht wieder erkältete. Jonatan nickte rasch. Er wollte auf keinen Fall krank werden und dem Mann wieder zur Last fallen.
"Aber ich konnte gar nicht euer Bett vorwärmen", bemerkte der Jüngling. Wenigstens das hätte er machen können, obwohl ihm der Lord schon mehrmals erklärt hatte, dass man das Bett nicht vorwärmte indem man selbst hineinschlüpfte und es sich dort gemütlich machte. Aber weder gab es hier einen Kamin, wo er eine Kohlepfanne oder heiße Steine hätte vorbereiten können noch schaffte es Jona momentan sein Juwel einzusetzen.
"Es tut mir leid. Ich glaube, sie werden kein besseres Zimmer haben. Addon war nie ein sehr reiches Dorf..", entschuldigte er sich für den kargen Zustand. Sein Herr hatte doch so viel besseres verdient.

Der junge Krieger blickte sich um und nahm dann den dünnen Bettvorleger vom Boden, um zu versuchen damit das Fenster abzudichten. Sorgsam rollte er das Tuch zusammen und legte es auf das Fensterbrett. Dann nahm er ihre Taschen und schob sie vor die Türe, um auch dort diesen Spalt abzudichten. Außerdem käme dann niemand unbemerkt herein und Jonatan wurde doch ein bißchen nervös, dass sie in einem Bett schlafen sollten. Wo sie doch.. Sex gehabt hatten. Bis vor kurzem hatte Jonatan nichtmal gewusst, dass es so zwischen zwei Männern ging. Er hatte davon nie gehört und nun hatte ihm Lord Hagen auch noch gesagt, dass es in Glacia zwar nicht verboten aber verpönt war.
"Kann ich noch etwas für euch tun, Herr?", fragte Jonatan, nachdem er versucht hatte das Zimmer weniger zugig zu machen. Er nahm auch die Decke vom zweiten Bett und legte sie auf das andere Bett. Sie würden bestimmt beide Decken brauchen, wo sie nicht so dick waren.
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Re: Saphire, Diamanten und andere Kostbarkeiten

Beitragvon Hagen » So 30. Okt 2022, 12:35

"Willst du mich etwa wieder raus aus meinem Zimmer schicken, nur damit du mir das Bett vorwärmen kannst", neckte Hagen sein Schneehäschen lachend, das schon viel zu sehr das Konzept der Dienstboten verstanden zu haben schien. Nämlich die Herrschaft so herum zu scheuchen, dass sie sich so benahm, wie sie es für anständig und angemessen hielten. Das war nicht das, was Hagen sich darunter vorstellte, wie Jona sein Kammerdiener sein sollte. Vor dieser Art von Kammerdiener floh er in der Regel eher. Andererseits hatte Jona so wunderschöne Augen, denen Hagen wohl so einiges durchgehen lassen würde. Er musste aufpassen, dass Jona das nicht heraus fand.

"Ach, Jona, du musst dich doch nicht für dieses Zimmer entschuldigen", schmunzelte Hagen etwas verwirrt über Jonas Worte. "Da kannst du doch nichts dafür. Es ist immerhin sauber und mit dir ganz dicht an meiner Seite wird uns Nachts schon nicht kalt werden." Wobei Hagen sich streng vornahm anständig zu bleiben. Jona war zu jung. Er hatte keine Ahnung, was er wollte und was nicht. Hagen musste da auf ihn aufpassen. Auch wenn es verflixt schwer war, sich zu beherrschen, wo Jona so eifrig im kleinen Zimmer umher wuselte und dann vor ihm stehen blieb, um ihn mit grossen Augen von unten anzuschauen und ihn zu fragen, ob er noch etwas für ihn tun könne. Hagen kamen sofort eine Menge Dinge in den Sinn, die Jona noch für ihn tun könnte.

"Hmm, ja, hilf mir mal aus den Stiefeln", räusperte er sich und gab sich alle Mühe, kein verführerisches Timbre in seine Stimme zu legen. "Und aus dieser sperrigen Winterkleidung. So warm sie auch gibt. Darin schlafen will ich nicht." Aber dieses Mal durfte er sich nicht ganz ausziehen lassen. Er würde schön brav sein und die unterste Kleidungsschicht anbehalten. Alles andere wäre ohnehin zu kalt. Seine Gedanken entrkäfteten sich sofort von selbst. Denn wenn Jonas nackte, warme Haut an seiner nackten Haut war, würde es überhaupt nicht kalt sein.
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Re: Saphire, Diamanten und andere Kostbarkeiten

Beitragvon Jonatan » So 30. Okt 2022, 15:36

Sein Herr wehrte schmunzelnd ab, dass Jona sich nicht für das Zimmer entschuldigen müsste, wo er doch nichts dafür könne. Es wäre ja sauber und mit Jona an seiner Seite würde es ihm auch nicht kalt werden. Der Jüngling nickte artig, während er wieder an die seltsame Nähe dachte, die ihm sein Herr bisher zu verschiedenen Gelegenheiten zuteil hatte werden lassen. So richtig hatte er das noch nicht alles verstanden und er schämte sich, dass er geweint hatte, weil es ihn alles so sehr überfordert hatte. Dabei hatte es sich doch alles so gut angefühlt.
Nachdem der junge Krieger sich darum gekümmert hatte, dass es im Zimmer nicht mehr so zugig war, fragte er den Adeligen was er für ihn tun könnte. Sein Herr räusperte sich und wollte Hilfe bei den Stiefeln und der Winterkleidung.
"Ja, Herr." Jona konnte verstehen, dass Lord Hagen nicht darin schlafen wollte. Er selbst wollte auch gerne eine der Jacken ausziehen in die der Adelige ihn gepackt hatte. Es war Jona ohnehin etwas zu groß und die Ärmel rutschten ihm immer mal wieder über die Hände. Der Jüngling half natürlich zunächst seinem Herrn aus dem Mantel und war froh, dass er sich nützlich machen konnte, nachdem er die letzten Tage nur zur Last gefallen war. Er hätte nicht krank werden dürfen. Zum Glück nahm der Lord ihm das nicht übel. Er hatte ihm sogar das Leben gerettet und Jonatan würde ihm das bestimmt nicht mehr vergessen. Behutsam schälte er den älteren Krieger aus seinem edlen Wintermantel. Lord Hagen hatte solch kräftige, muskulöse Arme. Jona presste den Mantel nach getaner Arbeit an sich und sah mit blau glänzenden zu dem Adeligen auf.
"Und jetzt die Stiefel?", fragte er. Ein richtiger Kammerdiener hätte sicherlich die Reihenfolge gewusst. Eifrig kniete sich Jona hin ehe ihm auffiel, dass er den Mantel immer noch bei sich hatte. Oh, vielleicht hätte er den zunächst abklopfen und aufhängen sollen. Er würde das später machen. Sein Herr wollte sicher schnell aus den Stiefeln heraus. Rasch begann Jona sie zu öffnen, beugte sich übereifrig vor und saß bald halb auf dem edlen Mantel.
Immer mal wieder blickte Jonatan nach oben, ob er auch alles richtig machte. Es war ein seltsamer Anblick so nach oben zu schauen. Sein Blick wanderte über die Hose, den Schritt, den Gürtel, die breite Brust..

Jona sah hastig wieder nach unten und konzentrierte sich darauf die offenen Stiefel vorsichtig abzustreifen. Danach stellte er sie beiseite, während er noch auf dem Mantel hockte. Er war immer noch warm und fühlte sich so bequem an.
"Was soll ich euch noch ausziehen?", fragte Jona hilfsbereit. "Die Hose?" Seine Hände streckten sich nach dem Gürtel aus.
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Re: Saphire, Diamanten und andere Kostbarkeiten

Beitragvon Hagen » So 30. Okt 2022, 17:22

Hagen sah seinem eifrigen Schneehäschen nur zu gern zu. Auch wenn es ihn sonst etwas überforderte, wie fleissig Jona war, so genoss er es sehr, wenn die Aufmerksamkeit des Jünglings ihm alleine galt und er ihm was gutes tun wollte. Zufrieden liess er sich aus dem Mantel helfen, bewegte sich geschmeidig mit, damit ihm das schwere Kleidungsstück von den Schultern rutschte. Kaum war es in Jonas Arme gelandet, strahlten ihn wieder die herrlichen Saphiere an. Ergeben nickte Hagen. Natürlich jetzt die Stiefel. Alles was sein Schneehäschen wollte. Hauptsache es hoppelte weiter so eifrig und neckisch um ihn herum.
Leis brummend unterdrückte er ein Stöhnen, als Jona sich diensteifrig vor ihn hinkniete, um ihm seine Stiefel zu öffnen. Dabei bot er ihm wieder einen Anblick, der einfach zum Anbeissen war. Unwillkürlich wurde ihm klar, dass er, wenn Jona sein Kammerdiener war, er unter einer Dauererrektion leiden würde. Oh, das war gemein. Und Jona war noch viel zu jung, als dass Hagen mehr machen durfte. Er musste zusehen, dass er bald andere Gesellschaft fand, die ihm mit seinem harten Problem helfen konnte. Die kurzen Gedanken an Vernunft und Pflichtbewusstsein schmolzen jedoch immer wieder so schnell wie Butter in der Sonne dahin, wenn sein Schneehäschen mit grossen, ergeben glänzenden Augen zu ihm hochblickte.
"Ja, die Hose auch", hörte er sich sagen, ehe er sich dessen bewusst war. Wie hätte er auch etwas anderes sagen können, wo Jona vor ihm kniete und seine Hände schon regelrecht sehnsüchtig nach seinem Gürtel ausgestreckt hatte. Dabei war das bestimmt nur seine eigene Sehnsucht, versuchte Hagen sich streng klar zu machen. Und seine eigene Sehnsucht war gross. Hart und prall presste sie sich gegen den seidenen Stoff seiner Pants, pulsierte hungrig. Bestimmt erschreckte sie Jona wieder, wenn er es sah. Es wäre besser so. Es brächte mehr Abstand zwischen ihnen.
Tatschlich schielte der Jüngling sehr nervös zu seiner Körpermitte, nachdem er ihm den Gürtel und die Hose geöffnet hatte, um sie ihm abzustreifen. Dass er beim Knöpfe Öffnen immer mal wieder gegen seine Männlichkeit gedrückt hatte, hatte nicht geholfen, entspannt zu bleiben. Egal wie unabsichtlich es gewesen war.
"Vielleicht erst einmal den Pullover und das Hemd", wehrte er dann doch tapfer mit rauer Stimme ab, als Jona ihm auch gleich noch die Pants ausziehen wollte. Täuschte er sich oder legte der Junge es darauf an, ihn nackt zu haben. Gut, um fair zu bleiben, hatte Hagen ihm im Hotel in Linaka erklärt, dass es unbequem war, in Pants zu schlafen. Hier in diesem Gasthaus wäre es wohl klüger, noch etwas Stoff anzubehalten und das nicht nur wegen Jonas Unschuld.
"Und dann sollten wir dich aus deinen unzähligen Stofflagen befreien", befand Hagen resolut. So hübsch Jonas Augen auch waren, Hagen sehnte sich danach, dessen schönen Körper zu sehen, ihn in die Arme zu schliessen und sich mit unter die Federn zu verkriechen.
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Re: Saphire, Diamanten und andere Kostbarkeiten

Beitragvon Jonatan » So 30. Okt 2022, 21:08

Ja, die Hose auch. Jona nickte. Das machte schließlich Sinn und er hatte seinem Herrn bereits einmal geholfen die Kleidung für die Nacht zu entledigen. Rasch waren Jonas Finger bei dem Gürtel, den er dann aufgeregt öffnete. Erst als er bei den Knöpfen war, bemerkte er, dass ihn dahinter das harte Glied seines Herrn erwartete. Oh, wann war der Adelige denn so hart geworden? War er etwa erregt? Ob er ihn gleich im Bett streicheln würde? Ob Jona noch einmal den Speer in den Mund bekommen würde? Aber nein, sein Herr hatte gesagt, dass Jona zu jung wäre. Wobei Jonatan nicht wusste, wofür er zu jung war. Nicht um Kammerdiener zu werden, denn Lord Hagen hatte gesagt, dass viele diese Ausbildung schon mit sechszehn begannen. Wofür war er dann zu jung?
Er wusste nicht, ob er fragen sollte und dann lenkte ihn wieder die Männlichkeit seines Herrn ab. Sie schien ganz prall. Nervös blickte Jonatan dorthin und wusste nicht, ob er wollte, dass es gleich im Bett wieder verwirrend wurde. Aber irgendwie war er auch gespannt darauf. Dabei sollten das zwei Männer nicht miteinander machen. Als guter Glacier sollte er da vielleicht nicht mitmachen...
Er zog die Hose langsam nach unten und starrte auf die große Beule in den Pants. Lord Hagens Männlichkeit war wirklich sehr groß. Würde er nicht erwarten, dass Jonatan sich darum kümmerte? Anderseits hatte sein Herr gesagt, das würde nicht zu den Diensten eines Kammerdieners gehören. Dann war die Hose ausgezogen. Jona blickte wieder mit großen Augen nach oben. Ob er jetzt die Pants abstreifen sollte? Aber während er hier noch saß? Nervös rutschte der Jüngling auf dem Mantel hin und her. Doch bisher hatte sein Herr immer nackt schlafen wollen. Jona griff nach dem Bund der Pants.
Da bremste ihn der Adelige, dass zuerst der Pullover und das Hemd an der Reihe wäre.
"Oh.. natürlich." Jonatan erhob sich, als ihm endlich auffiel, dass er mitten auf dem Mantel seines Herrn stand! Hastig machte er einen Schritt zur Seite. Sollte er den Mantel aufheben? Aber der Adelige wollte gewiss nicht länger warten. Auch wollte ihn dieser danach auch ausziehen. Der Bauernjunge nickte hastig. Rasch half er dem Lord aus seinem schönen Pullover. Wohin nun damit? Es wäre bestimmt nicht ziemlich sich von seinem Herrn zu entfernen. Jonatan legte sich den Pullover über den Unterarm, während er dann mit kalten Fingern mit den Hemdsknöpfen kämpfte. Bei dem Gefummel rutschte der Pullover vom Arm zu Boden, doch Jona war so beschäftigt mit seinen Kammerdiensten, dass es ihm nicht gleich auffiel. Seine Aufgabe war es sein Herrn auszuziehen.
Zärtlich öffnete er die Knöpfe und schob die Hemdseiten beiseite. Sanft versuchte der Jüngling das Hemd abzustreifen ehe das Unterhemd folgte, um die schöne, muskulöse Brust des Adeligen freizulegen. Jona musste daran denken wie sein Herr zu ihm unter die Dusche gekommen war. Sein eigener Speer regte sich.

Er hatte dem Adelige alles ausgezogen bis dieser nur noch in Pants und Socken dastand. Die Socken!
Wie hatte er die übersehen können? Rasch ließ sich Jonatan wieder auf die Knie sinken.
"Eure Socken, Herr." Eifrig machte er sich daran diese auch auszuziehen, während er auf und zwischen all den Kleidungsstücken des Adeligen kniete.
"Die Pants auch?", fragte Jona danach nervös und blickte wieder nach oben. Sein Herr sah umso vieles größer und kräftiger aus.
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