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Rückkehr der Erinnerungen





Rückkehr der Erinnerungen

Beitragvon Darken » Fr 17. Feb 2023, 20:23

Als sie vor sich wieder die grünen Bäume sahen, so hätte vielleicht jeder Fremde dort nur eine grüne, undurchdringliche Wand gesehen, aber für Jonael wirkte es offen und einladend. Neben den Dea al Mon sah auch er sehnsüchtig und erleichtert zu der Heimat, die jetzt in greifbarer Nähe lag. Sie ritten das letzte Stück und sollten Dea al Mon erst am nächsten Tag erreichen. Im Laufe der längeren Reise hatte der Jüngling sich an das Reiten gewöhnen können. Er war froh gewesen von Glacia aufbrechen zu können. Zwar war es dort sehr interessant, aber er wollte endlich seine Erinnerungen wiederhaben und hoffte, dann würde sich vieles klären.
Nicht selten verfolgten ihn erotische Fantasien bis in die Träume. Jonael fühlte sich unruhig und voller Energien, die in seinem jugendlichen Körper herumwuselten und -tobten. Das mischte sich nahtlos mit seinen ernsteren Überlegungen und Sorgen ab. Mit Lia verstand er sich gut, doch er fragte sich, ob sich das ändern würde sobald sie wieder alles wußte. Sie hatte ihm so schlimme Dinge vorgeworfen, die er noch nichtmal alle verstand.

Nachdem sie die Pferde bei einer Poststelle in der Nähe des Waldes abgegeben hatten, reisten sie zu Fuß weiter. Dea al Mon empfing sie fürsorglich, Jonael ging so sicher wie seine Begleiter über den Waldboden, lauschte den Geräuschen um sie herum. So fremd, so furchtbar vertraut...
Das grün gefilterte Licht umfing sie und bald waren sie nicht mehr allein. Ein Jonael unbekannter Dea al Mon kam auf sie zu und nahm Lia sofort in eine kräftige Umarmung in der die Heilerin - auch zu Jonaels Bestürzung - in heillose Tränen ausbrach.
Betreten stand der junge Prinz daneben, wagte nicht näher zu kommen. Er war an alle dem schuld. Der Dea al Mon tat sein bestes um Lia zu trösten. Zu sechst brachen sie dann auf und gingen zur Stadt in den Bäumen, um Eoshan aufzusuchen. Jonael schwieg, beobachtete alles mit großen Augen. Sein Herz klopfte schneller, als sie einen der Holzaufzüge nahmen, um in eines der oberen Stockwerke der mächtigen Bäume zu gelangen. Was wenn er jemanden begegnete, die er kannte? Merion vielleicht... aber Jonael kannte ihn nicht.
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von Anzeige » Fr 17. Feb 2023, 20:23

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Re: Rückkehr der Erinnerungen

Beitragvon Eoshan » Fr 17. Feb 2023, 20:25

Die vergangenen Wochen waren nicht ruhig gewesen. Eoshan hatte sich viele Vorwürfe gemacht. Vorwürfe, dass sie Lia hatte gehen lassen, Vorwürfe, dass sie Minan hatte gehen lassen, dass sie ihn hatte unwissend gehen lassen und und und. Es kam ihr alles so falsch vor. Aber trotzdem war ihr klar, dass es der einzige Weg gewesen war. Lia hatte für eine Weile aus Dea al Mon heraus gemusst und Minan war der einzige gewesen, der sie wieder hatte zurück holen können.

Nun erwartete sie die Heilerin und ihren jüngeren Bruder im Geiste wieder zurück. Sie hatte Ryak an die Grenze geschickt und ihm gesagt, dass er Lia und Minan so schnell wie möglich zu ihr bringen sollte. Auch, dass er Minan dieses Mal mit Jonael ansprechen und vorallem dafür sorgen sollte, dass ihnen niemand in der Stadt begegnete. Wobei sie natürlich auch den Stadtbewohnern gesagt hatte, dass sie sich für eine gewisse Zeit von dem Weg des Landenetzes zu ihrem Salon fernhalten sollten.
Ganz besonders ernst hatte sie mit Merion gesprochen. Der junge Krieger war scheu zu ihr gekommen und hatte sie herzerweichend darum gebeten, dass er Minan an der Grenze abholen durfte. Eoshan war sich so grausam und kaltherzig vorgekommen. Doch sie wollte vermeiden, dass jemand den jungen Prinzen mit seiner brutalen Vergangenheit konfrontierte. Auch wusste sie nicht, wie Minan sich das selber gedacht hatte. Ob Jonael nun einfach wieder einschlafen sollte oder ob man ihm alles offenbaren würde.

So sass sie auf dem Balkon ihres Salons an den Stamm des Baumes gelehnt und versuchte Ruhe zu finden, um für Jonael die richtigen Worte zu haben. Naischa hatte ihr allerlei Leckereien hochgebracht, aber nichts süsses, da ihr Bruder keine Süssigkeiten mochte. Und schliesslich waren sie da. Eoshan spürte ihre Signaturen augenblicklich stärker, als sie sich in der Stadt befanden, spürte, wie sie näher kamen.

Ryak sollte sich diesen Abend noch um Lia kümmern. Eoshan würde sie und auch Karon morgen empfangen und sich um ihre Netze kümmern. Heute wollte sie sich ganz Jonael widmen, weswegen Ryak ihn zu ihr hochschicken sollte. Es dauerte auch gar nicht mehr lange, bis es leise an der Tür klopfte. Eigentlich hatte Eoshan ihn herein rufen und ihn ruhig begrüssen wollen. Hatte ihm Zeit und Ruhe geben wollen. Doch sie hatte ihn so vermisst und reagierte entsprechend impulsiv. Noch bevor sie sich im klaren war, dass sie nicht so handelte wie geplant, hatte sie auch schon die Türe aufgerissen und Jonael innig umarmt.
"Willkommen zurück, kleiner Bruder", rief sie glücklich, drückte ihn fest an sich. "Dunkelheit, ich habe dich so vermisst und ich bin so froh, dass dir nichts geschehen ist. Dir geht es doch gut oder?" Sie löste sich von ihm und musterte ihn kritisch, ob es ihm auch wirklich gut ginge. "Komm rein. Magst du dich auf den Balkon setzen? Naischa hat uns ein paar Knabbereien hochgebracht. Hast du Hunger? Na komm erstmal rein." Aufgedreht zog sie den Prinzen zu sich ins Zimmer, liess die Türe ins Schloss fallen und schob Jonael weiter auf den Balkon, schenkte ihnen beiden Limonade ein.
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Re: Rückkehr der Erinnerungen

Beitragvon Darken » Fr 17. Feb 2023, 20:25

Beim großen Hauptgebäude, das sich mit der natürlichen Umgebung des Waldes so stark verband, dass es so wirkte, als wäre es schon immer da gewesen, mußte Jonael sich von den anderen trennen. Der Mann, der anscheinend Ryak hieß, meinte, dass Eoshan ihn erwarten würde. Er würde sich derweil um Lia kümmern, die immer noch ein wenig aufgelöst wirkte.
Scheu sah der Jüngling zu ihr. "Ich hoffe, alles klärt sich auf...", murmelte er. Ob die Heilerin ihm böse und sauer sein würde sobald sie beide wieder alles wußten? Nervös und angespannt schritt er durch die hellen Gänge. Der Weg war ihm vertraut, er kam sogar an der Tür zu seinen Zimmern vorbei und stellte kurz seine Tasche dort ab. Jonael glaubte nicht mehr, dass er hier nur zu Gast war, es fühlte sich mehr so an, als wäre er schon ewig in Dea al Mon. Das Gefühl war stetig gewachsen, seitdem sie wieder hier waren. Aber warum war er dann kein Dea al Mon? Wo war seine Familie? Jonael strich sich über die Stelle seiner linken Schulter, wo einmal ein Arm gewesen sein mußte. Das war alles nicht richtig...

Zaghaft klopfte er bei den Räumlichkeiten der Königin an und schreckte prompt überrascht zusammen, als wenig später die Türe regelrecht aufgerissen wurde und Eoshan ihn fest umarmte. Jonael erstarrte zunächst unwillkürlich.
"Keine Luft", japste er, als sie ihn immer noch so fest an sich drückte. Einerseits war es ihm unangenehm so viel Nähe zu haben, anderseits strömten dabei ganz sanfte, schöne Gefühle durch ihn hindurch. "Kleiner Bruder?" War er doch ein Dea al Mon? Aber seine Ohren waren nicht spitz.
"Ja, mir gehts gut", bestätigte er und rückte seine Kleidung zurecht, nachdem Eoshan ihn losgelassen hatte.
Die Dea al Mon mit dem wunderschönen, silbernem Haar plauderte in einem durch. Ehe Jonael es sich versah wurde er überschwenglich in den Raum gezerrt und zum Balkon geschoben. "He, ich kann das alleine", beschwerte der Jugendliche sich. Noch ein bißchen überrumpelt, saß er dann auf dem Balkon auf einer gepolsterten Bank aus Weidengeflecht, zog die Beine an und lümmelte sich recht bald gemütlich auf dem schattigen Plätzchen unter einigen grünblättrigen Ästen. Instinktiv hatte er den Ort gewählt, wo er gerne saß, wenn er bei ihr war.
"Ich hab Lia gefunden und zurückgebracht", sagte er. "Sie hat geweint als wir angekommen sind..." Seine schlanken Finger strichen über das Holz. "Bekommen wir jetzt beide unsere Erinnerungen wieder? Sie wußte auch nicht mehr alles... aber sie hat mir von... ähm... Merion erzählt." Jonael wurde kurz rot.
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Re: Rückkehr der Erinnerungen

Beitragvon Eoshan » Fr 17. Feb 2023, 20:27

Bald darauf sassen sie beide gemütlich auf der gepolsterten Bank aus Weidengeflecht auf dem Balkon, hatten ein Glas Limonade in der Hand und leckere belegte Brote vor sich. Doch wirklich Gedanken hatten sie für das Essen keine. Jonael versuchte Klarheit zu finden und Eoshan suchte nach einem Weg, wie sie ihm die geben konnte. Bemerkte mit einem wehmütigen Lächeln, wie er instinktiv wieder sein Lieblingsplätzchen hier auf dem Balkon gewählt hatte, obwohl er vorhin hatte fragen müssen, was es mit dem Kleiner Bruder auf sich hatte.

"Ich bin sehr stolz auf dich und bin dir dankbar, dass du das geschafft hast", lächelte Eoshan den Prinzen lieb an. "Ich glaube, Liasanya hat in letzter Zeit viel durch gemacht und nun wo sie wieder in Sicherheit des Waldes ist, hat die Anspannung nachgelassen. Da passiert es manchmal, dass man dann weint. Ob man will oder nicht." Sie sprach Jonael aufmunternd zu, doch sie machte sich natürlich auch sorgen um die Heilerin.
"Ich werde mich morgen um sie und Karon kümmern, damit das Netz wegkommt. Doch erst wollte ich mich mit dir treffen, Jonael", erklärte sie sanft. "Deswegen habe ich Merion auch noch nicht erlaubt, dich zu treffen. Er hat auch schon mehrmals nach dir gefragt. Denn bei dir ist alles so viel anders als bei Lia und ich weiss gar nicht, was ich dir sagen soll. Du hast deine Erinnerungen nämlich nicht verloren. Du hast nie welche gehabt. Zumindest nicht solche an ein ganzes Leben. Und dann gibt es da noch einen jungen Mann in deinem Leben, der sehr viel dafür getan hat, damit du keine schlechten Erinnerungen hast. Damit du einfach nur glücklich sein kannst. Deswegen möchte ich dir eigentlich nichts aufbürden, was dich nur teilweise betrifft und du nicht brauchst um weiterhin ein schönes und fröhliches Leben zu führen. Kannst du das verstehen, Jonael?"
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Re: Rückkehr der Erinnerungen

Beitragvon Darken » Fr 17. Feb 2023, 20:28

Jonael wagte leicht zu lächeln, als Eoshan ihm sagte, sie wäre stolz auf ihn. Warum fühlte sich das so gut an? Die Dea al Mon erklärte ihm auch, warum Lia vermutlich begonnen hatte zu weinen. Dann war es vielleicht nicht nur wegen ihm?
"Ich hoffe, wir können uns wieder vertragen... auch wenn ich gar nicht weiß weswegen. Sie war zunächst ganz wütend auf mich, als wir uns in Glacia gesehen haben, aber dann nicht mehr, weil ich ihr gesagt habe, dass ich nichts mehr davon weiß..." Er ließ den Kopf kurz sinken und blickte auf die Limonade, die er hielt. "Kannst du mir meine Erinnerungen wiedergeben? Bitte, ich möchte endlich wissen wer ich bin und was los ist..." Jonael sah sie aus seinen dunklen, unschuldigen Augen an.

Eoshan schien noch zu zögern, erzählte ihm von Merion und dass er mehrmals nach ihm gefragt hätte. Jonael wurde unruhig. "Ja? Ich hab von ihm geträumt... ich.. wußte nichtmal, dass es ihn gibt. Vielleicht waren das Erinnerungen", überlegte er. "Warum anders?", wollte er wissen, als Eoshan damit begann, es wäre bei ihm alles anders als bei Lia.
Der junge Prinz wußte nichts mit den Worten der freundlichen Königin anzufangen. "Was bedeutet das alles? Ich muss doch was erlebt haben... hier vor...", wandte er ein.
Er schüttelte ratlos den Kopf als Eoshan ihm weiter zu erklären versuchte. "Ich verstehe nicht. Was für ein junger Mann? Merion?"
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Re: Rückkehr der Erinnerungen

Beitragvon Eoshan » Fr 17. Feb 2023, 20:32

"Bestimmt, werdet ihr das", versuchte Eoshan ihren kleinen Bruder zu beruhigen. Sie war so froh, dass alle heil wieder zurück gekommen waren. "Sie scheint ja auch nicht wirklich wütend auf dich zu sein. Das wird schon wieder, denn Lia mag dich doch eigentlich sehr." Eoshan wusste ja auch nicht, weshalb die Heilerin wütend auf Jonael beziehungsweise Minan oder Darken war. Besonders Lia und Darken hatten sich öfters mal gestritten, doch bis jetzt war es immer wieder gut geworden zwischen den Beiden.

"Bevor du hier aufgewacht bist, hast du sehr lange und tief geschlafen Jonaël", erklärte sie behutsam weiter, konnte aber leider nicht auf alle Fragen eingehen. Es erschien ihr zu grausam ihm zu erzählen, was ihm angetan worden war. "Und während du geschlafen hast, warst du ihm Geiste der beste Freund eines kleinen Jungen, der sonst niemanden hatte." Darken hatte ihr einmal von seinem Fantasiefreund Jonael erzählt und Eoshan vermutete, dass dies eben dieser Jonael war, der ihr gegenüber sass.

"Es ist nicht Merion, nein", schüttelte Eoshan ihren Kopf. "Merion ist ein Krieger und Anwärter auf meine Wache. Und natürlich dein Freund. Ihr könnt euch nacher noch treffen." Allerdings würde sie Merion vorher noch einige Anweisungen geben müssen. "Der Junge, von dem ich spreche, ist ein Prinz und heisst Minan Darken." Gespannt beobachtete sie Jonael, ob ihm das etwas sagte.
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Re: Rückkehr der Erinnerungen

Beitragvon Darken » Fr 17. Feb 2023, 20:32

Eoshan versuchte ihn weiter zu beruhigen, meinte auch, dass er sich bestimmt bald wieder mit Lia vertragen würde. Jonael war da etwas zurückhaltender, ihre anklagenden Worte drehten sich immer noch in seinem Geist. "Hoffentlich ist alles nur ein Missverständnis...", murmelte er, "Sie ist doch sehr nett, ich will ihr nicht weh getan haben. Ich kann gar nicht glauben, dass ich das gewesen bin." So fühlte es sich absolut nicht an. Er hatte weder Schuldgefühle noch ein mulmiges Gefühl. Etwas war seltsam.
Weniger verstand der junge Prinz die folgenden Worte der Königin. Er sollte ganz lange geschlafen haben. Jonael nippte von der Limonade, sie war gar nicht so süß. Skeptischer blickte er die Dea al Mon an. "Wie meinst du das?" Es wurde noch unglaubwürdiger. Er sollte im Geiste der beste Freund eines kleinen Jungen gewesen sein. "Im Geiste?"

Sein Gesicht hellte sich sofort auf, als es um Merion ging. Zusammen mit dem Versprechen, dass sie sich nachher noch treffen könnten. "Es ist komisch... ich kenne ihn gar nicht und trotzdem bin ich ganz gespannt auf ihn", gestand Jonael ein wenig verlegen. Wenn er sich auch nicht an Familie in Dea al Mon erinnerte, so doch an Merion und dass sie zusammen waren. Wie das wohl war? Träume waren nicht ausreichend seine Neugier zu stillen. Er wollte nicht mehr träumen und überlegen, sondern es wirklich erleben.
Der Jugendliche wurde wieder aufmerksam, als Eoshan erklärte, dass dieser kleine Junge auch ein Prinz wäre und Minan Darken hieß. Der Name löste ein vages Erkennen in ihm auf. Jonael stellte die Limonade beiseite. "Ja... hmm, da ist irgendetwas. Der Name kommt mir bekannt vor. Er ist ein guter Freund von mir, ja... vielleicht sogar der beste. Aber anders als Merion." Wenn er sich nur erinnern könnte, wo sie sich kennengelernt hatten und wie. "Wie geht es ihm denn? Ist er auch hier?", fragte Jonael.
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Re: Rückkehr der Erinnerungen

Beitragvon Eoshan » Fr 17. Feb 2023, 20:34

"Ja, ganz anders", lachte Eoshan liebevoll. "Minan Darken ist dein Freund. Merion ist mehr dein Gefährte, auch wenn ihr noch nicht so lange zusammen seid. Mit einem Gefährten macht man mehr als mit einem Freund. Man küsst ihn, berührt ihn auf bestimmte weise und... na ja, du weisst schon." Wiedermal war ihr Mundwerk viel zu schnell gewesen und entsprechend rot wurde sie. Eoshan fand das noch immer recht merkwürdig über Sex zu sprechen. Sie mochte ja noch nicht einmal darüber nachdenken, wenn sie alleine war. Das war alles so... es war viel zu aufregend.

"Es ist schwer zu erklären, was ich vorhin meinte, dass du der beste Freund von Minan Darken bist", griff sie lieber das Thema von vorher wieder auf. "Aber ich lüge dich nicht an. Indem du geschlafen hast, konnte dein Geist, dein Ich einen bestimmten Ort erreichen und bei ihm sein. So konntest du ihm beistehen und ihm helfen. Ihn trösten und für ihn da sein. Und Jonael... ich glaube, er braucht dich immer noch, wenn du noch für ihn da sein möchtest."
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Re: Rückkehr der Erinnerungen

Beitragvon Darken » Fr 17. Feb 2023, 20:35

Eoshan fuhr fort, dass Minan Darken sein Freund wäre, Merion dagegen sein Gefährte, das wäre ein Unterschied. Zwar wären Jonael und er noch nicht zusammen, aber mit einem Gefährten würde man mehr machen. Küssen, berühren und noch mehr. Nicht nur Eoshan wurde bei der Darlegung rot. Der junge Prinz rutschte auf der Bank unruhig hin und her, räusperte sich. "Ja, ich weiß", entgegnete er ganz leise. Ob er Merion nachher küssen sollte? Jonael konnte es sich sehr deutlich vorstellen, aber die Realität war nochmal was ganz anderes.

Dass es schwer zu erklären war, bewies die Dea al Mon, als sie weitersprach. Sie würde nicht lügen, doch sein Geist hätte einen gewissen Ort erreicht und so hätte er bei diesem Minan sein können. Jonael fand das alles sehr abstrus. Da war noch mehr. Etwas, was sie ihm nicht sagte, spürte er. Eoshan schloss damit, dass dieser Junge ihn weiterhin brauchte.
"Ich weiß nicht... ich verstehe das nicht so ganz. Wie kann ich ihm denn geistig helfen? Lebt er in der Nähe? Vielleicht... kann ich ihn ja aufsuchen, wenn ich meine Erinnerungen wieder habe und ich Merion gesehen habe." Er lächelte, schaute Eoshan hoffnungsvoll. "Und meine Familie falls sie hier ist.."
Jetzt, wo die Königin jenen Minan Darken erwähnt hatte, erwachte in Jonael zwar durchaus das tiefe Bedürfnis ihm zu helfen, doch nach der langen, aufregenden Reise wollte er endlich seine Erinnerungen und seine Freunde und Familie sehen.
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Re: Rückkehr der Erinnerungen

Beitragvon Eoshan » Fr 17. Feb 2023, 20:40

"Es hilft sehr viel, wenn man weiss, dass da immer jemand für einem da ist", erklärte Eoshan warmherzig. "Wenn man weiss, dass immer jemand da ist, der einem in den Arm nimmt und einem tröstet. Der einem zuhört und mit einem lacht oder spielt. Einfach jemand, der immer für einen da ist. So kannst du ihm geistig helfen" Jonael schien aber gar nicht so recht begreifen zu wollen. Vielleicht spürte er instinktiv, dass er dann nicht mehr in der Realität leben konnte.

"Ich bin hier alles was du an Familie hast, kleiner Bruder", meinte sie wehmütig und es tat ihr in der Seele weh, diesem hoffnungsvollen Blick entgegen sprechen zu müssen. "Du kannst Minan Darken auch niemals körperlich erreichen. Das geht nur über diesen Ort im Geist. Und eben weil du immer bei Minan Darken warst, hast du auch keine Erinnerungen, die ich dir wieder geben kann." Zumindest keine eigenen. Nur fremde, die so grausam und brutal waren, dass sie sie ihm nicht geben wollte.

Um den jungen Prinzen nicht entgültig niedergeschlagen zu machen und um ihm eine kleine Pause zu gönnen, sandte sie nach Merion, der sich sowieso schon die ganze Zeit in der Nähe herum drückte. Allerdings stellte sie ihm die Bedingung, dass er nichts von den Splittern erwähnen durfte und dass er seinen Freund nur mit Jonael ansprechen durfte. Es dauerte nicht lange, da kam der junge Krieger auch schon über die Äste gelaufen und kletterte scheu zum Balkon hoch. Schüchtern mit leicht geröteten Wangen schwang er sich darauf, nachdem sie ihm einladend zugenickt hatte.
"Jonael?" fragte er freudig und trat mit lebhaft glänzenden Augen auf seinen Freund zu. Er schien ihn umarmen und küssen zu wollen. Traute sich dann aber doch nicht. "Ich bin so froh, dass du wieder hier bist. Wie war die Reise?"
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Re: Rückkehr der Erinnerungen

Beitragvon Darken » Fr 17. Feb 2023, 20:41

Jonael spürte, dass Eoshan ihm mehr sagen wollte oder jedenfalls einige Dinge wegließ. Vielleicht verstand er das deswegen alles nicht. Es würde helfen, wenn man wüßte, das immer jemand da ist, der einen tröstete und zuhörte. Wer war für wen da? Verwirrt und verunsichert schaute er die Königin an. Er begriff allmählich, dass er diesem kleinem Jungen sehr viel half, verstand jedoch nicht warum er ihn gleichzeitig nicht erreichen konnte. Minan Darken mußte ja irgendwo sein. Dann wollte Jonael ihn gerne trösten und mit ihm spielen.
"Ich bin ein halber Dea al Mon?", fragte er, als die Königin ihm sagte, dass sie alles an Familie wäre. "Sind wir... verwandt?" Das fände er gar nicht schlimm, er mochte Eoshan irgendwie und der Gedanke Dea al Mon Blut in sich zu haben, gefiel ihm. "Ich wäre gern ein Dea al Mon", seufzte er.

Seine zaghafte Vorfreude erhielt wieder einen Dämpfer, als Eoshan - seine Halbschwester? - behauptete, dass er keine Erinnerungen besäße. Er wäre stets bei Minan gewesen. Dann mußte er doch Erinnerungen an den besitzen. "Da muss was sein", beharrte er, "Ohne Erinnerungen bin ich ja gar nichts." Langsam begann ihn das zu frustrieren.
Seine entmutigten Gedanken hellten sich erst auf, als er eine ihm vertraute und doch fremde Signatur in der Nähe spürte und schon konnte er in den Ästen beobachten wie ein junger Krieger flink und sehr geschmeidig über das Holz lief. Merion! Jonaels Herz begann gleich heftig zu klopfen, nervös beobachtete er den anderen. Seinen Gefährten...
An den mußte er doch auch Erinnerungen haben...
Die Gedanken verschwanden erst einmal, da Jonael einfach nur erleichtert und glücklich war Merion zu sehen. Seine großen Augen strahlten. Wie gut Merion nicht aussah als er sich über die Balkonbrüstung schwang...
Küssten sie sich denn nicht oder sollte Jonael das machen? Aus einem plötzlichen Impuls heraus drückte er sich an Merion und versuchte einen ersten Kuss noch bevor der Dea al Mon ganz zuende hatte sprechen können. Der Kuss war unschuldig und auch ein wenig unsicher, so wie ein allererster Kuss halt war. Trotzdem kribbelte alles in Jonael. Aufgeregt zog er sich auf die Bank zurück.
"Ich bin auch froh, dass ich wieder hier bin. Die Reise war aufregend und anstrengend zugleich. Ich bin auf einem Pferd geritten, wir haben unter den Sternen geschlafen und unterwegs eine Schwarze Witwe getroffen. In Glacia hat es sogar geschneit, es ist kalt dort, aber die Menschen sind alle herzlich und lebenslustig. Die hatten da gerade so einen großen Wettkampf und es waren sehr viele da", berichtete er rasch und munter. "Schade, dass du nicht dabei warst. Ich hab ganz oft an dich gedacht." Er lächelte Merion an.
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Re: Rückkehr der Erinnerungen

Beitragvon Merion » Fr 17. Feb 2023, 20:45

Lady Sitara hatte ihm zwar gesagt, dass er sich fernhalten sollte, aber trotzdem hatte Merion es nicht unterlassen können, Minan, oder Jonael, wie dieser Splitter hiess aus der ferne heimlich zu beobachten. Sich so sehr den Geboten der Königin entgegen zu stellen und trotzdem bis zur Grenze zu reisen hatte er sich nicht getraut. Aber kaum waren Lia und Jonael in Faolchur angekommen, hatte er sie nicht mehr aus den Augen gelassen.

Dabei hätte er doch eigentlich Training. Aber er fand, dass er die letzten Wochen so intensiv trainiert hatte, besonders da er ja auch noch Lynn Unterricht gab, dass er sich einen Tag Pause verdient hatte. Seine Ausbilder schienen das ebenfalls so zu sehen, denn sie riefen ihn nicht zu Ordnung. Spätestens als Eoshan ihn dann doch noch zu sich rief, gab es kein Halten mehr für ihn und er stürmte hoch zu ihrem Balkon.

So gerne hätte er seinen Gefährten leidenschaftlich umarmt und innig geküsst. Gerade rechtzeitig kam ihm in den Sinn, dass er den Splitter Jonael gar nicht kannte und nicht wusste, ob er das mochte oder nicht. Dafür nahm ihm sein Freund die Entscheidung ab. Noch bevor er aussprechen konnte, war er zu ihm getreten und hatte ihn geküsst. Scheu und unschuldig. Ganz ähnlich wie Minan und doch mutiger. Aber längst nicht so fordernd wie Darken oder Erfahren wie Tänzer.

Bevor der Krieger den Kuss erwidern konnte, hatte sich Jonael leider schon wieder auf die Bank zurück gezogen, sprach aufgedreht von seiner Reise und Merion wusste ersmal nicht so recht, wohin mit sich, da die Bank ja besetzt war. Da erhob sich die Königin und meinte, sie würde sie etwas zum Reden alleine lassen. Sie würde nacher mit Jonael weiter sprechen. Gerade noch so knapp rechtzeitig kam Merion in den Sinn, sich vor ihr zu verneigen und sich bei ihr zu bedanken. Kaum war sie weg, setzte er sich scheu auf ihren Platz zu Jonael auf die Bank. Selber sehr aufgedreht und nervös zugleich, tastete er vorsichtig nach Jonaels Finger, um sie mit den seinen zu verhaken.
"Ich konnte nicht mit", erklärte er mit einem verliebten Lächeln, verschwieg dass Darken und Minan ihn gar nicht dabei hatten haben wollen. "Aber ich habe auch ganz oft an dich gedacht und viel von dir geträumt." Oh, verflixt, jetzt hatte er zuviel gesagt. Mit hochrotem Kopf sah er lieber seine Fussspitzen an. Wenn Jonael wüsste, was er geträumt hatte. Oh nein, gar nicht gut.
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Re: Rückkehr der Erinnerungen

Beitragvon Darken » Fr 17. Feb 2023, 20:45

Noch während Jonael das Bedürfnis hatte Merion alles zu erzählen - und damit auch ein wenig seine Nervosität zu überspielen - stand Eoshan auf und ließ sie beide alleine, da sie ja sicher viel zu besprechen hätten. Einerseits war der junge Prinz erleichtert und dankbar, dass die Königin ihnen ungestörte Zeit zu zweit ließ, anderseits gab es noch so viele ungeklärte Fragen und er wußte nicht genau wie er sich Merion gegenüber verhalten sollte. So als wäre alles normal? Eigentlich besaß er keinerlei Kenntnis wie ihre Beziehung genau war und was sie schon erlebt hatten. Und wußte sein Freund über den Gedächtnisverlust? Das war komplizierter als gedacht. Warum konnte Eoshan ihm nicht einfach seine Erinnerungen wiedergeben?

Die Gedanken wurden durch die plötzliche Nähe zu seinem Gefährten hinfort gewischt, als Merion sich zu ihm auf die Bank setzte und sanft über seine Finger streichelte. Mit starkem Kribbeln im Bauch lächelte Jonael ihn an. Wenn er den Dea al Mon nicht kannte, warum fühlte er dann diese Vertrautheit und Geborgenheit bei dem anderen? Konnte man sich überhaupt sicher und aufgeregt zugleich fühlen? Sein Kopf war voller Fragen.
Merion meinte, dass er ihn nicht hatte begleiten können, jedoch oft an ihn gedacht und von ihm geträumt hatte. "Echt? Ich auch von dir. Praktisch ständig und lauter versautes Zeugs." Peng! Sobald er realisiert hatte, was er da gesagt hatte, wurde Jonael knallrot. Verlegen schaute er beiseite. Er war zwar unsicher, aber die Angst hielt sich in Grenzen.
"Naja, also... eigentlich... ich konnte den Wald nur verlassen, weil Eoshan mir meine Erinnerungen weggenommen hat", begann er zu erklären, "Ich hab sie immer noch nicht wieder, aber... ich hatte schon auf der Reise zu Glacia Träume von dir... ich wußte nur nicht wer du bist. Als Lia es mir gesagt hat, konnte ich kaum abwarten wieder hier zu sein. Es ist so schön, dass du real bist. Viel schöner als im Traum." Er lächelte ihn glückseelig an. Ob sie sich nochmals küssen würden?
"Es tut mir leid, dass ich mich nicht besser erinnern kann, aber das ändert sich bald bestimmt, wenn Eoshan mir geholfen hat", meinte der junge Prinz zuversichtlich.
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Re: Rückkehr der Erinnerungen

Beitragvon Merion » Fr 17. Feb 2023, 20:56

Hatte er noch befürchtet, er hätte zu viel gesagt, klappte ihm nun doch die Kinnlade runter, als Jonael offen und sehr direkt gestand, dass er ebenfalls von ihm geträumt hätte. Praktsich ständig und lauter unanständiges Zeugs. Merion war es ja genz gleich gegangen, nur hätte er sich nie getraut, das so direkt zu sagen. Schon gar nicht seinem Freund gegen über. So vergass er vor lauter Überraschung, seine eigene Verlegenheit.
"Ist doch nicht so schlimm, dass du dich nicht gut erinnern kannst", erwiderte Merion lieb. Den Rest verstand er nicht so ganz und was Eoshan nun genau mit Minan gemacht hatte. Er wusste nur, dass niemand von Minan wissen durfte, damit Sion ihn nicht finden konnte. Wie genau das jetzt alles funktioniert hatte, war ihm nicht klar. Wichtig war doch nur, dass alle wieder wohlbehalten in Dea al Mon waren.
"Hauptsache du bist wieder hier und magst mich noch", erklärte Merion, lächelte Jonael glücklich an. Ob er ihn küssen durfte? Minan war da ja etwas ängstlich. Jonael hatte ihn aber schon von sich aus geküsst. Vielleicht durfte Merion ihn dann ja auch küssen. Dunkelheit, er hatte seinen Freund so sehr vermisst. Am liebsten wollte er ihn ganz fest in den Arm schliessen und ihn nie wieder weglassen. Stattdessen beugte er sich nur langsam zu ihm rüber und küsste ihn nach einem letzten, fragenden Kuss. Sanft und inzwischen auch schon etwas erfahrener presste er seine Lippen auf die von Jonael, massierte sie sanft und strich zum Schluss sogar sachte mit der Zunge darüber.
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Re: Rückkehr der Erinnerungen

Beitragvon Darken » Fr 17. Feb 2023, 20:59

Merion fand es seltsamerweise gar nicht schlimm, dass Jonael nichts mehr wußte, es wäre viel wichtiger, dass er wieder hier wäre und ihn noch mochte. Der junge Prinz strahlte. "Ja, unbedingt. Natürlich mag ich dich noch", bekräftigte er, gleichermaßen nervös wie übermütig. Eigentlich wußte er überhaupt nicht wie er sich verhalten sollte, so ganz ohne Erinnerungen, doch Jonael stellte fest, dass er den Sprung ins kalte Wasser sehr genoss.
Der Dea al Mon lächelte zu ihm, beugte sich dann langsam zu ihm hinüber. Jonael betrachtete das ganze arglos, ahnte aber schon was kommen würde. Umso stärker schlug sein Herz, sein Atem beschleunigte sich. Ein Herzschlag später konnte der Jüngling den sanften Mund seines Freundes spüren und das so intensiv wie nie zuvor.
Ganz eingenommen davon gab der Prinz sich dem uneingeschränkt hin, keuchte überrascht als die Zunge des anderen ein wenig vorstieß. Jonaels Hand wagte über Merions Arm zu streicheln. Sie küssten sich weiterhin, Jonael öffnete sein Mund ein wenig. Erst als der Prinz spürte wie sein Blut gen Süden floss, löste er sich, glückselig lächelnd.

"Du kannst noch viel besser als im Traum küssen...", flüsterte er, "Ich hoffe, ich kann mich bald auch an all die Küsse davor erinnern." So fühlte er sich etwas hilflos und befangen. "Kannst du... mir irgendwas über uns erzählen? Wie haben wir uns kennengelernt?" Teilweise konnte Jonael immer noch nicht glauben, dass er so einen hübschen Freund hatte. Er streichelte ihn ein bißchen weiter, traute sich ihn wieder zu küssen.
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Re: Rückkehr der Erinnerungen

Beitragvon Merion » Fr 17. Feb 2023, 21:04

Jonael zu küssen war so schön. Merion wollte gar nicht mehr damit aufhören. Wollte seine Hände auf die Hüften des Prinzen legen und ihn sehnsüchtig an sich ziehen, ihm mit leidenschaftlichen Küssen und Streicheln zeigen, wie sehr er ihn vermisst hatte und erleichtert er war, dass er wohlbehalten zurück gekehrt war. Sein Blut rauschte immer schneller durch seine Adern und für den Moment hätte er gar nichts dagegen gehabt, seine Zurückhaltung erst einmal fallen zu lassen.

Sein Freund keuchte allerdings schon überrascht, als er mit der Zunge etwas über seine Lippen strich. Er schien wirklich alles vergessen zu haben. Selbst ihre Küsse. Ob das bei allen Splittern so war oder nur bei Jonael. Aber darüber durfte er ja nicht mit ihm sprechen. Deswegen beschloss Merion, sich erstmals nicht zu viele Sorgen zu machen und einfach zu geniessen, dass der Prinz wieder da war. Eoshan würde das bestimmt wieder regeln. Nacher durfte er sie bestimmt fragen.

So hielt sich Merion zurück, als Jonael sich von ihm löste, lächelte den anderen nur ebenfalls glückselig an. Errötete dann aber gleich darauf auf das Kompliment. Sah er das doch ganz anders, weil er sich unsicher und unbeholfen fühlte. So oft hatte er nun auch wieder nicht geküsst. Zumindest viel zu wenig, wie er fand.

"Setz dich deswegen doch nicht unter Druck", beruhigte er Jonael liebevoll und streichelte ihm freundschaftlich über den Oberschenkel. "Das kommt bestimmt wieder alles ins Lot." Dann war es aber an Merion an der Reihe, sich etwas hilflos zu fühlen. Eoshan hatte ihm gesagt, er dürfe nicht über die Splitter sprechen und was er über Minan wusste. Durfte er denn sagen, wie sie zusammen gekommen waren?
Bevor er weiter darüber nachdenken konnte, küsste Jonael ihn erneut, streichelte ihn weiter. Sehnsüchtig erwiderte Merion den Kuss. Seine eine Hand kam vom Oberschenkel nun doch noch unversehens auf Jonaels Hüfte zu liegen. Mit der anderen streichelte er ihn sachte über Schultern und Nacken.
"Weiss nicht", keuchte Merion leise zwischen zwei Küssen. "Du warst einfach da und hast mir gefallen." Viel lieber küsste er Jonael noch einmal, wollte ihn noch etwas mehr streicheln. Auch wenn er versuchte nicht zu stürmisch zu sein. Das war so schwer. "Ich hab mich in dich, in all deine Facetten verliebt." Ach, er wollte wirklich nicht reden. Sanft zog er Jonael etwas näher zu sich, um ihn noch einmal sinnlich zu küssen.
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Re: Rückkehr der Erinnerungen

Beitragvon Darken » Fr 17. Feb 2023, 21:05

Merion erwiderte sein Lächeln strahlend. Erst als Jonael wagte ihm ein Kompliment über die guten Küsse machte, wurde der andere rot. Oh, so süß. Der junge Prinz mußte an sich halten die errötetenden Wangen nicht gleich zu küssen. Sein Freund riet ihm auch, sich wegen den fehlenden Erinnerungen nicht zu sehr unter Druck zu setzen, das würde sich schon alles regeln. Jonael glaubte seinem Gefährten unumwunden, nickte treuherzig und konnte sich wegen den Streicheleinheiten sowieso kaum konzentrieren. Merions Hände waren da nämlich schon auf seinen Oberschenkeln gelandet. Bereits durch diese leichten Berührungen, spürte Jonael wie sich Erregung in ihm regte. Noch machte der Jugendliche sich darüber aber keine Gedanken, denn die wurden ihm gleich hinfort genommen, als sie sich wieder küssten. Jonael wagte, näher an seinen Freund zu rücken, presste sich aber noch nicht fest an ihn. Schnurrend und wohlig seufzend genoss er das Streicheln, fühlte sich nun tatsächlich wie zuhause und sehr geliebt.
Mutiger geworden versuchte er, auch Merion zu streicheln, ließ seine Hand über die Brust wandern und auch den Seiten entlang. Er war so schlank und doch waren da sehnige Muskeln, die Jonael besonders gerne ertastete.

Der Dea al Mon antwortete ihm leise keuchend, dass er sich in ihn mit all seinen Facetten verliebt hätte. Er wäre einfach da gewesen. Das klang einfach und trotzdem wunderschön. Jonael hatte gegen die Geschichte nichts einzuwenden, auch wenn er sich ein bißchen mehr Details gewünscht hätte in der Hoffnung, dass seine Erinnerung damit auch wiederkehrte. Merion hatte da eine ganz eigene Methode, ihn nämlich ganz oft zu küssen. Vielleicht erinnerte der Prinz sich eher an die schönen Küsse, die ihn ganz schwindlig machten.
Es war noch ungewohnt, eine Mischung aus Unbekannten und Vertrautem. Mal hatte er das Gefühl einen Fremden zu berühren, dann wieder kam es Jonael selbstverständlich vor. Willig ließ er es geschehen, dass Merion ihn näher zu sich zog. Ihre Lippen fanden sich erneut, der Kuss wurde länger. Neugierig öffnete der Jugendliche seinen Mund leicht, als er Merions Zunge wieder spürte. Keuchend ergab er sich einem ersten sinnlichen Zungenkuss.
Dass Eoshan sich zurückgezogen hatte, damit sie ungestört miteinander reden konnten, war völlig vergessen. Das hier war viel interessanter. In Jonaels Hose wurde es nach dem zweiten Kuss dieser Art merklich eng. Sein Herz ging rascher, er wollte sich noch enger an Merion drücken. Vielleicht konnte sein Freund, sein Herz festhalten und verhindern, dass es davonflog. Dankbar und überaus arglos und offen nahm Jonael jeden Lustimpuls an, den Merion ihm gab. Keine schlechten Erinnerungen durchkreuzten dabei jemals seinen Geist. Der junge Prinz genoss in aller Unschuld alles Neue, was ihn gerade überkam.
Bald schon erwiderte er die Küsse leidenschaftlicher, bewegte seine Zunge mit, knabberte an der Unterlippe und dann auch mal am Hals. Der Prinz sank nach hinten auf die Bank, keuchte erregt auf als Merions warmer Körper gleich nachrückte.
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Re: Rückkehr der Erinnerungen

Beitragvon Eoshan » Fr 17. Feb 2023, 21:07

Verneinend schüttelte sie den Kopf, als Jonael fragte, ob er ein halber Dea al Mon sein. "Es ist eher so, dass ich dich adoptiert habe", erklärte sie warmherzig. "Wir sind Geschwister im Geiste. Aber auch wenn wir keine Blutsbande haben, ist das dennoch eine sehr starke Bindung. Ich denke, Dea al Mon ist auch dein Zuhause geworden. Und Jonael, du bist das, was du aus deiner Zukunft machst und nicht deine Vergangenheit."

Vorerst wollte sie aber nicht weiter auf ihren jüngeren Bruder einreden, sondern ihm einen kleinen Lichtblick geben. Deswegen sandte sie nach Merion und zog sich in ihren Salon zurück, damit die beiden sich treffen und etwas plaudern konnten. Um sie nicht unabsichtlich zu belauschen, errichtete Eoshan gar einen Hörschutz.

Nach einer Weile drängte es sie aber wieder auf den Balkon zurück. Sie hatte das Gefühl, dass sie nicht zu lange damit warten sollte, Minan, Darken und die anderen wieder zum Erwachen zu bringen. Als sie den Hörschutz senkte, war es verdächtig still auf dem Balkon. Besorgt trat sie rasch hinaus, um nachzusehen, ob Jonael oder Merion was passiert war. Doch den Beiden ging es mehr als nur wunderbar. Und das auf ihrem Balkon.
"Jonael! Merion!" entfuhr es ihr einigermassen entsetzt und mit geröteten Wangen. Ah, das hatte sie nun wirklich nicht sehen wollen. Wenigstens war sie nicht die einzige, die peinlich berührt war. Die Jungen fuhren auf, setzten sich weiter auseinander und hatten ebenfalls rote Köpfe. Allerdings hielten sie weiterhin verstohlen Händchen. Ach, das war ja süss. Da konnte sie ihnen doch nicht böse sein. Nur wusste sie jetzt trotzdem erstmal nicht wie weiter.
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Re: Rückkehr der Erinnerungen

Beitragvon Darken » Fr 17. Feb 2023, 21:08

Sie waren gerade so richtig schön darin vertieft auf der Bank zu liegen und miteinander rumzuknutschen. Ohne Nachdenken, ohne Fragen. Einfach nur den Augenblick genießen und sich einander hinzugeben. Jonael ging ganz in der kribbelnden Erregung und dem Verlangen auf. Es machte ihm keine Angst, dass er Merions Körper warm und schwer auf seinem spürte, sogar fühlte, dass der andere hart war. Im Gegenteil, er genoss es zu spüren wie sich Merions Männlichkeit unter dem Hosenstoff hart gegen ihn drückte, ihn zusätzlich reizte. Längst waren ihre Berührungen erkundender und leidenschaftlicher geworden. Merions Hand war unter Jonaels Hemd verschwunden, seine Finger brachten ihn zu einer Mischung aus Seufzen und Aufstöhnen. Jonael streichelte gleichzeitig den knackigen Hintern seines Gefährten, bot seinen Hals für heiße Küsse da und war jedesmal wieder erstaunt über die vielen Möglichkeiten wie man sich alles küssen konnte.
Geschmeidig rieben sie sich beim Küssen aneinander, keuchten gelöst, tauschten innige Blicke aus.

So war Jonael vollkommen überrascht, als Eoshan plötzlich wieder da war und entsetzt ob des Anblickes ihre Namen rief. Ohje, er hatte völlig die Umgebung und Situation vergessen. Überrascht und auch verlegen fuhr er auf, ihre ineinander verstrickten aufgehitzten jugendlichen Körper lösten sich wieder voneinander. Beide waren sie gleich errötet, setzten sich brav wieder auseinander. Ganz konnten sie aber dann doch nicht voneinander lassen, hielten sich weiterhin an der Hand. Das Herz des Prinzen pochte wie wild aufgrund des Ertapptseins. So fühlte es sich also an wenn man mitten beim Knutschen erwischt wurde. Er warf einen verstohlenen Blick zu Merion, scharrte nervös mit dem Fuß auf den Boden.
"Tut uns leid, Eoshan", nuschelte er, brauchte ein bißchen Kraft um den Kopf zu heben und die Königin - wirklich seine Schwester im Geiste? - aus großen, arglosen Augen anzublicken. "Wir haben uns nur so vermisst...", versuchte Jonael zu erklären. Er konnte nicht anders, als verliebt zu Merion hinüberzulächeln. Dass dies hier sein Zuhause und sein Freund war, fühlte sich immer richtiger an. "Wir haben beide voneinander geträumt." Was genau, sagte er lieber nicht. Seine Wangen glühten immer noch. "Er hat mich beruhigt, dass es nicht so eilt mit meinen Erinnerungen." Da hatte es erstmal wichtigeres gegeben.
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Re: Rückkehr der Erinnerungen

Beitragvon Eoshan » Fr 17. Feb 2023, 21:09

Als sie die beiden Jugendlichen so ertappt und mit hoch roten Köpfen auf der Bank sitzen sah, taten sie Eoshan schon etwas Leid. Das war bestimmt nicht angenehm, wenn man beim Knutschen erwischt wurden. Besonders wenn man so leidenschaftlich zur Sache ging. Zumindest war es Eoshan sehr leidenschaftlich vorgekommen. Ob sie auch...? Ihr Blick wanderte unwillkürlich zu deren Körpermitte. Gerade noch rechtzzeitig, riss sie ihren Blick wieder hoch, bevor sie etwas erkennen konnte. Das wollte sie doch gar nicht wissen.

Sie wollte auch nicht wissen, was die Zwei weiter gemacht hätten, wäre sie nicht aufgetaucht. Und das auf ihrem Balkon. Was genau sie geträumt hatten, wollte Eoshan auch nicht wissen. Sie konnte es sich denken. Hatte sie doch manchmal auch so Träume. Ach, die Erinnerung daran half gar nicht, die Röte aus den eigenen Wangen zu verbannen. Aber dann sah Jonael sie wieder mit so grossen, arglosen Augen an, die so gar nicht zu den wilden Küssen von vorhin passen wollten.

"Ist schön gut", räusperte sie sich. "Ich war nur etwas überrascht, wie ihr eure Wiedersehensfreude feiert. Hier... auf meinem Balkon. Aber es ist gut, dass du dich wegen deiner Erinnerungen nicht mehr so unter Druck setzt. Das wird dir vieles erleichtern." Liebevoll lächelte sie ihn an.
"Möchtest du nun auch deinen anderen Freund besuchen?" versuchte sie noch einen Vorstoss. "Ich weiss, du möchtest jetzt viel lieber bei Merion sein, doch nicht nur er hat dich vermisst. Minan Darken tut es auch und er braucht dich. Vielleicht kannst du dich doch etwas an ihn erinnern. Er ist ein etwas sechs oder sieben jähriger Junge. Sehr klein und zierlich. Er hat helle Haut, schwarze Haare und ein wunderschönes, schwarzes, filigranes Flügelpaar."
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