Go to footer

Ein langer Weg





Re: Ein langer Weg

Beitragvon Eneas » So 9. Okt 2022, 22:03

Bevor er noch die Türe hatte aufmachen können, um nach unten zu gehen, rief Kosta ihn fast schon energisch zurück. Überrascht von dem Tonfall, blickte Eneas fragend auf. Kosta kam in schnellen Schritten auf ihn zu, nahm ihm ungefragt das Handtuch weg und begann ihm die nassen Haare kräftig trocken zu rubbeln.
"Hey, was-", begann Eneas, überrumpelt von so viel entschlossener Fürsorglichkeit. Sein Freund ignorierte alle Einwände und trocknete ihm weiter die Haare, während er mit Eneas zu schimpfen begann. Er könnte nicht mit nassen Haaren nach unten, er würde sich sofort erkälten und für Tileo wäre das überhaupt kein gutes Beispiel.
"Ich wollte nicht- hey", versuchte der Kapitän sich zu verteidigen, aber gegen Kostas Fürsorge kam er sowieso nicht an. Hinten im Bett hatte Tileo zu kichern begonnen und schien sich die Szene prustend zu betrachten. Wirklich übel nahm Eneas die Ermahnungen nicht. Im Gegenteil, die Aufmerksamkeit seines Schwarmes gefiel ihm immer. Dass dieser ihn ausgerechnet scholt und tadelte, löste noch allerlei andere weniger anständige Vorstellungen in Eneas aus. Früher hätte so etwas zwischen ihnen schnell zu mehr geführt. Jedoch hatte Kosta gesagt, dass solange Tileo bei ihnen war, jede seiner Handlungen nicht mehr als Freundschaft war. Aber das half nicht, dass Eneas sich gerade trotzdem sehr zu dem anderen Krieger hingezogen fühlte.
Dieser beschwerte sich gerade, dass Eneas ganz unvernünftig wäre und man immer auf ihn aufpassen müsse. Der Hayllier nickte reuig.
"Ich wollt doch nur kurz nach unten..."; wandte er ein. Dabei wäre es sehr schön, wenn Kosta immer auf ihn aufpassen würde. Nicht, dass Eneas hilfsbedürftig wäre, er war schließlich ein erwachsener Mann wie Kosta auch feststellte. Einer, der im Schlafanzug runter in den Schankraum gewollt hatte, wie Kosta ihn darauf aufmerksam machte. Eneas blickte an sich herab.

"Oh, daran hab ich gar nicht gedacht..", musste er zugeben. Manchmal war er einfach mit den Gedanken woanders. Kosta fand sogar in entsetzten Tonfall, er wäre halbnackt, was Tileo noch weiter zu unterdrückten Lachen brachte. Eneas wusste nicht wieviel von Kostas gespielter Empörung nur wegen Tileo war. Es erinnerte den Piraten einfach viel zu sehr an ein neckisches Vorspiel. Dann zog Kosta auch noch am offenen Schlafanzughemd. Eneas presste die sanften Lippen aufeinander, nagte kurz an der Unterlippe, um nicht zu keuchen. Allein dieser kleine Zug ließ seinen Körper vibrieren. Dabei berührte Kosta ihn nichtmal. Er zog ihn auch nicht aus, sondern im Gegenteil, schloss ihm alle Knöpfe vorne. Eneas dürstete nach den kleinsten Streifzügen von Kostas Fingerspitzen über seine nackte Brust, aber es kam so gut wie nicht vor. Trotzdem musste der Krieger sehr an sich halten, nicht an weitere Berührungen zu denken oder sich diese zu ersehnen. Das fühlte sich alles viel zu verführerisch an. Wahrscheinlich interpretierte Eneas in diese Behandlung wieder zu viel hinein und wollte darin unbedingt mehr sehen. Es ist nur freundschaftlich, sagte er sich wieder. Kosta meint es nicht so. Eneas musste das dringend seinem Körper einreden, der schon viel zu lange auf sinnliche Berührungen hatte verzichten müssen.
Auch als Kosta ihm das Oberteil zugeknöpft hatte, war er nicht zufrieden. Nach einer letzten Musterung entschied er resolut, dass der Kapitän so nicht nach unten gehen könnte. In einem Schlafanzug in eine zwielichtige Spelunke!
"Ich hätts schon jedem gezeigt, der sich darüber lustig gemacht hätte", verteidigte sich Eneas leicht schmollend, aber er fügte sich der Entscheidung nur zu willig, denn es war viel zu aufregend so wie sein Schwarm gerade mit ihm verfuhr. Da bekam er sogar einen leichten Klaps auf den Hintern und wurde regelrecht ins Bett geschickt. Eneas keuchte kurz auf. Es ist nur freundschaftlich gedacht, nur freundschaftlich. Seine Männlichkeit ließ sich davon überhaupt nicht überzeugen, zuckte erregt. Damit Tileo von all dem nichts mitbekam, suchte Eneas tatsächlich schnell das gegenüberliegende Bett auf, stieg rasch unter die Decke.
Gespielt rieb er sich den Hintern. "Pff, dafür, dass ich der Kapitän bin, werd ich aber ganz schön rumkommandiert", beschwerte er sich und Tileo kicherte wieder.

Kosta wollte die Zeitung besorgen und Eneas sollte derweil die Gutenachtgeschichte zu Ende erzählen. Das wollte der Krieger nur zu gerne machen, blickte seinem Freund noch kurz sehnsüchtig hinterher.
Bevor Eneas die Geschichte fortführen konnte, unterbrach ihn Tileo.
"Du, Taelos, ich glaube, Iason mag jetzt mit dir zusammen sein", sagte er. Eneas lächelte ihn an.
"Ich glaube, da kannst du recht haben", erwiderte er.
"Kommt ihr dann jetzt zusammen?", wollte der Junge wissen. Eneas wollte ihm keine definitive Antwort geben, da er es selbst nicht wusste.
"Vielleicht. Erst einmal wollen wir noch weiter darüber reden", versuchte er zu erklären. Tileo fand es komisch, dass Erwachsene immer so viel reden wollten und darüber mussten sie beide leise lachen. Eneas hatte gerade begonnen ihm weiter über den Troll und den drei Abenteurern zu erzählen, als Kosta mit der Zeitung wiederkam. Eneas nahm sie dankend entgegen, immer noch im Bett liegend. Er blickte hoch zu Kosta und sofort kribbelte es wieder. Seine Männlichkeit presste sich weiterhin steif gegen die Schlafanzughose. Verdammt. Wie sollte das werden, wenn Kosta nachher zu ihm ins Bett kam? Der andere Krieger würde ihm am Ende noch rausschmeißen und doch auf den Boden verfrachten, wenn Eneas sich nicht beherrschen konnte.
Zunächst ging sein Freund jedoch duschen und Eneas konnte für einen Moment durchatmen. Er löschte das Licht auf Tileos Seite mit einem Wink der Kunst, nachdem er die Geschichte zuende erzählt hatte. Damit dass der Troll die Helden zu sich in seiner Höhle einlud und sie dort übernachteten, nachdem sie ihn dazu gebracht hatten den Tee mit ein bißchen Honig zu versüßen.
"Ich werde einen Hörschutz um dein Bett errichten, Tileo", erklärte er dem Jungen, "Dann wirst du durch den Lärm unten in der Taverne nicht aufgeweckt. Also wundere dich nicht, solltest du einmal aufwachen und es ist ganz still. Iason und ich sind direkt hier, wenn etwas ist."
Tileo schien die Erklärung einzuleuchten und dann mummelte der Junge sich auch tiefer in die Decke und schloss die Augen. Eneas errichtete einen kräftigen und sorgfältigen Hörschutz aus roter Juwelenkraft. Mehr als eigentlich nötig gewesen wäre, aber er wollte gerne Kosta diese Sorge nehmen. Kosta... Eneas blickte hinüber zur Badezimmertüre von wo man das Wasserplätschern hören konnte. Zu gerne wäre er zu seinem Freund unter die Dusche gestiegen. Früher wäre dies ohne weiteres möglich gewesen. Jetzt durfte Eneas nicht mehr. Er sah ein wieso, aber es ließ seine Sehnsucht bloß weiter ansteigen. Beziehungsweise anschwellen. Verdammt. Der Krieger presste die Decke gegen seinen Schoß.
Als Kosta aus dem Bad kam, schlug Eneas rasch die Zeitung auf, um beschäftigt zu wirken. Verstohlen sah er über den Zeitungsrand, um seinen Freund zu beobachten.
Benutzeravatar
Eneas
Krieger
Krieger
 
Beiträge: 3837
Registriert: So 3. Nov 2019, 14:56
Wohnort: Krieger


von Anzeige » So 9. Okt 2022, 22:03

Anzeige
 


Re: Ein langer Weg

Beitragvon Kosta » So 9. Okt 2022, 22:06

Kosta schnaubte abfällig über Eneas Bemerkung, dass er es schon jedem zeigen würde, der versuchte sich über seinen Schlafanzug lustig zu machen. Darum ging es doch gar nicht. Sondern darum, dass Eneas einfach nur atemberaubend anziehend aussah in dieser weichen Kleidung aussah. Dass sie förmlich ins Bett lockt. Deswegen liess Kosta keinerlei Widerworte oder Erklärungen von Eneas gelten und machte seinen Kapitän bettfertig, wobei er ihm am liebsten gleich ins Bett gefolgt wäre. Schon nur, um ihn da anzuleinen und dadurch klar zu machen, dass er ihm gehörte und nicht irgendwelchen verlausten Fischer da unten in der schäbigen Spelunkte. Und dann wollte er ihn weiter rumkommandieren, wie Eneas sich gerade maulend beschwerte, was ihm angetan wurde. Tileo fand es lustig, was gut war. Kosta hingegen sehnte sich danach Eneas immer herumkommandieren und berühren zu dürfen. Jederzeit, wenn ihnen beiden danach war.

Er warf Eneas noch einen sehnsüchtigen, liebevollen Blick zu, bevor er Tileo zulächelte und dann rasch das Zimmer verliess, um unten die Zeitung für Eneas zu holen. Auf seine Frage hin, drückte die Wirtin ihm das Papier in die Hand. Anscheinend hatte Eneas schon vorher danach gefragt und sie hatte die Zeitung in Zwischenzeit organisiert. Kosta war es recht. So konnte er um so schneller wieder nach oben zu seinen beiden Kriegern gehen. Eneas erzählte Tileo lieb die Geschichte von den Helden und dem Troll weiter. Lustigerweise lag dabei jeder der Beiden in seinem eigenen Bett eingekuschelt, anstatt dass Eneas bei Tileo am Bett sass, wie das sonst der Fall war. Vielleicht lag es ja daran, dass Kosta Eneas wie einen kleinen Jungen ins Bett geschickt hatte. Jedenfalls sahen die Beiden sehr süss aus so eingemümmelt. Lächelnd drückte er Eneas schweigend die Zeitung in die Hand, bevor er nun auch ins Bad huschte, um sich ebenfalls eine Dusche zu gönnen.

Als er wieder aus dem Bad kam, schön eingehüllt in seinen Schlafanzug und die Haare bis in die Spitzen vorbildlich getrocknet, war es bei Tileos Bett schon dunkel und die Anwendung von Kunst war da zu spüren. Es war jedoch zu dunkle Macht, um etwas genaueres erkennen zu können. Kosta nahm an, dass Eneas einen roten Hörschutz um Tileo gelegt hatte. Das war vernünftig. Eneas war mit Zeitung lesen beschäftigt. Kosta kam zögerlich näher. Er wusste nicht so recht, ob er sich nun zu Eneas ins Bett legen, oder doch besser auf den Boden legen sollte. Vielleicht wollte Eneas ihn, nun wo sie nicht mehr auf dem Schiff waren, nicht mehr bei sich im Bett haben, wo er ihn doch nicht berühren durfte. Dabei sehnte sich Kosta eigentlich doch so sehr nach Eneas Berührungen.
Verstohlen konnte er einfach seinen Blick nicht von ihm lassen, wobei ihm plötzlich etwas auffiel. Schmunzelnd ging er zu Eneas hin, setzte sich zu ihm auf die Bettkannte und nahm ihm sanft, aber bestimmend die Zeitung aus der Hand. Vorsichtig drehte er sie um, so dass die Buchstaben nicht mehr auf dem Kopf standen.
"So gehts bestimmt einfacher zum Lesen", meinte er mit einem süssen Lächeln. Was Eneas wohl angestellt hatte, dass er sich so plötztlich hinter der Zeitung verstecken musste, dass er noch nicht einmal genau kontrollieren konnte, was er tat? Ob er fragen sollte, ob er sich zu ihm legen durfte? Oder war es doch besser, wenn Kosta ausserhalb des Bettes lag, bis er an der Reihe war mit schlafen? Sein Blick glitt zu Tileo, der nach der Geschichte gleich müde eingeschlafen war.
"Du hast einen Hörschutz um Tileo gelegt?" fragte Kosta leise nach. "Wird er diesmal halten, auch wenn du einschläfst?" Das war seine grösste Sorge. Besonders da es in der ersten Nacht auf dem Schiff nicht geklappt hatte. Eneas hatte noch nicht einmal gemerkt, wie Kosta aus einem Albtraum hochgeschreckt war. Aber so viel Glück konnten sie nicht jedes Mal haben.
Benutzeravatar
Kosta
Krieger
Krieger
 
Beiträge: 3527
Registriert: Mo 11. Nov 2019, 09:50


Re: Ein langer Weg

Beitragvon Eneas » So 9. Okt 2022, 22:07

Eneas achtete kaum auf seine Zeitung, während er heimlich Kosta beobachtete. Wieder hatte der Krieger seinen Schlafanzug hoch geschlossen, aber es feuerte Eneas' Vorstellungskraft nur noch weiter an. Er begehrte ihn so sehr. Aber gerade das machte ihn sehr nervös. Sollte er nun im Bett beiseite rücken, damit der andere Krieger zu ihm konnte? Eneas befürchtete, dass Kosta dann etwas von seinem Zustand mitbekommen könnte und sich gleich wieder bedrängt fühlte. Oder ihn entsetzt des Bettes verwies. Eneas versuchte angestrengt sich zu beruhigen, aber das klappte natürlich überhaupt nicht. Er sah überhaupt nicht was er da las, blickte lieber sehnsüchtig hinüber zu seinem Schwarm.
Und was würde passieren, wenn Kosta zu ihm ins Bett kam? Er wollte bestimmt keine Berührungen... obwohl er ihn vorhin so angelächelt und ihm einen Klaps auf den Hintern gegeben hatte. Nein, das war freundschaftlich gemeint gewesen.
Da kam Kosta zum Bett und setzte sich auf die Bettkante. Eneas blickte leicht nervös auf, da hatte sein Freund bereits die Zeitung genommen und drehte sie schmunzelnd herum. So wäre es sicher einfacher zu lesen. Oh nein, er hatte sie falsch herum gehalten! Nun wusste Kosta ganz genau, dass Eneas ihn beobachtet hatte. Der Pirat wurde längst nicht mehr schnell rot, doch jetzt errötete der Krieger ertappt.
"Oh.. ähm.. ja.." Er grinste verlegen. "Ich war wohl abgelenkt..."
Dass sein Freund ihm so nahe saß, half der Nervosität nicht. Zudem roch Kosta so gut. Eneas hätte ihn am liebsten gepackt und ins Bett gezogen, um seine Hand unter den weich aussehenden Schlafanzug gleiten zu lassen. Oder selbst solche Berührungen erfahren. So wie Kosta vorhin mit ihm umgesprungen war, weckte es allerlei prickelnde Erinnerungen. Eneas wagte aber nicht auf diese Neckereien vollends einzusteigen, um seinen Freund nicht zu verärgern.

Dieser wechselte das Thema und erkundigte sich nach einem Hörschutz. Eneas nickte rasch.
"Ja, ein roter Hörschutz", bestätigte er, "Ich habe Tileo erklärt, dass es für einen ruhigen Schlaf ist. Schließlich sind wir direkt über einer Taverne." Kosta sorgte sich weiter, ob der Hörschutz auch halten würde. Beim letzten Mal hatte es nicht geklappt. Ja, und seitdem hatte Kosta strikt auf ihre Schichten bestanden. Eneas bereute das immer noch.
"Ja, es wird halten", versprach er, "Dieses Mal bin ich sehr sorgfältig vorgegangen. Das andere Mal.. das war so spontan mit dem Bett und unser Gespräch vorher.." Es war eine sehr emotionale Situation gewesen, Eneas war zu aufgewühlt gewesen, hatte damit gekämpft in Kostas Armen nicht zu wimmern. Da hatte er dem Hörschutz nicht die Aufmerksamkeit gegeben, den er verdient hätte. Es war dumm gewesen, so nachlässig zu sein.
"Es wird halten", beruhigte er Kosta nochmals. Der andere Krieger wusste ja, dass Eneas eigentlich sehr gut im Umgang mit der Kunst war. Dann rückte Eneas vorsichtig etwas unter der Decke zur Seite, falls Kosta zu ihm ins Bett kommen wollte. Der Pirat schob die Beine zusammen. Bloß nicht zur Seite drehen. Unruhig wartete er, ob sie sich nun wirklich ein Bett teilen würde. Eneas sehnte sich nach Kostas Nähe und Berührungen. Er fragte sich, ob es überhaupt möglich war, dass sie wie zwei Freunde nebeneinander lagen. Verfluchte Schlafanzüge. Kosta sah viel zu heiß darin aus.
"Denkst du, das wird reichen?", fragte Eneas. Vielleicht mussten sie nicht in Schichten schlafen.
Benutzeravatar
Eneas
Krieger
Krieger
 
Beiträge: 3837
Registriert: So 3. Nov 2019, 14:56
Wohnort: Krieger


Re: Ein langer Weg

Beitragvon Kosta » So 9. Okt 2022, 22:14

Zu seiner Verwunderung wurde Eneas ganz rot auf den Wangen, nachdem Kosta ihm die Zeitung umgedreht hatte. Dabei wurde er so selten rot. Es stand ihm jedoch sehr verführerisch und Kosta bekam den heftigen Wunsch, ganz viel sündige Dinge mit seinem verlegenen Kapitän anzustellen, damit das Rot auf seinen Wangen blieb und sich gar noch tiefer verfärbte. Er wollte ihn hilfos in seinen Fesseln zappeln sehen. Lange und ausgiebig bis Kosta ihn schlussendlich mit einem Feuerwerk erlösen wollte.
So heiss und drängend diese Wünsche jedoch auch waren, es waren Dinge, die warten mussten, bis sie geklärt hatten, wie sie zukünftig zusammen leben würden. Ansonsten verdrängten sie Eneas' Zweifel und Kostas Wut nur unter einer ganze Menge Sex und Leidenschaft und Kosta glaubte nicht, dass dies der richtige Weg wäre. Deswegen konzentrierte er sich auf Tileo und die verantwortungsvolle Aufgabe, die sie mit ihm hatten.

Eneas bestätigte rasch, dass er einen roten Hörschutz erschaffen hatte. Er hatte ihn direkt um den Jungen gelegt, damit er keine Geräusche aus der Taverne hören würde, hatte er Tileo erklärt. Kosta nickte verstehend. Das war eine gute Idee und er war Eneas sehr dankbar, dass er sein dunkles Aufstiegsjuwel dafür verwendete. Trotzdem fragte er gewissenhaft prüfend nach, ob es halten würde. Kosta wollte keinesfalls, dass Tileo mitbekam, wie er schreiend in der Nacht im Bett tobte. Es würde den Jungen zu sehr erschrecken.
Innig versprach Eneas ihm, dass der Schild halten würde. Er hätte ihn diesmal sehr sorgfälltig aufgebaut. Letztes Mal, da sei das so spontan mit dem Bett gewesen und das Gespräch vorher. Eneas sprach nicht weiter, doch Kosta nahm an, dass es ihn sehr aufgewühlt hatte. Er nickte verstehend. Eneas wollte immer so viel auf einmal zum falschen Zeitpunkt. Aber dann, wenn es darauf ankam, forderte er nichts. Kosta musste es schaffen, ihm beizubringen, es genau anders herum zu machen. Zuerst mussten sie jedoch Tileo zurück bringen.

Nachdem Eneas ihm noch einmal versprochen hatte, dass es halten würde, wandte Kosta seinen Blick wieder von Tileo ab, um Eneas anzusehen. So bekam er in den Augenwinkeln gerade noch so mit, wie Eneas unter der Bettdecke etwas zur Seite rutschte. Er schien ihm Platz machen zu wollen. Unruhig und fast schon drängend fragte er ihn, ob das reichen würde. Es wirkte wirklich wie eine Einladung zu sich ins Bett. Etwas, dem Kosta nicht wirklich widerstehen wollte. Nicht hier in diesem kleinen Zimmer, wo es schwer war, eine halbe Nacht lang Wache zu schieben.
"Wenn du sagst, dass der Hörschutz hält, ja, dann wird es reichen", antwortete Kosta leise. Eneas war ein Meister der Kunst. Selbst abgelenkt brachte er noch immer einiges zustande. Und wenn Kosta ihn diese Nacht nicht ablenkte, dann würde der Schutz sicher auch halten. Kosta zögerte noch einen kurzen Moment, doch dann nahm er sich den Zipfel zu Eneas Bettdecke, hob ihn leicht an und schlüpfte rasch darunter, legte sich neben ihn auf den Rücken, auch wenn er sich so gerne an ihn gekuschelt hätte.
"Danke, dass du dich um einen starken Hörschutz für Tileo kümmerst", bedankte er sich aufrichtig. "Ich könnte kein Auge zutun, wenn ich befürchten müsste, dass er etwas davon mitbekommt, wie ich Nachts schreie oder um mich schlage. Tileo hat schon mit seinen eigenen Schrecken zu kämpfen. Ich bin so froh, dass er endlich wieder zurück zu seinen Eltern kann. So kann er wieder ganz normal aufwachsen."
Benutzeravatar
Kosta
Krieger
Krieger
 
Beiträge: 3527
Registriert: Mo 11. Nov 2019, 09:50


Re: Ein langer Weg

Beitragvon Eneas » So 9. Okt 2022, 22:15

Er wartete noch einen gespannten Moment ehe Kosta befand, dass der Hörschutz reichen würde. Bedeutete das, sie mussten nicht in Schichten schlafen? Eneas' Herz wummerte, als sein Freund die Bettdecke nur leicht anhob und sich dann zu ihm darunter legte. Direkt neben ihm. Genau wie Eneas lag Kosta auf dem Rücken. So berührten sie sich so wenig wie möglich. Allerdings war das Bett nicht groß genug, als dass es zu gar keiner Berührung gekommen wäre. Selbst durch den Schlafanzug konnte Eneas die Wärme des anderen Kriegers spüren. So gerne hätte er sich an seinen Geliebten geschmiegt. Nur schien die erste Nacht im Schiff und die dortige Umarmung eine einmalige Sache gewesen zu sein. Eneas wusste nichtmal, ob Kosta dies nicht nur gemacht hatte, um ihn zu trösten. Egal ob Kosta erst der Verursacher dieses Schmerzes gewesen war.
Eneas blickte an die Decke, die Zeitung gegen seinen Schoß gepresst. Ans Lesen war erstmal nicht zu denken. Es war eine komische Situation.
Kosta bedankte sich für den Hörschutz und vertraute ihm an, dass er nicht würde schlafen können, wenn er befürchten müsste, Tileo würde von den Albträumen aufwachen.
"Er wird nichts davon mitbekommen", versicherte Eneas, "War es denn die letzten Nächte so schlimm mit den Träumen?", fragte er. Es gefiel ihm gar nicht, dass sein Freund immer noch so leiden musste. "Weck mich ruhig auf, wenn etwas ist, ja? Ich helfe dir gerne. Ich kann dann auch nochmal nach dem Hörschutz schauen." Das war Kosta offensichtlich immens wichtig. Er sorgte sich um den Jungen, der genug eigene Schrecken zu verarbeiten hätte. Eneas nickte.

Da bemerkte sein Freund, dass er so froh wäre, wenn Tileo zurück bei seinen Eltern wäre. Da könnte er wieder ein normales Leben führen und normal aufwachsen. Eneas nickte nochmal, musste dabei aber seine zwiespältigen Gefühle unterdrücken.
"Es ist schön, dass er seine Eltern noch hat", stimmte er zu. Aber das war nicht alles was er fühlte. Als Kosta nach ihrem entsetzlichen Bruch in Draega geblieben war, war Eneas in ein tiefes Loch gestürzt. Einzig, dass er sich um Tileo hatte kümmern müssen, hatte ihn da raus gerissen. Der Junge hatte ihn wegen Kosta weinen gesehen. Über die letzten Monde war Eneas Tileo sehr ans Herz gewachsen. Ihn jetzt wieder ziehen zu lassen, es beschäftigte ihn mehr, als der Pirat zugeben wollte.
"Bei uns hatte er es aber doch auch nicht schlecht", wandte Eneas leise ein. Oder glaubte Kosta nicht, dass er bei ihnen nicht normal aufgewachsen wäre? Zwei männliche herumreisende Piraten. Nur für eine Weile war Tileo ihr kleiner Jungpirat gewesen. Es war schön gewesen. Eben ein anderes normal.
"Wenn wir seine Eltern nicht mehr hätten wiederfinden können oder sie ums Leben gekommen wären... ich glaube..", suchte Eneas nach den richtigen Worten, "Ich meine, ich hätte ihn gerne weiter groß gezogen." Er hatte viele Kinder befreit, gerettet oder ihnen geholfen, aber es waren nie die eigenen gewesen. Auch mit allen Gefährtinnen waren Kinder nie ein Thema gewesen. Schließlich war Eneas für einen Hayllier verhältnismäßig jung. Aber bei Tileo.. da hatte er es sich zum ersten Mal vorstellen können.
Benutzeravatar
Eneas
Krieger
Krieger
 
Beiträge: 3837
Registriert: So 3. Nov 2019, 14:56
Wohnort: Krieger


Re: Ein langer Weg

Beitragvon Kosta » So 9. Okt 2022, 22:23

"Mal mehr mal weniger", gab Kosta ausweichend Antwort, wie schlimm es in den letzten Nächten so mit seinen Albträumen gewesen war. "Dadurch, dass ich immer nur wenig und sehr kurz geschlafen habe, ging es einigermassen, weil ich so müde war. Aber es ging nie ohne." Wirklich darüber reden wollte er nicht. Es tat ihm schon genügend leid, dass er Eneas schon so mit dem Höhrschutz und seinen Schreien belastete. Noch mehr wollte er ihm da wirklich nicht aufbürden. Entsprechend schüttelte er auch gleich heftig seinen Kopf, als Eneas ihm anbot, ihn zu wecken, wenn etwas sei. Nein, das wollte er nicht tun. Nicht solange er die Situation irgendwie alleine lösen konnte.
"Ich möchte dir nicht deinen Schlaf rauben", wehrte er leise ab. Vom Inhalt seiner Träume konnte er ihm ohnehin nichts sagen, da dies Eneas nur noch mehr belasten würde. Das wollte er auf keinen Fall. Lieber sprach er mit ihm über Tileo und dass dieser nun endlich wieder nach Hause zu seinen Eltern konnte. Eneas gefiel das auch so und war froh, dass der Junge noch Eltern hatte. Kosta nickte sachte. Ja, das war leider keine Selbstverständlichkeit für Kinder, die auf dem Sklavenmarkt landeten.

Dann fügte Eneas unvermittelt leise hinzu, dass Tileo es bei ihnen doch auch nicht schlecht gehabt hätte. Überrascht wandte Kosta den Blick zu ihm hinüber. Wieder fiel ihm auf, dass sie unglaublich dicht beieinander lagen. Viel zu dicht, um artig zu bleiben. Lange blieben seine Gedanken jedoch nicht daran hängen, denn Eneas Aussage verwunderte ihn doch sehr. Hatte der Krieger auf Nuranessa doch noch gesagt, dass Kosta sich nicht um Fabiene kümmern könne, weil er ihn ohnehin nur im Stich lassen würde, wenn er wieder jemandem helfen wollte. So hatte Kosta ja auch Tileo im Stich gelassen, als er nach Laree gesucht hatte und dann noch einmal, weil er wegen dem Streit mit Eneas nach Raej hatte fliehen wollen, um da zu sterben. Nein, Tileo hatte es nicht gut bei ihm gehabt, war ihm voller Schuld bewusst. Aber vielleicht meinte Eneas ja auch vielmehr, dass der Junge es bei ihm gut gehabt hatte, während Kosta abwesend gewesen war.

Eneas überraschte ihn jedoch noch weiter. Vorsichtig suchte er nach den richtigen Worten und brachte schliesslich heraus, dass er Tileo gerne weiter gross gezogen hätte, wenn sie seine Eltern nicht mehr gefunden hätten, oder sie ums Leben gekommen wären. Verblüfft drehte Kosta sich zur Seite und stützte seinen Kopf auf eine Hand auf, um Eneas verwundert zu mustern.
"Tatsächlich?" fragte er überrascht. Er zuckte zusammen, als er merkte, was er gesagt hatte. "Ich meine, selbstverständlich willst du nur das Beste für Tileo und würdest es ganz bestimmt wunderbar machen", beteuerte Kosta eifrig. Das wollte er Eneas keinesfalls absprechen. "Nur... Du wärst dann sehr gebunden. Du könntest nicht mehr einfach so zur See fahren und ein ungebundenes Piratenleben führen. Gefährliche Abenteuer, wilde Feiern, Alkohol, Liebhaberinnen, das wäre alles vorbei. Ausserdem könntest du deinen Traumtänzereien nicht mehr nachhängen und müsstest strenger darauf acht geben, was du tust und in welcher Kleidung du in eine Taverne gehen willst. Das möchtest du alles aufgeben?"
Benutzeravatar
Kosta
Krieger
Krieger
 
Beiträge: 3527
Registriert: Mo 11. Nov 2019, 09:50


Re: Ein langer Weg

Beitragvon Eneas » So 9. Okt 2022, 22:26

Als Eneas das vorgebracht hatte, drehte sich Kosta zu ihm auf die Seite und sah ihn überrascht an. Verstohlen rückte Eneas etwas zurück. Wenn Kosta sich an ihn schmiegte, würde er sich nie beruhigen können. Dabei sehnte sich Eneas so sehr nach seinem Schwarm. Wie er da direkt neben ihm lag, kam Kosta ihm sehr verführerisch vor.
Aber der andere Krieger blieb bei dem ernsten Thema über Tileos Rückgabe. Er konnte nicht glauben, dass Eneas wirklich Tileo hätte aufziehen wollen, wenn dessen Eltern nicht mehr gelebt hätten. Wieso war das so schwer vorstellbar? Zwar war Kosta derjenige, der schon immer gut mit Kindern hatte umgehen können, doch Eneas konnte das auch. Er hatte sich für eine Weile größtenteils alleine um Tileo gekümmert, nachdem er ihn aus Mineva abgeholt hatte. Und das obwohl Eneas sich hundeelend gefühlt hatte. Aber womöglich war Kosta all dies nicht bewusst und da es nahe an ein Gespräch über ihre Beziehung kam, konnte Eneas auch nicht darüber reden und es erklären.
Kosta verbesserte sich sofort, dass Eneas nur das beste für den Jungen wollte und sicherlich fähig wäre ihn großzuziehen. Aber ob er das wirklich wollte? Er wäre dann nicht mehr ungebunden und das Abenteuerleben mit wilden Feiern, Alkohol und Frauen wäre dann auch vorbei. Eneas hob fragend eine Augenbraue. Wäre das nicht ohnehin teilweise vorbei, wenn er mit Kosta zusammenkäme? Sie hatten noch nicht darüber geredet, wie überhaupt ein zukünftiges Leben aussehen könnte. Immerhin war nichtmal klar, ob sie zusammenkommen konnten. Eneas hoffte es sehr.
"Wenn mir das so wichtig wäre, wäre ich bei meinem tollen Piratenleben und nicht hier bei Tileo und dir", erwiderte er. "Und wie ungebunden wäre mein Piratenleben, wenn ich mich nicht davon lösen könnte.." Natürlich gefiel es ihm so frei zu leben, aber auch da hatte es Verantwortung gegeben. Verantwortung für die Crew. Und was die gefährlichen Abenteuer betraf... davon hatten sie in letzter Zeit reichlich gehabt. Alkohol und Frauen.. nun, das war schon schwieriger. Eneas hatte die letzten Monde aber auch darauf verzichtet. Es war weit einfacher, als sich von seinem Schwarm fernzuhalten, der ihm jetzt viel zu nahe lag.

Kosta schien nicht ganz überzeugt und meinte, dass Eneas auch keinen Traumtänzereien mehr nachhängen könnte. Er würde darauf achten müssen, in welcher Kleidung er in eine Taverne ging. Eneas schmunzelte.
"Ich hab es auch geschafft, eine Weile alleine auf Tileo aufzupassen", sagte er, "Obwohl ich oft mit den Gedanken woanders war.." Er räusperte sich. Sein Geliebter war darin nicht ganz unschuldig. "Aber es wäre sicher leichter, wenn ich es nicht alleine machen müsste..", fügte er leiser hinzu. Eneas sah kurz zu Kosta ehe er dem Blick rasch wieder auswich. Schließlich war es Kosta gewesen, der ihn gleich davon abgehalten hatte im Schlafanzug den Raum zu verlassen.
"Ich meine.. ehm, er hat ja eh noch seine Eltern." Es gab also gar keinen Grund wieso sie darüber redeten oder Kosta das gleich prüfend hinterfragte. Oder? Dachte Kosta an Eneas mögliche Vaterfähigkeiten und ob er dazu geeignet wäre? Glaubte er, Eneas würde dieses "Piratenleben" für ihn denn nicht aufgeben?
"Aber wenn.. ja, ich glaube schon, dass ich es für ihn aufgegeben hätte. Wenn er überhaupt gewollt hätte, bei .. mir zu leben." Beinahe hätte er 'uns' gesagt, doch dann hätte Kosta ihn bestimmt aus dem Bett geworfen.
"Hättest du dich nicht um ihn kümmern wollen?", fragte Eneas.
Benutzeravatar
Eneas
Krieger
Krieger
 
Beiträge: 3837
Registriert: So 3. Nov 2019, 14:56
Wohnort: Krieger


Re: Ein langer Weg

Beitragvon Kosta » So 9. Okt 2022, 22:26

Nun war es an Eneas, ihn mit einer hochgezogenen Augenbraue fragend anzusehen. Kosta war sich nicht so sicher weshalb. Es kam ihm nicht so vor, als hätte er etwas unrealistisches gesagt. Eneas entgegnete ihm, dass er nicht hier bei ihm und Tileo wäre, wenn ihm sein tolles Piratenleben so wichtig wäre. Kosta schüttelte seinen Kopf. So hatte er das nicht gemeint.
"Es ist einen Unterschied, ob man ein paar Wochen Pause davon macht oder gleich für gut zweihundert Jahre damit aufhört", warf Kosta leise ein. Geschweige denn für immer. Kosta kam es so vor, als hätte Eneas nicht wirklich darüber nachgedacht, was es für ihn bedeuten würde, ein Kind zu bekommen. Er hatte Tileo einfach nur so lieb bekommen, dass er nur darüber nachdachte und nicht weiter.

Eneas entgegnete ihm, dass sein Piratenleben ja nicht ungebunden wäre, wenn er sich nicht davon lösen könnte. Kosta blinzelte etwas verblüfft. Nun, das stimmte irgendwie. So rein theoretisch. Trotzdem kam es ihm merkwürdig vor, dass Eneas das einfach alles sein lassen wollte. Dieser rief ihn zur Ordnung, indem er ihn erinnerte, dass er es schliesslich geschafft hätte, eine ganze Weile alleine auf Tileo aufzupassen, obwohl er mit seinen Gedanken oft woanders gewesen wäre.
Schuldbewusst zuckte Kosta zusammen, als wäre er geohrfeigt worden. Dabei schmerzten Eneas Worte noch viel mehr, als eine simple Ohrfeige. Gequält blickte er zum Kapitän. Seine Augen voller Schmerz darüber, wie er Tileo einfach alleine gelassen hatte. Zwar hatte er damals schon gewusst, wer die Eltern des Jungen waren, doch er hatte Eneas nur informiert, als er ein zweites Mal nach Raej gegangen war und hatte das Kind nicht zu seinen Eltern gebracht, wie es richtig gewesen wäre. Es war einer der Verrate, die ihm seine Seele zerfrassen.

"Natürlich hätte er bei dir leben wollen", beteuerte er Eneas mit brüchiger stimme, als dieser meinte, dass es ja gar nicht klar sei, dass Tileo bei ihm hätte bleiben wollen, selbst wenn er keine Eltern mehr gehabt hätte. "Er liebt dich inniglich und sieht bewundernd zu dir auf. Ich bin mir sicher, dass er nirgendwo anders hin gewollt hätte, könnte er nicht mehr zu seinen Eltern zurück." Sanft legte Kosta seine Hand auf Eneas Schulter um ihn tröstend zu streicheln. Neugierig fragte dieser ihn, ob Kosta sich nicht um Tileo hätte kümmern wollen.
"Nicht so, nein", schüttelte der Krieger bedächtig seinen Kopf. Seine Hand blieb vergessen auf Eneas Schulter ruhen. "Ich hätte dafür gesorgt, dass er an einen sicheren Platz kommt, wo man ihn gern hat und er glücklich werden kann. Aber mir ist durchaus bewusst, dass ich keine Person bin, die ein Kind aufziehen sollte." Dunkelheit, was für ein Gedanke! Schliesslich war er trotz allem ein Sklave. Was konnte er Kindern auch anderes vermachen, als Sklaventum. Er wollte niemanden mit diesem Makel belasten.
"Und wie du auf Nuranessa ganz richtig gesagt hast, ich würde ihn früher oder später nur schon wieder im Stich lassen", fügte Kosta ernst hinzu. "Es wäre nicht recht, jemanden so an mich zu binden. Es ist bei einem halberwachsenen Sklaven nicht richtig und erst recht nicht bei einem Kind."
Benutzeravatar
Kosta
Krieger
Krieger
 
Beiträge: 3527
Registriert: Mo 11. Nov 2019, 09:50


Re: Ein langer Weg

Beitragvon Eneas » So 9. Okt 2022, 22:27

Kosta wies ihn daraufhin, dass es da einen Unterschied gab zwischen ein paar Wochen auf ein Kind aufpassen oder dafür zweihundert Jahre opfern.
"Hmm, da hast du recht", musste Eneas zugeben. Es wäre schon viel was man dafür aufgeben musste, aber für Tileo hätte er es vielleicht gemacht. Der Junge war ihm sehr ans Herz gewachsen und die Zeit mit ihm war schön gewesen. Da hatte Eneas das Feiern gar nicht so sehr vermisst. Was vermutlich auch daran lag, dass er vor allem Kosta vermisst hatte. Da war kaum Raum gewesen irgendetwas anderes zu vermissen. "Für ihn hätte ich es mir überlegt", vertraute er Kosta an, während sie gemeinsam unter der Decke lagen. "Wenn er wirklich jemanden gebraucht hätte." Er hatte ja schon einmal alleine auf Tileo aufgepasst. Und das unter angespannten Bedingungen. Als Eneas dies anklingen ließ, bereute er es sobald er sah wie sein Freund sichtlich zusammenzuckte. Kosta hatte scheinbar sofort mitbekommen, was Eneas gemeint hatte. Gequält sah der andere Krieger ihn an. Der schmerzerfüllte Blick ging Eneas bis ins Mark.
"Hey, wir wissen beide wieso du nicht hast bei ihm sein können", versuchte er Kosta zu trösten. "Und er weiß und versteht das auch. Jetzt hier bei diesem wichtigen Moment bist du dabei. Darauf kommts an."
Sie trösteten sich gegenseitig. Kosta indem er Eneas beteuerte, dass Tileo sicherlich bei ihm hätte aufwachsen wollen, hätte es seine Eltern nicht mehr gegeben. Der Junge würde ihn bewundern.
"Ich bring ihm nur Unsinn bei", wandte Eneas verlegen lächelnd ein. Er verharrte, als sein Schwarm ihn an der Schulter berührte. Eneas' Herz machte einen Satz. Die Berührung war klein, fühlte sich aber so vertraulich an. Der Krieger wagte es, sich ebenfalls auf die Seite zu drehen. Nur ein kleiner Abstand trennte sie beide voneinander.

Als Eneas fragte, ob Kosta Tileo nicht hätte aufziehen wollen, wäre er ein Waisenkind gewesen, verneinte der Krieger überraschenderweise. Dabei wusste Eneas genau, dass sein Freund regelrecht vernarrt in Tileo war. Aber Kosta antwortete, dass er nur dafür gesorgt hätte, Tileo woanders bei einem guten Ort unterzubringen. So wie sie es schon oft getan hatten. Kostas nächste Bemerkung überraschte Eneas noch mehr. Sein Freund hielt sich für keine Person, die ein Kind aufziehen sollte.
"Wieso denn das?", fragte Eneas. Er berührte Kosta instinktiv am Oberarm, um ihm Mut zuzusprechen. "Du bist fürsorglich, geduldig und liebevoll. Du hast Tileo schon lauter Sachen beigebracht. Du liebst Kinder. Wieso solltest du nicht geeignet sein?", fragte er.
Sein Geliebter erinnerte ihn daran, dass er selbst gesagt hätte, Kosta würde andere nur im Stich lassen. So wie bei Fabiene und Tileo. Eneas strich über den Oberarm des Kriegers.
"Das hätte ich nicht so sagen sollen..", gab er reuig zu. "Ich war etwas eifersüchtig darauf wieviel Zeit du mit Fabiene verbracht hast.. und wie nahe er dir war. Aber das war bevor ich eingesehen habe wie gut er dir bei deinem Schlaf getan hat." Er rückte ein bißchen näher, sah Kosta an. "Du hast meine Schwester gerettet. Du hast Timaris gerettet, die Königin Haylls." Jeder andere hätte sich mit diesen Heldentaten gebrüstet. Kosta verzweifelte daran und dachte nur an die, die er zurückgelassen hatte. Eneas hatte es schon einmal versucht, dies seinem Liebsten klarzumachen.
"Denk nur an all die Männer, die jetzt in Haylls Armee nach Dhemlan ziehen und ihre Familie zurücklassen. Denkst du, die lassen ihre Kinder damit im Stich? Und denk daran wieviele Kinder in bitterer Gefahr wären, wäre Timaris gestorben. Du hast Tileo oder Fabiene nicht im Stich gelassen. Du hast getan, was du tun musstest. Gegen dein eigenes Blut kommst du doch nicht an." Schließlich war Timaris Kostas Königin.
"Außerdem war ich doch da, um mich um die beiden zu kümmern. Und das würde ich auch in Zukunft tun... ich mein, wenn so etwas nochmal aufkäme." So wie Eltern sich auch abwechselten und gemeinsam die Verantwortung teilten. Eltern.. nein, so weit wollte Eneas nicht denken. Wenn Kosta das glaubte, würde er womöglich noch stärker abblocken und aus dem Bett flüchten. Und sie waren sich gerade so nahe...
Benutzeravatar
Eneas
Krieger
Krieger
 
Beiträge: 3837
Registriert: So 3. Nov 2019, 14:56
Wohnort: Krieger


Re: Ein langer Weg

Beitragvon Kosta » So 9. Okt 2022, 22:29

Eneas Hand legte sich heiss auf seinen Oberarm, glitt mühelos durch all die Schutzwälle, die Kosta den anderen zuliebe um sich aufgebaut hatte. Der Kieger erschauderte und spürte, wie gefährlich das war. Eneas war ihm so nah. Er hatte sich nun auch auf die Seite gelegt, so dass sie einander anschauen konnten, während sie dieses plötzlich schwierige Gespräch miteinander führten. Doch obwohl er wusste, dass er Eneas gerade viel zu nahe kam und ihm keine Dummheit verwehren würde können, sollte er eine versuchen, schaffte er es nicht, sich zurück zu ziehen. Die Hand an seinem Arm war wie eine Rettungsleine, war wie Luft unter Wasser. Er konnte nicht ohne.
"Ich bin ein Sklave, Eneas", wehrte er ab, warum er kein Kind aufziehen sollte. Was wusste er schon vom freien Leben. Selbst wenn er für Eneas immer versucht hatte frei zu wirken, schien es trotz allem nur ein schäbiges Schauspiel gewesen zu sein, mit dem Eneas gar nicht zufrieden war. So wiederholte er auch dessen Worte, dass er andere nur im Stich lassen würde, wie er es bei Fabiene und Tileo auch getan hatte. Da streichelte Eneas ihm sofort über seinen Oberarm und meinte, dass er das nicht so hätte sagen sollen. Er wäre eifersüchtig gewesen, weil Kosta soviel Zeit mit Fabiene verbracht hätte. Dabei hätte Eneas das mit Leichtigkeit ändern können. Ausserdem hätte Kosta Laree und Timaris gerettet. Das wären ja gute Gründe gewesen, weswegen es verständlich wäre, warum er nicht bei Tileo und Fabiene gewesen sei.

"Das ist was anderes, Eneas", schüttelte Kosta matt seinen Kopf. "Die Männer aus Haylls Armee ziehen los, um ihre Kinder, ihre Familien zu beschützen." Und nicht um heimlich irgendwie ums Leben zu kommen. "Als... als ich das zweite Mal nach Raej ging", begann er stockend zu gestehen. "Da ging ich nicht dahin, um Timaris zu retten. Ich wusste nichts davon, dass Zorya in Loraka war und es eine Möglichkeit gab, uns an sie zu hängen. Ich... ging nur nebenbei wegen Timaris nach Raej..." Seine Stimme verlor sich für den Moment in sehnsüchtiger Erinnerung. Er war wegen Zucker nach Raej gegangen. Um ihn zu beschützen oder ihn wenigstens noch einmal zu sehen, bevor er starb. So im Nachhinein merkte er deutlich, wie sehr er damit gerechnet hatte, dort ums Leben zu kommen. Dass er dann aber auch noch Dalmadans Feste überlebt hatte, überforderte ihn nun gewaltig.
"Und als ich dann begann, für Timaris zu kämpfen", fuhr er leise fort. "Als ich von Prinz Asars Plan wusste und von der Möglichkeit, so klein sie auch sein mochte. Da habe ich viel getan und viel riskiert, um ihr zu helfen. Doch ich habe nicht alles gegeben." Er hatte Eneas nicht in Turgors Messer laufen lassen, um sich selber und damit Timaris' Gegengift zu retten. "Damit habe ich Tileo und Fabiene" und so viele andere "gleich noch einmal verraten. Und auch du Eneas. Du hast dich um sie gekümmert, ja, und ich bin mir sicher, dass du es wunderbar gemacht hast. Aber du bist nicht die ganze Zeit bei ihnen geblieben, während ich weg war." Eneas hatte angedeutet, dass er sich auch in Zukunft um Kostas Schützlinge kümmern würde, wenn Kosta wieder zu Timaris ginge. Kosta glaubte, dass Eneas das glaubte. Aber schlussendlich war er ihm dann doch in Dalmadans Feste gefolgt und Kosta war sich sicher, Eneas würde es wieder tun.
Benutzeravatar
Kosta
Krieger
Krieger
 
Beiträge: 3527
Registriert: Mo 11. Nov 2019, 09:50


Re: Ein langer Weg

Beitragvon Eneas » So 9. Okt 2022, 22:30

Kosta ließ Eneas' Beteuerungen nicht gelten und wischte sie damit beiseite, dass er ein Sklave sei. Glaubte er deswegen, dass er keine Kinder großziehen konnte? Dass er es nichtmal in Betrachtung zog? Denn Eneas vermutete, dass Kosta darin sicher aufgehen könnte.
"Nicht für mich", sagte Eneas und blickte seinem Freund innig in die Augen. "Und bestimmt auch nicht für ein Kind, das du großziehst. Warum sollte ein Kind sich daran stören, dass du ein Sklave bist?" Eneas konnte nicht glauben, dass dies wichtig für ein Kind war solange es geliebt wurde. Aber für Kosta war es offensichtlich ein Thema. Genug, dass er es ändern wollte? Eneas hatte es schon lange aufgegeben, ihn oder Timaris in der Hinsicht umzustimmen. Bisher hatte jeder der beiden abgeblockt.
Eneas sah eine Gelegenheit nochmal sanft nachzubohren, während er ebenso sachte über Kostas Arm streichelte. "Aber wenn du es in Zukunft ändern möchtest, falls du ein Kind frei erziehen möchtest, frag Timaris nach deiner Freiheit. Du hast ihr Leben gerettet. Ich glaube, sie würde es dir gewähren. Sie weiß, dass du ihr auch als freier Mann dienen würdest."

Aber Kosta schien diese Heldentat nicht richtig anzunehmen. Stockend erzählte er, dass er nicht mit diesem Vorhaben nach Raej gezogen war. Er hätte nicht gewusst, dass sich Zorya in Loraka befinden würde.
Eneas nickte lächelnd. "Ich weiß. Du wolltest zu Zucker oder?" Natürlich hatte Kosta es nicht ohne Timaris' Auftrag getan, aber es schien nur ein willkommener Vorwand gewesen zu sein. "Das Entscheidende ist, dass du die Gelegenheit, Timaris zu retten, ergriffen hast, als sie da war. Dabei war die Chance so klein..." Das sah auch Kosta, aber immer noch machte er seine Tat klein, meinte, er hätte nicht alles gegeben.
"Das ist doch nicht schlimm", wiegelte Eneas ab. Jeder hatte mal Zweifel oder traf eine falsche Entscheidung. Kosta sprach dagegen von Verrat. Er hätte Fabiene und Tileo damit verraten. Die Schuldgefühle ließen den Krieger offenbar nicht los. Eneas fragte sich, was Kostas eigentlicher Plan gewesen war. Hatte er sich von Prinz Asar in Raej absetzen wollen, um sich bis zu Zucker durchzuschlagen? Und dann? Ein zweites Mal hätte er sich schwerlich in die dhemlanische Armee einschleichen können. Hatte er gehofft, mit Zucker durchzubrennen? Es tat weh und nagte an Eneas, das Kosta so viel für einen Mann aufgegeben hätte, den er kaum kannte. Kosta schien sofort eine tiefe Bindung zu diesem Dhemlaner aufgebaut zu haben. Eneas musste daran denken wie er die beiden auf dem Schiff erwischt hatte... er sollte nicht weiter darüber nachdenken. Kosta hatte sich für ihn entschieden. Oder? Was würde sein, wenn sie keine Beziehung zustande brachten? Lief er dann doch wieder zu Zucker? Dieses Mal würde Eneas ihm nach, nahm er sich energisch vor.
Kosta sprach ausgerechnet diesen wunden Punkt an. Zwar hätte Eneas auf Fabiene und Tileo aufgepasst, aber nicht durchweg. Auch er hätte die beiden zurückgelassen.
"Um dich zu finden, ja", gab Eneas zu. Er glaubte, er hätte sich richtig entschieden. "Ich renn dir wohl immer hinterher..." Er lächelte entschuldigend. Gegen Kostas immense Anziehungskraft auf ihn kam der Pirat einfach nicht an. Und Kosta? Zucker schien ja eine genauso große Anziehungskraft auszuüben... ob Kosta ihn vermisste? Eneas versuchte die aufkommende Eifersucht zu verdrängen.
"Vielleicht finden wir dafür auch eine Regel", überlegte er leise. Wenn sein Freund alleine etwas machen wollte, sollte Eneas endlich lernen dies zu akzeptieren. Es erinnerte ihn nur an Mineva und wie er sich dort schmerzlich gezwungen hatte, seine Distanz zu seinem Geliebten zu wahren. Es hatte ihn zeitweilig verrückt gemacht. Und jetzt lagen sie hier und redeten darüber wie es sein könnte, Kinder aufzuziehen. Zum Glück schien Kosta dies noch nicht richtig bewusst zu sein. Eneas lächelte ihn an und spielte versonnen mit einer Haarsträhne seines Freundes. Als er es bemerkte, zog er die Hand langsam zurück. Kosta hatte ihm klare Grenzen aufgezeigt und Eneas sollte sie besser respektieren. Sein Geliebter sollte ihm vertrauen und sich unbeschwert fühlen können. Aber bis dahin schienen sie noch Zeit zu brauchen. Wenn Eneas sich nur nicht so sehr nach ihm verzehrt hätte. Am liebsten hätte er sich innig an ihn gepresst.
Benutzeravatar
Eneas
Krieger
Krieger
 
Beiträge: 3837
Registriert: So 3. Nov 2019, 14:56
Wohnort: Krieger


Re: Ein langer Weg

Beitragvon Kosta » So 9. Okt 2022, 22:31

Eneas blickte ihm mit einer naiven Unschuld innig in die Augen, die Kosta erschaudern liess. Er liebte ihn für dieses zärtliche, liebevolle Denken. Treu meinte Eneas, dass er für ihn kein Sklave sei. Kosta lächelte traurig. Das war Teil eines anderen Problems, dass Eneas nicht akzeptieren konnte, wer er war. Auch wenn er es nur gut meinte. Kosta machte er dadurch zu etwas niederem, etwas unechtem, so dass der Krieger stets das Gefühl hatte, sich für Eneas verstellen zu müssen. Er würde nie gut genug für ihn sein können.
"Es macht keinen Unterschied, was auf einem Stück Papier steht", versuchte er Eneas sanft klar zu machen. "Ich bin als Sklave geboren und aufgewachsen. Du und Tileo, ihr mögt das ignorieren. Doch andere werden das nicht tun. Sie werden es gegen jedes Kind verwenden, das bei mir aufwächst und es damit quälen. Das ich ein Sklave bin, oder war, ist ein Makel, der für immer an mir haften wird. Ein Makel, den ich keinenfalls weitergeben möchte." Nicht dadurch, dass er ein Kind bei sich aufnahm, geschweige denn dadurch, dass er ein eigenes zeugte. Das war für ihn schon immer klar gewesen. Dass Yugar ihn dazu beinahe hatte zwingen können, hatte ihn zutiefst erschreckt.

Ausserdem war er längst ein freier Mann. Auch wenn Eneas das nicht anerkannte, solange Timaris das nicht auf einem Stück Papier offiziel anerkannte. Trotzdem versuchte Kosta ihm beschämt und entsprechend stockend zu erklären, dass er ursprünglich nicht nach Raej gegangen wäre, um Timaris zu retten. Treuherzig nickte Eneas ihm lächelnd zu, dass er das wisse. Kosta hätte zu Zucker gewollt. Doch sobald Kosta die Gelegenheit gesehen hätte, Timaris zu retten, hätte er sie ergriffen. Das wäre das Entscheidende. Eneas war so liebevoll. Kosta blickte ihn beschämt und unsicher an, brachte es schlussendlich jedoch nicht über sich, ihn damit zu verletzen, indem er ihm sagte, dass er unbewusst gehofft hatte, in Raej zu sterben. Dass er hauptsächlich vor ihm und seinen aufwühlenden, verletzenden und beängstigenden Worte geflohen war. Eneas brauchte das nicht wirklich zu wissen.
Er wusste so vieles nicht, was in Dhemlan passiert war und das war auch gut so. Zwar wiegelte er deswegen ab, dass es nicht schlimm sei, dass Kosta nicht alles gegeben hätte, um Timaris zu retten, doch das war schon in Ordnung so. Eneas brauchte nicht zu wissen, dass Kosta Minan und Zucker mehrfach gefoltert und vergewaltigt hatte. Dass dies alles umsonst gewesen zu sein schien, als er sich von Turgor hatte erdolchen lassen. All den Verrat, den er begangen hatte. Es würde Eneas nur schmerzen. Kosta glaubte nicht, dass Eneas sich deswegen von ihm abwenden und ihn verlassen würde, was eigentlich am Besten gewesen wäre. Vielmehr befürchtete er, dass Eneas es wieder gut machen wollte. Dass er Kosta helfen wollte, damit klar zu kommen. Es würde ihn nur verletzen. Denn Kosta fand nicht, dass er das Recht hatte, damit jemals klar kommen zu dürfen. Also schwieg er dazu.

Stattdessen machte er Eneas darauf aufmerksam, dass er auch nicht die ganze Zeit bei Fabiene und Tileo geblieben wäre. Eneas sollte sich genau überlegen, was es bedeutete, sich um ein Kind zu kümmern. Seinem Freund schien es hingegen weniger auszumachen, dass er seine Schützlinge einfach zurück gelassen hatte. Mit einem entschuldigenden Lächeln erklärte er, dass er ihn hatte finden wollen. Er würde ihm wohl immer hinter her rennen. Vertraulich nahm er eine von Kostas Haarsträhnen zwischen seine Finger, spielte sachte damit und überlegte leise, dass sie dafür vielleicht auch eine Regel finden würden.
Kosta starrte ihn deutlich überfordert an. Was für eine Regel sollten sie dafür schon finden. Wenn Eneas nicht wollte, dass Kosta irgendwohin ging, dann sollte er ihn anketten und den Schlüssel fortwerfen. Vorzugsweise direkt an sein Bett. So einfach war das. Nur war Eneas nicht für diese Intensität bereit. Er wollte es lieber so haben, wie es bisher gewesen war. Nur mit dem Unterschied, dass es nicht geheim war.
"Ich werde nicht mehr weggehen", wiederholte Kosta schliesslich sein Versprechen nur. Erst recht nicht, wenn Eneas ein Kind grossziehen wollte. Geschafft drehte er sich wieder zurück auf den Rücken und starrte an die Decke. Eneas sollte dieses Kind nicht im Stich lassen, nur weil er ihm hinterher jagen musste. Nein, Kosta würde bei ihm bleiben, ihn unterschützen so gut es ging und versuchen ihm möglichst viele seiner Wünsche zu erfüllen. Auch wenn es niemals alle sein konnten, da sie viel zu widersprüchlich waren.
Benutzeravatar
Kosta
Krieger
Krieger
 
Beiträge: 3527
Registriert: Mo 11. Nov 2019, 09:50


Re: Ein langer Weg

Beitragvon Eneas » So 9. Okt 2022, 22:31

Es überraschte Eneas nicht sehr, dass Kosta kein Interesse daran hatte, Timaris einmal um seine Freiheit zu fragen. Das hatte Kosta nie gewollt, er war ja gerne Timaris' Sklave. Eneas hatte länger gebraucht dies einzusehen. Und für den größten Teil genoss Kosta ja auch alle Freiheiten eines freien Mannes. Was Eneas mehr verwunderte, war, dass Kosta glaubte durch seinen Sklavenstatus hätte er einen Makel, der nie mehr weggehen konnte. Das konnte Eneas nicht glauben, doch für Kosta schien es der Grund zu sein wieso er nie eigene Kinder haben wollte. Er sprach davon, dass andere diesen Makel gegen ihn verwenden würden und das Kind damit quälen würden. Er würde diesen Makel sogar weitergeben. Es klang fast so, als wäre es eine Krankheit, die er vererben könnte. Eneas schüttelte sacht den Kopf.
"Du hast keinen Makel", sagte er.
Er hätte gerne noch mehr darüber gesagt, aber das ginge vielleicht wieder gefährlich nahe an ein Gespräch über eine mögliche Beziehung. Erst einmal mussten sie Tileo abgeben und wer weiß, wann sie nochmal ein Gespräch über Kinder führen würden. Aber die Zeit mit Tileo hatten Eneas klar gemacht, dass er selbst einmal Kinder haben wollte. Also würde es früher oder später ein Gespräch darüber geben. Falls Kosta überhaupt mit ihm zusammen kommen wollte. Es war so schwer herauszufinden was in seinem langjährigen Freund vorging. Er schien verändert. Eneas befürchtete, dass er den Zugang zu ihm verloren hatte. Wenigstens konnten sie wieder gemeinsam im Bett liegen.

Vergeblich versuchte Eneas seinen Geliebten aufzubauen und dass er große Heldentaten verbracht hatte, die es rechtfertigten, dass er Fabiene und Tileo hatte zurücklassen müssen. Kosta konnte nicht aufhören sich deswegen Vorwürfe zu machen. Er schien nicht zulassen zu wollen, dass auch nur irgendjemand glaubte, er hätte etwas gutes getan. Natürlich sah Eneas es auch kritisch, dass sein Freund wohl geplant hatte, mit Zucker durchzubrennen oder etwas in der Art. Aber am Ende hatte er eine richtige Entscheidung getroffen.
Während Eneas zuhause mit den Kindern gewartet hatte quasi. Nur leider hatte er das auch nicht ewig ausgehalten und war Kosta hinterher. Er war die Liebe seines Lebens. Eneas hatte ihn einfach in Sicherheit wissen müssen. Als der Pirat sagte, dass sie über diese Abstände vielleicht eine Regel finden würden, wurde er nur schweigsam angestarrt ehe Kosta sagte, dass er nicht weggehen würde. Dann drehte er sich auf den Rücken zurück. Eneas blickte ihn ratlos an. Verdammt, er hatte wieder etwas falsches gesagt. Jedes Mal, wenn so etwas passierte, hatte er das Gefühl, er hatte seinen Schwarm verloren.
"Ich werd auch nicht weggehen", sagte Eneas. Er drehte sich ebenfalls auf den Rücken und griff nach der Zeitung, um die beklemmende Situation zu überspielen. Der Krieger wusste nicht was er Kosta noch sagen konnte. Blieb sein Freund nur bei ihm, damit Eneas ihm nicht nachrannte und dafür andere im Stich ließ oder sich selbst in Gefahr brachte? War er eine Last? Es war schon so lange her, wo Eneas sich wirklich gewollt fühlte. Er wollte Kosta nicht für sich gewinnen indem er ihn zermürbte bis er nachgab...
Eneas überflog die Zeitung, mit den Gedanken weiterhin bei dem Mann an seiner Seite. Der Pirat stockte, als er etwas über Raej las. Große Hexenfeuer in den Dschungeln, während heftige Juwelenkämpfe tobten. Oh nein, das war genau dorthin wo Zucker hatte zurückgehen wollen oder? Leider gab es nicht weitere Details in dem Artikel. Der meiste Platz wurde von einem Bericht über Kämpfe in Shalador eingenommen, wo anscheinend die dhemlanische und hayllische Armee aufeinandergetroffen war. Aber die Erwähnung von Raejs Dschungel ließ Eneas nicht los. Dabei war Zucker ein direkter Konkurrent, doch wenn ihm etwas passierte, würde es Kosta sehr mitnehmen und Eneas wollte nicht, dass sein Geliebter unglücklich war. Schon jetzt schleppte er so viel schweren Ballast mit sich. Eneas legte die Zeitung beiseite, bemüht, dass Kosta nichts von dem Artikel sah.
"Ich werd langsam müde..", murmelte er. "Soll ich das Licht löschen?"
Kosta reagierte nicht gleich. "Ich drehs nur ein bißchen runter..", bot Eneas an und drehte das Licht der Laterne kleiner. Drüben schlief Tileo friedlich und auch Eneas hätte dies gern getan, aber direkt neben Kosta zu liegen, machte ihn aufgeregt. So gerne hätte er sich an ihn geschmiegt. Immer wieder wanderte sein Blick zu ihm.
Benutzeravatar
Eneas
Krieger
Krieger
 
Beiträge: 3837
Registriert: So 3. Nov 2019, 14:56
Wohnort: Krieger


Re: Ein langer Weg

Beitragvon Kosta » So 9. Okt 2022, 22:32

Eneas versprach ihm ebenfalls, dass er nicht weggehen würde und drehte sich auch wieder auf den Rücken. Die innige Vertrautheit, die sich zwischen ihnen aufgebaut hatte, war abrupt wieder verschwunden. Der Gedanke, dass Eneas Kinder haben wollte, überforderte Kosta vollkommen und warf noch einmal ein ganz anderes Licht auf ihren Versuch zusammen zu kommen. Das schien schon schwierig genug zu erreichen zu sein. Aber mit Kindern..., Kosta konnte sich nicht vorstellen, wie das funktionieren sollte. Er wusste nicht, wie er das bewerkstelligen sollte. Schon jetzt fühlte er sich entzweigerissen von den Wünschen, Tileo in Sicherheit zu wissen und für Eneas da zu sein. Er konnte es nur bewältigen, weil er wusste, dass Tileo bald zu Hause bei seinen Eltern sein würde und Kosta sich dann um Eneas kümmern konnte. Er konnte eines nach dem anderen tun. Aber wenn Eneas ein Kind hatte, dann würde Kosta für Beide da sein wollen. Doch das funktionierte nie, für zwei Leute da zu sein. Früher oder später würde man sich entscheiden müssen. So war es immer gewesen und es hatte Kosta viel gekostet. Sich in dem Fall entscheiden zu müssen, würde ihn zerbrechen.

Irgendwann wurde halbwegs aus seinen panischen Gedanken gerissen, als Eneas murmelte, er würde langsam müde werden. Es dauerte einen Moment bis er begriff, dass Eneas gefragt hatte, ob er das Licht löschen solle, so dass der Krieger anbot, er würde es nur ein bisschen runter drehen. Kosta blinzelte verwirrt.
"Du kannst es ganz ausschalten", antwortete er abwesend. Es würde ja etwas Licht vom Fenster reinkommen. Ausserdem war es in Dalmadans Kerkern bedeutend dunkler gewesen und da hatte Kosta auch keine Albträume haben dürfen.
"Gute Nacht, Eneas", wünschte er seinem Freund höflich. Weil es sich so gehörte und weil er es so meinte. Seine Gedanken waren jedoch noch immer bei der Vorstellung von Eneas mit einem Kind. Auch wenn er eigentlich ebenfalls müde war, liess ihn Eneas' Ankündigung nicht los. Natürlich wusste Eneas, dass sein Freund ein Familienmensch war und es überraschte ihn nicht, dass er ebenfalls einmal eines Tages eine gründen wollte. Gerade mit Leto hatte es so ausgesehen, als würde das funktionieren können. Aber jetzt... Woher wollte Eneas denn überhaupt so ein Kind bekommen? Wollte er in einem Waisenhaus eines aussuchen gehen? Oder doch lieber ein eigenes mit einer Frau zeugen? So oder so, Kosta sah für sich keinen Platz in Eneas Vorstellungen.

Ohne es zu merken überrollte ihn der Schlaf, noch während er über Eneas und Kinder nachdachte und wie das funktionieren sollte. Es wurde dabei dunkler, kälter und stickiger bis er plötzlich wieder in den Kerkern von Dalmadans Feste war. Er hing wieder vollkommen notgeil im Pranger. Vor ihm lag Zucker blutend und geschunden auf dem Boden, nachdem Kosta ihn über Stunden gefoltert und gequält hatte. Zur Belohnung durfte er sich nun endlich Ranard hingeben. Wimmernd und flehend bettelte er den hünenhaften Kerkermeister an, sich an ihm zu bedienen, weil er es doch so nötig hätte. Oh und er hatte es nötig. Die Lust brodelte in seinem Körper, liess ihn beben und sich anspannen.
Vor Erregung keuchend erbebte er, als er endlich Ranards dicke, harte Spitze seines Speers an seinem Hintern spürte. Wimmernd stöhnte er lustvoll als er den unnachgiebigen Druck und zusehends stärker werdenden Schmerz an seiner Öffnung spürte. Aber wie immer war Ranard herrlich gnadenlos und drängte sich unbarmerzig weiter in ihn. Bis Kostas Fleisch schliesslich nachgab und sich eng und heiss pulsierend um die fleischige Spitze schloss. Kosta bäumte sich unter Schmerz und Lust gleichermassen schreiend auf und kam beinahe augenblicklich. Lang, heftig und qualvoll.
Yugar war sofort da, um seinen Samen aufzufangen und ihn in einen flaschenförmigen Behälter zu tun. Grinsend massierte er ihm gierig seinen Stab, um auch ja jeden Tropfen zu bekommen. Gehässig freute er sich über das Geld, welches die Lustsklavenkinder ihm bringen würde. Vollkommen verzweifelt flehte und bettelte Kosta, dass er das nicht täte. Doch Ranard wollte Sex haben. Wollte sein Recht einfordern. Langsam drängte er sich weiter in ihn, weitete ihn gnadenlos und eroberte ihn mit einem gewalttätigen Ruck gänzlich. Wieder bäumte sich Kosta schreiend auf, kam gleich noch einmal. Yugar füllte eine weitere Flasche mit seinem Samen, rieb seinen Stab und massierte seine Hoden. Ranard störte sich nicht daran. Kraftvoll begann er ihn gierig zu bearbeiten. Kosta war schon bald völlig benebeld vor Lust, weil er sich sonst dem Entsetzen hätte stellen müssen. Keuchte und stöhnte und kam bei jedem von Ranard ausladenden Stössen heftig und lang, ganz zu Yugars gieriger Freude.
Benutzeravatar
Kosta
Krieger
Krieger
 
Beiträge: 3527
Registriert: Mo 11. Nov 2019, 09:50


Re: Ein langer Weg

Beitragvon Eneas » So 9. Okt 2022, 22:34

Kosta meldete sich dann doch, dass Eneas das Licht ganz löschen könnte und der Krieger kam dem rasch nach.
"Gute Nacht", erwiderte er und lag dann beklommen in der Dunkelheit. War das Gespräch gut verlaufen? Hatte es etwas gebracht oder alles verschlimmert? Er wusste es nicht. Zwar konnte er den Körper des anderen nah bei sich spüren und dennoch schien Kosta meilenweit fort. Eine unsichtbare Barriere zwischen ihnen, die Eneas einfach nicht vermochte einzureißen. Kosta blockte so schnell ab oder zog sich zurück, ließ nicht erkennen was er wirklich dachte. Wieso glaubte er, er hatte einen Makel als Sklaven, den er einem Kind weitergeben könnte? Wer sollte ihn damit quälen? Es waren sehr negative, abwehrende Gedanken und Eneas wusste nicht wie er Kostas düstere Sichtweise wieder ändern könnte.
So lag Eneas noch länger wach, wieder einmal über seinen Geliebten grübelnd. Er musste dann doch irgendwann eingeschlafen sein, denn er wurde geweckt, als sich Kosta stärker neben ihm regte. Er wandt sich hin und her, stieß dabei auch gegen Eneas. Der Pirat war bald wach, befürchtete einen Albtraum. Eneas wollte Kosta bereits wecken, als er nochmal inne hielt. Klang der gepresste Atem nicht erregt, und war das Keuchen nicht lustvoll? Wieder spannte Kosta sich an, die Finger krallten sich in die Decke. Er wimmerte, stöhnte dann sogar. Hatte er etwa... einen Sextraum? Es klang sehr danach. Unsicher saß Eneas daneben. Und über wen? Etwa.. sie beide oder.. Zucker? Sollte er Kosta wecken? War das etwas gutes oder schlechtes?
Als sich sein Freund immer heftiger hin und herwarf, gar die Decke fortstrampelte, griff Eneas ein. Er rüttelte Kosta an der Schulter.
"Wach auf, Kosta. Ich glaub, du träumst nicht gut..", sagte er zögerlich. "Kosta, beruhig dich- wach auf-"
Weiter kam Eneas nicht, da fuhr der andere Krieger plötzlich keuchend auf, saß kerzengrade im Bett. Eneas blickte ihn beunruhigt an.

"Es war ein Traum", sagte er, "Wir sind in Kolyvos und bringen Tileo zu seinen Eltern."
Kosta hörte ihn nichtmal. Er sprang aus dem Bett und rannte wortlos in Richtung Bad. Wollte er alleine sein? Was-
Dann hörte er das Würgen. Sofort eilte Eneas hinterher und ins Bad. Rasch war er bei Kosta, der vor der Toilette gebeugt war und sich würgend übergab. Eneas hielt ihm die schon etwas länger gewordenen Haare zurück, mit der anderen Hand streichelte er ihn beruhigend über den Rücken.
"Ist schon gut. Es war ein Traum. Lass alles raus.. ist schon gut, ich bin hier...", redete er sanft auf seinen Freund ein, in der Hoffnung, dass es ihm half. Natürlich war nicht alles gut, doch manchmal half es schon, wenn man es hörte und dass es jemanden bei einem gab. Dass man nicht alleine war.
"Ich bin hier.. wir sind in Hayll", wiederholte er immer mal wieder, versuchte seinen aufgewühlten Freund zu beruhigen.
Benutzeravatar
Eneas
Krieger
Krieger
 
Beiträge: 3837
Registriert: So 3. Nov 2019, 14:56
Wohnort: Krieger


Re: Ein langer Weg

Beitragvon Kosta » Mo 10. Okt 2022, 07:55

Sie konnten ihn haben. Sie konnten mit ihm machen, was sie wollten. Aber bitte, sie durften aus seinem Samen keine Kinder machen. Bitte, bitte nicht. Sie durften nicht weitere Menschen haben, die sie so quälen konnten. Tränen der Verzweiflung traten ihm in die Augen. Bitte, sie durften das nicht tun. Doch das Entsetzend und die Verzweiflung konnten noch weiter wachsen, auch wenn er sich das nicht hätte vorstellen können. Denn auf einmal stand Eneas vor ihm und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Das war noch wunderschön. Selbst wenn er ihn so in seiner Schande sah. Seine Nähe war Balsam für Kostas gepeinigte Seele. Sehnsüchtig schluchzte er wimmerd. Bis Eneas ihm sagte, dass er sich nicht dagegen wehren sollte. Er könne doch gut mit Kindern umgehen. Es wäre nur richtig, wenn er Kinder machte.

Kosta glaubte zerbrechen zu müssen, ob Eneas' Aufforderung. Der riesige Schreck und das tiefe Entsetzen liessen ihn endlich mit einem Ruck aus seinem Traum aufwachen. Panisch keuchend sass er in einem Bett und starrte mit weit aufgerissenen Augen in die Dunkelheit. Erschrocken zuckte er zusammen, als er hörte, dass Eneas noch immer bei ihm war. War es doch kein Traum gewesen? Nein, das durfte nicht sein. Übelkeit stieg in ihm hoch. Er musste hier weg. Er...
Sein Körper reagierte für ihn. Kosta bekam mit, wie er aus dem Bett sprang und ins Bad stürzte. Das war gut. Denn er wusste gar nicht so genau, wo er war. Doch er war froh, als er die Kloschüssel vor sich sah in dem fahlen, diffusen Licht. Augenblicklich fiel er vor ihr auf die Knie und übergab sich würgend hinein. Sein ganzer Körper bebte unter den Krämpfen, verkrampfte sich, als würde er auseinander gerissen werden. Vor seinem Inneren Auge sah er Yugar und wie er sich an Kostas Kindern vergriff. Kosta konnte es nicht ertragen.

Wieder zuckte er zusammen, als Eneas bei ihm kam und ihm sachte die Haare aus dem Gesicht zurück hielt. Sein erster Impuls war es, zu fliehen. Doch er konnte nicht. Sein Magen rebellierte dazu noch zu heftig. Auch wenn er das Abendessen schon längst von sich gegeben hatte und nur noch bittere Galle aus ihm heraus kam. Es brauchte viel Zeit, bis er sich unter Eneas sanften Worten wenigstens soweit beruhigte, dass er sich nicht mehr übergeben musste.
Er war in Hayll. Es war alles gut. Kosta hatte einen Traum gehabt. Er war in Sicherheit. Sie waren in Kolyvos. Sie brachten Tileo nach Hause. Yugar konnte ihm nichts antun. Es war nur ein Traum. Den Behälter mit seinem Samen darin hatte Kosta damals zerstört, als er auf Yugar eingeschlagen hatte. Er hatte keine Kinder gezeugt, aus denen man Lustsklaven machen konnte. Allmählich beruhigte Kosta sich wieder. Fahrig griff er nach einem Tuch, um sich den Mund abzuwischen. Völlig geschafft hockte er auf dem Badezimmerboden. Sein Atem ging noch immer hektisch und flach und auch das Zittern hörte nicht auf.
"Ich darf keine Kinder haben, Eneas", flüsterte er tonlos, völlig verzweifelt und inbrünstig. "Bitte nicht. Das darf nicht sein", flehte er seinen Freund inniglich an. Denn das war kein Traum gewesen, wusste er inzwischen. "Bitte..." Eneas hatte mit ihm gesprochen, dass er gerne ein Kind aufziehen würde. "...Keine Kinder." Eneas konnte er sich nicht widersetzen, wie er es bei Yugar getan hatte. "...Das darf nicht sein..." Es war entsetzlich. Er konnte das doch keinem Kind antun. Nicht schon wieder. "Bitte nicht... bitte..." Das Entsetzen schnürte ihm den Atem ab. Kosta bekam keine Luft mehr.
Benutzeravatar
Kosta
Krieger
Krieger
 
Beiträge: 3527
Registriert: Mo 11. Nov 2019, 09:50


Re: Ein langer Weg

Beitragvon Eneas » Mo 10. Okt 2022, 08:37

Irgendwann spuckte Kosta nur noch Galle, keuchte und hustete, war aber immer noch aufgewühlt. Eneas bemühte sich geduldig ihn zu beruhigen, aber mehr als neben ihm knien und ihm leise sanfte Worte zu sagen, konnte er nicht tun. Er wünschte, er hätte mehr machen können. Es tat ihm selbst weh, seinen Geliebten so leiden zu sehen.
"Ist schon gut.. ich bin bei dir. Jetzt ist alles raus.. jetzt wirds besser.. atme ruhig durch", sprach er sanft auf ihn ein, streichelte ihm den Rücken. Endlich kam der andere Krieger etwas zu Sinnen. Er griff nach einem Tuch an einer Haltestange und wischte sich den Mund ab, blieb bebend und zitternd auf den Kacheln sitzen.
Eneas holte schnell etwas Wasser vom Waschbecken, erwärmte es mithilfe der Kunst, so dass es beruhigend für den Magen war. Fürsorglich hielt er Kosta das Glas hin, reichte ihm danach nochmal ein feuchtes Tuch für den Mund. Eine kleine Hexenkugel schwebte über Eneas und verbreitete ein klein wenig Licht.
"Hier, trink etwas."
Aber Kosta schien mit Gedanken weiterhin bei dem Traum. Es musste doch ein Albtraum gewesen sein, dass es ihm nun so schlecht ging. Verzweifelt stieß Kosta hervor, dass er keine Kinder haben dürfte. Eneas blickte ihn erschrocken an. Darum ging es? Deswegen war Kosta so panisch? Niemals hätte er für möglich halten können, dass ausgerechnet dieses Thema Kosta an solche Grenzen brachte. Was hatte sich sein Freund nun wieder schreckliches ausgemalt? Er schien überhaupt keine Zukunft mehr zu sehen, wo er glücklich sein könnte. Eneas war tief betroffen, während Kosta ihn regelrecht anflehte, dass er keine Kinder wollte. Wieder und wieder brachte er diese Bitte hervor.

Eneas legte besorgt einen Arm um ihn, um das Zittern zu beruhigen. Kosta rang um Luft. "Schon gut, ist schon gut, Kosta. Keine Kinder", willigte er ein, da er sowieso nicht wusste, was er jetzt anderes hätte sagen können. Es war eindeutig der falsche Moment zu diskzutieren. "Nur wir beide. Es gibt keine Kinder." Eneas verstand es nicht. Kosta liebte Kinder. Und selbst wenn nicht, Eneas hatte doch nur über den hypothetischen Fall gesprochen, dass er Tileo hätte aufziehen wollen. Das würde ja sowieso nicht passieren, er hatte noch seine Eltern. Hatte Kosta die Frage danach, ob er sich nicht um Tileo hätte kümmern wollen, so mitgenommen? Was war da los? Irgendetwas stimmte da gewaltig nicht.
"Du hattest einen schlimmen Traum. Es passiert dir nichts. Und den Kindern auch nicht", sagte er aus einem Impuls heraus, da er nun das Gefühl hatte, dass Kostas Traum mit Kindern zu tun hatte. Aber wieso dann die Lustgeräusche? Es passte alles nicht zusammen.
Eneas setzte sich neben Kosta und hielt ihn fest.
"Atme tief durch. Schhh.. es ist schon gut. Nur wir beide", wiederholte Eneas und streichelte Kosta über die heftig klopfende Brust. "Was hast du denn geträumt, das dich so aufgewühlt hat?", fragte er. Eneas erwartete keine wirkliche Antwort darauf, aber er wollte es trotzdem fragen. Nur für den Fall, dass sein Freund sich etwas von der Seele reden wollte.
Benutzeravatar
Eneas
Krieger
Krieger
 
Beiträge: 3837
Registriert: So 3. Nov 2019, 14:56
Wohnort: Krieger


Re: Ein langer Weg

Beitragvon Kosta » Mo 10. Okt 2022, 09:04

Vollkommen ausser Fassung sackte er zitternd in Eneas Armen zusammen. Tränen rannen ihm über die Wangen und er bekam gar nicht so recht mit was sonst noch geschah oder wo er sich befand. Weder registrierte er das Glas Wasser in seiner Hand, noch Eneas' kleines, warmes Hexenlicht. Viel zu sehr hatte ihn seine Angst aus dem Traum noch im Griff. Es dauerte lange, bis er begriff, dass Eneas ihm versicherte, dass es keine Kinder geben würde. Und noch länger ging es, bis er sich sicher war, dass er wirklich nur geträumt hatte und niemand seinen Samen gestohlen, um damit Kinder zu zegen.

"Sie dürfen ihnen nichts tun", wimmerte er verzweifelt und lehnte seinen Kopf schwer gegen Eneas Schulter. "Sie dürfen den Kindern nicht wehtun. Aber sie machen vor nichts halt. Keine Kinder. Bitte." Es war nur ein Traum gewesen. Für Eneas. Kosta wusste jedoch, dass es eine Erinnerung war. Es erschreckte ihn zutiefst, wie knapp es gewesen war, dass man durch ihn Kinder hätte in die Welt setzen können. Kinder die man quälen konnte wie Zucker oder Fabiene. So wie er selber Minan gequält hatte. Kosta erschauderte, kauerte sich klein zusammen und presste sich schutzsuchend gand fest an Eneas. Das war keine Erinnerung aus Dalmadans Feste. Das war wundervoller Trost. So unverdient. Liebevoll streichelte Eneas ihm über den Rücken und versicherte ihm, dass Kosta einen schlimmen Traum gehabt hätte. Es würde ihm nichts passieren. Auch den Kindern nicht.

"Es passiert ihnen nichts?" fragte er durcheinander und hoffnungsvoll nach, nur um gleich darauf aufzuschluchzen und den Kopf zu schütteln. "Es gibt so viele von ihnen. Viel zu viele. Es wird ihnen weh getan. Das darf nicht sein." Die ganzen Kinder, die als Lustsklaven gezüchtet wurden. So ganz ohne Rücksicht darauf, ob sie auch Gefühle hatten oder nicht. Kosta wusste kaum, wie er es ertragen sollte. Es tat ihm so weh. Bebend versuchte er tief durchzuatmen so wie Eneas es ihm riet. Nur allmählich wurde er wieder ruhiger. Der Gedanke half, dass es nur sie beide geben würde.
"Ich... nein", schüttelte er fahrig seinen Kopf. "Nein, ich kann dir das nicht erzählen", verweigerte er sich erschlagen. "Es ist zuviel. Es wird dir zu weh tun." Und dann würde es kein 'nur sie beide' mehr geben, was Eneas nur noch mehr verletzen würde.
Benutzeravatar
Kosta
Krieger
Krieger
 
Beiträge: 3527
Registriert: Mo 11. Nov 2019, 09:50


Re: Ein langer Weg

Beitragvon Eneas » Mo 10. Okt 2022, 09:27

Endlich schien die Anspannung aus dem Körper seines Freundes zu fahren und er sackte regelrecht zusammen. Als Eneas die Tränen auf den Wangen sah, wurde ihm selbst ganz unwohl. Wenn er doch nur etwas hätte machen können, damit es Kosta besser ging. Wenigstens eine Kleinigkeit. Eneas schien die Fähigkeit dafür verloren zu haben. Schlimmer noch, er war mit ihrem Gespräch Schuld daran, dass sein Geliebter nun so aufgewühlt war. Ratlos hielt er Kosta fest, versuchte ihn zu streicheln und ihm gut zuzureden, aber es waren nur hohle Worte. Er hatte keine Ahnung was in dem anderen vorging und von welchen Kindern er redete. Er schluchzte und flehte, dass man den Kindern nichts antun dürfte. Wer waren "sie" und wer machte vor nichts halt?
"Den Kindern passierts nichts. Wer sollte ihnen denn weh tun?", fragte Eneas. "Du hast schlecht geträumt." Er streichelte Kosta liebevoll durchs Haar, der sich inzwischen dicht an ihn presste. Der Pirat hielt ihn ganz fest, wie als würde das ausreichen, dass er damit seinen Freund schützen konnte. Aber wie konnte er ihn vor seinen inneren Ängsten beschützen? Kosta wollte nicht mit ihm darüber reden. Alles was Eneas bekam, waren ein paar unzusammenhängende Fetzen, die die tiefen Abgründe nur erahnen ließen.
Kosta fragte nach, ob den Kindern auch wirklich nichts passierte. Für einen Moment war da Hoffnung in der Stimme zu hören ehe er sie sich gleich sofort wieder versagte und schluchzend den Kopf schüttelte. Es gäbe zu viele Kinder denen weh getan würde. Es dürfte nicht sein.
"Ich weiß.. es wird immer Menschen geben, die leiden. Du kannst nicht allen helfen, Kosta", sagte er ihm leise, während sie gemeinsam auf dem Badezimmerboden saßen. "Du zerreibst dich noch, wenn du so oft daran denkst." An all jenen, denen er nicht helfen konnte. "Wir tun das was wir können. Guck, Tileo bringen wir in Sicherheit. Denke daran." Wieso sah sein Freund das nicht? Seit Dhemlan schien er nur noch all das Schlechte zu sehen. All die dunklen Taten, die Menschen vollbringen konnten. Was hatten die nur mit seinem Liebsten gemacht?

Kosta atmete hörbar. Sein viel zu schlanker Körper zitterte weiterhin. Eneas streichelte ihm über die Arme, drückte ihn wieder. "Ist schon gut. Ich weiß nicht, was du geträumt hast, vielleicht von den schrecklichen Leuten in Dhemlan, aber die werden keinem Kind etwas tun. Wir haben sie bekämpft", erinnerte er Kosta und konnte nur spekulieren, was er geträumt hatte. Auch jetzt wollte der andere Krieger ihm nichts erzählen. Es wäre zu viel und es würde Eneas zu sehr weh tun.
"Weißt du was mir weh tut? Dich so leiden zu sehen und hilflos daneben sitzen", sagte Eneas leise. "Ich weiß nicht was los ist. Ich weiß nicht was du erlebt hast und ich weiß auch nicht welche Themen dich aufwühlen und dir Albträume bescheren. Ich weiß nicht, ob ich dir helfen könnte, wenn ich es wüßte, aber wenigstens wärest du nicht mehr alleine damit..."
Nun, Zucker wusste es, aber der war nicht hier und Eneas wusste nicht, ob der Soldat die heftigen Schlachten überlebt hatte. Er würde sich hüten, Kosta etwas davon zu erzählen. Nicht jetzt.
"Hast du gesehen wie sie in Dhemlan Kinder gequält haben?", wagte er zu raten. Kosta wurde rasend, wenn so etwas passierte. Aus gutem Grund natürlich, doch es war ein besonders reizbarer Punkt bei ihm. Wenn er so etwas mit angesehen hatte und unfähig gewesen war zu helfen.. Minan war auch so jung gewesen. Hatte es etwas mit ihm zu tun?
Benutzeravatar
Eneas
Krieger
Krieger
 
Beiträge: 3837
Registriert: So 3. Nov 2019, 14:56
Wohnort: Krieger


Re: Ein langer Weg

Beitragvon Kosta » Mo 10. Okt 2022, 10:13

Kosta hätte sich am liebsten noch kleiner eingerollt auf Eneas Frage, wer den Kindern denn weh tun sollte. Er tat Kindern weh. Er liess sie im Stich und in ganz schlimmen Fällen quälte und vergewaltigte er sie sogar. Nur konnte er Eneas das nicht sagen. Auch nicht, dass es nicht wirklich ein schlechter Traum gewesen war, sondern vielmehr eine heftige, etwas ausgeschmückte Erinnerung. Das würde seinen Freund viel zu sehr verletzen. Es machte Kosta schon ein genügend schlechtes Gewissen, dass er sich so sehr an Eneas kuschelte und Trost in seinen Armen fand. Wennn Eneas wüsste, was für ein abscheuliches Monster er war, würde es ihm so weh tun und er würde bitter bereuen, dass er so lieb zu ihm war.

Sanft sprach Eneas auf ihn ein. Dass es immer Menschen gäbe, die litten. Er könne nicht allen helfen. Das stimmte schon. Das wusste Kosta. Trotzdem tat es sehr weh, dass er das nicht konnte. Und noch mehr schmerzte es, dass er selbst zu denen gehörte, die anderen weh taten. Wie konnte er also nicht daran denken. Es war nur richtig, dass er sich dabei zerrieb. Andererseits liess er damit Eneas im Stich, der so sehr glaubte, dass er ihn haben wollte. Und Tileo auch. Eneas hatte recht. Er sollte an die denken, denen er am helfen war. Die ihn noch brauchten. Tileo und auch Fabiene noch ein bisschen. Später dann, wenn es niemanden mehr gab, der ihn brauchte.

Innig versicherte Eneas ihm, dass die schrecklichen Leute in Dhemlan keinem Kind mehr etwas tun könnten. Sie hätten sie bekämpft. Kosta nickte schwach. Ja, Turgor war tot. Das hatte er mitbekommen. Auch Ranard, den er sogar selber getötet hätte. Zucker hatte ihm erzählt, dass dessen Ding gar nicht mehr beeindruckend ausgesehen hatte, nachdem er verbrannt worden war. Trotzdem spürte Kosta unwillkürlich dessen pralle Speerspitze an seinem Eingang. Das war ein Gefühl, was er nie vergessen würde.
"Yugar?" fragte er gehetzt, als ihm in den Sinn kam, dass dieser Wärter ja auf der Krankenstation gewesen war und so vielleicht nicht wie all die anderen Wärter getötet worden war. "Was ist mit Yugar passiert? Er muss auf der Krankenstation gewesen sein. Mit gebrochenem Kiefer." Ihn hatte man vielleicht als Opfer gehalten, gesund gepflegt und am Ende gar noch freigelassen. Ein schrecklicher Gedanke. Warum hatte er nicht schon früher daran gedacht?

Leise gestand ihm Eneas, dass ihm nicht das erzählte wehtun würde, sondern dass er ihn so leiden sah und nur hilflos daneben sitzen konnte. Kosta nickte wieder schwach. Das konnte er Eneas sehr gut nachempfinden. Das war schrecklich und er hätte es ihm zu gerne erspart. Doch Eneas wäre wahrscheinlicher noch trauriger gewesen, wenn er sich von ihm zurück gezogen hätte. Ausserdem hatte er ihm versprochen, nicht mehr wegzugehen. Unsicher erklärte Eneas, dass er nicht wisse, welche Themen ihn aufwühlten und ihm Albträume bescherten. Er wisse auch nicht, ob er ihm helfen könne, wenn er mehr wüsste. Oder wenn Kosta wenigstens nicht mehr alleine damit wäre, was ihn so beschäftigte.
"Ich weiss", flüsterte Kosta traurig. "Es tut mir leid, dass ich dir so weh tue. Aber ich sehe keinen besseren Weg. So ist es am Besten. Viel besser, als wenn du weisst, was in Dalmadans Feste passiert ist. Das würde dich noch viel, viel mehr verletzen. Bitte. Es ist wunderschön, dass du mich im Arm hälst." Kosta schluchzte leise, wurde aber allmählich ruhiger. Der Schreck klang ab und zurück blieb alles ermattende Erschöpfung. "Es tut so gut." Sehnsüchtig presste er sich an Eneas in der Hoffnung, dass er niemals wieder losliess.
Eneas schien auch nicht vorzuhaben, dies zu tun. Sicher hielt er ihn liebevoll fest. Nur eines wollte er unbedingt wissen. Ob Kosta gesehen hätte, wie sie in Dhemlan Kinder gequält hätten. Prompt zuckte der Krieger zusammen. So konnte man es auch nennen. Ja, er hatte gesehen, wie Wärter und Heilerinnen ein Kind gequält hatten. Er hatte ein Kind gequält.
"Minan", wisperte er tonlos. Es brachte nichts, das leugnen zu wollen. Eneas hatte gesehen, wie schlecht es dem jungen Prinzen ging und anhand von Kostas Albtraum und was er darüber gestammelt hatte, würde sein intelligenter Freund sich ohnehin bald denken können, dass dies im Zusammenhang stand. Mehr wollte Kosta aber wirklich nicht dazu sagen. Er wollte einfach nur ganz dicht bei Eneas sein.
Benutzeravatar
Kosta
Krieger
Krieger
 
Beiträge: 3527
Registriert: Mo 11. Nov 2019, 09:50

VorherigeNächste

Zurück zu Foren-Übersicht

Zurück zu Die Piraten

Wer ist online?

0 Mitglieder




Bei iphpbb3.com bekommen Sie ein kostenloses Forum mit vielen tollen Extras
Forum kostenlos einrichten - Hot Topics - Tags
Beliebteste Themen: Erde, Essen, NES, USA, Reise

Impressum | Datenschutz