Kaereille Dies ist ein privates Rollenspielforum

[Kayne]

Der letzte Tag hatte nicht vorbeigehen wollen und war Kayne wie eine halbe Ewigkeit vorgekommen. Warum hatte er in der Schneiderei auch vorgeschlagen, dass sie sich übermorgen treffen könnten? Warum nicht gleich morgen? Zum Glück hatte er den Tag dazwischen nun irgendwie überstanden, wenn er auch ständig an Siandra gedacht hatte. Kayne hatte weiter an den Kleidern gearbeitet und einen Picknickkorb für den Spaziergang vorbereitet, der Korb lag nun in einem gemieteten Ruderboot mit dem er zur Au hinausrudern wollte. Meister Hendrik hatte ihn mit hunderten von Ratschlägen überschüttet und dass er sich nicht zu viel erwarten solle. Warum war er eigentlich so aufgeregt? Er hatte doch schon Freundinnen gehabt, eigentlich sollte er nicht mehr so nervös sein mit 326 Jahren, doch er war es unbestreitbar.

Kayne schlenderte zu dem Hotel, bemühte sich wenigstens langsam zu gehen, obwohl seine Beine am liebsten gerannt wären. Und was sollte er sagen, wenn er dort war? Seine Hand umklammerte einen kleinen Strauß weißer Blumen, das Hotelgebäude kam langsam in Sicht und dieses Mal war er wenigstens so ansprechend gekleidet, dass ihm die Bediensten keine abschätzigen Blicke zuwarfen.
Vor der Türe angekommen, massierte er sich seine zitternden Hände, klopfte dann an und wartete. Ob er zu früh war? Ob er zu spät war? In Gedanken ging er all die Worte durch, die er ihr sagen wollte. War es übertrieben, ihr Blumen mitzubringen? Es waren wenigstens keine Rosen.

[Siandra]

Es dauerte sehr lange, bis Tania sie dazu überredet hatte, sich auch wirklich mit Kayne zu treffen. Und es dauerte noch viel länger, sie davon zu überzeugen, dass sie alleine gehen sollte. Während all der Diskussionen hatten sie gemeinsam, ohne dass Siandra es wirklich bemerkt hatte, alles genau vorbereitet für den Ausflug.

So stand sie jetzt in eine dunkelblauen, knapp knielangen Rock, der schön bei jedem Schritt mitschwang, sie hatte eine Vorliebe für diese Art von Röcken entwickelt, und einem verspielten rosenen Trägertop mit zarten Spitzen an den Säumen vor der Türe und wartete nervös darauf, dass angeklopft wurde. Das tat es dann schliesslich auch, doch sie bewegte sich kein Stück. Ihre zarten Füsse in den blauen Sandalen, dessen Bändel um ihre Waden geschnürt waren, taten keinen Schritt.

Aber irgendwann gelang es ihr, ihre Starre zu lösen und mit einem ergebenen Seufzer, strich sie sich eine Strähne aus dem Gesicht. Tania hatte ihr eine ähnliche Frisur gemacht, wie vor zwei Tagen. Die zierlichen Ohrringe, ebenfalls in rose, stiessen sanft gegen ihren schlanken Hals. Schliesslich machte sie die Türe auf. Das strahlende Lächeln kam wie von alleine und sie sagte: "Guten Morgen Prinz Lares, schön Euch wieder zu sehen."

Das entsprach absolut der Wahrheit, in mehrerer Hinsicht. Er sah wirklich einfach nur gut aus und ihr Herz klopfte schon wieder wie verrückt. Dann sah sie den kleinen Strauss mit den hübschen weissen Blumen. Ob die für sie waren? Entsetzt starrte sie sie an. Am liebsten hätte sie die Türe zugeschlagen und im Zimmer verschanzt. Das hatte wirklich nicht von ihm erwartet.

[Kayne]

Vielleicht war sie gar nicht da? Warum kam es ihm nur so lange vor bis er Schritte hörte und die Türe geöffnet wurde? Natürlich vergaß er jeden noch so sorgfältig vorbereiteten Satz sobald er Siandra nur ansah. Sie wirkte so bezaubernd und ihm kam es geradezu lächerlich vor wie wenig er sie doch vor einer Minute geliebt hatte im Vergleich zu jetzt. Oder wie sehr er sie jetzt liebte im Vergleich zu einem Atemzug davor. Wie gerne er es ihr endlich gestanden hätte, er hatte das schreckliche Gefühl, nur noch diese einen Wörter lägen ihm auf der Zunge. Am besten sagte er rein gar nichts mehr. Wenn er ihr jetzt gleich vor die Füße fiel, würde er sie nur verschrecken und sie ihm sicher prompt die Türe vor der Nase zuschlagen, froh darüber noch rechtzeitig erkannt zu haben, mit was für einem Idioten sie beinahe spazieren gegangen wäre.

Doch sie strahlte ihn regelrecht an und schien wirklich froh zu sein, ihn zu sehen. Kayne konnte nicht anders als das wunderbare Lächeln von ihr zu erwidern.
"Ich freue mich auch euch wieder zu sehen, Lady Tharish", erwiderte er und blickte sie freundlich an. Wußte sie eigentlich wie wunderschön sie aussah, wenn sie lächelte? Ob er sie darauf hinweisen sollte? "Seid ihr soweit? Ach ja.. die Blumen sind für euch." Er hatte den Strauß in seinen Händen beinahe komplett vergessen, jetzt hielt er ihn ihr entgegen. Aber statt dass sie ihm die Blumen abnahm, ließ sie ihn weiter so mit ausgestrecktem Arm stehen und starrte den Strauß beinahe entsetzt an.
"Ähm, ich wußte nicht, ob ihr weiße mögt... oder lieber rote oder gelbe oder..." Er brach ab und sah Siandra leicht hiflos an. "Beim nächsten Mal bringe ich euch Blumen in eurer Lieblingsfarbe mit. Wenn ihr die mir verratet." Und wenn es überhaupt jemals ein nächstes Mal gibt... er hätte ihr keine Blumen mitbringen sollen, es war dumm gewesen. Vielleicht hatte sie dadurch doch bemerkt, was er für sie empfand und fühlte sich dadurch abgeschreckt, weil sie vielleicht nur reinen Spaß suchte. Und hier stand er mit Blumen. Warum holte er nicht gleich die Ringe raus?

[Siandra]

"Ein nächstes Mal?", krächzte sie entsetzt. Siandra war wie erstarrt. Da wagte er es gleich bei ihrem ersten Treffen Blumen mit zu nehmen. Dabei hatte er gar nicht den Eindruck gemacht, als ob er der Typ dafür wäre. Doch nun stand er vor ihr, fragte nach ihrer Lieblingsfarbe, damit er das nächste Mal Blumen in der richtigen Farbe mitbringen konnte. Nahm wie von selbst an, dass sie zusagen würde. Oder würde er es sich einfach nehmen und spielte nun nur ein grausames Spiel mit ihr?

Na, sie würde ihn auf keinen Fall in die Hotelsuite lassen. Doch geflohen war sie auch noch nicht vor ihm, auch wenn sie nahe daran war. Irgendwie schien sie zu hoffen, dass dies nur ein blöder Scherz war. "Ich dachte", brachte sie so knapp heraus. "Wir würden spazieren gehen."

[Kayne]

Sie schien geradezu schockiert darüber zu sein, dass er es überhaupt wagen konnte, ein nächstes Mal in Erwägung zu ziehen. Warum hatte er das erwähnt? Warum hatte er nicht seinen Mund halten können? Kayne wurde es immer unbehaglicher zumute, irgendetwas lief gerade mächtig schief und er hatte nicht die geringste Ahnung warum. Vielleicht erinnerten sie die Blumen an irgendwas oder irgendjemanden und sie hatte schlechte Erfahrungen gemacht. Kayne versuchte sich allerlei mögliche Erklärungen zusammen zu reimen, während sich seine Gedanken geradezu überschlugen.
Nun keimte doch Panik in ihm auf, dass sie noch ablehnen könnte mit spazieren zu gehen, dass sie die Türe zuschlug und nie mehr etwas mit ihm zu tun haben wollte, weil er so ein ungehobelter Klotz gewesen war und ihr weiße Blumen mitgebracht hatte.

Bei ihren nächsten Worten sah er Siandra einfach nur vollkommen verblüfft an. Was sollte das jetzt bedeuten?
"Ja... sicher. Ich hab euch doch gefragt, ob wir nicht spazieren gehen wollen. Was habt ihr denn gedacht?" Er deutete ein wenig linkisch hinter sich. "Ich.. ähm habe ein Ruderboot gemietet womit wir flußaufwärts fahren können. Die Gegend dort ist wirklich schön... manchmal male ich da die Landschaft."
Kayne sah wieder zu Siandra und ließ jetzt endlich die Blumen sinken. "Entschuldigung, wenn ich euch irgendwie verärgert haben sollte... die Blumen sollten nur eine nette Geste sein, aber anscheinend mögt ihr keine Blumen..." Er fühlte sich an ihre erste Begegnung erinnert, wo er sie auch durch irgendetwas verärgert hatte was ihm nicht einmal selbst klar gewesen war.
"Möchtet ihr immer noch mit mir spazieren gehen, Lady Tharish?", fragte er sie leise.

[Siandra]

Er wurde nun zusehends nervös und selbst Siandra begriff, dass es geschah, weil er sie nicht verstand. Er konnte unmöglich solch ein guter Schauspieler sein, um ihr diese Verwirrung vor zu täuschen. Also schien er ihr die Blumen nicht aus dem Grund gegeben zu haben, aus dem sie gedacht hatte. Langsam beruhigte sie sich wieder und rief sich in Erinnerung, dass sie nicht zu Hause war. Und vielleicht war es ja auch gar nicht so schlecht, Blumen von ihm an zu nehmen. Sie konnte sie ihm ja noch immer zurück geben, versicherte sie sich erschrocken über ihren eigenen Mut und Neugier.

Sie trat aus der Tür hinaus, schloss sie sachte hinter sich und nahm ihm die Blumen aus der Hand, wobei die ihrige seine kurz berührte. Ob es wohl genau so schön war, sie länger zu berühren? "Ja, ich möchte noch immer mit Euch spazieren gehen, Prinz Lares", antwortete sie freundlich und lächelte wieder schüchtern. Und sie wollte auch mit ihm im Ruderboot flussaufwärts fahren und schöne Landschaften bewundern. "Ihr habt mich nicht verärgert. Es dauerte nur etwas länger, bis ich die nette Geste verstanden habe und ich mag Blumen eigentlich sehr. Ich mag die vielen verschiedenen Farben und Formen. Aber Prinz Lares, ihr wart wohl noch nie in Pruul oder?" fragte sie schliesslich vollkommen vom Thema abweichend. Doch diese Frage beschäftigte sie sehr und sie musste sich Gewissheit verschaffen.

[Kayne]

Sie wollte. Kayne wußte nicht, wann er jemals zuletzt so erleichtert gewesen war. Siandra trat nach draußen auf den Gang und schloß die Türe hinter sich. Zu seiner Überraschung nahm sie ihm sogar die Blumen ab, womit er nicht mehr gerechnet hatte. Kurz berührten sich dabei ihre Hände. Ob er irgendwann einmal länger ihre Hand halten durfte?
Sie erklärte, dass sie immer noch mit ihm spazieren gehen wollte und er lächelte glücklich. Siandra räumte das Mißverständnis mit einigen Worten aus der Welt, auch wenn Kayne immer noch nicht so ganz wußte, was an einem Blumenstrauß so furchtbar mißzuverstehen war. Er war nur froh, dass sie nun doch mit ihm kam und gemeinsam verließen sie das Hotel.
Erst als sie ihn abrupt fragte, ob er je in Pruul gewesen war, blickte er sie leicht erstaunt an. Hatte die Sache mit dem Blumen etwas mit ihrer Heimat zu tun? Vielleicht war es da nicht üblich, die Blumen zu pflücken, weil es sicher nicht viele Plätze in dem heißen Land gab, wo sie überhaupt wuchsen.

"Nein, ich war leider noch nie in eurem Heimatland." Er lächelte verlegen. "Jetzt tuts mir leid, dass ich es noch nie war. Aber als halber Glacier habe ich ein wenig davor gescheut, dieses so heiße Land einmal zu besuchen. Irgendwann hole ich das sicher nach." Kayne blickte sie freundlich an und führte sie durch die Straßen zu einem etwas breiteren Kanal, wo das Ruderboot bereit stand. Es besaß nicht nur eine einzelne Ruderstange, sondern zwei lange Ruder, so dass er genug Kraft hatte, um gegen die leichte Strömung zu rudern, wenn sie die Stadt hinter sich lassen würden. Außerdem war das Boot ein bißchen größer als der Kahn des Schneiders. Ein abgedeckter Korb stand vorne und er hatte eine Decke zusammengefalten und auf die Sitzbank von Siandra gelegt.
"Darf ich euch ins Boot helfen?" Eigentlich wußten sie beide, dass sie dazu keine Hilfe brauchte, doch Kayne wollte einfach gerne noch einmal ihre Hand berühren. Er stieg selbst ins Boot, half ihr hinein und lächelte sie dabei an. Nur eine kurze rasche Berührung, doch es brachte ihn wieder einmal zum Verstummen. Kayne setzte sich, ergriff die beiden Ruder und steuerte das Boot nach draußen und weiter den Kanal entlang. Irgendwann würde er in den Fluß übergehen.
"Es wird ein wenig dauern bis wir dort sind. Klein-Terreille ist gar nicht mal so klein wie man meint. Aber irgendwie hab ich Wasser schon immer gemocht, weswegen ich wohl auch diese Stadt so sehr mag mit all ihren Kanälen..." Er sah ihr in die Augen und lächelte sacht. "Verratet ihr mir nun eure Lieblingsfarbe, Lady Tharish? Dann verrat ich euch auch meine... falls ihr sie wissen möchtet."
Er spannte seine Armmuskeln an, als er sich wieder zurückbeugte und weiterruderte. Wegen dem Rudern hatte er sich die hellblauen Hemdsärmel etwas hochgekrempelt und Wasser rann leicht von den Rudern über seine Unterarme, doch es machte ihm nichts aus.

[Siandra]

Sein Lächeln war wirklich überaus süss und sie erwiderte es herzlich. "Ja, das kann ich gut verstehen. Tania hält sich auch nicht all zu gerne an heissen Orten auf, wohingegen ich nicht gerade gerne an kalten bin. Und Pruul ist wirklich sehr schön, aber auch sehr gefährlich. Vielleicht solltet ihr da besser nicht hingehen, besonders jetzt nicht."

Sie liess sich gerne von ihm ins Boot helfen. Nun wo sie flache Sandalen trug, brauchte sie zwar erst recht keine Hilfe, aber es war einfach nur schön, wieder seine Hand zu berühren. So schön, dass sie ganz froh war, sich gleich auf eine Bank mit einer Decke niederlassen zu können. Natürlich so, dass sie Kayne ansehen konnte.

Fasziniert betrachtete sie, wie sich seine Armmuskeln beim Rudern anspannten. Wie sich das wohl anfühlen würde, wenn sie sie berührte? "Ja, ich mag Wasser auch sehr. Da ich ja aus einer Wüste komme sowieso. Es ist etwas sehr wertvolles. Und ja, ich möchte gerne Eure Lieblingsfarbe wissen." Sie überlegte kurz. "Bis vor kurzem dachte ich, rot sei meine Lieblingsfarbe, doch als ich den Stoff für das Kleid gesehen haben... Falls man das so sagen kann, dann ist Feuer unter einem Sternenhimmel meine Lieblingsfarbe." Das hörte sich jetzt ja vielleicht kindisch an. Verlegen senkte sie den Kopf.

[Kayne]

Er merkte nicht wie sie ihn betrachtete, während er ruderte, da er auch nur Augen für sie hatte und sie ansah. Er war unglaublich froh, dass sie nun doch mit gekommen war, einfach weil es ein schöner Tag war und mit ihr im Boot zu sitzen und zu reden.. es gefiel ihm, er hätte gerne mehr solcher Tage mit ihr verbracht. Die Spitze des Bootes pflügte leicht durchs Wasser, sie kamen an den letzten Häuserzeilen der Stadt vorbei und allmählich wurde die Szenerie leicht dorfartig, nur noch vereinzelt waren zusammenstehende Häuser zu sehen und zwischendrin schimmerte das Grün einiger Gärten hindurch.
Siandra gestand ihm, dass sie rot immer für ihre Lieblingsgefarbe gehalten hatte, es nun aber Feuer unter einem Sternenhimmel war. Kayne lächelte sie an.

"Das ist.. süß." Er hatte eigentlich 'schön' sagen wollen, aber nun waren doch seine wahren Gedanken heraus gerutscht. "Ich meine, so eine spezielle Farbe zu mögen..." Nun war er leicht verlegen. "Ich mag blau sehr gerne. Ein helles klares Blau wie gefrorene Eisspitzen an denen Sonnenstrahlen glitzern. Wart ihr schon einmal in Glacia? Es ist wunderschön dort, selbst wenn es so kalt ist." Vielleicht war sie ja einmal mit Tania dort gewesen. Kayne hätte Siandra gerne seine Heimat gezeigt. Er fragte sich, warum sie so hervorgehoben hatte, dass es gefährlich in Pruul war.
Der Kanal mündete nun endlich in den Fluß und wurde schmaler, dafür war die Strömung stärker. Kayne sah einer Ente und ihren vielen kleinen Entenkindern zu wie sie sich im Schilf versteckten und machte auch Siandra darauf aufmerksam.
"Bald sind wir da, wir haben die Stadt schon hinter uns gelassen." Zwar lag sie in seinem Rücken, doch er wußte, dass es ein schöner Anblick war zu sehen wie die Häuser und Dächer langsam kleiner wurden und man mehr und mehr in die Natur vorstieß.
"Falls ihr Hunger habt oder etwas trinken wollt, ich hab einiges in den Korb dort gepackt." Er lächelte leicht vergnügt. "Auch Sterne." Sie würde sicher wissen, was er damit meinte.

[Siandra]

Es war gemütlich, einfach so auf dem Wasser zu treiben. Sie muste ja schliesslich nicht rudern. Aber dann sah sie ihn etwas empört an. Eine Lieblingsfarbe zu haben war süss? Immerhin hatte er sie danach gefragt. Doch er schien es nicht böse gemeint zu haben, so verlegen wie er auf einmal wirkte. Beinahe hätte sie gesagt, dass er süss sei. Zum Glück erzählte er ihr nun von seiner Lieblingsfarbe. "Nein, ich war noch nie in Glacia", meinte sie schliesslich bedauernd den Kopf schüttelnd. "So schnell werden wir da wohl auch nicht hingehen können. Aber Tania hat mir viele schöne Bilder aus ihrer Erinnerung von da gezeigt."

Begeistert sah sie der Ente mit ihren Kücken nach. Die waren einfach zu niedlich. Am liebsten hätte sie sie geknuddelt. Aber dann wurde ihr Blick von der langsam immer kleiner werdenden Stadt in Bann gezogen. Sie entrückte und wurde irgendwie unwirklich und märchenhaft. "Ich bin ja schon gespannt darauf, wohin Ihr mich entführt", murmelte sie verträumt.

Eigentlich hatte sie ja gar keinen Hunger, doch als er die Sterne erwähnte fing sie an zu strahlen. Er hatte sich an ihren Marktbesuch genau erinnert und etwas davon mitgebracht. Doch ein wenig Sorgen, dass er wegen ihr zu viel Geld ausgegeben hatte, machte sie sich schon. Aber sie wollte seine Geste nicht schon wieder verderben und suchte deshalb in dem Korb nach einer dieser Früchte. Gefunden, schnitt sie eine in kleine Scheiben, so dass sie mehrere dieser Sterne hatte. Erst naschte sie einen selber davon. Den nächsten hielt sie ihm vor den Mund: "Möchtet ihr auch einen Stern?"

[Kayne]

So schnell würden sie da auch nicht hingehen können. Warum konnten sie das nicht, fragte sich Kayne, als ihm Siandra erzählte, dass sie noch nie in Glacia gewesen war. Vielleicht hatte es etwas mit ihrer Freundin zu tun. Ihm wurde bewußt, dass er noch viel zu wenig über Siandra wußte.
"Ihr beide reist wohl viel in der Welt herum...", stellte er fest und er hätte gerne gefragt, woher sie sich dies leisten konnten, vielleicht hatte eine von beiden reiche Eltern, doch die Frage wäre wohl mehr als unpassend gewesen.
"An einen Ort, der euch hoffentlich auch so sehr gefällt wie mir", gestand Kayne, als Siandra verträumt die Umgebung betrachtete. Entführt... warum hatte sie nur diesen Ausdruck gewählt? Obwohl er sich gerne als der Prinz sah, der sie in eine traumhafte Märchenwelt entführte. Ein schöner Traum aus dem sie nie mehr aufwachen würden... ja, ein Traum, das ist alles was du dir hier zusammen fantasierst, ermahnte ihn seine Vernunft. Und durfte er nicht einmal träumen?

Ihr strahlendes Lächeln bestätigte ihn wieder darin, denn ein wohliger Schauer lief ihm über den Rücken. Er liebte es, sie zu erfreuen und sie glücklich zu machen. Kayne sah ihr zu wie sie die Sternfrucht in kleine Sterne zerschnitt, während er gemächlich weiterruderte. Nun lagen die letzten Häuser hinter ihnen und der Fluß schlängelte sich määndernd durch die Au. Zu beiden Seiten waren hügelige Wiesen mit hohem Gras und am Ufer wuchsen Weiden, die ihre langen silbrigblättrigen Zweige im Wasser tränkten und vereinzelt waren Erlen zu sehen.
Schließlich hielt ihm Siandra ebenfalls einen Stern hin und Kayne grinste leicht verschmitzt.
"Ich würde schon gerne, aber ich muss doch weiterrudern." Da sie ihm den Stern aber schon so einladend vor den Mund hielt, beugte er sich beim nächsten Rudertakt einfach ein wenig weiter vor, biss ein Stück ab und lehnte sich dann rasch wieder zurück, als er weiterruderte. "So geht es natürlich auch."

In dem Moment kamen sie um eine Biegung des Flusses und sie gelangten zu einem ersten Ausläufer des Auwaldes. Zu beiden Seiten standen große Weiden und Kirschbäume, die mit ihren Ästen bis weit über den Fluss ragten und so das Licht auch ein wenig dämpften. Überall auf dem Wasser trieben die weißen Kirschblüten wie kleine Seerosen, die teilweise durchbrochen von den Schatten der Äste und Zweige wurde.
Kayne sagte kein einziges Wort, sondern ließ den verträumten Ort einfach auf Siandra wirken. Noch nie hatte er hierher jemanden mitgenommen und irgendwie war es für ihn schon etwas besonderes. Er ruderte das Boot ein wenig in die Mitte und drehte es, so dass Siandra die bessere Aussicht hatte. Dann legte er die Ruder beiseite und konnte sich zum ersten Mal ausruhen.
"Sonst bin ich immer alleine hier...", sagte er nach einer ganzen Weile, "Es ist als ob man plötzlich in einer vollkommen anderen Welt ist..." Leichter Wind ließ die Blätter der Bäume rascheln und einige weitere Blüten rieselten nieder. "Ich hab es schon mindestens dutzende Male gezeichnet." Vielleicht würde er es noch ein letztes Mal zeichnen... mit einem Boot darin...

[Siandra]

Die letzten Häuser verschwanden, wurden von Bäumen abgelöst, die ihr teilweise noch immer fremd waren. Das sie Beide viel in der Welt herumreisten quittierte sie nur mit einem abwesenden Nicken. Dann schnappte er sich mit einem verschmitzten Grinsen den Stern aus ihrer Hand und sie lachte hell auf. Sogleich schnitt sie einen neuen ab, um ihn weiter damit zu füttern.

Aber da gelangten sie in eine vollkommen andere Welt. Wunderschäne Bäume säumten das Ufer, faszinierende Blumen, trieben auf dem Wasser. Was er zu ihr sagte, bekam sie nur entfernt mit. Voller Staunen und kindlicher Neugier sah sie sich um, fühlte sich wie verzaubert, den Stern noch immer in ihrer Hand. Es war wunderschön hier. "Habt ihr mich in ein Märchen entführt?", hauchte sie schliesslich nach langem Schweigen ehrfürchtig.

[Kayne]

Er lächelte und war irgendwie berührt davon, dass es Siandra so sehr gefiel.
"Ich würde mir eigentlich viel mehr wünschen, dies wäre die Wirklichkeit", sagte Kayne ebenso leise und sah sie an. "Aber der Ort hier kommt mir manchmal auch mehr wie ein Märchen vor, das stimmt..."
Er sah vielmehr ihr dabei zu wie sie sich umblickte und Kayne hatte somit auch überhaupt keine Eile weiterzurudern. Vielleicht konnten sie ein wenig hierbleiben, sich leise unterhalten und ansonsten nur den malerischen Ort auf sich wirken lassen.

"Lady Tharish.. darf ich euch etwas fragen? Ich weiß, ich habe kein Recht dazu... aber.." Er begann wieder rumzudrucksen, doch seit dem Hotel hatte es ihm keine Ruhe gelassen. "Warum wolltet ihr wissen, ob ich schon einmal in Pruul war? Ich.. naja, ich hatte irgendwie das Gefühl, ich hätte etwas falsch gemacht mit den Blumen und bei euch möchte ich eigentlich nichts falsch machen.. ich würde gerne wissen was es war, damit es mir nicht noch einmal passiert."
Er lächelte sie scheu an und hoffte, sie würde das nicht falsch verstehen.

[Siandra]

Wirklichkeit, Märchen, es war nicht wichtig. Es zählte allein, dass sie hier war. Dass sie diesen wunderschönen Ort geniessen konnte und das mit Kayne. Aber dann riss er sie aus ihrer Träumerei, mit seiner Frage. Erst druckste er wieder wie im Hotel unsicher herum und sie lächelte ihn ermunternd an. Er sollte seine Frage ruhig stellen.

Doch zu ihrem entsetzen stellte er ein Frage, die ihr äusserst unangenehm zu beanworten war. Hastig senkte sie ihren Blick. Kurz sah sie aber nochmals verlegen zu ihm hoch und bemerkte, wie er sie scheu anlächelte. Er schien genau so unsicher zu sein wie sie und so brachte sie es nicht übers Herz zu schweigen, auch wenn es ihr überaus schwerfiel, dass Missverständnis zu klären.

"Ich wollte... Ich wollte wissen, ob ihr schon mal ind Pruul gewesen seid, Prinz Lares, weil es mir darüber Aufschluss geben sollte, in wie weit sie mit den gebräuchen der Wüstenstämme vertraut sind", begann sie stammelnd zu erklären. "Ich bin nämlich in so einem Stamm aufgewachsen. Mit den Blumen habt ihr nichts falsch gemacht. Zumindest hier nicht, aber in meiner Heimat... aber da sind wir ja nicht."

Sie geriet immer mehr ins Stottern und wurde rot und röter. Doch sie versuchte sich zusammen zu reissen und ihm alles zu erklären. Sie fand, dass er das verdient hätte. "Also bei mir zu Hause in der Wüste sind Blumen äusserst selten und kostbar. Sie blühen nur für kurze Zeit, wenn es gerade geregnet hat. Und so schenkt man sich gegenseitig nur sehr selten Blumen. Genauer gesagt, schenkt man sich Blumen nur zu ganz speziellen Augenblicken, um sich etwas bestimmtes zu sagen." Sie atmete tief durch. Sie würde es schaffen, ihm dies zu sagen, ganz bestimmt. Nur konnte sie ihm dabei nicht in die Augen sehen. "Man... man will damit sagen, dass man... dass man mit dem Partner... dass man mit ihm ein..." Na los, du schaffst es! "Dass man mit ihm ein Kind haben möchte, oder zumindest mit ihm schlafen. Je nach dem, wie weit man in der Beziehung ist", platzte es schliesslich aus ihr heraus.

[Kayne]

Gebräuche der Wüstenstämme? Seine Verwirrung stieg immer weiter und warum fiel es Siandra nur so schwer, darüber zu sprechen? Das klang ja geradeso, als wären Blumen dort etwas sehr dämonisches. Erst als sie weitererzählte, bemerkte Kayne, dass Blumen auch in Pruul etwas wunderschönes schienen, wenn sie dort auch eine andere Bedeutung hatten.
Nur was für eine Bedeutung, das wollte Siandra noch nicht über die Lippen kommen. Dann wurde sie sogar noch rot und sah besonders niedlich aus.
"Um sich etwas zu sagen?", fragte er zögernd nach, als sie zuerst nicht weitersprach. Was hatte er mit seiner für ihn an sich harmlosen Geste eigentlich gesagt? Dann platzte Siandra plötzlich damit heraus und nun war es an Kayne sie mehr als nur verblüfft anzuschauen und leicht rot zu werden.
"Das.. das habt ihr gedacht? Dass ich äh.. ein Kind mit euch... also..." Rasch blickte er wieder nach unten. Hätte er gewußt, dass so etwas dahinter steckte, hätte er am liebsten überhaupt nicht nachgefragt. "Also nein.. das ähm hatte ich nicht mit den Blumen sagen wollen." Nicht, dass er überhaupt nicht daran gedacht hätte wie es wäre ihren Körper zu berühren und mit ihr zu schlafen. Aber er hatte versucht die Gedanken beiseite zu schieben.

Schweigen stellte sich ein. Wie hätte er nach der Offenbarung noch irgendetwas sagen sollen? Und dann, mit einem Male, ohne dass er weiter darüber nachdachte, fischte er eine der Blüten aus dem Wasser und hielt sie in seiner Handfläche.
"Und sagen wir... wenn... wenn ich euch nur eine einzelne, nur eine einzige Blume schenken würde.." Kayne sah ihr in die Augen. "Würde das dann vielleicht bedeuten, dass ich euch nur... küssen möchte?", fragte er leise.
Sein Herz ging wie wild, immer noch blickte er Siandra an. Man hörte nichts außer das Rascheln der Blätter und das Murmeln des Flusses..

[Siandra]

Schüchtern blickte sie ihn an. Ihre Erklärung schien ihn ganz schön aus der Bahn geworfen zu haben und so schwiegen sie sich eine Zeit lang einfach nur an. Schliesslich langte er jedoch ins Wasser und fischte eine zarte, kleine, weisse Blüte heraus, die er ihr in seiner Handfläche hinhielt.

Er wollte sie küssen. Hier, so abgelegen, weit entfernt von irgend einem Menschen, der ihr helfen konnte. Einen Moment lang, sah sie ihn panisch an, doch gleich darauf verschwand der Ausdruck wieder. Wenn sie um Hilfe rief, wäre Tania augenblicklich hier. Zudem musste sie wirklich langsam mutiger werden, was Männer betraf. Ausserdem konnte sie gut küssen. Das wusste sie. Soviel hatte Tania ihr schon beigebracht. Aber wieso sprang ihr Herz noch immer wie verrückt in ihr auf und ab, so dass sie meinte, ihr Brustkorb müsse zerspringen?

Sie nickte verhalten. "Nun, da ihr mir das gesagt habt, ja", antwortete sie ebenso leise, als hätte sie Angst den friedlichen Ort durch lautes sprechen zu stören. "Und es würde bedeuten, dass ich von euch geküsst werden möchte, wenn ich die Blume von euch annehme." Das tat sie allerdings noch nicht. "Ich dachte allerdings nicht, dass ihr ein Kind mit mir haben wollt, sondern viel mehr, dass ihr einfach nur mit mir ins Bett steigen wollt." Das war ihr irgendwie wichtig, dass dies geklärt wurde. Na wenigstens hatte sie nicht mehr so Probleme offen über Sex zu sprechen. Es hatte schon Vorteile, mit einer ehemaligen Hure unterwegs zu sein, mal abgesehen davon, dass sie ihre beste Freundin war. "Und das will ich nicht." Siandra zögerte noch einmal kurz, nahm dann aber die Blüte aus seiner Hand und steckte sie sich ins Haar. Nervös blickte sie ihn an. Wie würde er jetzt darauf reagieren? Würde er sie nun tatsächlich küssen?

[Kayne]

Er liebte sie wirklich sehr, das tat er, aber wenn sie noch ein wenig länger mit ihren Antworten brauchen würde, würde er gewiss noch durchdrehen. Schließlich sprach sie doch leise weiter und doch steigerte es nur seine Nervösität. Wollte sie von ihm geküsst werden? Warum hatte er das überhaupt gesagt? Warum dachte er nicht einmal nach?
Dass er einfach mit ihr ins Bett steigen wollte? Kayne riss die Augen auf. Dass war so ungefähr das letzte, was er wollte. Okay, nicht das letzte, aber er wollte es nicht einfach nur so tun, sie verführen, mit ihr schlafen und dann aus ihrem Leben wieder verschwinden. Vielmehr hatte er gedacht, sie wolle das.. mit all ihrer Männerjagd. Was er wollte war... ja, was? Mit ihr zusammen sein, sie lieben zu dürfen... wenigstens etwas und so weit wie sie es zulassen würde. Nur wie konnte er es ihr sagen, wenn sie glaubte, er wolle nur...

Und dann nahm sie langsam die Blume aus seiner Hand und steckte sie sich behutsam ins Haar. Er erwiderte ihren Blick, mindestens ebenso aufgewühlt. Einmal mehr herrschte magisches Schweigen.
"Ich würde niemals etwas tun, was ihr nicht möchtet...", gestand er ihr leise, aber voller Eindringlichkeit. "Alles was ich wollte, war mit euch hierher zu kommen und zu hoffen, dass ihr ein wenig Zeit mit mir verbringt... es.. es genügt mir bereits, wenn ihr mich nur anseht, weil es..." Er konnte nicht weitersprechen, brach mitten drin ab. Weil es das wunderschönste Gefühl war, was er seit langem empfunden hatte. Doch statt dass er dies sagte, beugte er sich langsam vor, streichelte sacht mit seinen Fingerspitzen über ihre Wange und küsste dann überaus zärtlich ihre Lippen, während er das Gefühl hatte innerlich zerspringen zu wollen.

[Siandra]

Sie begann zu zittert, innerlich. Sie hatte seine Blume angnommen, sich sogar ins Haar gesteckt. Wieso tat er jetzt nichts? War das nur ein Witz gewesen? Wenigstens etwas sagen könnte er doch. Es dauerte eine scheinbare Ewigkeit, bis er zu sprechen anhob. Erwartungsvoll und zum zerreissen gespannt sah sie ihn an.

Er würde niemals etwas tun, was sie nicht möchte. Es war, als fiele ihr einen Stein vom Herzen. Er hatte das so inbrünstig gesagt, es musste einfach die Wahrheit sein. Nun würde sie wohl viel gelöster mit ihm umgehen können, jetzt da dies geklärt war. Er würde niemals etwas tun, was sie nicht wollte. Aber ich will doch von dir geküsst werden. Nun mach schon! Ich werde sonst noch wahnsinnig. Was er sonst noch so gesagt hatte, verstand sie nicht ganz. Hatte es gar nicht wirklich mitbekommen.

Dann, endlich hörte er auf zu sprechen und beugte sich vor. Ihr Herz schlug immer wilder. Keine Angst, du kannst küssen und er will dich nicht bedrängen. Sacht streichelte er mit seinen Fingerspitzen über ihre Wange. Die Schmetterlinge in ihrem Bauch flatterten so wild, dass es schon fast weh tat. Und schliesslich berührten seine weichen, sinnlichen Lippen die ihren voller Zärtlichkeit. Es war so schön, dass Siandra das Gefühl hatte zu fliegen. Sie wagte es nicht sich zu rühren, da sie sonst den wundervollen Augenblick zerstören konnte. Erwiderte nur sanft seinen unglaublichen Kuss.

[Kayne]

Sie erwiderte den Kuss so liebevoll und sanft, dass Kayne nun erst recht glaubte, er würde mit ihr schweben. Ein Augenblick dehnte sich zu einer Ewigkeit aus von der er betete, sie würde nie aufhören. Am Ende löste er sich doch zaghaft von ihr und blickte ihr tief in die Augen. Ich liebe Dich, ich liebe Dich, ich liebe Dich. Die Worte spiegelten sich in seinen goldenen glänzenden Augen wieder, lagen auf seinen Lippen.
Kayne lächelte Siandra an, konnte nicht aufhören zärtlich ihr Gesicht zu streicheln, dann zog er seine Hand langsam zurück. "Ich hoffe, mir gehen niemals die Blumen aus..." Sein Lächeln bekam etwas verschmitztes, doch hauptsächlich war er einfach nur überglücklich, dass sie sich geküsst hatten. "Ich würde mich freuen, wenn ihr mich einfach nur Kayne nennt..."

Irgendwie konnte er auch nicht damit aufhören sie anzusehen und zu strahlen. Hör auf so viel darein zu lesen, es war nur ein Kuss. Aber ein so wunderschöner... er mußte doch einfach irgendetwas zu bedeuten haben.
"Ich möchte euch noch etwas sagen..." Bevor er wieder den Mut verlor. Kayne atmete tief durch. "Ich würde das niemals machen.. niemals.. wenn es mir nicht etwas bedeuten würde..."
Er sah zu Boden und hoffte, dass sie verstehen würde. Weiter würde er nicht gehen ohne dass nicht zumindest die leise Hoffnung darauf bestand, dass es Siandra ebenfalls etwas bedeutete.

[Siandra]

Er löste sich viel zu früh von ihr. Von ihr aus hätte dieser Kuss nie enden müssen. Dann blickte er ihr tief ihn die Augen und sie verlor sich in dem Gold. Siandra sah, das darin irgend etwas geschrieben stand. Etwas ganz wichtiges und nur für sie bestimmt. Doch sie konnte es nicht lesen, erkannte die Worte nicht.

Als er meinte, er hoffe, dass ihm die Blumen niemals ausgehen würden, zuckte sie innerlich zusammen. Aber gleich darauf schalt sie sich selbst. Das hiess doch nur, dass er sie gerne noch einmal Küssen würde und sie lächelte ihn ebenfalls verschmitzt an.

Dann sagte er etwas, was sie sich so ersehnt und erhofft hatte. Der Kuss war ihm wichtig. Es war nicht einfach nur ein Spass, ein Spiel. "Ich habe das schon viele Male gemacht, ohne dass es mir auch nur das geringste bedeutet hätte", sagte sie mit einer Spur von Trauer. Erschrocken starrte sie ihn an, wie er zu Boden sah. Weshalb hatte sie das nun gesagt? Weil sie ehrlich zu ihm sein wollte. Aber jetzt? Und so?

Sie tauchte ihre Hand in das Wasser, fischte ebenfalls eine Blüte heraus und hielt sie ihm so ihn, dass er sie sehen musste, friedlich daliegend in ihrer offenen, nassen Handfläche. "Aber ich habe noch keinem Mann eine Blume gegeben, Kayne", hauchte sie kaum hörbar. Würde er so verstehen, wie unglaublich wichtig es ihr war? Wie sehr sie ihn mochte? Auch wenn ihr das selber noch gar nicht so klar war.