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Scherben zusammensetzen





Re: Scherben zusammensetzen

Beitragvon Merion » Mi 8. Feb 2023, 19:59

Minan schien verständlicherweise nicht gerade glücklich über die Frage zu sein. Dennoch beantwortete er sie, indem er sagte, dass er es Merion vielleicht niemals gesagt hätte, wenn die anderen ihn nicht dazu gedrängt hätten, da er es als nicht so wichtig empfunden hatte. Doch jetzt wisse er es besser, was Merion zum Lächeln brachte. Der Tänzer hatte anscheinend verstanden, was er ihm hatte sagen wollen. Minan glaubte auch, dass sie sich nun dadurch näher als vorher waren. Gleich darauf wande er sich ab und murmelte, dass das bescheuert klänge. Lauter fragte er dann, ob er die Leiter herunter hole.

Merion trat hinter den Prinzen, wollte ihn sanft an der Schulter berühren, hielt dann aber inne und flüsterte ihm ins Ohr. "Es mag zwar bescheuert klingen, aber es ist so. Wir kennen uns nun viel besser. Auch wenn es sehr schmerzhaft zu lernen war." Er trat zurück und meinte: "Bin schon weg." Gleich darauf liess er von der Plattform vor der die Strickleiter nach unten. "Du kannst dich auf eine Sprosse setzen", rief er hinunter. "Ich ziehe dich dann hoch." Minan war ja nicht sonderlich schwer und Merion war stark, auch wenn man es ihm nicht gleich ansehen mochte.

Als dann Minan neben ihm auf der Plattform sass, beugte sich Merion auf einmal vor, um ihm einen kurzen aber innigen Kuss zu geben. "Ich bin auf jeden Fall froh, dass du es mir gesagt hast Minan", erklärte er hastig. "Auf gewisse Weise hat mir das grosse Sicherheit verliehen. Und... du sagst mir... also ich meine, wenn wir zusammen bleiben würden... und so etwas in der Art würde noch einmal geschehen... dann würdest du es mir doch wieder sagen, oder Minan? Selbst wenn du jetzt weisst, wie heftig ich darauf reagiere. Du würdest mich nicht anlügen, oder?"
Auf einmal war Merion unglaublich nervös, als ihm klar wurde, was er da genau gefragt hatte. Hastig erhob er sich und öffnete die Türe der Hütte weit, um frische Luft herein zu lassen. Der Raum darin war relativ klein. Es gab einen einfachen Kamin, eine Anrichte mit Schränken, eine Truhe und zwei Betten. Rasch trat Merion in den Raum, um die Fenster zu öffnen.
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von Anzeige » Mi 8. Feb 2023, 19:59

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Re: Scherben zusammensetzen

Beitragvon Darken » Mi 8. Feb 2023, 20:02

Merion trat dicht hinter ihm und sein Flüstern jagte Minan einen angenehmen Schauer über den Rücken, selbst wenn er erst befürchtete der Krieger würde wieder etwas sagen was ihm nicht gefiel. Doch er meinte nur, dass es stimme und sie sich nun viel besser kannten, auch wenn es schmerzhaft gewesen war sich besser kennenzulernen. Der Tänzer nickte leicht, sagte aber nichts mehr, auch weil der Dea al Mon flink nach oben kletterte und die Strickleiter herunterließ. Minan hielt sich daran fest und Merion zog ihn nach oben, Darken hätte das zwar nie zugelassen, doch dem Tänzer machte es nichts aus diese Hilfe anzunehmen. Kaum war er halb oben, neigte sich der Dea al Mon vor und der Tänzer seufzte glücklich auf als sie sich innig küssten. Merion bekräftigte, es wäre gut gewesen, dass er es ihm gesagt hätte.
Der Prinz setzte sich auf die Plattform, ließ den Blick über die Bäume schweifen. Leicht wandte er seinen Kopf zu dem Krieger, der ihn zögernd fragte, ob Minan ihm so etwas nochmal sagen würden, falls es wieder passierte und sie zusammenblieben.
"Du glaubst, es passiert wieder?", fragte der Tänzer leise nach. Was sollte er dazu sagen? Es war offensichtlich, dass Merion noch überhaupt nicht soweit war ihm zu vertrauen. Er lächelte traurig, nickte dann aber. "Ich würde dich nicht anlügen", antwortete er schließlich. Dabei tat er es die ganze Zeit, dachte er. Was seine Vergangenheit betraf. Aber er nahm sich vor Merion nicht anzulügen was die Gegenwart betraf, wenigstens das konnte er tun.

Der Krieger sagte erstmal nichts darauf, sondern floh regelrecht in die Hütte. Neugierig geworden folgte ihm Minan, nachdem der Tänzer sich wieder zurückgezogen hatte. Der Raum war klein, aber es gab einen Kamin, eine kleine Anrichte wo man etwas zubereiten könnte, eine Truhe und zu seiner Erleichterung zwei Betten. Obwohl.. es wäre ja schon schön mit Merion zu kuscheln, sich dicht in der Dunkelheit an ihn zu schmiegen. Aber jetzt war es bestimmt besser, wenn sie das nicht taten. Während der Dea al Mon die Fenster weit öffnete, um zu lüften, legte Minan seine Tasche neben ein Bett und setzte sich probeweise darauf. Wider Willen mußte er daran denken wie er mit Liasanya in einer Hütte gewesen war. Ob es hier auch Spiele gab? Neugierig öffnete er die Truhe, um sie zu durchsuchen und entdeckte zusammengefaltete Kleidung, aber auch eine Art Spiel aus Holz geschnitzt mit kleinen Kugeln. Für Minan waren alle normalen Spiele noch so fremd, neugierig betastete er die weißen und schwarzen Holzkugeln.
"Sollen wir Feuer im Kamin machen? Es wird bestimmt bald ganz dunkel", fragte er Merion. "Darf ich dir beim Abendessen helfen?" Mit großen scheuen Augen blickte er den Krieger an. Er war mehr als ein bißchen nervös, dass sie in der Hütte die Nacht zusammen verbringen würden.
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Re: Scherben zusammensetzen

Beitragvon Merion » Mi 8. Feb 2023, 20:06

Merion wusste nicht, ob er glaubt, dass es wieder passieren würde. Es war schon einmal passiert. Da konnte es doch gut wieder passieren. Vielleicht noch nicht einmal absichtlich. So wie das auch mit Lia passiert war. Da hatte der Tänzer auch nicht gedacht, dass er ihn betrügen würde. Jetzt wusste er es zwar besser, doch je mehr er seinen Freund kennenlenrte, desto klarer wurde ihm, dass er recht wenig Ahnung von alltäglichen Dingen hatte. Es war also gut möglich, dass es wieder eine Situation gab, von der er nicht glaubte, dass er Merion betrügen würde, wenn er nun so weiter machte. Ausserdem schien er es wirklich sehr zu brauchen. Das hatte sich bei der Begegnung mit den beiden jungen Hexen im Wald deutlich gezeigt. Doch es tat gut, dass der Tänzer ihm versprach, er würde ihn nicht anlügen. Auch wenn er sehr hoffte, dass so etwas nie mehr passieren würde.

Minan folgte ihm gleich neugierig in die Hütte und setzte sich erst einmal auf das Bett. Doch lange hielt er es da nicht aus und ging zu der Truhe, um sie zu öffnen und zu erkunden, was darin war. Merion beobachtete ihn dabei aus den Augenwinkeln, während er Kochgeschirr, Besteck, Gewürze und was sie sonst noch so zum Kochen brauchten auf die Anrichte räumte. Er war ja so niedlich und gerade erinnerte er ihn sehr an eine neugierige, kleine Katze.

Nachdem der Prinz die Truhe zuende erkundet hatte, blickte er ihn mit grossen, scheuen Augen an. Fragte nach Feuer und ob er beim Abendessen helfen dürfe. Dabei wirkte er ihrgendwie sehr nervös. Merion konnte sich jedoch nicht erklären weshalb. Ihm kam nichts in den Sinn, was er hätte falsch machen können.

"Es würde mich freuen, wenn du mir helfen würdest", meinte er mit einem sanften Lächeln zu seinem Freund. "Schichtest du das Feuer auf? Es ist wohl besser, wenn ich das Fleisch mache." Nicht, dass Minan noch zu weinen anfing, weil er den Bruder von Struppi getötet hatte. "Ich zünde es an und du kannst dafür sorgen, dass wir eine schön heisse Glut bekommen. Danach können wir die Kartoffeln und Karotten waschen und die Zwiebeln und den Knoblauch schälen. Du magst diese Dinge doch oder? Sonst können wir auch etwas anderes machen."
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Re: Scherben zusammensetzen

Beitragvon Darken » Mi 8. Feb 2023, 20:08

Merion lächelte ihn an, was in Minan ein verliebtes Kribbeln auslöste. Der Krieger fragte ihn, ob er die Holzscheite aufschichtete, er würde dann das Fleisch zubereiten und danach das Holz anzünden, danach könnten sie die Kartoffeln waschen und schälen sowie das Gemüse zubereiten.
"Ja, ich mag das alles", antwortete der junge Prinz rasch auf die Frage. Bei Essen war er eigentlich nicht so anspruchsvoll, außer es ging um Süßigkeiten, die er nicht so sehr mochte, weil man ihn früher oft gezwungen hatte sie zu essen. Bevor er mithalf, räumte er die Sachen zurück in die Truhe, die er neugierig durchsucht hatte, früher hatte er sich oft in solchen Truhen versteckt und ganz klein gemacht, oder er war darin eingesperrt worden. Hastig vertrieb er die Erinnerung. So holte er neben dem Kamin die Holzscheite, schichtete sie für ein Feuer auf und tat dazwischen den trockenen Reisig, den sie kurz vor der Hütte eingesammelt hatten. Minan wünschte, er könnte das Feuer selbst anzünden, früher hatte er das mal geschafft. Aber wenigstens konnte er das Gemüse waschen. Ab und an schaute er zu dem Krieger, der sich um das Fleisch kümmerte und zwischendurch das Feuer im Kamin entfachte. Es wurde richtig gemütlich.

"Du.. was ist denn das für ein Spiel in der Truhe? Ich kenne es nicht", gab er zu, aber neugierig war er schon ein wenig, vielleicht konnten sie es ja einmal ausprobieren. Das Licht des Feuers erfüllte den Raum, draußen war es dunkel geworden, man hörte wie die Zweige und Blätter am Haus entlang strichen. Erst als Minan in der Ferne Wolfsgeheul hörte, ließ er vor Schreck eine Knoblauchzehe fallen und zuckte zusammen. Als er das allererste Mal in den Wald gekommen und das Heulen gehört hatte, war er kaum zu beruhigen gewesen und dann hatte auch noch Gwenderon einen Wolf herbeigerufen und gezwungen diesen anzufassen. Mittlerweile hatte Minan sich wenigstens etwas an die nächtlichen Geräusche gewöhnt, trotzdem brachte es sofort alle schmerzhaften Erinnerungen zurück und sein Gesicht wurde blass. Er rückte ein bißchen näher zu dem Krieger. "Die können doch nicht hier rauf oder?", fragte er leise wie als hätte er Angst die Wölfe könnten ihn hören. Dabei wollte er überhaupt keine Angst haben, seine Hand ging in seine Hosentasche wo er die Bilderkarte des Wolfes aufbewahrte, die die nicht im Feuer verbrannt war als er mit Liasanya dieses Bilderraten gespielt hatte.
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Re: Scherben zusammensetzen

Beitragvon Merion » Mi 8. Feb 2023, 20:16

Glücklicherweise mochte Minan seine Essensvorschläge und so machte sich Merion gleich daran eine Marinade für das Fleisch vorzubereiten, die dessen Geschmack sanft unterstützen würde. Nachdem der Prinz das Holz geschickt im Kamin gestapelt hatte, entzündete Merion den Reisig mit Hilfe der Kunst. Danach gab er die Verantwortung für das Feuer wieder an seinen Freund ab, um das Gemüse zu Schälen.

"Man nennt das Spiel Mühle", erklärte er Minan, als dieser nach dem Spiel in der Truhe fragte. Merion hatte es gesehen, als der Prinz es neugierig heraus genommen hatte. "Frag mich nicht, weshalb man das so nennt. Das weiss ich nicht. Jeder bekommt neun dieser Kugeln, einer die weissen, der andere die schwarzen. Weiss darf anfangen. Ziel ist es, drei Steine in einer Reihe hinzubekommen und dabei darauf zu achten, dass der Gegner es nicht schafft. Nachdem alle Steine abwechselnd abgelegt wurden, darf man sie verschieben. Auch wieder abwechselnd, bis man wieder drei Steine in einer Linie hat. Wenn man das geschafft hat, darf man einen Stein des Gegners vom Spielbrett nehmen. Wenn jemand nur noch drei Steine hat, darf man damit springen. Gewonnen hat derjenige, der dem anderen alle Steine wegnehmen kann."

Das war wohl gerade etwas viel auf einmal. Spiele lernte man am besten, indem man sie einfach ausprobierte. Doch Minan beschäftigte gerade viel mehr die Wölfe, die in der Ferne heulten. Vor lauter Schrecken liess er die Knoblauchzehe fallen und vergewisserte sehr leise, dass die Wölfe nicht hier hinauf kommen könnte.

Geschmeidig bückte sich Merion nach dem Gewürz und drückte sie Minan wieder in die Hand, nachdem er sich herhoben hatte. Irgendwie kam er dabei sehr nahe bei seinem Freund zu stehen. "Nein, Minan", meinte er sanft. "Die Wölfe können nicht hier hoch." Zärtlich streichelte er ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht. "Und selbst wenn wir Wölfen begegnen würden, würde ich dich vor ihnen beschützten Minan. Das weisst du doch, oder? Ich werde nicht zulassen, dass sie dir wehtun."
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Re: Scherben zusammensetzen

Beitragvon Darken » Mi 8. Feb 2023, 20:19

Während Merion das Gemüse schälte, erklärte er Minan das Spiel namens Mühle und auch wenn der Prinz bemühte aufmerksam zuzuhören, um sich alle Regeln einzuprägen, hatte er schon bei der Hälfte die ersten Regeln vergessen und sah den Krieger ein bißchen ratlos an.
"Vielleicht können wir es nachher einmal ausprobieren?", fragte er vorsichtig. "Falls du willst... dann lern ich die Regeln bestimmt besser." Aber was wenn es einfach nur irgendein Kinderspiel war, das einen normalerweise nicht interessierte? Doch für Minan war es nunmal neu und deswegen interessant. "Darken hat auch ein Kartenspiel mitgenommen, aber... naja... meistens weiß ich die Karten des anderen, das ist ein bißchen unfair", gab er zu und zuckte mit den Schultern. Dann bekamen die Wölfe durch ihr Heulen leider seine ungeteilte Aufmerksamkeit. Merion reichte ihm die Knoblauchzehe zurück, war dabei dem Prinzen näher gekommen als zuvor. Der Dea al Mon versicherte ihm, dass die Wölfe nicht hier hoch kommen würden und Minan erschauderte leicht, da sein Freund ihm sanft eine Strähne aus dem Gesicht nach hinten strich, unwillkürlich machte er einen kleinen Schritt nach vorne. Es war so schön zu hören, dass Merion nicht zulassen würde, dass ihm Wölfe weh taten.
"Ja, das weiß ich...", hauchte er und blickte in das silberblaue Augenpaar. Seine Angst schwand und machte eher einer anderen Unruhe Platz, es war ja auch viel schöner sich auf seinen Freund zu konzentrieren als auf das Wolfsgeheul draußen. Hier drinnen waren sie sicher, geschützt vor allem Schrecklichen da draußen. Fast mechanisch und den Blick nicht von Merion nehmend, legte Minan das Gewürz zurück auf die Anrichte.

"Danke", sagte er leise, "Ich wünschte nur, ich hätte nicht so viel Angst." Manchmal fand er da Merion viel mutiger und stärker als er selbst, selbst wenn man das wohl schlecht miteinander vergleichen konnte. Minans Hand streichelte sacht über die Brust des Kriegers, oh, er würde ihn jetzt so gerne küssen und von ihm gehalten werden... kurz bevor es aber dazu kam, zog er sich wieder zurück und machte sich daran die Zwiebeln zu schneiden. Der scharfe Geruch trieb ihm rasch die Tränen in den Augen.
"Mir hat Foari auch besser gefallen", griff er ein anderes Thema auf, "Und Darken mochte Nereia lieber und der Tänzer... ich glaub, ihm wäre es egal welche von beiden." Minan wurde rot, wischte sich hastig die Tränen beiseite. Womöglich doch nicht so ein gutes Thema. "Aber ohne seine Frage hätt ich nichtmal drüber nachgedacht", versicherte er hastig, er hatte nur Interesse an Merion und selbst da war er meist noch unsicher wie weit er sich traute zu gehen. Wenn er daran dachte, dass er mitten im Wald beinahe den Krieger mit dem Mund verwöhnt hätte... zum Glück sah man seine Röte im Feuerschein nicht so deutlich.
"Ist es in Ordnung, dass ich dieses Bett dort nehme?", fragte er und deutete zu dem wo seine Tasche lag. Das Bett war auf einer Seite an eine der Holzwände gestellt, damit fühlte Minan sich einfach sicherer, es war eine alte Angewohnheit.
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Re: Scherben zusammensetzen

Beitragvon Merion » Mi 8. Feb 2023, 20:26

Vielleicht sollte er Minan nun umarmen. Er war etwas näher gekommen und war erschaudert, als Minan ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht gestrichen hatte. Das hatte Merion sehr gefallen. Der Prinz streichelte ihm auch noch sacht über seine Brust und Merions Sehnsucht nach seinem Freund war enorm. Zu gerne hätte er ihn in seine Arme geschlossen und leidenschaftlich geküsst. Doch bevor er irgend etwas tun konnte, hatte Minan sich schon hastig abgewandt, um die Zwiebeln zu schneiden.

So wandte sich auch Merion langsam ab und machte weiter mit dem Abendessen vorbereiten. Dann aber hätte er sich beinahe in die Finger geschnitten, als Minan meinte, dass ihm Foari auch besser gefallen hätte. Verblüfft sah er ihn an, der eine niedliche Röte auf seinen Wangen hatten und sich die Zwiebeltränen wegwischte.
"Heisst das du würdest auch...?" setzte er überrascht an. Irgendwie hatte er gedacht, dass das nur von dem Tänzer ausgegangen war. Doch nun erfuhr er, dass auch Darken und Minan darüber nachgedacht hatten. Und dass Minan das auch noch von sich aus angesprochen hatte, verblüffte ihn am meisten. "Also ich meine, würdest du auch bei einem Dreier, oder hier jetzt bei einem Vierer mitmachen? Oder einfach darüber reden und es sich vorstellen?"

Das war alles sehr aufregend und so war er ganz froh, dass Minan das Thema wechselte und fragte, ob er das Bett an der Wand haben dürfte. "Ja klar, natürlich", meinte er hastig, schnappte sich das Gemüse, tat es in einen Topf und ging mit ihm zum Feuer, um das vorbereitete Essen nun zu kochen.
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Re: Scherben zusammensetzen

Beitragvon Darken » Mi 8. Feb 2023, 20:28

"Nein!", wehrte Minan rasch ab, als Merion verblüfft fragte, ob der Prinz auch naja... mit den Frauen... ob er einen Dreier oder Vierer mitmachen würde. "Nein, bestimmt nicht", bekräftigte er und wurde noch röter. Er hätte nicht wieder mit dem Thema anfangen sollen. "Ich bin ja nichtmal sicher, ob ich das wieder... zu äh zweit kann", gab er kleinlaut zu. "Aber als der Tänzer die Frage gestellt hat, mußte ich halt auch überlegen... das ist wie bei den Sachen, wo einer einem sagt man soll nicht an Erdbeeren denken und dann tut mans gerade deswegen. Ich glaube, es ist sehr leicht, in solche... äh Vorstellungen zu driften", bemerkte er. Wollte er seinen anderen Splitter etwa in Schutz nehmen, dass dieser so viele Fantasien hatte? Der junge Prinz machte sich rasch daran wieder mitzuhelfen das Gemüse zu schneiden, um das Messer zu führen brauchte er ja nur eine Hand, auch wenn ihm eine fehlte, um das Gemüse teilweise festzuhalten.
"Ich mag mir sowas meistens gar nicht vorstellen...", sagte er leise, "Aber manchmal denk ich an uns beide..." Eigentlich immer öfter je weiter sie in ihrer Beziehung gekommen waren. Es war zwar für andere Verhältnisse langsam gegangen, doch Minan hatte schonmal daran gedacht wie es wäre mit Merion zu schlafen, sicher darüber war er aber überhaupt nicht. Wenigstens erfüllte es ihn nicht mehr so mit Abneigung und Angst. Die Küsse und Berührungen waren ja auch immer aufregender und interessanter geworden, einfach weil er sich bei Merion sicher fühlte, er würde das nicht ausnutzen. Und das sollte jetzt plötzlich in einer Woche enden? Es tat weh auch nur daran zu denken.

Er setzte sich auf den Boden und sah zu wie Merion das Gemüse in den Topf tat, um ihn mit Wasser zu füllen und über das Feuer zu hängen, damit das Essen kochen konnte. Bald schon begann es lecker zu riechen, anschließend war das Fleisch an der Reihe in einer Pfanne gebraten zu werden.
"Als ich mit Liasanya einmal in einer der Hütten war, haben wir Wahrheit oder Pflicht gespielt", er seufzte und strich mit einem Finger über den Holzboden. "Ich bin wirklich nicht sehr gut in dem Spiel. Oder in irgendwelchen Spielen." Minan schwieg kurz. "Sie hat gesagt, sie hätte mich nicht mehr lieb. Meinst du, sie hat es ernst gemeint?" Es war vielleicht blöd ausgerechnet mit Merion darüber zu reden, doch er kannte sich nicht damit aus wenn so jemand etwas sagte und es beschäftigte ihn schon.
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Re: Scherben zusammensetzen

Beitragvon Merion » Mi 8. Feb 2023, 20:32

Minan wehrte rasch ab, dass er das nicht wollte, bei einem Dreier oder Vierer mitmachen wollte. Er sei sich ja noch nicht einmal sicher, ob er das wieder zu zweit könne. Dabei sah er unglaublich niedlich aus, wie er so rot wurde und hastig den Tänzer verteidigte, dass man leicht in solche Fantasien gezogen werden könne. Allerdings würde er es meistens gar nicht mögen, sich so etwas vorzustellen. Doch manchmal dächte er an sie beide. Weiter führte er es nicht aus.

Merion lächelte sacht und suchte unwillkürlich nach der Nähe des Prinzen, als sie sich vor dem Feuer auf den Boden setzte. "Also ich finde so Fantasien gar nicht so schlimm", gestand er leise und aufgeregt. "Vorallem, wenn ich dabei bin. Also bei deinen. Du kommst in meinen immer vor. Und... und ich finde es sehr heiss. Ich habe gerne Fantasien. Da bin ich viel mutiger und traue mich mehr, weil ich mich sicherer fühle. Ich weiss zwar noch nicht einmal, ob ich das in Realität auch mag, weil ich es nie ausprobiert habe. Aber in den Träumen ist es wunderbar."

Verlegen hielt er abrupt in seinen Erklärungen, als er merkte, wievieles intimes er gerade von sich preisgab. Ausserdem war da etwas, was Minan gesagt hatte, was nicht stimmen konnte. Doch ersteinmal war sein Freund wieder daran etwas zu sagen.
"Oh," meinte er knapp, als Minan meinte, mit Lia hätte er hier Wahrheit oder Pflicht gespielt hatte. Er kannte das Spiel schon länger und auch die Wandlung, die es mit zunehmendem Alter durchgemacht hatte. Die Heilerin war noch etwas älter und erfahrener. Wie hatte sie es wohl mit Minan gespielt. "Hat es dir gefallen?" fragte er leise nach, nicht wissend, was er zur Antwort haben wollte. "Und wie kommst du darauf, dass du in dem Spiel nicht gut bist, oder in anderen Spielen? Da kann man doch nichts falsch machen."
Betrübt sah der Prinz zu Boden und strich mit einem Finger über den Boden. Traurig sagte er, dass Lia ihm gesagt hätte, dass sie ihn nicht mehr lieb hätte und ob sie das ernst gemeint hätte. Merion wollte zwar nicht unbedingt über die Heilerin sprechen, aber er bemerkte, wie sehr es seinen Freund beschäftigte und er wollte ihm doch beistehen und ihn trösten. Zärtlich fasste er nach dessen Hand und drückte sie tröstend.
"Ich glaube nicht, dass Lia so etwas schreckliches einfach so sagt", begann er zögernd. "Andererseits kann ich mir nicht vorstellen, dass dich irgendwer nicht lieb hat. Vielleicht hat sie es so gemeint in der Vermutung, dass du sie tatsächlich ausgenutzt hast. Aber wenn du es ihr erklärst, dann sieht sie das ganz bestimmt nicht mehr so." Er hielt kurz inne und lächelte seinen Freund dann aufmunternd an. "Wenn du willst, können wir sie auch gemeinsam besuchen gehen Minan, um das klarzustellen. Ich seh doch, dass es dir zu schaffen macht. Da sollten wir vielleicht nicht so lange warten, bis sie irgendwann zurück kommt."
Merion merkte, dass es ihm überraschend leicht viel, dies seinem Freund vorzuschlagen. Nicht, weil er sich schon so sehr von ihm gelöst hatte, sondern einfach nur, weil er wollte, dass es ihm gut ging. "Du, aber da ist noch etwas", griff er das von vorhin auf, was ihm aufgefallen war. "Was meinst du eigentlich damit, dass du dir nicht sicher bist, ob du wieder mit jemandem schlafen kannst? Ich dachte, du hast noch nie mit jemanden geschlafen. Das hast du mir doch damals am See, nachdem wir Lia geholfen haben, gesagt."
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Re: Scherben zusammensetzen

Beitragvon Darken » Mi 8. Feb 2023, 20:33

Der Krieger setzte sich dicht neben ihn auf den Boden, so dass sie sich ab und zu verstohlen ansehen konnten wenn sie nicht in das Feuer blickten. Merion sagte leise, dass er solche Fantasien nicht schlimm fände und vertraute ihm an, dass in seinen Minan jedes Mal vorkommen würde. Der zerbrochene Prinz lächelte fast geschmeichelt, früher hätte ihm so eine Aussage Angst gemacht, bei anderen Personen würde es das vermutlich immer noch, aber bei Merion war es irgendwie schön... auch dass ihm der Krieger noch mehr erzählte, wie dass er sich in seinen Fantasien viel mehr trauen würde, selbst wenn er nicht wußte, ob er das in Realität auch mochte. Minan konnte sich denken wovon er sprach und versuchte seine Röte zu verbergen, aber bei so einem Thema fiel das sehr schwer.
Als Minan aber auf Liasanya zu sprechen kam, war Merion rasch wieder nüchtern, fragte nur leise nach, ob ihm das Wahrheit oder Pflicht spielen gefallen hätte. Es klang fast so als wüßte er was Minan und Lia getan hätten, Darken hatte das Spiel ja auch mit ihr gespielt. Auch wollte Merion wissen warum Minan glaube, dass er nicht gut in dem Spiel wäre. So viele Fragen auf die der Prinz kaum eine Antwort wußte, betreten starrte er auf seine Füße.
"Naja... Darken hatte es auch mal mit ihr gespielt und ich... wollte nicht feige sein. Aber dann habe ich mich doch nicht getraut als sie mir eine Aufgabe gegeben hatte", erklärte er leise, verschwieg aber was genau das gewesen war. "Deswegen bin ich nicht gut in dem Spiel, mein ich." Selbst wenn Merion behauptete bei solchen Spielen könne man nichts falsch machen, aber Minan war viel zu sehr eingehämmert worden wie oft er versagt hätte, sein Selbstbewußtsein wuchs erst seit den letzten Monaten und so viel Zeit war das im Grunde noch nicht.

Als Minan ihm beichtete was die Heilerin zu ihm gesagt hatte, drückte Merion liebevoll seine Hand. Es tat gut, dass der Krieger versuchte ihn zu trösten obwohl er bestimmt nicht mehr von Lia hören wollte. Merion fuhr fort, dass Lia es bestimmt zurücknehmen würde, wenn Minan ihr erst einmal alles erklärt hätte. Der Prinz lächelte zögerlich zurück, glaubte noch nicht so recht daran. Schließlich machte der Krieger einen unerwarteten Vorschlag. Minans Augen wurden groß.
"Das... würdest du tun?", fragte er leise nach. "Das ist nett.. und sie ist wirklich schon lange weg. Außerdem haben Darken und ich so seltsame Visionen gehabt und wir haben kein gutes Gefühl", gab er zu. Darken hatte schon länger Lia aufsuchen wollen, selbst wenn er eigentlich zu stolz dazu war ihr nachzurennen. Aber sie wußten alle, dass es der Heilerin nicht gut ging und dass sie jemanden brauchte.
So drückte er nochmal Merions Hand dankbar, als dieser plötzlich nachfragte was Minan damit gemeint hätte, dass er nicht sicher wäre, ob er wieder mit jemanden schlafen können, er hätte das doch noch nie getan. Minan stockte und sah Merion zunächst einfach nur an. Verdammt, er hatte nicht aufgepasst, er war nervös gewesen und hatte zu viel gesagt. Aber der Krieger durfte das nicht erfahren, es würde alles kaputt machen, gerade jetzt. Wo Minan ihm doch mehrfach versprochen hatte ihn nicht anzulügen und da tat er es dauernd, doch er wollte Merions Sicht auf ihn nicht zerstören, er wollte eine normale Beziehung und keine aus Mitleid oder vielleicht wäre der Krieger nie darauf eingegangen, wüßte er, dass er es mit einem Lustsklaven zu tun hätte. Und dann war da noch diese entsetzliche Scham, die Minan fühlte.
"Ja, aber die anderen ja schon", wandte der Prinz hastig ein, "Ich... hab das bei Darken gesehen...", gestand er, "Als er mit Lia sein erstes Mal hatte..." Sein freiwilliges Mal. Und es stimmte ja auch im gewissen Sinne, dass Minan das auch noch fehlte. "Ich weiß nicht wie ich das erklären soll. Den Tänzer hab ich früher nie wahrgenommen, aber... wenn ich nicht die Kontrolle habe und Darken da ist, dann... naja, ich sehe und höre das was er erlebt. Es ist schwer zu beschreiben. Wie als wäre ich nur ein Zuschauer oder als wäre es ein Traum. Naja, und ich weiß nicht, ob ich das kann... so wie die beiden", gab er zu. Hoffentlich glaubte Merion ihm das jetzt, Minan wußte nicht ob ihm noch mehr Erklärungen dazu einfielen.
"Ist das Fleisch schon fertig?", fragte er lieber stattdessen.
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Re: Scherben zusammensetzen

Beitragvon Merion » Mi 8. Feb 2023, 20:34

"Ach, das bedeutet doch nicht, dass man schlecht in dem Spiel ist, wenn man sich nicht traut eine Aufgabe zu machen", winkte Merion ab. "Ich habe mich auch schon nicht getraut, gewisse Aufgaben zu machen, oder wollte nicht über etwas die Wahrheit sagen. Das geht doch allen so. Aber was hat dir Lia denn für eine Aufgabe gegeben?" wollte er dann aber doch neugierig wissen.

Merion musste schon etwas lachen, als Minan ihn auf seinen Vorschlag hin mit grossen Augen ansah und leise nachfragte, ob er ihn wirklich zu Lia begleiten würde. Doch gleich darauf wurde der Krieger wieder ernst und streichelte Minan zärtlich über die Wange. "Natürlich würde ich das tun", versicherte er ihm. "Ich will doch nicht, dass du weiterhin so bedrückt deswegen bist. Und wenn du bedenkliche Visionen über Lia hast, wenn du glaubst, dass sie jemanden braucht, der auf sie aufpasst, dann sollten wir das tun. Zwar finde ich es nicht gut, was sie und der Tänzer gemacht haben, doch ich will ja auch nicht, dass ihr etwas geschieht. Ausserdem hat sie ja geglaubt, dass alles nur ein Traum war und ist jetzt verwirrt, wie der Tänzer mir erzählt hat. Da wir die nächsten Tage sowieso frei sind, können wir unseren Ausflug über Lias Heimatstadt machen und sie besuchen."

Auf seine Frage hin, bezüglich ob Minan nun doch schon Erfahrungen hatte, stockte der Prinz und sah ihn einfach nur an. Merion wurde dabei unheimlich nervös und er war sich ganz sicher, dass er das nicht hätte fragen sollen. Ob das zu direkt gewesen war? Dann legte Minan aber hastig los und erklärte rasch, dass die anderen aber schon Erfahrung hätten und da hätte er halt zugeguckt, wie als hätte er einen Traum von sich selber. Den Tänzer hätte er früher nie wahrgenommen, aber bei Darken hätte er es bemerkt.
"Ach so", meinte Merion darauf, erleichtert, dass er doch nicht so eine schlimme Frage gestellt hatte. Hastig sah er auch nach dem Fleisch, das tatsächlich schon gut war und begann ihnen Beiden zu schöpfen, während er Minan bat, ihnen etwas Wasser einzuschenken.
"Ich glaube schon, dass du es kannst", griff Merion das Thema von vorhin wieder auf. "Einfach anders. Auf deine Weise. Doch deswegen würde ich mich nun wirklich nicht unter Druck setzen. Sonst gehts gar nicht. Bei mir ist das zumindest so, wenn ich etwas unbedingt lernen will. Dann stehe ich mir selber im weg. Aber sag mal, warum hast du den Tänzer früher nie wahrgenommen und jetzt auf einmal schon? Kennt ich euch alle gegenseitig denn nicht?"
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Re: Scherben zusammensetzen

Beitragvon Darken » Mi 8. Feb 2023, 20:34

Das was er befürchtet hatte, war eingetroffen, denn Merion wollte gleich neugierig wissen was Lia ihm für eine Aufgabe gegeben hätte. Minan druckste ein wenig herum, blickte lieber zu Boden oder ins Feuer. "Naja, es... war mehr so ein Ausprobieren.... weil ich nicht wußte was... ähm... was es so für Arten von Streicheln gibt." Der Prinz wurde knallrot. "Und dann ging es um ein einladenes Streicheln und... ähm, da.. da wollte ich nicht mehr." Dunkelheit, war das peinlich. "Es war alles irgendwie zu viel und zu schnell, es war nicht richtig." Minan hob den Kopf wieder und blickte zu Merion. "Bei dir fühlt es sich ganz anders an." Er lächelte verliebt und war froh, als Merion ihm über die Wange streichelte und ihm versicherte, er würde wirklich mit ihm mitgehen und Lia besuchen, da er nicht wolle, dass Minan weiter deswegen betrübt war, selbst wenn er nicht gut fand was der Tänzer und Lia getan hätten.
"Ich finde es auch nicht gut", bemerkte Minan. "Danke, dass du mit mir kommst. Wir machen uns alle Sorgen um sie, es geht ihr nicht gut." Er hoffte, ihre Familie könnte sie trösten, aber hatte sie es denen überhaupt erzählt? Außerdem, wie sollte es ihr besser gehen, wenn sie sich weiterhin von ihm ausgenutzt und mißbraucht fühlte? Es war furchtbar das zu denken. "Ich weiß gar nicht wie weit es bis zu ihrem Heimatdorf ist oder wo es liegt", gab er zu, darüber hatte er sich keine Gedanken gemacht, vor allem weil ja dann Merion so sauer auf ihn gewesen war beziehungsweise verletzt und an eine Abreise überhaupt nicht zu denken gewesen war. Das hätte bestimmt das falsche Signal gesendet und Minan wollte den Krieger nicht verlieren, seine Beziehung war da wichtiger als Liasanya gewesen. Obwohl er gerne weiter mit ihr befreundet sein wollte. Ob das überhaupt noch ging?

Zum Glück glaubte ihm Merion die Erklärung, dass er den Sex bei Darken wahrgenommen hätte, und Minan hatte ein bißchen Zeit sich wieder zu sammeln, während der Krieger das knusprige Fleisch und die gekochten Kartoffeln und das Gemüse auf die Teller gab. Einen Tisch gab es ja nicht, doch dem Prinzen machte es nichts aus auf dem Boden zu essen, in der Nähe des Kamines und vor allem bei seinem Freund war es sogar richtig gemütlich.
Wenn sie nur endlich das Thema hätten wechseln können, es machte Minan ganz unbehaglich und er wußte nicht wie lange er es noch aushielt so über Sex zu sprechen, das erinnerte ihn viel zu sehr an die vielen Male wo er es nicht gewollt hatte. Merion fuhr fort, dass es der Prinz bestimmt könne, er solle sich nur nicht unter Druck setzen. Dann fragte er ihn warum er den Tänzer erst jetzt wahrnehmen konnte. Dummerweise hatte die Antwort auch mit Sex zu tun.
"Du weißt doch, dass er die Fähigkeit hat uns andere auszublenden, so dass wir nichts mitbekommen. So wie er es gemacht hat, als du und er und Lia... also..." Merion wußte sicher, dass er den Zwischenfall mit Safframatte meinte. "Ich wußte schon, dass er irgendwann da war, aber wir sind so unterschiedlich und je gegensätzlicher die Splitter sind, desto unwahrscheinlicher ist es, dass sie einander wahrnehmen. Ich spürte seine Anwesenheit manchmal... aber sie hat mir eher Angst gemacht, weil ich nichts mit dem zu tun haben wollte wofür der Tänzer sich so alles interessierte... doch damals hatte ich auch Angst vor Darken. Manche andere Splitter kenne ich wirklich nicht." Damals hatte Darken ja noch viel schlimmere Dinge getan, damit sie alle überlebten.
"Und erst hier, da... da hab ich wegen dir begonnen mich für ähm... naja... Nähe zu interessieren", wisperte er, seine Wangen glühten. Lieber begann er etwas zu essen, wobei er bemerkte, dass Merion sein Fleisch schon von selbst geschnitten hatte. "Als ich von dem Ausflug mit Lia zurückkam und du dich mit Darken gestritten hast... weil... ich glaube, weil er mit Lia geschlafen hat und er geglaubt hatte, du wollest etwas von ihr, da war ich ganz traurig", beichtete er, "Weil ich dich doch damals schon mochte und weil ich wütend auf Darken war wegen Lia..." Minan holte tief Luft. "Da hat Eoshan mich getröstet und mich gefragt, ob ich denn niemals mit jemanden schlafen will.." Immer wieder hielt er inne, denn es war wirklich nicht leicht darüber zu reden. "Und da... naja, hab ich geantwortet, dass ich schon vielleicht unter Umständen mal Interesse hätte... irgendwann halt, wenn ich soweit wäre. Und seitdem kann ich den Tänzer hören und wahrnehmen", schloss er seine Erzählung. Aber er hatte zu große Angst vor weiteren Nachfragen, er mochte nicht über das Thema reden, es wühlte ihn viel zu sehr auf. So geschah es automatisch, dass Darken wieder auftauchte. Er blickte Merion an, auf seine Reaktion wartend.
"Können wir mit den vielen Fragen vielleicht wenigstens während dem Essen damit aufhören? Ich hab Hunger", wehrte er ab und machte sich hungrig über das Essen her. "Übrigens taugst du als Koch", stimmte er zwischen zwei Bissen zu.
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Re: Scherben zusammensetzen

Beitragvon Merion » Mi 8. Feb 2023, 21:24

Auf seine Frage hin, was Lia denn von ihm verlangt hätte, wurde Minan prompt knallrot und druckste herum und blickte lieber zu Boden oder ins Feuer, anstatt ihm zu antworten. Merion war sich auf einmal sehr sicher, dass er die Antwort gar nicht hören wollte. Auch wenn er und Minan da noch nicht zusammen gewesen waren. Die Mischung Lia und Sex kam nach seinem Geschmach viel zu oft in ihren Gesprächen vor.

Aber dann erklärte ihm Minan, dass es darum gegangen war, ihm die verschiedenen Arten des Streichelns beizubringen. Mit grossen Augen blickte Merion seinen Freund an. Das war weiter als sie zusammen gegangen waren. Doch da sagte der Prinz, dass er nicht mehr hatte wollen weiter machen, als es um ein einladendes Streicheln gegangen wäre. Der Krieger stellte fest, dass er vollkommen falsch gedacht hatte. Sie hatten sich nicht sexuell gestreichelt und erkundet, wie der Körper des anderen darauf reagierte. Was war denn das für anderes Streicheln gewesen und warum musste Minan lernen, wie einladendes Streicheln ging. Das machte er doch hervorragend. Merion verstand das nicht so ganz.

Doch da waren sie auch schon wieder bei dem Thema, dass Minan gerne Lia besuchen wollte, um mit ihr zu sprechen. Alle Splitter würden sich um sie sorgen, da es ihr nicht gut ginge. Allmählich machte sich der Krieger ebenfalls Sorgen um die Heilerin. "So wie ich das mitbekommen habe, kommt sie aus der ehemaligen Hauptstadt Minan", erinnerte sich Merion. "Die var Las sind sogar mit der ehemaligen Territoriumsköngign verwandt, wenn ich das richtig in Erinnerung habe. Das war Lias Tante, also die Schwester ihrer Mutter." Mit einem schiefen grinsen zuckte er mit den Schultern. "Das ist schon eine Weile her, wo wir das im Geschichtsunterricht hatten. Es ist zwar ein Stück weit dahin, aber wir können auch auf den Winden reisen. Dann sind wir schneller."

Nachdem sie zu essen begonnen hatten, wollte Merion noch wissen, weshalb Minan den Tänzer erst nicht hatte wahrnehmen können und nun schon. Auch diese Frage schien seinem Freund unangenehm und der Krieger fragte sich, ob sie irgend ein angenehmes Gesprächsthema finden würden. Woher hätte er auch ahnen können, dass es nun schon wieder um Sex ging. Gleich darauf merkte er die Dummheit seiner Gedanken. Es ging doch um den Tänzer.

Minan erzählte ihm, dass er immer so Angst gehabt hätte, vor dem was der Tänzer tue und froh gewesen war, dass dieser sie beim Sex immer ausgeblendet hatte. Aber hier in Dea al Mon hätte er begonnen, sich für Nähe zu interessieren. Dabei nahmen seine Wangen eine niedliche Röte an, worauf Minan sich erst einmal auf sein Essen stürtzte, das Merion gerade fertig geschnitten hatte. Zu gerne hätte er nun seinen Freund sanft geküsst und gestreichelt. Doch dieser fuhr dann fort, dass er ganz traurig geworden war, als Merion und Darken sich wegen Lia gestritten hätten. Seine Schwester hatte ihn dann getröstet und sie wären auf die Frage gekommen, ob Minan denn nie mit jemandem schlafen wolle.

Nun war es an Merion leicht zu erröten. "Du scheinst ein sehr offenes Verhältnis zu deiner Schwester zu haben", stellte er leise fest. Selber konnte er es sich nicht vorstellen, so mit seiner Schwester über Sex zu reden. Der Prinz fuhr jedoch fort, dass er geantwortet hätte, dass er es sich unter Umständen vielleicht doch vorstellen könnte, mit jemandem zu schlafen und seit da könne er den Tänzer wahrnehmen und hören. Merion lächelte sacht. Ob Minan dabei an ihn gedacht hatte? Diese Vorstellung machte ihn ganz kribbelig. Aber gleich darauf betrübte sie ihn auch wieder, als ihm in den Sinn kam, dass noch immer der Sex zwischen dem Tänzer und Liasanya zwischen ihnen stand. "Ich finde es schön, dass du jetzt keine Angst mehr vor Darken hast, weshalb auch immer du die hattest", sagte er sanft. "Und ich finde auch schön, dass du nun den Tänzer wahrnehmen und hören kannst. So kannst du dich selber besser kennenlernen."

Merion wollte ihm gerade noch sagen, dass Nähe aber nicht Sex war, als auf einmal Darken da war und alle Fragen abwehrte, da er Hunger hatte. Hiess das, er hatte Minan mit all seinen Fragen vertrieben? Das hatte er nicht gewollt. Merion hatte ihn nicht bedrängen wollen.
"Oh, entschuldige", murmelte er verlegen und sah errötend zu Boden, um sich seinem Essen zu widmen. Gleich darauf blickte er wieder erfreut hoch, als Darken ihn für das Essen lobte und seine Wangen erblühten in tieferem rot. "Dir schmeckts? Das freut mich. Dann darf ich also wieder einmal für dich kochen?"
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Re: Scherben zusammensetzen

Beitragvon Darken » Mi 8. Feb 2023, 22:08

Merion entschuldigte sich gleich und errötete auf diese niedliche anziehende Weise. Aber Darken konzentrierte sich lieber aufs Essen, es schmeckte ihm wirklich und ihm fiel erst nach einer Weile auf, dass er gar nicht abgewartet hatte bis Merion zuerst aß. Früher hatte er das immer aus Mißtrauen man hätte das Essen vergiftet oder mit Safframatte versetzt, getan. Wurde er nachlässig oder gewöhnte er sich einfach mehr an ein normales Leben ohne ständige Bedrohung?
"Jederzeit wieder", bestätigte der Prinz, als Merion fragte, ob er dann mal wieder für Darken kochen dürfe. Plötzlich hatte er das seltsame Bild von ihnen beiden im Kopf wie sie älter waren, gemeinsam in einer Hütte wohnten und Merion ihn dauernd bekochte. Darken schüttelte sich leicht. Nicht, dass es ein besonders erschreckendes Bild gewesen wäre, nur irgendwie seltsam.
Er sprach nicht weiter, er war froh, dass die ganzen Fragen erstmal ein Ende hatten. Sie setzten Minan zu sehr zu und da konnte Darken einfach seine Instinkte nicht abschalten seinen schwächeren Splitter zu beschützen. Während sie so beisammen saßen, mußte Darken an einige Worte von Lia denken, die sie mal gesagt hatte. Dass es in so einer Hütte sehr romantisch wäre, er hatte das damals nicht gesehen oder nicht sehen wollen, aber jetzt fiel es ihm auf. Das Kaminfeuer prasselte munter vor sich hin, draußen heulte der Wind leicht und hier drinnen war es warm und sie beide zusammen.
"Eigentlich sollten wir das öfter machen", meinte er irgendwann, "Ich meine, solche Ausflüge. Das ist nett." Er lächelte kurz und aß danach weiter.

"Du hattest also Geschichtsunterricht über Lias Tante? Nicht schlecht." Er grinste. "In Hayll hatte ich nur einen verrückten Schriftsteller als Privatlehrer, der hat mir lesen und schreiben beigebracht und solche Dinge. Ich habs gehasst." Kein Wunder, beim Stillsitzen und Zuhören und dem ganzen Lernen wie man schrieb. Dafür hatte Tarek immer ein paar seltsame Methoden parat gehabt. "Und der Haushofmeister hat mir Fechten und das Protokoll gelehrt, dann hatte ich noch einen Kunstlehrer, alles andere hab ich mir selbst beigebracht, oder jedenfalls hat Minan ziemlich viele Bücher verschlungen." Darken konnte nicht sooo viel mit Lesen von Büchern anfangen. Das Konzept einer Schule, wo man mit anderen Kindern seines Alters hinging, fand Darken immer noch seltsam. Aber vermutlich wäre er damals eines der wenigen Kinder gewesen, das liebend gern freiwillig in die Schule gegangen wäre.
Inzwischen war er mit dem Essen fertig, es war ja auch mehr als genug dagewesen um satt zu werden. Wohlig entspannt lehnte Darken sich zurück auf die Felle vor dem Kamin und folgte den flackernden Schatten an den Wänden und Decken.
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Re: Scherben zusammensetzen

Beitragvon Merion » Do 9. Feb 2023, 07:47

Merion lächelte erfreut, als Darken bestätigte, dass er jederzeit wieder für ihn kochen dürfte. Dann kam ihm aber in den Sinn, dass dies wohl nur ginge, wenn sie zusammen blieben. Merion wollte ja auch mit ihm zusammen bleiben. Aber er wusste nicht, ob er das schaffen könnte, nun da der Tänzer mit Lia geschlafen und ihn betrogen hatte. So nickte er auch nur schwach und sah dem Prinzen nicht in die Augen, als dieser meinte, sie sollten solche Ausflüge öfters machen sollten, da sie nett seien. Dabei lächelte er, obwohl er sonst so selten lächelte. Merion riss sich zusammen und lächelte zurück. "Ich geniesse es auch sehr, dich ganz alleine für mich zu haben und diesen Ausflug mit dir zu machen.

"Man muss doch wissen, wen man beschützen muss", meinte er dazu, dass im Geschichtsunterricht über Lias Tante gesprochen worden war und Darken das nicht schlecht fand. Danach lauschte er interessiert, wie Darken gelernt hatte in Hayll. "Ein Privatlehrer?" hakte er nach. "Was ist den das?" Darauf errötete er gleich wieder. "Entschuldige, ich will dich nicht noch weiter mit Fragen löchern." Nun eigentlich schon.
Sie hatten fertig gegessen und Darken lehnte sich wohlig entspannt zurück auf die Felle vor dem Kamin. Merion betrachtete ihn verstohlen. Er sah unglaublich gut aus. Hastig sammelte er das benutzte Geschirr zusammen und erhob sich, um den Abwasch zu machen.
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Re: Scherben zusammensetzen

Beitragvon Darken » Do 9. Feb 2023, 09:41

Merion gab zurück, dass er es sehr genießen würde ihn ganz für sich alleine zu haben. Darken versuchte die Erinnerungen zu verdrängen, die solche Worte normalerweise bei ihm auslösten. Es war nichts schlimmes, dass er mit dem Krieger alleine in einer kleinen Hütte war, denn er wußte genau, wenn er zuließ, dass ihn das Gefühl übermannte in eine Ecke gedrängt zu werden, wurde er schnell aggressiv und das hatte der Dea al Mon nun nicht verdient. Der Ausflug machte ja wirklich Spaß. Sah man einmal von einigen schwierigen Gesprächen und Fragen ab, doch das gehörte wohl dazu, damit Merion seine Entscheidung treffen konnte.
Als Darken ihm von seinem Unterricht erzählte, wollte der Krieger gleich wissen was ein Privatlehrer wäre, entschuldigte sich aber prompt dafür, da er ihn doch nicht noch mehr hatte fragen wollen. Der Prinz winkte ab. "Doch, willst du. Ich sehs dir an. Aber na schön, mich kannst du fragen", gestand er ihm dann zu. Solange sich die Fragen nicht dauernd nur um Sex drehten.
"Ich weiß nicht wie eine Schule so ist, aber ein Privatlehrer unterrichtet einen eben einzeln und zuhause. Oder wo immer man gerade ist", fügte Darken hinzu. "Ich war ja nie in einer Schule. Wie ist es da so?", stellte er nun auch eine Frage. Mit sechszehn ging Merion zwar nicht mehr dort hin, da er sich ja nun für die Wache ausbilden ließ, aber soweit Darken es verstanden hatte, war es noch gar nicht so lange her wo Merion noch in die Schule gegangen war.

Der Prinz lag immer noch auf dem Rücken, ruhte sich aus. Erst als er hörte wie Merion dazu überging das Geschirr abzuwaschen, drehte er sich leicht zur Seite. "Soll ich dir irgendwie dabei noch helfen?" Auch wenn er jetzt gerade nicht wußte wie, aber der Krieger sollte sich ja nicht um alles alleine kümmern. Darken setzte sich auf, um ins Feuer noch einen Holzscheit nachzulegen, damit es auch weiterhin so schön gemütlich warm blieb. Er hatte seine Stiefel auch schon lange ausgezogen, am See hatten sie diese ja vom Schlamm gereinigt. Nachdenklich zupfte er an einem seiner Gürtel, die ihm locker um die Hüften lagen, ehe er sich erneut zurücklehnte.
"Du warst doch schonmal mit Freunden in so einer Hütte. Was habt ihr da so gemacht?" Er erinnerte sich daran, dass Merion ihm das mal erzählt hatte, auch von Spielen und Gruselgeschichten. Denn an das was er dachte, dass der Krieger sich neben ihn legte und sie sich küssten und streichelten, war wohl kaum möglich. Außerdem hatte Merion immer noch diesen Blick drauf wie als hätte er noch tausend Fragen auf der Zunge, traute sich aber nicht diese auszuspucken.
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Re: Scherben zusammensetzen

Beitragvon Merion » Do 9. Feb 2023, 18:56

Merion grinste verlegen, als Darken meinte, dass er doch Fragen stellen wollte und er dürfe es auch tun. Trotzdem schwieg Merion fürs erste und liess Darken seine Fragen stellen. Der Prinz erklärte ihm, was ein Privatlehrer war und wollte dafür wissen, wie es in einer Schule so sei. Gleich darauf bot er auch an, ihm beim Abwasch zu helfen.

"Ach nein, ist schon gut, Darken", winkte er ab. "Lehn dich einfach zurück und geniesse es, nichts zu tun. Ich bin sowieso schon fast fertig. Die Schule, hmmm." Merion hielt kurz inne und überlegte. "Also am Anfang ist es noch sehr aufregend und spannend. Die Kinder können mehr spielen, als das sie lernen müssen. Mit dem älter werden, wird der Unterricht schwieriger, du musst mehr dafür tun und es wird auch nerviger, da du doch viel lieber spannendere Dinge tun würdest."

Merion lächelte, waschte sich seine Hände, trocknete sie ab und humpelte zu Darken ans Feuer. "Aber eigentlich ist die Schule sehr schön. Du kannst jeden Tag deine Freunde sehen, mit ihnen interessante und weniger interessante Dinge lernen, dich mit ihnen darüber unterhalten und nach der Schule noch etwas gemeinsam unternehmen, bevor du nach Hause zum Abendessen gehst. Du gingst also nie zur Schule? Wo hast du denn deine Spielkameraden kennengelernt?"

Darken wollte noch wissen, was er mit seinen Freunden getan hatte, als sie hier gewesen seien. "Wir haben gemeinsam gekocht und lecker gegessen. Dabei haben wir viel geredet und gelacht. Oft haben wir auch Spiele gespielt oder darüber geredet, wen wir toll finden und so. Manchmal haben wir uns auch Gruselgeschichten erzählt. Obwohl ich dabei nur zugehört habe. Ich bin nicht gut, in Geschichten erzählen."
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Re: Scherben zusammensetzen

Beitragvon Darken » Do 9. Feb 2023, 18:57

Sich zurücklehnen, genießen und nichts tun. Gut, das konnte er, so ließ Darken den Krieger einfach in Ruhe aufräumen, sah ihm dabei halb zu und sein Blick wanderte über die schöne Gestalt des Dea al Mon wie er an der Anrichte stand. Währenddessen erklärte Merion was genau eine Schule war und wie es darin ablief, dass man als Kinder noch mehr spielte und dann mit zunehmenden Alter würde der Unterricht schwieriger und nerviger, weil man eigentlich lieber andere spannende Dinge tun würde. Darken grinste sofort und leckte sich über die Lippen.
"Kann ich mir vorstellen", bemerkte er zweideutig. Merion war inzwischen fertig, wusch sich noch die Hände und setzte sich dann zu ihm ans Feuer. Der Krieger bekräftigte nochmal, dass die Schule im Grunde schön wäre, man würde seine Freunde jeden Tag sehen und könne mit ihnen nach der Schule noch etwas unternehmen. Plötzlich ergriff Darken tiefer Neid auf dieses unbeschwerte Leben, jeden Tag seine Freunde sehen... er wünschte, da hätte es welche geben. Dummerweise fragte Merion gleich sofort, wo er dann seine Spielkameraden kennengelernt hätte. Der Prinz ballte kurz seine Hand zur Faust, sein Gesicht füllte sich mit Grim. Dann versuchte er die Härte in seinen Augen rasch zu vertreiben, er durfte nicht an seine "Spielkameraden" denken.
"Nein, ich war nie auf einer Schule, es gab auch keine Spielkameraden", antwortete er, "Obwohl..." Er versuchte sich an irgendetwas schönes zu erinnern, damit er Merion weiter etwas vormachen konnte. "Es gab mal sowas wie einen Freund. Kaden. Er war in meinem Alter. Wir haben manchmal was zusammen unternommen." Vögeln, gegeneinander kämpfen und so... Darken zuckte mit den Schultern. "Ist schon länger her." Und Kaden lange tot. Darken brauchte ein wenig um sein totes Gesicht vor seinem inneren Augen zu vertreiben, den seligen Ausdruck den seine sanften Lippen umspielt hatten.

Er atmete tief durch, lehnte sich zurück. "Reden wir lieber über was andres. Klingen nett die Ausflüge mit deinen Freunden." Ein paar von ihnen kannte er ja inzwischen auch besser, manchmal waren sie ja auch gemeinsam unterwegs, baden oder abends in der Stadt zusammen sitzen. "Was, du bist nicht gut in Geschichten erzählen? Das hat sich in der Krankenstation aber anders angehört." Er rückte näher zu Merion. "Das war verdammt heiß..." Zwar hatte Darken die Geschichte begonnen, aber der Krieger sehr erotisch weitergesponnen.
"Also bist du mehr fürs Spielen oder Erzählen? Oder hast du noch mehr Fragen?"
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Re: Scherben zusammensetzen

Beitragvon Merion » Do 9. Feb 2023, 20:09

Darken war schlimm. Und er machte Merion sehr nervös mit seinen Zweideutigen Kommentaren. Aber es war ein schönes nervös sein, das er eigentlich genoss und dem er sich gerne hingegeben hätte. Doch er durfte nicht. Das wäre seinem Freund gegenüber unfair. Aber Darken würde wohl noch so weiter machen. Merion wusste nicht, wie lange er ihm noch würde widerstehen können. Eigentlich hatte er es heute ja schon zweimal nicht geschafft. Vielleicht sollte er besser draussen schlafen. Damit nichts pasierte.

"Keine Spielkameraden?" fragte Merion verblüfft nach. "Das klingt aber traurig." Irgendwie konnte der Krieger sich das gar nicht vorstellen, wie das gehen sollte. Doch inzwischen war auch dem Krieger klar geworden, dass in Minans Leben einiges nicht so verlaufen war, wie es hätte sein sollen. Wenigstens hatte er einmal einen Freund gehabt. Diesen Kaden, was Merion lächeln liess, da er sich für den Prinzen freute. Doch er fragte nicht weiter nach, da es Darken traurig machte und lieber über etwas anderes sprechen wollte.

"Das war doch etwas ganz anderes", meinte Merion hastig und tief errötend, als Darken fand, dass er damals in der Krankenstation doch gut eine Geschichte erzählt hatte. Die sei verdammt heiss gewesen. "Das war doch weniger eine Geschichte, als viel mehr eine Vorstellung. Ausserdem war sie nur für dich alleine und nicht gleich zehn andere Jugendliche." Seinem Freund gegenüber konnte er sich eben öffnen.
"Ich weiss nicht?" zuckte er mit den Schultern, als der Prinz ihn fragte, ob er spielen, erzählen oder noch mehr fragen wollte. "Ich habe schon noch jede Menge Fragen, aber es ist irgendwie seltsam, die so zusammenhangslos und ohne vorhergehendes Gespräch zu stellen. Aber vielleicht hast du ja Fragen, oder etwas zu erzählen. Minan wollte sonst noch Mühle spielen. Das können wir auch machen, wenn du Lust dazu hast."
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Re: Scherben zusammensetzen

Beitragvon Darken » Do 9. Feb 2023, 20:11

Der Krieger wurde natürlich prompt wieder rot, als Darken auf die Geschichte aus der Krankenstation anspielte. Merion wehrte ab, das wäre etwas ganz anderes gewesen, schließlich hätte das nur ihm alleine gegolten und nicht noch anderen zehn Jugendlichen. Der Prinz grinste. "Will ich auch hoffen", entgegnete er und ließ seine Zunge sinnlich über seine Lippen gleiten. Er wollte ja auch gar nicht, dass Merion solche Geschichten anderen erzählte, das gehörte wirklich nur ihnen. Der Dea al Mon sollte das nicht mit anderen teilen.
Auf seine Frage was sie nun als nächstes machen sollten, war Merion zunächst etwas ratlos, zwar hätte er jede Menge Fragen, aber er wollte den Prinzen nicht damit bestürmen. Was auch besser so war, fand Darken, für seinen Geschmack hatte es bereits viel zu viele unangenehme Fragen gegeben und langsam gingen ihm die Antworten aus. "Ich hab nur eine Frage, aber deine Antwort bekomm ich wohl erst in ein paar Tagen", erwiderte Darken. Merion wußte was er meinte. Ob sie noch weiterhin zusammensein würden. Er zuckte auch mit den Schultern, ging dann zur Truhe. "Lass uns spielen, ich kenn das auch nicht", entschied er dann und holte das Spielbrett und die Kugeln heraus, ließ sich die Regeln noch einmal erklären.

Während sie spielten, wanderten seine Blicke immer wieder häufiger zu Merion. Es war so seltsam mit ihm immer noch etwas zu unternehmen, obwohl ihre ganze Beziehung in der Schwebe hing. Natürlich war der Tänzer daran Schuld, aber Darken hasste diese Ungewissheit und Warterei, ihm wurde vor Augen geführt wie sehr er sich schon an Merion gebunden hatte und abhängig von seiner Entscheidung war. So als ob sie nicht mehr gleichwertig waren, seiner Gnade ausgeliefert... Es machte Darken wütend, aber er wollte das nicht an dem Krieger auslassen, wohl oder übel mußte er dadurch. Dabei wollte er so gerne kämpfen, nur war ihm das Schlachtfeld unbekannt und er wußte nicht wie.
Irgendwann riss trotzdem sein Geduldsfaden, das Licht des Feuers beschien Merions helles Gesicht zur Hälfte und Darken beugte sich einfach vor, seine Hand unachtsam auf dem Spielfeld abgestützt, um den Dea al Mon leidenschaftlich zu küssen.
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