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Scherben zusammensetzen





Scherben zusammensetzen

Beitragvon Merion » So 5. Feb 2023, 10:45

Darken hatte ja Recht gehabt. Der Prinz sollte sich nicht verbiegen, damit sie zusammen passten. Das galt für alle Splitter. War es den wirklich so schlimm, wenn sein Freund ab und an mit jemand anderem schlief? Ja, war es. Hastig schob er diesen verstörenden Gedanken beiseite. Besonders wenn sie selber noch nicht miteinander geschlafen hatten.

Darken hatte aber auch damit Recht, dass er um ihre Beziehung kämpfen musste, wenn er sie haben wollte. Nur wusste er nicht wie. Zudem hatte er so viele Fragen, die er nicht stellen konnte, weil sie sich sofort wieder stritten. Irgendwie bräuchten sie einfach mehr Zeit für sich. Ohne dass dauernd die Möglichkeit bestand, dass von jemand anderen gestört wurden. Zudem müssten sie aufeinander angewiesen sein, damit nicht der eine oder andere einfach fliehen konnte.

Am Abend hatte er dann ein Gespräch mit seinem Vater. Obwohl dieser kein Mann der vielen Worte und oft sehr streng war, hatter Merion eine innige Bindung zu ihm und vertraute ihm deswegen seinen Liebskummer an. Natürlich liess er die Details weg, aber er erzählte ihm von seinem Problem, dass er nicht wusste, wie er damit klar kommen sollte und wie er dafür kämpfen konnte. Da riet ihm sein Vater, Merion solle mit seinem Freund auf die Jagd gehen. Nicht dass sie wirklich nach Tieren jagen mussten. Wichtig war nur, dass sie Zeit für sich haben konnten, frei von den alltäglichen Pflichten.

Merion war begeistert von der Idee. Im ersten Moment zumindest. Danach fand er sie wieder ganz doof und in wieder einem anderen Moment machte sie ihn sehr nervös. Dennoch machte er sich am nächsten Morgen daran, alles zu organisieren. Neben seinem Training natürlich. Auch liess er sich wieder bei seinen Freunden sehen. Dabei musste er an die Worte des Tänzers denken. Sie taten so, als wäre alles in Ordnung vor den anderen. Vielleicht konnte man es dann ja sogar selber glauben.

Früh am zweiten Morgen nachdem Minan ihm von seinem Traum gebeichtet hatte, es war noch dunkel draussen, klopfte er leise, aber hartnäckig an der Türe des Prinzen an, bis dieser ihm schliesslich öffnete. Dann hielt er ihm einen Jagddolch entgegen und meinte: "Hier, den wirst du brauchen."
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von Anzeige » So 5. Feb 2023, 10:45

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Re: Scherben zusammensetzen

Beitragvon Darken » So 5. Feb 2023, 10:46

Als es an der Türe klopfte, so weckte Merion den Prinzen damit nicht wirklich auf, er hatte die ganze Nacht nicht geschlafen. Letzte Nacht hatte er es versucht, zunächst ohne, dann als das überhaupt nicht funktioniert hatte, mit Schlafmittel. Allerdings war er danach den gesamten Tag reichlich benommen gewesen und Minan hatte gemerkt, dass sie damit noch mehr Probleme mit dem Verzerrten Reich hatten. Also hatte Darken die Schlafmittel erstmal weggesperrt, doch die Albträume waren noch schlimmer als sonst und um dem zu entgehen, schlief er einfach nicht. Dafür zeichnete er. Im gesamten Raum waren überall Leinwände und Papierbogen, wo er in raschen Strichen Bilder skizziert hatte. Einige hatte er sogar ausführlich mit Ölfarben gezeichnet. Ob es nun sein Tanzen am Rande des Grauen Reiches waren oder die Dämpfe der Farben, die Visionen waren immer schlimmer geworden und wie im Rausch hatte Darken so mehrere Stunden zugebracht.
Erst das leise hartnäckige Klopfen, das einfach nicht verschwinden wollte, riss den Prinzen aus seiner Trance und er tappte zwischen den Bildern umher bis er zur Türe gekommen war, die Kommode beiseite schob und dann die Türe nur einen Spaltbreit öffnete. Den Kopf hielt er leicht gesengt, damit Merion seine Augen nicht sah und wie durchnächtigt er war. Der Prinz trug nur eine dunkelgrüne Hose und ein graues eng anliegendes Unterhemd mit leichten Farbspritzern.
Verständnislos blickte er auf den Dolch, den Merion ihm entgegen hielt. Warum war er überhaupt hier? Wollte er ihn noch ein bißchen mehr quälen und unter Druck setzen? Es sah ganz danach aus.

"Ah ja, danke, mir ist grad die rote Farbe ausgegangen, das hilft bestimmt", bemerkte er sarkastisch und nahm den Dolch entgegen, um ihn mit der Lederscheide am Gürtel zu befestigen. Zwar hatte er einen eigenen mit einem schwarzen Splitter im Griff, doch Darken dachte grad noch nicht sehr viel nach, brauchte noch einen Moment um sich zu sammeln. Die Türe hielt er weiterhin nur zu einem Minimum geöffnet. Erschöpft strich er sich die schwarzen Haare zurück.
"Was willst du hier?", fragte er. "Es ist ziemlich spät." Dass es früher Morgen war, hatte er noch nicht bemerkt. Außerdem war die Woche noch gar nicht um. Hatte Merion es sich schon anders überlegt, wollte er jetzt eine Entscheidung? Der Prinz war ihm extra aus dem Weg gegangen, war auch nicht zum Training gekommen. Was sollte der Dolch? Darken hatte wirklich nicht vor sich umzubringen, selbst wenn Merion sich von ihm trennte. Er hatte schon schlimmeres überstanden, sagte er sich. Er war auf den Krieger nicht angewiesen.
"Ich bin wirklich beschäftigt." Er stützte sich mit dem Arm am Türrahmen ab.
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Re: Scherben zusammensetzen

Beitragvon Merion » So 5. Feb 2023, 10:49

"Was?" fragte Merion verwirrt, als Darken sich bedankte und meinte, das sei hilfreich, da ihm die rote Farbe ausgegangen sei. Was sollte den das nun wieder? Und warum hielt der Prinz die Türe weiterhin fast geschlossen, obwohl er den Dolch angenommen hatte. Er hatte doch niemanden in seinem Zimmer? Nein. Er durfte sich nicht verrückt machen. Darken wollte ihm treu sein. Dann war er es auch.

"Ich wollte dich zu einem Jagdausflug abholen", beantwortete er die Fragen des Prinzen noch immer etwas verwirrt. "Und so spät ist es nun auch wieder nicht. Die Sonne geht erst in einer Stunde auf." Darken fügte noch an, dass er wirklich beschäftigt sei. "Kannst du das nicht unterbrechen? Ich habe ansonsten alles geregelt und auch allen Bescheid gegeben."

Erst jetzt bemerkte er, wie fahrig die Bewegungen des Prinzen waren und wie seine Augen davon zeugten, wie durchnächtigt er war. "Du hast gar nicht erst geschlafen?" stellte er besorgt fest. "Dann werde ich jetzt vielleicht wirklich besser gehen, damit du dich in Ruhe erholen kannst. Entschuldige, ich wollte dich nicht stören."
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Re: Scherben zusammensetzen

Beitragvon Darken » So 5. Feb 2023, 10:55

Jagdausflug? Was sollte das schon wieder? Automatisch erwachte Mißtrauen in Darken, das konnte er einfach nicht abstellen. Er kannte nicht viele Jagdausflüge, die bisher nichts damit zu tun gehabt hatte, dass er zu den Gejagten gehörte. Anderseits war er auch schon mit Merion fischen gewesen, aber das war in der Nähe der Stadt gewesen. Der Krieger meinte, die Sonne ginge erst in einer Stunde auf, es wäre noch nicht spät. Erst da realisierte der Prinz wieviel Zeit vergangen waren indem er sich dem Verzerrten Reich hingegeben hatte.
Auch als er behauptete, er wäre sehr beschäftigt, ließ Merion nicht locker und wollte wissen, ob Darken das unterbrechen könne, er hätte schon allen Bescheid gegeben und alles geregelt. Ach, war er davon ausgegangen, dass er sowieso mitkam? Wirkte er so verzweifelt und abhängig von dem Dea al Mon? "Tja, tut mir leid, dass du so viel vorbereitet hast... aber hättest du mich nicht vorher fragen können?", hielt Darken entgegen, hob leicht seinen Kopf, um Merion anzublicken.
Dummerweise bemerkte dieser nun doch, dass der Prinz nicht geschlafen hatte und er solle sich besser in Ruhe erholen, Merion würde gehen und ihn nicht weiter stören. Das war Darken aber auch nicht recht. Verdammt, es ging ihm doch nur so dreckig, weil sie all diese Probleme hatten und noch dazu Lia weiterhin bei ihrer Familie war, bisher nicht zurückgekommen war.

"Nein, warte...", wandte der Prinz im sanfteren Tonfall ein, "Ich bin nicht müde gewesen. Gib mir ein paar Minuten, dann komm ich gleich mit." Rasch zog er sich von der Türe zurück, schlug sie Merion zwar nicht vor der Nase zu, bat ihn aber auch nicht herein. Dennoch konnte man nun durch den Türspalt einige der Bilder sehen, sie zeigten allesamt grausame verstörende Bilder, teils blutig, teils einfach nur erschreckend. Viele hatten mit dem Schatten zu tun, aber nicht alle. Darken schob hastig einige beiseite und begann eine Tasche zu packen. Ah ja, wir sind also nicht verzweifelt und abhängig...
Aber der Prinz hatte das Gefühl, wenn Merion schon extra hierher kam und ihn einlud, war das vielleicht die Chance das sie sich wieder näher kamen und der Krieger ihm verzieh. Ihm! Pah, eher dem Tänzer. Darken zog sich das Unterhemd aus, warf es achtlos beiseite. Im Zimmer war es größtenteils dunkel, er hatte kein Licht gebraucht um die Bilder zu sehen. Rasch ging er ins Bad, wusch sich kurz und starrte dann in den Spiegel, atmete tief durch. Okay, reiß dich zusammen, du bist nicht müde, du bist schon öfter ohne Schlaf ausgekommen. Trotzdem war der Blick aus seinen Augen trüb. Verdammt, reiß dich zusammen! Darken konzentrierte sich solange bis der Schleier in seinen dunklen Augen verschwunden war und er die Erschöpfung zurückgedrängt hatte. Der Prinz zog ein ockerfarbenes Hemd an, wenn sie schon jagen gehen wollten. Was? Wen? Dazu trug er Lederriemen um sein Handgelenk und eine Kette mit einem Wolfszahn um den Hals. Minan hasste diese Kette, aber Darken liebte sie.
Die Tasche mit dem Schulterriemen tragend kam er zurück zu Merion an der Türe. "Von mir aus können wir los. Was genau wolltest du denn machen?"
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Re: Scherben zusammensetzen

Beitragvon Merion » So 5. Feb 2023, 17:03

"Du hast doch gesagt, ich solle stärker darum kämpfen", erwiderte er unsicher. "Ich hätte dich wirklich fragen sollen. Aber ich war so mit den Vorbereitungen und jeder Menge Gedanken beschäftigt, dass ich das vergessen habe. Ausserdem hast du mir gesagt, dass du auch kämpfst. Da dachte ich, dass du eben mitkommen würdest."

Merion wollte sich schon abwenden, als Darken ihn sanft davon abhielt und meinte, er sei nicht müde gewesen. In ein paar Minuten sei er soweit. "Das ist schön", rief ihm Merion erfreut hinterher. "Vergiss nicht Kleidung zum Wechseln und Badehosen. Es könnte sein, dass wir eine Weile unterwegs sind."

Er wusste nicht, was er davon halten sollte, dass Darken ihn nicht in sein Zimmer liess. Sofort war da wieder das Misstrauen. Aber andererseits hatten sie sich ja heftig gestritten und für seinen Freund war sein Zimmer und die Privatsphäre schon immer sehr wichtig gewesen. Wenigstens wurde ihm die Türe nicht vor der Nase zugeschlagen.
So kam der Krieger nicht umhin, durch den Türspalt in das fast dunkle Zimmer zu sehen. Anscheinend hatte der Prinz gemalt, was an den Farbspuren und nun an den verstreuten Bildern in seinem Zimmer zu erkennen war. Wie beim Feuer der Hölle schaffte er es, solche Bilder in solcher Dunkelheit zu malen. Und was für Bilder das waren. Die meisten waren sehr dunkel und verstörend. Sie waren so blutig und grausam, dass Merion hastig den Kopf abwandte und sich einredete, dass er sich das in dem Halbdunkel nur eingebildet hatte.

Es dauerte wirklich nicht lange, bis Darken wieder auftauchte, mit frischen Schuhen, gepackter Tasche und einem Wolfszahn um seinen Hals. Den hatte er schon öfters bei ihm gesehen. Allerdings noch nie bei Minan. Als er dann meinte, sie könnten los, steuerte Merion auf den nächsten Aufzug zu, um hinunter in den nächtlichen Wald zu gehen.
"Wie gesagt, ich möchte gerne einen Jagdausflug mit dir machen" erklärte er etwas verlegen. Gerade kam ihm die Idee bescheuert vor. Ausserdem musste Darken doch müde sein und schlafen wollen. "Um zu kämpfen. Wenn es denn so geht. Ich dachte mir, es würde gut tun, wenn wir etwas Zeit für uns haben. Aufeinander angewiesen sind. Ausserdem tut einem frische Luft immer gut."
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Re: Scherben zusammensetzen

Beitragvon Darken » So 5. Feb 2023, 17:16

Ach, mußte der Kerl ihn ausgerechnet mit seinen eigenen Worten schlagen? Ja, er hatte Merion gesagt, er solle mehr kämpfen und eigentlich hatte Darken auch gar nichts dagegen, dass er es tat, es kam nur etwas überraschend und vielleicht... ungünstig, aber das wollte der Prinz nicht zugeben. Er war nicht müde, er konnte die Erschöpfung bekämpfen und verdrängen. Für seinen Freund sicherlich. Sie sprachen auch fast wieder normal miteinander, wenn sie sich auch nicht berührten, aber als Merion da so unverhofft vor der Türe gestanden war, war Darken so verwundert und noch neben sich stehend gewesen, dass er gar nicht so recht daran gedacht hatte den Dea al Mon zur Begrüßung zu küssen. Vielleicht hätte Merion das auch gar nicht gewollt.
Darken begann sich während des Packens zu wundern, warum er Kleidung zum Wechseln mitnehmen sollte. Blieben sie etwa irgendwo über Nacht oder hatte das andere Gründe? Nein, denk nicht an die "Jagdausflüge" von damals, das hat hiermit überhaupt nichts zu tun. Rasch verdrängte er die düsteren Erinnerungen. Er schloss die Türe hinter sich, nachdem er soweit war aufzubrechen und sie verließen gleich den Palast zwischen den Baumwipfeln, um durch die Stadt zu gehen. So früh im Dunkeln wirkte sie wie ausgestorben, nur wenige waren unterwegs, vermutlich auch Jäger oder Fischer, die die frühen Stunden nutzten.
Sie stiegen gemeinsam in einen der Aufzüge, um nach unten zum Waldboden zu gelangen.

Kritisch musterte Darken den Dea al Mon, als er von dem Jagdausflug sprach. "Was genau jagen wir denn?", fragte er nach und strich geistesabwesend über den Wolfszahn an der dunklen Kette. Als Merion meinte, es wäre gut, wenn sie mal für eine zeitlang aufeinander angewiesen wären, hätte Darken ihn am liebsten angefaucht, dass er auf niemanden angewiesen wäre, doch er hielt sich zurück. Wegen seinem fehlenden Arm hatte er täglich damit zu tun, dass er auf jemanden angewiesen war. Außerdem sollte es doch auf Gegenseitigkeit beruhen.
"Ich find... es ist eine gute Idee", bemerkte der Prinz, lehnte sich an das Geländer. Frische Luft tat wirklich gut, da wurde er gleich wieder etwas wacher. Es war gar nicht mehr so schlimm, dass es schon lange her war wo er gut durchgeschlafen hatte. Zumindest für seine Verhältnisse. "Wie lange soll denn dieser Ausflug dauern? Weiß Eoshan Bescheid?", fragte er nach. Und wenn sie übernachteten... dann wo? In einer der Hütten wo er schonmal mit Lia gewesen war? Hatten die alle nur ein Bett? Nicht, dass er etwas dagegen gehabt hätte neben dem Krieger zu liegen. Aber er wollte nicht, dass Merion etwas von seinen Albträumen mitbekam, er ihn womöglich dadurch noch aufweckte.
Sie waren unten angekommen und Darken ging gleich los. Was seine Bewegungen betraf, so war er in der Dunkelheit nicht von der Geschmeidigkeit eines Dea al Mon zu unterscheiden. Er sog die Luft tief ein, roch das Laub, die Tannennadeln, feuchtes Moos. Mittlerweile konnte er sehr viele Gerüche unterscheiden und hatte sich an das Leben im Wald gut angepasst, es war immer mehr sein Zuhause geworden. Die hohen Bäume, das Unterholz, die grün schillernden Blätter, nichts erinnerte an die goldenen Käfige in denen er gehalten worden war.
"Merion?" Fragend blickte Darken ihn an. "Hast du zufällig Proviant dabei? Ich... hab noch überhaupt nichts gegessen", gestand er etwas leiser. Und nun wo er wieder in der Gegenwart seines Gefährten war, bekam er wieder mehr Appetit.
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Re: Scherben zusammensetzen

Beitragvon Merion » So 5. Feb 2023, 17:25

Merion zuckte mit den Schultern, als Darken ihn fragte, was sie denn jagen würden, lächelte aber gleich darauf verlegen. "Ich weiss, normalerweise sollte man sich so etwas vorher überlegen und wir können zu zweit auch bestimmt kein Grosswild erlegen. Doch ansonsten können wir einfach das jagen, was uns über den Weg läuft." Es ging ja auch nicht so sehr um die Jagd, als vielmehr darum, dass sie Zeit miteinander verbringen und sich unterhalten konnten. Merion brannte da nämlich immer noch Fragen auf den Lippen. Aber noch war es zu früh, damit anzufangen. Ausserdem erschien ihm Darken viel zu müde, für solche Gespräche. Oder Merion wollte sich auch einfach nur davor drücken, aus Angst vor den Antworten.

Darken fand es auf jeden Fall eine gute Idee. Erfreut blickte Merion ihn an. "Wirklich?" Hastig blickte er wieder zur Seite, damit der Prinz in seinen Augen nicht sah, wie sehr es ihn freute. Irgendwei erschien es ihm nicht richtig. Zudem war er selber überrascht, wie heftig er auf das Lob seines Freundes reagierte. Dann zuckte er erneut mit den Schultern. "Solange, wie wir eben dazu brauchen. Ja, Eoshan habe ich Bescheid gegeben und ich habe uns auch sonst überall abgemeldet, wo ich wusste, dass wir erwartet werden."

Sobald sie unten angekommen waren, gingen sie auch gleich los. Dabei kam Merion nicht umhin, den geschmeidigen Schritt seines Freundes zu bewundern. Er war zwar kein Dea al Mon, doch jetzt war in seinen Bewegungen gerade nichts davon zu erkennen. Auch hatte er rasch gelernt, wo er seine Füsse aufsetzen musste, damit er möglichst wenig Geräusche machte und schnell und bequem vorwärts kam. Daran konnte er zwar noch etwas arbeiten, aber er war auf jeden Fall leisere, als die Glacier, die sie besuchen gekommen waren.

"Oh ja, natürlich", meinte er beflissen auf Darkens erstaunlich leise Frage und Geständnis hin. War ihm das etwa peinlich. Sogleich rief er einen Leib Brot herbei, packte ihn aus dem Tuch aus und Schnitt ein Stück davon ab. Dieses reichte er seinem Freund, während er den Rest wieder einpackte, etwas Käse herbeirief und davon ebenfalls ein Stück für Darken abschnitt. "Hier bitte sehr. Reicht das vorläufig oder willst du anhalten und ausgiebiger frühstücken." Allerdings waren sie ja noch keine zehn Schritte weit gekommen. Im übertragenen Sinn.
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Re: Scherben zusammensetzen

Beitragvon Darken » So 5. Feb 2023, 17:25

Er sah ja schon niedlich aus wenn er so verlegen lächelte. Merion meinte, er hätte sich das nicht so genau überlegt was sie jagen würden. Eben das was ihnen über den Weg lief. Darken verkniff sich ein Grinsen. Das erinnerte ihn sehr daran wie sie fischen gewesen waren und die Fische anschließend wieder reingeworfen hatten. Hauptsächlich weil Minan sie nicht hatte töten können. Dem Prinzen war auch klar, dass es weniger um das Jagen an sich ging als darum dass sie mal wieder etwas miteinander unternahmen. Ob es eine Antwort darauf war wie Merion sich entschieden hatte? Darken hasste diese Warterei, aber ändern konnte er auch nichts daran.
"Heißt das... wir übernachten irgendwo?", wollte er wissen, nachdem der Dea al Mon meinte, sie wären solange weg wie sie zur Jagd halt bräuchten. War Merion sicher, dass das eine gute Idee war? Wider Willen wurde Darken ein wenig aufgeregt. Er wollte doch nicht, dass der Krieger etwas von seinen Schlafgewohnheiten mitbekam. Anderseits... neben ihm in der Dunkelheit zu liegen... ihm dafür schöne Träume zu bescheren... nein, denk nichtmal daran.
Als Darken nach dem Proviant fragte, ließ Merion gleich etwas Brot und Käse erscheinen, reichte ihm beides und fragte, ob er noch ausgiebiger frühstücken wolle. Der Prinz schüttelte den Kopf, begann im Gehen zu Essen.
"Nein, das genügt. Danke.." Sicher würde er sich nicht die Blöße geben und gleich schon zu Beginn des Ausfluges zusammenbrechen, weil er unbedingt etwas essen wollte. Schweigend aß der Prinz an dem Brot mit Käse, während sie weiter durch den Wald strichen. In der frühen Morgenstunde glitzerte noch überall Tau auf den Blättern und Gräserhalmen, es war noch kühl und frisch, aber Darken störte es nicht.

Als sie an einem Apfelbaum vorbeikamen, bat der Prinz seinen Gefährten kurz zu warten. "Pass mal auf." Er trat unter die Äste, streckte seine Hand aus und konzentrierte sich auf die Aura des alten Obstbaumes bis in Darkens geöffnete Handfläche von oben ein rosiger knackiger Apfel fiel. Zufrieden grinste der Prinz Merion an. "Ziemlich gut für einen Zerbrochenen und Nicht Dea al Mon, was?" Er biss herzhaft in den Apfel, leckte sich den Fruchtsaft von den Lippen, wobei es so lasziv und provozierend wie immer wirkte.
Der Prinz ging neben Merion her, unterdrückte das Bedürfnis den Krieger auf das nasse Moos zu drücken und ihn leidenschaftlich zu küssen. Er war nicht wie der Tänzer, er hatte das nicht nötig. Nur wußte er auch nicht wie er Merion klarmachen sollte, dass er ihm vertrauen konnte. Das konnte er nie ganz, dafür hatte Darken zu viele Geheimnisse vor ihm. Aber er wollte wieder das mit ihm haben was sie zuvor gehabt hatten.
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Re: Scherben zusammensetzen

Beitragvon Merion » So 5. Feb 2023, 17:30

"Irgendwo werden schon übernachten ja", bestätigte Merion. "Also wir können natürlich zurück nach Hause. Aber wir finden bestimmt auch sonst wo ein gemütliches Plätzchen. Ausserdem gibt es ja immer wieder diese Jagdhütten. Da können wir auch übernachten, auch wenn die meistens nur einen Raum haben." Nur einen Raum haben. Seine eigenen Worte hallten in Merions Kopf nach. Er würde die Nacht in einem Zimmer mit seinem Freund verbringen. Er würde ihm ganz nah sein, seinen Atem hören, seinen Duft riechen, seine Signatur spüren. Auf einmal wurde er ganz aufgeregt und er war sich sicher, dass er inzwischen knallrot geworden war. Auf jeden Fall getraute er sich gerade nicht, Darken anzublicken aus Angst, dieser würde in seinen Augen seine Gedanken sehen können. Dabei war er doch noch gar nicht soweit. Er wusste noch nicht einmal, ob er weiterhin mit dem Prinzen zusammen sein konnte. Beim Feuer der Hölle, warum hatte er nicht schon früher genauer über die Übernachtung nachgedacht?

So gingen sie schweigend neben einander her, während Darken sein improvisiertes Frühstück ass. Allmälich war es nicht mehr ganz so dunkel in dem Wald und sie konnten alles ihn verschiedenen Grautönen sehen. Zwar war es noch kühl, aber bald würde es angenehm war werden.
Da kamen sie an einem Apfelbaum vorbei, wo Darken meinte er solle warten und aufpassen. Neugierig beobachtete Merion, wie der Prinz sich unter einen Ast stellte, den Arm nach oben ausstreckte und sich konzentrierte. Erst dachte der Krieger, dass er versuchte die Kunst einzusetzen. Blutleute ohne Juwelen waren ja auch in der Lage ein klein wenig Kunst auszuüben. Ausserdem hatte er schon lange den Verdacht, dass sein Freund das ebenfalls konnte. Doch dann merkte er, dass er nach Art der Dea al Mon mit dem Baum in Kontakt trat und ihn um einen Apfel bat. Voller Stolz und Freude beobachtete er weiter, wie seinem Freund diese Bitte auch gewährt wurde.
"Oh, Darken, das war wirklich sehr gut", meinte er bewundernd und verspürte einen Impuls den Prinzen innig zu drücken und zu küssen. Doch er hielt sich zurück, auch wenn man ihm seine Gedanken wohl trotzdem angesehen hatte. Aber er war einfach nicht soweit, mit ihm zu kuscheln. Einfach weil er befürchtete, dass er seinem Freund nicht würde widerstehen können und es dann zum Schluss nur noch schlimmer für sie beide wurde. Besonders da dieser den Apfel wie immer so lasziv und provozierend essen musste. So wandte er hastig den Kopf ab und ging weiter.

Aber so ganz ruhig und entspannt konnte er nun auch nicht mehr neben ihm hergehen. Dauernd kamen ihm verführerische Gedanken, wie er Darken den Fruchtsaft von den Lippen lecken könnte. Doch dann sah er etwas im Augenwinkel, am Rande einer kleinen Lichtung, die sich den Hügel etwas weiter unten befand. Abrupt blieb er stehen und legte er sich einen Finger auf die Lippen, um zu bedeuten, dass sie leise sein sollten. Dann schlich er sich leise unter einen Busch, um sich da auf den Bauch zu legen. Natürlich erschuff er vorher noch einen kleinen Schutzschild auf dem Boden, so dass sie nicht nass von dem Tau wurden. Zudem erwärmte er den Schild ein klein wenig, so dass sie nicht kalt bekamen. Dann winkte er Darken zu sich, damit er sich neben ihn legte und deutete dann auf die Lichtung hinunter, wo eine Wildsau gerade mit ihren nicht mehr ganz so jungen Frischlingen nach Trüffeln grub.
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Re: Scherben zusammensetzen

Beitragvon Darken » So 5. Feb 2023, 17:30

Warum gefiel ihm das bloß so wie Merion ihn bewunderte und ihn auf diese gewisse Art anblickte, die Darken so anzog? Er sollte lieber nicht darüber nachdenken, obwohl der Prinz sich ziemlich sicher war, dass der Krieger genauso sehr daran dachte. Konnten sie es dann nicht einfach tun? War das nicht sowieso der Plan des Dea al Mon? Ihn unter einem Vorwand auf einen Jagdausflug zu schleppen, wo sie dann irgendwann gemeinsam in einem Raum in einer abgeschiedenen Hütte landeten? Der Krieger hatte das extra so betont und war mal wieder rot angelaufen. Anderseits konnte Darken nicht glauben, dass Merion etwas versuchte was sein Freund noch nicht wollte... außerdem hatte er gedacht, Merion selbst wäre noch überhaupt nicht soweit. Darken gab es auf sich darüber den Kopf zu zerbrechen.
Vor allem weil sie nun beide durch etwas ganz anderes abgelenkt wurden, nämlich dem weswegen sie ja angeblich hauptsächlich hier war. Merion legte sich den Finger an die Lippen, schlich zu einigen Büschen und Darken folgte ihm so lautlos wie möglich.
Gebannt blickten sie beide zu dem Wildschwein und ihren Frischlingen, die etwas weiter auf der Lichtung in der Erde rumwühlten. Der Prinz wußte wie aggressiv eine Muttersau werden konnte, wenn sie ihre Jungen bedroht sah. Sie mußten vorsichtig sein. Darken blinzelte, kämpfte gegen die Müdigkeit an, doch das Adrenalin und die Aufregung half. Noch dazu wurde ihm bei einem Blick bewußt, dass Merion direkt neben ihm auf dem Bauch lag.

Darken versuchte es sich etwas bequemer zu machen, doch die Wildschweine, die sie zwischen dem Blätterwerk der Büsche sahen, wirkten nicht mehr halb so interessant und sein Blick ging immer wieder zurück zu dem silberhaarigen Dea al Mon. Es lag an ihm, zu entscheiden ob er auch weiterhin mit dem Prinzen zusammensein wollte, doch Darken wollte wenigstens darum kämpfen, er war niemand, der gerne passiv wartete.
Seine Hand tastete über das Moos hinüber zu der von Merion und er drückte sie leicht, so dass der Krieger auch zu ihm blickte. Ihn unnachahmlich anlächelnd beugte sich Darken nach vorne, er wagte nicht mal zu atmen, sie durften ja auch die Wildschweine nicht aufschrecken. Sein Gesicht näherte sich dem seines Freundes immer weiter bis er ihm einen langen, verführerischen Kuss auf die Lippen gab.
Gleich darauf blickte Darken wieder nach vorne, pustete sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
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Re: Scherben zusammensetzen

Beitragvon Merion » So 5. Feb 2023, 17:39

Darken folgte ihm leise und legte sich neben ihm unter den Busch. Aufgeregt konnte Merion Darken also zeigen, was er entdeckt hatte. Doch diese Aufregung wandelte sich sehr rasch in Nervosität und der Krieger wurde sich einmal mehr bewusst, dass er erst einmal nachdenken sollte, bevor er handelte. Nun das tat er eigentlich immer. Doch inzwischen gab es neue Auswirkungen seiner Taten, die er beachten musste. Wie zum Beispiel, dass es sehr heiss war, Darken neen sich liegen zu haben.

Während er sich noch krampfhaft auf die Tiere vor sich konzentrierte, spürte er auf einmal Darkens Hand auf seiner, die die seine leicht drückte. Zaghaft drückte er zurück, versuchte weiterhin auf die Wildsau und ihre Frischlinge zu achten. Wenn er jetzt seinen Kopf drehen würde... Schliesslich konnte er nicht mehr widerstehen und sah seinen Freund mit grossen Augen an.
Genau wie dieser hielt er seinen Atem an, bis er schliesslich dessen Lippen auf seinen eigenen spürte. So unglaublich süss, weich und verführerisch. In seinem Bauch kribbelte es wie verrückt und sein Herz schlug so heftig in seiner Brust, dass er befürchtete, dass es sie verraten würde. Unsicher und zögerlich erwidertete er den Kuss, gab sich Darken hin.
Erst als Darken sich wieder von ihm löste, wandte auch Merion hastig seinen Kopf ab und sah verwirrt nach vorne, ohne wirklich etwas zu sehen. Was hatte das jetzt zu bedeuten? Warum hatte er da mitgemacht? Er sehnte sich sehr nach seinem Freund und die Wünsche seines Körpers waren kaum zu ignorieren. Doch der Tänzer hatte mit Lia geschlafen und das tat unglaublich weh. Vielleicht sollten sie sich besser nicht mehr küssen und streicheln, bis Merion sich im Klaren darüber war, wie es weiter gehen sollte.
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Re: Scherben zusammensetzen

Beitragvon Darken » So 5. Feb 2023, 17:41

Er hatte schon halb erwartet, dass Merion ihn von sich schieben würde, weil er keine Berührungen mehr von ihm wollte, doch nach einer Weile erwiderte der Krieger den Kuss zaghaft. Als sie sich wieder voneinander lösten und nach vorne blickten, sagte keiner von ihnen ein Wort darüber, obwohl der Prinz fast greifbar spüren konnte wie aufgewühlt und durcheinander sein Freund war. Du solltest ihm das nicht antun, dachte Darken. Merion sollte seine Entscheidung von selbst treffen. Aber verflucht, Darken war nicht schuld an diesem Vertrauensmißbrauch und er fand es unfair, dass Minan und er nun auch darunter zu leiden haben sollten. Er blinzelte müde, stützte seinen Kopf auf seiner Handfläche ab und versuchte sich wieder auf die Jagd zu konzentrieren. Allerdings taten sie bisher nicht mehr als die Türe zu beobachten. Würde der Dea al Mon auch noch irgendwann seinen Bogen hervorholen oder erwartete er, dass sie die große Muttersau allein mit den Jagddolchen erledigten? Vermutlich wäre es am besten, wenn sie aus der Ferne eines der Frischlinge erledigten und warteten bis die anderen Tiere davonrannten.
Jedoch lag Merion weiterhin da, starrte durch die Blätter und rührte sich nicht. Wartete er vielleicht auf etwas ganz anderes? Aber Darken hatte den ersten Schritt gemacht, er würde jetzt bestimmt nicht über den Krieger herfallen. Da war immer noch eine Art Barriere zwischen ihnen und er wußte nicht wie er die überbrücken sollte.

Ihm fielen wieder halb die Augen zu, nun wo sie sich nicht mehr bewegten und er etwas gegessen hatte, wurde er doch noch müder. Darken kämpfte gegen die Erschöpfung der letzten Tage an und eigentlich glaubte er, er würde genug Aufmerksamkeit für die Jagd haben, doch irgendwann bei einem weiteren Sekundenschlaf sank sein Kopf nach unten und kam auf dem Moos zu ruhen. Er atmete leise und ruhig, was immer Merion oder die Wildschweine taten, der Prinz bekam momentan nicht mehr viel davon mit.
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Re: Scherben zusammensetzen

Beitragvon Merion » So 5. Feb 2023, 17:41

Allmälich wurde die Spannung zwischen ihnen immer unerträglicher und geladener. Beide schienen auf irgend etwas zu warten, was der andere tat, um die Barriere zwischen ihnen zu überbrücken. Allerdings hatte Darken dies ja schon getan und Merion war sich gar nicht so sicher, ob er das überhaupt schon wollte. Vielleicht hätten sie doch nicht auf diesen Ausflug machen sollen.

Doch es wurde immer deutlicher, dass er etwas sagen sollte. Oder etwas mit den Tieren tun sollten. Allerdings war es irgendwie noch viel zu früh, um schon ein Wildschwein zu erlegen. Dann könnten sie ja gleich wieder zurück und das wärs gewesen mit dem Ausflug. Aber vielleicht wollte Darken das ja auch.

"Es tut mir Leid Darken, dass ich mein Problem mit dem Tänzer an dir und Minan auslasse", begann er schliesslich leise. "Ich versuche es zu vermeiden, aber das ist wirklich nicht einfach." Von Darken kam jedoch keine Antwort. Vorsichtig schielte Merion zu ihm hinüber, um zu sehen, ob er sauer auf ihn war. Aber alles was er sah war ein total niedlicher Prinz, der friedlich auf dem Moos schlief. Er hatte letzte Nacht wohl wirklich nicht geschlafen. Lächelnd rief er eine Decke herbei, um den Prinzen zu zu decken, damit er es schön warm hatte. Dann wartete er geduldig darauf, dass er wieder aufwachte.
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Re: Scherben zusammensetzen

Beitragvon Darken » So 5. Feb 2023, 19:21

Zunächst war sein Schlaf ruhig, doch als er begann zu träumen, änderte sich das schnell. Darken wand sich unruhig hin und her, verzog sein Gesicht, atmete rascher und murmelte undeutlich hin, während er im Schlaf gegen seine Dämonen ankämpfte und das so verbissen wie immer. Es ging eine Weile so weiter bis es Minan war, der plötzlich mit einem leisen Aufschrei auffuhr und sich orientierungslos umblickte, direkt in Merions Gesicht blickte. Der junge Prinz riss die Augen kurz entsetzt auf, zitternd rollte er sich in die Decke.
"Was... was ist passiert?", fragte er, dann realisierte er, dass sie immer noch bei den Büschen lagen und er auf dem Moos direkt eingeschlafen war. Beschämt schlug er die Augen nieder. "Oh... ich wollte nicht einschlafen, es tut mir leid", entschuldigte er sich. Da nahm der Krieger ihn extra mit aus einem Ausflug mit, machte sich all die Mühe und er schlief prompt ein. Was mußte Merion da denken außer dass es ihn überhaupt nicht interessierte und Minan das nicht zu schätzen wußte.

Rasch strich er sich die Haare wieder glatt, pflückte ein verirrtes Blatt hinaus. Minan sah durch die Zweige und erkannte, dass die Wildschweine weitergezogen waren. Na toll, jetzt war er auch noch daran schuld.
"Wir müssen wohl weiterjagen... hab ich lange geschlafen?" Er kam sich so komisch vor mit Merion zu reden, wo dieser ihm noch vor kurzem angedroht hatte, dass sie sich trennten und er ihm nicht mehr vertrauen könne. Dem Prinzen tat es schon weh nur daran zu denken. "Das.. ist wirklich sehr nett mit dem Ausflug..." Minan lächelte schüchtern, strich mit der Hand über das Moos neben sich.
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Re: Scherben zusammensetzen

Beitragvon Merion » So 5. Feb 2023, 20:04

Es war schön, hier einfach unter dem Busch zu liegen und über den Schlaf seines Freundes zu wachen. Es war alles so friedlich und wieder gut. Konnte es denn nicht einfach so bleiben? Zum ersten Mal wollte Merion sich dazu zwingen, genauer darüber nachzudenken, was der Tänzer getan hatte und wie es nun weiter gehen sollte. Doch da machte ihm der Prinz einen Strich durch die Rechnung, da er sein Gesicht verzog, rascher atmete und undeutlich vor sich hin murmelte. Er hatte eindeutig einen Albtraum.
Das konnte Merion ihm gut nachfühlen. Die letzten beiden Nächte hatte er auch sehr schlecht geschlafen und war sogar einmal weinend aufgewacht, weil er irgend etwas trauriges geträumt hatte. Sanft legte er ihm seine Hand auf die Schulter, um ihn zu beruhigen. Zwar war er keine Schwarze Witwe, doch es mochte ihm trotzdem helfen. Das Gegenteil war jedoch der Fall und Minan fuhr mit einem leisen Aufschrei auf. Orientierungslos sah er sich um, blickte ihn dann entsetzt an und rollte sich in seine Decke.

"Keine Angst Minan", beruhigte er ihn sanft und zog seine Hand zurück, da er wusste, dass er mit überraschenden Berührungen nicht umgehen konnte. "Du hast nur geträumt. Es ist alles in Ordnung und du bist in Sicherheit." Allmälich schien Minan das auch zu realisieren. Beschämt sah er zu Boden und entschuldigte sich, dass er nicht hatte einschlafen wollen.

"Ist schon gut Minan", wiegelte er ab. "Du kannst auch gerne weiterschlafen, wenn du willst. Du hast auch nicht lange geschlafen." Zwar war inzwischen die Sonne aufgegangen, aber so lange hatte er wirklich nicht geschlafen. "Und wir müssen gar nicht weiter jagen, wenn du nicht willst. Wir können auch einfach nur so durch den Wald wandern." Er wusste doch, dass Minan nicht gerne Tiere tötete. Das hatte er beim Fischen heraus gefunden. Dann strahlte er den Prinzen aber glücklich an, als dieser auch fand, dass es sehr nett sei mit diesem Ausflug. "Das finde ich auch. Oh, weisst du was? Wir könnten auch erst einmal gemütlich frühstücken. Ich hab einiges eingepackt und du hast bestimmt noch Hunger." Er rief schon mal den Picknickkorb herbei.
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Re: Scherben zusammensetzen

Beitragvon Darken » So 5. Feb 2023, 20:07

Merion beruhigte ihn gleich, dass er nur geträumt hätte und hier in Sicherheit wäre. Langsam begriff das auch der junge Prinz, aber es war ihm trotzdem peinlich, dass sein Freund - oder sein ehemaliger Freund? - ihn jetzt so erlebt hatte. Trotzdem sagte der Krieger, es wäre in Ordnung, er könne auch weiterschlafen, da er ja nicht lange geschlafen hätte.
Minan schüttelte rasch den Kopf, nagte an seiner Unterlippe. "Nein... es geht schon. Der Tag ist doch viel zu schön um ihn zu verschlafen." Er lächelte zaghaft. Außerdem hatte er Angst, dass er dann wieder Albträume hatte und womöglich etwas im Schlaf sagte was Merion dann hörte. Wie sollte er bloß neben ihm in einem Raum oder gar im gleichen Bett liegen können? Das ging doch nicht, das war zu viel. Anderseits... wenn er sich ganz doll an den Dea al Mon kuschelte, würde er vielleicht keine Albträume haben, hoffte er inständig. Oder erst recht kein Auge zutun können. Ach, das war alles so verwirrend und schwer.
"Wandern ist gut", nickte der junge Prinz, dann zwang er sich dazu kurz die Kette anzublicken, die um seinen Hals hing. "Aber vielleicht können wir zuerst wandern und danach jagen gehen", schlug er vor, denn er wußte, dass Darken das mochte. Trotzdem nahm er die Kette mit dem Wolfszahn rasch ab, blickte sich um, wo er sie unterbringen sollte. Schließlich blickte er Merion fragend an. "Kannst du... sie solange für mich aufbewahren?", fragte er schüchtern.

Bei dem Vorschlag mit dem gemütlichen Frühstück nickte Minan rasch und setzte sich bequemer hin. "Und es ist nicht schlimm, dass die Wildschweine weg sind?", fragte er nach. "Ich hab schon noch ein bißchen Hunger..." Der junge Prinz wartete bis der Dea al Mon weiteren Proviant aus dem Picknickkorb geholt hatte. Ihm gefielen solche Ausflüge, nur war jetzt alles anders und ungewiss, ob Merion ihn überhaupt noch wollte. Anders als Darken war Minan nicht wütend, er war bloß traurig und sehr niedergeschlagen. Aber was sollte so ein Krieger wie Merion auch mit ihm, einen Zerbrochenen mit zersplitterten Geist, der ihn betrog, anlog, beschimpfte und verletzte. Vielleicht würde er irgendwann lernen sich zu kontrollieren und zusammenzureißen und bis dahin war eine Beziehung wohl keine so gute Idee. Er wollte niemanden weh tun. Doch ihn selbst schmerzte es furchtbar, denn er sehnte sich so sehr nach dem Dea al Mon neben ihm. Minan aß schweigend, starrte vor sich hin und wußte nicht was er tun sollte. Der Prinz riss sich zusammen, blickte wieder auf und vertrieb einen blauen Schmetterling mit einer leichten Handbewegung.
"Danke, dass du das alles eingepackt hast. Hätte ich auch etwas mitnehmen sollen?", fragte er ihn. Hatte er das Schlafmittel eingepackt? Dann konnte er vielleicht doch ruhig schlafen ohne Merion zu stören. "Hast du schon einmal in einer der Jagdhütten übernachtet... mit jemand anderem, meine ich."
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Re: Scherben zusammensetzen

Beitragvon Merion » So 5. Feb 2023, 20:15

Minan wollte nicht mehr weiter schlafen. Dabei nagte er an seiner Unterlippe, schüttelte den Kopf und meinte, dass der Tag viel zu schön sei, um ihn zu verschlafen. Lächenld nickte Merion. Das war er wirklich. Aber dabei sah Minan so traurig aus. Merion wusste weshalb, doch er konnte ihm auch nicht wirklich helfen. Oder sollte er ihn nun trösten, ihn wieder nah kommen lassen, nur um ihm dann schlussendlich zu sagen, dass er das nicht konnte und ihn von sich zu stossen? Das war doch auch nicht richtig.

"Ja ist gut. Aber wir müssen auch nicht jagen. Wir müssen gar nichts tun. Es geht ja auch viel mehr darum, dass wir zusammen etwas tun können." So, endlich hatte er es gesagt. Nervös blickte er Minan an, der das hoffentlich nicht falsch verstand. Das hiess gar nichts.
Minan hielt ihm dann auch die Kette mit dem Wolfszahn entgegen, die Minan im Gegensatz zu Darken gar nicht gefiel. Merion zögerte etwas. Irgendwie war ihm nicht wohl dabei, etwas von dem Prinzen aufzubewahren und bei sich zu haben. Das war schon fas zu viel Nähe. Ausserdem hatte Minan ja selber eine Tasche dabei. Doch schliesslich nickte er trotzdem, nahm die Kette entgegen und liess sie in seinem Juwelengepäck verschwinden.

"Ach was", winkte er ab. "Wir waren eh noch viel zu nahe der Stadt. Da sollte man nicht zu oft jagen. Von dem her ist es gut, dass wir nichts getan haben. Ausserdem brauchtest du deinen Schlaf. Das ist viel wichtiger, als irgendwelche Wildschweine", stellte er bestimmt klar. Währenddessen setzte er sich noch immer unter dem Busch auf, und holte so allerlei leckere Sachen aus dem Korb. Es war zwar vielleicht etwas eng hier unter dem Busch, aber dafür gemütlich.

Nachdem Brot, Käse, Wurst und Pfirsiche ausgepackt waren, schenkte er ihnen beiden dampfenden Früchtetee ein. Kuchen oder süsse Brötchen hatte Merion absichtlich nicht mitgenommen, weil er wusste, dass Minan nicht gerne Süssigkeiten hatte. "Ach Minan, du hast doch alles mitgenommen, was wichtig ist. Ausserdem mache ich das auch für mich. Ehrlich gesagt hauptsächlich für mich. Es tut mir Leid. Ich will dir das doch nciht antun."
Minan wollte auch wissen, ob er schon einmal in so einer Hütte übernachtet hätte. "Ja, schon oft", bestätigte er. "Mit meiner Familie, anderen, die für die Wache ausgebildet werden oder mit Freunden. Ähnlich wie du und... Lia." Er hätte den Mund halten sollen. "Einfach ohne... na ja, den Sex... du... weisst ja, dass ich noch keine Erfahrung hab... auser mit Lia." Er hätte schon ganz lange den Mund halten sollen. "Aber das zählt nicht wirklich", fügte er deswegen hastig hinzu.
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Re: Scherben zusammensetzen

Beitragvon Darken » So 5. Feb 2023, 20:17

Der junge Prinz lächelte verstohlen, er wollte auch sehr gerne mit Merion etwas gemeinsam unternehmen, egal was. Gut, vielleicht nicht ganz egal, aber sie hatten ja schon öfters Ausflüge gemacht, zum Beispiel zum Fluß. Oh, das war so aufregend und heiß gewesen... Minan rutschte ein bißchen unruhig hin und her. Als er dem Dea al Mon die Kette hinhielt, zögerte dieser solange, dass es auch Minan auffiel. Hatte er etwa auch Angst vor Wölfen oder wollte er einfach nichts von ihm berühren?
"Nur... damit sie auf keinen Fall verloren geht, in deinem Juwelengepäck ist sie sicherer als in meiner Tasche", erklärte Minan kleinlaut. Darken würde sehr wütend werden, wenn Minan seine Trophäe verbummelte, aber die Erinnerung daran fand Minan einfach schrecklich.
Merion versicherte, es wäre nicht schlimm, dass ihnen die Wildschweine entwischt wären, sie wären eh noch viel zu nahe an der Stadt und sein Schlaf wäre zudem auch wichtiger als die Wildschweine. "Die Wildschweine sehen das bestimmt auch so", bemerkte Minan kurz grinsend. Er konnte auch überhaupt nicht verstehen wie sein anderer Splitter nur eines der süßen Frischlinge töten wollte.

Der Dea al Mon packte weiterhin Proviant aus, goss ihnen aus einer Kanne warmen Früchtetee ein und Minan nahm rasch einen Schluck, weil es so schön von innen wärmte. Verständnislos blickte er auf, als Merion meinte, er mache das hier hauptsächlich für sich, er wolle Minan das doch gar nicht alles antun. Der Prinz schluckte, blickte zur Seite. "Nur für dich? Ich dachte... für uns beide... aber wenn ich dir irgendwie helfen kann..." Dennoch hilflos und verletzt sah er seinen Gefährten an. Er fehlte ihm so sehr, aber das schaffte Minan nicht zu sagen. Es war seltsam. Er fehlte ihm selbst jetzt wo sie zusammen saßen und frühstückten. Minan wünschte, es wäre wieder alles wie früher.
Als Minan nach der Jagdhütte fragte, meinte der Dea al Mon, er wäre schon oft mit anderen dort gewesen, so ähnlich wie Minan und Lia, nur eben ohne den Sex. Der Prinz begann prompt zu erröten, strich sich verlegen durch die Haare. "Ich hab nie... also mit ihr geschlafen... das wollte ich nie", sagte er leise. Merion fuhr fort, dass sein Erlebnis mit Lia ja nicht wirklich zählte. Verwirrt sah Minan ihn an. "Warum zählt es nicht?", fragte er nach. Weil Liasanya Safframatte in sich gehabt hatte oder der Tänzer beide verführt hatte? Minan war wirklich froh, dass er von all dem nichts mitbekommen hatte.
"Aber wir... ähm wir müssen doch nicht nur weil wir in einer Jagdhütte sind...", haspelte er unsicher. "Also... weil doch Darken mit ihr dort... aber das war bevor wir zusammen waren", fügte er hastig hinzu und die Röte schimmerte auf seinen Wangen. Das war alles so schwer darüber zu reden, lieber trank er noch etwas Tee und aß eines der Brote.
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Re: Scherben zusammensetzen

Beitragvon Merion » So 5. Feb 2023, 20:27

Er nickte schwach. Ja, in seinem Juwelengepäck würde die Kette wirklich sicherer sein. Merion sollte sich nicht so anstellen. Wenigstens konnte er dann auch zu Minans Scherz grinsen, als dieser meinte, dass die Wildschweine das bestimmt auch so sähen, dass schlafen wichtiger sei, als sie zu jagen.

Aber ab da schien alles schief zu gehen. Sein Geständnis, dass er diesen Ausflug nur für sich machte, verletzte seinen Freund, da er gedacht hatte, er täte es für sie beide. Dennoch bot er ihm an, ihm zu helfen, wenn er es irgendwie könne.
Bestürzt rutschte Merion auf seine Knie, so dass er sich besser zu Minan vorbeugen konnte und streichelte ihm zärtlich über die Wange, als dieser zur Seite sah. Dabei vergass er vollkommen, dass er eigentlich auf Berührungen hatte verzichten wollen. Wichtig war nur, dass der Prinz nicht mehr traurig war.
"Nein, Minan, so hab ich das nicht gemeint", erklärte er eindringlich. "Es ist nur... Ich will, dass es wieder so ist wie vorher. Aber ich weiss nicht wie das gehen soll. In mir drinn ist alles durcheinander. Dabei hast du doch gar nichts getan und dennoch ist da dauernd das Bild von Lia und dir. Aber das bist nicht du, oder nur ein Teil von dir. Ich wollte diesen Ausflug mit dir für mich machen, damit ich herausfinden kann, wie ich mit all dem umgehen soll. Für uns, damit dann endlich wieder Klarheit zwischen uns herrscht."

Etwas schneller und aufgeregt Atmend blickte er den Prinzen hoffnungsvoll an, dass dieser verstand und nicht mehr traurig war. Dabei merkte er nicht, wie nah er Minan gekommen war, während er gesprochen hatte. Sein Körper spürte es jedoch um so intensiver und sehnte sich danach, den Prinzen zu küssen.

Minan errötete auf die Sache mit der Jagdhütte und dem Sex unglaublich niedlich und strich sich verlegen durch die Haare. Dabei sagte er leise, dass er nie hätte Sex haben wollen mit Lia. "Wirklich?" hauchte Merion überrascht. "Aber die anderen. Geht das denn, dass sich einige Splitter von dir für jemanden interessieren und andere für jemand ganz anderen?" Diese Möglichkeit hatte er bis jetzt gar nicht in betracht gezogen. Irgendwie war er immer davon ausgegangen, dass Minan sich als ganzes für Lia interessierte.
Sein Freund wollte auch noch wissen, warum das mit Lia für Merion nicht zählte? Hastig und unsicher fügte er noch hinzu, sie müssten doch nicht nur, weil sie in einer Jagdhütte wären und das mit Darken wäre gewesen, bevor sie zusammen gekommen wären. Merion vermutete er meinte Sex.
"Nein, wir müssen nicht und sollten wohl auch nicht", antwortete er ruhig. Noch nicht jetzt. Aber die Vorstellung mit Minan in einem der Betten zu liegen, sich ins Fell zu kuscheln, sich über ihn zu beugen und ihn mit Küssen und Streicheln zu verwöhnen, gefiel Merion ausnehmend gut. Unbewusst wurde sein Atem schwerer, sein Herz schlug schneller und er spürte, wie sich in seiner Lendengegend etwas regte.
"Und das mit Lia zählt nicht, weil ich mich danach noch immer sehr unerfahren fühlte", gestand er mit belegter Stimme. "Es ging so schnell und ich hatte nicht wirklich die Gelegenheit, dabei etwas zu lernen. Ich wusste danach nicht, wie ich dich berühren, streicheln und küssen könnte, damit es dir gefällt und du es einfach nur schön findest. Deswegen zählt es nicht." Während er sprach, war er Minan noch etwas näher gekommen. Es wäre jetzt ein leichtes, ihn verführerisch auf seine sinnlichen Lippen zu küssen und ihn zurück auf seinen Rücken zu drücken. "Aber jetzt weiss ich wie es." Seine Stimme war kaum mehr ein Hauchen und sein Gehirn hatte sich schon vor einer Weile verabschiedet.
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Re: Scherben zusammensetzen

Beitragvon Darken » So 5. Feb 2023, 20:29

Ein wohliges Kribbeln überkam ihn, weil Merion gleich bei ihm war, ihm sanft über die Wange streichelte und beteuerte, er hätte es nicht so gemeint, er wolle einfach nur, dass es wieder so war wie früher. "Das will ich auch", entfuhr es dem Prinzen inbrünstig und er traute sich wieder den Krieger anzublicken. Er konnte auch verstehen warum Merion so durcheinander war und dass er nur einen Weg suche mit allem umzugehen. "Ich weiß... danke, dass du es versuchst... ich bin auch sehr durcheinander... ich wollt dir nie weh tun." Er schluckte leicht, sah betreten zu Boden. Selbst wenn er nicht Schuld an dem Bruch war, so konnte man dennoch seiner Stimme anhören, dass es ihm wirklich leid tat und es ihn schmerzte.
Als Minan wieder aufblickte, fiel ihm auch so allmählich auf, dass Merion ihm näher gekommen war. Warum konnte nicht alles wie früher sein? Er sehnte sich so sehr danach und seine Körpersprache verriet ihn auch, denn er rutschte ebenfalls ein bißchen näher zu dem Krieger, sah ihn mit großen Augen an. Dann schien es Merion wirklich zu überraschen, dass Minan selbst nie mit Lia hatte schlafen wollen.
"Nein, nie", gab er zu. Zwar waren sie sich in der Hütte näher gekommen und Liasanya hatte ihm gezeigt wie man sich unterschiedlich streichelte, doch das war Minan schon fast zu viel gewesen. "Ja, das geht... wir sind uns sehr oft uneins, deswegen fühl ich mich immer so... zerrissen." Der junge Prinz seufzte, sah danach den Dea al Mon wieder eindringlich in die Augen. "Allein dass wir alle uns in dich... also... verliebt haben..." Wieder wurde er rot. "Das ist schon etwas besonderes... auch wenn du der erste bist in den ich mich überhaupt..." Minan brach ab, es fiel ihm schwer darüber zu reden und es zu erklären. Es klang ja selbst in seinen Ohren verrückt. Er wünschte auch, er wäre nicht zersplittert und nie Uneins mit sich selbst, doch das war der Preis gewesen den er damals gezahlt hatte um weiter zu überleben und sein Martyrium durchzustehen.

Merion bekräftigte gleich, sie müssten und sollten wohl auch nicht. Ob er damit auch den Sex meinte? Minan hörte ihm aufmerksam zu, sein Körper spannte sich unwillkürlich an, weil er merkte wie sein Freund ihn anblickte. Aber es ängstigte ihn nicht, seltsamerweise hatte er diesen Ausdruck in den silberblauen Augen sogar vermisst. Der Krieger erklärte ihm auch, dass er sich weiterhin unerfahren fühlte, da es mit Lia so schnell gegangen wäre, er hatte kaum Gelegenheit gehabt sich richtig darauf einzulassen und etwas zu lernen.
Nur mittlerweile wüßte er wie er Minan küssen und berühren konnte, so dass es ihm gefiel und er es schön fand. Oh.. oh, wollte er ihn etwa jetzt küssen? Minan wurde plötzlich innerlich ganz aufgeregt, auch sein Herz schlug schneller und er mußte unwillkürlich daran denken, dass Merion mittlerweile wirklich wußte wie es für sie beide schön werden konnte. Auch so, dass Minan damit umgehen konnte, wenn er auch noch lange nicht so leidenschaftlich und forsch wie Darken war. Aber in der Krankenstation hatte Minan einen heißen Kuss mit seinem Freund ausgetauscht und allein wenn er sich daran erinnerte.... kribbelte alles in ihm.
Ihre Lippen waren sich immer näher gekommen, aber der junge Prinz traute sich nicht so recht den ersten Schritt zu machen, er wußte nicht ob Merion wirklich wollte. Dennoch legte er zaghaft seine Hand auf die Brust des Dea al Mon, streichelte über den Stoff, rückte noch etwas näher zu Merion. Minans Lippen waren leicht geöffnet, luden zum Küssen ein und das wollte er ja auch. Voller Spannung und Hingabe blickte er den Krieger hörbar atmend an.
Bevor er noch umkam vor Ungewissheit, beugte sich Merion plötzlich vor, küsste ihn auf die weichen Lippen und Minan gab sich dem einfach nur glücklich hin. Wie als spüre er was der Krieger wollte, ließ er sich ganz von selbst auf die Decke zurücksinken, küsste seinen Freund weiter, atmete aufgeregt in ihn und knabberte auch zaghaft an dessen Lippe, öffnete seinen Mund weiter, damit sich ihre Zungen berühren konnten. Seine Hand streichelte an der Seite Merions entlang, er wollte ihn einfach nur festhalten und spüren. Es war nicht zu leugnen, dass es weiterhin sehr zwischen ihnen knisterte und die Anziehungskraft immer noch da war.
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