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Das Geschenk einer Blume





Das Geschenk einer Blume

Beitragvon Siandra » Do 7. Mär 2024, 16:29

Es hatte nicht lange gedauert und Tania war in das Bad gestürmt und hatte sie besorgt gefragt, was denn geschehen war und ob sie Kayne zu Kleinholz zerfetzen sollte. Unter viel Geschluchze und Geheule hatte sie ihrer Freundin erzählt, was passiert war. Danach hörte sie aber ziemlich abrupt auf zu weinen und starrte Tania mit erschreckten Augen an. Denn ihre Freundin begann ganz kräftig mit ihr zu schimpfen, während sie sie tröstend im Arm hielt. Doch sie schimpfte nicht mit ihr, weil sie mitten in der Nacht alleine durch die Stadt geirrt war oder weil sie Kayne einfach benutzt hatte. Nein, sie schimpfte mit ihr, weil sie Kayne einfach so weggeschickt hatte. Erst verstand Siandra nicht, doch Tania erklärte ihr, dass dies kein wirkliches Ausnützen gewesen war, Sindra warf ihr da einen sehr skeptischen Blick zu, und dass der Arme Mann wohl gar nicht wisse, was sie so unglücklich gamcht hätte. So wie sie ihn einschätze, würde er sich wohl selber die Schuld geben. Siandra konnte sich das fast nicht vorstellen, aber da Tania viel mehr Erfahrung mit Männern hatte, konnte es vielleicht ja so sein. Vielleicht hatte er auch deshalb dieses wundervolle Bild zurück gelassen, um ihr zu zeigen, dass er sie noch immer liebte. Mit aller Kraft klammerte sie sich an diese Hoffnung und versprach Tania reumütig am nächsten Tag mit Kayne zu sprechen.

Irgendwann schaffte sie es tatsächlich aus lauter Erschöpfung noch ein zu schlafen. Mit dem ersten Sonnenstrahl wachte sie jedoch auf und beeilte sich, alles vor zu bereiten. Schliesslich eilte sie in ein leichtes, weisses Sommerkleid gehüllt auf den Markt und fand schliesslich nach langem Suchen endlich eine tiefrote Kaktusblüte, die nur in Pruul wuchsen und sehr selten waren. Sie gab für sie ein Vermögen aus, organisierte ein kleines Boot und fuhr so schnell wie es auch nur ging zu dem Kanal der an der Schneiderei vorbeiführte. Dann kam das schwerste Stück ihres Vorhaben. Sie konzentrierte sich und schaffte es schliesslich die Blume und das Bild mit Hilfe der Kunst in Kaynes Zimmer zu schaffen. Sie nahm an, dass es sein Zimmer war, weil seine Signatur dort sehr ausgeprägt zu spüren war. Dann wartete sie und hoffte, dass er ihre Nachricht verstand und kommen würde. Sie wollte so gerne weiter mit ihm zusammen bleiben und noch einmal dort hoch, wo sie sich zum ersten Mal geküsst hatten. So wartete sie unsicher in dem Boot und döste langsam unter der Wärme der Sonne ein.
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von Anzeige » Do 7. Mär 2024, 16:29

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Re: Das Geschenk einer Blume

Beitragvon Kayne » Do 7. Mär 2024, 16:30

Kayne wachte auf und fühlte sich wie zerschlagen. Er hätte wohl überhaupt nicht geschlafen, hätte Hendrik ihm nicht ein Schlafmittel in den Tee gegeben. Jedenfalls war sich Kayne ziemlich sicher, dass es so gewesen war. In einem Moment hatte er sich noch laut Vorwürfe gemacht, die Teetasse in der Hand, im nächsten wußte er nur noch, dass er vor seinem Bett zusammengeklappt war. Hendrik hatte ihn offenbar noch hinein gelegt und so wachte Kayne nun auf, zwar wach, aber nicht im mindesten erholt. Wie könnte er auch? Er brauchte nur an letzte Nacht denken und schon fühlte er die Schuldgefühle und den Schmerz erneut in sich aufsteigen.
Ein Klopfen an der Türe riss ihn aus seinen schwermütigen Gedanken.
"Verschwinde, ich will nicht aufstehen, ich will überhaupt nichts machen", murrte Kayne und drehte sich um. Das Klopfen wurde ein wenig lauter. "Was hast du mir überhaupt für ein Zeug in den Tee getan?" Er setzte sich nun doch auf und rieb sich die Stirn.

"Gift", erklang es gedämpft hinter der Türe, "Wenn du dich nicht innerhalb der nächsten vierundzwanzig Stunden bei ihr entschuldigst, zerreißt es dein Herz."
Kayne konnte über den Scherz nicht wirklich sehr lachen. Sein Herz fühlte sich bereits so an, als wäre es zerrissen.
"Und wie? Sie will mich ja nichtmal sehen..."
"Dann mußt du sie eben dazu bringen", erklang wieder Hendriks Stimme gedämpft. Kayne seufzte und öffnete dann doch die Türe.
"Genau, denn das hat ja beim letzten Mal so wunderbar geklappt, als ich die Initiative übernommen habe", gab er bissig zurück ehe sein Gesichtsausdruck wieder milder und eine Spur trauriger wurde. "Tut mir leid... dass du dir das alles anhören mußt."

Der alte Schneider wollte gerade etwas darauf sagen, als sein Blick sich veränderte und er hinter Kayne starrte. Auch der spürte plötzlich das Einsetzen von Kunst und als er sich umwandte, lag da das Bild. Für eine kurze Sekunde glaubte er, er hätte sich vielleicht nur eingebildet, es ihr geschenkt zu haben und dann glaubte er - was noch viel schrecklicher war - sie würde es ihm zurücksenden, weil sie es nicht haben wollte. Doch der Moment verging glücklicherweise, als die tiefrote Blüte daneben erschien, mitten zwischen den weißen zerknitterten Falten seiner Decke schwamm wie in einem Meer aus Milch...
Kayne leckte sich nervös über die Lippen. Zaghaft streckte er seine Sinne aus, konzentrierte sich und spürte dann Siandra in der Nähe.
"Oh, Dunkelheit, sie will mit mir reden! Sie will-" Alles andere war vergessen, Kayne wirbelte herum und stolperte die Treppen herunter, nur jede zweite Stufe nehmend. Er war schon fast bei der Tür als ihm aufging, dass er ja so unmöglich Siandra unter die Augen treten konnte. Er rannte ins Bad und kurze Zeit später hörte man das Plätschern von Wasser und irgendetwas Scheppern und viel Gefluche.
Als er wieder hinaushetzte, seine Haare rasch mit der Kunst trocknete, hielt ihm Hendrik bereits breit schmunzelnd, frische Kleidung entgegen.
"Nun mach schon, du Held."
Kayne schlüpfte in die Kleidung, eine dunkelblaue Hose und ein weißes Hemd, befürchtete dass Siandra schon die Geduld verloren hätte, doch sie war noch in der Nähe. Er rannte zur Türe, hielt dann aber wieder inne, was Hendrik dazu brachte mit den Augen zu rollen. "Was wenn... wenn sies beenden will?", schluckte er.
Der alte Schneider hinter ihm stöhnte auf und schlug sich gegen die Stirn. "Das will sie ganz sicher nicht. Geh endlich." Er schob Kayne halb zur Türe raus. "Ich hoffe, die Frau ist nicht so chaotisch wie du."
"Warte- ... was? Ich bin chaotisch?"

Dann stand Kayne schon vor der Schneiderei. Nervös fuhr er sich durchs Haar und ging in die Richtung wo er Siandra spürte. Lange mußte er dafür nicht suchen. Sie lag friedlich schlummernd in einem Boot in dem Kanal direkt vor der Schneiderei. Die Sonne beschien ihren wunderschönen Körper, sie hatte ein weißes Sommerkleid an und sah einfach malerisch aus. Vorsichtig setzte sich Kayne auf die Kanalmauer und blickte lächelnd zu ihr hinunter, auch jetzt durchströmte ihm bei ihrem Anblick seine Liebe zu ihr, er konnte sich einfach nicht helfen.
"Siandra... es tut mir so leid", sagte er ihr leise. Er liebte sie doch so sehr. Es durfte nicht vorbei sein, nur weil er einen einzigen furchtbaren Fehler gemacht hatte.
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Re: Das Geschenk einer Blume

Beitragvon Siandra » Do 7. Mär 2024, 16:31

Sie fühlte sich so warm und geborgen. Kayne war neben ihr, hielt sie sanft im Arm und sagte ihr, dass er sie liebte. Und... dass es ihm Leid täte? Wieso denn? Auf einmal schien er zu verschwinden. Sindra schreckte aus ihrem Schlaf hoch. "Kayne?", rief sie und sah sich verwirrt um. Ja, genau, sie hatte zu Kayne gehen wollen.

Da erblickte sie den Prinzen auf der Kanalmauer sitzend und auf sie hinunter sehend. Er schien ihr gar nicht böse zu sein. Trotz allem, was er getan hatte. "Kayne!", rief sie nun erfreut und sprang auf. Sie hatte völlig vergessen, dass sie in einem Boot gesessen hatte. Dieses begann nun heftig zu wackeln und Siandra versuchte, heftig mit den Armen rudernd, wieder das Gleichgewicht zu finden.
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Re: Das Geschenk einer Blume

Beitragvon Kayne » Do 7. Mär 2024, 16:31

Kayne ging erst jetzt auf, dass Siandra wohl wirklich tief geschlafen und somit seine Entschuldigung überhaupt nicht gehört hatte. Sie schreckte auf, blickte ihn an und als sie ihn erkannte, sprang Siandra im Boot auf, schien ihm gar nicht böse zu sein wegen dem was letzte Nacht passiert war. Aber vielleicht wollte Kayne das auch nur so sehen.
Gleichzeitig begann das Boot durch Siandras plötzliche Bewegung heftig zu kippeln und zu wanken.
"Warte, ich helf dir." Ohne großartig darüber nachzudenken, beugte Kayne sich vor und wollte Siandra festhalten, doch sie ruderte immer noch mit ihren Armen und dadurch wurde er kurzerhand mit runter ins Boot gezogen. Von der Wucht kippte Siandra um, er schaffte es gerade so noch sie festzuhalten, damit sie sich nicht weh tat und irgendwie landeten sie verknäult im Boot, halb aufeinander liegend.

"Es tut mir leid", platzte Kayne heraus, kurz aufkeuchend. Er blickte ihr in die Augen, das Boot schaukelte nur noch sacht. Verlegen löste er sich von ihr. "Ähm... ich meine, das letzte Nacht tut mir leid. Ich.. wollte nicht zu weit gehen und dich verängstigen und dir damit weh tun und..." Er holte tief Luft. "Ich dachte, du sagst mir, wenn ich etwas tue was du nicht willst. Bitte verzeih mir, es tut mir schrecklich leid. Das letzte was ich wollte war dich zu verschrecken." Reumütig und zerknirscht gleichermaßen blickte er sie an.
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Re: Das Geschenk einer Blume

Beitragvon Siandra » Do 7. Mär 2024, 16:32

Sie quietschte überrascht auf, als Kayne auch ins Boot fiel. Doch wie durch ein Wunder kenterte es nicht und Siandra kam relativ weich auf Kayne zu liegen. Sofort rappelte sie sich auf und rückte ein Stück weit weg von ihm. Diese Position erinnerte sie zu sehr an letzte Nacht und sie spürte, wie ihr das Blut in das Gesicht schoss.

Dann sah sie ihn aber verwundert an, als er sich bei ihr entschuldigte. "Es tut dir Leid?", wiederholte sie ungläubig. "Aber was denn? Und ich habe dir doch gesagt, dass ich es dir sagen werde, wenn es mir zu viel wird." Mutter der Nacht! Tania hatte tatsächlich recht gehabt. Kayne verstand das ganze vollkommen falsch. "Kayne", begann sie zögernd und liess den Kopf hängen. Wie konnte sie das nur wieder gut machen. Erst nutze sie ihn aus und dann liess sie ihn auch noch glauben, er sei an allem Schuld
"Können wir ein wenig umher fahren? Mit dem Boot mein ich. Wir... Ich muss mit dir reden."
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Re: Das Geschenk einer Blume

Beitragvon Kayne » Do 7. Mär 2024, 16:33

Hatte er schon wieder was falsch gesagt? Natürlich tat es ihm leid. Warum blickte Siandra ihn dann so ungläubig an? Hatte seine Entschuldigung vielleicht nicht aufrichtig geklungen? Verflucht, er war noch nie gut mit Worten gewesen. Aber die nächsten Sätze von ihr, brachten ihn vollends aus dem Konzept. Was ihm leid tue?
Irgendwie hatte er das Gefühl etwas entscheidendes verpasst zu haben. "Du mußt mir glauben, es tut mir wirklich leid", beteuerte er abermals mit so viel Aufrichtigkeit wie er nur in seine Stimme legen konnte.
Siandra ließ als Reaktion den Kopf hängen und Kayne schluckte tief. Er hatte irgendwie das Gefühl, er wüßte bereits was kommt. Ja, und dann sagte sie es auch noch. Sie wollte mit ihm reden und so wie sie klang, hörte sich das nicht nach einem guten Gespräch an.

Kayne nickte stumm, mehr brachte er nicht zustande. Da Siandra ohnehin schon von ihm fortgerutscht war, setzte er sich auf das Bänkchen wo die Ruder waren, ergriff sie und brachte sie von der Kanalmauer weg, um dann schweigend zu rudern. Er wußte wie das war, wenn eine Frau mit einem Schluß machte... sie wollten immer irgendwohin an einen neutralen Ort und reden... vielleicht würde sie ihm gleich sagen, dass sie noch nicht bereit wäre für eine Beziehung und er hätte ihr das erst klar gemacht. Warum war er überhaupt so erschüttert? Wäre ja nicht so, dass er diese Worte zum ersten Mal hören würde, dachte er bitter. Aber es durfte doch nicht enden, nicht so... sein Herz blutete und er suchte fieberhaft nach einem Ausweg, um das Steuer noch irgendwie herumzureißen.
Vielleicht sollte er dorthin fahren, wo alles angefangen hatte, wo ihr erster Kuss gewesen war. Womöglich wollte sie sogar dahin... das würde den Schmerz dann vollenden. Gleich... gleich würde sie ihm sagen, sie bräuchte entweder mehr Zeit oder mehr Abstand. Oder beides zusammen. Nein, nein, nein... er würde um sie kämpfen. Sie waren doch gerade erst einmal ein paar Wochen zusammen.
"Siandra...", setzte er leise an und hörte auf zu rudern. Sie trieben irgendwo in einem der kleinen Kanäle von Goth, niemand sonst war hier oder schenkte ihnen Beachtung. "Bitte rede... aber.. ich würde das nicht ertragen zu diesem Platz zu fahren, nur um dann von dir dort zu hören, dass du..." Kayne nagte an seiner Unterlippe, schwieg kurz. "Ich hatte bereits zu viele hässliche Trennungen. Ich will nicht, dass das mit uns aufhört. Und wenn du Zeit brauchst oder Abstand...", setzte er an.
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Re: Das Geschenk einer Blume

Beitragvon Siandra » Do 7. Mär 2024, 16:35

Sie hörte seine Zustimmung nicht und da sie den Kopf gesenkt hielt, sah sie auch sein Nicken nicht. Siandra spürte nur, dass sich das Boot bewegte. Fieberhaft überlegte sie noch einmal, was sie ihm sagen wollte, wie sie sich am besten entschuldigen konnte. Sie wollte ihn nicht verlieren, wusste allerdings auch nicht, wie sie es wieder gut machen konnte.

So achtete sie nicht, wo sie lang fuhren und auch von seinen leisen Worten bekam sie nur die Hälfte mit. Diese reichte jedoch aus, um sie in helle Panik zu versetzen. Ihr Kopf ruckte hoch und sie sah ihn entsetzt an. "Du willst dich von mir trennen?", fragte sie schon beinahe panisch und Tränen traten ihr in die Augen. "Ich weiss, dass ich mich schändlich benommen habe. Ich hatte nur irgendwie gehofft, wir könnten darüber reden und vielleicht sogar, dass du mir verzeihen könntest, dass wir da irgendwie gemeinsam darüber hinweg kommen. Deshalb wollte ich ja auch mit dir da hoch fahren, um mich bei dir zu entschuldigen. Aber eigentlich hast du recht. Was ich getan habe, war zu verwerflich, als dass du mir vergeben könntest."
Sie sah sich um, doch es gab keine Fluchtmöglichkeit aus dem Boot. Also versuchte sie sich so klein wie möglich auf der Bank zu machen. Den Kopf liess sie wieder sinken und ihre Schultern bebten unter den Tränen die sie vergoss. Es war zu spät. Er wollte sich von ihr trennen und sie erhielt keine Möglichkeit, es wieder gut zu machen. Als ob dies überhaupt ginge.
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Re: Das Geschenk einer Blume

Beitragvon Kayne » Do 7. Mär 2024, 16:35

Als er von der Trennung sprach, hob Siandra den Kopf und in ihren Augen stand Entsetzen. Kayne verstand zuerst die Frage gar nicht richtig und als er sie richtig hörte, verstand er sie noch viel weniger. Vollkommen perplex blickte er sie an. Wie kam sie denn nur auf den Gedanken, er wolle sich von ihr trennen? Er hatte doch gerade noch gesagt, er wolle das nicht.
"Was? Nein... ich dachte, du-", setzte er an, doch da liefen ihr bereits Tränen über die Wangen und sie redete etwas davon, sie hätte sich schändlich benommen und sie hatte gehofft, er könne ihr verzeihen und sie wolle sich entschuldigen. Kayne hatte das Gefühl, irgendetwas entscheidendes nicht mitbekommen zu haben. Er konnte mit den gesamten Worten von Siandra absolut nichts anfangen.

Mit wachsender Bestürzung sah er ihr zu wie sie in sich zusammensank wie ein Häufchen Elend und bitterlich weinte und schluchzte.
Kayne ließ die Ruder los, war gerade noch so geistesgegenwärtig sie ins Boot zu holen und rutschte dann zu ihr vor ihr auf die Knie, um sie in den Arm zu nehmen und festzuhalten.
"Schsch... bitte hör auf zu weinen, Siandra. Ich will keine Trennung, ich will mit dir zusammen bleiben", sagte er ihr, während er sie fest in den Armen hielt und beruhigend streichelte. Wenn sie seine Nähe immer noch nicht wollte, konnte sie ihn ja vom Boot schmeißen, doch im Moment wollte er sie einfach nur trösten.
"Ich dachte, du wolltest das.... weil ich zu weit gegangen bin und du vielleicht mehr Zeit brauchst und so...", erklärte er ihr. Kayne löste sich kurz von ihr, aber nur um behutsam ihre Tränen wegzuwischen und sie anzulächeln. "Und... wofür willst du dich entschuldigen? Du hast doch nichts falsch gemacht. Ich dachte, ich hab das...." Er blickte sie forschend an. "Hab ich das?" Kayne fragte sich immer mehr, warum sie beide eigentlich gerade so am Boden zerstört waren, wenn sie sich gegenseitig beinander entschuldigen wollten. Er küsste sacht ihre Tränen fort und streichelte sie wieder.
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Re: Das Geschenk einer Blume

Beitragvon Siandra » Do 7. Mär 2024, 16:37

Sie zuckte unwillkürlich zusammen, als er sie in die Arme nahm um sie zu trösten. Das hatte sie doch gar nicht verdient. Dann beteuerte er, dass er sich nicht von ihr trennen wolle, dass er mit ihr zusammen beliben wolle. Da konnte sie nicht anders, schluchtzte noch lauter auf und klammerte sich glücklich und unglücklich zugleich an ihn.

Aber schliesslich beruhigte sie sich, liess sich von ihm die Tränen wegwischen und küssen. Nur noch der Schluckauf plagte sie jetzt. "Nein, Kayne", sagte sie bestimmt und sah ihm fest in die Augen. "Nein, du hast nichts falsches gemacht und du bist nicht zu weit gegangen." Beschämt liess sie den Kopf wieder fallen. "Du bist sowieso so gut zu mir. Das habe ich gar nicht verdient. Ich denke dauernd so böse Dinge von dir und du bist so geduldig mit mir. Und ich..." Es viel ihr so schwer, es aus zu sprechen. "Und ich nutze dich einfach aus. Benutze dich, so wie ich benutzt wurde. Dabei weiss ich doch wie schrecklich es ist." So, jetzt war es heraus und er konnte sie endtgültig fortschicken.
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Re: Das Geschenk einer Blume

Beitragvon Kayne » Do 7. Mär 2024, 16:37

Zuerst schien sie wieder vor ihm zurückweichen wollen, doch sobald er ihr gesagt hatte, er wolle mit ihr zusammenbleiben, weinte sie noch heftiger und klammerte sich dann an ihn. Es dauerte eine Weile bis Kayne sie so weit beruhigt hatte, ihre Tränen fortwischte und küsste bis keine neuen mehr folgten.
Zwar war Kayne furchtbar erleichtert, als sie ihm ehrlich sagte, er hätte nichts falsch gemacht und wäre nicht zu weit gegangen, doch so verstand er noch viel weniger, warum sie ihn in vergangene Nacht dann von sich gestoßen hatte. Siandra konnte ihm nicht weiter in die Augen sehen, senkte wieder den Blick. Mit wachsender Bestürzung und Verwunderung hörte er ihr zu. Sie... benutzte ihn? Aber... Kayne wußte doch, dass sie ihn mochte. Das war doch nicht gespielt. Wie konnte sie ihn dann benutzen?

"Siandra... sieh mich an", bat er leise und lächelte, als sie nach einer Weile wieder den Kopf hob und ihn aus verheulten Augen anblickte. "Ich bedeute dir doch etwas oder? So wie du mir auch viel bedeutest... und ich hatte nicht das Gefühl, dass du mich benutzt. In keinster Weise und zu keinem Zeitpunkt", sagte er ihr klar, was er dachte. "Wie kommst du denn nur auf diesen Gedanken?", fragte er leise und streichelte über ihre Wange.
"Und natürlich hast du verdient, dass man gut zu dir ist", widersprach er sanft ihren Worten. "Ich werde immer geduldig mit dir sein, da ich doch weiß, was man dir angetan hat... und ich verstehe, dass du deswegen Zeit brauchst, um das alles zu verarbeiten und du darfst dir so viel Zeit nehmen wie du brauchst und willst." Kayne hielt ihre Hand, streichelte sie leicht und beruhigend während er sprach. Kurz stockte er. Ein Satz von ihr hatte ihn doch beunruhigt und verstört.
"Aber was meinst du damit, dass du dauernd böse Sachen von mir denkst?", wagte er nachzufragen. "Und verrätst du mir, was genau in dieser Nacht los war?" Seine Stimme war immer leiserer geworden. "Denn ich fand es sehr schön..."
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Re: Das Geschenk einer Blume

Beitragvon Siandra » Do 7. Mär 2024, 16:38

Erst zögerte sie etwas, doch dann konnte sie nicht anders, als den Kopf zu heben und Kayne an zu sehen. Sein Lächeln war ja so unglaublich süss. Konnte sie nicht einfach nur sein Lächeln ansehen und denn Rest der Welt vergessen? Aber Kayne hatte Fragen, die sie ihm zu antworten schuldete. Und ausserdem meinte er, dass er sich nicht benutzt gefühlt hatte.

"Oh, Kayne du bedeutest mir unendlich viel", sagte sie inbrünstig. Geniesserisch schloss sie die Augen, als er mit seiner über ihre Wange strich. Gleich darauf öffnete sie sie jedoch wieder und sah ihn etwas unsicher an.
"Ich komme auf den Gedanken weil..." Am Anfang kamen die Worte noch stockend, doch dann sprudelte es wie ein Wasserfall aus ihr heraus.
"Am Anfang war alles gut, da haben wir gemeinsam... gekuschelt... und es war schön... es war auch nachher schon... und ich wollte mehr... und ich nahm mir mehr... aber irgendwie ohne dich... ich hab nicht mehr auf dich geachtet... also doch schon... aber auch nicht... wichtig war nur meine Lust... und dann hat es gekribbelt und da war das Feuer... danach war ich ganz erschöpft und wollte schlafen und da hab ich bemerkt, dass ich dich einfach berührt habe... dort... genommen habe... und du nichts hattest... dabei sollten wir das doch gemeinsam machen... und ich denke jetzt nicht mehr böse Sachen von dir... nur am Anfang dachte ich du wolltest mich nur betatschen... und dann, dass du mich nur flachlegen willst... und dann hab ich auch noch geglaubt, dass du mich mit dieser schrecklichen Königin betrügen würdest... und... ach, ich bin einfach ein schrecklicher Mensch." Siandra hielt inne, konnte nicht mehr, wusste nicht mehr was sagen.
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Re: Das Geschenk einer Blume

Beitragvon Kayne » Do 7. Mär 2024, 16:39

Er lächelte und verspürte Glücksgefühle, als Siandra ihm sagte, er bedeute ihr so viel. Kurz darauf begann sie ihm zu erklären, wie sie die Nacht wahrgenommen hatte, zunächst noch ein wenig zögerlich, aber dann überflutete Kayne ein wahrer Schwall an Worten. Er wollte noch versuchen irgendwo was einzuwerfen, doch es war zwecklos und so hörte er dann ersteinmal aufmerksam zu.
Als Siandra ihm erzählte was für böse Sachen sie über ihn geglaubt hatte, war Kayne ihr nicht böse, im Gegenteil, er konnte sie verstehen.
"Du bist kein schrecklicher Mensch", widersprach er ihr sanft aber bestimmt, nachdem er eine Weile geschwiegen hatte, "Du bist nur ein Mensch, der viel durchgemacht hat. Da ist es doch ganz normal, dass man erst einmal mißtrauisch ist oder an das schlimmste im Menschen denkt."

Er lächelte sie verständnisvoll an, wurde dann aber leicht rot. "Übrigens hab ich zu Anfang gedacht, du.. äh würdest dauernd auf Männerjagd gehen und hättest einen Mann nach dem anderen und wärest nur auf Spaß aus." Kayne lächelte verlegen. "Man denkt viel absurdes Zeug, wenn man einen anderen Menschen noch nicht genau kennt, aber ihn bereits trotzdem sehr sehr mag und von ihm gemocht werden will."
Er beugte sich vor und küsste sie sanft auf die Lippen, sah ihr dann wieder in die Augen. Kayne atmete tief durch. "Und du hast mich nicht benutzt. Ich... hatte auch sehr viel von der Sache, glaub mir, Siandra. Ich hab dir doch gesagt, dass es mir gefällt." Er lächelte sie an. "Aber manchmal ist es auch einfach so, dass der eine mehr gibt und der andere mehr nimmt. Es ist ein Wechselspiel. Das ist ganz normal in einer Beziehung, Siandra." Kayne rückte näher, streichelte liebevoll über ihre Arme. "Und ich gebe dir gerne viel... mich macht es allein schon glücklich, wenn du es bist. Hast du das nicht umgekehrt auch schonmal bemerkt?"
Er wußte, dass sie das schon hatte. Als sie erregt worden war, allein dadurch dass sie ihn gestreichelt hatte. Vielleicht erinnerte sich Siandra daran.
"Und was das Feuer betrifft..." Kayne grinste verschmitzt. "Das entflammen wir noch öfter in dir. Und noch viel stärker. Bis du irgendwann bereit bist, es auch in mir ganz zu entflammen." Er lächelte, küsste zaghaft ihren Hals. "Und bis dahin...", hauchte er, "Genieß es einfach. Du hast es verdient, du hast das Recht dazu, dir erst einmal nur zu nehmen. Und glaub mir, ich komm schon nicht zu kurz dabei. Ich bin froh, dass du dich bereits so viel traust..."
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Re: Das Geschenk einer Blume

Beitragvon Siandra » Do 7. Mär 2024, 16:40

Sie musste kichern. Vergessen waren die Tränen. "Ich? Ein Mann nach dem anderen? Nein, das ist eher Tania." Sie überlegte kurz. "Obwohl ich vielleicht auch einmal, wenn ich dich nicht getroffen hätte."
Dann wurde ihr Blick wieder etwas schüchtern, als er ihr erklärte, wie das so in einer Beziehung funktionierte. Zaghaft nickte sie. Ja, sie hatte das wirklich schon bemerkt, nur irgendwie vergessen.

Schliesslich wurde sie dann doch rot, als er davon redete, dieses Feuer noch öfters zum Brennen zu bringen. Irgendwann hielt sie es dann einfach nicht mehr aus und küsste ihn, nur damit er nicht weiter reden konnte. Obwohl, eigentlich gefielen ihr die Sachen ja sehr, die er sagte. So wandelte sich der überhastete Kuss auch langsam zu einem sinnlichen, bei dem ihre Zunge, seinen Mund zärtlich erforschte. Nach einer scheinbaren Ewigkeit löste sie sich wieder von ihm und fragte ihn verschmitzt. "Na dann will ich dir doch zeigen, wie mutig ich sein kann. Was hälst du davon, wenn wir die Sache von gestern Abend etwas geschickter wiederholten und ausbauten?"
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Re: Das Geschenk einer Blume

Beitragvon Kayne » Do 7. Mär 2024, 16:43

Über seine Vorstellungen, sie hätte einen Mann nach dem anderen, konnte Siandra zum Glück lachen. Kayne wurde ein wenig hellhörig, als sie erwähnte, sie hätte sich vielleicht einmal auf einen Mann eingelassen, doch er wollte lieber nicht nachfragen. Er erwähnte ja auch nichts mehr von seinen Exfreundinnen, das gehörte gerade nicht hierher.
Vor allem bekam er nun ganz andere Gedanken, als Siandra ihn plötzlich küsste und jener Kuss zunehmend sinnlicher und leidenschaftlicher wurde. Er umspielte ihre Zunge, als sie mit ihrer in seinen Mund eindrang und für mehrere Atemzüge war alles andere vergessen und es galt nur noch zu genießen und sich dem hinzugeben.

Als sie sich wieder voneinander lösten, blickte ihn Siandra verschmitzt an und sprach davon, dass sie ihm zeigen wollte wie mutig sie sein konnte. Was sie vorschlag, klang viel zu schön. Er hoffte nur, dass sie sich selbst nicht übernahm und sich in ein neues Gefühlschaos stürzte so wie letzte Nacht.
"Das würde ich gerne wiederholen." Er lächelte sie an und küsste sie ein weiteres Mal innig. "Wenn wir vielleicht den Part weglassen könnten, wo du mich rausschmeißt." Kayne grinste. "Obwohl... in diesem Falle würde das wohl eine Abkühlung bedeuten und ich hätte eigentlich nichts dagegen, mit dir baden zu gehen. Was meinst du? Magst du immer noch zu der Stelle am Fluss oder willst du lieber ins Hotel?" Er fragte, weil er nicht wußte, ob Siandra wohl dabei war, wenn sie mit Kayne ganz alleine in der Natur war, ausgerechnet wenn sie einen Schritt weitergehen wollten.
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Re: Das Geschenk einer Blume

Beitragvon Siandra » Do 7. Mär 2024, 16:43

Es war so schön, dass er ihr einfach vergeben konnte und dass der grösste Teil der Probleme einfach nur auf einem Missverständis beruhte. Das schien bei ihnen ja öfters der Fall zu sein. Siandra nahm sich ganz fest vor, beim nächsten mal nicht einfach durch zu drehen, sondern mit ihm zu reden. Aber gleich darauf wurden all ihre Gedanken fort gewischt, als er sie erneut innig küsste. Glücklich gab sie sich dem hin.

Dann musste sie aber breit grinsen. Ihn jetzt ins Wasser zu werfen, war schon sehr verlockend. Aber gleich darauf sah ihm ernst in die Augen. "Kayne, ich habe dir das Bild und die Blume nicht ohne Grund geschickt." Dann strahlte sie ihn an. "Lass uns hoch zu unserem Platz fahren und dort baden", meinte sie fröhlich. "Die Kanäle sind nicht sonderlich verlockend dafür."
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Re: Das Geschenk einer Blume

Beitragvon Kayne » Do 7. Mär 2024, 16:44

"Ich mags, wenn du mir Blumen schenkst", erwiderte er und es stimme ja sogar. Irgendwie hatten Blumen eine besondere Bedeutung für sie bekommen, es verhieß auf jeden Fall viele schöne Küsse. Siandra wollte immer noch zu ihrem Platz fahren und Kayne nickte fröhlich. Allein, dass sie bereits einen Ort hatten, den sie ihren Platz nennen konnten, war schön.
Dann fiel ihm aber doch noch etwas ein. "Ähm... können wir vielleicht vorher noch bei der Bäckerei vorbei fahren und was mitnehmen? Ich hab nämlich noch gar nicht gefrühstückt", gestand er und deutete zu einem Nebenkanal. "Es ist gleich dort vorne."

Kayne ruderte den Kanal entlang bis sie dort waren und anlegen konnten. "Hendrik hat mich nämlich aus der Schneiderei geworfen. Er meinte, ich wäre chaotisch." Kayne schüttelte leicht den Kopf darüber. "Ich glaube, ich lag ihm sehr in den Ohren wegen letzte Nacht." Jetzt konnte er darüber schmunzeln. "Keine Sorge, ich hab ihm keine Details genannt. Ich erzähl sowas nicht rum", versicherte er aber gleich, um Siandra zu beruhigen. Sie sollte ja wissen, dass alles unter ihnen blieb. Mal abgesehen natürlich von Tania, doch Kayne hatte absolut nichts dagegen, wenn sich Siandra mit ihrer besten Freundin aussprach. Nur allzu genau drüber nachdenken wollte er eben gerade nicht.
Wie immer half er Siandra aus dem Boot, doch jetzt zog er sie mit dem Griff auch gleich an sich und küsste sie so erneut. "Du schmeckst so gut..." Er lächelte sie an und sie betraten die Bäckerei von Frau Dialta.

Es duftete bereits köstlich nach frischen, warmen Brötchen und anderen Backwaren. Hinter der Theke stand eine etwas dralle pausbäckige Schönheit von der Kayne zwar wußte, dass sie bereits älter war, der man ihr Alter aber nicht unbedingt ansah. Frau Dialta eben.
"Kayne!", rief sie aus und strahlte fröhlich. Dunkelblondes Haar war hochgesteckt und mit einem hellen Haarnetz gebändigt. "Oh sag nichts, ist das deine Freundin?" Sie wandte sich an Siandra. "Willkommen in meinem kleinen Reich, Lady. Darf ich euch irgendetwas anbieten? Kayne hat schon so viel von euch erzählt."
"Siandra, das ist Lady Dialta", stellte Kayne die beiden einander vor und lächelte. "Wir ähm wollten nur was mitnehmen für einen Ausflug. Kannst du uns etwas zurecht machen?"
Während die Bäckerinnen ihnen scheinbar von allem etwas einpackte, redete sie weiter. "Kayne ist ein ganz anständiger Bursche."
Kayne selbst mußte über den Kommentar leicht mit den Augen rollen. "Bursche? Ich bin hundertmal älter als du", gab er zurück und sie warf ihm einen mütterlich tadelnden Blick zu, der keinerlei Widerspruch duldete. Kayne seufzte ergeben und nahm das eingepackte Essen entgegen. Mit einem Lächeln wandte er sich an Siandra.
"Möchtest du noch irgendetwas besonderes?", fragte er.
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Re: Das Geschenk einer Blume

Beitragvon Siandra » Do 7. Mär 2024, 17:46

Sie hatte zwar keinen Hunger, da sie schon gefrühstückt hatte. Trotzdem ging sie gerne mit zu der Bäckerei. Als er davon sprach, dass er sich bei Hendrik über letzte Nacht ausgelassen hatte, sah sie ihn im ersten Moment ein wenig geschockt an. Doch da beruhigte er sie, dass er keine Details genannt hatte. So zuckte sie mit den Schultern und meinte aufrichtig: "Also ich weiss nicht, wieso er auf diese Idee kam. Ich finde dich wunderbar."

Wie immer liess sie sich von ihm aus dem Kahn helfen. War dann allerdings schon ein wenig überrascht, dass er sie so in der Öffentlichkeit küsste. Verlegen betrat sie hinter ihm die Bäckerei, die ihrer Meinung nach wirklich gut roch. Aber als dann die Bäckerin so herzlich willkommen hiess, strahlte sie sie einfach nur an. "Guten Morgen Frau Dialta, ich freue mich Euch kennen zu lernen. Kayne hat mir auch schon viel von Euch und Eurer wunderbaren Kunst erzählt."

Ohne das Gesicht zu verziehen sah sie ihren Freund an. "Also ich finde, dass du nicht halb so alt aussiehst wie du bist", sagte sie ernst und wandte sich gleich wieder der Bäckerin zu. "Ich würde wahnsinnig gerne eines Eurer Rosinenbrötchen probieren."
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Re: Das Geschenk einer Blume

Beitragvon Kayne » Do 7. Mär 2024, 17:46

Siandra war auch genauso erfreut einmal die Bäckerin kennenzulernen von der sie ja bereits am Marktstand Brötchen gekauft hatten. Und Kayne war froh, dass die beiden sich zu mögen schienen und... ach, es war einfach toll, mit Siandra etwas zu unternehmen und sie als seine Freundin vorstellen zu dürfen.
Er mußte grinsen, als sie ihm sagte, er sähe nichtmal halb so alt aus wie er es eigentlich wäre. "Danke. Ich hab mich gut gehalten." Für langlebige Begriffe war er ja auch noch jung. Zwar kein Jugendlicher mehr, aber auch längst nicht mit der Reife eines fortgeschrittenen Alters gesegnet. Vermutlich würde er dafür noch Jahrhunderte benötigen... Jahrhunderte...

Kayne blickte hinüber zu Siandra, die gerade mit der Bäckerin sprach und eines der Rosinenbrötchen probieren wollte, woraufhin Lady Dialta gleich zum Ofen ging und ein Blech mit frisch gebackenen Rosinenbrötchen herauszog.
Er versuchte nicht daran zu denken, was Siandra und ihn irgendwann nach vielen Jahren unweigerlich trennen würde. Wenn es nur irgendeine Möglichkeit gäbe, dass er nicht langlebig war, dass er gemeinsam mit ihr altern konnte... doch Tania hatte ihm mal gesagt, er sollte es genießen solange er es konnte und Kayne beschloss keine anderen Gedanken zuzulassen.
Lady Dialta überreichte Siandra gerade in einer Serviette ein Rosinenbrötchen. "Seid vorsichtig, sie sind noch heiß. Kayne, du möchtest sicher auch eines. Ach, ich packe euch einfach noch welche ein." Aus einer Tüte, die Kayne bekommen hatte, wurde nun auch moch eine zweite. Er wollte schon aus seinem Geldbeutel das Geld herausholen, als Lady Dialta abwinkte.
"Ach, lass nur, das geht aufs Haus. Dafür, dass du mir letztens die Stufen der Treppe repariert hast", meinte die Bäckerin. Kayne blickte sie zögernd an.
"Das war vor zwei Monaten", erinnerte er sie.
"Jaja, aber ich hab mich ja nicht richtig dafür erkenntlich gezeigt. Nun nimm schon die Sachen und macht euch einen schönen Tag, ihr zwei." Lady Dialta lächelte herzlich. Kayne wollte zwar noch einwenden, sie hätte sich schon längst für seine Hilfe erkenntlich gezeigt, doch da sprach die Bäckerin schon weiter und wandte sich an Siandra. "Er ist immer so beschäftigt andren zu helfen, aber wenn er dann mal selbst Hilfe braucht... keinen Ton sagt der junge Mann. Ich hoffe, du treibst ihm das aus." Sie zwinkerte, währenddessen sich in Kaynes Gesicht leichte Röte breit machte.

Als sie dann den Laden verlassen hatten, blickte Kayne auf die Tüten mit den Backwaren, belegten Brötchen und anderem.
"Eigentlich wollte ich nur ein Brötchen... sie übertreibt es immer gleich." Trotzdem mußte er darüber schmunzeln. Kurze Zeit später saßen sie wieder im Boot und Kayne hatte die Taschen verstaut und stieß sie mit einem Ruder von der Mauer ab, damit sie endlich die Stadt verlassen konnten.
Manchmal wenn er sich beim Rudern vorbeugen mußte, küsste er Siandra zärtlich und kurz ehe er sich dann wieder zurücklehnte. Sanft tauchten die Ruderblätter ins Wasser und die Häuser zogen an ihnen vorüber, die Umgebung wurde ländlicher.
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Re: Das Geschenk einer Blume

Beitragvon Siandra » Do 7. Mär 2024, 17:47

Sie genoss es, dem liebevollen Geplänkel von Kayne und Frau Dialta zu zu hören und zu sehen. Ob sie vielleicht auch einmal so locker mit Menschen umgehen konnte? Sie hatte so viel verlernt, aber sie hatte Erinnerungen daran, wie es war, als es gut war, so wie es sein sollte.
Doch dann sah sie erschrocken erst die Bäckerin und dann Kayne an. Er sagte nicht, wenn er Hilfe brauchte? Das sollter er jetzt nur einmal wagen. Sie würde ihm den Hals umdrehen. Schliesslich war sie seine Freundin und wollte ihm doch helfen. Ihr Blick wurde finster. Erneut sah sie die Bäckerin an, ernst. "Das werde ich", versprach sie feierlich.

Nachdem sie wieder in den Kahn gestiegen waren dachte Siandra überrascht über ihre Gedanken nach, die sie in der Bäckerei gehabt hatte. "Sie ist eine sehr liebe Frau", meinte sie nur abwesend zu Kaynes Kommentar. Genau, das gehörte ja auch zu einer Beziehung. Dass man sich gegenseitig half. Und da sie so stark das Bedürfnis verspürte Kayne zu helfen, bedeutete, dass sie ihn wirklich sehr mochte. Ja, er schien wirklich ihr fester Freund zu sein.
Diese Gedanken machten sie immer fröhlicher und als er sich erneut vorbeugte um sie zu küssen, liess sie ganz kurz, frech ihre Zunge vorschnellen, als ihre Lippen sich berührten. Anschliessend sah sie ihn ganz unschuldig an und bemerkte überrascht: "Oh, wir sind ja schon fast da. Wollen wir als erstes gleich das Frühstück geniessen?"
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Re: Das Geschenk einer Blume

Beitragvon Kayne » Do 7. Mär 2024, 17:47

Kayne war froh, dass Siandra wieder so guter Laune war, was ihn auch gleich viel fröhlicher machte. Sie küsste ihn übermütig und so verging die Zeit irgendwie wie im Flug, als sie dann an ihrer abgelegenen Stelle beim Fluss waren.
"Ja, auch wenn es mir sicher schwer fallen wird mich bei deinen Küssen auf das Frühstück zu konzentrieren", gab er zurück und lächelte sie verschmitzt an. Kayne steuerte das Boot zum Ufer, wo sich eine Wiese zwischen den Bäumen befand, die etwas Schatten spendeten. Zum Glück hatte er immer eine Decke dabei, die er nun auch in der Nähe des Ufers bei einem leichten Fleckchen Sonne ausbreitete, nachdem er Siandra wieder aus dem Boot geholfen hatte, wobei er nicht hatte widerstehen können, sie innig zu küssen. Es war schön, jetzt mit ihr hier zu sein und dass alle Missverständnisse erst einmal aus der Welt geräumt waren.

Kayne setzte sich auf die Decke und packte dann die Brötchen und andere Leckereien aus, um auch gleich eines der frisch gebackenen noch warmen Rosinenbrötchen zu nehmen und anzufangen zu essen. Verträumt sah er dabei hinüber zu Siandra. Er rutschte ein wenig näher zu ihr und legte dann zaghaft einen Arm um sie, um dann mit ihr auf den Fluss hinauszuschauen.
"Deine Blume, die du mir geschenkt hast, war übrigens wunderschön...", gestand er ihr lächelnd, "So eine hab ich noch nie zuvor gesehen."
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