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Saphire, Diamanten und andere Kostbarkeiten





Re: Saphire, Diamanten und andere Kostbarkeiten

Beitragvon Hagen » Mi 26. Okt 2022, 20:01

Es wurde ein gemütlicher Nachmittag in Linaka, genau nach Hagens Geschmack. Erst spazierte er in den schöneren Stadtvierteln herum, um sich anzusehen, was sich in den letzten Jahren so verändert hatte. Als ihm dann irgendwann etwas kühler wurde, flüchtete er sich gleich in eine hübsche Conditorei, wo er genüsslich Kaffee trank und Unmengen von Süssspeisen naschte.
Später machte er sich auf, Geschenke für seine Familie zu organisieren. Bei seinem Vater und seinem jüngeren Bruder war das leicht. Seine Mutter und seine jüngere Schwester hingegen stellten eine wahre Herausforderung dar. Nicht dass er sonst Mühe gehabt hätte, einer schönen Frau etwas schönes zu schenken. Doch wenn es sich um die eigenen Familienangehörigen handelte, hatte er jedes Mal wieder Mühe.
Zum Glück machte er bei seiner Einkaufstour Bekanntschaft mit einer schönen, frechen Hexe, die sein Dilemma wohl erst angelockt hatte. Zielsicher half sie ihm etwas auszusuchen und erzählte ihm, was zur Zeit der letzte Schrei in Glacia wäre. Was jede Frau, die etwas auf sich hielt, unbedingt haben wolle. Das war perfekt. Seine Mutter und auch seine Schwester hielten nämlich sehr viel von sich selbst.

Aus dem gemütlichen Einkaufsplausch wurde bald schon mehr. Die zwei verstanden sich ausgezeichnet, weswegen Hagen die Hexe auch gleich zum Abendessen einlud. Und das ohne vorher zurück zum Hotel zu gehen, um sich fürs Dinner umzuziehen. Es wurde auch so ein vergnüglicher Abend und es wurde sehr spät, bis er sich mit der Hexe zu seinem Hotel aufmachte. Sie hatte eingewilligt, ihn noch dahin zu begleiten und mit ihm an der Hotelbar etwas zu trinken. Wahrscheinlich würde noch mehr daraus werden. So, wie er Katinka schon im Arm halten durfte.

"Lord. Euer Junge. Was sollen wir mit ihm machen? Ihn davon jagen?" wurde er beim Hoteleingang von der einen Wache aufgehalten.
"Mein Junge?" fragte Hagen etwas perplex nach.
"Ihr wisst schon. Der von letzter Nacht. Er scheint nicht begriffen zu haben, dass Ihr seine Dienste nur für die eine Nacht in anspruch genommen habt", raunte die Wache nicht unbedingt leise und deutete auf Jona, der auf der anderen Strassenseite allmählich eingeschneit wurde. Im Verlaufe des Abends hatte es nämlich zu schneien angefangen.
"Oh, was hast du nur für schmutzige Gedanken", rügte Hagen die Wache empört. "Er ist mein Kammerdiener. Ihr hättet ihn einlassen sollen." Rasch winkte er Jona zu sich, der auch gleich erleichtert zu ihm kam. Besitzergreifend und beschützend legte Hagen ihm einen Arm um die Schultern, um ihn so sicher ins Hotel schieben zu können. Den verwunderten Blick von Katinka bemerkte er nicht.

"Du bist schon hier?" grüsste Hagen Jona mit einem freundlichen Lächeln. "Warum gehst du nicht schon einmal ins Zimmer hoch und machst ein Feuer im Kamin. Wärm dich da auf. Die Lady und ich gehen noch etwas trinken und kommen dann nach." So etwa eine dreiviertel Stunde später, sich leidenschaftlich küssend und streichelnd.
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von Anzeige » Mi 26. Okt 2022, 20:01

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Re: Saphire, Diamanten und andere Kostbarkeiten

Beitragvon Jonatan » Mi 26. Okt 2022, 20:03

Der Adelige sah tatsächlich zu ihm hinüber. Mehr noch; winkte ihn zu sich. Erleichtert eilte Jona über die Straße und zu seinem Herrn. Ziemlich durchgefroren genoss er es sehr wie der Mann ihm einen Arm um die Schulter legte. Am liebsten hätte Jonatan sich an ihn gekuschelt, doch er traute sich nicht.
"Ja, die haben mich nicht reingelassen...", erklärte Jona und sagte nicht, dass er schon über zwei Stunden wartete. "Ich wusste nicht wohin.." Sein Herr schob ihn an den Wachen vorbei in das Hotel. In der großen, edlen Halle sagte ihm der Adelige, dass Jonatan schon einmal vorgehen und ein Feuer im Kamin machen sollte, um sich aufzuwärmen. Er würde nachkommen. Mit der Lady. Der Bauernjunge nickte. Die Lady hatte der Mann gestern gar nicht erwähnt. Ob sie mitkommen würde? Scheu sah er hinüber zu der Frau, die ungeduldig zu warten schien.
"Danke, Herr." Aber der Adelige hatte sich schon umgedreht und nun legte sein Arm sich um die Taille der Hexe. Jonatan ging die Treppe hinauf zum Zimmer 107.

Wo sollte er denn hin, wenn der Mann wiederkam? Würde er nicht stören? Jonatan entzündete erst einmal ein Feuer, wobei seine Finger von der Kälte ganz steif waren, so dass er mehrere Anläufe mit dem Zündelholz benötigte. Dann endlich knisterte im Kamin ein kleines Feuer. Rasch legte Jona weitere Scheite nach. Er zog seine Stiefel aus, setzte sich vor den Kamin und wärmte seine Finger und Füße. Ob er noch mehr machen sollte? Der Adelige hatte nichts gesagt. Jonatan erinnerte sich an gestern. Ob er das Bett auch vorwärmen sollte? Gestern hatte er das nicht rechtzeitig geschafft und der Lord hatte ihn einfach mit ins Bett genommen... Jona wurde kribblig als er auch nur daran dachte. Er wollte aber nach dem Debakel beim Frühstück nicht schon wieder versagen.
So wagte der schüchterne Jüngling sich ins Schlafzimmer. Es war wieder alles frisch bezogen. Ob das die Bediensteten des Hotels gemacht hatten? Jona schlug die Bettdecke beiseite. Wie wärmte man ein Bett vor? Sollte er sich wieder hinein legen? In seinen Anziehsachen? Das kam ihm irgendwie auch nicht richtig vor. Der Bauernjunge zog seine Hose und seinen Pullover aus, behielt die Unterwäsche jedoch an. Dann legte er sich vorsichtig unter die Decke. Adelige konnten sich scheinbar alles leisten. Sogar jemanden, der das Bett vorwärmte. Jonatan kam das alles sehr seltsam vor, doch die wenigen Sachen, die der Mann ihm gesagt hatte, wollte der ahnungslose Kammerdiener auch erfüllen.
Er lag eher regungslos im Bett, um die Decke nicht allzu stark zu zerknittern. Jonatan war fast dabei hinweg zu dämmern, als das Bett langsam gemütlicher wurde, als plötzlich die Türe aufgestoßen wurde und der Adelige hinein kam. In einer engen Umarmung, die Hexe heftig küssend.
Jonatan hatte sich erschrocken aufgesetzt, starrte die beiden an. "Ich hab euer B-bett vorgewärmt, Herr", stotterte er.
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Re: Saphire, Diamanten und andere Kostbarkeiten

Beitragvon Hagen » Mi 26. Okt 2022, 20:05

"Was macht der denn hier?" fragte Katinka spitz und stiess sich von ihm weg. Hagen küsste ins Leere. Verblüfft blinzelte der Adlige und verstand erst einmal gar nicht was los war. Sie hatten sich doch eben noch so heiss aneinander geschoben, sich leidenschaftlich geküsst und gestreichelt und es war klar geworden, dass sie jetzt ins Bett und damit übereinander herfallen würden. Und plötztlich stand er alleine da. Das fühlte sich gar nicht gut an.

"Ich dachte, er sei dein Kammerdiener", ereiferte sich seine Begleitung und zeigte anklagend auf Jona. Der Junge sass verführerisch in seinem grossen Bett und das nur in seiner Unterwäsche. Mit leicht zerzaustem Haar blickte er ihn aus weit aufgerissenen Augen an. Hagen musste starren.
"Er ist mein Kammerdiener", wiederholte Hagen und verlor sich in dem funkelnden Blau.
"Ah ja? Und was macht er dann in deinem Bett?" wollte Katinka schrill wissen.
"Das hat er doch gesagt. Er wärmt mir das Bett vo..." Weiter kam er nicht, da ihm Katinka eine saftige Ohrfeige verpasste.
"Du perverser Lüstling", schimpfte die Hexe. "Dafür werde ich mich sicher nicht hingeben." Damit rauschte sie aus seinem Schlafzimmer.

"Katinka, warte", rief Hagen nachdem er sich von seiner Überraschung und der Ohrfeige erholt hatte. Und es geschafft hatte, sich von Jonas Augen loszureissen. Kurz vor der Eingangstüre holte er sie ein. "Katinka, bitte", sprach er eindringlich auf sie ein. "Er wollte das Bett wirklich nur vorwärmen."
"Und das macht er, indem er nackt in deinem Bett sitzt? Nicht mit einer Kohlepfanne oder seinen Juwelen?"
"Er muss erst noch lernen und er trägt doch nur weiss. Ausserdem ist er nicht nackt."
"Ach, verkauf mich doch nicht für dumm! Ein Kammerdiener, der weder über Ausbildung, noch über dunklere Juwelen verfügt. Wers glaubt, wird selig. Du kannst mir gestohlen bleiben, Hagen." Damit rauschte sie entgültig aus dem Hotelzimmer und schlug die Türe hinter sich zu. Bedröppelt ging Hagen zum Sofa, liess sich darauf fallen und starrte mit einem tiefen Seufzer ins Feuer. Und schon wieder wurde er hart und voller Lust alleine zurück gelassen.
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Re: Saphire, Diamanten und andere Kostbarkeiten

Beitragvon Jonatan » Mi 26. Okt 2022, 20:05

Nicht nur er war erschrocken, die Hexe stieß den Lord von sich und fragte entrüstet, was Jonatan denn im Bett zu suchen hätte. Der Jüngling fand nicht den Mut noch mehr zu sagen. Zudem hielt ihn der Blick des älteren Kriegers gefangen, der ihn unverwandt anblickte. Oh, Jona hätte nicht hier sein sollen, das begriff selbst er. Zum Glück war der Adelige zu beschäftigt sich vor seiner Begleitung zu verteidigen als wütend auf Jonatan zu sein.
Die Hexe glaubte ihm auch nicht, dass Jona der Kammerdiener sei. Diese Erfahrung hatte der Jüngling ja auch gemacht während des gesamten Tages. Kein Adeliger stellte so jemanden wie ihn ein. Also wieso hatte es der Lord gemacht? Die Frau verstand es auch nicht, wurde wütend. Jonatan zog sich die Bettdecke hoch bis zur Nasenspitze, als sie ausholte und den armen Adeligen eine Ohrfeige gab, als der zu erklären versuchte was Jona im Bett machte.
Die Hexe beschimpfte den Mann als Lüstling und noch irgendwas, was Jona nicht verstand. Die Frau rannte aus dem Schlafzimmer und der Adelige ihr gleich hinterher, nachdem er mit Jona noch einen letzten Blick ausgetauscht hatte. Er wirkte immer noch nicht wütend. Gespannt lauschte Jona, hörte bis hierher die hitzige Unterhaltung. Die Frau glaubte das nicht mit dem Vorwärmen. Wieso er keine Kohlepfanne oder Juwelen genommen hätte.
Jona bekam große Augen. Er hätte eine Kohlepfanne nehmen sollen? Ohje! Aber gestern hatte der Lord ihn zum Wärmen mit ins Bett genommen... nein, er hatte alles falsch gemacht! Und jetzt ließ die Frau seinen Herrn sitzen, hielt ihn für einen Lügner. Es tat Jonatan sehr leid. Er hatte dem Krieger den ganzen Abend verdorben.

Nachdem die Tür zugeknallt war, hörte man nichts mehr. Als der Adelige auch nach einer Weile nicht zurück ins Schlafzimmer kam, traute der Jüngling sich endlich das Bett zu verlassen. In seiner weißen Unterhose bekleidet kam er barfuß aus dem Schlafzimmer, drückte sich scheu an der Türe herum ehe er langsam näher kam. Der ältere Glacier saß ziemlich niedergeschlagen auf dem Sofa.
"Lord... es tut mir leid...", fing Jonatan an, "Ich hab schon wieder was falsch gemacht oder?" Er kam bis zum Sofa, blieb aber noch im sicheren Abstand stehen. Schuldbewusst nagte er an seiner Lippe.
"Ich wollte eure Lady nicht verärgern. Mir hat heute auch niemand geglaubt, dass ich euer Kammerdiener bin." Der Bauernjunge schwieg, wagte sich noch was näher. "Bin ich das wirklich?" Wenn, dann war er sicher der schlechteste Kammerdiener in gesamt Glacia. Er würde verstehen wenn der Adelige ihn rauswarf.
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Re: Saphire, Diamanten und andere Kostbarkeiten

Beitragvon Hagen » Mi 26. Okt 2022, 20:07

Von der Bar liess er sich einen Vodka und ein Glas herbei schweben, schenkte sich etwas von dem Alkohol ein und genoss wie das Feuer in seiner Kehle brannte. Dabei überlegte er sich, was er jetzt tun sollte. Also eigentlich wäre er am liebsten in sein Schlafzimmer zu Jona ins Bett gehüpft. Doch der hatte ihn heute morgen nicht gewollt. Bestimmt wollte er ihn immer noch nicht. Denn dass Jona tatsächlich nur das Bett hatte vorwärmen wollen, glaubte der Adlige ihm sofort. Inzwischen wusste er, von was für einer rührenden Unschuld der Junge war.

Während er so vor sich hinbrütete und sich zu beherrschen versuchte, nicht gleich über sein Schneehäschen herzufallen, kam jenes prompt zu ihm ins Wohnzimmer gehoppelt. Oder genauer gesagt, auf leisen Pfoten zu ihm geschlichen. Ganz scheu und reumütig.
"Ja, da hast du mir ziemlich was eingebrockt", seufzte Hagen, leerte sein Glas in einem Zug und stellte es dann ab. "Ich hätte gut Lust, dir gründlich deinen knackigen Hintern zu versohlen." Wenn auch aus anderen Gründen, als Jona denken mochte. "Aber ich weiss, dass du es nicht böse gemeint hast." Hagen erhob sich und ging auf den Jüngling zu. "Wenn du bloss nicht so hübsch aussehen würdest." Er streichelte ihm über den Kopf, hielt ihn dann am Hinterkopf fest und zog ihn an sich, um ihm einen Kuss auf den Scheitel zu geben.
"Natürlich bist du mein Kammerdiener", beruhigte er den Jungen. "Ab morgen dann. Heute hast du ja noch frei. Nicht vergessen. Na komm, lass uns ins Bett gehen. Hilfst du mir aus meiner Kleidung? Die Weste hat so viele, nervtötende Knöpfe."
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Re: Saphire, Diamanten und andere Kostbarkeiten

Beitragvon Jonatan » Mi 26. Okt 2022, 20:08

"Es tut mir so leid, Herr", wiederholte Jonatan nochmal, als der Adelige meinte, er hätte gute Lust ihm den Hintern zu versohlen. Jona wollte keine Schläge, obwohl er das als Strafe durchaus verstanden hätte. Aber zu seiner Verwunderung war der Mann nicht so wütend, seine Stimme war weiterhin ruhig. Der Jüngling fühlte ein Kribbeln in sich, sein Herr war so freundlich und nett zu ihm. Selbst jetzt. Solche Leute waren sehr selten. Dankbar lächelte er ihn an.
"Ich wollte euch nur dienen so... wie ich dachte, was ihr wollt...", versuchte der Junge zu erklären, verstummte, als der Adelige sich erhob und auf ihn zutrat. Ob er ihm jetzt doch den Hintern versohlte? Stattdessen sagte ihm der Mann, er sähe so hübsch aus, streichelte ihm über den Kopf. Als seine Finger sich in Jonas Locken krallten, keuchte der Krieger leise. Seine blitzblauen Augen glänzten ergeben, sahen den Mann wartend an. Ihre Gesichter waren sich so nah...
Der Lord küsste ihn auf den Scheitel. Jona erschauderte. Was war bloß mit ihm los? Nach dem kleinen Kuss hatte er schon rote Wangen vor Aufregung. Der Adelige sagte ihm, dass er ab morgen wirklich sein Kammerdiener wäre. Dann lud er ihn wieder ins Bett ein.
"Ich darf trotzdem in euer Bett?", fragte Jonatan. "Aber es ist schon vorgewärmt..." Dann müsste ja nicht mehr ins Bett. Jonatan folgte dem Adeligen dennoch ins Schlafzimmer. Natürlich würde er seinem Herrn helfen.

Jonatans Hände glitten langsam zu der Weste. Das waren wirklich viele Knöpfe. Es war schon nicht leicht an sich selber so viele Knöpfe zu öffnen, aber bei jemand anderem? Jona hatte das Gefühl seine Finger wären aus Butter. Er fummelte reichlich lange an einem der Knöpfe herum. "Es tut mir leid...", nuschelte er verlegen. Jonatan war so froh die Weste endlich geöffnet zu haben, dass er erst nach dem öffnen des Hemdes darunter merkte wie nah er dem Mann stand und wie wenig dieser mittlerweile anhatte.
Vorsichtig legte Jona die Kleidung über einen Stuhl, kam wieder zurück. Sein Blick huschte über die nackte Brust des Adeligen. Er sollte lieber nicht starren. Der Jüngling öffnete die Hose vorne, schob sie langsam runter. Das erinnerte ihn an die Dusche... nein, lieber nicht daran denken.
Er kniete sich hin, um die Stiefel aufzuschnüren und auszuziehen. Danach konnte er die Hosenbeine hinunter ziehen. Jonatan war zu nervös um nach oben zu schauen. Er wusste ja nun wie der Adelige ohne Kleidung aussah. So stark und wunderschön... fremdartig und gleichzeitig anziehend. Sobald der Mann ihm nahe war, konnte Jonatan sich einfach nicht konzentrieren. Er erhob sich wieder, seine Hand wanderte zum Bund der Unterhose. Er wollte sie auch runterziehen, als er den Blick des Adeligen bemerkte. "D-das nicht? Oh..." Jonatan schoss die Röte ins Gesicht. Er war so in Gedanken gewesen, dass ihm kaum bewusst gewesen war wie weit er gegangen war. Heute konnte er auch nichts richtig machen.
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Re: Saphire, Diamanten und andere Kostbarkeiten

Beitragvon Hagen » Mi 26. Okt 2022, 20:09

"Wo willst du denn sonst schlafen, wenn nicht im Bett", fragte Hagen sanft zurück. "Doch nicht etwa hier auf dem Boden vor dem Kamin?" Oh ja, das Feuer. Wieder liess er es mit Hilfe der Kunst ersticken. Nicht dass noch ein Funke übersprang und den Teppich entzündete. Im Übertragenen Sinne war jedenfalls schon längst ein Funke auf Hagen übergesprungen und er dachte keine Sekunge mehr an Katinka.

Jona war um einiges faszinierender, wie er da neben ihm ins Schlafzimmer tappste. So barfuss und eigentlich schon ziemlich nackt. Eben bis auf diese naturfarbenen Unterhosen. Das war schon sehr reizvoll und er liess seinen Blick ungehemmt wandern, solange Jona nicht schaute.
Als er dann dazu überging, ihn vorsichtig auszuziehen, betrachtete er ihn fasziniert. Die glühenden Wangen, die funkelnden Augen und, täuschte er sich, oder wurde er tatsächlich etwas kurzatmig. Jedenfalls war der Junge voll bei der Sache, wenn auch ziemlich langsam. In Hagen prickelte und knisterte es derweil wundervoll und er genoss die Zeit, die Jona sich liess. Genoss es, wie er sich an seinem Hosenbund zu schaffen machte, wie er sich vor ihn kniete und an seinen Schuhen nestelte. Und als der Junge sich wieder erhob und kurz an seiner Unterwäsche zupfte, war er längst wieder hart. Katinkas Ohrfeige hatte ihn sowieso nur mässig abkühlen lassen.
"Nicht?" fragte er rau zurück und beobachtete fasziniert, wie Jonas Wangen ganz rot wurden. "Es schläft sich eindeutig besser, ohne einengenden Bund. Aber ganz wie du willst."
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Re: Saphire, Diamanten und andere Kostbarkeiten

Beitragvon Jonatan » Mi 26. Okt 2022, 20:09

Der Adelige lächelte ihn wieder so verwegen an, hakte nach wieso er denn nicht weitermachte. Ohne Unterhose würde es sich eindeutig besser schlafen. Jonatan blickte zu dem Bund und ob der wirklich so einengend war, als sein Blick unwillkürlich etwas weiter unten bemerkte. Es war mittlerweile nicht mehr zu übersehen. Die Männlichkeit des Lords zeichnete sich hart und groß hinter dem Stoff ab. Jonatan konnte seinen Blick kaum abwenden.
Er sollte etwas sagen, brachte aber kein Wort heraus. Also sollte er jetzt den Adeligen ganz ausziehen? Es klang so, als würde der Mann das lieber haben. Jonatan griff wieder nervös nach den Bund, zog langsam daran. Ohh... nicht gucken... besser nicht... dabei stand Jonatans Mund halb offen und seine Blicke huschten umher wie ein aufgeschrecktes Häschen. Als die Unterhose langsam nach unten glitt und das eregierte Glied zu sehen war, wurde Jonatan immer aufgeregter. Hastig schaute er zur Seite, zog die Hose über den Hintern nach unten. Jonatan kniete sich wieder hin, um die Unterhose ganz abzustreifen. Dabei verlor der nervöse Jüngling immer weiter die Fassung. In dem Versuch nichts zu sehen, rutschte er nach hinten.
Das war der Moment wo der Mann ihm sagte, dass Jona sich auch ausziehen sollte, wenn sein Herr schon nackt wäre. Da sollte er nicht mehr anhaben.

"J-ja, Herr", stammelte der junge Krieger. Jonatan blieb am Boden hocken. Sein Herz klopfte wild, er spürte die Blicke des reichen Mannes auf ihn. Wieso machten sie sich nackt? Würde der Mann ihn berühren wollen? Er war wieder so erregt wie.. beim Frühstück auch. Oder war das noch wegen der Frau? Jonatan war selbst schuld, er hatte die Hexe vertrieben mit seiner Dummheit. Jona lupfte die Unterhose vorne, zog sie herunter und entblößte seine Männlichkeit. Er war nicht so erregt wie der Adelige, doch das Interesse war unverhohlen da.
Jona war das alles sehr peinlich, er zog die Unterhose schneller aus, erhob sich wieder und huschte schnell ins Bett, um sich dort mit der Bettdecke bedecken zu können. Das war alles solange eine gute Idee bis der Lord ebenfalls unter die Decke kam. Jona lag bloß mit pochendem Herzen da, wartete darauf, dass sein Herr sich ihm näherte. Er musste nicht lange warten da hatte sich der Adelige an ihn gedrückt, legte einen Arm um ihn.
Jonatan keuchte, schmiegte sich verstohlen an den nackten, warmen Körper. "E-es.. tut mir leid mit dem.. Vorwärmen..", flüsterte er.
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Re: Saphire, Diamanten und andere Kostbarkeiten

Beitragvon Hagen » Mi 26. Okt 2022, 20:14

Jona gab ihm keine Antwort auf seine verwegene Frage. Stattdessen warf er einen skeptischen Blick auf seine Unterhose. Bis sein Blick sich etwas senkte und seine augen sich weiteten. Hagen grinste wissend. Jona hatte wohl gerade erkannt, wie es um ihn stand.
Anstatt aber, wie befürchtet, zu fliehen, langte der Junge doch tatsächlich, zu dem restlichen Stoff an Hagens Körper. Mit zittrigen Fingern, was nun sogar der Adlige sehen konnte. Langsam zog er sie nach unten. Ungeschickt und so, dass Hagen die Luft anhalten musste, doch dann war er endlich frei und konnte erleichtert keuchen. Seine Männlichkeit stand hart und fordernd ab. Dass Jona ihn die ganze Zeit in seiner Lendengegend gestreichelt hatte, war nicht ohne Spuren geblieben.

Seinen Kammerdiener machte das unendlich nervös, schien nicht schauen zu wollen und doch wanderte sein Blick immer mal wieder zu dem Verbotenen. Schliesslich brachte ihn seine Nervosität derart aus der Fassung, dass er nach hinten plumpste und ziemlich verwirrt vor ihm sass. Vollkommen nackt und aufgerichtet grinste Hagen auf den Jungen hinab.
"Also ich finde, dass du dich nun ebenfalls ausziehen solltest", meinte er zufrieden. "Wenn ich nichts mehr annhabe, ist es nur recht, wenn du auch nichts mehr anhast." Wo Jona doch so eifrig darum bemüht gewesen war, ihn gänzlich zu entkleiden.
Jona bekamm knallrote Wangen und er wagte es nicht mehr, aufzusehen. Doch er gehorchte scheu und verriet damit, dass ihm das ganze gar nicht so unbehaglich war, wie er tat. Auch wenn er noch nicht ganz so hart wie Hagen war, so zeigte seine Männlichkeit durchaus ebenfalls scheues Interesse.

Lange konnte Hagen den Ausblick jedoch nicht geniessen. Denn im Gegensatzt bei ihm zog Jona sich ganz rasch aus und floh danach eiligst unter die Bettdecke. Also hatte er sich doch entschlossen, bei ihm im Bett zu schlafen. Hagen lachte leise und folgte dem Jüngling gemächlicher. Sofort rutschte er unter der Bettdecke zu ihm und zog ihn in seine starken Arme, um sich an ihn zu kuscheln. Doch mehr bedrängte er ihn erst einmal nicht. Er hatte Jona schon sehr geneckt heute Abend und er wollte nicht, dass dieser wieder von ihm rutschte, wie heute morgen. Als sich der Junge flüsternd bei ihm noch einmal entschuldigte. Für Hagen klang es wie eine Einladung. Sanft streichelte er ihm über den Arm.
"Ist schon in Ordnung Jona", beruhigte er ihn, zurück an sein Ohr flüsternd. "Ich mag es, wenn du mir so mein Bett vorwärmst. Ausserdem wirst du es jetzt wieder gut machen. Nicht wahr?"
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Re: Saphire, Diamanten und andere Kostbarkeiten

Beitragvon Jonatan » Mi 26. Okt 2022, 20:14

Der Mann streichelte ihm über den Arm, hielt ihn fest, jedoch nicht irgendwie einengend. Jedenfalls kam es ihm Jona nicht so vor. Trotzdem war er sehr aufgeregt. Die Nähe zu dem Krieger war weiterhin ungewohnt. Jonatan war nichtmal mit einem Mädchen so lange so nah gewesen. Vielleicht einmal eine Nacht oder ein paar Stunden, aber nie so.... so kribblig intensiv.
Dann flüsterte der Lord ihm auch noch so nah ins Ohr. Der Jüngling erschauderte. Zwar waren die Worte beruhigend, weil der Mann ihm nicht böse war, doch die Stimmlage, leise und rau, ließ den Bauernjunge innerlich vibrieren vor unbestimmter Ahnung und Erwartung. Ob Jona seinem Herrn doch öfter das Bett vorwärmen sollte, wenn der dies so mochte?
"Ausserdem wirst du es jetzt wieder gut machen. Nicht wahr?", sagte der Mann danach.
Jonatan wandte fragend den Kopf. Würde er? "Ja? Wie denn? Ich wills gerne wieder gut machen, Herr", beteuerte der junge Krieger schnell.
Der Adelige fragte zurück, ob Jonatan nicht selbst etwas einfallen würde. Wieder war die Stimme so samten... schien über Jonas Körper zu streicheln. Unruhig wusste Jona nicht, ob er fliehen oder sich fester an den Adeligen drücken wollte. Angestrengt überlegte er, was er machen könnte, um es wieder gut zu machen, dass die Frau gegangen war.

Jonatan wusste nicht wie er das wieder gut machen könnte. Die Hexe einladen? Oder beim nächsten Mal vorwärmen so eine Kohlepfanne nehmen? Meinte der Mann so etwas? Ratlos schaute er ihn an. "I-ich.. weiß nich..." Er kannte den Adeligen im Grunde nicht. Trotzdem lagen sie nackt im Bett und sein Herr war erregt. Wieso? Die Situation war so seltsam.
Der Adelige lächelte bloß, gab Jonatan einen Kuss auf die Schläfe. Der Jüngling bekam allein deswegen schon Herzrasen und leckte sich über die Lippen. Weiter passierte allerdings nicht. Der Mann streckte sich zum Nachttisch, löschte das Licht aus. Verwirrt lag Jona in der Dunkelheit neben ihm, hatte das Gefühl, er hätte wieder etwas falsch gemacht, denn der ältere Glacier berührte ihn nicht weiter. Jonatan wusste nichtmal ob ihn das erleichterte oder nicht? Zwischen zwei Männern sollte es diese Spannung... dieses Nahe gar nicht geben. Davon hatte Jona nichts gewusst. Er hätte den Mann so gern gefragt, gehofft, er würde einmal darüber reden, doch in den entscheidenden Momenten schien keiner von ihnen was sagen zu können.
Jonatan schlief lange nicht. Ob er seine Hand auf den Speer des Lords hätte legen sollen? So wie der Mann seine Hand in der Dusche geführt hatte?
Des Nachts hatte er verwirrende, verstörende Träume von sich und dem Adeligen wie er ihn überall berührte. Jona gab sogar kleine Seufzer des Wohlbefindens von sich. Am Morgen wachte er mit einer Erektion auf. Hastig floh er aus dem Bett, doch sein Herr schlief so fest, dass er zum Glück nicht aufwachte. Es sollte noch bis in den späten Vormittag dauern, dass sein Herr aufwachte. Wollten sie heute nicht aufbrechen? Aber Jona wagte nicht den Glacier zu wecken. Stattdessen machte er Feuer im Kamin, lüftete den Raum und bestellte dieses Mal Frühstück und Kaffee.
Als dies dann da war, war leider sein Herr immer noch nicht wach. Was wenn der Kaffee kalt wurde? Jonatan mochte es sich gar nicht ausmalen. Er goss Kaffee ein, wartete an der Schlafzimmertüre. Gestern morgen war der Adelige sehr grimmig gewesen. Wenn Jona ihn weckte, wurde das sicher nicht besser.
Der Jüngling öffnete die Türe einen Spalt, fächelte frischen Kaffeeduft ins Schlafzimmer. Vielleicht half das.
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Re: Saphire, Diamanten und andere Kostbarkeiten

Beitragvon Hagen » Mi 26. Okt 2022, 20:16

"Fällt dir nicht selbst etwas ein?" raunte er Jona samten ins Ohr. Er führte den Jugendlichen gerne. Doch er war auch neugierig, was Jona von sich aus so alles gerne hatte. Leider schien er gerade gar nichts machen zu wollen. Denn er blickte ihn nur mit grossen Augen unschuldig an und stammelte, dass er nichts wüsste. Hagen seufzte innerlich. Schon wieder wurde er voller unerfüllter Sehnsucht zurück gelassen. Das Leben war schon hart zu ihm. Im wahrsten Sinne des Wortes.

"Dann eben nicht", lächelte er dennoch freundlich und küsste den jungen Krieger auf die Schläfe. "Schlaf gut Jona." Damit streckte er sich um das Licht auszulöschen, bevor er sich wohlig an seinen Kammerdiener kuschelte. Ach, er war so schön nackt. Das fühlte sich so viel besser an, als die seidene Tunika. So verlockend. Zumd Glück war Hagen aber auch ziemlich müde, weswegen er es irgendwie schaffte, sich zu beherrschen und bald einzuschlafen.

Das nächste, woran er sich erinnerte war, wie er an einer Kaffeetasse klebte und genüsslich seinen ersten Schluck schlürfte. "Guuuut", schnurrte er glücklich und nahm sich gleich noch einen Schluck. Erst dann öffnete er seine Augen so richtig und erkannte sich gegenüber Jona. Lieb lächelte er ihn an, bevor ihm etwas auffiel.
"Oh, du bist ja schon angezogen", bemerkte er und war tatsächlich ein wenig enttäuscht. Er hätte sich gerne im Bett noch etwas an den Jüngling gekuschelt. Aber andererseits war Kaffee auch nicht schlecht. "Danke für den Kaffee, Jona", strahlte er den Jungen an und zerwuschelte ihm das Haar. Dabei spähte er an ihm vorbei und erblickte das Frühstück. "Oooooh und essen ist auch schon da." Nackt wie er war tappste er darauf zu, rief sich dann aber doch einen Morgenmantel herbei, den er sich anzog.

"Wie lange bist du denn schon auf?" wollte er während des Frühstücks wissen. Hagen hatte Jona zu sich gewinkt, damit er mit ihm ass. "Oder hast du schon gegessen? Warum bist du denn schon so früh auf? Konntest du nicht schlafen? Ich habe geschlafen wie ein Baby. Die Matratzen hier sind so weich. Ich könnte den ganzen Tag verschlafen. Aber wir wollen heute ja weiter ziehen und da mussten wir leider so früh aufstehen."
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Re: Saphire, Diamanten und andere Kostbarkeiten

Beitragvon Jonatan » Mi 26. Okt 2022, 20:16

Stück für Stück wagte Jona sich mit der Kaffeetasse ins Schlafzimmer, um seinen Herrn vielleicht so aufwecken zu können. Es wirkte erst, als der junge Krieger schon fast auf dem Bett saß. Der Adelige blinzelte, setzte sich auf, schnupperte an der Tasse und nahm dann einen Schluck. Jonatan schien er dabei überhaupt nicht zu bemerken. Der junge Krieger fand diese Begeisterung für Kaffee schon witzig. Wenigstens half es, dass sein Herr aufwachte und dieses Mal nicht grummlig war. Stattdessen seufzte er zufrieden, trank noch mehr Kaffee und wurde langsam wach. Das war gut. Es war ja schon fast Mittags.
Scheu lächelte Jona zurück. "Guten Morgen, Lord", erwiderte er nur leise. Der reiche Mann wunderte sich, dass Jonatan schon angezogen war. "Ja.. ähm... war das falsch?" Hätte er nackt bleiben sollen? Eine seltsame Vorstellung. Ach, unter der Decke war der Mann ja auch noch nackt. Jonatan wusste nicht wieso er da gerade dran denken musste. Stattdessen freute er sich wie der Adelige sich bedankte und zufrieden mit ihm war. Wie zum Lohn bekam der Bauernjunge sein strohblondes Haar zerwuschelt.
Der Adelige bemerkte das Frühstück, war aufgestanden, nackt wie er war. Jonatan errötete praktisch sofort, schaute lieber zur Seite und wagte erst aufzuschauen, als der Mann sich einen Morgenmantel angezogen hatte.

"Wie lange?" Jonatan konnte die Uhr nicht lesen, weswegen er bloß schätzte. "Seit dem Sonnenaufgang, Lord." Als Junge vom Land war er es gewohnt so früh aufzustehen. Manchmal sogar noch vor Sonnenaufgang.
"Nein, ich hab nichts gegessen." Vor dem Adeligen? Das hätte Jonatan nie gewagt. Entsprechend war er auch sehr hungrig. Der reiche Krieger wunderte sich wieso Jona so früh auf wäre, ob er nicht hätte schlafen können. Jona verstand die Fragen alle nicht. "Aber.. ich steh immer so früh auf. Zum Arbeiten... auch.. wenn ich noch gar nich weiß was ich alles bei euch arbeiten soll. Was ihr braucht." Bisher wusste Jonatan fünf Dinge. Feuer im Kamin machen, Bettdecke aufschlagen, Bett wärmen, Frühstück bestellen und Kaffee reichen. Das klang eigentlich nicht so schwer, doch Jona hatte schon bei diesen fünf Dingen Fehler gemacht. Und wie würde das auf der Reise sein?
Der Adelige jammerte, dass sie heute so früh hätten aufstehen müssen. Früh? Jonatan blickte aus dem Fenster, sagte aber nichts. Stattdessen reichte er dem Adeligen die Frühstückssachen. Der Mann hatte ihn zu sich gewinkt und so setzte sich der Jüngling wieder auf den Boden neben den Sofatisch, begann hungrig ein Brötchen zu essen.
"Soll ich irgendein Gepäck für euch packen?", fragte Jonatan, stolz, dass ihm das selbst eingefallen war. Sein eigener verschlissener Rucksack lag schon gepackt neben der Türe.
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Re: Saphire, Diamanten und andere Kostbarkeiten

Beitragvon Hagen » Mi 26. Okt 2022, 20:18

"Nein, nein, ist schon in Ordnung", winkte er auf Jonas Frage ab, ob das falsch wäre, dass er sich schon angezogen hatte. "Nur etwas enttäuschend." Neckisch zwinkerte er ihm zu. Dann war aber das erspähte Frühstück viel wichtiger und Hagen machte es sich auf dem Sofa vor dem Kamin gemütlich. Gnädigerweise sogar in einem Morgenmantel, so dass Jona nicht mehr mit knallroten Wangen zur Seite schauen musste. Nicht, dass Hagen das bemerkt hätte. Für ihn zählte nur das leckere Frühstück.

"Seit Sonnenaufgang?" krächzte Hagen verblüfft und ihm wäre beinahe sein Brötchen aus der Hand gefallen. "Ja aber... Du bist doch gestern auch erst so spät ins Bett gegangen. Bist du nicht müde. Na komm, setze dich zu mir und lange ordentlich zu. Nach so wenig Schlaf wirst du Energie brauchen." Wie Jona es nur geschafft hatte, so früh aufzustehen? Selbst wenn er sonst immer so früh aufstand. Gestern war er doch spät ins Bett gegangen. Und dann auch noch nichts essen. Hagen knurrte schon alleine davon der Magen.

"Ich weiss halt auch nicht so ganz, was du alles für mich tun kannst", zuckte Hagen mit den Schultern. "Das ergibt sich schon noch. Sei doch nicht so versessen aufs Arbeiten. Das erschöpft mich noch ganz. Geniesse es doch einfach, solange du noch so viel Freizeit hast." Jona hatte ja merkwürdige Vorstellungen. Kopfschüttelnd nahm sich Hagen noch etwas Kaffee. "Mein Gepäck? Hmm, also das meiste habe ich gestern schon reinigen und packen lassen. Aber ja, du kannst gerne noch den restlichen Kram aus dem Bad und dem Schlafzimmer packen. Da müsste auch noch meine Kleidung von gestern rumliegen." Damit rief Hagen seinen kleineren Schrankkoffer herbei, der jedoch noch immer einen Meter hoch war.
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Re: Saphire, Diamanten und andere Kostbarkeiten

Beitragvon Jonatan » Mi 26. Okt 2022, 20:19

Es war enttäuschend, dass er nicht nackt war? Wieso das denn? Jona hatte immer noch nicht ganz verdaut, dass der Adelige ihn hübsch fand und so gerne berühren mochte. Dabei ging es ihm bei dem Mann irgendwie ähnlich... er war sehr faszinierend. Jona hatte noch nie so jemand interessanten getroffen und dabei wusste er nichts über den Glacier. Außer das Erlebnis in der Dusche...oh, was war das nur gewesen? Jonatan verstand es nicht, es war wie ein heißer Traum.
Inzwischen ereiferte sich der Adelige, dass Jona viel zu früh auf wäre. Er wäre gestern doch auch so spät ins Bett. "Ich brauche nicht viel Schlaf, Lord", erklärte Jonatan.
Der Adelige wollte nichts davon wissen, bot ihm einen Platz neben sich an und dass er nur ordentlich essen sollte. Scheu erhob der Jüngling sich, setzte sich neben seinen Herrn. Gestern beim Frühstück hatte der Mann begonnen ihn wieder so zu streicheln... ob das jetzt wieder passierte? Jona war so nervös in der Gegenwart des Adeligen, dass er kaum etwas vom Essen herunter brachte.
Der Krieger schien dies zum Glück nicht zu bemerken. Er war sehr merkwürdig, ermunterte Jona sogar nicht zu viel zu arbeiten. So etwas hatte Jonatan noch nie gehört. Entsprechend verständnislos blickte er von seinem Brötchen auf.

Wenigstens konnte der Bauernjunge noch etwas vom Gepäck zusammenräumen. Sozusagen der Rest. Er dachte, der Adelige meinte damit Kleinigkeiten, aber der riesige Koffer, der dann erschien, belehrte ihn eines besseren. "Der ist ja riesig", entfuhr ihm. Jonas Habseligkeiten hätten zehnmal da reingepasst. Er fragte sich wie er solch einen riesigen Koffer auf der Reise transportieren sollte. Vielleicht hatten sie ja einen Wagen oder gar eine von diesen edlen Kutschen. Anderseits hatte der Adelige den Koffer gerade aus dem Nichts herbeigerufen. So groß... dann mussten seine Juwelen sehr dunkel sein. Jona erschauderte.
"Ich pack schnell", bot er an und wollte aufspringen, doch der Adelige hielt ihn zurück. Er wollte in Ruhe frühstücken. Jonatan gehorchte, vertilgte sein Brötchen, trank etwas Fruchtsaft und dann kam noch ein weiteres Brötchen dazu. Irgendwann war sein Hunger gestillt und während der Lord noch seinen Kaffee genoss, begann Jona alles einzupacken. Alles von dem er glaubte, es gehörte seinem Herrn. Bei vielem war er sich überhaupt nicht sicher. So packte der Jüngling auch alle Handtücher und Seifen aus dem Bad ein. Die Kleidung wanderte mehr oder weniger gefaltet in den Koffer. Mit rotem Kopf nahm Jona die Kleidung aus die er gestern den Adeligen befreit hatte. Unwillkürlich musste er an dessen nackten Körper denken...
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Re: Saphire, Diamanten und andere Kostbarkeiten

Beitragvon Hagen » Mi 26. Okt 2022, 20:20

"Hmmmm?" Verwundert blickte Hagen zu seinem Koffer. "So gross ist der doch gar nicht", fand er erstaunt. "Es reicht grad so für das Nötigste, für wenn man unterwegs ist." Er war ja auch schon ziemlich voll. Seine Kleidung von Gestern und die Toilettenartikel würden gerade noch so reinpassen. Zumindest sah Hagen das so.
"Oh, halt, hiergeblieben", hielt er Jona zurück, der gleich aufspringen wollte und packte ihn an seinem Hosenbund, um ihn zurück aufs Sofa zu ziehen, wo er sich doch endlich zu ihm gesetzt hatte. "Erst wird in Ruhe aufgegessen. Du machst mich noch ganz müde mit deiner Arbeitswut. Ausserdem ist das Frühstück die wichtigste Mahlzeit des Tages. Wenn man da nicht richtig ist, ist man den Rest des Tages ganz schlapp. Und das wollen wir doch nicht, nicht wahr?" Hagen grinste und zwinkerte seinem süssen Bauernjungen zu.

Der Rest des Frühstücks wurde gemütlicher. Hagen achtete auch gut darauf, dass Jona genügend ass und sich Zeit beim Kauen liess. der Junge sollte nicht glauben, er müsse alles hinunter schlingen, um nacher weiter zu arbeiten. Sie hatten alle Zeit der Welt. Nachdem sie jedoch beide zuende gegessen hatten, gab es für Jona kein Halten mehr. Hagen liess ihn herumwuseln. Selber nahm er sich noch die letzte Tasse Kaffee und ging auf den Balkon, um den Morgen zu geniessen. Die Sonne war schon angenehm aufgegangen. Es war ordentlich frisch draussen und hatte über Nacht recht geschneit. Das hielt Hagen jedoch nicht davon ab, sich genüsslich zu strecken und weiter seinen Kaffee zu schlemmen. Daran, dass sein Morgenmantel dabei aufging, störte er sich nicht. Stattdessen schickte er der hübschen Hexe vom Balkon gegenüber mit einem verwegenen Lächeln eine Kusshand zu, nachdem sie ihm nachgepfiffen hatte. Der entrüstete Blick ihres Gefährten liess ihn Lachen.

Da es aber doch ziemlich kalt draussen war, ging er rasch wieder hinein und schloss die Türe hinter sich. Die Kaffeetasse stellte er auf dem Tisch ab und ging dann zu dem Koffer, um sich seine Reisekleidung für den heutigen Tag rauszusuchen. Dicke Socken und ein warmes Unterhemd mussten unbedingt dabei sein. Nachdem er alles hatte, liess er seinen Morgenmantel einfach vor dem Koffer fallen und tappste ins Bad. Vor der Dusche wollte er noch Zähneputzen, als ihm etwas auffiel.
"Was ist denn hier los?" fragte er verblüfft. "Wo ist denn meine Zahnbürste? Und die Zahnpasta? Jona? hast du etwa schon alles weggepackt?" rief er das letzte ins Wohnzimmer hinein. "Und was ist mit den Handtüchern passiert?"
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Re: Saphire, Diamanten und andere Kostbarkeiten

Beitragvon Jonatan » Mi 26. Okt 2022, 20:21

Wenn der Koffer des Adeligen bloß für das Nötigste reichte, was war dann Jonas kleiner Ranzen? Der reiche Krieger brauchte eben viel mehr Sachen, beziehungsweise besaß auch viel mehr. Jonatan wunderte sich ja schon über all die Seifen oder die viele Kleidung, die sich bereits im Koffer befand.
Jonatan war noch gerade dabei die Sachen in dem großen Gepäckstück zu ordnen, als sein Herr vom Balkon wieder kam und in dem Koffer suchte, um sich neue Klridung zu nehmen. Jona wollte ihm helfen, war aber viel zu langsam und zu schüchtern. Außerdem wurde er massiv abgelenkt, als der Mann einfach so den Morgenmantel abstreifte und nackt vor ihm aufragte. Der Bauernjunge schaute schnell zu Boden, fühlte sein rasches Herz in der Brust. Er hatte schon öfter interessiert geschaut, falls er einen nackten Mann gesehen hatte.. oder bloß der Oberkörper frei gewesen war. Das zog Jonatan irgendwie an, doch das Verhalten des Adeligen brachte ihn komplett aus der Kontrolle. Jona riskierte einen Blick, als der Lord ungerührt in Richtung Badezimmer ging. Seine Augen glänzten schwärmerisch, was erst zunichte gemacht wurde, als sein Herr rief, wo seine Zahnbürste wäre, ob Jona schon alles verpackt hätte und was denn mit den Handtüchern passiert wäre.

Ohje, er hatte alles zu früh eingepackt. Der Adelige war ja noch gar nicht fertig zum Aufbruch. Daran hatte Jonatan nicht gedacht. Hastig suchte er das Gewünschte wieder raus, auch ein Handtuch, und kam ins Bad geeilt.
"H-hier, Herr." Der Jüngling hielt dem Mann mit erröteten Wangen das Handtuch hin, worauf sich Zahnbürste und Zahnpasta befanden. "Es tut mir leid, ich hatte es schon eingepackt... braucht ihr noch ein zweites Handtuch?" Ach, die Seife sicher auch. Jonatan hatte alles aus dem Bad weggeräumt. Auch im Wohnzimmer waren einige Dinge verschwunden von denen der Bauernjunge geglaubt hatte, sie würden dem Adeligen gehören.
Jona verschwand kurz, brachte eine der Seifenflaschen. "Braucht ihr... hmm.. Hilfe?", fragte er aufgeregt.
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Re: Saphire, Diamanten und andere Kostbarkeiten

Beitragvon Hagen » Do 27. Okt 2022, 06:00

"Danke", lächelte er, nachdem Jona ihm das Handtuch gebracht hatte und zerwuschelte ihm das Haar. "Siehst du, du arbeitest viel zu viel und zu schnell. Da komme ich kaum mehr hinterher." Er nahm sich die Bürste und gab sich etwas Zahnpasta darauf, die er Jona dann auch gleich wieder zurück gab.
"Nein, ich brauche kein weiteres Tuch. Das hier genügt", winkte er ab und dachte nicht daran, dass Jona vielleicht froh wäre, wenn er sich noch eines um die Lenden gewickelt hätte. Hagen schämte sich seines Körpers jedoch nicht und konnte gut nackt in der Gegend rumlaufen, bis er unter die Dusche kam. "Ich bin ja schon froh, dass du wenigstens nicht alle in die Hotelwäscherei gegeben und mir noch das hier gelassen hast. Lege es zu der Dusche hin." Neckisch zwinkerte er Jona zu, bevor er sich umdrehte, um sich die Zähne zu putzen.

Sein Kammerdiener blieb weiterhin unermüdlich im Umherwuseln. Rasch huschte er wieder ins Wohnzimmer, um die Zahnpaste einzupacken und mit der Seifenflasche wieder zu kommen. Da es sich diesmal tatsächlich um sein Eigentum handelte, sagte er diesmal nichts dazu und lächelte beim Zähneputzen freundlich, bevor er sich den Mund ausspühlte.
"Hilfe?" fragte er verwundert, wischte sich den Mund mit dem Handrücken ab und reichte Jona seine Zahnbürste. Neugierig musterte er den Jungen mit seinen rosa Wangen, der irgendwie aufgeregt wirkte. Ob er wieder mit ihm unter die Dusche wollte? Aber gestern hatte er ihn auf dem Sofa einfach so zurück gelassen und im Bett hatte er auch nicht gewollt. Noch einmal würde Hagen so eine Zurückweisung nicht ertragen. Dann würde er den Jungen nicht mehr gehen lassen.
"Hmmm, nein, ist schon in Ordnung", wehrte er deswegen ab und ging an Jona vorbei zu der Dusche. "Den Rest sollte ich alleine schaffen. Dann können wir auch bald los. Gib im Stall doch schon einmal Bescheid, dass sie sich langsam daran machen sollen, mein Pferd vorzubereiten." Sagte es und verschwand einsam in der Duschkabine. Aber der Gedanke, Jona wieder bei sich unter dem warmen Wasser zu haben, liess ihn nicht los. Seine blauen Edelsteine, die er Augen nannte, wieder zum leuchten zu bringen, der Gedanke daran, liess Hagen ganz kribbelig werden. Entsprechend duschte er sich ziemlich rasch, um sich abzulenken und eine sagenhafte viertel Stunde später stand er warm angezogen im Wohnzimmer, bereit zum Aufbruch.
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Re: Saphire, Diamanten und andere Kostbarkeiten

Beitragvon Jonatan » Do 27. Okt 2022, 08:19

Hotelwäscherei? Wieder wusste Jonatan nicht wovon der Adelige sprach. Hätte er vorher alle Kleidung und Tücher waschen sollen? Aber wo? Ohje, hoffentlich schimpfte der Mann nicht, wenn sie wieder alles auspackten. Jetzt traute Jona sich noch nichts zu sagen und hoffte, er könnte dies erst auf der Reise beichten. Sonst nahm der Adelige ihn vielleicht gar nicht erst mit und irgendwie wollte der Landjunge nicht alleine in der großen Stadt zurückgelassen werden. Es wäre so schön einmal wieder raus in die Natur zu kommen. Ihm war gar nicht bewusst wie er das vermisste. Natürlich hatte er manchmal Heimweh, doch es hielt sich in Grenzen. Der kleine Hof mit einem Stück kärglicher Weide war nichts, was man lange vermissen konnte.
Besonders wo es so viel aufregendes gab. Wie der Lord, der nackt vor ihm stand. Jonatan hatte das Gepäck bald wieder vergessen, stattdessen wollte er dem Adeligen helfen. Egal wie nervös Jona allein bei dem Gedanken wurde. Der Mann lehnte ab. Jonatan sollte stattdessen im Stall sagen, dass man das Pferd des Adeligen vorbereiten sollte.
"Ja, Herr", antwortete der Jüngling leise, während er krampfhaft versuchte nicht zur Körpermitte des Mannes zu blicken. Jedoch in die geheimnisvollen Augen des Kriegers zu schauen, ließ ihn nicht unbedingt ruhiger werden.

Jonatan verließ eilig das Bad sobald der Adelige unter der Dusche war. Es dauerte ein wenig bis Jona den Stall gefunden hatte. Ein kräftiger Stallmeister versperrte ihm den Weg.
"Was willst du hier?", fragte er.
"Ich... also das Pferd meines.. H-herrn soll gesattelt werden", brachte Jona vor.
Der Stallmeister schaute von oben auf ihn herab. "Aha. Und wer soll dein Herr sein?"
Der junge Krieger stockte. Nein, er wusste immer noch nicht wie der Adelige hieß. Was sollte er jetzt sagen? "D-der aus Zimmer 107", krächzte er. "Wir wollen aufbrechen." Gespannt blickte er den Mann an, der zum Glück reagierte und wieder im Stall verschwand. Rasch eilte Jonatan wieder nach oben, wartete auf den Lord. Es dauerte nicht lange und er kam aus dem Bad, nun angezogen. Der Jüngling lächelte ihn an.
"Euer Pferd ist bereit, Lord."
Dann hieß es aufbrechen. Während Jona seinen Rucksack schulterte, ließ der Adelige den riesigen Schrankkoffer verschwinden. Sie gingen zur Rezeption, wo der Adelige bloß etwas unterzeichnete ehe sie nach draußen gingen. Jona sah zu wie der Mann sich elegant auf sein Pferd schwang und dem Stallmeister auch ein Trinkgeld zuschnippte. Bevor Jonatan sich noch wundern konnte, dass weder Wagen, Kutsche oder sonst etwas hier war, sah er sich schon dem Adeligen hinterher rennen, die Stiefel im Schnee versinkend.
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Re: Saphire, Diamanten und andere Kostbarkeiten

Beitragvon Hagen » Do 27. Okt 2022, 18:40

"Sehr gut", lächelte Hagen zufrieden, als Jona ihm mitteilte, dass sein Pferd gesattelt wäre. Zur Belohnung zerwuschelte Hagen ihm das Haar. Wobei das eigentlich mehr eine Belohnung für ihn selber war. Egal. "Dann kann es ja los gehen." Damit liess er seinen Schrankkoffer verschwinden und verliess das Hotelzimmer. Zu seiner Verwunderung schulterte Jona einen zerschlissenen Rucksack, anstatt ihn verschwinden zu lassen. Oder besser noch fort zu werfen. Aber vielleicht hatte der Krieger ja da wichtige, persönliche Sachen darin, die er während der Reise unbedingt griffbereit haben wollte.

An der Rezeption unterzeichnete er die Rechnung und liess sie sich nach Hause schicken. Wenn er schon in Glacia war. Wie versprochen war sein Pferd bereits gesattelt und wartete mit dem Stallmeister vor der Türe. Jona musste seines sicher im Hof hinten holen gehen, da Dienstboten in der Regel nicht so bedient wurden. Also schwang sich Hagen kraftvoll auf sein Pferd und schnippte dem Stallmeister ein Trinkgeld zu, bevor er das Hotelgelände verliess.

Da er Jona dicht hinter sich spürte, nahm er an, dass der Krieger sein Pferd nun auch bekommen hatte und hinter ihm herritt. So schaute er sich auch gar nicht erst um, sondern achtete auf die Strasse. Es hatte über Nacht wirklich doll geschneit und es war sehr rutschig. Er wollte nicht, dass sein Pferd ausglitt und sich etwas brach. Ausserdem galt es auf andere Reiter, Fussgänger, spielende Kinder, Kutschen, Hunde und die breiten Karren von Händlern zu achten.
So war Hagen richtig froh, als sie die Stadt endlich verlassen hatten. Sein Pferd ebenfalls und es griff bereitwillig zu einem zügigen Galopp aus, als Hagen es dazu anspornte. Erst als die Strasse immer zugeschneiter und der Wind eisiger wurde, zügelte er sein Pferd und merkte, dass Jona nicht mehr bei ihm war. Bis eben war er doch noch bei ihm gewesen. Oder nicht? Hagen runzelte die Stirn. Ja, ihm war schon aufgefallen, dass Jona zurückgefallen war, hatte aber angenommen, dass er einfach nicht so gut reiten konnte, wie er selbst.
Doch jetzt war er nirgendswo mehr zu sehen. Nur recht weit weg zu spüren, als Hagen nach seiner Signatur tastete. War Jona etwa der kleine, schwarze Fleck da hinten am Horizont. Aber wo war sein Pferd. Er hatte doch ein Pferd, oder? Hagen merkte gerade, dass er es eigentlich gar nicht gesehen hatte. Verwirrt wendete er sein eigenes Tier und ritt zurück. Allerdings nur im Schritt, da sein Ross seine Kräfte sparen sollte.

Als er wieder auf Jona traf, hatte der Wind empfindlich aufgefrischt und war hinter einer grauen Wolkendecke verschwunden. Es fing auch wieder in eisigen Flocken an zu schneien. Sehr weit würden sie heute wahrscheinlich nicht kommen. Andererseits, wenn sie es in den Wald schafften, der auf ihrer Strecke lag, würden sie dort wieder besser vorwärts kommen, da die Bäume sie vor dem Wetter schützten.
"Wo ist denn, dein Pferd? Oder hast du gar keines? Warum hast du nichts gesagt? Dann hätte ich dir doch noch eines auftreiben können", überschüttete Hagen seinen frisch gebackenen Kammerdiener mit Fragen, bis er sah, wie durchgefroren der Junge war. "Oh, mein armes Schneehäschen", schmolz er da dahin. "Komm, gib mir deinen Rucksack." Ohne auf eine Antwort zu warten, nahm Hagen ihm ihn ab und liess das Gepäck kurzerhand verschwinden. So konnte er den durchfrorenen Jungen nämlich vor sich auf den Sattel hochziehen, ihn mit in seinen Reiseumhang hüllen und ihn mit einem Hitzezauber vorsichtig wärmen. Hagen fror schon fast selber ob dem kühlen Körper. Jonas Kleidung war auch ganz feucht. Ob er hingefallen war?
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Re: Saphire, Diamanten und andere Kostbarkeiten

Beitragvon Jonatan » Do 27. Okt 2022, 18:52

Sein Herr blickte sich nicht ein einziges Mal um, ritt sofort los. Jonatan lief schneller, um zu folgen und vor allem um seinen Herrn im Getümmel der Stadt nicht zu verlieren. Es war inzwischen ja schon mittags und so auf den Hauptstraßen viel los. Dies machte den adeligen Krieger auf seinem Pferd zum Glück auch ein wenig langsamer und so holte Jona ihn stets wieder ein. Selbst wenn er nicht mehr sah als die hoch aufragende Gestalt schon fast am Ende der Gasse.
Der Landjunge war durch die viele harte Arbeit ausdauernd genug, um dem Lord quer durch Linaka zu folgen. Als sie dann aber die Stadtmauern hinter sich gelassen hatten und das Pferd des älteren Glaciers in einen schnellen Galopp verfiel, geriert Jonatan im Nu ins Hintertreffen. Keuchend rannte er über die die nur mäßig geräumte zugeschneite Straße, sein Ranzen schlug ihm dabei gegen den Rücken, doch der Jüngling wagte nicht stehen zu bleiben, um die Riemen neu einzustellen aus Angst er würde seinen Herrn dann ganz aus den Augen verlieren. Der junge Krieger gab sein bestes um so schnell zu rennen wie er konnte. Er hatte nicht gedacht, dass der Adelige gleich so losgaloppieren würde. Jona wusste ja nichtmal wohin die Reise gehen sollte. Was, wenn er seinen neuen Herrn aus den Augen verlor? Der kleine Punkt in der Ferne verblasste in dunstiger kalter Luft immer mehr.

Er wusste nicht, wie lange er schon so rannte. Der Schnee war wieder stärker geworden, herbei getragen durch einen eisigen Wind, der geradewegs durch Jonatan hindurch zu fahren schien. Seine Kleidung war zwar einigermaßen warm, doch nichts war wirklich gefüttert und der alte Stoff durchs viele Tragen dünner geworden. Jonas Wangen brannten vor Kälte, er keuchte wieder, blinzelte gegen das Schneegestöber. Je mehr Schnee fiel desto schwieriger wurde das Vorankommen. Mehrmals verlor er den Reiter aus den Augen, was Verzweiflung und Angst in Jona hervor rief.
Es trieb ihn an wieder schneller zu laufen. In seiner Hast geriet der Bauernjunge unter dem Schnee auf ein vereistes Stück Straße, rutschte aus und fiel geradewegs in den kalten, nassen Schnee. Schlotternd rappelte Jonatan sich auf, blickte nach vorne. Der Adelige war weg. Jona keuchte völlig fertig, hob seine Mütze wieder auf, die ihm abgefallen war. Jonatan blickte sich um. Er durfte nicht stehen bleiben. Der Weg führte in Kurven an zugeschneiten Feldern vorbei, die Linaka in den wärmeren Zeiten mit Korn und Gemüse versorgte. Jetzt war alles öd und der Wind konnte frei und wild über die Ebenen pfeifen.
Der junge Krieger ballte die Hände in den Handschuhen, es gelang ihm kaum noch. Mit dem kleinen Ranzen auf dem Rücken ging er weiter. Bisher hatte es noch keine Wegabzweigung gegeben. Wenn er nicht nachließ, so musste er doch seinen Herrn wiederfinden oder? Die nasse Kleidung ließ blitzschnell Kälte in Jonas Körper dringen, er fror jetzt erbärmlich. Wo war nur der Adelige? Jonatan konnte nicht mehr viel weit in die Ferne schauen. Alles war so grau geworden, der Wind schien ihn zurücktreiben zu wollen.
Jonatan fiel noch einmal, rappelte sich mühsam wieder auf. Er war kurz davor zu Heulen vor Verzweiflung, als plötzlich sein Lord aus dem Schneegestöber geritten kam. Vollkommen erleichtert wankte Jonatan auf ihn zu, atmete rasselnd. Er war zurückgekommen!
Der reiche Mann hielt bei ihm und fragte dann allen ernstes, wo Jonas Pferd wäre. "... ich hab keines", antwortete Jona mit blassblauen Lippen. Ihm war so furchtbar kalt. Es tat ihm so leid, dass er den Mann aufgehalten hatte. Normalerweise hielt Jonatan länger durch, doch durch das viele Rennen war er ganz erschöpft. Damit hatte er nicht gerechnet.
Der Adelige nahm ihm den Rucksack ab, packte ihn und zog ihn nach oben. Jona ließ dies dankbar mit sich geschehen. Vor dem Adeligen sitzend bibberte er fürchterlich. "E-es tut mir leid... ich habs.. v-versucht.. mitzuhalten...", sagte er und presste sich an den Lord von dem eine willkommene Wärme auszugehen schien. Endlich ausruhen... das war so schön. Endlich... es kam Jonatan wie selige Erfüllung vor. Nicht mehr Rennen. Ihm war nicht einmal klar, dass er dies mehrere Stunden getan hatte.
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